Wald
Waldtypen im Médoc
Im Médoc gibt es verschiedene Typen von Wald. Die mit Abstand größten Flächen werden von Kiefernwäldern eingenommen, die wir daher als erste vorstellen.
Die demgegenüber weniger ausgedehnten Feuchtwälder, die für einen Teil des Jahre überschwemmt werden, zeigen wir im Anschluss.
Kiefernwald – landschaftsbestimmend im Médoc
Die Kiefernwälder des Médoc sind in den küstennäheren Regionen, in denen der Wein nicht mehr gedeiht, ein landschaftsbestimmendes Element seit der zweiten Hälfte des 19,. Jahrhundnrts, als die Anpflanzungen salzresistenter Kiefern in großem Stil betrieben wurde.
Gewinnung von Kiefernsamen
Wenn ein Kiefernwald angelegt werden soll, braucht man natürlich Samen. Und der wird, wenig überraschend, aus Kiefernzapfen gewonnen.
Früher sah eine Anlage dafür etwa so aus:
Die noch geschlosenen Kiefernzapfen wurden gepflückt und so aufgestellt, dass sie trocknen konnten, wobei sich die Zapfen öffneten und die Samen freigeben.
Prinzipiell wird dieses Verfahren auch heute noch angewendet, wobei jedoch gegenwärtig versucht wird, den Anteil der früher sehr hohen Handarbeit zu reduzieren.
Die noch geschlossenen Zapfen werden in Säcken angeliefert.
Anschließend werden die Zapfen auf betonierten Flächen zum Trocknen ausgebreitet.
Wenn die Zapfen sich genug geöffnet haben, werden sie in dieser Maschine kräftig durchgeschüttelt, damit sich die Samen lösen. Die werden dann gesammelt und verpackt und an die Forstbetriebe, die neue Waldflächen anlegen wollen, verschickt.
Ein Hektar gesunder Pinienwald liefert zwischen 600 und 100 Liter Zapfen, aus denen zwischen 10 und 15 kg Samen gewonnen werden können, was einer Menge von 170.000 bis 250.000 Samenkörnern entspricht.
Um einen Hektar Kiefernwald neu anzulegen, werden 6 bis 8 kg Samen benötigt.
Inzwischen werden nach Abholzungen die Waldflächen sich oft selbst überlassen, wobei man darauf zählt, dass die auf dem Waldboden liegenden Kiefersamen für so viel Nachwuchs sorgen, dass nahezu von selbst ein neuer Wald entsteht. Auf diese Weise entstandene neue Waldungen fallen dadurch auf, dass die Bäume nicht in Reih und Glied stehen und dass sie eine recht hohen Anteil an anderen Baumarten als Kiefern aufweisen. Meist sind das Eichen.
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Ein im Médoc häufiger Anblick: ein alter Waldbestand fast nur von Kiefern gebildet. Hier etwas weniger gepflegt, wie das relativ dichte Unterholz zeigt.
Aquitanien ist in Frankreich die am stärksten bewaldete Region. 43% der Fläche sind dort von Wald bestanden, insgesamt 1,8 Mio ha. Im Landesdurchschnitt beträgt in Frankreich der Waldanteil 27%. In Aquitanien gibt es drei große Waldzonen, die nördlichste, zu der auch das Médoc gehört, hat dabei mit 74,4% den mit Abstand größten Anteil an bewaldeten Flächen. Die Wälder des massif forestier des Landes, die die Departments Gironde und Landes umfassen, erstrecken sich über 988.000 ha.
Hier ist das Unterholz weitgehend beseitigt worden; aus Gründen der Vorbeugung gegen Waldbrände dringend erforderlich.
Ein dichter Bestand hochaufgeschossener relativ junger Kiefern, der schon vor Jahren hätte ausgelichtet werden müssen.
Typisches Unterholz: Ginster
Hier wird das Unterholz maschinell bekänpft.
Ein kürzlich gefälltes Waldgebiet. Da alle Bäume relativ gleichen Alters waren, Kahlschlag. Aus forstwirtschaftlicher Sicht sinnvoll, da Kiefern mit zunehmendem Alter nur noch wenig neue Holzmasse bilden.
Hier sind die gefällten Stämme noch nicht abgefahren worden.
Hier sieht man den Grund: Die Kiefern des Médoc wachsen sehr schnell (der älteste Jahresring sitzt innen), damit ist das Holz verhältnismäßig weich und als Bauholz wenig geeignet.
Eine der vielen der von der Feuerwehr vorgeschriebenen Brandschneisen, die in regelmäßigen Abständen die Waldparzellen trennen.
Der Parefeu am nördlichen Rand des Euronat-Geländes ist besonders breit und er wird intensiv und konsequent freigehalten von Bewuchs.
Kiefernwalrd im Dünenbereich. Ganz nahe am Ozean kommen die Kiefern gegen den Salzgehalt in der Luft nicht mehr an. Sie sterben ab, wie hier im Vordergrund, oder vegetieren als Krüppelexemplare.
Die Mitte derselben Waldbrandzone. Hier ist das Unterholz restlos in Flammen aufgegangen.
April 2017: Waldbrand bei Cissac
Der am 20.April 2017 bei Cissac ausgebrochene Waldbrand ist östlich von der RD 1215 entstanden, dann aber über die Straße gesprungen und hat sich nach Westen in Richtung Hourtin ausgebreitet.
Insgesamt wurden rund 1100 ha Wald vernichtet
Es wird Jahre brauchen, bis die Spuren des Brandes nicht mehr zu sehen sein werden
Einer der zahlreichen Wachttürme, die in Zeiten erhöhter Waldbrandgefahr rund um die Uhr besetzt sind.
Ein Waldgebiet mit Mischbestand, das zwar für die forstwirtschaftliche Nutzung auf den ersten Blick weniger interessant erscheint, tatsächlich aber eine Reihe von Vorteilen gegenüber den Kiefernmonokulturen hat.
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Neue Konzepte für die Aufforstung
Blick im zeitigen Frühjahr in einen Feuchtwald bei Saint Vivien.
Nochmal Feuchtwald im Frühjahr