Abtei Fontevraud
Die Abtei Fontevraud
Der Eingang zur Abbaye Royale de Fontevraud, der Königlichen Abtei von Fontevraud
Der Komplex der Abtei ist 16 ha groß, damit ist Fontevraud die größte Klosteranlage Europas
Die Fassade der Abteikirche
Schwenk nach rechts auf das Refektorium und die Küchenanlage
Die Abtei von Fontevraud, rund 50 km südwestlich von Tours gelegen, wurde 1101 gegründet, und sie bestand bis 1792. Ihr Gründer, Robert d’Arbrissel hatte die ungewöhnlich erscheinende Idee, ein Doppelkloster, eines für Nonnen, eines für Mönche zu errichten und eine gemeinsame Leitung in den Händen einer Äbtissin zu installieren. Als das Kloster in der Zeit der Französischen Revolution aufgelöst wurde, hatten insgesamt 36 Äbtissinnen, meist aus dem hohen Adel, nacheinander die Geschicke der Abtei Fontevraud gelenkt. Die Klosteranlage florierte offensichtlich, so dass aus den beiden Ursprungsklöstern schließlich vier wurden. Einen besonderen Rang bekam die Abtei in der Zeit der Königin Eleonore von Aquitanien, die dort auch ihre letzten Lebensjahre verbrachte. In dieser Zeit wurde die Abteikirche Grablege der Plantagenets. Aus heutiger Sicht ist das vielleicht verwunderlich, in der Zeit, in der Eleonore von Aquitanien lebte, gehörten Aquitanien und darüberhinaus große Teile des westlichen Frankreichs zur englischen Krone. Die Abtei florierte über lange Jahrhunderte, bis ihr in der Französischen Revolution ein jähes Ende bereitet wurde. Die Baulichkeiten wurden verstaatlicht und zum Gefängnis umfunktioniert. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde man sich nach und nach des kunstgeschichtlichen Wertes der Abtei bewusst, doch dauerte es noch lange, bis der Gefängnisbetrieb aufhörte (erst 1963!) und umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten eingeleitet wurden. Inzwischen gehört die Abtei zusammen mit den Schlössern des Loiretals zum Weltkulturerbe.
Die Abteikirche aus einer anderen Perspektive
Eines der vielen Kapitelle, an denen mittelalterliche Steinmetze gezeigt haben, welchen Phantasien sie Formen geben konnten.
Ein Teil des Kreuzgangs
Blick aus dem Inneren des Kreuzgangs auf den Vierungsturm der Abteikirche
Das Refektorium, das noch heute zeigt, welche Größe die Abtei Fontevraud einst hatte.
Blick aus dem Klostergarten auf ein Gebäude, von dem man lange nicht wusste, wozu es gedient hatte.
Aus dieser Perspektive wird die architektonische Leistung des Erbauers noch deulticher
Im Inneren sieht man noch besser, welch komplizierter Plan hier umgesetzt wurde.
Das Priorat Saint-Lazare
Noch ein Blick auf die Abteikirche
Schwenk nach links zum Kapitelsaal und zu Nebengebäuden.
Das Loiretal hat eine derartige Fülle von Sehenwürdigkeiten, dass man sich nicht dafür entschuldigen muss, wenn man einige noch nicht gesehen hat. Wer Fontevraud kennt, muss sich aber auch nicht dafür entschuldigen, dass er zurückkommt.