Koeffizienten

 

Jeder, der mehr als einen Blick auf die Médoc-Strände geworfen hat, weiß, dass dort bedingt durch die Gezeiten die Strände bei Ebbe sehr breit und bei Flut unter Umständen recht schmal werden. Was man nicht auf den ersten Blick sieht ist, dass die Höhe der Flutstände beziehungsweise die Tiefe der Ebbe sich im Laufe einer Mondperiode in einer genau berechenbaren Weise ändert. Für diese Veränderungen werden Koeffizienten angegeben, die sagen, um wie viel die Flut bzw. die Ebbe vom Mittelwert abweichen.

In die Berechnung der Koeffizienten gehen die Stellung der Erde, des Mondes und der Sonne ein, wobei die Sonne und der Mond je nach Stellung zueinander verstärkend oder abschwächend auf die Fluthöhe einwirken. Der rechnerisch höchst mögliche Koeffizient hat den Wert 120, der niedrigste Wert liegt bei 20. Je höher der Koeffizient, desto höher sind die Flutstände und umgekehrt desto niedriger sind die Wasserhöhen bei Ebbe. In den meisten Fällen gehen die hohen Koeffizienten vorbei, ohne größere Spuren zu hinterlassen, doch wird es gefährlich, wenn Stürme die Wassermassen zusätzlich in Bewegung bringen und die Wellen mit verstärkter Wucht auf die Küsten prallen. Bei hohen Koeffizienten ist zu warnen vor allzu leichtsinnigem Verhalten am Strand, da bei hohen Flutständen das Wasser oft bis an die Basis der Dünen getrieben wird und unvorsichtige Strandwanderer dadurch in Bedrängnis kommen können.