Mortagne-sur-Gironde

 

Der Hafen von Mortagne, heute nur noch Liegeplatz für Sportboote und ein paar wenige Boote, die Touristen auf die Gironde hinausfahren.
 


Der Kanal vom Hafen zur Gironde bei Niedrigwasser

 

Derselbe Kanal in die andere Richtung. Im Hintergrund die Steilküste, die hier rund 50 m steil aufsteigt.
 

Spuren im  schlick: Wildschweine, die die feuchte Uferregion schätzen, aber nichts davon halten, gesehen zu werden. Sie machen ihre Promenaden in der  Dämmerung oder nachts.
 


Die Steilküste des rechten Ufers der Gironde etwas girondeabwärts von Mortagne

 


Noch ein weiteres Stück girondeabwärts, auch Steilküste, aber weniger schroff

 

Ein Foto von einem Foto. Zu sehen ist das ehemalige Leuchfeuer am Eingang zum Hafenkanal von Mortagne, das von Martin, dem Orkan 1999, zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.
 


Die Boje am linken Bildrand markiert den Platz, an dem das oben gezeigte Leuchtfeuer einst stand.

 


Eines der Boote, die im Hafen von Mortagne für wenig Geld auf Touristen warten, die sie auf die Gironde hinausfahren

 


Navigationsgerät (links) und Echolot (rechts) des Bootes


Die genaue Position: Mortagne Hafenkanal
 

Blick von der Steilküste auf den Hafen und den Kanal zur Gironde. Links von Hafen-becken und Kanal (preisgünstige) Stellplätze für Wohnmobile
 

Schwenk nach rechts. Im Hintergrund das linke Ufer der Gironde, das flacher ist als das rechte.

Mortagne-sur-Gironde bietet von der Höhe seiner Kalkfelsen den vielleicht eindrucksvollsten Blick über die hier 14 km breite Girondemündung. Zu erreichen ist Mortagne von der Autobahn A 10 aus (Richtung Paris) über die Ausfahrt 37 Richtung Royan, dann über die D 730 bis Mortagne-sur-Gironde. In Richtung Bordeaux sollte man die A 10 an der Ausfahrt 36 Richtung Pons/Jonzac verlassen. Dann Richtung Gémozac und weiter nach Mortagne-sur-Gironde.

Der Ort hat seinen Namen von einer Ansiedelung von Mauren, seine Geschichte geht jedoch weiter zurück auf das 2. Jahrhundert n. Chr., als der der Heilige Martial, Bischof von Limoges, sich in den felsigen Höhlen der Falaises eine Einsiedelei einrichtete und dort einen Ort christlicher Einkehr schuf. In der Folge wurden diese Höhlungen von Mönchen ausgebaut und zwischen dem 4 und 10. Jahrhundert n. Chr. als Wohnungen genutzt. Die Ermitage Saint Martial kann heute besichtigt werden. Sie wird von ehrenamtlichen Helfern instand gehalten und für Besucher geöffnet.

Mortagne stieg im Mittelalter auf zu einem mächtigen Herrensitz, der sich ein auf der Höhe der Uferfelsen gelegenes Schloss errichtete. Im Hundertjährigen Krieg wurde der Ort mehrfach belagert, erst 1407 hörte diese Zeit der Unruhe auf, als der Ort von François de Montberon aus der Herrschaft der Engländer befreit und zum Fürstentum erhoben wurde. In den Religionskriegen eroberten die Protestanten im Jahr 1580 den Ort unter erheblichen Zerstörungen. Erst die Intervention des französischen Königs Ludwig XIII. im Jahr 1622 beendete diese Zeit der Gefährdungen und Unruhen, als Kardinal Richelieu, leitender Minister Ludwig XIII. zum Fürsten von Mortagne erhoben wurde

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der im 18. Jahrhundert angelegte Hafen von der französischen Marine erweitert und bis 1914 als Stützpunkt genutzt. Im Zweiten Weltkrieg verlor der Hafen weitgehend seine einstige Bedeutung. Erst die Bemühungen der jüngsten Vergangenheit haben dazu geführt, dass ein Freizeithafen entstand, der auch „Landratten“ in Wohnmobilen anzieht, die dort preisgünstige und gut gelegene Unterkunft finden.

Am Hafen gibt es ein kleines Postkartenmuseum, das Einblick gibt in die Vergangenheit von Mortagne-sur-Gironde. Geöffnet an allen Tagen von 9.00 h bis 19.00h. Eintritt frei.