Médoc-Notizen Juli – September 2020

 

September 2020

Coronavirus-Tests in Soulac

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Coronavirus in Frankreich: 29. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 8.051 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, nach 4.070  am Vortag. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Tests weiter  zugelegt auf 7,6% (Vortag: 7,5%). In den letzten sieben Tagen sind 3.984 (nach 4.069 am Vortag) Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

 In der Zeit vom 20. 09. bis zum 26. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 102,5 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt (am Vortag: 103,3), also etwas weniger als in dem vorhergehenden Zeitraum. Auch wenn die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner damit immer noch erheblich über dem Wert von 50 liegen, hat sich die Entwicklung im Departement Gironde im Vergleich zu anderen Departements vergleichsweise günstig gestaltet, denn es liegt damit  weiterhin an 19. Stelle der Departements des Mutterlands und nicht mehr an zweiter Stelle wie noch vor kurzem. Bei der Bewertung der Zahlen muss aber berücksichtigt werden, dass die Werte für die Wochenenden nur bedingt mit den übrigen Wochentagen zu vergleichen sind, weil am Wochenende nicht alle Labore arbeiten und verzögerungsfrei ihre Ergebnisse weitermelden.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 800 nouveaux patients en réa en une semaine, in : SUDOUEST, 29. 09. 2020, 21.16h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/ )

 

 

Coronavirus in Frankreich: 28. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 4.070 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, nach 11.123  am Vortag. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Tests weiter  zugelegt auf 7,5% (Vortag: 7,4%). In den letzten sieben Tagen sind 4.069 (nach 4.204 am Vortag) Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

 In der Zeit vom 19. 09. bis zum 25. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 103,3 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt (am Vortag: 109,6), also etwas weniger als in dem vorhergehenden Zeitraum. Auch wenn die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner damit immer noch erheblich über dem Wert von 50 liegen, hat sich die Entwicklung im Departement Gironde im Vergleich zu anderen Departements vergleichsweise günstig gestaltet, denn es liegt damit  nur noch an 19. Stelle der Departements des Mutterlands und nicht mehr an zweiter Stelle wie noch vor kurzem. Bei der Bewertung der Zahlen muss aber berücksichtigt werden, dass am Wochenende nicht alle Labore arbeiten und verzögerungsfrei ihre Ergebnisse weitermelden.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : le taux de positivité toujours en hausse à 7,5%, in : SUDOUEST, 28. 09. 2020, 20.44h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/ )

 

Ortsumgehung Lesparre

Als die Ortsumgehung von Lesparre noch ein vages Projekt weit hinten am Horizont war, war die öffentliche Meinung nahezu einhellig dafür. Seitdem die Planungen konkrete Gestalt angenommen haben und mögliche Trassen für den Verlauf der neuen Straße diskutiert werden, hat sich die Stimmung aber gedreht. Es gibt zwar immer noch die Befürworter, die angesichts der Blechlawine, die sich namentlich in der Saison durch die engen Straßen quält, überzeugt sind, dass es keine Alternative zu einer nachhaltigen Entlastung des Ortskerns gibt, doch hat sich eine recht lautstarke Front von Gegnern gebildet, die gerade wieder von sich reden macht. Anlass ist eine von der Gemeindeverwaltung in Auftrag gegebene Befragung, mit der ermittelt werden soll, wie die Geschäftsleute in Lesparre zu dem Projekt der Umgehung stehen. Dabei werden 54 Fragen gestellt, um herauszufinden, wie groß die Unternehmen sind, wie sie bei der Kundschaft ankommen, wie sie mit ihren Kunden in Kontakt treten, auf welche Art sie Werbung betreiben und manches mehr. Die Vereinigung der Geschäftsleute von Lesparre, die schon lange deutlich auf der Seite der Ablehnenden steht, bleibt bei ihrer Position, wobei das Hauptargument darin besteht, dass auf die Umsatzsteigerungen um 30 bis 40% verwiesen wird, die während der Tourismusmonate Juli und August die Umsätze kräftig ansteigen lassen und die weitgehend wegfallen würden, wenn der Touristenstrom außen am Ort vorbeigelenkt wird. Bemängelt wird auch, dass der Fragenkatalog, den die Gemeindeverwaltung erarbeitet hat, zustande gekommen ist ohne Beteiligung der Gewerbetreibenden. Und schließlich wird bemängelt, dass aus der Sicht der Gegner die Fragen zumeist so formuliert sind, dass eine mehr oder weniger deutliche Zustimmung sozusagen vorprogrammiert ist. Die Befragung wird von einer Agentur durchgeführt und ausgewertet, die mit solchen Aktivitäten vertraut ist. Ergebnisse werden erst in einigen Monaten erwartet, aber schon jetzt ist sicher, dass die Diskussion um die Ortsumgehung damit keinesfalls beendet sein wird.   

(V. Faugerolle : Déviation de Lesparre : un nouvel état des lieux, in: SUDOUEST, 28. 09. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich: 27. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 11.123 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, nach 14.412 am Vortag. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Tests weiter deutlich zugelegt auf 7,4% (Vortag: 7,2%). In den letzten sieben Tagen sind 4.204 Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

 In der Zeit vom 18. 09. bis zum 24. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 109,6 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt (am Vortag: 118,5), also etwas weniger als in dem vorhergehenden Zeitraum. Bei der Bewertung der Zahlen muss aber berücksichtigt werden, dass am Wochenende nicht alle Labore arbeiten und verzögerungsfrei ihre Ergebnisse weitermelden.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : à nouveau près de 16 000 nouveaux cas en 24 heures, in : SUDOUEST, 25. 09. 2020, 21.23h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/ )

 

Schwimmen für einen guten Zweck

Am Nachmittag des 26. September hat der Freiwasserschwimmer Jacques Tuset erfolgreich den spektakulären Versuch unternommen, vom Leuchtturm von Cordouan schwimmend nach Royan zu gelangen. Er benötigte dafür knapp drei Stunden, was für die Stecke von etwa 12 Kilometer eine beträchtliche Leistung darstellt. Zunächst, so berichtete er nachher, habe er sich wegen der hohen Wellen wie ein einer riesigen Waschmaschine gefühlt und zum Schluss habe er mit einer widrigen Strömung zu kämpfen gehabt, die den letzten Teil der Unternehmung besonders schwierig gestaltete. Zur Sicherheit wurde er von einem Schlauchboot der Seenotrettung begleitet, das aber nicht eingreifen musste. Tuset macht derartige außergewöhnliche Schwimmaktionen schon seit 14 Jahren, indem er sich besondere Ziele aussucht, am liebesten Inseln, auf denen sich Gefängnisse befinden, aus denen die Flucht so gut wie aussichtslos ist. Seine Aktionen haben einen honorigen Zweck, denn die Erlöse, die dabei anfallen, gehen an die französische Gesellschaft zur Bekämpfung der Choroideremie, einer seltenen angeborenen Augenkrankheit, die dazu führt, dass die davon Betroffenen langsam und unaufhaltbar die Sehfähigkeit verlieren. 

(N. Daury-Pain : L’estuaire à bout de bras, in: SUDOUEST, 27. 09. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich: 26. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 14.412 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, nach 15.797 am Vortag. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Tests weiter deutlich zugelegt auf 7,2%. In den letzten sieben Tagen sind 4.102 Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

 In der Zeit vom 17. 09. bis zum 23. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 118,5 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt, also etwas weniger als in dem vorhergehenden Zeitraum. Bei der Bewertung der Zahlen muss aber berücksichtigt werden, dass am Wochenende nicht alle Labore arbeiten und verzögerungsfrei ihre Ergebnisse weitermelden.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : à nouveau près de 16 000 nouveaux cas en 24 heures, in : SUDOUEST, 25. 09. 2020, 21.23h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/ )

 

 

 

Klinik Lesparre

Die Klinik Lesparre blickt, wie ihr Direktor feststellte, auf einen relativ ruhigen Sommer zurück, in dem zwischen 80 und 90 Patienten täglich die Ambulanz aufsuchten, gegenüber 90 bis 100 in früheren Jahren. Dabei wurden vor allem Franzosen versorgt, während es wenig Ausländer gab. Während des Sommers gab es keine Covid-19-Patienten, der erste wurde im September aufgenommen. Das Hauptproblem der Klinik ist der Personalmangel, der sich besonders bei Krankenschwestern und Pfegehelferinnen und –helfern bemerkbar macht. Angesichts der angespannten Personallage kann es notwendig werden, Teilbereiche der Klinik stillzulegen. Seitdem die Zahlen der Infektionen mit dem Coronavirus wieder angestiegen sind, hat sich auch die Klinik in Lesparre auf diese Situation eingestellt, doch haben sich bislang nur wenige Krankheitsfälle  ergeben, die eine stationäre Behandlung erforderlich machen. Die Klinik in Lesparre ist aber kurzfristig in der Lage, Betten für Intensivbehandlung von Coronaviruspatienten  zur Verfügung zu stellen.

(J. Lestage: « On manque d’infirmières et d’aide-soignantes », in: SUDOUEST, 26. 09. 2020)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 25. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 15.797 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, also rund 300 weniger als am Vortag. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Tests weiter zugelegt auf 6,9%. In den letzten sieben Tagen sind 4.069 Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

 In der Zeit vom 16. 09. bis zum 22. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 124,1 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt, also etwas weniger als in dem vorhergehenden Zeitraum.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : à nouveau près de 16 000 nouveaux cas en 24 heures, in : SUDOUEST, 25. 09. 2020, 21.23h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/ )

 

 

Neue Maßnahmen im Departement Gironde

Zur Eindämmung des Coronavirus hat die Präfektin des Departements Gironde am 25. September weitere Verfügungen erlassen, die die jüngsten Anordnungen des Gesundheitsministers ergänzen. Sie sollen für zunächst 15 Tage gelten. Danach müssen die Bars in Bordeaux, nicht jedoch im übrigen Departement, abends um 22.00h schließen. Alle Sporthallen und Hallenbäder werden geschlossen, ebenso Sporthallen, soweit sie nicht schulischen Zwecken dienen. Alle Salles des fêtes sind geschlossen, sowohl für Festlichkeiten wie für Vereinsaktivitäten.

Wie die Regionale Gesundheitsagentur meldete, hat sich die Ausbreitung der Epidemie verlangsamt, so dass eine Art Plateau erreicht wurde.  Zurückgegangen ist die Zahl der geschlossenen Klassen an Schulen auf zuletzt acht.

(M. Thevenot: in: SUDOUEST, 25. 09. 2020, 15.26h, Internet-Ausg.)

 

Widerstand gegen Anti-Corona-Maßnahmen

Die Auseinandersetzung um die Bekämpfung des Coronavirus sind in Frankreich in eine schwerige Phase geraten. Während im Frühjahr 90% der Bevölkerung nahezu einhellig den von der Regierung verfügten Maßnahmen folgten, ist mittlerweile eine Welle von Protesten losgebrochen, die zeigt, dass die Bereitschaft, sich auf neue Restriktionen einzulassen, deutlich abgenommen hat. Der zu Beginn der Pandemie zu beobachtende nationale Konsens, zum Teil tiefgreifende Einschränkungen der persönlichen Situation zu akzeptieren und bewusst zu unterstützen, ist schon am Abend der Verkündung der neuesten Maßnahmen durch Gesundheitsminister Véran zerbrochen und hat vollends am folgenden Tag einer Fülle zum Teil erbitterter ablehnender Angriffe Platz gemacht. In vorderster Linie artikulierten die Bürgermeister von Marseille und Paris ihre abweichende Meinung, die bald von Gruppierungen auf der linken und rechten Seite des politischen Spektrums unterstützt wurden. Wie sich diese Widerstände auswirken werden, ist zur Zeit noch nicht abzusehen, klar sein dürfte aber, dass sie die Bereitschaft der Bevölkerung, die neuen Maßnahmen der Behörden zu akzeptieren und zu unterstützen nicht vergrößern werden.

(J. Rousset: Une déferlante de restrictions et de contestations, in: SUDOUEST, 25. 09. 2020)

Anmerkung der Redaktion: In einer Umfrage der Tageszeitung Le Figaro spricht sich etwa die Hälfte der Befragten für, die anderen gegen die neuen Maßnahmen der Regierung aus.

 

Coronavirus in Frankreich: 24. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 16.096 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, ein Rekord seit Beginn der Tests in großem Maßstab. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Tests weiter zugelegt auf 6,5%. In den letzten sieben Tagen sind 4.258 Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

In der Zeit vom 15. 09. bis zum 21. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 134,8 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt, also etwas weniger als in dem vorhergehenden Zeitraum.

(SudOuest.fr avec AFP : Covid-19 en France : plus de 16000 cas en 24 heutes, un record, in : SUDOUEST, 24. 09. 2020, 21.58h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/ )

 

 

Coronavirus in Frankreich: 23. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 13.072 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Test weiter zugelegt auf 6,2%. In den letzten sieben Tagen sind 4.244 Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden. In der Zeit vom 14. 09. bis zum 20. 09. 2020 wurden im Departement Gironde, berechnet auf 100.000 Einwohner, 139,8 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt.

Gesundheitsminister Olivier Véran stellte fest, dass die Situation besorgniserregend sei und dass sie sich weiter verschlechtere. Um dieser Entwicklung zu begegnen, hat die französische Regierung eine Reihe neuer Maßnahmen beschlossen.

    • Mehrere Departements und Regionen wurden als Zonen eingestuft, in denen erhöhte Wachsamkeit gefordert wird. Dazu gehört das Departement Gironde, also auch Bordeaux,
    • Die Höchstzahl von Menschen, die sich gemeinsam versammeln dürfen, wird auf 1.000 begrenzt,
    • Ereignisse wie lokale Festlichkeiten und studentische Feste sind untersagt,
    • Verbot von Ansammlungen von mehr als 10 Personen im öffentlichen Raum,
    • Partielle Schließungen von Bars, Festlegung der Öffnungszeiten durch die Präfekten,
    • Schließung aller Säle und Lokalitäten für festliche Zusammenkünfte und Versammlungen von Vereinen,
    • Schließung aller Sporthallen und sportlichen Übungsstätten, weil dort das Tragen von Masken nicht möglich ist.

( SudOuest.fr avec AFP : Covid-19 : la Gironde en zone d’alerte renforcée, bars et restaurants fermés à Marseille et en , in : SUDOUEST, 23. 09. 2020, 21.10h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/

 

 

 

Regionalzüge im Aufwind

Die Trains express régionaux (TER) der französische Staatsbahn SNCF haben nach einer durch das Coronavirus bedingten Flaute in der ersten Hälfte des Jahres wieder Zuspruch bei den Reisenden gefunden. Das Netz dieser Regionalzüge in der Nouvelle Aquitaine ist 3410 km lang. 195 Züge, mittlerweile durchwegg Treibwagen, verkehren auf den Gleisen. Sie bedienen 316 Sationen auf 34 verschiedenen Linien. Die Region Nouvelle-Aquitaine gibt für die Regionalzüge jährlich 300 Millionen Euro aus und dazu 32 Millionen für Investitionen zur Modernisierung der Infrastruktur. Die Zahl der Reisenden in den Regionalzügen hat zwischen 2017 und 2019 um 10% zugenommen und ist von rund 55.000 Reisenden täglich auf 65.000 angestiegen. Die Zahlen für 2020 setzen diesen Trend aus verständlichen Gründen allerdings nicht fort. Trotz der durch das Coronavirus bedingten Einschränkungen sind die dringend erforderlichen Modernsierungsarbeiten auf verschiedenen Linien wieder angelaufen. Ziel dieser Arbeiten ist es, die Störanfällligkeit einiger Strecken zu reduzieren und die Reisgeschwindigkeit zu erhöhen. In diesem Jahr profitieren von den Arbeiten vor allem die Strecken Angoulême – Saintes –Royan und La Rochelle – Saintes- Bordeaux, die von Grund auf erneuert werden. In der näheren Zukunft sollen noch im Einsatz befindliche Dieselfahrzeuge durch batteriegespeiste Akkufahrzeuge ersetzt werden. Wasserstoff wird hingegn für die Züge in der Nouvelle –Aquitaine in der näheren Zukunft keine Rolle spielen, weil nach Aussagen der Leitung der SNCF die dafür erforderliche Infrastruktur in Frankreich noch nicht existiert.

(J.-D. Reanrd: Le réseau TER ne tousse plus, in SUDOUEST, 23. 09. 2020)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 22. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 10.008 neue Coronaviruserkrankungen festgestellt worden. Dabei hat der Prozentsatz der positiven Test auf 6,1% zugelegt. In den letzten sieben Tagen sind 4.244 Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen worden.

( SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 10 000 nouveaux cas en une journée, in : SUDOUEST, 22. 09. 2020, 20.26h,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/

 

 

Ein Albino-Alligator in Royan

Der Geschäftsführer des Parks Planet Exotica in Royan hat, wie er sagt, schon ein Leben lang darauf gewartet, jetzt ist er eingetroffen: ein amerikanischer Albino-Alligator. Das Reptil ist eine echte Rarität, denn weltweit gibt es nur etwa 40 Exemplare dieser Variante einer ansonsten nicht seltenen Spezies. Albinos haben eine genetisch verankerte Besonderheit, die verhindert, dass ihre Haut Farbpigmente entwickelt. Dass es diese Variante der Alligatoren gibt, weiß man erst seit rund zwanzig Jahren, als das erste auffällig gefärbte Exemplar entdeckt wurde. Der Neuankömmling hat noch keinen Namen, aber das soll sich bald ändern, denn Planet Exotica hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, als dessen Ergebnis ein passender Namen erwartet wird. Einsendungen werden bis zum kommenden Freitag berücksichtigt. Die Namensvorschläge sollten männlich und francophon sein und, wenn möglich, einen Bezug zur Farbe und zur Seltenheit des zu taufenden Tieres haben.

(Un alligator albinos, nouveau pensionnaire de Planet Exotica, in : SUDOUEST, 22. 09. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich: 21. Sept. 2020

Die Zahl der neuen Coronavirusfälle in Frankreich  ist zwar zurückgegangen auf 5.298 in den letzten 24 Stunden, doch ist der Wert der positiven Tests auf 5,9% angestiegen, die dritte Steigerung in den letzten drei Tagen. 52 neue Infektionsherde wurden in den letzten 24 Stunden entdeckt. In den letzten sieben Tagen sind 4.103 neue Patienten mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Im Departement Gironde sind in der Zeit vom 12. bis zum 18. September im täglichen Durchschnitt 135,5 Coronaviruserkrankungen auf 100.000 Einwohner registriert worden.

Auch bei den für den 21. September veröffentlichten Zahlen der neuen Coronavirusfälle ist zu berücksichtigen, dass die Vergleichbarkeit mit den Vortagen nur eingeschränkt möglich ist, da wegen des Wochenendes viele Labore nicht arbeiten oder die Weitergabe von Ergebnissen verzögert wird.

 

( SudOuest.fr avec AFP : Covid-19 en France : les indicaterus des hôpitaux toujours en hausse, repli du nombre des cas, in : SUDOUEST, 21. 09. 2020,  Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/

 

Warum gibt es im Departement Charente-Maritime relativ wenig Coronavirusfälle?

Das Departement Charente-Maritime liegt auf dem nördlichen Ufer der Gironde, direkt gegenüber dem Departement Gironde, wobei die trennende Wasserfläche mal etwas mehr, mal etwas weniger als 10 km breit ist. Hinsichtlich der Coronavirussituation besteht jedoch ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Departements, denn das Departement Charente-Maritime hat für die Zeit vom 12.- 18. 09 nur 26,9 Coronavirusinfizierte pro 100.000 Einwohner, viel weniger als im Departement Gironde, wo in demselben Zeitraum 135,5 Fälle gemeldet wurden. Angesichts dieser auffälligen Unterschiedlichkeit stellt sich natürlich die Frage, was die Diskrepanz erklären könnte, da doch die beiden Departements nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Die dazu befragten Experten machen kein Geheimnis daraus, dass sie keine schlüssige Antwort haben, aber dass es mehrere Aspekte gibt, die zur Erklärung herangezogen werden müssen. Der wohl wichtigste ist die Tatsache, dass es im Departement Charente-Maritime keine großen Städte, die wie etwa den Ballungsraum um Bordeaux mit rund 1 Million Bewohner gibt.

(Th. Mankowski und J.-D. Renard: Covid-19 : pourquoi le virus se propage moins, pour l’instant, en Charente-Maritime, in : SUDOUEST, 21. Sept. 20202, 2010h, Internet-Ausg.)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 20. Sept. 2020

In den letzten 24 Stunden sind in Frankreich 10.569 neuen Coronavirus-Infektionen festgestellt worden, also weniger als am Vortag. Der Prozentsatz der positiv Getesteten liegt bei 5,7%

In der Zeit vom 11. bis zum 17. September ist die Anzahl der Coronainfizierten pro 100.000 Einwohner für das Departement Gironde mit 135,1 ermittelt worden, also eine leicht abnehmende Tendenz. Der Durchschnittswert für alle Departements Frankreichs liegt bei 88,3 leicht über dem vorgehenden Zeitraum.

Bei den für den 20. September veröffentlichten Zahlen ist zu berücksichtigen, dass ihre Vergleichbarkeit mit den Vortagen nur eingeschränkt möglich ist, da wegen des Wochenendes viele Labore nicht arbeiten oder die Weitergabe von Ergebnissen verzögert wird.

( SudOuest.fr avec AFP : Covid-19 en France : plus de 10 500 nouveaux cas positifs en 24 heures, in : SUDOUEST, 20. 09. 2020, 20.35h, Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/

 

 

Arkema 4: bald in ihrem Element

Wer sich im Segelsport des Médoc auskennt, weiß, dass die Arkema 4 ein Trimaran ist, der einzig und allein zu dem Zweck konstruiert und gebaut wird, Regatten zu gewinnen. Die Vorgänger dieses schnellen Seglers wurden von der französischen Chemiegruppe Arkema gesponsert, daher also der Name. Der neue Trimaran wird in den Hallen der Firma Strato Compo in Grayan-et-L’Hôpital gebaut, und dies unter maßgeblicher Beteiligung des erfolgreichen Seglers Lalou Roucayrol und seiner Firma, die sich auf den Bau hochleistungsfähiger Rennsegler spezialisiert hat. Die neue Arkema 4 wird am 23 September in Port Bloc zu Wasser gelassen. Die Erwartungen an die Leitungsfähigkeit des Neubaus sind hoch, zumal bei seiner Konstruktion die Erfahrungen, die mit den Vorgängerbooten gemacht wurden und neue Erkenntnisse für die Optimierung der Gestaltung von Bootskörpern berücksichtigt wurden. Die Hersteller bedauern, dass die Fertigung der Elemente des Bootskörpers bedingt durch die Coronakrise fast vollständig unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hat, doch ist man zuversichtlich, dass nach der nun anstehenden Feinabstimmung des Bootes die Leistungen des Trimarans bei künftigen Regatten dafür sorgen werden, dass sein Name die Bekanntheit erreicht, die sich das Team wünscht, das bei seiner Entstehung federführend tätig gewesen ist. 

(D. Barret : Arkema 4: bientôt dans son élément, in: Le Journal du Médoc, 18. Sept. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich: 19. Sept. 2020

In den letzten 24 Stunden ist in Frankreich mit 13.498 neuen Coronavirus-Infektionen ein neuer Höchstwert festgestellt worden. Der Prozentsatz der positiv Getesteten liegt bei 5,6%

In der Zeit vom 10. bis zum 16. September ist die Anzahl der Coronainfizierten pro 100.000 Einwohner für das Departement Gironde mit 135,4 ermittelt worden. Der Durchschnittswert für alle Departements Frankreichs liegt bei 87,6. In der 37. Kalenderwoche sind im Departement Gironde 37.487 Test durchgeführt worden, mehr als in allen anderen Departements der Nouvelle-Aquitaine.

( SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 13 000 nouveaux cas et 123 décés en 24 heures, in : SUDOUEST, 19. 09. 2020, 20.35h, Internet-Ausg. ; und : https://geodes.santepubliquefrance.fr/

 

Kein Luna-Park in Pauillac

Durch die Verfügung der Präfektin Fabienne Buccio vom 14. September sind wegen der aktuell stark zunehmenden Infektionen mit dem Coronavirus alle Jahrmärkte im Departement Gironde untersagt worden. Diese Entscheidung hat die Schausteller in Pauillac, die dort unmittelbar vor der Eröffnung des Luna-Parks standen, völlig unvorbereitet getroffen. Die etwa 25 Familien, die ihre Anlagen bereits in Pauillac aufgebaut hatten, stehen nach eigenen Angaben vor dem Nichts, denn sie wissen nicht, wie sie die ihnen entstandenen Kosten bei gleichzeitigem Ausbleiben von Einnahmen finanzieren können. Die Stadtverwaltung von Pauillac zeigt Verständnis für die prekäre Lage der Schausteller, sieht aber keine Möglichkeit zur direkten Hilfe. Immerhin hat man aber verkündet, dass der Luna-Park nicht endgültig abgesagt, sondern nur verschoben sei. Das löst zwar nicht die finanziellen Nöte der Betroffenen, lässt aber einen kleinen Hoffnungsschimmer, zumal die Präfektur am 28. Oktober prüfen will, ob das Verbot aufrechterhalten werden muss. Bis dahin dürfen die bereits aufgebauten Anlagen des Luna-Parks kostenfrei dort aufgestellt bleiben, wo sie sich derzeit befinden und die Kinder der betroffenen Familien werden in die Schulen von Pauillac aufgenommen.

(H. Guelou : Mesures Covid-19 à Pauillac : le désarroi des forains, in : SUDOUEST, 18. 09. 2020, Internet-Ausg.)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 18. Sept. 2020

In Frankreich sind nach den Zahlen von Santé Publique France in den letzten 24 Stunden 13.215 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. 3.626 am Coronavirus Erkrankte sind in den letzten 7 Tagen in Krankenhäuser eingeliefert worden, gegenüber dem Vortag eine Zunahme um 403 Patienten. Der Prozentsatz der positiv Getesteten ist mit 5,4% stabil geblieben.

Im Departement Gironde sind in den letzten sieben Tagen 2.184 neue Coronavirusinfektionen diagnostiziert worden. Mit 134 Infizierten auf 100.000 Bewohner hat sich dieser Wert leicht verbessert, er liegt aber immer noch weit über dem Grenzwert von 50 Infizierten pro 100.000 Bewohner.

( SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 13 000 nouveaux cas et 123 décés en 24 heures, in : SUDOUEST, 18. 09. 2020, 20.08h, Internet-Ausg.

 

 

Düstere Aussichten für die Wirtschaft

Die Industrie- und Handelskammer der Nouvelle-Aquitaine hat 4.000 Unternehmen über ihre Konjunkturerwartungen befragt und dabei ein Ergebnis bekommen, das wenig Anlass zu Optimismus gibt. Ein Drittel der Unternehmen hat während des confinément seine Tätigkeit nicht unterbrochen, doch haben 40% nach dem confinément mit vollständigem Stilstand, ihre Betriebe wieder neu anfahren müssen. Dabei haben 43% der Betriebe mit einer nachlassenden Nachfrage zu kämpfen gehabt, 22% hatten Schwiergkeiten, sich mit Vorprodukten zu versorgen und bei 21% mangelte es an finanziellen Mitteln. 70% der Unternehmen glauben dennoch, optmistisch in die Zukunft blicken zu können, sofern sie staatliche Unterstützung bekommen. Nur 25% glauben, dass sich ihre Situation ab Anfang September verbessern wird, doch denken 12% der Unternehmer darüber nach, ihren Betrieb aufzugeben. Seit Ausbruch der Cronavirus-Krise ist bei 30% der Unternehmen der Umsatz um 50% eingebrochen, ebenfalls 50% klagen über eine unzureichende Kapitalausstattung und ein Drittel hat geplante Investitionen gestrichen oder verschoben. Für 50% der Betriebe liegt der Umsatz unter dem Vorjahrsergebnis, im Bereich der Hotels, Cafés und Restaurants wird sogar ein Umsatzrückgang um 65% beklagt.

(Entreprises : le moral est en berne, in: SUDOUEST, 18. 09. 2020)

 

 

 

 

Coronavirus in Frankreich: 17. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 10.539 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein neuer Rekordwert also. Dabei ist der Prozensatz der positiven Tests mit 5,4% unverändert geblieben. Zugenommen hat hingegen die Zahl der Ansteckungsherde, die mit 84 angegeben wurde, nach 77 am Vortag und 68 am Dienstag. In 48 Departements ist die die Zahl der positiven Tests bezogen auf 100.000 Einwohner höher als 50, in 12 Departements sogar höher als 100. Auffällig ist, dass die Zahl der Infizierten unter den jungen Erwachsenen deutlich zugenommen hat, ebenso wie in der Gruppe der über 75jährigen.

( SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 10 500 nouveaux cas et 84 foyers de contagion en 24 heures, in : SUDOUEST, 17. 09. 2020, 20.03h, Internet-Ausg.

 

Neue Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus

Je nach Temperament mit Spannung oder ohne große Erwartungen sah man den für Donnerstag um 17.00h angekündigten Ausführungen von Gesundheitsminister Véran entgegen. Letztendlich zeigte es sich, dass diejenigen, die nicht viel erwartet hatten, ziemlich richtig lagen, denn der Gesundheitsminister wiederholte im wesentlichen Dinge, die bereits bekannt waren. Besonders in den großen Ballungsräumen sollen die Maßnahmen, die bereits für Bordeaux und Marseille verfügt worden sind, konsequent angewendet werden. Wenn dies nicht zu einer signifikanten Senkung der Infektionszahlen führen sollte, müsse über neue Schritte nachgedacht werden. Auch wenn man in den Ausführungen des Ministers wenig entdecken konnte, was Anlass zur Hoffnung auf eine schnelle Abnahme der Infektionszahlen geben könnte ist aber zuzugeben, dass die Regierung und die nachgeordneten Behörden in einer schwierigen Situation sind, die das Repertoire der zur Verfügung stehenden Schritte eingrenzt. Eine Rückkehr zu den im Frühjahr praktizierten radikalen Maßnahmen kann jedenfalls nicht in Erwägung gezogen werden, da dies die französische Wirtschaft in eine Lage bringen würde, aus der ein Ausweg nur schwer zu finden wäre.

(Sudouest.fr : Covid-19 : écoles, tests, métropoles… Olivier Véran a détaillé la nouvelle stratégie, in : SUDOUEST, 17. 09. 2020, 18.44h, Internet-Ausg.)

 

 

 

Coronavirus in Frankreich: 16. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 9.784 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Dabei ist der Prozentsatz der Getesteten mit positiven Befunden mit 5,4% unverändert geblieben gegenüber den Vortagen.

Die Fallzahlen bezogen auf 100.000 Einwohner scheinen allerdings zurückzugehen, zumindest in den Departements, die zuletzt die höchsten Werte zu verzeichnen hatten. Für das Departement Gironde wurden danach im Durchschnitt der letzten sieben Tage 140,0 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet. Damit liegt das Departement Gironde weiter deutlich oberhalb der Zahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner, doch nimmt es in der Rangfolge der am meisten betroffenen Departements nicht mehr wie zuletzt den fünften, sondern den siebten Platz ein.

(https://geodes.santepubliquefrance.fr/#bbox=-824890,6775601,2114192,1847697&c=indicator&i=sp_ti_tp_7j.tx_pe_gliss&s=2020-09-07-2020-09-13&t=a01&view=map2)

 

Umweltbewusstsein im Hafen von Bordeaux

Der Grand Port de Bordeaux hat ein neues Baggerschiff in Dienst gestellt, das anders als sein Vorgänger verstärkt auf Umweltverträglichkeit ausgerichtet ist. Da seine Motoren mit Flüssiggas laufen und das traditionelle Abbagern und Abtransportieren der Sedimente durch ein neuartiges Verfahren der Behandlung der Ablagerungen durch Einbringen von Wasser ersetzt wird, setzt das neue Baggerschiff 25% weniger CO² und 80% weniger Stickoxyde als sein Vorgänger frei. Für den Präsidenten des Hafens von Bordeaux ist das ein Zeichen für die auf Schadstoffvermeidung ausgerichtete neue Politik des Hafens. In den Jahren bis 2025 sollen alle sieben Hafenzonen, die dem Port Autonome gehören, nach diesen Grundsätzen umgestaltet werden. Eine wichtige Rolle wird dabei der  Einsatz von Wasserstoff oder Flüssiggas als Treibstoff für die im Hafenbereich betriebenen Motoren sein. Einen weiteren Beitrag zur Umweltenlastung will der Hafenbetrieb dadurch leisten, dass auf seinen Gebäuden, die sich auf 2.200 ha Fläche verteilen, Photovoltaikelemente installiert werden, wo immer das möglich ist. Und schließlich sollen die bereits begonnen Anstrengungen verstärkt und fortgeführt werden mit denen beim Abwracken von Schiffen wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden können. Die neue Umweltorientierung wird auch Auswirkungen haben auf die bis zu 50 jährlich den Hafen von Bordeaux anlaufenden Kreuzfahrtschiffe, deren umweltschädliche Abgase reduziert werden sollen. Dabei wird dem Hafen von Pauillac eine besondere Bedeutung zukommen, da dort Anlegemöglichkeiten für seegehende Kreuzfahrtschiffe installiert werden sollen, die es ermöglichen, die Schiffe an das örtliche Stromnetz anschließen, so dass die Schiffsmotoren abgestellt werden können. Alles in allem glaubt die Leitung des Hafens von Bordeaux, man sei auf einem guten Weg, die Fortexistenz von rund 330 Arbeitsplätzen im Hafenbereich zu sichern, von denen  etwa 14.000 weitere Arbeitsplätze in der Region abhängen.

(N. César: Le grand port de Bordeaux fait sa mue, in: SUDOUEST, 16. 09. 2020)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 15. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 7.852 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden, also mehr als am Tag davor. Dabei ist der Prozentsatz der Getesteten mit positiven Befunden mit 5,4% unverändert geblieben gegenüber den Vortagen.

Die Fallzahlen bezogen auf 100.000 Einwohner scheinen allerdings zurückzugehen, zumindest in den Departements, die zuletzt die höchsten Werte zu verzeichnen hatten. Für das Departement Gironde wurden danach im Durchschnitt der letzten sieben Tage 137,6 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet. Damit liegt das Departement Gironde weiter deutlich oberhalb der Zahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner, doch nimmt es in der Rangfolge der am meisten betroffenen Departements nicht mehr wie zuletzt den zweiten, sondern den fünften Platz ein.

(SudOuest.fr : Coronavirus en France : les hospitalisations continuent de monter, plus de 8 000 cas en 24 heures  in : SUDOUEST, 15. 09. 2020, 21.00h, Internet-Ausg. und : Coronavirus en France : le taux d’incidence moyen commence à baisser, in : SUDOUEST, 15. 09. 2020, 19.11h, Internet-Ausg.)

 

 

Ein Café in L’Hôpital

L’Hôpital, heute ein Ortsteil von Grayan-et-l’Hôpital, war im Mittelalter zur Zeit, als es das Anliegen vieler Gläubiger war, zum Grab des Heiligen Jacob von Compostella zu pilgern, ein Etappenort auf einem der vielen Jakobswege, die wie ein Spinnennetz die Landschaft durchzogen. Von den Baulichkeiten, in denen einst Mönche den Pilgern Gelegenheit zur Übernachtung und bei Bedarf auch zum Auskurieren von Krankheiten gaben, ist nichs mehr erhalten geblieben. Man kann nicht einmal mehr die Örtlichkeiten lokalisieren, an denen die für die Pilger wichtigen Gebäude standen. Die kleine Kapelle, die an der Straße steht, die nach Vendays führt, ist viel jünger als sie aussieht, denn sie wurde erst im 19. Jahrhundert an der Stelle errichtet, an der sich ein marode gewordener Vorgängerbau befand. Das Angebot zur Einkehr soll nun nach dem Willen des neuen Gemeinderates in gewisser Weise wieder aufgenommen werden durch die Einrichtung eines Cafés, das wohl an der Straße von L’Hôpital nach Euronat liegen wird. Genaueres ist noch nicht beschlossen, aber vielen, die bis jetzt vergeblich in L’Hôptal nach einer Lokalität ausgeschaut haben, an der sich eine kurze Rast machen läßt, wird diese Ideen gefallen.

(M. Caporal: Un projet de création d’un café à L’Hôpital, in: SUDOUEST, 09. 09. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich: 14. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 6.158 neue Coronavirusfälle registriert worden. 39 neue Ansteckungsherde wurden entdeckt. Der Prozentsatz der positiven Tests ist geringfügig auf 5,3% zurückgegangen. Bei den Zahlen ist wegen der an den Wochenenden reduzierten Arbeitsleistung der Labore die Vergleichbarkeit mit den vorhergehenden Tagen unter Umständen eingeschränkt.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France :  plus de 6 000 cas en 24 heures, hausse des patients en réanimationle nombre de patients en réanimation en légère hausse, in : SUDOUEST, 14. 09. 2020, 20.02h, Internet-Ausg.)

 

Neue Maßnahmen im Departement Gironde

Fabienne Bucccio, die Präfektin des Departments Gironde und der Region Nouvelle-Aquitaine, hat am Nachmittag des 14. September die Maßnahmen angekündigt, mit denen die in den letzten Tagen stark  angestiegenen Zahlen der neuen Coronavirusinfektionen im Departement Gironde eingedämmt werden sollen. In diesem Zusammenhang soll das schwerfällige Testverfahren beschleunigt und wirkungsvoller werden. Dabei soll verstärkt darauf geachtet werden, dass die Personen, die vordringlich getestet werden müssten, auch tatsächlich bevorzugt untersucht werden, was bislang vielerorts nicht wirkungsvoll genug gemacht wird. Um hier schnell zu Verbesserungen zu kommen, sollen in Bordeaux neue Testzentren eingerichtet werden. Weiterhin sollen verstärkt Kontrollen durchgeführt werden, um durchzusetzen, dass die bestehenden Vorschriften eingehalten werden. Dazu gehört z.B. die Kontrolle, ob überall dort, wo dies angeordnet wurde, Gesichtsmasken in der vorgeschriebenen Weise getragen werden. Die Kontrollen sollen von den Gendarmen und von der Police municipale vorgenommen werden, die bei Verstößen Geldbußen verhängen sollen. Im gesamten Departement Gironde wird die zulässige Personenzahl bei Veranstaltungen auf 1.000 (statt vorher 5.000) herabgesetzt. Jahrmärkte, Nachbarschaftsfeste und Trödelmärkte sind verboten ebenso wie Demonstrationen, wenn es keine Regelungen für das Verhalten der Teilnehmer gibt. In Bordeaux werden die Journées du patrimoine annulliert. Die Bars, in denen Verstöße gegen bestehende Auflagen festgestellt werden, werden am Tag nach der Feststellung geschlossen. In den Bars ist es untersagt, stehend Getränke oder Mahlzeiten einzunehmen. Tanzabende sind untersagt. Im öffentlichen Raum sind Ansammlungen von Gruppen von mehr als 10 Personen untersagt, z.B. in Parks oder am Strand. In Bordeaux ist es verboten, alkoholische Getränke in der Öffentlichkeit zu sich zu nehmen. Im privaten Bereich sind Zusammenkünfte von mehr als 10 Personen etwa bei Hochzeiten oder Geburtstagen untersagt.

Weiterhin sollen Schulausflüge unterbleiben oder auf spätere Zeitpunkte verlegt werden.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen die Wirkung haben werden, die man sich derzeit davon verspricht. Notwendig ist vor allem, dass sich alle Altersgruppen der Bevölkerung bereitwillig darauf einlassen, den Vorschriften entsprechend zu handeln.

(Suduest.fr : Covid-19 à Bordeaux : limitation des rassemblements, verbalisations… Voici les nouvelles mesures, in : SUDOUEST, 14. 09. 2020, 16.07h, Internet-Ausg.)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 13. Sept. 2020

Wie Santé Publique France mitteilte, ist die Zahl der für den 13. 09. 2020 gemeldeten neuen Coronavirus-Erkrankungen gegenüber dem Vortag zurückgegangen auf 7.183 neue Fälle. Dabei sollte aber berücksichtigt werden, dass die Zahlen für Sonntage erfahrungsgemäß meist niedriger sind, weil an diessen Tagen nicht alle Zahlen verzögerungsfrei übermittelt werden. Die Zahl der positiven Testergebnisse ist mit 5,4%  immer noch relativ hoch, doch hat sie sich gegenüber den Vortagen nicht verschlechtert.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : le nombre de patients en réanimation en légère hausse, in : SUDOUEST, 13. 09. 2020, 20.31h, Internet-Ausg.)

 

Masken in Bordeaux

Seit dem 31. August ist das Tragen von Mund-Nase-Masken im Zentrum von Bordeaux im öffentlichen Raum verpflichtend.  Reporter des SUDOUEST haben am späten Vormittag des letzten Freitag an drei Stellen im Stadtgebiet festgestellt, wie es mit der Befolgung der Maskenpflicht aussieht. Die erste beobachtete Zone lag vor der Kirche Sainte-Croix im Süden in einem Viertel mit einem großen Anteil junger Bewohner. Dort war die Maskenpflicht nur von 51% der beobachteten Personen nach Vorschrift (Maske von Nase und Mund) beachtet worden. 8% trugen die Maske nachlässig, und 41% hatten gar keine Maske angelegt. An der nächsten Beobachtungsstelle, den Chartrons war das Ergebnis günstiger mit 74% korrekten Masken, 2% nachlässigen angelegten und 24% ganz ohne Maske. Direkt im Stadtzentrum waren die Werte am günstigsten. Dort wurden 86% der Passanten beobachtet mit vorschriftsmäßig angelegten Masken, 3% nachlässig angelegten und 11% ohne Masken. Bei den Erhebungen wurden jeweils 150 Personen beobachtet, wobei Passanten, die aßen oder rauchten nicht beachtet wurden.

(Bordeaux pas toujours au point, in : SUDOUEST, 13. 09. 2020)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 12. Sept. 2020

In der täglichen Bilanz teilte Santé Publique France mit, dass am 12. September 2020 10.561 neue Coronavirusfälle registriert worden sind, zum ersten Mal mehr als 10.000 positive Tests innerhalb von 24 Stunden. Der Prozentsatz der positiven Ergebnis ist dabei mit 5,4% auf dem Niveau des Vortags geblieben.

( SudOuest avec AFP: Coronavirus en France : le cap des 10 000 nouveaux cas en 24h est franchi, in SUDOUEST, 12. 09. 2020, 20.58h, Internet-Ausg.)

 

 

Schlecht für Restaurants und Bars

Die Industrie- und Handelskammer der Nouvelle-Aquitaine hat im Juni und Juli im Großraum Bordeaux eine Befragung durchgeführt, um herauszufinden, inwieweit sich die Verbrauchergewohnheiten in bezug auf Restaurantbesuche gewandelt haben. Das Ergebnis ist eindeutig und eine richtig schlechte Nachricht für die Gastronomie, denn 47% der Befragten erklärten, dass sie weniger oft zum Essen ausgehen wollen als vor der Coronakrise. Etwas mehr als die Hälfte der Interviewten erklärten allerdings, dass sie Restaurants und Bars genauso oft aufsuchen  wie früher. Dieses Ergebnis hat sich auch bei einer Befragung außerhalb von Bordeaux ergeben, wo nahezu identische Ergebnisse  ermittelt wurden. Für die Restaurationsbetriebe ist diese Nachricht deprimierend, zumal nach den Einnahmeverlusten während der ersten Phase der Coronaviruspandemie ein gegen Ende der Saison zurückgehender Besucherandrang zu registrieren war, der offensichtlich mit den wieder angestiegenen Infektionszahlen zusammenhängt.

(S. Darsy : Les clients moins motivés pour aller dans les bars, in: SUDOUEST, 08. 09. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich: 11. Sept. 2020

Die Direction générale de la Santé gab bekannt, dass in Frankreich in den letzten 24 Stunden 9.406 neue Coronavirusfälle aufgetreten sind. Damit ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vortag eingetreten, der jeodch keinerlei Anlass zur Entwarnung gibt. Der Prozentsatz der positiven Tests liegt immer noch hoch, er ist aber mit 5,4% stabil geblieben.

(SudOuest.fr avec AFP: Coronavirus en France : encore près de 10 000 nouveaux cas et 40 morts en 24 heures, in: SUDOUEST, 11. 09. 2020, 20.10h, Internet-Ausg.)

 

Wenig Neues vom Premierminister

Premierminister Castex gab am 11.September eine Pressekonferenz zur aktuellen Lage in der Conavirus-Pandemie, bei der er keinen Versuch machte, die Lage schönzureden, aber auch nur wenig Neues zur Überwindung oder Eindämmung der Krise erkennen ließ. Er kündigte zwar an, dass 2.000 neue Stellen im Gesundheitswesen eingerichtet werden sollen und monierte, dass die Virustests zu langsam ausgewertet würden, doch außer dem Appell, alle seien ausgerufen, die bekannten Abwehr- und Schutzmaßnahmen einzuhalten hatte er wenig nachvollziehbare Maßnahmen zur Überweindung der misslichen lage anzubieten. Immerhin machte er deutlich, dass  er ein landesweites reconfinément, also ein Rückkehr zu den im Frühjahr verfügten Beschränkungen nicht beabsichtige, sondern stattdessen darauf setze, dass überall dort, wo die Infektionszahlen besonders hoch seien wie in Marseille und Bordeaux, die lokalen Behörden gezielte Maßnahmen ergriffen, aber das war’s auch schon. Konkreter wurde er nicht.

(SudOuest.fr: Vidéo. Coronavirus : Jean Castex cible la métropole de Bordeauxin: SUDOUEST, 11. 09. 2020, 23.30h, Internet-Asg.)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 10. Sept. 2020

In den letzten 24 Stunden sind in Frankreich 9.843 Coronaviruserkrankungen festgestellt worden, ein Rekord seit dem Beginn der Epidemie und dem Einsatz von Tests in großem Maßstab. In der letzten Woche wurden mehr als eine Million Tests durchgeführt und dabei 48.542 neue Fälle diagnostiziert. Dabei ist der Prozentsatz der positiven Tests auf 5,4% im Zeitraum zwischen dem 1. und 7. September angestiegen.

Die Region Nouvelle-Aquitaine nimmt mittlerweile den zweiten Platz der am schwersten betroffenen Regionen in Frankreich ein. Am 8. September wurden dabei 65 Coronaviruserkrankte auf 100.000 Einwohner gezählt, wobei jedoch die Werte für die einzelnen Departements stark voneinander abwichen. Im Departement Gironde wurden 158,8 Erkrankungen auf 100.000 Bewohner gezählt. Nur im Departement Bouches du Rhône lagen die Werte mit 195,8 noch höher. In den übrigen Departements der Region lagen  die ermittelten Werte mit einer Ausnahme, den Pyrénées-Atlantiques, wo 51,1 Fälle pro 100.000 Einwohner gezählt wurden, deutlich unter der 50er Marke.

Erstaunlich und nicht gerade beruhigend ist bei alledem, dass die Suche nach Informationen über Maßnahmen, mit denen die Entwicklung der letzten Tage eingedämmt werden könnte, äußerst wenig ergiebig verläuft. Es gibt allenfalls vage Andeutungen, dass Staatspräsident Macron am Freitag sich zu der Problematik äußern werde. Anzeichen für ein erfolgsorientiertes Krisenmanagement lassen sich bis jetzt allerdings nicht ausmachen.

(SudOuest.fr avec AFP: Covid-19 en France : près de 10 000 cas en une journée, un record, in : SUDOUEST, 10. 09. 2020, 20.34h, Internet-Ausg. ; und: Covid-19 : 85 clusters en Nouvelle-Aquitaine, le taux d’incidence par department, in SUDOUEST, 10. 09 .2020, 17.57h, Internet-Ausg.)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 9. Sept. 2020

In Frankreich sind in den letzten 24 Stunden 8.577 neue Coronavirusfälle festgestellt worden, also deutlich mehr als am Vortag.

(SudOuest.fr avec AFP: Covid-19 en France : les nouveaux cas flambent, baisse des entrées en réanimation, in : SUDOUEST, 09. 09. 2020, 20.26h, Internet-Ausg.)

 

Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes in Berlin:

„Frankreich verzeichnet steigende COVID-19 Infektionszahlen. Besonders betroffen sind die Regionen Île-de-France, Auvergne-Rhônes-Alpes, Nouvelle-Aquitaine, Occitanie, Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA) sowie Corse (Insel Korsika). In diesen Regionen überschreitet die Zahl der Neuinfektionen 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb sie zu Risikogebieten https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html eingestuft wurden. Daraus resultiert bei Einreise nach Deutschland ein verpflichtender kostenloser COVID-19-PCR-Test https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus-infos-reisende/faq-tests-einreisende.html#c18624 sowie ggf. eine Quarantäneverpflichtung https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/quarantaene-einreise/2371468.“

Damit gehört die Region Nouvelle-Aquitaine zu den Regionen Frankreichs, aus denen man  nur mit Auflagen (COVID-19-Test, ggf. Quarantäne) nach Deutschland zurückkehren kann.

(Auswärtiges Amt ,www.auswaertiges-amt.de, Frankreich: Reise- und Sicherheitshinweise, 09.09.2020, 19.19h)

 

Coronaviruserkrankungen im Departement Gironde

Auf einer Pressekonferenz, die von der Präfektur des Departements Gironde, der Stadtverwaltung Bordeaux, der Universitätsklinik Bordeaux und der Regionalen Gesundheitsagentur der Nouvelle-Aquitaine abgehalten wurde, wurden neueste Informationen zur Ausbreitung des Coronavirus mitgeteilt. Danach sind die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner auf 65,6 hochgeschnellt, eine Verzehnfachung innerhalb der letzten 14 Tage im Departement Gironde. Dramatischer Schwerpunkt des Infektionsgeschehens ist Bordeaux, wo auf 100.000 Bewohner 271 Infektionen entfallen. Noch dramatischer gestalten sich die Zahlen, wenn man die Altersgruppen betrachtet. Dann sind bei den 20-40jährigen auf 100.000 Personen 470 Erkrankungen ermittelt worden. Die Entwicklung ist umso dramatischer, als das Departement Gironde im Juli keine Patienten hatte, die wegen einer Coronavirsuerkrankung behandelt werden mussten. Mittlerweile steht das Departement Gironde an dritter Stelle der am meisten betroffenen Departements in Frankreich.

(I. Castéra: Covid-19 : en Gironde, un taux de circulation du virus en forme de tsunami, in : SUDOUEST, 09. 09. 2020, 17.46h, Internet-Ausg.)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 8. Sept. 2020

In der letzten Bilanz der Direction générale de la santé wird festgestellt, dass in den letzten 24 Stunden in Frankreich 6.544 neue Infektionen mit dem Coronavirus diagnostiziert wurden, deutlich mehr als am Vortag (4.203 Fälle) aber weniger als an den beiden vorhergegangenen Tagen. Der Prozentsatz der positiv Getesteten hat weiter zugelegt auf 5,2% im Durchschnitt der letzten sieben Tage.

(SudOuest.fr avec AFP: Covid-19 en France : les indicateurs toujours en hausse, „nette dégradation de la situation“, in : SUDOUEST, 08. 09. 2020, 21.44h, Internet-Ausg.)

 

Verlängerter Einsatz

Wegen des anhaltend guten spätsommerlichen Wetters ist der Einsatz des in Lacanau stationierten Rettungshubschraubers um eine Woche verlängert worden. Der Hubschrauber, zu dessen Besatzung ein Notfallarzt gehört, wird bei Bedarf zwischen dem Cap Ferret und der Nordspitze des Médoc eingesetzt. Er wird zunächst bis zum 13. September in seiner Sommerbasis in Lacanau bleiben und danach an seien etatmäßigen Standort nach Mérignac zurückkehren.

(L’hélicoptère de la Sécurité civile prolonge l’été, in : SUDOUEST, 08. 09. 2020)

 

 

Coronavirus in Frankreich: 7. September 2020

In den letzten 24 Stunden sind in Frankreich 4.203 neue Coronavirusfälle registriert worden, wie die Direction générale de la Santé (DGS) mitteilte. Damit ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus Getesteten deutlich zurückgegangen, die an den drei vorangegangenen Tagen zwischen 7.000 und 9.000 gelegen hatte. 

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 4 000 cas en 24 heures, le taux de positivité toujours en hausse, in: SUDOUEST, 07. 09. 2020, 19.44h, Internet-Ausg.)

 

Coronavirus in Frankreich: 6. Sept. 2020

In den letzten 24 Stunden wurden in Frankreich 7.071 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Verglichen mit den beiden letzten Tagen, an denen 8.975 bzw. 8.550 Fälle gemeldet wurden, ist das zwar ein Rückgang, doch bleiben die Fallzahlen hoch.  

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : plus de 7 000 nouveaux cas en 24 heures, le taux de positivité en hausse, in : SUDOUEST, 06. 09. 2020, 19.13h, Internet-Ausg.) )

 

Ein Schiff mit Beinen

Vom 8. bis zum 12. September wird im Hafen von Le Verdon ein ungewöhnliches Schiff liegen, das 41 m breit, 56 m lang und 85 m hoch ist. Das Besondere an diesem Gefährt ist die Tatsache, dass es neben dem für ein Schiff üblichen schwimmfähigen Rumpf über vier Stelzenbeine verfügt, die bei Bedarf ausgefahren werden und dem Schiffskörper eine ruhige und stabile Lage geben. Die ist notwendig, um die Messungen des Untergrundes, für die das Schiff gebaut wurde, durchführen zu können. Das Schiff mit dem wenig aussagekräftigen Namen L/B Jill gehört der unter amerikanischer Flagge fahrenden Firma Fred Olson Windcarrier. Es legt in Le Verdon an, um umfangreiche Ausrüstungsgegenstände zu laden, die es für seine nächste Erkundungsreise braucht, bei der es den Meergrund zwischen Le Porge und Bayonne untersuchen wird, um Daten über die Beschaffenheit des Meeresbodens zu sammeln, die für eine künftige unterirdische Verlegung von Stromleitungen gebraucht werden..

(G. Richard: Un étrange navire dans l’estuaire de la Gironde, in: SUDOUEST, 06. 09. 2020)

 

 

Coronavirus, 05. September 2020

In Frankreich sind, wie Santé Publique France mitteilt, am 5. September 8.550 neue Coronavirusfälle registriert worden. Am 4. September waren 8.975 neue Fälle festgestellt worden.

 

 

Tourismusbilanz 2020

Nach einem Frühjahr, in dem wegen des confinément so gut wie nichts ging, ist die Tourismusbranche in Frankreich nach den überwiegend guten Zahlen für die Hochsaison vom 12. Juli bis zum 21. August zumeist sehr zufrieden über diese Wendung zum Guten. Bei Licht besehen sind die Dinge allerdings weniger positiv, denn die fehlenden Einnahmen aus dem Frühjahr lassen sich nicht aufholen, und auch für die Nachsaison stehen die Zeichen nicht günstig. Dazu kommt, dass die Zahl der Touristen namentlich in den Badeorten an der Küste eigentlich zufriedenstellend war, doch haben sie längst nicht soviel Geld ausgegeben wie in früheren Jahren. Das lag zum einen daran, dass ein großer Teil der Gäste Franzosen waren, die nur Tagesausflüge machten, bei denen sie naturgemäß weder Hotels noch Campingplätze aufsuchten und dass zum anderen ein großer Mangel an ausländischen Touristen herrschte, deren Urlaubskassen meist besser gefüllt sind  als die der Franzosen. Viele Campingplätze, die sonst erst Mitte Oktober schließen, haben ihre Aktivitäten weit vor dem üblichen Zeitpunkt eingestellt. Als direkte Folge der durch die Coronakrise bedingten Einschränkungen sind in diesem Jahr 15.000 Arbeitsplätze im Tourismus weggefallen oder gar nicht erst besetzt worden. Auch in Bordeaux sieht die Bilanz für 2020 nicht günstig aus. Nach ersten Erhebungen hat dort  die Auslastung der Hotels nur bei 65% gelegen, in normalen Jahren sind es 85%. Die Hoffnungen, dass sich im September und Oktober noch eine erfreuliche Nachsaison entwickeln könnte, bestehen zur Zeit nicht mehr, da die Entwicklung der Infektionszahlen, die für das Departement Gironde besonders ungünstig sind,  potentielle Gäste von Besuchen der Region abhalten dürfte.

(P. Rabiller: Tourisme : le secteur n’est pas sorti d’affaire, in : SUDOUEST, 05. 09. 2020)

 

 

Auch die Museen leiden

In den großen Museen von Paris sind ebenso wie in Versailles die Besucherzahlen in diesem Jahr als direkte Folge der Coronavirus-Pandemie regelrecht abgestürzt. Dort, wo sich sonst Besuchermassen drängeln, herrschte große Leere, denn die Zahlen der verkauften Eintrittskarten lagen um bis zu 70% unter den üblichen Werten. Während im letzten Jahr 75% der Besucher des Louvre und 80% in Versailles Ausländer waren, war deren Anteil in diesem Jahr sehr klein. Der Louvre, der gemeinhin als das größte Museum der Welt gilt, hat in normalen Zeiten einen Ausländeranteil bei den Besuchern von 75%, in Versailles sind es sogar 80%. Diese Zahlen wirken sich naturgemäß in den Einnahmen aus. Der Louvre hat in diesem Jahr Mindereinnahmen in der Größenordnung von 40 Millionen Euro zu verkraften, für die es keinerlei Kompensation gibt. Die Museen und touristischen Anziehungspunkte außerhalb von Paris haben hingegen meist gute Auslastungen zu berichten, die allesamt darauf zurückzuführen sind, dass die Franzosen in diesem Jahr ihren Urlaub in ihrem eigenen Land zugebracht haben. Die Abtei auf dem Mont Saint-Michel berichtet von einem Besucherplus von 50% gegenüber 2019 und in Caracassonne sind es 48%.   

(Le virus nuit aux musées, in: SUDOUEST, 04. 09. 2020)

 

 

Coronavirus: 4. September 2020

In Frankreich sind am 4. September  8.975 neue Coronavirusfälle registriert worden. Am Vortag waren es 7.157. Der bisherige Tageshöchstwert war während des confinément am 31. März mit 7.578 Fällen verzeichnet worden.

(R. Gauron, M.-L. Michalik, L. Andrieu : EN DIRECT – Covid-19 : près de 9000 nouveaux cas en 24 heures, un record, in : Le Figaro, 04. 09. 2020, 18.20h, Internet-Ausg.)

 

Coronavirusfälle am 4. September im Departement Gironde

Das Departement Gironde, das im Frühjahr zu den Regionen Frankreichs gehörte, in denen die wenigsten Coronavirusfälle gezählt wurden, hat diese Stellung mittlerweile verloren. Inzwischen gehört das Department Gironde zu den fünf Departements in Frankreich, in dem die meisten neuen Coronaviruserkrankungen gezählt werden. Während in der 35. Kalenderwoche (24. – 30. August) im Department Gironde schon 60 neue Viruserkrankungen gemeldet wurde, schnellte in der 36. Kalenderwoche (31. August – 6. September) der Wert auf 120 Erkrankte pro 100.000 Einwohner.

(A. Fourcade, La Gironde est l’un des cinq départements de France les plus touchés par le coronavirus, in : SUDOUEST, 04. 01. 2020)

 

 

Coronaviruszahlen : 3. Sept. 2020

Statt der erhofften Abnahme hat in Frankreich die Zahl der am Coronavirus Erkrankten erneut zugenommen. Innerhalb von 24 Stunden wurden in Frankreich 7.157 Patienten positiv auf das Coronavirus getestet, am Vortag waren es 7.017. 23 französische Departements sind in die Kategorie „vulnérabilité élevée“ eingestuft, für 37 Departements gilt „vulnérabilité modérée“.

(SudOuest.fr avec AFP: Coronavirus en France : toujours plus de 7 000 nouveaux cas en France en 24 heures, in: SUDOUEST, 03. 09. 2020, 19.50h, Internet-Ausg.)

 

Fähre Blaye – Lamarque

Die Fähre zwischen Blaye und Lamarque musste am 1. September wegen einer technischen Panne für einige Stunden pausieren. Mittlerweile ist alles wieder im Lot und der Fährbetrieb wird nach Plan abgewickelt. Nach wie vor gilt für alle Passagiere über 10 Jahren die Pflicht, eine Maske zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten. Auf der Fähre wird Desinfektionsalkohol bereitgehalten. Die Passagieren werden gebeten, möglichst mit kontaktfreien Bankkarten zu bezahlen.

(Reprise des rotations sur l’estuaire après une panne du bac, in: SUDOUEST, 03. 09. 2020)

Zum aktuellen Fährplan: Klick

 

 

Coronavirus in Frankreich: 2. September 2020

Die Hoffnung, dass in Frankreich die Anzahl neuer Coronaviruserkrankungen zurückgehen könnte, hat sich nicht erfüllt. Am Dienstag, dem 2. September, wurden 7.017 neue Fälle registriert, rund 2.000 mehr als am Vortag, aber etwas weniger als am letzten Freitag (7319). Der Prozentsatz der positiv Getesteten ist mit 4,3% ebenso hoch wie am Tag zuvor. Die Direction générale de la santé (DGS), bei der die statistische Erfassung zusammenläuft, stellte fest, dass die Zunahme der Coronavirusfälle das gesamte Land betreffe, wobei in 19 Departements die Fallzahlen höher als im Landesdurchschnitt liegen. Insgesamt seien in den letzten sieben Tagen 1.004.859 Tests durchgeführt worden.

Wenn in deutschen Publikationen behauptet wird, in Frankreich sei derzeit die Zahl der Coronaviruserkrankungen genauso hoch wie im Frühjahr oder gar noch höher, dann ist vor derartigen Aussagen zu warnen. Ein Vergleich der Zahlen aus dem Frühjahr mit den aktuellen Werten ist weder sinnvoll noch haltbar, da im Frühjahr nur etwa 10% der gegenwärtig durchgeführten Tests gemacht wurden.  

(SudOuest.fr avec AFP: Coronavirus en France : plus de 7 000 nouveaux cas et 25 décès en 24 heures,  in: SUDOUEST, 02. 09. 2020, 19.48h, Internet-Ausg.)

 

 

Rettungsschwimmer : Bilanz 2020

Obwohl wegen der Corona-Pandemie die Saison erst spät gestartet ist, hatten die Rettungsschwimmer an den Stränden des Médoc reichlich zu tun. Während ansonsten die erste Julihälfte eher zu den ruhigeren Wochen des Jahres zählt, war in diesem Jahr ein ungewöhnlich intensiver Zustrom zu den Küsten zu beobachten. In den beiden Monaten Juli und August haben die Rettungskräfte im Departement Gironde bei 209 Einsätzen 399 Personen, die in Schwierigkeiten geraten waren,  aus dem Wasser geholt. Der schwerste Badeunfall mit drei Todesopfern ereignete sich bei Carcans, bei dem an einem unbewachten Strandabschnitt ein Vater und zwei seiner Kinder von einer baïne erfasst wurden und sich danach nicht mehr retten konnten. Weiterhin wurden an den Stränden bei 204 schweren Unfällen Interventionen der Rettungssanitäter und gelegentlich auch Einsätze von Hubschraubern nötig, um Verletzte in ärztliche Behandlung zu bringen. Zu den Rettungsaktionen kamen für die Sicherungskräfte am Strand 56 andere Einsätze, die durch Aktionen von Exhibitionisten, Rauschgiftdelikte, Schlägereien etc. ausgelöst wurden.

(J. Lestage: Activité soutenue cet été pour les sauveteurs girondins, in : SUDOUEST, 02. 09. 2020)

 

 

 

Coronavirus in Frankreich : 1. September 2020

Santé Publique France hat in seinem am 1. September 2020 publizierten täglichen Bericht bekannt gegeben, dass die Anzahl der Coronavirus-Ansteckungsherde in Frankreich weiterhin zugenommen habe und dass ebenso der Prozentsatz der positiv Getesteten sich vergrößert habe. Im Departement Gironde sind in der letzten Woche 11 weitere Personen mit Coronaviruserkrankungen in Krankenhäuser eingeliefert worden.

In den letzten 24 Stunden sind in Frankreich 4.982 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Das sind mehr als die 3.082 neuen Fälle vom Montag, doch ist die Zahl günstig gegenüber den Werten vom Samstag und Sonntag mit jeweils 5.400 Fällen, und besonders gegenüber Freitag mit 7.000 positiven Tests. Der vergleichsweise niedrigere Wert vom Montag erklärt sich dadurch, dass an diesem Tag viele Labors nicht arbeiten.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus en France : près de 5 000 nouveaux cas en France en 24h, un nombre stable, in : SUDOUEST, 01. 09. 2020, 19.51h, Internet-Ausg.)

 

 

Tour de France aus der Nähe

Die Tour de France, die bekanntlich wegen der Coronavirus-Krise rund zwei Monate später als üblich gestartet war, wird am Dienstag, dem 8. September nach einem Ruhetag in der Charente-Maritime in die zweite Hälfte starten. Die 10. Etappe beginnt auf der Île d’Oléron und führt zum Ziel auf der Île de Ré. Nach dem Start wendet sich der Tourverlauf zunächst nach Süden und biegt dann an der Pointe de la Coubre nach Südosten ab, um in Royan scharf nach Norden abzuknicken in Richtung des Etappenziels auf der Île de Ré. Der Start erfolgt um 13.30h, ab 13.45h erfolgt der scharfe Start, mit dem die Etappe eigentlich beginnt. Das Etappenende wird gegen 17.20h – 17.40h erwartet, wobei der Rennverlauf möglicherweise von den in Region nicht seltenen kräftigen Winden beeinflusst sein wird. Wer, aus dem Médoc kommend, das Rennen in der Nähe sehen will, hat dazu die beste Gelegenheit in Royan, ansonsten überträgt des deutsche Fernsehen in einer Gemeinschaftsleistung von 1. und 2. Programm das Renngeschehen, wobei erfahrungsgemäß viel von der Gegend zu sehen ist, durch die die Tourcaravane rauscht.

(https://www.sportschau.de/tourdefrance/etappe-zehn-100.html

 

 

 

Coronavirus-Infektionen gehen zurück

Die Zahl der neu festgestellten Coronavirus-Infizierten geht deutlich zurück. In den letzten 24 Stunden sind in Frankreich etwas mehr als 3.082 neue Erkrankungen festgestellt worden, wie die regionale Gesundheitsagentur berichtete. Damit liegt die Zahl der neuen Infektionen deutlich unter denen für die letzten beiden Tage. Am Freitag waren mehr als 7.000 neue Fälle registriert worden, am Samstag und am Sonntag waren es ungefähr 5.400. Zugenommen hat jedoch die Zahl der Coronavirus-Erkrankten, die in Krankenhäusern behandelt werden. Am Montag wurden 4.582 an Coronavirus Erkrankte in Krankenhäusern behandelt, am Sonntag wurden 4.535 gezählt.

(SudOuest.fr avec AFP: Coronavirus en France : plus de 3 000 nouveaux cas en 24h, la hausse des hospitalisations se poursuit, in : SUDOUEST, 31. 08. 20202, 20.05h, Internet-Ausg.)

 

August 2020

Coronavirus : kaum Veränderung gegenüber Vortag

Die Zahl der Coronavirusfälle in den letzen 24 Stunden in Frankreich ist ungefähr gleich groß wie am Vortag. Die nationale Gesundheitsagentur gab bekannt, dass 5.413 neue Infektionen  festgestellt worden seien. Damit hat sich die seit Mittwoch der letzten Woche zu beobachtende starke Zunahme nicht fortgesetzt. Zugenommen hat jedoch die Zahl der positiv Getesteten, die auf 4,1% angestiegen ist, nach 4% am Samstag und 3,6% am Mittwoch.

(Sudouest.fr. avec AFP: Coronavirus en France : 5 413 nouveaux cas en 24 heures, le taux de positivité des tests augmente, in : SUDOUEST, 30. 08. 2020, 20.59h, Internet-Ausg.)

 

 

Weisser Médoc?

Wer ein wenig Bescheid weiß, der wird auf die Frage, ob es Weißweine im Médoc gebe, antworten, dass das der Fall ist. Bei einer weiteren Frage, ob das denn dann ein weißer Médoc sei, greifen die meisten aber daneben, denn auf den Etiketten der Weißweine, die im Médoc produziert werden, steht das Wort Médoc nicht. Dafür erfährt an, dass man einen Bordeaux blanc vor sich habe, was zwar nicht falsch, aber auch nicht gerade genau ist. Wenn man ein paar Jahrzehnte zurückgeht, dann entdeckt man, dass bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts die weißen Weine, die im Médoc produziert werden, als Médoc blanc auf den Markt kamen. Wer noch weiter zurückgeht, erfährt, dass die Erzeugung weißer Weine im Médoc im 18. Jahrhundert begonnen und um 1800 eine regelrechte Blüte gehabt hat. In Blanquefort z. B. wurden 1824 zwischen 350 und 500 Fässer Weißwein produziert, bei einer Gesamtmenge Wein von 1000 bis 1200 Fässern. Im 19. Jahrhundert war die Weißweinproduktion in der Gegend um Listrac besonders verbreitet, so dass der Larousse 1910 die Weißweine aus Listrac besonders hervorhob. Andere Schwerpunkte der Weißweinproduktion gab es um Pauillac, in Vensac, und in Soulac. 1960 beendete des Institut national de l’origine et de la qualité (INAO) diese Zeit und verfügte, dass von nun an weiße Weine aus dem Médoc als Herkunftsangabe nur den allgemeinen Hinweis auf das Anbaugebiet Bordeaux haben dürften. Nicht zuletzt dadurch ging die Weißweinproduktion im Médoc bis 1980 stark zurück. Mittlerweile wird auf etwa einem Dutzend Châteaux im Médoc wieder Weißwein in ordentlicher Qualität produziert, und die Forderung entsteht, dass diese Weine als Médoc blanc etikettiert werden dürfen. Die Verfechter dieser Idee verweisen darauf, dass es im Médoc genügend Flächen gebe, auf denen sich statt mäßiger Rotweine  hervorragende Weißweine anbauen ließen. Dazu kommt, dass die Verbrauchergewohnheiten zu einer stärkeren Nachfrage nach trockenen Weißweinen tendieren, und damit kommen die Weißen aus dem Médoc gerade richtig. Optimisten meinen, es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Etikettierungen mit dem Médoc blanc zugelassen werden, aber einen genaueren Zeitplan gibt es noch nicht.

(R. Chargois : Médoc blanc : fantôme ou fantasme ? in: Le Journal du Médoc, 28. 08. 2020)

 

Coronavirus in Frankreich

Am 29. August verbreitete Santé publique France die jüngsten Zahlen zur Coronavirus-Situation in Frankreich. Danach sind in den letzten 24 Stunden 5.400 neue Infektionen registriert worden, was einen deutlichen Rückgang gegenüber den Zahlen der letzten Tage bedeutet. Dennoch hat der Prozentsatz der positiv auf das Virus Getesteten leicht zugelegt auf 4%.

Immer noch hoch ist die Zahl der Infizierten bezogen auf 100.000 Einwohner. Da ist für das gesamte Frankreich ein Wert von 42,4 ermittelt worden. Über diesem Durchschnittswert liegen aber mehrere Departements: Bouches-du-Rhône (145,8),  Paris (114,2 ), Alpes-Maritimes (109,3),  Val-de-Marne (93,8), Hérault (86,7), Seine-Saint-Denis (76,4), Hauts-de-Seine (75,4),  Sarthe (63,7), Rhône (63,5), Var (55,2) und Val-d’Oise (53,8). Dazu gehört auch das Departement Gironde mit 74,4 Infizierten pro 100.000 Einwohner.

(SudOuest.fr avec AFP: Coronavirus en France : plus de 5 400 nouveaux cas en 24 heures, in: SUDOUEST, 29. 08. 2020, 19.46h, Internet-Ausg.)

 

Beunruhigende Zahlen

In ihrer letzten Veröffentlichung gibt die Regionale Gesundheitsagentur für die Region Nouvelle-Aquitaine die eindringliche Warnung zu erhöhter Wachsamkeit und zu strikter Einhaltung der Regeln aus, mit denen der Ausbreitung des Coronavirus Einhalt geboten werden kann. Dieser Appell erscheint umso wichtiger, als die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten  besorgniserregend schnell zunimmt. In der Region Nouvelle-Aquitaine ist die Zahl der Infizierten innerhalb von drei Wochen um das Sechsfache angestiegen. In der 32. Woche (3.- 9. August) wurden 280 Fälle registriert, in der 34. Woche (17. bis 23. August) waren es 1.700. Die Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner hat in der Region Nouvelle-Aquitaine in der 34. Woche auf 30 zugelegt.

(Sudouest.fr. : Coronavirus en Nouvelle-Aquitaine : les cas positifs multipliés par six en trois semaines, in: SUDOUEST, 28. 08. 2020, 19.34h, Internet-Ausg.)

 

 

Kampf gegen das Coronavirus

Premierminister Jean Castex hat, assistiert von einigen seiner Minister, in einer Pressekonferenz am 27. August die Linien aufgezeigt, an denen sich der Kampf der französischen Regierung gegen das Coronavirus orientieren wird. Er verwies darauf, dass das Virus dabei sei, sich wieder auszubreiten. Täglich werden zur Zeit mehr als 3.000 neue Infizierte ermittelt, doch sei Vorsicht bei der Interpretation dieser Zahlen geboten, da sehr viele Tests durchgeführt werden, bei denen rund 3,7% der Getesteten positiv seien. In 21 Departements, zu denen auch das Departement Gironde gehört, ist das Virus auf dem Vormarsch. Es sei daher notwendig, vor allem dort massiv auf Einhaltung der bestehenden Vorschriften zur Eindämmung zu bestehen, damit die Ausbreitung nicht exponentiell werde und außer Kontrolle gerate. Die Regierung orientiere ihr Vorgehen an drei Achsen: Prävention, Unterbrechung der Ansteckungslinien und gezielte, regional auf die Verhältnisse abgestimmte  Maßnahmen. Dazu gehöre auch, dass auf lokaler Ebene Kontrollverfahren ausgearbeitet würden, mit denen die Einhaltung der Vorschriften, besonders beim Tragen der Masken durchgesetzt werden soll. Mittlerweile werden täglich 30.000 Kontrollen durchgeführt, bei denen in rund 700 Fällen Bußgelder verhängt werden. Die Präfekten der Departements, in denen die Ausbreitung dieses Virus besonders stark zugenommen habe, verfügten über eine Katalog von Möglichkeiten, um dem entgegenzuwirken. Sie könnten z.B. verfügen, dass Bars und Restaurants um 23.00h geschlossen würden, wie dies bereits im Departement Bouches-du-Rhône geschehe.

Gesundheitsminister Véran fügte an, dass zur Zeit 840.000 Tests in der Woche durchgeführt würden, ein Kraftakt, der bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten in dieser Größenordnung in Frankreich noch nicht da gewesen sei. Mit Blick auf die Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus berichtete er, dass von der Seite der Fachleute es für möglich gehalten werden, dass schon im Spätherbst erste Impfungen durchgeführt werden könnten.

(Sudouest.fr: Direct vidéo. „21 départements en zone rouge“ : suivez la conférence du Premier ministre Jean Castex, in : SUDOUEST, 27. 08. 2020, 11.47h, Internet-Ausg.)

 

Maskenpflicht in ganz Bordeaux

Der neue Bürgermeister von Bordeaux, Pierre Hurmic, wird am kommenden Freitag eine Pressekonferenz halten und dabei verkünden, dass die bislang nur in der Rue Sainte-Cathérine bestehende Maskenpflicht auf die gesamte Innenstadt ausgedehnt wird. Diese Maßnahme soll am 31. August in Kraft treten. Auf der Pressekopnferenz wird der Bügermeister das Gebiet, in dem die unbedingte Maskenpflicht herrschen soll, näher beschreiben.

(Ruiz, Bordeaux : le port du masque obligatoire va être étendu à tout le centre-ville, in: SUDOUEST, 26. 08. 2020, 16.44h, Internet-Ausg.)

 

Müllkippe Natur

Es ist kein Problem, das auf Frankreich beschränkt ist, aber es ist ein Problem: die Entsorgung von Abfällen, wenn man unterwegs ist. Die Firma VinciAutoroutes, die die meisten Autobahnen in Frankreich bewirtschaftet, hat eine Umfrage unter Autofahren zu Beginn der Ferienzeit durchgeführt und dabei haarsträubende Ergebnisse ermittelt. Dabei gaben 30% der Befragten an, dass sie während der Fahrt ihren Müll einfach aus dem Fenster werfen. Verglichen mit früheren Erhebungen ergibt sich, dass dieser Prozentsatz seit 2015 unverändert ist. Mehr als ein Drittel der Raucher werfen ihre Zigarettenkippen aus dem offenen Fenster, doch haben dabei angeblich 89% ein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt. 92% der Befragten gaben an, zu Hause ihren Müll sachgerecht zu sortieren, unterwegs machen das nur 72%.  97% glauben, dass offen herumliegende Abfälle das Bild einer Anlage stören, und 47% geben an, sie verließen einen Ort, an dem sie Müll sähen. 64% glauben, dass ihre Mitbürger so locker mit Abfällen umgehen, weil sie das Gefühl haben, man werde dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. 82% rechtfertigen ihre laxe Moral bei der Müllensorgung damit, dass die Mülltonne zu voll seien und 30% sagen, sie zahlten schließlich Steuern und damit auch dafür, dass der unkontrolliert in die Natur geworfene Müll eingesammelt werde.  

(B. Lasserre :La route des vacances, poubelle à ciel ouvert pour 30 % des Français, in: SUDOUEST, 26. 08. 2020

 

Coronavirus in der Nouvelle-Aquitaine

In vier Departements der Region Nouvelle-Aquitaine steigen die Coronavirus-Fallzahlen. Während die Zahl der positiv auf das Coronavirus Getesteten in der Woche vom 12. bis zum 18. August noch bei 16,9 pro 100.000 Einwohner lag, sind die Fallzahlen kräftig angestiegen: im Departement Gironde auf 51,9 Fälle pro 100.000 Einwohner. Im Departement Pyrénées-Atlantiques wurden auf 100.000 Einwohner 29,4 positive Tests gezählt, im Departement Lot-et-Garonne 17,9 und im Departement Vienne 17,6.

Im Departement Gironde hat sich die Zunahme der positiv Getesteten innerhalb einer Woche besonders auffällig von 21,1 auf 51,9/100.000 Einwohner erhöht.

Die Regionale Gesundheitsagentur, die diese Zahlen veröffentlicht hat, wiederholt noch einmal eindringlich die Aufforderung, die offensichtlich nicht von allen beachteten Vorsichtsmaßnahmen (Maske, Abstand halten, Hände waschen) konsequent einzuhalten, da dies derzeit die einzige Möglichkeit ist, auf die Ausbreitung des Coronavirus Einfluss zu nehmen.

(V. A. : Coronavirus en Nouvelle-Aquitaine : la circulation s’accélère, la Gironde en vulnérabilité élevée, in : SUDOUEST, 25. 08. 2020, 20.05h, Internet-Ausg.)

 

 

Coronavirusfälle am Cap-Ferret

Die Zahlen sprechen für sich: Im Juli wurden 1000 Coronavirustests auf der Halbinsel von Cap Ferret durchgeführt, die alle negativ waren. Anfang August waren aber von 300 durchgeführten Tests 30 positiv, wobei die Betroffenen der Altersgruppe der zwischen 20- und 40jährigen angehörten. Am 21. August gab die Regionale Gesundheitsagentur bekannt, dass zwei Ansteckungsherde in Cap-Ferret festgestellt worden waren:  vier Ansteckungen in einer Touristischen Einrichtung und 18 in Geschäften. Die Geschäfte, in denen die Tests durchgeführt wurden, mussten während der Überprüfung vorübergehend schließen. Unter den positiv Getesteten war ein großer Teil Saisonkräfte, die am Cap-Ferret arbeiten. Von denen ist bekannt, dass sie nach Arbeitsschluss gern zusammen sind und feiern, wobei oft die Regeln zur Abstandswahrung etc. nicht beachtet werden. Angesichts der Ansteckungslage hat die Gemeinde verfügt, dass das Tragen von Masken recht flächendeckend angeordnet wurde. Mehrere Geschäfte, in denen Angestellte positiv getestet worden waren, sind geschlossen worden.  Weiterhin klären Gemeindeangestellte offensiv auf über die Notwendigkeiten der Einhaltung der Vorschriften bezüglich der Masken, der Abstände etc. Außerdem werden vorübergehend Teststationen eingerichtet, in denen man sich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen kann.

(P. Bouscarout: Covid au Cap-Ferret : six établissements fermés, in: SUDOUEST, 25. 08. 2020)

 

 

Krawalle nach dem Spiel

Der Sieg von Bayern München über Paris Saint-Germain war knapp, aber nicht in Frage zu stellen. Bei einen Teil der  Anhänger der Mannschaft aus Paris entlud sich die Enttäuschung jedoch in einer Weise, die in massiven Krawallen und Sachbeschädigungen ausartete. Betroffen war besonders der Bereich der Champs-Elysées, wo Fahrzeuge in Brand gesteckt wurden, Schaufenster zu Bruch gingen und Geschäfte geplündert wurden. Die Polizei, die mit allerlei harten Gegenständen und Feuerwerkskörpern beworfen wurde, ging robust gegen die Unruhestifter vor und setzte 151 von ihnen fest. Innenminister Darmanin machte seinem Unmut über diese Gewaltwelle Luft und kündigte an, dass die Polizei ihr Instrumentarium zur Verfolgung derartiger Straftaten ausbauen werde, z. B. indem Drohnen angeschafft würde, mit deren Hilfe Straftäter eindeutig identifiziert werden könnten.

Ganz anders als in Paris reagierten die Anhänger von Olympique Marseille, für die Paris Saint-Germain ein ungeliebter Gegner ist, dem man alles Schlechte wünscht. In Marseille freuten sich die Anhänger auf eine im ganzen friedliche Weise und ließen ihrer Freude über die Niederlage der ungeliebten Konkurrenz freien Lauf.

(SudOuest.fr avec AFP : Vidéos. Défaite du PSG : des heurts avec la police à Paris, explosion de joie à Marseille, in: SUDOUEST, 24. 08. 2020, 12.08h, Internet-Ausg.)

 

4900 neue Corona-Fälle

In den letzten 24 Stunden sind in Frankreich 4900 Coronavirus-Tests mit positivem Ergebnis registriert worden. Insgesamt 4709 Personen sind mit einer Covid-19-Infektion in Krankenhäuser eingeliefert worden. Sieben Departements sind derzeit mit dem Niveau vulnérabilité élevée eingestuft:  Bouches-du-Rhône,  Guyane, Hérault, Paris,  Sarthe,  Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne.

Gesundheitsminister Véran stellte fest, dass durch das Ansteigen der Covid-19-Fälle in den letzten Tagen das französische Gesundheitssystem nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt würde, aber, so schloss er, es sei notwendig, das Ansteigen der Fallzahlen zu stoppen.

(Sudouest.fr avec AFP: Coronavirus en France : près de 4 900 nouveaux cas depuis samedi, in: SUDOUEST, 23. 08. 2020, 21.37h, Internet-Ausg.)

 

Es wird teuer

Angefangen hat die Pflicht, auch außerhalb geschlossener Räume Masken zu tragen in den besonders stark frequentierten Zonen großer Städte, aber es setzt sich weiter fort auch in Orten wie Lacanau und Montalivet, wo während der Saison in einzelnen Bereichen sich ähnlich große Menschenmengen bewegen wie mancherorts etwa in Bordeaux. In Bordeaux besteht die Maskenpflicht in der Rue Sainte-Cathérine, der Fußgängerzone und Hauptgeschäftsstraße seit dem 15. August. In den ersten Tagen wurden Passanten, die ohne Masken angetroffen wurden, von der Polizei angesprochen und ermahnt, doch mittlerweile versteht die Police municipale wenig Spaß und verhängt Bußgelder. Zur Zeit lassen die Ordnungshüter es noch durchgehen, wenn Passanten ohne Maske eine solche dabeihaben und sie auf Aufforderung aufsetzen, doch wenn jemand keine Maske bei sich hat, dann wird es teuer. Die Polizisten verhängen in diesem Fall  eine Strafe in Höhe von 135 Euro und dies ohne Bereitschaft zu verhandeln oder nachzugeben. Angesichts der Entwicklung der Zahlen der Covid-19-Infektionen wird diese Grundhaltung der Polizei mit Sicherheit einige Zeit beibehalten, weshalb jedem dringend zu empfehlen ist, in den Zonen, in denen Maskenpflicht besteht, sich dementsprechend zu verhalten.

(J. Boscq: Bordeaux : masque obligatoire rue Sainte-Catherine, les premières amendes tombent, in: SUDOUEST, 22.08.2020, 16.01h, I)nternet-Ausg.)

 

Tödlicher Badeunfall im Médoc

Nördlich von Carcans hat sich am Strand von Crohot-des-Cavales am 20. 08. 2020 gegen 15.00h ein schwerer Badeunfall ereignet, bei dem ein 46jähriger Mann, seine 17jährige Tochter und der 13jährige Sohn ihr Leben verloren haben. Der Vater war mit zwei Kindern an einer unbewachten Stelle in das Wasser gegangen und unmittelbar danach von einer baïne-Strömung erfasst worden. Obwohl der Unfall von Umstehenden entdeckt wurde und sofort Rettungsversuche gestartet wurden, konnte der Vater nur noch leblos geborgen werden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, obwohl eine anwesende Krankenschwester sofort versuchte, den Mann zu retten. Der leblose Körper der Tochter wurde eine Stunde später, 1 km weiter nördlich geborgen. Von dem Sohn fehlt jede Spur, doch bestehen trotz intensiver Suchanstrengungen unter Beteiligung eines Hubschraubers eigentlich keine Chancen, dass er überlebt haben könnte. Die Suchaktion wurde vom Centre régional opérationnel de surveillance et de sauvetage (CROSS) gesteuert, doch blieb der Erfolg aus. Der Leiter riet dringend dazu, die Gefahren des Atlantiks nicht zu unterschätzen und nur an bewachten Strandabschnitten ins Wasser zu gehen, auch wenn man dazu unter Umständen eine längeren Anmarsch auf sich nehmen müsste.

In diesem Jahr haben die Rettungskräfte im Departement Gironde bei 164 Rettungsaktionen 328 Personen aus zum Teil bedrohlichen Schwierigkeiten befreit. 116 dieser Rettungsaktionen ereigneten sich an nicht bewachten Strandabschnitten.

(J.-M. Despos: Un père et sa fille pris au piège dans une baïne en Gironde : que s’est-il passé ?in: SUDOUEST, 21.08.2020, 8.23h, Internet-Ausg.)

Hinweise zur Sicherheit am Strand: Klick

 

 

Maskenpflicht in Montalivet

Mit Datum vom 6. August 2020 hat der Bürgermeister von Vendays-Montalivet verfügt, dass von diesem Datum an Gesichtsschutzmasken getragen werden müssen in Vendays-Montalivet auf dem Markt von Montalivet und in der Avenue de l’Océan. Verstöße gegen diese Verfügung werden mit Geldbußen belegt, deren Höhe sich an der geltenden Bußgeldordnung orientiert. Im günstigsten Fall beträgt die Buße 38 Euro, doch kann die Höhe sich deutlich nach oben bewegen, wenn andere Delikte im Zusammenhang mit dem Verstoß gegen die Maskenpflicht geahndet werden sollen.

(UM, 21.08.2020)

 

Coronavirus in Lacanau

In Lacanau ist ein Ansteckungsherd für das Covid-19-Virus entdeckt worden, von dem 40 Gendarmen und Rettungsschwimmer betroffen sind. Der erste Fall wurde vor einer Woche in Le Moutchic entdeckt, wo daraufhin alle sechs Mitglieder der Rettungsstation von Le Moutchic getestet wurden. Danach wurde für alle sechs Rettungsschwimmer Quarantäne angeordnet und ihre Posten von Kollegen, die zuvor negativ getestet worden waren, eingenommen. Die regionale Gesundheitsagentur veranlasste daraufhin, dass alle Bewohner von zwei Campingplätzen, auf denen die von dem Coronavirus Befallenen wohnten, getestet wurden. Dabei wurden sieben positive Ergebnisse registriert, nach denen alle vierzig Gendarmen, die mit den positiv Getesteten Kontakt gehabt hatten, bis auf weiteres von ihren Aufgaben entbunden und in Quarantäne genommen wurden. Als Ersatz wurden andere Gendarmen herbeigeholt, die die Aufgaben ihrer in Quarantäne befindlichen Kollegen übernommen haben.

(Y. Delneste, Quarante gendarmes confinés à Lacanau, in SUDOUEST, 20. 08. 2020)

 

 

 

Rocade von Bordeaux

Die Rocade von Bordeaux, die bald dreispurig ausgebaut sein wird, hat seit Jahren eine permanente Zunahme des Verkehrs erfahren, mit allen unerfreulichen Begleiterscheinungen, die diese Strecke zu einer der stauanfälligsten in ganz Frankreich gemacht hat. In diesem Jahr hat sich dort  erstmals die Verkehrssituation fühlbar entspannt, doch kann  sich so recht niemand darüber uneingeschränkt freuen: der Hintergrund ist die Coronakrise, die in vielen Bereichen bremsend gewirkt hat. Während der Zeit des confinement wurden 75% weniger Pkw gezählt, bei den Lastwagen betrug der Rückgang rund 30%. Nach dem Auslaufen der Beschränkungen des confinement nahm der Verkehr wieder zu, doch lag das Verkehrsaufkommen im Juni noch immer um rund 4% unter den Vorjahreswerten. Auch während der besonders verkehrsreichen Wochenenden im Juli und August zeigten sich Entspannungstendenzen. Am ersten Ferienwochenende im Juli wurden im Großraum Bordeaux in den späten Nachmittagsstunden Staus mit einer Gesamtlänge von 38km verzeichnet, im Vorjahr hatte man eine Gesamtlänge von 70 km ermittelt. Am letzten Juliwochenende wurden in diesem Jahr Staus mit einer Länge von 44km gemessen, 2019 waren es 60 km. Gleichzeitig hat die Zahl der Verkehrsunfälle  abgenommen.

Sudouest.fr: Rocade de Bordeaux : l’épineux problème des poids lourds, in: SUDOUEST, 19. 08. 2020, 8.48h, Interet-Ausg.)

 

Frühstart

Im Bordelais hat schon am 13. August die diesjährige Weinlese begonnen. Rund zwei Wochen vor dem üblichen Start wurde angefangen, die Trauben zu ernten, aus denen Crémant werden soll. Damit wird der Trend fortgesetzt, der schon in den letzten Jahren zu beobachten war, doch hat die Weinlese noch nie vor dem 15. August eingesetzt. Dass die Weinernte mit den Trauben beginnt, die für den Crémant bestimmt sind, hat vor allem damit zu tun, dass sie noch nicht ihr Maximum an Fruchtzucker ausgebildet haben sollen. Damit das fertige Produkt als Crémant de Bordeaux bezeichnet werden darf, muss die Ernte per Hand erfolgen. Dazu werden in größerer Zahl Saisonarbeitskräfte benötigt, die zu Zeiten der Coronavirus-Krise bestimmte Auflagen zu erfüllen haben, z.B. dass sie sich nicht mit anderen Gruppen vermischen dürfen, dass die Unterkünfte nicht zu eng belegt werden dürfen etc. Die Produzenten registrieren zwar, dass sie wegen der besonderen Bedingungen in diesem Jahr höhere Kosten haben, doch klagen sie nicht laut, nicht zuletzt, weil die produzierten Mengen des Crémant in den letzten Jahren beständig zugelegt haben und weil in diesem Bereich des Weinbaus von der ansonsten zu beobachtenden Absatzproblematik nichts zu spüren ist.

(Th. Zappi: Des vendanges en avance, in: SUDOUEST, 18. 08. 2020)

 

 

Die 46. zweisprachige Bunkerführung

Auch für die 46. zweisprachige Führung durch die Bunkeranlagen von Les Arros nördlich von Soulac hatte sich wieder eine stattliche Gruppe von Interessenten angemeldet, die sich von den lebendigen und kenntnisreichen Ausführungen des Bunkerarchäologen Jean-Paul Lescorce über eine Fülle von Details aufklären ließen, die den meisten Besuchern zuvor unbekannt waren.  Die Redaktion der Médoc-Notizen, die die Führung organisiert hatte, sorgte dafür, dass die französischen Ausführungen von J.-P. Lescorce ins Deutsche übersetzt wurden. Auf Fragen von Teilnehmern, ob es in diesem Jahr noch weitere zweisprachige Führungen geben werde, reagierten die Veranstalter mit der Ankündigung, dass die nächste zweisprachige Führung am 31. August 2020 stattfinden wird.

Mehr dazu im Veranstaltungskalender der Médoc-Notizen: Klick   

 

 

 

Veganer Wein

In Bordeaux ist in den letzen Wochen so einiges geschehen, was man vorher nicht erwartet hatte. An erster Stelle steht dabei sicher die unerwartete Wahl eines grünen Bürgermeisters, der eine scheinbar betonierte Tradition beendete, nach der die Ratsmehrheit in der Metropole an der Garonne seit Jahrzehnten vornehm konservativ war und niemand sich vorstellen konnte, dass das einmal anders würde. Von deutlich geringerem politischen Gewicht ist eine andere Neuerung, die sich im Viertel Saint-Michel abgespielt hat, wo eine vegane Weinbar ihre Türen geöffnet hat. Bei Nahrungsmitteln wissen die meisten inzwischen, dass Veganer konsequent auf alles Essbare verzichten, das von Tieren stammt. Wenn von veganem Wein die Rede ist, dann können sich allerdings die allerwenigsten einen Reim darauf machen. Das ist nicht sonderlich verwunderlich, denn es ist tatsächlich für Außenstehende schwierig, die Stellen bei der Weinherstellung auszumachen, an der tierische Substanzen Verwendung finden und die man bei veganischen Verfahren ausmustern könnte, was eigentlich nur bei der sogenannten clarification passiert, bei der es darum geht, aus dem in der Entstehung begriffenen Wein Schwebstoffe zu entfernen. Dazu werden in herkömmlichen Verfahren meist tierische Proteine verwendet, z. B. Eiweiß. In veganen Weinen werden stattdessen Proteine eingesetzt, die nicht tierischen Ursprungs sind. Ob bei der Vinification tatsächlich auf tierische Proteine verzichtet wurde, lässt sich jedoch mit vertretbarem Aufwand nicht überprüfen. Man ist hier auf die Angaben der Hersteller angewiesen. Am Geschmack, so versichern die Experten, lässt sich jedenfalls wohl nicht feststellen, ob ein Wein tatsächlich veganen Ansprüchen genügt. Wesentlich weniger geheimnisvoll geht es in einer veganen Weinbar hingegen zu bei dem zu, was zum Wein an Essbarem gereicht wird, denn da gibt es ungleich mehr Möglichkeiten, vegane Produkte anzubieten. So wie es aussieht, wird die vegane Weinbar in Bordeaux aber eher ein Einzelfall bleiben, der wohl daraus seine Anziehungskraft beziehen dürfte.

(J. Rousset: À Bordeaux, l’été de la déferlante verte, in: SUDOUEST, 17. 08. 2020)

 

 

 

Flughafen Mérignac

Man war über lange Jahre daran gewöhnt, dass Zahlen, die vom Flughafen Bordeaux-Mérignac veröffentlicht wurden, dokumentierten, dass das Verkehrsaufkommen weiter zugenommen habe. Seit der Coronavirus-Krise hat sich das grundlegend geändert, wie sich etwa bei den Statistiken für den Monat Juli zeigt. Nachdem der zivile Flugverkehr während der Zeit des confinement ganz stillgelegen hatte, wurde er im Mai allmählich wieder aufgenommen, aber mit zunächst sehr geringem Aufkommen. Diese Tendenz hat sich auch im Juli fortgesetzt, als gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres 79% weniger Passagiere gezählt wurden. Nach ersten Schätzungen für den Monat August, der jahrelang die höchsten Zahlen an Flugreisenden gebracht hatte, hat sich das Defizit etwa verringert, aber es sind dennoch nur 62% der Passagierzahlen verglichen mit dem Vorjahr. Auch Optimisten können diese Zahl nicht schönreden, aber sie zeigt zumindest, dass der Flugbetrieb nicht weiter zurückgeht, sondern, wenn auch zögerlich, wieder zunimmt. Eine leichte Tendenz der Zufriedenheit zeichnet sich auch ab bei der Auslastung der Flugzeuge, die im Juni bei 60% lag, dann im Juli auf 68% zugelegt hatte und im August auf 71% angestiegen war. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Zahlen aber immer noch um 17% hinter den damaligen Werten zurück. Auch wenn man in der Leitungsetage des Flughafens davon ausgeht, dass die zukünftige Entwicklung in der näheren Zukunft an die Werte vor der Coronakrise anknüpfen wird, hat man aber zunächst einige für die nächsten Jahre geplante Ausbau- und Modernisierungsprojekte auf Eis gelegt.

(E. Fonteneau: Aéroport : moins 79 % de trafic en juillet, in: SUDOUEST, 15. 08. 2020)

 

 

Braun oder bleich?

Heutzutage erscheint es, zumindest in unseren Breiten, erstrebenswert, eine kräftig gebräunte Hautfarbe zu haben, wenn möglich auch im Winter. Bis zu den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts sah man das wesentlich anders, denn da galt es vor allem für Frauen als erstrebenswert, die Haut in einem Zustand zu halten, der möglichst weiß und bleich war. Und damit das so blieb, ließ man sich allerhand einfallen, angefangen bei großen breitkrempigen Hüten, Gesichtsschleiern, Sonnenschirmen etc. Für die Frauen der damaligen Zeit war das Bekenntnis zur weißen Haut gleichzeitig ein wenig freundlich gemeintes Abgrenzungsmerkmal gegenüber den Frauen, die im Freien arbeiten mussten und dabei selbstredend sich den Luxus einer von der Sonne unberührten weißen Haut nicht leisten konnten. Dann passierte etwas, nicht gerade über Nacht, aber doch relativ schnell, mit dem niemand gerechnet hatte, als um die  Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und vermehrt ab den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, die Zahl der im Freien beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter rasant abnahm und dafür Arbeitsplätze in Fabriken entstanden, in denen die Chance, von der Sonne gebräunt zu werden, kaum bestand. Mit einem Mal waren auch sozial schlechter gestellte Menschen an der Hautfarbe nicht mehr von ihren betuchteren Zeitgenossen zu unterscheiden. Und das löste natürlich die denen, die nicht mehr als sozial höher rangierend erkennbar waren, Unzufriedenheit aus. Die hielt jedoch nicht lange an, denn man entdeckte, dass man dann eben die gebräunte Haut zum Unterscheidungsmerkmal machte, wobei bei alle in Fabriken, Büros, Geschäften etc. Beschäftigten mit langen Arbeitstagen und wenig oder gar keinem Urlaub naturgemäß nicht mithalten konnten. Dafür entwickelte man in den vermeintlich besseren Kreisen allerhand Dinge, die sich bei Luft und Sonne verrichten ließen, indem man Tennis spielte, segelte, ausritt und sonst noch mancherlei betrieb, zu dem der Teil der Bevölkerung, der erstmal mit seiner Hände Arbeit dafür sorgen musste, dass der Schonstein rauchte, wenig bis gar nicht kam. Wie es weiterging und wie es heute aussieht, kann jeder sehen, der sich darüber informieren will. Und wer dann noch zu dem Schluss kommt, dass man bedauern muss, dass die sogenannte gute alte Zeit vorbei ist, der weiß nicht, wovon er redet oder er gehört zu dem Personenkreis, der es betrüblich findet, dass man nicht von weitem sieht, dass er oder sie zu den „besseren“ Kreisen gehört.

(J. Rousset: La révolution du bronzage, in:SUDOUEST, 12. 08. 2020)

 

 

 

« Chaussidou » in Vensac-Océan

Die französische Sprache ist um eine Wortschöpfung reicher und das Médoc hat einen Straßenabschnitt mit einer auf den ersten Blick nachdenklich machenden Fahrbahnmarkierung. Das Stück Straße, auf dem sich diese Neuerung zeigt, die mit dem erklärungsbedürftigen Namen Chaussidou belegt wurde, ist rund 2,8 km lang und führt von der südlichsten Ecke der Gemeine Grayan über den Boden von Vensac-Océan nach Montalivet. Die neue Fahrbahnmarkierung, die Ende Juli aufgebracht wurde, teilt eine ursprünglich zweispurige Straße in drei nicht ganz gleichbreite Streifen, von denen auf den beiden äußeren die Radfahrer, die früher auf diesem Streckenabschnitt kein sicheres Leben führten, Vorfahrt haben. Die Autos sind auf den mittleren Fahrstreifen verwiesen, auf dem sich allerdings keine Begegnungen durchführen lassen. Sollte das notwendig sein, müssen die Autofahrer vorübergehend auf die beiden Seitenstreifen ausweichen, auf denen sie allerdings die Vorfahrtsrechte von Radfahrern berücksichtigen müssen. Was aus der Sicht der Radfahrer ein bedeutender Gewinn an Sicherheit ist, wird für Autofahrer unter Umständen zur Geduldsprobe. Man darf daher gespannt sein, wie sich das neue System in der Praxis bewährt. Erstmals ausprobiert wurde diese Form der Fahrbahnaufteilung 2018 im Departement Loire-Atlantique, wo es ausgesprochen gute Kritiken erhielt. Eine erste Bilanz für die neue Art der Fahrbahnmarkierung und –aufteilung in Vensac-Océan soll im September gezogen werden. Danach wird entschieden, ob es entweder zurückgenommen oder auf andere Straßenabschnitte, auf denen es keine eigenständigen Radwege gibt, übertragen werden kann.

(Y. Delneste: Cyclistes prioritaires sur la route Montalivet-Vensac, in : SUDOUEST, 13. 08. 2020. p.25)

Bilder von der neuen Fahrbahnmarkierung: Klick

 

 

Test auf Covid 19

Die regionale Gesundheitsagentur für die Nouvelle-Aquitaine führt zur Zeit an mehren Orten kostenlose Tests durch, bei denen man sich darauf untersuchen lassen kann, ob man von dem Covid-19-Virus befallen ist oder nicht.

Der nächste Test am Strand von Montalivet findet statt am Freitag, 14. 08. 2020, 10.30h bis 12.30h, Esplanade Sud.

Weitere Termine zu Corona-Tests im Departement Gironde gibt es hier: Klick

 

 

Grundwasservorräte

Wenn im Sommer Hitzewellen über das Land gehen und Niederschläge ausbleiben, nehmen die oberirdischen Wasservorräte rapide ab. Das ist in etwa die derzeitige Situation im Südwesten Frankreichs, auch wenn punktuelle Starkregenfälle mancherorts für mehr Wasser sorgen als den Anwohnern lieb ist. Alles in allem muss man sich aber um die Wasserversorgung keine Sorgen machen, da die Grundwasservorräte, die im letzten Winter und Frühjahr ausgiebig aufgefüllt wurden eine zufriedenstellende Fülle aufweisen. Der Lagebericht des BRGM (Bureau

de recherche géologique et minière) stellt fest, dass im Südwesten Frankreichs, vom Zentralmassiv bis zu den Pyrenäen die unterirdischen Grudnwasser vorrräte ausreichen groß sind, um den Wasserbedarf der nächsten Zeit zu decken. Auch wenn die Höhe dieser Reserven im Juli etwas zurückgegangen ist, liegt sie immer noch über den Werten vom vergangenen Jahr und über der dem langjährigen Durchschnitt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass mancherorts kleine Bäche und Flüsse sehr wenig Wasser führen oder ausgetrocknet erscheinen. Deutlich weniger günstig sieht es hingegen in der östlichen Hälfte Frankreichs aus, wo der Grundwasserspiegel stark abgesunken ist und wo es keine Niederschläge gibt, die hier für Entlastung sorgen könnten.

(J.D.R. : Les nappes phréatiques résistent, in: SUDOUEST, 13. 08. 2020, p.6f)

 

 

Tendenz : Ausdehnung der Maskenpflicht

Der französische Premierminister Castex hat bei einem Besuch im Krankenhauszentrum von Montpellier festgestellt, dass sich die Zahlen der Infektion mit dem Coronavirus in eine unerwünschte Richtung bewegen. In der der letzten Woche wurden in Frankreich 10.800 neue Infektionen registriert, gegenüber der Woche vom 27. Juli bis zum 2. August eine Steigerung um 2.600. Der Regierungschef ergänzte, dass diese Zahlenentwicklung noch keine explosive Ausbreitung des Coronavirus signalisiere, doch sei höchste Wachsamkeit am Platze. Er setzte sich dafür ein, dass die Präfekten für ihre Departements in Abstimmung mit den lokalen Behörden festlegen, wo auch im Freien das Tragen von Gesichtschutzmasken verbindlich vorgeschrieben wird. In der Praxis stößt dieses dezentrale Verfahren jedoch auf mancherlei Probleme, wenn z. B. in aneindergrenzenden Gemeinden für eine Straßenseite die Maskenpflicht verfügt werde, während sie auf der andere Seite nicht verpflichtend sei. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten ist die Tendenz aber klar auf die Ausdehnung der Zonen gerichtet, in denen das Anlegen von Masken im Freien verpflichtend ist.

Abschließend erklärte Castex, dass die Verbote von Menschenansammlungen von mehr als 5.000 Personen, die ursprünglich nach dem 31. August aufgehoben werden sollten, bis zum 30. Oktober verlängert werden.

(J.-D., Renard: Masques : Castex met la pression, in : SUDOUEST, 12. 08.2020)

 

 

Fast 600 Badetote

Zwischen dem 1. Juni 2020 und Anfang August wurden in Frankreich rund 600 Badeunfälle mit tödlichem Ausgang registriert. Fast die Hälfte davon betraf Kinder bis zu 6 Jahren. In absoluten Zahlen scheint dies ein Rückgang zu sein, denn 2019 wurden bis Anfang 811 Badetote gezählt. 2018 waren es 723. Bei den Zahlen für 2020 muss man jedoch berücksichtigen, dass die Zahl der Opfer in einem wesentlich kürzeren Zeitraum zustande kam, denn in diesen Jahr wurden wegen der Coronaviruskrise die Strände erst am 22. Juni freigegeben. Der größte Teil der tödlichen Badeunfälle ereignete sich an den Küsten, die in Frankreich die beträchtliche Länge von 4.170 km aufweisen. In der Altersgruppe der unter 25jährigen stehen in Frankreich die Badeunfälle an der Spitze der Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang.

(SudOuest.fr avec AFP: Près de 600 cas de noyades enregistrés aux urgences entre juin et début août, in : SUDOUESTm 11. 08. 2020, 17.30h, Internet-Ausg.)

 

 

Air-France-Flugverbindungen Bordeaux – Paris

Die französische Regierung hat der angeschlagenen Fluggesellschaft Air France mit einem milliardenschweren Hilfspaket unter die Arme gegriffen, damit aber eine Reihe von Forderungen verbunden. Dazu gehört, dass die Regierung erreichen will, dass innerfranzösische Flugverbindungen aufgegeben werden  zwischen Orten, die in weniger als 2 ½ Stunden mit dem TGV erreicht werden können. Das trifft auf die Verbindungen von Bordeaux-Mérignac nach Orly und Roissy-Charles-de-Gaulle zu. Air France will aber auf jeden Fall an der Verbindung Bordeaux-Charles-de-Gaulle festhalten, weil viele der Fluggäste, die diese Verbindung nutzen, anschließend weiterfliegen zu Zielen in Übersee. Man signalisiert bei Air France jedoch, dass man prüfen könne, ob die Flüge von Bordeaux nach Orly wegfallen könnten. Davon ist die Industrie- und Handelskammer in Bordeaux wenig erbaut, die anführt, dass vor der Coronakrise jährlich 560.000 Passagiere auf dieser Linie geflogen seien. Ende Juli haben Angestellte von Air France in Bordeaux für die Beibehaltung der Verbindung nach Orly demonstriert. Damit ist klar, dass es in dieser Frage keine Lösung geben wird, mit der alle Beteiligten zufrieden sein werden, wobei zur Zeit nicht einzuschätzen ist, welche Vorstellungen sich durchsetzen werden.

(Sudoeust.fr: Air France : pour le PDG Ben Smith, pas question de supprimer les vols Bordeaux-Roissy, in : SUDOUEST, 10. 08. 2020, 15.08h, Internet-Ausg.)

 

 

Vorsicht, bissig!

Das Médoc ist eine Gegend, die Besucher aus vielen Weltgegenden anzieht. Diejenigen von ihnen, die die Kassen der Tourismusbranche zum Klingen bringen, sind durchweg gut gelitten aber es gibt auch Gäste, die alles andere als gern gesehen werden. Dazu gehört eine Schildkrötenart, die im Französischen vornehm tortue serpentine (Chelydra serpentina) genannt wird, im Deutschen aber eindeutig und zutreffend als  Schnappschildkröte bezeichnet wird. Diese Schildkröte, die zur Familie der Alligatorschildkröten gehört,  stammt aus Nordamerika und sie unterscheidet sich von ihren durchweg friedlichen europäischen Verwandten dadurch, dass sie fleischfressend ist und rabiat und beißend auf alles losgeht, was ihr im Wege steht. Sie können bis 50kg schwer und 50 cm lang werden. Schon die kleineren Exemplare sind ausgesprochen bissig, eine Eigenschaft, die sich auch bei den größeren Vertretern dieser Gattung nicht verliert. Sie haben ungewöhnlich stark entwickelte Kiefernmuskeln, mit denen ihre Kiefer einen Druck von mehreren hundert Kilo pro cm² entwickeln können. Normalerweise greifen diese Schildkröten Menschen nicht an, aber wenn sie sich bedroht fühlen oder ihnen jemand im Weg steht, dann gehen sie zum Angriff über. In Frankreich sind schon eine Reihe von Beißattacken mit unerfreulichem Ausgang berichtet worden, die auf diese Schildkröten zurückzuführen sind, die sich in den letzten Jahren besonders im Médoc ausgebreitet haben. Bislang werden noch keine besonderen Maßnahmen ergriffen, um diese Spezies einzudämmen, aber Bestrebungen sind im Gang, sie als unerwünschte invasive Art zu kennzeichnen und damit erweiterte Möglichkeiten für ihre Bekämpfung zu schaffen.  

(L. Monnier : Tortues serpentines : su aux envahisseues, In: Le Journal du Médoc, 07. 08. 2020)

 

 

Nun kommen sie doch

Eine Erhebung des Comité régional du tourisme de Nouvelle-Aquitaine hat ergeben, dass die Feriengäste aus dem europäischen Ausland doch noch ihren Weg nach Südwestfrankreich gefunden haben und dass sie dabei besonders häufig die Küstenorte des Médoc angesteuert haben. Insgesamt liegen die Zahlen zwar immer noch unter den Vorjahreswerten, doch wurde ermittelt, dass gegenüber der ersten Julihälfte 2019 11% mehr deutsche Touristen das Médoc aufgesucht haben. Bei den Holländern betrug die Zunahme sogar 17%, wobei die absoluten Zahlen allerdings unter den Werten für die deutschen Touristen liegen. Stark zurückgegangen sind die Besuche britischer und spanischer Touristen, so dass die Gesamtbilanz für 2020 mit großer Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich gut ausfallen wird, wobei naturgemäß niemand vorhersagen kann, was in den nächsten Wochen geschieht.

(Le littoral médocain tire son épingle du jeu, in: Le Journal du Médoc, 07. 08. 2020)

 

 

Mouse-jacking – Gefahr für Autobesitzer

Autobesitzer, die in dem Glauben leben, dass ihre Fahrzeuge durch elektronische Diebstahlsicherungen wirksam geschützt sind, müssen wohl umdenken. Grund dafür ist eine  Technik, die von Dieben entwickelt wurde, die mit einem Computer und einer speziellen Software in der Lage ist, die Diebstahlsicherungen von Autos zu deaktivieren. Danach lassen sich die derart behandelten Autos öffnen, ohne dass das von Nichtbeteiligten bemerkt wird. Die Diebe räumen dann alles, was sich nach ihrer Meinung zu Geld machen lässt, aus dem Auto, dem anschließend nicht anzusehen ist, dass es Opfer eines Diebstahls geworden ist. Für die Bestohlenen ist das ein Punkt, an dem es regelmäßig zu Konflikten mit ihrer Versicherung kommt, die sich meistens weigert, zu zahlen, weil es keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens in das Fahrzeug gibt. Gegenwärtig stehen die betroffenen Autobesitzer schlecht da, da sie keine Handhabe besitzen, die ihre Versicherungen zur Zahlung zwingt. Offensichtlich ist aber, dass hier Handlungsbedarf besteht. 

(C. Sommer: La Rochelle : attention au „mouse-jacking“, une nouvelle technique de vol, in: SUDOUEST, 05. 08. 2020,

 

Brexit und Immobilien im Südwesten Frankreichs

Die Coronakrise hat viele Bereiche der Wirtschaft in Frankreich schwer getroffen oder nahezu zum Erliegen gebracht. Nicht so das Immobiliengeschäft, insofern dabei britische Staatsangehörige beteiligt sind. Der Inhaber einer frankreichweit operierenden britischen  Immobilienagentur, der von sich selbst sagt, er sei ein erklärter Feind des Brexit, erklärt offen, dass er durch den Brexit einen unerwarteten Boom erlebt. Dabei gibt es ein doppeltes Phänomen: einerseits wollen viele Briten noch vor dem 31. Dezember ein Haus in Frankreich kaufen und andererseits gibt es viele Briten, die ihr Haus in Frankreich verkaufen und nach Großbritannien zurückkehren, wobei neben Altersgründen auch der attraktive Wechselkurs eine Rolle spielt. Für die Briten, die erst jetzt einen Kauf in Frankreich anstreben, ist Frankreich als Ziel vielfach an die Stelle von Spanien getreten, das aktuell deutlich weniger attraktiv ist. Der Markt ist relativ hektisch und schnell beweglich.  Viele Verkaufsangebote finden sehr schnell einen Erwerber. Dort, wo im Südwesten Frankreichs Briten als Erwerber auftreten, suchen sie meist einen Hauptwohnsitz. Die Häuser, die Briten verkaufen, gehen häufig an wohlhabende Franzosen, die den guten Erhaltungszustand der von Briten bewohnten Häuser schätzen.

(B. Lasserre: Brexit et immobilier : « J’ai fait mon chiffre d’affaires de juin en quinze jours », in: SUDOUEST, 02. 08. 2020, 18.31h, Internet-Ausg.

 

 

Mehrheit für Ausweitung der Maskenpflicht

Die Regionalzeitung SUDOUEST hat eine Umfrage gestartet um herauszubekommen, wie die Befragten zu der Frage stehen, ob man in Bordeaux in bestimmten städtischen Zonen verpflichtend Masken auch im Freien tragen sollte. Innerhalb von 24 Stunden sind rund 6.000 Antworten eingegangen, die in ihrer Tendenz eindeutig sind. Danach sprechen sich 70,6% derjenigen, die ihre Meinung kundgetan haben, dafür aus, die bestehenden Vorschriften zur Eindämmung des Coronavirus zu verschärfen. Immerhin 27,9% sind dagegen. 65,5% der abgebenen Stellungnahmen befürworten es, wenn in bestimmten Bereichen der Innenstadt von Bordeaux das Tragen von Masken auch im Freien verpflichtend vorgeschrieben wird. Eine fast genauso große Gruppe der Befragten spricht sich dafür aus, das am 25. Juni aufgehobene Gebot zum Maskentragen in der Rue Sainte-Cathérine wieder einzuführen. Direkte Auswirkungen wird das Ergebnis der hier skizzierten Befragung nicht haben, aber es darf mit gutem Recht angenommen werden, dass die veröffentlichten Zahlen aufmerksam in der Stadtverwaltung von Bordeaux wahrgenommen werden und dass dort wohl schon bald Vorschriften zum Maskentragen im Freien verfügt werden..

(Sudouest.fr. : Questionnaire „Sud Ouest“ : vous êtes majoritairement pour le port du masque en extérieur à Bordeauxin: SUDOUEST, 03. 08. 2020, 15.31h, Internet-Ausg.)

 

 

45. Bunkerführung in Les Arros

Am 3. August fand mit coronabedingter Verzögerung die erste zweisprachige Führung des Jahres durch die Bunkeranlagen von Les Arros nördlich von Soulac statt. Rund 30 Teilnehmer hatten Gelegenheit, den wie immer ausführlichen, anschaulichen und mit einer wohltuenden Dosis Humor gewürzten Ausführungen des Bunkerexperten Jean-Paul Lescorce sowohl im französischen Original als auch in deutscher Übersetzung zu lauschen. Die nächste zweisprachige Bunkerführung, die die 46. Veranstaltung dieser Art sein wird,  ist für den 17. August, Beginn wieder um 10.00Uhr, geplant. Anmeldungen nimmt schon jetzt die Redaktion der Médoc-Notizen entgegen.

(UM, 03. 08. 2020)

 

Bleibt die Bise auf der Strecke ?

Die Coronakrise greift in viele Bereiche des menschlichen Lebens ein, so auch in Frankreich in das Ritual der Begrüßungen, wo die Bise, die traditionellen Begrüßungsküsschen (eins links, eins rechts, vielleicht noch eins auf die andere Seite), seit dem Inkrafttreten der Maßnahmen, die zur Eindämmung des Coronavirus verfügt worden sind, praktisch aufgehört hat zu existieren. Seit dem 17. März, dem Tag, an dem Staatspräsident Macron das öffentliche Leben heruntergebremst hatte,  begrüßen sich die meisten Französinnen und Franzosen ohne Bise. Dabei ist nicht ausgemacht, ob dieser Brauch, der sich seit den 70er Jahren auch unter Personen verbreitet hatte, die sich nicht emotional oder familiär näher stehen, irgendwann wieder in der früheren Breite aufleben wird. Jüngere Internetbenutzer finden es sogar eher gut, dass sowohl die Bise als auch der ebenso seit Beginn der Coronakrise aus der Mode gekommene Händedruck nicht mehr praktiziert werden. Historiker, die sich mit den Begrüßungsritualen der Menschen beschäftigt haben, stellen fest, dass manche frühere Verhaltensweisen wie das Tragen von Handschuhen oder Schleiern an Damenhüten, die ihren Ursprung in Bestrebungen hatten, die Übertragung von Krankheiten zu reduzieren, noch lange nachgewirkt haben, auch nachdem die auslösenden Faktoren verschwunden waren. Eine sichere Prognose darüber, wie es in Zukunft der Bise ergehen wird, ist daraus naturgemäß nicht abzuleiten, aber vielleicht kann daraus die eine oder andere Doktorarbeit  entstehen.  

(P. Rabiller: Le virus a-t-il définitivement volé nos baisers ?in: SUDOUEST, 02. 08. 2018)

 

 

Erweiterte Maskenpflicht

Der französische Gesundheitsminister Véran hat am 31. Juli verkündet, dass die Präfekten von nun an in den von ihnen geführten Departements per Erlass verfügen können, dass das Tragen von Gesichtsschutzmasken in der Öffentlichkeit vorgeschrieben wird. In Anwendung dieser Aussage hat der Präfekt des Departements Nord wegen der Zunahmen von Coronavirus-Infektionen für bestimmte Bereiche der Innenstadt von Lille vom 3. August an diese Maskenpflicht angeordnet. Bereits vor der Ankündigung des Gesundheitsministers hatten die Bürgermeister von Biarritz, Bayonne, Saint-Malo und Orléans die Pflicht, Masken zu tragen, für Teile der Innenstädte verfügt. Als Begründung für diese Maßnahmen wird immer wieder auf die nachlassende Bereitschaft verwiesen, die Mindestabstände zu anderen Personen einzuhalten, die notwendig sind, um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus wirksam zu reduzieren.  Der Gesundheitsminister empfiehlt zudem, überall da eine Maske zu tragen, wo man nicht sicher sein kann, den Mindestabstand zu anderen Personen einzuhalten.

(Port du masque en extérieur, ça se précise, in: SUDOUEST, 01. 08. 2020)

 

 

 

Das Grab des Grafen Roland

Graf Roland, der Legende nach ein Neffe Karls des Großen, ist die zentrale Gestalt des Rolandsliedes, das nach seinem Tode um die Ereignisse gestaltet wurde, in denen Roland auf dem Rückzug der Truppen Karls aus Spanien umkam. Wenn auch der Kern des Epos über den Grafen Roland historisch belegbar ist, so ist es die Ausgestaltung nicht, insbesondere die näheren Umstände des Todes nicht, bei denen er mit seinem Schwert Durandal, das auf keinen Fall in die Hände der Gegner fallen sollte, eine bis heute sichtbare Schlucht in das Gebirge hieb, wobei das Schwert zersprang. Was aus heutiger Sicht klar in das Reich der Fabel gehört, war in der Entstehungszeit des Rolandsliedes ein Kraftakt, den man bei heldenhaften Lichtgestalten durchgehen ließ.

Da Roland dem Titel nach Graf von Blaye war, obwohl er sich dort kaum aufhielt, da er an vielen anderen Stellen des Reichs seines Onkels Heldentaten vollbringen musste, soll Karl die Basilika Saint-Romain von Blaye als Begräbnisort bestimmt haben. Das Grab soll 1626 noch vorhanden gewesen sein, da berichtet wird, König Franz I. habe es öffnen lassen und dem toten Helden die Ehre erwiesen. Danach verliert sich allerdings die Spur des Grabes, da mehrere kriegerische Ereignisse den Ort des Begräbnisses verwüstet haben und gegen Ende des 17. Jahrhunderts Vauban, der Festungsbaumeister Ludwigs XIV., das Gräberfeld, in dem sich das Roland zugeschriebene Grab befand, einebnen ließ. Die Erinnerung daran, dass einst erzählt wurde, Roland sei in Blaye bestattet worden, hat sich bis in unsere Zeit erhalten, und die Fremdenführer in der Zitadelle von Blaye sehen keinen Anlass, davon nicht zu berichten.   

(R. Richard: Roland est-il  enterré à Blaye ? in: SUDOUEST, 31. 07. 2020)

Juli 2020

 

 

Gegen die Pozessionsspinner

Die Raupen der Kiefernprozessionsspinner gehören wohl zu den Tieren, die überhaupt keine Freunde haben, doch sind sie da und sorgen jedes Jahr wieder für Ungemach bei denen, die mit ihnen in Kontakt kommen, wenn sie um den Februar herum aus ihren Baumnestern herabsteigen, um sich im Waldboden zu verpuppen. Da die Härchen, die in Massen als Abwehr gegen Fressfeinde auf den Raupen sprießen, bei empfindlichen Menschen Hautreizungen bis hin zu Atembeschwerden auslösen können, werden die Raupen verständlicherweise bekämpft. Meist allerdings mit bescheidenem Erfolg. Das jüngste Verfahren, das dafür entwickelt wurde, wurde jetzt in Gujan-Mestras angewendet. Dort wurden mit Paintball-Luftdruckpistolen Kügelchen in die von den Prozessionsspinnern befallenen Kiefern geschossen, die Substanzen enthalten, die den Duftstoffen nachgebildet sind, die die Weibchen dieser Schmetterlingen absondern, um Männchen zur Paarung anzuziehen. Das Verteilen der Duftstoffkügelchen bringt die Männchen völlig durcheinander, so dass es nicht zu Paarungen kommt und damit Nachwuchs verhindert wird. Das Verfahren ist einfach und schnell und die Kosten sind sehr viel günstiger als bei anderen Bekämpfungsmaßnahmen. Außerdem ist der Einsatz der Duftstoffe rein biologisch und schädigt keine anderen Tierarten, die bei chemischen Mitteln meist ebenfalls angegriffen werden. Man darf gespannt sein, ob das nunmehr in Gujan angewendete Verfahren die Erwartungen erfüllt und ob dann daraus flächendeckende Maßnahmen gegen die Schädlinge erfolgen.

(J. Donzeaud : Un pistolet contre les chenilles processionnaires, in: SUDOUEST, 30. 07. 2020)

 

Es wird teurer

Der Bürgermeister von Arcachon ärgert sich über manches, schon seit längerem, und er steht damit nicht allein da. M. le Maire will seinem Ärger jedoch Luft machen, und das soll der Gemeindekasse sogar noch Vorteile bringen, denn er hat vor, eine Reihe von beinahe schon alltäglichen Verstößen gegen die guten Sitten oder auch bestehende Vorschriften mit Strafgeldern zu belegen. Zu diesem Zweck will er die Kompetenzen der Police municiplae, der Gemeindepolizei also, erweitern, so dass diese Gemeindiener in einer Reihen von Fällen gebührenpflichtige Verwarnungen aussprechen können. So soll es z. B. geahndet werden, wenn sich Personen in Strandbekleidung oder mit nacktem Oberkörper in der Stadt bewegen. Teuer soll es auch werden, wenn der Strand verunreinigt wird. Für das Wegwerfen von Getränkedosen, Verpackungen, Zigarettenkippen, Masken etc. sollen 68 Euros auferlegt werden. Dieselbe Sanktion soll verhängt werden, wenn die Hinterlassenschaften von Hunden nicht ordnungsgemäß beseitigt werden. Teuer werden soll auch das nicht vorschriftsgemäße Parken von Autos. Alle Verstöße gegen das ordnungsgemäße Abstellen von Fahrzeugen sollen mit Bußgeldern zwischen 35 und 135 belegt werden, wenn dadurch die Bewegungsmöglichkeiten von Fußgängern oder Radfahrern beeinträchtigt werden. 68 Euro sollen fällig werden für ruhestörenden Lärm, das Urinieren, Spucken oder Wegwerfen von Kaugummis auf öffentlichen Wegen. Noch teurer wird es, wenn öffentliches Eigentum beschädigt wird, etwa durch Sprühkünstler, denen bis zu 3750 Euro abverlangt werden sollen. Bevor die Keule der Strafen geschwungen wird, soll durch Anschläge und Plakate dazu aufgerufen werden, die Regeln eines zivilisierten Zusammenlebens einzuhalten. Wenn nicht, wird die Police municipale Strafzettel verteilen. Der Bürgermeister von Arcachon steht übrigens mit seinen Klagen über die zunehmende Außerachtlassung der Regeln des guten Benehmens besonders in Urlaubszeiten nicht allein da. Mittlerweile unterstützen schon 17 Bürgermeister seine Bestrebungen, und es werden wohl noch mehr werden. Schade, dass sich der Zorn des Bürgermeisters von Arcachon so aufladen musste und dass so viele Zeitgenossen, aus welchen Gründen auch immer, ihm Anlass geben, sich zu ärgern..  

(B. Dubourg: Torse nu en ville, déchets sur la plage, déjections canines : le maire d’Arcachon veut que les amendes tombent, in: SUDOUEST, 29. 07. 2020, 15.04h, Internet-Asg.)

 

Hitzewelle in Sicht

Nach den hochsommerlichen Temperaturen von Montag und dem leichten Absinken am Dienstag, geht das Thermometer wieder bergauf. Am Mittwoch werden in der Nouvelle-Aquitaine Temperaturen bis 34° erwartet. Zum Wochenende ist dann möglicherweise mit regelrechten Rekordwerten zu rechnen. Am wärmsten verspricht es im südlichen Teil Aquitaniens zu werden, wo Werte bis 42° erreicht werden könnten. Dabei könnten neue Rekorde aufgestellt werden, die diejenigen vom 4. August 2003 übertreffen. 

(A. T.: Pic de chaleur : jusqu’à 40–42°C attendus dans le Sud-Ouest, des records pourraient tomber jeudi, in: SUDOUEST, 28. 07. 2020, 12.48h, Internet-Ausg.)

 

Gedenkfeier

Auch wenn der Zweite Weltkrieg schon mehr als 75 Jahre zurückliegt, spielen in der französischen Erinnerungskultur einige Daten immer noch eine wichtige Rolle, an die fortlaufend bei der Wiederkehr der Jahrestage erinnert wird. Während manche historisch wichtigen Ereignisse mit Schweigen übergangen werden, findet z. B. der 18. Juni 1940, an dem de Gaulle seine Rede hielt, mit der er zur Fortsetzung des Kampfes gegen das Deutsche Reich aufrief und ebenso der 8. Mai 1945 in jedem Jahr frankreichweit gebührende Beachtung. Daneben gibt es eine Reihe lokalgeschichtlich verankerter Gedenktage, die vornehmlich an Ereignisse erinnern, die mit dem französischen Widerstand gegen die deutschen Besatzer verbunden sind. In Lesparre wird am 26. Juli an die Opfer der Widerstandsgruppe Vigne-Oudide erinnert. Dabei werden mehrere Orte, die mit dieser Gruppe verbunden sind, aufgesucht, bevor am Denkmal für diese Widerstandsgruppe eine Gedenkfeier zelebriert wurde, bei der neben dem Appell des Generals de Gaulle vom 18. Juni 1940, der Chant des partisans, der Chant du Maquis und natürlich die Marseillaise zu hören waren. Anwesend waren neben den neu gewählten Gemeinderatsvertretern von Lesparre, der neue Vizepräfekt, die Conseillière départementale Sonia Colemyn, und die Bürgermeister von Lesparre, Naujac-sur-mer, Soulac und Saint-Germain D’Esteuil.

15 Fahnenträger umrahmten das Denkmal, als eine Urenkelin eines der Widerstandskämpfer einen Blumenstrauß niederlegte. Der historische Hintergrund der Gedenkfeier wird von Ereignissen im Juli 1944 gebildet, als ein Lastwagen der Wehrmacht von Widerstandskämpfern angegriffen wurde. Drei Tage später führten die deutschen Besatzer eine Strafaktion durch, bei der 19 Kämpfer der Résistance getötet wurden, während andere gefangen genommen und anschließend hingerichtet wurden.

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass trotz der Erinnerung daran, dass das Ziel der französischen Widerstandskämpfer die deutsche Besatzungsmacht war, die von de Gaulle und Adenauer und vielen anderen auf den Weg gebrachte deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft nicht in Frage gestellt wird, die sicher zu den positivsten Dingen gehört, die in der europäischen Geschichte nach 1945 verzeichnet sind.

(En mémoire des maquisards de Lesparre, in: SUDOUEST, 27. 07. 2020, p. 24)

 

Cannabis in Grayan

Am letzten Samstag hat eine Streife der Rettungsschwimmer der Compagnies républicaines de sécurité (NS-CRS) eine Touristin am Strand von Le Gurp angesprochen und überprüft und dabei festgestellt, dass sie einen größeren Vorrat an Cannabis bei sich hatte. Die junge Frau von 22 Jahren, eine Deutsche, hatte am Strand geraucht und dabei die Aufmerksamkeit der Streife auf sich gezogen. Als sie versuchte, den Joint, den sie rauchte, zu verstecken, machte sie sich verdächtig und musste bei der anschließenden Befragung zugeben, dass sie 20 Cannabisköpfe bei sich hatte. Damit war vorgezeichnet, was folgen würde: die junge Frau wurde in Gewahrsam genommen und an die Gendarmerie übergeben. Für den Hauptmann, der die im Médoc stationierte Einheit der Gardes républicaines befehligt, ist der Erfolg seiner Leute ein wichtiges Signal, das von allen, die während der Ferienzeit in Frankreich unterwegs sind, beachtet werden sollte. Auf die junge Frau kommt ein Gerichtsverfahren zu, bei dem sie mit einer unter Umständen empfindlichen Bestrafung rechnen muss.

(Fl. Moreau: Grayan-et-l’Hôpital (33) : 20 têtes de cannabis saisies sur une touriste allemande, in : SUDOUEST, 26. 07. 2020, 20.06h, Internet-Ausg.)

 

 

Sonne mit Hof

Am Himmel über dem Bassin von Arcachon und dem Médoc gab es kürzlich eine Beobachtung zu machen, die Seltenheitswert hat.

Die Sonne hatte sich einen gut sichtbaren Hof zugelegt, …

 

was nach Erklärungen verlangt.

Die lassen sich geben, wenn man gesagt bekommt, wie dieses Phänomen zustande kommt. Es entsteht, wenn das Sonnenlicht von Eiskristallen reflektiert wird, wie sie in sehr hohen Wolken vorkommen können und wenn sich der Betrachter in einem Bereich befindet, in dem die abgelenkten Sonnenstrahlen wahrgenommen werden können. Das war im Médoc und am Bassin von Arcachon möglich.

Die beiden Aufnahmen sind am 24. Juli 2020 in Euronat am frühen Nachmittag gemacht worden, wobei der Fotograf geschickt die Bildmitte, hinter der sich die Sonne befand, abgedeckt hat. Sonst wäre nur eine gleißend weiße Fläche zu sehen gewesen ohne jede Kontur.

(Sudouest.fr: Gironde : d’étranges halos solaires observés dans le ciel du Médoc et du bassin d’Arcachon, in : SUDOUEST, 25. 07. 2020, 12.15h, Internet-Ausg.)

 

 

Starker Gegenwind

Die kürzlich für die Region Nouvelle-Aquitaine verabschiedete Planung, die vorsieht, dass bis 2030 die jährliche Produktion von Strom aus Windkraft von derzeit 4140 Gigawattstunden auf 10350 gesteigert werden soll, hat 165 Vereinigungen aus 12 Departements der Region dazu gebracht, Einsprüche gegen das Vorhaben des Ausbaus der Windkraftanlagen einzulegen. Für die Gegner entstellen die Windkraftanlagen die Landschaft, sie verbrauchen große Mengen an Beton, kosten zuviel im Verhältnis zur produzierten Energie, töten Vögel, entwerten Häuser und Grundstücke in der Nachbarschaft und manches mehr. Dafür schätzen die Gegner die Atomenergie, deren Vorteile sie nicht genug hervorheben können. Das ruft wieder die Befürworter der Windkraft auf den Plan, die eine lange Liste von Argumenten gegen die Atomenergie ins Feld führen. Da sich die beiden Seiten unverhohlen feindselig gegenüberstehen, ist nicht erkennbar, wie eine Kompromisslinie gefunden werden kann. Fürs erste wird es wohl dabei bleiben, dass die Regionen, in denen noch keine Windkraftanlagen stehen, auch weiterhin frei davon bleiben werden. Ein anschauliches Beispiel dafür bietet das Médoc, in dem in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Windkraftanlagen geplant worden sind, die allesamt aber nicht über das Reissbrettstadium hinausgekommen sind.

(B. Lasserre: Région : un vent mauvais souffle sur les éoliennes, in : SUDOUEST, 24. 07. 2020)

 

 

Weltkriegswrack bedroht die Umwelt

Vor der unweit von Blaye auf dem rechten Girondeufer gelegenen kleinen Gemeinde Gauriac liegt seit August 1944 das Wrack des von den abrückenden Deutschen versenkten Tankers Frisco von 117m Länge, aus dem seit einiger Zeit Kraftstoff austritt. Der Bürgermeister des Ortes hat daraufhin die seiner Meinung nach zuständigen Behörden angeschrieben, doch hat eine erste Überprüfung kein Ergebnis erbracht, da der austretende Kraftstoff nur schubweise bemerkbar ist. Für die Gemeinde steht außer Zweifel, dass etwas geschehen muss, zumal die auf der Wasseroberfläche wahrnehmbaren Substanzen eine schwer erträgliche Geruchsbelästigung für die Anrainer darstellen. Bis jetzt weiß man noch nicht, um welche Substanzen es sich handelt, doch soll schon bald eine zuverlässige Analyse erstellt werden. Die Frisco ist 1906 in den USA gebaut worden. Sie fuhr lange unter italienischer Flagge im Pazifik, bevor sie im Zweiten Weltkrieg in die Gironde verschlagen wurde und dort von den Deutschen versenkt wurde, um den Ölhafen von Gauriac für die Alliierten unbrauchbar zu machen. 1981 hatte die Gemeinde Gauriac die Präfektur des Departements Gironde gebeten, das Wrack zu beseitigen, doch unterblieben konkrete Maßnahmen aus Kostengründen. Mittlerweile besteht aber offenbar akuter Handlungsbedarf, der nach Meinung der Anwohner durch die Kosten nicht hinausgeschoben werden darf.

(G. Richard,Vidéo. Haute Gironde : du fioul s’échapperait
 de l’épave du pétrolier « Frisco » in: SUDOUEST, 23. 07. 2020, 18.03h, Internet-Ausg.)

 

 

« Fliegende Wale » im Blayais

Auch bei Blaye fliegen natürlich keine richtigen Wale durch die Luft, aber eine Firma, die den auffälligen Namen Flying Whales gewählt hat, wird sich bald dort niederlassen und riesige Luftschiffe bauen, die bis zu 60 Tonnen transportieren können. Die Entscheidung für den Standort der neuen Fabrik im Hinterland von Blaye ist erst kürzlich gefallen, und es wird noch einige Zeit dauern, bevor dort die Baumaschinen anrücken. Geplant ist, auf einer Fläche von 50 ha zwei Hallen von 250m Länge und 60m Höhe zu errichten, um darin die geplanten Schwerlastluftschiffe zu montieren. Diese werden mit nicht brennbarem Helium gefüllt und mit einer Antriebsanlage ausgerüstet, die, soweit es möglich ist, elektrisch betrieben werden wird. Alles in allem werden für die geplante Baumaßnahme 450 Millionen Euro veranschlagt, die aber noch nicht zur Verfügung stehen. Die Projektleitung ist jedoch optimistisch, dass die Beschaffung der benötigten Summen keine Schwierigkeiten machen wird, zumal die Treibstoffkosten der geplanten Luftschiffe nur 1/50 der Mengen betragen, die bei Flugzeugen erforderlich sind. Als Einsatzort für die Luftschiffe sind vor allem Gegenden geplant, die nicht durch Straßen erschlossen sind, etwa abgelegene Waldgebiete, die erst auf diese Weise wirtschaftlich in größerem Umfang genutzt werden könnten. Die Bauarbeiten für die Hallen sollen 2021 beginnen, die ersten Luftschiffe könnten dann 2024 fliegen und 2025 ihre Betriebszulassungen erhalten. Auch wenn der Betreiber des Projekts aus verständlichen Gründen Optimismus zeigt, sollte jedoch daran erinnert werden, dass es Projekte der hier geplanten Art schon gegeben hat, die nicht realisiert werden konnten.

(N. César : Laruscade choisi pour le dirigeable géant, in : SUDOUEST, 21. 07. 2020)

 

 

 

Coronavirus in der Nouvelle Aquitaine

In dem alle 14 Tage erscheinenden Bericht der regionalen Gesundheitsagentur werden für die Nouvelle-Aquitaine insgesamt 13 Coronavirus-Ansteckungsherde benannt. 67 Patienten sind immer noch im Krankenhaus, davon 16 in Intensivpflege. Die Gesundheitsagentur meldet neue Ansteckungsherde, die vor allem durch  einen Mangel an Umsicht und durch unverantwortliche Verhaltensweisen ausgelöst worden sind, bei denen die elementaren Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen worden sind. Das Virus ist immer noch da, und es gibt keinen vorbeugenden Schutz davor. Die einzige Möglichkeit, der Ausbreitung des Virus Einhalt zu gebieten bestehen  darin, konsequent Gesichtsschutzmasken zu tragen, Abstand zu anderen Personen zu halten und konsequente Hygienemaßnahmen zu beachten, und das auch in Ferien- und Urlaubszeiten.

(Audy : Coronavirus en Nouvelle-Aquitaine : deux nouveaux foyers, des „comportements délibérément risqués“, in : SUDOUESTm 221. 07. 2020, 18.07h, Internet-Ausg.)

 

Coronavirus in der Klinik in Lesparre

In der Klinik von Lesparre wird zur Zeit das gesamte Personal  getestet, weil dort bei 5 Personen Fälle von Coronavirus aufgetreten sind. Die Tests, in die auch Zulieferer und Subunternehmer einbezogen werden, wird sich auf ca. 300 Personen erstrecken. Wie der Direktor der Klinik erklärte, sollen diese Untersuchungen bis Mittwoch abgeschlossen werden. Ausgelöst worden ist diese Testserie von einem Krankenpfleger, bei dem das Virus festgestellt worden war. Bei vier weiteren Personen, die in Kontakt mit dem Infizierten waren, wurden ebenfalls Tests durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der regionalen Gesundheitsagentur wurde dann als Vorsichtmaßnahme der Kreis der Untersuchten auf ca. 300 Personen erweitert. In der Klinik ist eine Testeinheit, in der zwei Ärzte arbeiten,  gebildet worden. Die Klinik bleibt bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geöffnet, doch wird mit großer Konsequenz und Umsicht darauf hingearbeitet, dass es keine weiteren Ansteckungsfälle gibt.  

(J. Lestage : Clinique de Lesparre: cinq cas de Covid, les 300 membres du personnel vont être testés, in : SUDOUEST, 20. 07. 2020, 17.51h, Internet-Ausg.)

 

 

Entschädigung für Le Signal?

Die Eigentümer des Appartementhauses Le Signal in Soulac, von dem mittlerweile nur noch ein entkerntes Gerippe steht, nachdem die ehemals dort verbauten Asbestanteile entfernt worden sind,  warten noch immer auf eine abschließende Regelung für das Gebäude. Vielleicht ist am 19. Juli mit den Haushaltsgesetzen, die vom Senat verabschiedet worden sind, Bewegung in die Angelegenehit gekommen, doch sicher ist das immer noch nicht. Nach der Entscheidung des Senats sind 7 Millionen Euro an Entschädigugn für die Besitzer der Wohnungen im Signal bewilligt worden, die jedoch an Bedinungen geknüpft sind. Dazu gehört, dass alle Appartmentbesitzer mit der Annahme der Entschädigungszahlung auf weitere gerichtliche Schritte verzichten. Die Entschädigszahlungen sind auf 70% des Verkehrswertes des Gebäudes begrenzt, was für alle Besitzer einen erheblichen Verlust von mehreren zehntausend Euro bedeutet. Damit ist fraglich, ob Kapitel Le Signal bald abgeschlossen werden kann

(Y. St.-S. :Vers une indemnisation pour le Signal ? in: SUDOUEST, 20. 07. 2020)

 

Mehr zur Maskenpflicht ab 20. Juli

Nachdem es keine Überraschung mehr war, dass in Frankreich ab 20. Juli 2020 in allen der Öffentlichkeit zugänglichen geschlossenen Räumlichkeiten das Tragen von Gesichtsschutzmasken zwingend vorgeschrieben ist, wartete man eigentlich nur noch auf Präzisierungen dieser Vorschrift. Die wurden jetzt von der Regierung vorgelegt in Form einer Liste von Räumlichkeiten, in denen das Maskentragen  verpflichtend sein wird, wobei jedoch Überraschungen ausblieben. Einzig wirklich spannend war die Frage, wie diejenigen behandelt würden, die sich nicht an die Pflicht zum Maskentragen halten.  Die Antwort ist kurz, knapp und kostenintensiv: Wer die Verpflichtung zum Maskentragen in den dafür bestimmten Örtlichkeiten missachtet, wird mit einer Strafe von 135 Euro belegt. Offiziell gilt das vom Inkrafttreten der Maskenpflicht, wobei nicht klar ist, ob es in der Anfangsphase eventuell eine gewisse Toleranz seitens der Ordnungskräfte gibt. Wer zur Vorsicht neigt, sollte aber besser nicht darauf bauen.

(SudOuest.fr avec AFP : Masque dans les lieux clos : voici la liste des sites concernés, 135 euros d’amende en cas d’infraction. in: SUDOUEST, 19. 07.2020, 18.55h, Internet-Ausg.)

 

Maskenpflicht ab Montag, 20. Juli 2020

Der französische Premierminister Castex hat im Senat das Dekret verkündet, das das Tragen von Gesichtsschutzmasken in geschlossenen öffentlich zugänglichen Räumen ab Montag, 20. Juli 2020, verpflichtend vorschreibt. Diese Maßnahme war von Staatspräsident Macron für den 1. August angekündigt worden, doch erhob sich gegen das relativ späte Datum massive Kritik von Ärzten, die darauf hinwiesen, dass die Ansteckungszahlen zugelegt hätten und namentlich, dass die  Beachtung der zur Eindämmung der Viruskrise erforderlichen Maßnahmen nachgelassen habe.

(Sudouest.fr avec AFP : Coronavirus : le masque obligatoire dès lundi en France dans les lieux clos, in : SUDOUEST, 18. 07. 2020, 18.07h, Internet-Ausg.)

 

Wiederbeginn der Bunkerführungen

Nach einer Pause, die durch die Beschränkungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise bedingt war, wird am Montag, 3. August 2020, die erste zweisprachige Bunkerführung des Jahres stattfinden. In Übereinstimmung mit dem neuesten Dekret des französischen Ministerpräsidenten ist das Tragen von Gesichtsschutzmasken in den Innenräumen der Bunker verpflichtend vorgeschrieben. (UM, 19. 07. 2020)

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Frühstart für die Weinlese

Nahezu in allen Bereichen ist die Natur im Médoc in diesem Jahr früher dran als sonst. Das für die Vegetation optimale Frühjahr hat mit ausreichend Sonne und Regen einen guten Beginn des Pflanzenwachstums gebracht. In manchen Bereichen liegt  der Vorsprung gegenüber dem langjährigen Mittelwert bei fast drei Wochen, ansonsten sind es etwa 14 Tage. Für den Wein ist noch nicht alles entschieden, aber so wie es aussieht, wird die Weinlese früher einsetzen als sonst. Man rechnet man mit dem Begin der Lese für Weißweine mit dem 20. August, Trauben, die zu Crémant werden sollen, werden schon ab dem 15. August geerntet. Für die Rotweine wird die Lese etwa Mitte September beginnen, zuerst die Merlottrauben und ab Anfang Oktober die Cabernet. Nach den Erwartungen der Experten wird der Jahrgang 2020 deutlich überdurchschnittlich ausfallen, wenn nicht noch Störungen auftreten, von denen man allerdings hofft, dass sie ausbleiben.

(C. Compadre: La vigne a plus de 15 jours d’avance, la récolte sera très précoce, in:SUDOUEST, 17. 07. 2020)

 

 

Maskenpflicht kommt früher

Nachdem Staatspräsident Macron am 14. Juli auf die Bedeutsamkeit des Tragens von Gesichtsschutzmasken hingewiesen und das Tragen zum 1. August als verpflichtend angekündigt hatte, haben sich an vielen Stellen Fragen erhoben, warum eine Maßnahme, von deren Wirksamkeit und Nützlichkeit alle Fachleute mittlerweile überzeugt sind, nicht so schnell wie möglich durchgesetzt wird, zumal an einigen Stellen Frankreichs Anzeichen dafür beobachtet wurden, dass das Infektionsrisiko zugenommen hat. Der neue Premierminister Jean Castex hat dies zum Anlass für eine Erklärung genommen, dass der Gesetzestext, mit dem das Tragen von Masken verpflichtend gemacht wird, bis zum Montag, 20. oder Dienstag, 21. Juli ausformuliert sein wird. Dann könnte das Gesetz auf den Weg gebracht werden und noch deutlich vor dem 1. August in Kraft treten.

Bis dahin, so fügte der Premierminister an, rate er dringend dazu, ohne auf irgendwelche Fristen zu schauen, umgehend in allen öffentlich zugänglichen geschlossenen Lokalitäten eine Maske zu tragen, namentlich dann, wenn man sich in größeren Gruppen bewege.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus : masque obligatoire la semaine prochaine dans les lieux publics clos, un décret „d’ici lundi ou mardi“, in : SUDOUEST, 16. 07. 2020, 22.02h, Internet-Ausg.)

Mehr zur Wirksamkeit von Masken: Klick

 

Maskenpflicht ab 1. August

Staatspräsident Macron hat in einem Interview, das er am 14. Juli gegeben hat, seine Zufriedenheit darüber gezeigt, dass es in Frankreich gelungen sei, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Angesichts der Tatsache, dass in der ersten Welle der Viruserkrankung mehr als 30.000 Menschen in Frankreich gestorben seien und dass eine zweite Welle der Viruserkrankung nicht ausgeschlossen werden könne, müsste  dafür gesorgt werden, dass die Infektionsgefahren soweit wie möglich reduziert würden. Um das zu erreichen, sei von den Wissenschaftlern, die mit der Problematik vertraut seien und von einigen Politkern gefordert worden, das Tragen von Gesichtsschutzmasken verbindlich vorzuschreiben. E. Macron erklärte, er habe sich von der Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme überzeugt und er verfüge, dass ab 1. August 2020 in allen geschlossenen öffentlichen Räumlichkeiten das Tragen von Gesichtsschutzmasken verpflichtend vorgeschrieben werde. Er verwies dabei noch einmal auf die Notwendigkeit, einen Mindestabstand zu fremden Personen einzuhalten und durch konsequentes Händewaschen mit Seife die Ausbreitungsmöglichkeiten des Coronavirus zu beschränken. Der Staat unterstütze diese Maßnahmen dadurch, dass mittlerweile wöchentlich 370.000 Tests durchgeführt würden, um Infizierte zu ermitteln. Darüber hinaus könne sich jeder, der sicher sein wolle, dass er nicht von dem Virus befallen sei, einem kostenlosen Test unterziehen. Im übrigen sei man in Frankreich nach den Erfahrungen mit der Abwehr der ersten Welle der Viruserkrankung viel besser aufgestellt, weil man aus den Unzulänglichkeiten in der Anfangsphase der Coronavirusbekämpfung gelernt habe.

(St. C. Jonathan : Le masque obligatoire le 1er août, in: SUDOUEST, 15. 07. 2020)

 

 

Das Coronavirus ist noch da

Auch wenn sich mit dem zunehmenden Zustrom der Saisongäste in der Nouvelle-Aquitaine ein Gefühl der Freiheit und Unbekümmertheit breitzumachen scheint, ist dies für die berufsmäßig mit der Analyse und Überwachung der Gesundheitssituation Betrauten kein Anlass, bestehende Gefährdungen nicht wahrzunehmen. Das Departement Gironde ist am 10. Juli als Gebiet eingestuft worden, in dem eine „vulnérabilité moderée“, also eine gemäßigte Anfälligkeit  für Attacken des Coronavirus besteht. Die zuständigen Behörden stufen nach einem komplizierten Bewertungsverfahren die von ihnen analysierten Gebiete in drei Stufen ein in „limitée, modérée et élevée“. Die Nouvelle-Aquitaine ist von der niedrigsten Anfälligkeitsstufe auf die mittlere hochgestuft worden, wobei mehrere Indikatoren ausgewertet werden. Für die Hochstufung verantwortlich ist vor allem das Auftreten neuer Infektionsherde in den letzten Tagen, nachdem zuvor 14 Tage lang keine Infektionen registriert worden waren. Als Erklärung für das Zunehmen der Infektionen wird einerseits das Zuströmen von Feriengästen genannt, die namentlich in den Küstenbereichen des Médoc die Bevölkerungszahlen sprunghaft ansteigen lassen. Andererseits und mindestens ebenso folgenreich ist aber, dass in der Bevölkerung die Bereitschaft merklich nachgelassen hat, die Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, die in den vergangenen Monaten nachweislich dazu geführt haben, dass der Pandemieverlauf vor allem im Südwesten Frankreichs so glimpflich gewesen ist.

Die Experten wiederholen daher die eindringliche Aufforderung, den Mindestabstand zu anderen (1m, besser 1,5m) zu beachten, Gesichtsmasken zu tragen (in geschlossenen Räumen unabweislich, und überall da, wo Mindestabstände zu anderen nicht eingehalten werden können). Und schließlich muss anhaltend und beständig auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, die Hände intensiv und mit Seife zu waschen. Auf diese Weise kann jeder zu einem kleinen Teil dazu beitragen, dass die noch immer mögliche zweite Coronaviruswelle nicht kommt.

(D. Lherm: Covid 19: la Gironde doit faire attention, in: SUDOUEST, 14. 07. 2020)

 

 

Feuerwerk zum Nationalfeiertag

Anders als zu normalen Zeiten, in denen es in Frankreich beinahe zum guten Ton gehört, zum Nationalfeiertag ein gemeindeeigenes Feuerwerk zu veranstalten, fallen im Departement Gironde diese Spektakel in diesem Jahr in den meisten Fällen aus. Die Begründung ist einfach, denn sie hängt damit zusammen, dass man in Zeiten der Coronabedrohung keine mehr oder weniger unkontrollierten Ansammlungen von größeren Zuschauermengen provozieren will. So wird z. B. das meist spektakuläre Feuerwerk, das ansonsten in Bordeaux inmitten der Garonne abgebrannt wird, in diesem Jahr nicht stattfinden. Am Bassin von Arcachon, im Médoc und im Blayais wird der Himmel ebenfalls nur sein natürliches Dekor zeigen. Ein paar wenige Feuerwerke wird es dennoch geben, aber sie sind entfernungsmäßig für potentielle Zuschauer aus dem Médoc nur nach längeren Fahrtstrecken zu erreichen. Alles in allem werden im Departement Gironde zum 14. Juli nur zehn Feuerwerke zu sehen sein, in normalen Jahren sind es um die 75.

(Des feux d’artifice  au compte-gouttes, in: SUDOUEST, 13. 07. 2020)

 

Nach dem Ende des Gesundheitsnotstandes

Der am 23. März 2020 verhängte Gesundheitsnotstand ist am 10. Juli ausgelaufen.  Demzufolge können Stadien und Pferderennbahnen, die für nicht mehr als 5.000 Personen zugelassen sind, wieder geöffnet werden. Wieder zugelassen ist der Betrieb von Flusskreuzfahrtschiffen, sofern deren Größe unterhalb einer vom zuständigen Ministerium festgelegten Grenze bleibt. Kreuzfahrtschiffe, die in internationalen Gewässern verkehren, dürfen frühestens im September 2020 wieder in Betrieb gehen, sofern es die epidemologische Lage zulässt.

Weiterhin bestehen bleiben Teilnehmerbeschränkungen für öffentliche Veranstaltungen, bei denen sich mehr als 1.500 Personen versammeln.

Beibehalten bis mindestens November 2020 bleibt die Verpflichtung, in öffentlichen Verkehrsmitteln Masken zu tragen. Untersagt bleiben bis mindestens September 2020 Messen, Ausstellungen, Salons und Diskotheken.

Und schließlich bleibt beibehalten, die Möglichkeit der staatlichen Behörden, Strafen zu verhängen, wenn Bestimmungen verletzt werden, die der Eindämmung des Coronavirus dienen.

(A.T. avec AFP: Fin de l’état d’urgence sanitaire en France : qu’est-ce qui va changer (ou pas) à partir du 11 juillet ? in: SUDOUEST, 11.07. 2020, Internet-Ausg.)

Bilder zum Montamarkt in Zeiten des Coronavirus: Klick

 

Ärzte verlangen Maskenpflicht für alle

Vierzehn in Frankreich renommierte Ärzte haben am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung festgestellt, dass die Bereitschaft gesunken ist, in der Öffentlichkeit Abstand zu anderen Personen zu halten. Sie verlangen daher, dass das Tragen von Masken verpflichtend gemacht wird in allen öffentlichen geschlossenen Räumen. Sie betonen, es sei bedauerlich, dass nicht konsequent genug Masken getragen werden, dass die Mindestabstände zu fremden Personen nicht eingehalten werden und dass die Häufigkeit des Händewaschens vielfach nicht so hoch sei, wie es sein sollte. Die Ärzte stellen fest, dass das Maskentragen nach wie vor unbequem sei, aber anders als zu Beginn des Jahres wisse man nunmehr, dass es einen gewichtigen Beitrag dazu leiste, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Sie sagen, es sei verständlich, dass viele Menschen zu einem normalen Leben zurückkehren wollen, in dem sie das Virus vergessen und den Sommer, den Strand und die Abende inmitten von Freunden genießen könnten. Diesem Wunsch stelle sich aber die einfache Wahrheit entgegen, dass das Virus nach wie vor da sei und keine Rücksicht auf die Wünsche der Menschen nehme. Wer die Verbreitung des Virus zurückdrängen wolle, der habe keine Wahl: ohne Gesichtsschutzmasken, Abstand halten und regelmäßiges Händewaschen sei zu befürchten, dass die bisher erzielten Erfolge im Kampf gegen das Virus schnell verspielt würden.

(SudOuest.fr avec AFP : Coronavirus : des médecins réclament „le masque obligatoire“ dans les lieux publics closin: SUDOUEST, 11. 07. 2020, 19.55h, Internet-Ausg.)

 

Motorradtreffen im kleineren Format

Am letzten Juniwochenende hätte in Montalivet in diesem Jahr die 25. Auflage des weit über die Grenzen der Nouvelle-Aquitaine bekannten Motorradtreffens stattfinden sollen, doch machte das Coronavirus einen Strich durch alle Planungen und Erwartungen. Das Treffen wurde abgesagt, doch machten sich trotzdem einige Hundert Liebhaber schwerer Motorräder auf den Weg nach Montalivet, wo sie freilich ohne den ansonsten schon selbstverständlichen Komfort auskommen mussten. Die Gemeindeverwaltung hatte zwar der Ankunft einer nicht kalkulierbaren Anzahl von Motorradfahrern mit einigermaßen gemischten Gefühlen entgegengesehen, doch im Rückblick gab es kaum Klagen. Als Trostpflaster für die ausgefallene Großveranstaltung in Montalivet werden sich die Motorradfreunde am 7.November in Bordeaux am Hangar 14 treffen und dabei wahrscheinlich schon Pläne schmieden für das nächste Motorradtreffen in Montalivet,  das fest eingeplant ist für den Juni des kommenden Jahres.

(L. Llobell: Faux show bike, vrai pèlerinage, in: Le Journal du Médoc, 03. 07. 2020)

 

 

 

Deutsche Tageszeitungen und Illustrierte in Frankreich

Von Holger Schmale

 Wer dieser Tage im Frankreichurlaub auf der Suche nach einer deutschen Tageszeitung oder Illustrierten war, erlebte meist eine Enttäuschung. Auf dem Weg ins Café oder an den Strand am Kiosk schnell noch bedrucktes Papier aus der Heimat besorgen, das war angesichts leerer Ständer und ratloser Verkäufer kein guter Plan. Seit Mitte Mai steckte das wichtigste französische Pressevertriebsunternehmen, Presstalis, in einem Insolvenzverfahren und schloss seine beiden Filialen, die für die Belieferung von tausenden Verkaufsstellen vor allem im Süden und Westen Frankreichs zuständig waren. Davon betroffen waren auch die ausländischen Blätter. Der aufwändige Pressevertrieb ist in vielen Ländern ein Zuschussgeschäft. Im Falle von Presstalis kamen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Besitzern des Unternehmens, den Zeitungs- und den Zeitschriftenverlagen, über den besten Weg zur Sicherung der Zustellung ihrer Produkte für die kommenden Jahre dazu. Auch in Frankreich geht die Nachfrage nach gedruckten Medien zurück, während die Kosten steigen. 

 Nach französischen Medienberichten ist nun eine Lösung gefunden worden. Die Zeitungsverlage haben allein ein neues Vertriebsunternehmen mit dem Namen „France Messagerie“ gegründet, das künftig fast alle Tageszeitungen und 40 Prozent der Illustrierten an etwa 22 000 Kioske und Geschäfte im ganzen Land liefern wird. Die Umstrukturierung wird vom französischen Staat mit 80 Millionen Euro finanziert, die Verlage übernehmen 47 Millionen der Kosten. Das staatliche Engagement wird mit der Bedeutung einer flächendeckenden Versorgung des Landes mit Zeitungen für die demokratische Kultur begründet.

Wie die Belieferung vor allem der entfernteren Regionen künftig funktionieren wird, bleibt freilich abzuwarten. Die beiden bisherigen Regionalfilialen wurden liquidiert, France Messagerie will ausschließlich von zwei Standorten bei Paris aus operieren. Ob das mit nur noch 250 statt wie bisher 900 Mitarbeitern gelingen wird, ist offen. Die in Bordeaux erscheinende, auch im Médoc viele gelesene Zeitung „Sud Ouest“ war übrigens von dem Konflikt nicht betroffen. Sie verfügt über ein eigenes Vertriebsnetz und war daher zuverlässig jeden Tag zu bekommen.    (11. 07. 2020)

 

Surf-Unfall vor Le Gurp

Am Sonntagabend hatte ein holländischer Surfer von 25 Jahren großes Glück, weil er in nahezu aussichtsloser Lage weit vor der Küste von einem Fischerboot entdeckt worden war. Die Fischer alarmierten das Seenotrettungsboot von Le Verdon, welches dafür sorgte, dass der erschöpfte und unterkühlte Surfer in ärztliche Obhut kam. Der Holländer hatte sich mit seiner Freundin am frühen Abend zum Standup-Paddle auf das Wasser gewagt, als er relativ weit vom Strand entfernt von einer Strömung erfasst wurde, gegen die er nicht ankam. Seiner Freundin gelang es, zum Strand zurückzukehren, und die Rettungskräfte zu alarmieren. Das Pärchen hatte sich nördlich vom Strand von Le Gurp auf das Wasser begeben an einer Stelle, an der die Bucht von Le Gurp eine grabenähnliche Vertiefung hat, in der es bei bestimmten Flutverhältnissen besonders kräftige Strömungen gibt. Der Leiter der Surfschule von Le Gurp erläuterte die Strömungsverhältnisse vor Le Gurp bei ablaufender Flut, wo auf die gefährlichen Strömungen nicht deutlich genug hingewiesen werde. Vor Le Gurp gibt es in einiger Entfernung vom Strand eine felsige Barriere, die den größten Teil des Strandes einigermaßen vor gefährlichen Strömungen schützt. Im Norden der Bucht fehlt diese Barriere aber, weshalb dort bei ablaufender Flut hohe Strömungsgeschwindigkeiten entstehen können, denen ein Mensch nicht viel entgegensetzen kann.

Falls man doch in eine Strömung gerät, die nach außen zieht, hat man nur dann eine Chance zu entkommen, wenn man die Ruhe bewahrt und nicht gegen die Strömung ankämpft. Stattdessen muss man bestrebt sein, sich parallel zum Strand zu bewegen, bis man aus der Strömung heraus ist. Danach kann man dann die Richtung zum Strand einschlagen. Diese Verhaltensweise setzt jedoch einiges an Kaltblütigkeit und Kraft voraus, so dass man es tunlichst vermeiden soll, in eine der gefährlichen Strömungen zu geraten.

(J. Lestage: Surfeur récupéré par un bateau en Médoc : du jamais vu, in : SUDOUEST, 09. 07. 2020)

 

 

Ein voller Erfolg

Die den Malern Gustav Klimt und Paul Klee gewidmete Ausstellung im ehemaligen U-Bootbunker in Bordeaux erweist sich als wahrer Publikumsmagnet. Seit der am 10. Juni erfolgten Eröffnung haben bereits 73.500 Besucher die mit aufwendigen technischen Mitteln gestaltete Projektion in den ehemaligen U-Bootboxen bestaunt. Am ersten Juliwochenende wurden am Samsatg 4.436 und am Sonntag 4.254 Besucher gezählt, die sich in den geräumigen Flächen des Bunkers zwar nicht gerade drängten, aber doch für eine relativ dichte Besucherverteilung sorgten. Nach Auskunft der Veranstalter sind die wenigsten Besucher montags, dienstags, und donnerstags anzutreffen, weshalb sich diese Tage für zeitlich nicht gebundene Interessenten empfehlen. Das Buchungsbüro für die Eintrittskarten wird mit dem unten gezeigten Link erreicht, wo man Bestellungen für die in halbstündigem Wechsel stattfindenden Einlässe vornehmen kann. Auf diese Weise werden Wartezeiten vermieden und die Zahl der Besucher kann so reguliert werden, dass sie mit den bestehenden Vorschriften in Einklang bleibt. Die durchschnittliche Zeit, die ein Besucher in der Ausstellung verbringt, schwankt zwischen 1 ½ und zwei Stunden.

(Y. Delneste: Klimt et Klee font un carton, in : SUDOUEST, 8. 7. 2020)

https://bassins-lumieres.tickeasy.com/fr-FR/accueil

 

Eine sonnige Woche

Die Meteorologen sagen eine Woche voraus, in der die Sonne am blauen Himmel dominieren wird. Nach einem leichten Temperaturrückgang am Montag werden die Temperaturen in Frankreich allgemein ansteigen. In einer südlichen Strömung, die warme Luftmassen heranführen wird, werden die Thermometer einige Grade mehr anzeigen als an den Vortagen. Am Mittwoch werden in den nördlichen Teilen Frankreichs 25° bis 29° erreicht, im Süden werden es bis 33° sein. Der Donnerstag wird der wärmste Tag der Woche sein, bevor am Freitag ein leichter Temperaturrückgang eintreten wird, den eine von den britischen Inseln heranziehende vorübergehende Störung verursachen wird, bevor es ab Samstag wieder sommerliche Werte geben wird.

(J. P. : Météo : du soleil toute la semaine, jusqu’à 36°C attendus dimanche dans le sud, in: SUDOUEST, 07.07.2020, 18.09h, Internet-Ausg.)

 

Befürchtungen im  Tourismussektor

Die Saison 2020 wird in mancherlei Hinsicht anders sein als ihre Vorgänger. Schuld daran ist nicht zuletzt das Coronavirus, das über Wochen den Tourismus völlig zum Erliegen gebracht hatte. Nach der schrittweisen Aufhebung der im März verfügten Beschränkungen kam der Reiseverkehr in die Feriengebiete nur langsam wieder in Gang. Das traf besonders den Südwesten Frankreichs, wo große Bereiche in Küstennähe ihre Haupterwerbsquelle im Fremdenverkehr haben. In normalen Jahren werden in der Nouvelle-Aquitaine rund 3 Millionen ausländische Touristen gezählt, die wegen ihrer besser gefüllten Urlaubskassen als zahlungskräftige Gäste geschätzt werden und auf die rund 35% der im Tourismus erzielten Einnahmen zurückgehen. Auch wenn in diesem Jahr viele französische Familien statt eines Urlaubs im Ausland ihre Ferien innerhalb der Landesgrenzen verbringen werden, sind sie nicht in der Lage, die Einnahmeausfälle, die durch das Ausbleiben vieler ausländischer Gäste verursacht werden, auszugleichen. Dazu kommt, dass nach den Ergebnissen von Meinungsumfragen 46% der Franzosen in diesem Jahr nicht in Urlaub fahren wollen oder können. Vor diesem Hintergrund hat die Region Nouvelle-Aquitaine in Zusammenarbeit mit fünf Departements ein Projekt gestartet, das mit rund 7 Millionen Euro ausgestattet ist und das es sich zum Ziel gesetzt hat, sozial schwachen Familien Ferienschecks zukommen zu lasen, die den Entschluss, nicht in die Ferien zu fahren, ins Wanken bringen sollen. Diese Ferienschecks werden entsprechend der Einkommenssituation der Betroffenen bemessen, wobei Zuwendungen zwischen 50 und 400 Euro ausgeschüttet werden sollen. Pessimisten fürchten, dass durch diese Maßnahmen die Tourismussaison 2020 nicht gerettet werden kann, während die Optimisten der Meinung sind, dass alles nicht so schlimm sein wird wie man es derzeit befürchtet.

(N. César: Comment la Région veut vous garder ici, in: SUDOUEST, 06. 07. 2020)

 

 

Archäologische Überraschungen

Wenn in Frankreich eine größere Baumaßnahme in Angriff genommen wird, dann muss vorher eine archäologische Überprüfung des Baugrundes durchgeführt werden. Diese per Gesetz festgelegte Verpflichtung  hat schon zu manchen spektakulären Funden  geführt. Das gilt auch für eine Bodenuntersuchung auf der Île d’Oléron an der Stelle, an der ein Gebäude für die Gendarmerie intercommunale errichtet werden soll. Die Archäologen, die den Bauplatz in Augenschein nahmen, fanden sehr schnell mehrere Skelette und Spuren von Bauwerken aus zwei Epochen. Die ältesten Funde reichen in die Vorgeschichte zurück, sie werden in die Zeit zwischen 800 und 400 vor unserer Zeit datiert. Andere Funde werden in die Zeit der Karolinger eingeordnet, das heißt  in diesem Fall in den Zeitraum zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.  Es wurden Gebäudereste und Gäber gefunden, die den Schluss zulassen, dass an dieser Stelle einst eine Siedlung bestanden hat. Die Fundstücke werden auf der Basis einer Übereinkunft zwischen den staatlichen Behörden und den Gemeinden der Île d’Oléron in die musealen Sammlungsbestände der Insel eingefügt und stehen damit für wissenschaftliche Analysen zur Verfügung, deren Durchführung in der Regel wesentlich zeitaufwändiger als die Entdeckung und Bergung der archäologischen Funde ist.

(Saint-Pierre-d’Oléron : un chantier de fouilles archéologiques sur le site de la future gendarmerie intercommunale, veröffentlicht am 5. Juli 2020, 12.45h,

https://france3-regions.francetvinfo.fr/nouvelle-aquitaine/charente-maritime/ile-d-oleron/saint-pierre-oleron-chantier-fouilles-archeologiques-site-future-gendarmerie-intercommunale-1850416.html#xtor=EPR-521-[france3regions]-20200705-[info-titre1]&pid=726)

 

 

 

 

Stellenabbau bei Airbus

Das Coronavirus hat nicht nur die Fluggesellschaften schwer getroffen, sondern auch die Flugzeugbauer, deren Absatzerwartungen massiv eingebrochen sind. Für Airbus bedeutet das, dass rund 15.000 Stellen abgebaut werden müssen, davon 5.000 in Frankreich. Airbus beschäftigt in Frankreich 49.000 Personen. Am Hauptstandort von Airbus in Toulouse werden 3.500 Stellen gestrichen, was auch Auswirkungen auf andere Standorte im Südwesten Frankreichs hat. Ein großer Teil dieser Stellen soll sozial verträglich abgebaut werden, es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass es Kündigungen geben wird. Außerhalb von Toulouse sollen bei Airbus Opérations in Nantes 484 Posten entfallen und 386 in Saint-Nazaire. In Mérignac werden 82 der insgesamt 203 Stellen entfallen. Die Gewerkschaften leisten Widerstand gegen diese Pläne, doch werden sie wohl nur wenig ausrichten können, zumal die Leitung von Airbus vorgerechnet hat dass nach dem Rückgang der Bestellungen eigentlich 36.000 Stellen von 90.000 insgesamt eingespart werden müssten. Noch sind keine definitiven Entscheidugnen getroffen worden, doch ist vorhersehbar, dass es harte Auseinandersetzungen geben wird, bevor das unumgängliche Sparprogramm endgültige Gestalt bekommen wird.

(N. César: Airbus: l’impact dans la région, in : SUDOUEST, 03. 07. 2020)

 

Regierungsumbildung in Frankreich

Nur wenig Stunden, nachdem der bisherige Premierminister Edouard Philippe seinen Rücktritt und den seiner Mannschaft verkündet hatte, wurde Jean Castex als neuer Premierminister vorgestellt, der zwar seit geraumer Zeit im inneren Zirkel der französischen Staatsmacht unterwegs ist, dabei aber von Außenstehenden bislang wenig wahrgenommen wurde. Hintergrund des Regierungswechsels ist die böse Schlappe, die die Bewegung LREM von Staatspräsident Macron beim zweiten Durchgang der Kommunalwahlen am letzen Wochenende hinnehmen musste. Der neue Premierminister hat angekündigt, schon in den nächsten Tagen seine Regierungsmannschaft zu präsentieren. Er ist ebenso wie sein Amtsvorgänger Énarque, das heißt Absolvent der renommierten École Nationale d’Administration (ENA) und gehört damit in etwa der gleichen politischen Klasse an wie Staatspräsident Macron und E. Philippe. Mit der neuen Regierung soll manches anders werden in Frankreich, hat der Staatspräsident verkündet, doch was nun neu und anders werden soll, muss sich erst noch erweisen. Aufschlussreich war auf jeden Fall die kurze Rede, die der neuen Premierminister anlässlich seiner Amtsübernahmen im Innenhof des Hôtel Matignon, Sitz des französischen Premierministers, hielt, denn da sagte er zwar, die heutige Zeit erfordere einen neuen Anfang und neue Methoden, doch beließ er es bei diesen recht abstrakten und allgemeinen Aussagen. Man wird abwarten müssen, was der neuen Mann im Hôtel Matignon auf den Weg bringen wird und ob das Kalkül von Staatspräsident Macron aufgehen wird, dass seine schlechten Umfragewerte mit der neuen Regierung der Vergangenheit angehören.

(SudOuest.fr avec AFP: Remaniement : Jean Castex fera „tout pour“ former son gouvernement avant lundi, in: SUDOUEST, 03. 07. 2020, 21.26h, Internet-Ausg.)

 

Das Coronavirus ist noch da

Die regionale Gesundheitsagentur für die Nouvelle-Aquitaine ruft auf zur Vorsicht besonders für die kommenden Sommerwochen, in denen es an Stränden, in Schwimmbädern, Restaurants etc. weiterhin erforderlich ist, die Vorsichtmaßnahmen beizubehalten, durch deren Beachtung es in den letzten Wochen gelungen ist, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Dabei ist es jedoch hochwichtig, sich bewusst zu machen, dass das Virus noch da ist und dass sehr schnell neue Infektionsherde entstehen können. Der Präsident der regionalen Gesundheitsagentur appelliert an die Verantwortlichkeit aller, alles zu unterlassen, was der Ausbreitung des Virus Vorschub leisten könnte. Er fügte hinzu, dass er ein gewisses Verständnis dafür habe, dass bei vielen Menschen nach den Einschränkungen der letzten Wochen der Wunsch bestehe, sich wieder völlig frei zu bewegen. Dennoch müsse gesagt werden, dass die Bedrohung durch das Virus weiter existiere und dass die einzige Möglichkeit, sich zu schützen darin bestehe, die Vorsichtsmaßnahmen weiter zu befolgen, die in den letzten Wochen dafür gesorgt haben, dass die Zahl der Infizierten zurückgegangen ist. Dazu gehöre es, dass man Abstand halte zu anderen Menschen, dass man regelmäßig mit intensivem Gebrauch von Seife oder Desinfektionsmitteln die Hände wäscht, dass man Gesichtmasken trägt, dass man es vermeidet, in die Ansammlung größer Gruppen zu geraten etc. An den Stränden empfiehlt es sich ebenso wie in den Schwimmbädern, die Matten und Tücher möglichst weit von den Nachbarn auszurollen. Vermeiden soll man auch, in geschlossenen Räumen in den Luftstrom von Ventilatoren zu geraten, die auf Personen gerichtet sind. Keine Sorgen braucht man sich zu machen wegen des Badewassers, da das Virus, soweit man bisher weiß, sich im Wasser nicht ausbreitet. Und schließlich bestehe kein  Anlass zu Pessimismus, da die letzten Wochen gezeigt hätten, dass man durch umsichtiges Verhalten Einfluss nehmen könne auf die Möglichkeiten des Virus, sich auszubreiten.

(C. Compadre: Face au Covid, ne pas baisser la garde cet été, in: SUDOUEST, 02. 07. 2020)

 

 

Neues Feuer bei Renault in Lesparre

Zum zweiten Mal in wenigen Monaten ist die Renault-Niederlassung in Lesparre Opfer eines Feuers geworden. Diesmal wurden 300m² des Gebäudes und 12 Fahrzeuge ein Opfer der Flammen, die am Montag gegen 22.30 Uhr ausgebrochen waren. Durch den massiven Einsatz der Feuerwehr, die den Brand mit vier Rohren bekämpfte, konnte eine weitere Ausbreitung des Brandes verhindert werden, doch ist der entstandene Schaden beträchtlich. Ein großer Teil der Verkaufsräume wurde zerstört. Die Werkstatträume wurden nur indirekt durch den Rauch geschädigt, doch sind sie für längere Zeit nicht benutzbar. Das führt dazu, dass 22 Mitarbeiter der Renault-Niederlassung zumindest für die nächsten Monate ihren Arbeitsplatz verloren haben. Der Inhaber der Firma erklärte, er lasse sich durch den zweiten Brand innerhalb weniger Monate nicht entmutigen, aber es brauche Zeit, um den Betrieb wieder in der Weise in Gang zubringen, der dem Ansehen der Marke, die er vertrete, angemessen sei.

Der erste Brand war im letzten Dezember ausgebrochen, wobei schnell geklärt werden konnte, dass er absichtlich gelegt worden war. Da die Täter sich unter den Augen der Überwachungskameras ans Werk gemacht hatten, konnten sie nach kurzer Zeit dingfest gemacht werden. Über die Verursachung des jüngsten Brandes besteht noch keine Klarheit. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, die ergebnisoffen angelegt sind.

(J.-M. Desplos / J. Lestage: A Lesparre, nouvel incendie à la concession Renault, in: SUDOUEST, 01. 07. 2020)