Médoc-Notizen 2009/III
Médoc-Notizen 2009 / III
Oktober 2009
Fast wie im Sommer
Die knapp vierzehntägigen französischen Allerheiligen-Ferien haben schon kurz nach ihrem Beginn zufriedene Gesichter in den Tourismusregionen des Südwestens hervorgerufen. Am Becken von Arcachon, in Bordeaux, in Saint-Émilion und an der Küste des Médoc, überall haben sich mehr Touristen eingefunden als im Vorjahr. Für die Tourismusbranche, die ja schon mit der Sommersaison nicht unzufrieden war, eine vielfach unerwartete zusätzliche Einnahmequelle vor dem Beginn des Winters.
( E.Fère, C. Darfay, C. Campagne et L. Lestage : Un gout de vacances d’été , in : SUD OUEST, 31. 10. 2009)
Weihnachten ist alles wieder im Lot
Das hoffen zumindest die Einwohner von Hourtin , die seit geraumer Zeit auf das vertraute Geläut der Glocken von Sainte-Hélène verzichten müssen. Grund dafür waren schwere Bauschäden am Glockenturm, die es erforderlich machten, die beiden 350 und 540 kg schweren Glocken vorübergehend aus dem Turm zu entfernen, damit dort die erforderlichen Arbeiten ausgeführt werden konnten. Mittlerweile kann man einschätzen, dass noch vor Weihnachten die Glocken wieder auf ihre angestammten Plätze zurückkehren können. Dann werden auch die kleinen Türmchen neben dem Glockenturm, die unter den Januarstürmen schwer gelitten hatten und die ebenfalls seit dieser Zeit reparaturbedürftigen Kirchenfenster wiederhergestellt sein.
( Robert Boivinet, Les cloches seront de retour , in: SUD OUEST, 31. 10. 2009)
Unruhe bei Mobilhomes
Genauer gesagt nicht direkt unter den Mobilhomes sondern bei deren Besitzern oder Betreibern. Bislang war eigentlich selbstverständlich, dass Mobilhomes als Sonderform der Wohnwagen betrachtet wurden, für deren Aufstellung keinerlei Genehmigungsverfahren zu absolvieren waren. Diese gängige Praxis, die noch 2007 durch ein Dekret bestätigt worden war, ist jetzt von einem Gericht für das Département Charente-Maritime in Zweifel gezogen worden. In der Begründung für das Verbot von Mobilhomes in einem Naturschutzgebiet auf der Île de Ré wurde ausgeführt, dass Mobilhomes, wenn sie in eigens für sie geschaffenen Parks mit fester Verbindung zu Wasser-, Abwasser- und Stromsystem aufgestellt und um sie herum regelrechte Straßen angelegt würden, sehr wohl genehmigungspflichtig seien. Dann müsste eine Art Bau- oder Aufstellungsgenehmigung eingeholt werden, die natürlich auch versagt werden könnte. Bleibt abzuwarten, ob sich die Auffassung des Gerichts durchsetzt. Wenn ja, hätte das wohl auch Konsequenzen für Mobilhomes außerhalb der Charente-Martime .
( Chr. Galichon : Des bâtons dans les roues , in : SUD OUEST, 31. Oktober 2009
Erster A 380 für Air France
Die französische Fluglinie hatte in der letzten Zeit nur wenig Grund zur
Freude. Jetzt ist ein Lichtstrahl erschienen mit der Auslieferung des
ersten Großraumflugzeugs vom Typ A 380 an die größte französische
Fluglinie.
Der A 380 hat nach seinem Erstflug im Jahre 2005 Anlass zu mancher Sorge
beim Hersteller EADS gegeben, und auch jetzt läuft noch nicht alles zur
Zufriedenheit. Immer noch sind rund 1.200 deutsche und englische
Arbeitskräfte außer Plan in Toulouse beschäftigt, um die Produktion
nicht noch weiter hinter die Vorgaben zurückfallen zu lassen. Im Jahre
2009 werden nur dreizehn A 380 fertiggestellt, und für 2010 werden es
wohl kaum mehr als 20 sein. Dabei sahen die ursprünglichen Planungen für
2010 die Produktion von 48 Flugzeugen dieses Typs vor.
( B. Broustet : Éclaircie dans un ciel gris , in: SUD OUEST, 31. Oktober
2009)
Spannung
In der kommenden Woche wird der französische Fußballverband die Namen
der neun Städte bekanntgeben, die 2012 Austragungsorte für die
Europameisterschaft im Fußball sein werden. Zusätzlich werden noch drei
Städte als Reserve benannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bordeaux nicht
auf der Liste der neun ausgewählten Städte stehen wird, scheint gegen
null zu tendieren, aber man weiß ja nie. Auch wenn Bordeaux nominiert
wird, ist damit noch nicht gesichert, dass die Stadt Austragungsort von
EM-Spielen sein kann. Zuvor muss noch eine neues großes Stadion gebaut
werden, und dafür werden erst Mitte November die ersten Entscheidungen
fallen, die Einschätzungen erlauben, ob das auf 230 Mio Euro
veranschlagte Neubauvorhaben in Bordeaux realisiert werden kann oder nicht.
( Dernière ligne droite , in : SUD OUEST, 31. Oktober 2009)
Bahnhofseröffnung
Am 19. November wird der Bahnhof von Margaux nach einer längeren
Umbau- und Modernisierungsphase wieder dem Publikumsverkehr übergeben.
In das seit 1997 geschlossene Gebäude sind rund 300.000 Euro investiert
worden, die zu 75% von der région Aquitaine und zu 25% von der SNCF
aufgebracht worden sind. Insgesamt haben sich Volumen und Qualität des
Eisenbahnverkehrs deutlich verbessert. Inzwischen kommen 92% der Züge
mit weniger als fünf Minuten Verspätung in Margaux an. Im Frühjahr
sollen die Außenanlagen des Bahnhofs renoviert werden, für noch einmal
240.000 Euro.
( L.L.C.: La gare sera inaugurée le 19 novembre , in: SUD OUEST, 30.
Oktober 2009)
Geburt einer Insel
Der Mündungstrichter der Gironde, übrigens der größte seiner Art in
Europa, ist in ständigem Wandel begriffen, bedingt durch die
Einwirkungen von Gezeiten, Strömungen, Wind etc. Zu den in fortlaufender
Veränderung befindlichen Dingen in diesem Gebiet gehören auch die
Sandbänke, die längst nicht so ortsfest sind, wie dies die Seeleute und
Kartenhersteller gern hätten. Bekannt ist, dass in den weiter
stromaufwärts gelegenen Gebieten sich Inseln bilden oder auch
zurückentwickeln bis hin zum vollständigen Verschwinden. Dass dieser
Prozess sich auch in dem Bereich vollzieht, wo der Mündungstrichter in
das offene Meer übergeht, ist hingegen weniger bekannt. Ein Prozess, der
wahrscheinlich zu einer dauerhaften Insel führen wird, vollzieht sich
derzeit auf einer bei Flut fast vier Hektar großen Insel, die zwischen
Saint-Palais und dem Leuchtturm von Cordouan liegt. Die neue Insel ist
etwa 2,7 km vom Leuchtturm, zehn km von Royan und 7 km von der Pointe
de Grave entfernt. Dies stellenweise bis vier Meter über die Flut
herausragende neue Insel ist relativ plötzlich entstanden, wann genau
ist allerdings nicht zu ermitteln. Möglich, dass zu ihrer Erstehung der
schwere Wintersturm Klaus beigetragen hat.
( Ph. Barroux : Cordouan: une île surgie des eaux de l’estuaire de la
Gironde , in : SUD OUEST, 14. Oktober 2009)
Eine Kathedrale für den Wein
In Bordeaux wird der Bau eines Kultur- und Touristikzentrums geplant,
das der Bedeutung des Weins für die Region sowohl architektonisch als
auch durch die Einrichtungen Ehre machen soll. Für die Besucher, man
rechnet mit bis zu 400.000 jährlich, soll es ein Ort für Ausstellungen,
Konferenzen, Spiele, Weinverkostung, Gaumenfreuden werden. Als Standort
sind zwei Gelände im Gespräch: das der Feuerwehr von Benauge nicht
weit vom Pont de Pierre oder das bei den Flutbecken in der Nähe des im
Bau befindlichen Pont Bacalan-Bastide . Viele Institutionen werden sich
an der Finanzierung beteiligen müssen. Wenn die benötigten 55 Millionen
Euro beisammen sind, kann nach dem Architektenwettbewerb noch 2011 mit
dem Bau begonnen werden, damit das neue Zentrum 2013 eröffnet werden kann.
( Jean-Paul Vigneaud: Le vin aura sa cathédrale , in : SUD OUEST, 29.
Oktober 2009)
Die Saison 2009 war gut
Michel Bibey, der Bürgermeister von Vendays-Montalivet bewertet die
Sommersaison 2009 als erfolgreich für seine Gemeinde. Entgegen den
Befürchtungen kamen schon in der Vorsaison viele Wochenendbesucher, und
viele Franzosen aus der Gegend um Bordeaux zogen es in diesem Jahr vor,
in der Nähe ihrer Wohnorte zu bleiben anstatt weite und teuere Reisen
ins Ausland zu machen. Der Markt von Montalivet hat nichts von seiner
Attraktivität eingebüßt und die Campingplätze waren gut ausgelastet. In
Frankreich ist ohnehin ein Boom im Bereich Camping zu beobachten, was
auch die Verkaufszahlen für Campingfahrzeuge und Mobilhomes angeht.
Auch der Strand war in einer weit besseren Verfassung als man nach den
Winterstürmen annehmen mochte, einerseits, weil das Meer einen guten
Teil des Sandes zurückgebracht hat, und andererseits haben die
Angestellten der Gemeinde mit leistungsfähigen Maschinen dort
nachgeholfen, wo es zweckmäßig erschien. Auch im Bereich der Ordnung gab
es Zufriedenheit bei den in der Hochsaison bis zu 45.000 Anwesenden. Für
deren Sicherheit sorgten 18 Polizisten, 27 Bademeister, ein
Landpolizist, ein Gemeindepolizist und zwei Verkehrspolizisten.
( Llyne Llobell: Un bilan positif pour Montalivet , in: SUD OUEST, 29.
Oktober 2009)
Neues in Lesparre
Der Bürgermeister von Lesparre hat einige Dekrete unterzeichnet, die die
Sicherheit im Straßenverkehr durch Reduzierung der Geschwindigkeit
fördern sollen. Dazu werden einige neue Einbahnstraßen eingerichtet und
zusätzliche Stoppschilder aufgestellt. Eine neue Regelung gibt es auch
für das Plakatieren. Nunmehr sind Plakate nur noch auf von der Stadt
aufgestellten Plakatwänden zugelassen. Damit soll das wilde und
unkontrollierte Anbringen von Plakaten unterbunden werden. Bleibt
abzuwarten, wie sich diejenigen, die diese Regeln befolgen müssten,
verhalten.
( S. Dubost : Nouveaux stops et sens interdits pour la sécurité – Exit
l’affichage sauvage , in: SUD OUEST, 28. Oktober 2009)
Fehlschlag
Am letzten Mittwoch hatte Cap Montalivet, das Zentrum der Strandsegler,
zum Tag der offenen Tür für Jugendliche ab acht Jahren eingeladen. Mit
geringem Erfolg. Nur drei Interessenten präsentierten sich.
Offensichtlich waren die Ankündigungen vor dem Ereignis nicht wirksam
genug.
Die Bilanz für die abgelaufene Saison kann sich hingegen sehen lassen.
Es wurden fast genau so viele Besucher registriert wie im Vorjahr. Die
Strandseglerschule haben im Juli 8 Erwachsene und 1.426 Jugendliche und
Kinder besucht. Im August waren es 11 Erwachsene und 1.175 Heranwachsende.
( L. Llobell : Cap Monta, ça décoiffe , in : SUD OUEST, 28. Oktober 2009)
Augen auf!
Vom kommenden Sonntag an stehen auf dem Bahnhof Saint-Jean in
Bordeaux nur noch 7 der ansonsten 14 Gleise für den Passagierverkehr
zur Verfügung. Etwa 130 der täglich verkehrenden 400 Züge fahren für
einige Monate nicht an den gewohnten Gleisen ab. Grund dafür ist der
Beginn der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Bahnhofsbereich. Für
Reisende dringend zu empfehlen, die Aushänge und Hinweise zu beachten,
die auf die veränderten Ankunfts- und Abfahrtgleise hinweisen. Bevor
Ratlosigkeit ausbricht, sollte man die Hilfe der Bahnhofsmitarbeiter
in Anspruch nehmen, die sich als gute Geister bereithalten.
( J.-P. Vigneaud : Suivez les bonnes voies , in: SUD OUEST, 27.
Oktober 2009)
Gemeinsamkeit
Schon mit Beginn des kommenden Jahres wird ein gemeinsamer
Verkehrsverein für die Seen des Médoc in Aktion treten, um Touristen und
sonstige Interessierte mit den Informationen zu versorgen, die sie haben
wollen oder sollten. Der Sitz der Einrichtung wird neben der Mairie
von Hourtin sein. Das Office de Tourisme wird geleitet von einem
comité directeur , das aus 27 Personen bestehen wird. Vierzehn von
diesen Posten sind reserviert für Gemeinderatsmitglieder der beteiligten
Gemeinden, zehn werden von Geschäftsleuten des Touristikbereichs
eingenommen, und drei gehen an membres qualifiés , die über besondere
Kenntnisse im Bereich des Tourismus verfügen.
( J. Lestage : L’Office de tourisme intercommunal pour 2010 , in : SUD
OUEST, 27. Oktober 2009)
Selbstverteidigung in Euronat
Am letzten Wochenende hat in Euronat ein Lehrgang in nihon tai-jitsu
stattgefunden, an dem unter Leitung des Meisters Roland Hernaez, Inhaber
des höchsten Grades dieser Disziplin außerhalb Japans, 30 Teilnehmer,
meist selbst Ausbilder, teilgenommen haben. Nihon tai-jitsu ist eine
gewaltfreie Art der Selbstverteidigung, die von jedermann, einerlei ob
alt oder jung, stark oder schwach betrieben werden kann. Weitere
Lehrgänge sind schon geplant.
( M. Caporal: Self-défense à Euronat , in: SUD OUEST, 26. Oktober 2009)
Neues Radargerät
In Bordeaux ist eine neue Radarüberwachung an einer Ampelkreuzung
installiert worden: Standort: cours de Verdun place de Tourny. Das
Gerät ist wie seine baugleichen Artgenosen absolut humorlos, dabei aber
genau und sehr auf die Mehrung des Wohles der öffentlichen Finanzen
bedacht.
( M.-M. Théobald : Bordeaux: un nouveau radar , in : SUD OUEST, 26.
Oktoer 2009)
Empfehlung der Redaktion : Meiden!
Girondins wieder Spitze
Durch einen 3:0-Sieg über die schwach auftretende Equipe von Le Mans
haben die Fußballer aus Bordeaux einen wichtigen Sieg eingefahren. Da
die zuvor an der Spitze liegenden Klubs aus Lyon und Montpellier gepatzt
haben, ist Bordeaux wieder Spitzenreiter der ersten Liga in Frankreich.
(UM, 25. Oktober 2009)
Proteste
Gegen die geplante Schließung der Telecom-Agentur in Lesparre haben 60
zum Teil erboste Demonstranten Position bezogen, und dies bei strömendem
Regen. Besonderes Gewicht erhielt die Veranstaltung dadurch, dass viele
Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder aus benachbarten Gemeinden den
Widerspruch, der vor allem vom Bürgermeister von Lesparre vorgetragen
wurde, unterstützten. Derzeit plant France Télécom, die Agentur in
Lesparre an eine private Firma zu übertragen, die mit zwei anstatt der
bisher dort beschäftigten fünf Mitarbeiter die Dienstleistungen der
Télécom fortführen will. Der Wechsel soll zum 31. Dezember erfolgen, so
dass noch rund zwei Monate vergehen werden, in denen Druck auf France
Télécom ausgeübt werden kann. Hoffentlich mit Erfolg!
( J. Lestage : Les élus se mobilisent pour l’agence France Télécom , in
SUD OUEST, 24. Oktober 2009)
Rentner in Gironde
Es gibt derzeit 300.000 Rentner im Département Gironde und 600.000 im
Erwerbsleben stehende aktiv Beschäftigte. Daraus lässt sich sehen, dass
der Anteil nicht mehr im Berufsleben stehender Einwohner in den letzten
Jahren sprunghaft zugenommen hat, besonders seit dem „Papy-boom“, der
Welle von Verrentungen der 1945 –1950 Geborenen, die zu sehr
geburtenstarken Jahrgängen gehören. 56% der Ruheständler sind Frauen.
Die meisten Rentner sind finanziell nicht gut gestellt, viele von ihnen
erhalten aber Zusatzrenten. Die durchschnittlichen Grundrenten variieren
zwischen etwas über 600 Euro pro Monat und wenig mehr als 225 Euro pro
Monat für ehemals in der Landwirtschaft Beschäftigte.
( J.-P. Vigneaud: Les retraités en force , in SUD OUEST, 23. Oktober 2009)
Hochgeschwindigkeitsarbeiten
Die Beseitigung des Flaschenhalses Bordeaux ist eine der größten
Baustellen der französischen Eisenbahnen. Ende Oktober wird eine neue
Phase eingeleitet, wenn die 17 Gleise des Bahnhofs Saint-Jean einer
gründlichen Überholung unterzogen werden. Zunächst werden die Gleise 7 –
17 saniert, danach, etwa im Mai 2010, kommen die restlichen an die
Reihe. Dann werden sechs (bisher 2) Gleise für die
Hochgeschwindigkeitszüge zur Verfügung stehen. In Angriff genommen wird
auch die Sanierung der Glasflächen der Bahnhofshalle, die mit ihrer
Länge von 279,60 m, bei 55 m Breite und 36 m Höhe eine der größten in
Europa ist. Schließlich laufen auch die Arbeiten an der Verbreiterung
der Bahnhofsanbindung zwischen Benauge und Cenon auf insgesamt vier
Gleise (bisher nur 2) auf vollen Touren. Im nächsten Jahr wird zur
Herstellung der notwendigen Gleisanschlüsse der Bahnhofs Saint-Jean ,
beginnend mit dem 11. Mai für insgesamt 85 Stunden komplett geschlossen,
die längste Stillstandsphase in seiner Geschichte.
( J.-R- Vigneaud : Gare Saint-Jean: Travaux à grande vitesse , in: SUD
OUEST, 22. Oktober 2009)
Es soll etwas werden
Und zwar in Pauillac . Dort werden, wenn es nach dem Willen des
Bürgermeisters geht, nach jahrelangen Vorüberlegungen und
Verschiebungen die Quais zwischen der Maison du Tourisme et du Vin und
dem Skaterpark gründlich umgestaltet. Kosten von 12 Mio Euro werden
erwartet, von denen die Kommune 25% aufbringen wird. Die Arbeiten werden
in vier Tranchen ausgeführt, die sich, beginnend 2010 über vier Jahre
erstrecken werden. So sieht es jedenfalls der Bürgermeister vor. Er
hofft, dass der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 5. November
dem Plan endgültig zustimmt.
( F. Wolff: L’aménagement des quais se précise , in SUD OUEST, 22.
Oktober 2009)
Girondins – Bayern München 2:1
In einem weder schönen noch richtig spannenden Spiel haben die Fußballer
aus Bordeaux ihren Münchener Konkurrenten in der Champion’s League drei
Punkte abgenommen. Zum Schluss standen noch neun Münchener auf dem Feld,
nachdem zwei ihrer Mannschaftskameraden vorzeitig mit roten Karten zum
Duschen geschickt worden waren. Zu den Kuriositäten des
Spiels zählt sicher die Tatsache, dass alle drei Tore von Spielern der
Girondins erzielt wurden und dass die Girondins die beiden
Strafstöße, die ihnen zugesprochen wurden, nicht verwandeln konnten.
Auch wenn sie verloren haben, haben die Münchener allen Grund, nicht
unzufrieden zu sein, denn sie sind in einem Spiel in dem der Gegner
eindeutig den Ton angab, nicht unter die Räder geraten.
(UM, 21. Oktober 2009)
Endgültige Rettung
Es fehlt zwar noch eine Unterschrift, aber das ist eine reine Formsache.
Gerettet ist die ehemalige Eisenbahnbrücke in Bordeaux, die als erste
große Ingenieurleistung von Gustave Eiffel einen besonderen Rang
besitzt. Der ist jetzt durch die Einstufung des Bauwerks als monument
historique festgeschrieben worden. Von nun an ist die Brücke vor
Schneidbrennern und anderen zerstörerischen Gerätschaften geschützt. Was
genau aus ihr wird, steht noch nicht fest, am wahrscheinlichsten ist
eine Lösung, bei der sie einbezogen wird in Planungen, die die
Verbindung verbessern soll zwischen den beiden Garonneufern für
Fußgänger, Zweiräder und vielleicht auch eine künftige Straßenbahnlinie.
Vom Tisch sind nun auch Überlegungen, die Brücke ab- und an anderer
Stelle wieder aufzubauen. Sie bleibt, wo sie war und ist.
( mojnumeh: Le classement de la passerelle est acquis in : SUD
OUEST, 21. Oktober 2009)
Hohe Erwartungen
Während die Weinlese langsam dem Ende zugeht, werden die ersten Aussagen
über den Jahrgang 2009 gemacht. Bezüglich der Menge werden die
Ergebnisse mit Ausnahme der im Frühjahr vom Hagel getroffenen Gebiete
als leicht über dem Vorjahr liegend eingeschätzt. Hinsichtlich der
Qualität ist man unisono überaus optimistisch. Der sonnenreiche Sommer
2009 hat sich nachhaltig in den Trauben niedergeschlagen. Es wird
uneingeschränkt ein außergewöhnlicher Jahrgang erwartet. Die ersten
Kunden haben sich schon sehr interessiert gezeigt. Der Weinbau erwartet
insgesamt eine stark anziehende Nachfrage im kommenden Jahr und damit
einen Ausgleich für die derzeit eher verhaltene Geschäftslage.
( J. Lestag : Le millésime 2009 s’annonce exceptionnel , in: SUD OUEST,
-
- Oktober 2009)
Letzte Chance
Die französische Nationalmannschaft hat bekanntlich die direkte
Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft verpasst. Sie hat aber
die Chance, am 14. und 18. November in zwei Ausscheidungsspielen unter
Gruppenzweiten gegen Irland das Versäumte nachzuholen. Das erste Spiel
findet in Irland statt. Rückspiel im Stade de France in Paris.
(UM, 20. Oktober 2009)
Streik bei SNCF
Ab Montag wird der erste landesweite Streik bei der SNCF stattfinden.
Nach vorläufigen Schätzungen wird jeder dritte TGV und jeder zweite TER
(Nahverkehr) ausfallen. Der Streik beginnt in den Abendstunden und soll
sich über 24 Stunden erstrecken.
( Le Figaro , 19. Oktober 200)
Es geht los
Nämlich mit den Bauarbeiten für die neue Brücke in Bordeaux. Die
Grundsteinlegung ist zwar erst für den 21. November angesagt, aber
vorher müssen die Baustelle eingerichtet werden, Absperrungen
aufgestellt werden und Vorbereitungen getroffen werden für die
Herstellung der Betonelemente für die Pfeiler und deren Fundamente.
( J.-P. V.: Le chantier du pont en ordre de marche , in: SUD OUEST, 17.
Oktober 2009)
Evento war ein Erfolg
Diese Bilanz zieht der Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé. 160.000
Besucher haben sich von der kulturellen Großveranstaltung anziehen
lassen. 2011 soll eine Neuauflage dieses Festivals der zeitgenössischen
Kunst stattfinden, so Juppé.
(SUD OUEST, 19. Okt. 2009)
Traumwerbung für Pauillac
Seit ein paar Tagen weiß man, dass Pauillac 2010 Zielort einer
Zeitfahrtetappe der Tour de France sein wird. Noch gar nicht genau
überblicken kann man, welche Kosten der Gemeinde daraus entstehen
werden. Der Bürgermeister weiß jedoch, dass die châteaux der Umgebung
sich mit 200.000 Euro beteiligen werden. Zu diesem sportlichen
Großereignis werden 100.000 Besucher (dreimal soviel wie beim
Médoc-Marathon) erwartet. Schon jetzt sind für den 22. 23. und 24. Juli
mehrere Hotels der Stadt ausgebucht, dasselbe wird in vielen
Restaurants der Fall sein. Auch die Weingüter der Region rechnen mit
einem großen Besucherstrom. Unter dem Strich kann daher erwartet werden,
dass das Geld, das die Stadt investiert, gut angelegt sein wird.
( Julien Lestage: C’est une publicité rêvée , in : SUD OUEST, 17.
Oktober 2009)
Sonntags in den Supermarkt?
Immer mehr französische Supermärkte öffnen ihre Tore auch sonntags aus
Gründen des gestiegenen Wettbewerbs in der Versorgungsbranche. Das
Personal der Supermärkte sieht das mit gemischten Gefühlen und bezieht
teilweise deutlich Stellung dagegen. Zu den Gegnern der Sonntagsöffnung
gehören auch die Betreiber kleinerer Geschäfte, die befürchten, weitere
Kunden zu verlieren.
( Barnabé Chaix: Travail le dimanche , in: SUD OUEST, 17. Oktober 2009)
Noch eine Niederlage
Die Girondins aus Bordeaux haben in Auxerre mit einer
0:1-Niederlage den zweiten Dämpfer in Folge einstecken müssen. Sie
verdanken lediglich der Tatsache, dass weder Lyon noch Marseille aus
dieser Situation Kapital schlagen konnten, dass sie noch auf dem dritten
Platz stehen, und dies mit lediglich einem Punkt Rückstand auf die auf
den beiden Spitzenplätzen rangierenden Teams Lyon und Montpellier .
(UM, 18. Okt. 2009)
Die neue Fähre
Nach einer Überführungsfahrt von 16 Stunden ist die neue Fähre
L’Estuaire mit ein paar Monaten Verspätung am 16. Oktober dort
eingetroffen, wo sie ihren Dienst versehen soll. Das 78 m lange Schiff
ist wie die bereits im Einsatz befindliche Gironde so konstruiert,
dass die transportierten Fahrzeuge vorwärts auf die Fähre fahren und sie
in derselben Richtung auch verlassen können. Die Fähre ist symmetrisch
aus zwei nahezu identischen Teilen zusammengesetzt. Wenn man so will,
hat das Schiff also auf jeder Seite einen Bug, aber kein echtes Heck.
Aus dieser Gegebenheit resultiert eine erhebliche Verkürzung der
Ladezeiten. Da auch die Grundgeschwindigkeit der Fähre mit 13,5 Knoten
höher als bei den alten Schrägdeckschiffen ist, können Fährzeiten von
rund 20 Minuten für die Überquerung der Gironde erreicht werden.
Während die alten Fähren nur rund 50 Fahrzeugen aufnehmen konnten,
können auf L’Estuaire 146 untergebracht werden. Im letzten Jahr haben
800.000 Passagiere die Überfahrt von Royan nach Le Verdon gemacht.
60% davon waren Touristen, 40% Einheimische, die die Fähre regelmäßig
nutzen.
( Le Verdon – Royan: le nouveau transbordeur est prêt à naviguer , in :
SUD OUEST, 17. Oktober 2009)
Der Festzug wird ein weiteres Mal schnaufen
Nun ist es Gewissheit: Die Präsidentin von Label Soulac, dem
Organisationskomitee, konnte mitteilen, dass es auch im kommenden Jahr
„Soulac 1900“ geben wird, und zwar am 5. 6. Juni 2010. Einige
Programmpunkte stehen schon fest: der traditionelle Dampfzug wird um
einen Wagen verlängert werden. Das Motto des Festwochenendes wird
diesmal der Sport der Belle Epoque sein. Eine Komödiantengruppe wird für
die Animation sorgen. Festliche Bewirtung wird es bei einem Dîner mit
Lyriklesung geben. Ein Abend wird Offenbach gewidmet sein. Gesucht
werden noch ehrenamtliche Helfer und mit Blick auf die notleidenden
Kassen sind auch Spenden für die Finanzierung des Festwochenendes
willkommen.
( Maguy Caporal: Train du plaisir sifflera, in : SUD OUEST, 17. Oktober
2009)
Bühne frei für die Künstler
In Jau-Dignac-et-Loirac wird für den 21. August 2010 ein Tag der
Künste vorbereitet, an dem Künstler der Gegend sich und ihre
Werke Künste dem Publikum nahebringen können. In der Planung sind kleine
Aufführungen, Ausstellungen und Werkstätten, in denen Besucher auch
eigene Erfahrungen mit den vorgestellten Kunsttechniken machen können.
Im Festsaal soll für die Ernährung der Besucher gesorgt werden und zum
Schluss des Tages soll es eine Abschlussaufführung geben. Gesucht werden
noch ehrenamtliche Helfer, die sich melden können unter 05.56.09.57.23
( Maguy Caporal: L’entrée des artistes , in: SUD OUEST, 17. Oktober 2009)
3000 Nerze
Durch eine Aktion, deren Urheber noch nicht bekannt sind, sind am
letzten Freitag 3000 Nerze aus einer Pelztierfarm bei Sarlat
freigelassen worden. Was auf den ersten Blick als Aktion der Tierliebe
erscheinen kann, hat jedoch eine Kehrseite, die weniger erfreulich ist.
Die aus ihren Stallungen entwischten Tiere sind halbzahm und nicht
darauf eingestellt, sich ihre Nahrung selbst besorgen zu müssen. Zudem
sind sie sehr stressanfällig, so dass befürchtet werden muss, dass viele
von ihnen deswegen eingehen werden oder verhungern. Momentan versuchen
Polizei, Feuerwehr und freiwillige Helfer die Tiere einzufangen, derer
sie habhaft werden können.
( F. Delage: 3000 visons en cavale et en péril , in SUD OUEST, 17.
Oktober 2009)
Am frühen Nachmittag sind zwischen 300 und 600 der flüchtigen Nerze
wieder eingefangen worden. (SUD OUEST, 17. Okt. 2009)
Berieselung
In Salles ist die größte Lagerungsanlage für Holz, das beim Sturm
Klaus entwurzelt worden ist, ihrer Bestimmung übergeben worden. Auf
einer Fläche von 32 ha sorgen 240 Wasserkanonen dafür, dass das
gelagerte Holz beständig auf einem günstigen Wert feucht gehalten
wird. 90% des versprühten Wassers werden aufgefangen und erneut
verwendet, nur 10% müssen aus dem Grundwasser entnommen werden. Das
Holz wird noch heute von einer Flotte von 110 Lastwagen angefahren.
Auf der Lagerfläche kann es bis zu zehn Jahren verwendungsfähig
gehalten werden, allerdings nur, wenn die Berieselung kontinuierlich
erfolgt. Der Bau der Anlage hat rund 3 Mio Euro verschlungen, von
denen 455.000 Euro als Zuschüsse aus öffentlichen Kassen kamen.
( J.-B. Gilles : On arrose le bois de Klaus , in: SUD OUEST, 16.
Oktober 2009)
Neues Lokal in Lesparre
Die Delicious Bar , das neue vielversprechende Bistro der 23jährigen
Vanessa Soubrie am Cours-General-de-Gaulle in Lesparre bietet
seinen Gästen ausgewogene Gerichte vietnamesischer Esskultur, deren
Auswahl beeinflusst ist vom Ehemann der Betreiberin. An Samstagen gibt
es mittags ein Tellergericht nach spanischer und vietnamesischer Küche
. Bereits nach einem Monat besitzt die Delicious Bar Stammkunden,
und etwa 1000 Glückwunschkarten zufriedener Gäste sind eingegangen.
Mme Soubrie hofft, dass ihr Restaurant zu einem Treffpunkt für viele
Gäste werden möge.
( Un nouveau snack très prometteur , in : SUD OUEST, 16. Oktober 2009)
Weinlesefest im Château Beau Rivage
Am 18. Oktober 2009 findet im Château Beau Rivage in Macau von 10
bis 18 Uhr das Weinfest 2009 zum Abschluss der diesjährigen Weinlese
statt. Die Aussichten für den Jahrgang 2009 sind hervorragend, da die
Sonne in diesem Jahr ihren Teil zu einem guten Ernteergebnis
beigetragen hat. Beim Weinfest werden Produkte des Médoc, Austern,
Schokolade, Konfitüre u. Wein angeboten und verzehrt werden.
Anmeldungen unter Tel. 05.57.100.370. oder 06.89.597. 894 ; E-mail :
chateau-beau-rivage@nadalie.fr
( France Blanc: Fête des vendanges , in: SUD OUEST, 16. Oktober 2009)
Lange Gesichter
Der Bürgermeister von Vendays-Montalivet verfolgte einen Plan für die
Errichtung einer ferme solaire, in der eine Photovoltaikanlage
umweltverträglich und der Gemeindekasse nützlich Strom direkt aus dem
Sonnenlicht erzeugen sollte. Das Projekt umfasste eine Fläche von rund
120 ha, also ein Rechteck von etwa 1,2 km Länge und 1 km Tiefe. Der
Investor, der dieses Vorhaben errichten wollte, ist die Compagnie du
vent , Tochter von GDF Suez, also finanzkräftig und etabliert. Das
Vorhaben sollte auf einem bewaldeten Gelände direkt gegenüber dem CHM
verwirklicht werden. Und das gefiel dem Unterpräfekten in Lesparre gar
nicht, der befand, das in Aussicht genommene Gelände sei ein
schützenswerter Bereich, der im Küstenbereich liege, auf den mehr und
mehr geachtet werden müsse. Das bedeutet keine generelle Absage an das
Projekt, aber eine Verzögerung, deren Dauer noch nicht abgeschätzt
werden kann. Der Bürgermeister machte seinem Unmut deutlich Luft,
betonte aber, er sei entschlossen, das Projekt weiter zu verfolgen.
( J :Lestage : Le projet de ferme solaire de Montalivet retardé , in :
SUD OUEST, 15. Oktober 2009)
Keine Einreisegenehmigung für Baudelaire
Als 1857 Baudelaires Fleurs du mal in Frankreich veröffentlicht
wurden, verursachten die zum Teil sinnlichen und erotischen Verse nicht
nur in Frankreich große Aufregung, die sich jedoch bald legte und der
Auffassung wich, dass Baudelaire zur . anerkannten Weltliteratur gehört.
Jenseits des Atlantiks in den USA scheint das bis bis heute nicht
überall wirklich angekommen zu sein. Das erfuhr jetzt der Besitzer
des Château Haut Gay und des Château Beaulieu in der Haute
Gironde. Als er seinen Wein auf dem amerikanischen Markt anbieten
wollte, erhielt er ein Verkaufsverbot , weil auf seinen
Flaschenetiketten Baudelaireverse zum Thema: die Seele des Weins
abgedruckt waren. Bleibt zu fragen, ob Baudelaire heute eine
Einreisegenehmigung in die USA bekommen hätte, wenn man seine Verse
nicht haben will.
( César Compadre: Baudelaire au panier , in: SUD OUEST, 13. Oktober 2009)
Aktion schönere Stadt
Die erste Veranstaltung „ la vendange de la nature “ hat gestern
ungefähr 40 Teilnehmer aus Lesparre um sich versammelt, darunter
Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen, die ausgerüstet mit
festem Schuhwerk und Handschuhen auf den öffentlichen Wegen der Stadt
Müll und Unrat aufgelesen haben, den weniger umweltbewusste Zeitgenossen
weggeworfen hatten. Daneben sollte Besuchern die Umgebung nähergebracht
werden, in der sie leben. Für die Organisatoren war das Unternehmen ein
Erfolg, auf dem für die Zukunft aufgebaut werden kann.
( Céline Diais: Les chemins communaux , in: SUD OUEST,12. Oktober 2009)
Neues Vereinshaus
Das neue, in der résidence Jean-Parés gelegene Vereinshaus in Le
Verdon ist unter starker Anteilnahme der Bürgerschaft seiner Bestimmung
übergeben worden. Der im Frühjahr 2008 begonnen Bau hat rund eine
Million Euro gekostet, die zu rund 80% von der Gemeinde zu tragen sind.
Dafür sind gebaut worden ein großer Saal für die Bibliothek, ein
Versammlungsraum für 200 Personen, ein Fotolabor, ein Musikraum, zwei
Räume für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, die allen interessierten
Vereinen zur Verfügung stehen..
( M. Caporal : Une nouvelle Maison des associations , in : SUD OUEST,
-
- Oktober 2009)
Ein Kunstwerk auf dem Weg durch die Stadt
„ Travelling music “, das neue Werk der Komponistin Julia Wolfe, die
von vielen Musikfachleuten als beste zeitgenössische Komponistin
gefeiert wird, wurde von den jungen Musikern des Konservatoriums in
Bordeaux meisterhaft aufgeführt. Das Konzert begann auf dem
Theatervorplatz mit “ Bicycle Bells “ und „ long tone “, einem Stück für
kleines Orchester und Fahrradklingeln. Danach teilte sich das Ensemble
in 4 Gruppen auf und es ging zu Fuß oder mit dem Zwei- oder Dreirad
weiter. Am Börsenplatz ließen die Musiker das „Vogellied“ durch die
verschiedenen Instrumente intonieren. An der Grosse Cloche ging es
weiter mit „ La Vie en Rose “, und an der Victoire waren alle
Musiker wieder vereint zu einem rauschenden Finale. Die nächsten
Aufführungen von „ Travelling Music “ in den Straßen von Bordeaux werden
sein:
am 14. Oktober um 14.30 Uhr,
am 16. Oktober 2009 um 17.30 Uhr
und am 17. Oktober um 11 Uhr, jeweils von der place de la comédie aus.
(Antoine de Baecke: Une œuvre en marche, in: SUD OUEST, 11. Oktober 2009)
5:0 nützt nichts
So hoch hat die französische Fußballnationalmannschaft zwar die Mannen
der Färöer-Inseln geschlagen, doch hilft das den Bleus nichts. Die
Qualifikation für die Fußball-WM in Südafrika haben sie verpasst.
Während die Gruppensieger aus Serbien nach einem deutlichen 5:0 über
Rumänien die Koffer schon vorzeigefertig machen können, müssen die
Franzosen auf ihre letzte Chance hoffen in zwei Ausscheidungsspielen
unter den Gruppenzweiten. Die Paarungen werden am 19. Oktober in Zürich
ausgelost. Mögliche Gegner der Franzosen können werden: Bosnien,
Slowenien, Irland oder die Ukraine. Das sollten lösbare Aufgaben für die
Franzosen sein, die derzeit auf Rang 10 der Nationalmannschaften geführt
werden.
(UM, 12. Oktober 2009)
Die Evento ist eröffnet
Am späten Freitagnachmittag eröffnete der französische Kulturminister
Frédéric Mitterand die Evento , ein Festival zeitgenössischer Kunst am
Fuße des Quinconces-Platzes in Bordeaux. Dieses Festival soll durch die
Ausstellung von zeitgenössischen Kunstwerken in den Straßen eine
Verbindung herstellen zwischen der Kunst und dem Leben in einer Stadt.
Um18 Uhr traf der Minister in der Akademie der Schönen Künste bei einem
Treffen mit Studierenden dieser Hochschule zusammen. Am Abend besuchte
er die neuen Räumlichkeiten des SUD OUEST
( Stéphane C. Jonathan: Mitterand crée l’Evento , in: SUD OUEST, 10.
Oktober 2009)
Lokalsteuern im Südwesten Frankreichs
Lokale Steuern werden in Frankreich wie anderwärts auch erhoben und
bezahlt. Meist knurrend und ohne Begeisterung bei den Steuerpflichtigen.
Dazu kommt, dass Steuern die unerfreuliche Tendenz haben, anzusteigen.
In Frankreich werden taxe d’habitation und taxe foncier bâti (oder
non bâti) von den Gemeinden festgesetzt und eingezogen. Und dabei gibt
es erhebliche Unterschiede.
Der Höchstwert im Département Gironde für die taxe d’habitation liegt
bei 22,98% (+1,5% gegenüber dem Vorjahr) in Bordeaux, gefolgt von
Libourne mit 19,95% (+3,5%) und Arcachon (+0,52%) mit 15,44%.
Bei der Grundsteuer für bebaute Grundstücke ( taxe foncier bâti ) liegt
Bordeaux ebenfalls vorn mit 28,1% (+1,5% gegenüber d. Vorjahr), vor
Libourne mit 23,68% (+3,5%) und Arcachon mit 23,5% (+0,79%). Angesichts
der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation und den damit
verbundenen Konsequenzen für die Gemeinden, wird mit weiteren Erhöhungen
gerechnet.
( P. Tillinac: Impôts locaux: à qui la faute ? in : SUD OUEST, 10.
Oktober 2009)
_Anmerkung der Redaktion :_
__
Der Blick auf die Höhe der Steuersätze in Grayan-et-L’Hôpital zeigt,
dass es auch Gemeinden gibt, die ihre Bürger deutlich weniger zur Kasse
bitten. In Grayan wurde 2009 eine taxe d’habitation in Höhe von
4,05% erhoben und bei der Grundsteuer für bebaute Grundstücke waren
5,54% zu zahlen. Dieses Sätze sind gegenüber dem Vorjahr unverändert
geblieben. Eine spontane Umfrage ergab, dass niemand dagegen war, dass
dies so bleiben möge.
(UM, 10. Okt. 2009)
Justiz mal mit Überschallgeschwindigkeit
Noch nicht klar ist, ob die gestern verkündete Entscheidung des
Verwaltungsgerichts in Bordeaux schon auf dem Weg in das Guinness-Book
der Rekorde ist, für die Stadtväter von Bordeaux dürfte viel wichtiger
sein, dass jetzt der Bau der neuen Brücke in Bordeaux beginnen kann. Das
letzte Hindernis dafür wurde durch einen mit fast atemberaubender
Schnelligkeit gefällten Spruch des zuständigen Richters aus dem Weg
geräumt. Das Nachsehen haben die Gegner der Brücke, die zwar immer noch
den Weg einer Grundsatzklage beschreiten können, deren Entscheidung
würde aber wohl ungefähr mit der Eröffnung der Brücke im Jahre 2012
zusammenfallen. Der Baubeginn ist jetzt auf Anfang November festgelegt
worden, und dabei dürfte es auch bleiben.
( J.-P. Vigneaud : En route pour un chantier géant , in SUD OUEST, 9.
Oktober 2009)
Eine verrückte Briefkastengeschichte
Seit dem Frühling 2009 wurde der Bahnhof von Margaux umgebaut. Jetzt ist
man damit fertig und er ist chic wie ein junges Mädchen. Das erfreut
natürlich alle Leute, nur eines fehlt: es gibt keinen Briefkasten. Der
alte wurde zu Beginn der Bauarbeiten abmontiert ohne irgendeinen Hinweis
darauf, wohin man Briefe nun geben solle. Die Hoffnung, er würde nach
dem Ende der Bauarbeiten an seinen alten Platz zurückkehren, erfüllte
sich nicht. Nun ist bereits das erste Drittel des Monats Oktober
vergangen und immer noch ist nichts passiert, um den Mangel zu beheben.
So haben Bürger darauf gedrängt, dass die Post endlich wieder an ihre
Kunden denkt, vielleicht, indem die Postzusteller die aufzugebenden
Briefe der Postkunden mitnehmen.
( Louis Le Cor: L’histoire de la boîte à lettres , in: SUD OUEST, 9.
Oktober 2009).
Le Verdon nach dem Gastankerhafenprojekt
In Le Verdon überwiegt immer noch die Erleichterung darüber, dass der
geplante Gastankerhafen nicht gebaut werden wird. Allerdings macht man
sich mehr und mehr Gedanken über die Zukunft des Hafenstandortes. In
einem Schreiben an den Präfekten hat jetzt das für die wirtschaftliche
Entwicklung des Ortes zuständige Gemeinderatsmitglied gefordert, man
solle nun zu Taten schreiten, um die Zukunft des Hafens zu sichern, dem
Ende der 60er Jahre eine bedeutsame Entwicklung vorausgesagt worden war,
von der nicht viel mehr geblieben sei als ein schwach ausgelasteter
Containerhafen. Dieser Containerhafen müsste nach Meinung der
Gemeindeverwaltung endlich mehr in Anspruch genommen werden, zumal die
erst kürzlich erfolgte Sanierung der Eisenbahnstrecke dafür gute
Voraussetzungen geschaffen habe. Auch sei zu wünschen, dass die
vorhandenen Kaianlagen stärker von großen Kreuzfahrtschiffen genutzt
würden. Weiter sollten Anstrengungen unternommen werden, um auf den
großen zum Hafengelände gehörenden Flächen Investoren anzusiedeln, die
im Bereich erneuerbarer Energien arbeiten.
( B. Broustet: Sortie de l’ornière , in SUD OUEST, 8. Oktober 2009)
Der kleine Hafen von Talais
Ein gut besuchtes Festwochenende im kleinen Hafen von Talais zeigte auch
dem Bürgermeister, dass es sich lohnt, den kleinen Hafen zu neuem Leben
zu erwecken.
Inzwischen liegen im Bürgermeisteramt schon ein Dutzend Anträge von
Privatleuten vor, die die Fischerhütten renovieren wollen. Geplant ist
ein Ausbau des Mündungsarms von 60 m Länge mit Neuaufbau des Randzauns,
des Baus von Pontons und einer Slipanlage für Boote, der Einrichtung von
Sanitäranlagen, und der Pflege und Verschönerung der ländlichen Umgebung.
( Maguy Caporal : Le petit port de Talais , in: SUD OUEST, 8. Oktober 2009)
Napoleon in Arcachon
Am Samstagvormittag, d. 10. Oktober 2009 wird es in Arcachon zwei
Veranstaltungen geben, die an den Besuch der Familie Napoleons III. am
-
- Oktober 1859 erinnern wollen. Um 10.30 wird es ein Konzert des
Saxophonquintetts Avenir musica geben, das Musikstücke aus der Zeit des
Zweiten Kaiserreichs interpretieren wird. Um 11 Uhr folgt ein Vortrag
von Michel Boyé, dem Autor der „unveröffentlichten Geschichte von
Arcachon“. Zu beiden Veranstaltungen ist freier Zutritt.
( Christian Visticot,: Commémoration , in: SUD OUEST, 8. Oktober 2009)
Verjüngungskur
Der Kirchturm von Saint Pierre in Gaillan gehört zu den herausragenden Baudenkmälern des Médoc . Erbaut im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts verkörpert er in reiner Form die auvergnatische Romanik und ist damit einzigartig im Bereich der Gironde. Er ist der Rest einer romanischen Kirche, die im 19. Jahrhundert abgetragen und durch einen Neubau in neoromanischem Stil ersetzt wurde. Eigentlich hätte auch der Turm verschwinden sollen, aber der damalige Ortsgeistliche hatte etwas dagegen und ließ den altersschwachen Turm, noch bevor vom Bistum in Bordeaux anderes verfügt werden konnte, Stein für Stein abtragen, wobei die Steine mit Nummern versehen wurden. Dann wurden nicht mehr sanierungsfähige Steine durch neue ersetzt und der Turm wieder aufgebaut. Als dann das Kirchenschiff den Abbruchwerkzeugen zum Opfer fiel, konnte der gewitzte Curé fragen, ob denn ein soeben sanierter Turm auch verschwinden müsste. Die Antwort ist noch heute zu sehen, aber inzwischen hat der Zahn der Zeit wieder genagt und Renovierungsbedarf erzeugt. Dem wird jetzt nachgegangen, so dass die Kirche samt Turm einer grundlegenden Verjüngung unterzogen wird. Die Kosten werden zur Freude der Gemeinde zu 80% vom Département übernommen, da der Kirchturm als Baudenkmal klassifiziert ist.
( G. Rigal: Le seconde vie du clocher , in : SUD OUEST, 7. Oktober 2009)
Temperaturrekord
Gestern Nachmittag kletterte das Thermometer in Bordeaux auf 29,3 Grad
Celsius. Das ist Rekord für einen 6. Oktober. Bisher stand die höchste
erreichte Marke auf 25,9 Grad am 6. Oktober 1986. In Dax wurden sogar 31
Grad gemessen. In den Monaten Juni bis September war der Sommer 2009
ungewöhnlich warm begleitet von außergewöhnlicher Trockenheit.
( La vague de chaleur , in: SUD OUEST, 7. Oktober 2009)
Mobiltelefon und Unterricht
Eltern und Lehrerschaft sprechen sich auch in Frankreich gegen den
Gebrauch von Mobiltelefonen während des Unterrichts aus. Inzwischen
haben 73% der Zwölfjährigen ein Mobiltelefon. 50% der Schüler innen
möchten während der Unterrichtsstunden telefonieren oder angerufen
werden. Der Erziehungsminister ist der Ansicht, dass die Benutzung des
Telefons während des Unterrichts untersagt werden soll. Wenn dieser
Weisung nicht Folge geleistet wird, kann das Telefon für einen Tag
eingezogen werden. Ein Vorschlag der Elternschaft geht dahin, dass die
Mobiltelefone vor dem Unterricht eingesammelt und nach dem Unterricht
wieder zurückgegeben werden. Die Lehrer sollen, um ein gutes Beispiel zu
geben verpflichtet werden, ihre Mobiltelefone während der
Unterrichtszeit auszuschalten.
( Impossible cohabitation du portable et des cours , in: SUD OUEST, 7.
Oktober 2009)
Anmerkung der Redaktion: Wir fragen uns, ob man nicht herausbekommen
kann , wer den 73%der Zwölfjährigen die Mobiltelefone aufgedrängt hat
und ob nicht die dafür Verantwortlichen darüber nachdenken sollten, was
sie damit anrichten, dass sie ihre Kinder zum Gebrauch von
Mobiltelefonen zwingen.
Baustelle
Auf der Rocade in Bordeaux beginnt Anfang November die Erweiterung der
Straße auf 2 mal 3 Spuren zwischen den Anschlussstellen 16
( Gradignan-Pessac ) und 10 ( Mérignac-centre ). Losgehen werden die
Arbeiten an der Ausfahrt 12 ( Mérignac St-Jean-d’Illac ). Wann die
Baustelle aufgehoben werden kann, weiß derzeit niemand wirklich genau.
Die Planungen gehen von einem Zeitraum von rund vier Jahren aus. Eine
Garantie dafür, dass dann alles fertig ist, gibt es jedoch nicht. Die
Kosten werden auf rund 170 Mio Euro beziffert von denen der Staat 60%
tragen wird, der Rest kommt von lokalen Gebietskörperschaften.
( J.-P. Vigneaud : Rocade, l’élargissement commence par l’échangeur 12 ,
in SUD OUEST, 6. Oktober 2009)
Holzindustrie
Der Holzexport aus dem Südwesten Frankreichs nach Spanien ist seit
Beginn der globalen Wirtschaftskrise um 50% rückläufig. Zur Zeit liegen
noch 2,1 Millionen Tonnen Holz guter Qualität in den nach „Klaus“
aufgeräumten Waldgebieten, Ende 2009 werden 2 Millionen Tonnen dieses
Holzes exportiert worden sein. Ein Teil des Holzes ist inzwischen jedoch
vom Blauschimmel befallen, was seinen Wert erheblich mindert.
( Jacques Ripoche: Les industries du bois , in: SUD OUEST. 5. Oktober 2009)
Erfolg für den TER
Die Auslastung der Regionalzüge in Aquitanien ist seit der
Regionalisierung 2002 um 42% gestiegen und somit ein großer Erfolg.
Einer der Gründe dafür ist daseingeführte feste Zeitraster, in dem die
Züge verkehren und das die Reisenden leicht behalten können. Um die
Attraktivität der Züge weiter zu steigern, wurde ihnen jetzt ein neues
Design verschrieben, das gestern vom Präsidenten der Région Aquitaine
vorgestellt wurde. Sie präsentieren sich elegant, mit geometrischen
Formen (Kreisen, Dreiecken) versehen, nach einem Entwurf des Designers
Franck Tallon aus dem Bordelais. Die ersten so gestalteten Züge fuhren
zwischen Bordeaux und Marcheprime. Innerhalb von drei Jahren sollen alle
Regionalzüge so gestaltet werden.
( Bruno Beziat et Jean-Pierre Deroudille: Beau succès pour les TER ,
in : SUD OUEST, 6. Oktober 2009)
Asterix wird 50
Obelix natürlich auch. Beide erblickten zum ersten Mal im Oktober 1959
ihre Leser, als ihre erste kleine Geschichte in der Zeitschrift
„Pilote“ erschien, die von Albert Uderzo und René Goscinny
herausgegeben wurde. Seit dem Tod von René Goscinny im Jahr 1977 setzt
Albert Uderzo die Arbeit für Asterix und seine Freunde allein fort.
Mit einem in der französischen Verlagsgeschichte unerhörten Erfolg:
Bis heute sind 322 Mio Bände verkauft worden. In wenigen Tagen soll
eine neuer Band folgen, der diesmal kein großes Abenteuer enthält,
sondern mehrere kleine, bislang verstreute Episoden. Als Anerkennung
für sein Werk wird Albert Uderzo, nunmehr 82, am 15 Oktober zum
Ehrendoktor der Universität Paris 13 ernannt. Wir finden, dass ein
Mann, der so viele Leser zum Schmunzeln gebracht hat, das längst
verdient hat.
( St. C. Jonathan: Un nouvel album pour les 50 ans d’Asterix , in :
SUD OUEST, 5. Oktober 2009)
Reformbedürftige Reform
Nicht nur in Pädagogenkreisen wird in Frankreich die Frage diskutiert,
ob die Einführung der 4-Tage-Woche an französischen Schulen wirklich ein
Fortschritt ist. Unstrittig ist, dass die damit verbundene
Unterrichtsverteilung von vielen Schülern als stark belastend empfunden
wird, weil dasselbe Lernpensum in den Hauptfächern wie bisher bewältigt
werden muss. Auch bleibt für Phasen der Entspannung und für musische
Fächer weniger Zeit.
Bemängelt wird, dass bei der Zusammenfassung des Unterrichts an vier
Tagen keine Anpassung der Lehrpläne im Sinne einer Kürzung erfolgte. Nun
wird darüber nachgedacht, ob die Ferien gekürzt oder aber wieder
Unterrichtsstunden auf den bisher freien Mittwoch gelegt werden. Konsens
besteht darüber, dass die Reform reformbedürftig ist.
( B. Bz.: On a augmenté la pression sur les enfants , in: SUD OUEST, 4.
Oktober 2009)
Kalte Dusche
Die Girondins aus Bordeaux haben ohne ihren verletzten Spielmacher
Gourcuff in Saint-Étienne eine deutliche Niederlage (1:3) einstecken
müssen. Die beendete die lange Serie von Spielen ohne Niederlage für
Bordeaux und kostete die Tabellenführung. Die Girondins rangieren
jetzt einen Punkt hinter Lyon auf dem zweiten Platz.
(UM, 4. Oktober 2009)
Kommt es?
Gemeint ist das neue Fußballstadion in Bordeaux, das seit einiger Zeit
im Gespräch ist. Ursprünglich schon für den Sommer vorgesehen, hat
jetzt ein Seminar stattgefunden, an dem Politiker und ein Vertreter
des französischen Fußballverbandes teilgenommen haben. Dabei wurde
klar, dass die Politiker aus Bordeaux mit Mehrheit für ein neues
größeres Stadion sind, das modernen internationalen Ansprüchen genügen
und Austragungsort für Spiele der in Frankreich stattfinden
Europameisterschaft 2016 sein könnte.
Zu den Gesamtkosten von 230 Mio Euro soll der Staat 50 Mio Euro
beisteuern, 100 Mio könnten von den Girondins aus Bordeaux
aufgebracht werden, der Rest müsste von der Stadt Bordeaux und dem
Gemeindeverband Bordeaux bereitgestellt werden. Alles hängt, so
scheint es derzeit, davon ab, ob der Staat den erwarteten
Finanzbeitrag leistet. Die Entscheidung wird für Anfang November
erwartet.
(Xavier Sotra: Grand-messe pour grand stade , in: SUD OUEST, 3.
Oktober 2003)
Erleichterungen für Behinderte
In Frankreich sind Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern aufgerufen,
Behinderten leichteren Zugang zu öffentlichen Gebäuden zu ermöglichen.
Maßnahmen, dies zu verwirklichen, wurden am Dienstag letzter Woche vom
Stadtrat von Lesparre beschlossen. Einiges ist in dieser Stadt schon
geschehen. Es gibt am Eingang des Rathauses einen Aufzug, der bisher
allerdings nur bis in die erste Etage fährt, eine Rampe erleichtert den
Zugang zum Kino und Behindertenparkplätze wurden mit gut lesbaren
Schildern versehen. Alle diese Einrichtungen sollen noch verbessert
werden und in den Orten mit mehr als 5000 Einwohnern sollen
Arbeitsgruppen gebildet werden, die Verbesserungsvorschläge ausarbeiten.
( Sylvaine Dubost: La municipalité veut faciliter l’accessibilité aux
handicapés, in : SUD OUEST, 3. Oktober 2009)
Saisonarbeiter brauchen ordentliche Unterkünfte
Der Bürgermeister von Cussac zeigte ich sehr verärgert darüber, dass ein
Château in seiner Gemeinde nicht bereit ist, für die Unterbringung
einer Gruppe von Landfahrern, die mit 15 Wohnwagen in Cussac angekommen
sind und die als Saisonarbeiter auf den Weinfeldern des Schlosses
arbeiten wollen, zu sorgen. Der Versuch des Weinguts, die Kosten für den
Unterhalt des (vorübergehenden) Behelfscampingplatzes auf die Kommune
abzuwälzen, stößt auf den entschlossenen iderstand der
Gemeindeverwaltung, die das wilde Zeltlager auf keinen Fall dulden
will. .
( Yann Saint Sernin: Vendangeurs cherchent terrain , in: SUD OUEST, 3.
Oktober 2009)
Tour 2010
Es ist zwar alles noch streng geheim, aber alle wissen Bescheid,
zumindest in Bezug auf die Tour de France 2010. So wird die grande
boucle, die „große Schleife “ des nächsten Jahres vom 3. bis 25 Juli
ausgefahren. Start wird sein in Rotterdam, danach wird sich das
Renngeschehen für eine gute Woche im Norden abspielen, bevor es über den
Jura in die Alpen geht. Nach dem ersten Ruhetag am 12. Juli stehen die
Pyrenäen auf dem Programm und dann geht es weiter nach Aquitanien. Am
-
- Juli ist Bordeaux Etappenziel, Schlussspurt auf der Höhe der Place
des Quinconces. Am 24.Juli geht es zu einem Zeitfahren, Start Bordeaux,
Ziel Pauillac ins Médoc. Danach folgt die Schlussetappe mit Ziel Paris.
( R. Monnier: Chères Pyrénées , in : SUD OUEST, 2. Oktober 2009)
Grünes Licht
Der Stadtrat von Lesparre hat sich für die Renovierung von Teilen des
Stadtzentrums entschieden. Besonders beachtet werden sollen dabei die
Situation des Handels und die Renovierung der Wohnungen der Innenstadt
in den Rues Jean-Jacques Rousseau und Aristide-Briand. Vor allem das
Bahnhofsviertel und das Petit Chicago hinter dem Centre Mitterand
sollen ansehnlicher werden. Der Conseil général und der Conseil
régional werden 80% der entstehenden Kosten für die Vorstudie in Höhe
von 62.000 Euro übernehmen.
( Sylvaine Dubost: Rénovation du centre-ville , in: SUD OUEST, 2.
Oktober 2009)
Rekordsommer
Dass der Sommer 2009 in Frankreich zu den fünf wärmsten seit 1950 zählt,
weiß man, seitdem Météo-France eine erste Bilanz gezogen hat. Die
durchschnittlichen Temperaturen lagen dabei um 1,3° Celsius über dem
langjährigen Mittel. Die im größten Teil Frankreichs registrierte
sommerliche Trockenheit hat sich im Nordwesten nicht gezeigt, wo der
Landesteil von der Bretagne zum Pas-de-Calais und südlich bis zur Loire
einen eher feuchten Sommer hatte. Die durchschnittlichen
Sommertemperaturen haben seit 1958 alle zehn Jahre um 0,4° Celsius
zugelegt. Damit einher geht eine Abnahme der winterlichen Frosttage. Für
die Meteorologen ist der Sommer 2009 aber kein eindeutiges Indiz für
eine Veränderung des Klimas. Sie verweisen auf die beiden
vorausgegangenen Sommer, die eher kühler als der Durchschnitt waren.
( J.Ripoche: Un été qui s’éternise, in: SUD OUEST, 1. Oktober 2009)
Nachsaison 2009
Im September 2009 wurden in Arcachon 16.854 Gäste wurden gezählt, 11%
mehr als im Vorjahr. Überrascht war man nicht zuletzt über die Rückkehr
der Ausländer, unter denen besonders viele Deutsche, Engländer, Spanier
und sogar Brasilianer waren. Das gute Wetter hat zudem viele
Kurzurlauber angezogen, so dass viele Restaurants ausgebucht waren. Auch
die Auslastung der Hotels war überwiegend zufriedenstellend und
entschädigte die Betreiber wenigstens etwas für die nicht durchgehend
zufriedenstellende Hauptsaison.
( Jacky Sanudo: Le plein de touristes , in: SUD OUEST 1. Oktober 2009)
France Télécom soll in Lesparre bleiben
Die Telephonboutique France Télécom in Lesparre soll in einem Monat
geschlossen werden. Der Bürgermeister von Lesparre ist entschieden gegen
diese nach seiner Ansicht ärgerliche Schließung einer Einrichtung, die
für die Bürger von besonderer Bedeutung ist, weil sie die einzige
Einrichtung dieser Art im Médoc ist. Sollte sie tatsächlich geschlossen
werden, haben alle Télécom-Kunden lange und zeitraubende Wege vor sich.
( Yann Saint Sernin: Lesparre veut garder France télécom, in : SUD
OUEST, 1. Oktober 2009)
Einsatz für die Poststellen
Mehrere Landgemeinden im Médoc engagieren sich stark für das
Weiterbestehen ihrer von der Schließung bedrohten Poststellen, weil sie
der Meinung sind, dass die Bürger innen ein Recht darauf haben, dass sie
diese Dienstleistung an ihrem Wohnort in Anspruch nehmen können. Um dies
zu unterstreichen, habe mehrere Gemeinden eine Bürgerbefragung zu dieser
Problematik eingeleitet. Diese Initiative hat beim Präfekten des
Départements Gironde Verärgerung ausgelöst, weshalb er sechs dieser
Gemeinden vor dem Verwaltungsgericht verklagt hat, um dort prüfen zu
lassen, ob das Vorgehen der Gemeinden rechtens ist oder nicht..
( Alain Montaguon,: Campagne pour la poste , in: SUD OUEST, 1. Oktober
2009)
Mit knapper Mühe
Gar nicht souverän und meisterlich hat sich gestern das Team der
Girondins aus Bordeaux in der Champion’s League zu einem 1:0-Heimsieg
über den israelischen Gegner Macabi Haifa gequält. Dennoch sind sie
jetzt punktgleich mit Bayern München auf dem zweiten Platz der Tabelle
mit guten Chancen, die nächste Runde zu erreichen, wenn ihre
Konkurrenten dies zulassen.
(UM, 1. Oktober 2009)
November 2009
Gédimat- Umzug
Der Baumarkt Gédimat , der seit 1996 zum festen Bestand der
Geschäftswelt in Vendays gehört, hat am 27. November mit einem Umzug auf
die andere Straßenseite neue Lokalitäten bezogen. Mit dem Lokalwechsel
vergrößert sich die Geschäftsfläche um das Vierfache. Jetzt stehen auf
insgesamt 12.500 m² mehrere Gebäude und Freiflächen für verschiedene
Zwecke zur Verfügung. Mit der Neueröffnung ist auch der Personalbestand
durch die Einstellung von zwei neuen Mitarbeitern vergrößert worden.
( L. Lobell : Gedimat quadruple sa superficie et embauche , in: SUD
OUEST, 30. November 2009)
Besuch bei einer alten Dame
Bis zum 31. Januar 2010 lädt der Botanische Garten an der Bastide in
Bordeaux Naturliebhaber zum Besuch einer Ausstellung ein, die der
Geschichte der Gesellschaft für Gartenbaukultur in der Gironde gewidmet
ist. Deren Geburtsstunde fällt in das Jahr 1839, 12 Jahre nach der
Gründung ähnlicher Vereinigungen in Paris (1827) und in London (1804) .
Ihr goldenes Zeitalter hatte diese Gesellschaft nach der Erfindung
landwirtschaftlicher Maschinen und dem Beginn der künstlerischen
Gartengestaltung. Die Ausstellung ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
( Cadish: Une vieille dame de 170 ans , in : SUD OUEST 30. November 2009)
Die Mühle von Carcans
Windmühlen waren in der Zeit vor der industriellen Revolution eine
alltägliche Erscheinung in vielen Teilen Europas. Man schätzt, dass in
Frankreich z. B. auf rund 500 Einwohner eine Windmühle kam. Trotz ihrer
einst großen Zahl sind sie heute fast überall verschwunden und nur noch
in Einzelexemplaren erhalten, und dann auch oft nur noch teilweise.
Verschwunden oder nicht überliefert ist auch das Wissen um Entstehung,
Besitzverhältnisse etc. vieler Mühlen. Das gilt auch für die den Ort
Carcans überragende Mühle. Von der weiß man immerhin, das sie 1627
erstmals urkundlich erwähnt wurde. In Carcans wurden acht und in
Hourtin und Lacanau eine etwa gleichgroße Zahl von Windmühlen
gebaut. Auf einem Stein über der Eingangstür der Mühle von Carcans ist
ein Wappen zu sehen, das eine 9-zackige Krone und eine Kiefer zeigt, an
die sich ein Löwe und ein Wolf lehnen. Die Symbolik ist bis heute nicht
eindeutig geklärt, es wird vermutet, dass hier Wappenelemente überlebt
haben, die in Zeit zurückreichen, in der der Südwesten Frankreichs mit
der englischen Krone verbunden war.
Sicher ist hingegen, dass die Mühle seit 1925 außer Betrieb ist, sie hat
heutzutage keine Flügel mehr. Unsicher ist wiederum, ob die
vergleichsweise große Zahl Hundertjähriger, die es in Carcans und
Umgebung gibt, etwas zu tun hat mit einer als wundertätig geltenden
Quelle die am Fuß des Mühlenhügels entspringt. Selbst wenn der Nachweis
dieses Zusammenhangs kaum zu erbringen sein dürfte, macht sich so etwas
immer gut, oder?
( Pierre Vallade: Les secret du moulin , in : SUD OUEST, 28. November
2009)
Champion zieht um
Die Rede ist von dem Einkaufszentrum in Soulac , aber es gibt dort kein
Champion mehr. Seit dem letzten Dienstag heißt dieser Supermarkt
Carrefour und folgt damit dem Beispiel von Lesparre , wo ähnliches
bereits passiert ist. Durch den Namenswechsel ändert sich für die Kunden
zunächst nur wenig. Größere Änderungen wird es geben, wenn der seit
Jahren immer wieder ins Gespräch gebrachte Umzug erfolgt. Der steht nach
Erteilung der letzten Baugenehmigung nun offenbar nicht mehr in den
Sternen. Anfang 2010 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden,
Eröffnung des neuen Carrefour (ex Champion ) im Jahr darauf. Mit dem
Neubau ist ein Standortwechsel verbunden an den Ortseingang von Soulac
nahe dem bestehenden Gewerbegebiet. Der neue Supermarkt wird eine Fläche
von 2500 m² haben; gegenüber dem alten eine deutliche Vergrößerung um
rund ein Drittel.
( M. Caporal: Champion déménage , in: SUD OUEST, 28. November 2009)
Verkehrschaos
In Bordeaux standen am 28. November viele Räder still, zumindest wenn
sie an Fahrzeugen befestigt waren, die dem öffentlichen Nahverkehr
zugeordnet sind. 70% der Beschäftigten bei der Straßenbahn und 80% bei
den Bussen taten nicht das, was man sonst von ihnen gewöhnt ist. Grund
war ein Streik der im Nahverkehr agierenden Gewerkschaften, die
erreichen wollen, dass der Netzbetreiber Keolis die geplante
Umstrukturierung des Unternehmens so durchführt, dass die Interessen der
Arbeitnehmer im größtmöglichen Maße berücksichtigt werden. Das schien
bislang nicht so zu sein. Ob der Streik jetzt den Durchbruch gebracht
hat, bleibt aber abzuwarten. Eindeutig waren hingegen die Zeiten, die
man brauchte, um die Innenstadt von Bordeaux per Auto zu durchqueren: 50
Minuten gegenüber sonst 20.
( D. Lherm : Bordeaux pris dans la nasse , in : SUD OUEST, 28. November
2009)
Regionalexpress in der Kritik
Die TER ( trains express régionaux ) sind nach Meinung des staatlichen
Rechnungshofs zu teuer, viel zu teuer sogar. Allein in Aquitaine sind
im Jahr 2009 Züge für 400 Mio Euro bestellt worden. Die TER verursachen
erhebliche Kosten, die überwiegend vom Steuerzahler getragen werden
müssen. Bei einer durchschnittlichen Fahrkarte bringt der von den
Reisenden am Schalter entrichtete Fahrpreis nur ein Viertel der
tatsächlichen Kosten herein. Die Ursachen dafür sind vor allem darin zu
suchen, dass die neuen TER noch auf Gleisanlagen verkehren, die ebenso
wie viele Bahnhöfe dringend saniert werden müssten. Bis das erfolgt ist,
bleibt die Attraktivität der TER offenbar so gering, dass die Reisenden
wegbleiben.
Die lokalen Verantwortlichen weisen die pauschale Kritik des
Rechnungshofes zurück. Sie führen an, dass seit der Übertragung des
Schienennahverkehrs auf die Regionen im Jahre 2002 viel geschehen sei,
was den Reisenden zugute komme. Allerdings habe man 2002 Bahnlagen und
Fahrzeuge übernehmen müssen, die vielfach marode gewesen seien. Und
diese Altlasten könnten nur allmählich abgetragen werden.
( B. Béziat: Faudrait-il supprimer les TER coûteux? in : SUD OUEST,
-
- November 2009)
Schmalhans beim Weinbau
Bordeauxweine genießen weltweit ein Ansehen, um das sie viele andere
Regionen beneiden. Wenn daraus geschlossen wird, dass die
Weinbaubetriebe des Bordelais auch wirtschaftlich Spitzenstellungen
einnehmen, dann trifft das nicht zu. Eine Erhebung der
Landwirtschaftskammer des Département Gironde hat jetzt Zahlen
veröffentlicht, die überraschen. Danach erwirtschaften rund zwei Drittel
der Weinbaubetriebe des Anbaugebietes Bordeaux pro Beschäftigtem weniger
als das gesetzlich garantierte Mindesteinkommen (SMIC: salaire minimum
interprofessionnel de croissance ). Sichtbar werden die Probleme im
Einkommensbereich auch bei der Entwicklung der Erlöse. 31% der Verkäufe
von Bodeauxweinen erbrachten pro tonneau (225l) im Geschäftsjahr
2008 2009 weniger als 900 Euro. Im Jahr davor lagen nur 2% der Verkäufe
unter dieser Marke. Der wenig erfreulichen Lage vieler Weinbaubetriebe
soll nun mit staatlichen Hilfsprogrammen begegnet werden. Die sollen
auch ausgedehnt werden auf die Landwirtschaft, wo die Verkaufserlöse
ebenfalls deutlich zurückgegangen sind und viele Betriebe an den Rand
des Ruins gebracht haben.
( J. Ripoche : Les smicards de la vigne , in : SUD OUEST, 26. November 2009)
Appell an Volksvertreter
Der Verein Survivre sur la 1215 („Überleben auf der 1215“) nutzt die
demnächst anstehenden Regionalwahlen, um mit einem medienwirksamen
Appell an die Öffentlichkeit zu gehen. Damit will der Verein, getreu
seiner seit Jahren verfolgten Linie, aufmerksam machen auf die
Notwendigkeit die frühere N 215, jetzt RD 1215, die Hauptverkehrsachse
des Médoc , endlich so leistungsfähig und sicher zu machen, wie sie es
sein sollte, um die wirtschaftliche Attraktivität des Médoc zu
stärken. Zu den seit längerem immer wieder vorgetragenen Forderungen
gehört die Erweiterung der 1215 auf durchgehend vier Spuren sowie der
Bau von Umgehungsstraßen um Taillan, Listrac und Lesparre.
( J. Lestage : Survivre sur la 1215 lance un appel aux élus des CdC ,
in : SUD OUEST, 24. November 2009)
60% im Internet
Die jüngsten Statistiken ergeben, dass 60% der Haushalte in
Südwestfrankreich einen Zugang zum Internet nutzen. Für 50% davon ist
das ein Breitbandzugang. Trotz aller Fortschritte bleibt aber die Region
noch hinter dem Landesdurchschnitt zurück. Dabei ist technisch
inzwischen fast jeder Winkel des Südwestens internetfähig. Gleichwohl
sieht das Bild weniger günstig aus, wenn die Leistungsfähigkeit
analysiert wird. Dann muss man sich immer noch in 40 bis 50% der Region
mit einem leistungsschwachen Zugang zufrieden geben. Dafür steigt die
Leistungsfähigkeit des mobilen Internetzugangs, auch hier aber nicht
flächendeckend gleichmäßig. Die besten Möglichkeiten gibt es hier in den
bevölkerungsreichen Ballungsgebieten, und die sind schon bei den
Festnetzzugängen besser dran als die dünn besiedelten Randgebiete.
( P. Tillinac : Internet : six foyers aquitains sur dix sont
connectés , in : SUD OUEST, 23. November 2009)
Bordeaux- Turin 2:0
Vor 32.000 Zuschauern besiegten die Girondins aus Bordeaux in der
Champions League den FC Turin mit 2:0. Damit bauten die Girondins ihre
Führungsposition in der Gruppe A auf uneinholbare 13 Punkte aus. Das
Ergebnis wurde bei den Bayern in München, die Maccabi Haifa mit einem
knappen 1:0 schlugen, mit großer Erleichterung aufgenommen, denn so
bleibt den Bayern die Chance, doch noch in die nächste Runde
einzuziehen. Vorausgesetzt, sie siegen in Turin.
Hätte Turin in Bordeaux gewonnen, wäre für die Bayern der Traum vom
Weiterkommen in der Champions League schon jetzt zu Ende gewesen.
(UM, 25. November 2009)
Ungewissheit
Im Juli dieses Jahres war in Frankreich die Mehrwertsteuer für
Gastronomiebetriebe auf 5,5% abgesenkt worden. Vor wenigen Tagen hat die
Finanzkommission des Sénat , der zweiten Kammer des französischen
Parlaments, die Wiederanhebung des Steuersatzes auf 19,6% beschlossen,
doch haben die Senatoren dies mit 203 zu 123 Stimmen abgelehnt. Dennoch
bliebt es ungewiss, ob die Steuersenkung erhalten bleibt. Die Kritiker
werfen den Restaurants und vergleichbaren Betrieben vor, sie hätten
durch die Steuersenkung mögliche Preisnachlässe nur unzulänglich an die
Kunden weitergegeben, und von den erwarteten 40.000 Stellen seien nur
6.000 tatsächlich geschaffen worden. So wie es aussieht, bleibt das
Thema in der Diskussion.
( Marie Théobald: Augmentation de TVA pour les restaurateurs : pourquoi
une telle menace? In : SUD OUEST, 24. November 2009)
Nochmal Gastankerhafen
Der mit seinen Plänen zur Errichtung eines Gastankerhafens in Le Verdon
gescheiterte niederländische Investor 4Gas hat bereits vor einigen
Wochen die Hafengesellschaft von Bordeaux (Port autonome de Bordeaux)
auf Schadenersatz für entgangene Gewinne verklagt: 320 Mio Euro werden
da gefordert. Am vergangenen Freitag ist der französische Staat mit
derselben Forderung konfrontiert worden, weil auf Weisung der Regierung
die Hafengesellschaft in Bordeaux aus dem Projekt ausgestiegen war..
Die Tatsache, dass beide Verfahren mit zeitlichem Abstand eingeleitet
werden, erklärt sich aus formalen Vorgaben. Wenn in Frankreich gegen
eine behördliche Entscheidung Einspruch erhoben wird, dann muss erst ein
Versuch der gütlichen Einigung ( recours gracieux) unternommen werden.
Bleibt der erfolglos, kann der Weg vor das Verwaltungsgericht
eingeschlagen werden ( recours contentieux ).
( B. Broustet : 4Gas assigne aussi l’État , in : SUD OUEST, 24.
November 2009)
Hintergründiges
Die Girondins aus Bordeaux sind ein renommierter Fußballverein, der zur
Zeit zwar etwas glücklos agiert, aber immer noch amtierender
französischer Meister ist. Das ist bekannt und eigentlich keine
Nachricht. Weniger bekannt ist hingegen, dass der deutsche Medienriese
Bertelsmann finanziell bei den Girondins engagiert ist. Das geht so: Die
Beteiligung an den Girondins hält der größte private französische
Fernsehsehsender M 6, der zu 48,5% im Besitz von RTL ist, und RTL gehört
zu 90,4% Bertelsmann. Ob man danach titeln kann, „Franzosen kicken für
Bertelsmann“, muss individuell entschieden werden. Unstrittig ist
hingegen, dass die Girondins seit Jahren schwarze Zahlen schreiben. Im
letzten Geschäftsjahr betrug der Gewinn 5,6 Mio Euro. Nicht schlecht für
eine Branche, die einen Hang zu roten Zahlen hat.
(Franzosen kicken für Bertelsmann, in: Westfalenblatt, 24. November 2009)
Maître composteur : neues Berufsbild
Das Département Gironde erzeugt nicht nur den meisten Müll pro Kopf
der Bevölkerung in Frankreich, sondern steht an der Spitze der
Bemühungen, die Müllmengen zu reduzieren. Eine der ergiebigsten und
umweltfreundlichsten Möglichkeiten besteht dabei in der Kompostierung
der Müllanteile, die dafür geeignet sind. Im letzten Jahr wurde auf
Initiative des Conseil général und der Verwaltung der öffentlichen
Gärten ein Lehrgang durchgeführt, bei dem Freiwillige zu Ratgebern für
die Kompostierung ausgebildet wurden. Die gute Resonanz führt jetzt zu
einer Neuauflage, bei der maîtres composteurs , also Kompostiermeister
ausgebildet werden, die ihrerseits ihr Wissen als Ausbilder weitergeben
sollen.
( J.-P. Tamisier: Des maîtres et des guides , in : SUD OUEST, 24.
November 2009)
_Anmerkung der Redaktion_ : Wenn Sie demnächst eine Visitenkarte sehen,
auf der als Beruf Composteur angegeben ist, sehen Sie genau nach.
Vielleicht ist in der Berufsangabe noch ein kleines i untergebracht.
Dann wäre der Kartenbesitzer Compositeur , und der ist Komponist und
hantiert mit Noten, oder er ist Schriftsetzer. Man sieht, auch hier
haben kleine Unterschiede große Wirkungen.
Algenplage
Bis vor wenigen Jahren trat die grüne Alge ( Ulva Armoricana oder
Ulva Rotundata ) in großen Mengen nur an den Küsten der Bretagne auf
und führte dort zu unliebsamen Folgen, vor allem wegen des bei der
Zersetzung freiwerdenden gesundheitsschädlichen Schwefelwasserstoffs.
Das Vorkommen und die starke Konzentration der unerfreulichen Algen
hängt zusammen mit erhöhten Nitratvorkommen in den in das Meer mündenden
Flüssen. Verursacher sind vor allem Viehzuchtbetriebe.
In diesem Jahr ist die Algenplage weiter nach Süden vorgedrungen und hat
den nördlichen Teil der Île de Ré getroffen. Mit denselben Erscheinungen
und Folgen wie in der Bretagne. Diese Algen erinnern die Experten in
fataler Weise an die Anfänge der Algenplage vor dreißig Jahren in der
Bretagne. Bleibt zu hoffen, dass wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen
werden, solange noch Zeit dazu ist.
( Th. Brosset : L’algue verte se propage sur l’île de Ré , in : in: SUD
OUEST, 23. November 2009)
Kampf dem Müll
Die Idee, dem Problemkomplex Müll eine Woche zu widmen, stammt aus
Frankreich, und sie wurde von den Ländern der Europäischen Union
übernommen. Dabei ist der Müll natürlich keine französische Eigenheit,
sondern ein internationales Problem erster Ordnung. In
Südwest-Frankreich entstehen pro Einwohner jährlich 451 kg Müll, also
mehr als der Durchschnitt für ganz Frankreich., der bei 390 kg liegt.
Besonders müllfreudig sind offenbar die Bewohner des Départements
Gironde, denn die schaffen es, pro Jahr 645 kg Müll zu produzieren.
In der europäischen Woche der Müllverminderung soll gezeigt werden,
wie Müll vermieden oder richtig entsorgt werden kann. Für die nächsten
5 Jahre ist eine Müllreduzierung von 7% angestrebt. Angesetzt werden
könnte dabei zum Beispiel bei den Hausbriefkästen, wo durch einen
Aufkleber Stop pub (Stopp Werbung) die Reklamezettelflut eingedämmt
werden könnte. In Supermärkten soll den Kunden vermehrt die Möglichkeit
geboten werden, Verpackungen gleich nach dem Kauf in dafür vorgesehene
Behälter zu entsorgen. Die Liste der Vorschläge ist lang, aber der
Erfolg wird sich nur einstellen, wenn das Bewusstsein in der Bevölkerung
wächst, dass jedes Kilo Müll, das entsorgt werden muss, eigentlich ein
Kilo zuviel ist.
( Jean-Bernard Gilles: Produire moins de déchets , in: SUD OUEST, 23.
November 2009)
Antiquitäten in der Krise?
Auch auf dem herbstlichen Antiquitätenmarkt auf der Place des
Quinconces in Bordeaux macht sich die gesamtwirtschaftliche Krise
bemerkbar. Der Verkauf wertvoller Stücke läuft nicht so gut wie in
früheren Jahren, auch wenn die Händler mit ihren Preisen
heruntergehen. Viele junge Leute ziehen zudem preiswerte Möbel vor,
von denen sie sich nach einigen Jahren wieder trennen können. Sammler
und Leute mit gutem finanziellen Hintergrund sind aber auch heute
bereit, größere Summen für besondere Stücke auszugeben. Die
nachlassende Nachfrage zeigt sich vor allem im mittleren und unteren
Preisbereich, in dem offenbar der Teil der potentiellen Käuferschaft
zu finden ist, der die wirtschaftliche Gesamtsituation am deutlichsten
zu spüren bekommt.
( Benoît Martin: L’Antiquité pique sa crise , in: SUD OUEST, 22.
November 2009)
Panne
Die Girondins aus Bordeaux, die seit 39 Spielen in ihrem heimatlichen
Stadion ungeschlagen waren, haben diese Serie mit einer 0:1-Niederlage
gegen Valenciennes beendet. Bordeaux liegt jetzt mit einem Punkt
Rückstand auf den neuen Tabellenführer Auxerre auf Position 2 in der
obersten Liga.
(UM, 22. Nov. 2009)
Neue Regelung für Discotheken
Am 2. Januar 2010 tritt im Département Gironde eine neue Regelung in
Kraft, die den Discotheken die Möglichkeit gibt, bis 6.00h morgens
geöffnet zu bleiben (bisher 4.00h). Allerdings darf nach 4.00 h kein
Alkohol mehr verkauft werden. Und genau hier setzt die Kritik der
Discothekenbetreiber an. Die fragen nämlich, ob ein Besucher, der um
3.59h eine alkoholisches Getränk erworben habe, dies in Ruhe zu sich
nehmen dürfe, oder ob man es ihm abnehmen müsse. Also wenig Klarheit in
dieser Beziehung. Für die Discothekenbetreiber wird durch die
Verkaufsgrenze für Alkohol um 4.00h kaum etwas erreicht, da die meisten
Besucher meist vor dem Discobesuch ihren Alkoholspiegel zum Steigen
bringen. Einfach deswegen, weil die Preise in den Discotheken zu hoch sind.
(Denis lherm : L’arrêté « 2-6 » bien accueilli, in: in: SUD OUEST, 21.
November 2009)
Alles über die Erzbischöfe von Bordeaux
Nach dem großen Erfolg, den das archivalische Werk über die
Bürgermeister von Bordeaux hat, wird demnächst eine ähnlich angelegte
Publikation erscheinen, die den Erzbischöfen von Bordeaux gewidmet ist.
Anknüpfungspunkte und Verbindungen zwischen den weltlichen und den
geistlichen Führungsgestalten in Bordeaux gibt es genug, nicht zuletzt
dadurch, dass das heutige Hôtel de Ville , der gegenwärtige Sitz des
Bürgermeisters, im Jahr 1782 vom damaligen Erzbischof Ferdinand
Maximilien Mériadeck de Rohan-Guéménée errichtet wurde und als Palais
Rohan bezeichnet wurde, bis im Gefolge der Revolution von 1789 der
Palast verstaatlicht wurde und nach wechselhaften Verwendungen
schließlich 1836 zum Sitz des Bürgermeisters avancierte.
Das Werk wird, beginnend mit Orientalis, dem ersten Bischof von Bordeaux
aus dem Jahr 314 n. Chr. bis in die Gegenwart zu Kardinal Ricard geführt
und damit 80 Erzbischöfe vorstellen.
( J.-P. : Vigneaud : La saga des archevêques , in: SUD OUEST, 20.
November 2009)
Kein Nachspiel
Der französische Stürmer Thierry Henry, dessen Handspiel dem
französischen Ausgleichstor gegen Irland unmittelbar vorausgegangen war,
hat zugegeben, dass er den Ball mit der Hand berührt hat. Dies sei zwar
keine Absicht gewesen, dennoch, so Henry, sei es am besten, das Spiel zu
wiederholen. Dies ist auch die Ansicht, die in einer Meinungsumfrage zu
dieser Problematik zum Ausdruck kam. Zwei Drittel der Befragten sprachen
sich für eine Wiederholung des Spiels aus.
Die FIFA hat indes anders entschieden: Das Spiel wird nicht wiederholt.
Damit bleibt Frankreich qualifiziert für die Fußball-WM 2010, Irland hat
das Nachsehen.
(Thierry Henry : „La solution la plus équitable serait de rejouer le
match“, in : SUD OUEST, 20. November 2009)
Austerndiebe
Die Austernzüchter im Becken von Arcachon hatten in den letzten Jahren
wahrlich schon genug Probleme, da ihnen mehrfach und meist kurzfristig
wegen gesundheitlicher Bedenken die Vermarktung ihrer Erzeugnisse
untersagt wurde. In den beiden zurückliegenden Jahren haben sie ein
neues Problem bekommen: ihnen werden tonnenweise Austern aus ihren
Aufzuchtanlagen gestohlen. 2008 waren es 5 Tonnen, in diesem Jahr schon
-
- Zur Abwehr dieser Diebstähle hat die Vereinigung der Austernzüchter
das Bewachungspersonal verdoppelt. Statt ehemals 10 kümmern sich jetzt
20 Angestellte um die Überwachung. Weiter wird geplant, jeglichen
Schiffsverkehr während der Dunkelheit anmeldepflichtig zu machen, und
schließlich bekommt die Gendarmerie einen neuen Hubschrauber. Der wird
mit Nachtsichtgeräten ausgestattet, um die Chancen der Diebe, unerkannt
zu entkommen, entscheidend zu verringern.
( Ch. Roman : Sous haute surveillance , in: SUD OUEST, 19. November 2009)
Partnerschaft Grayan – Bénin
Seit 2005 gibt es eine Partnerschaft zwischen dem Bénin und
Grayan-et-L’Hôpital . Ein Festabend am letzten Samstag in Graya n
machte die Partner wieder besser bekannt miteinander. Ziele der
Partnerschaft sind neben der Förderung freundschaftlicher Kontakte
zwischen den Menschen aus dem Médoc und dem Bénin durch gegenseitige
Besuche die Realisierung bestimmter Projekte, wie die Einrichtung einer
Vorschule (eines Kindergartens) im Bénin und die Förderung der
Mädchenbildung durch geregelten Schulbesuch und die Erreichung
qualifizierter Abschlüsse. Für die Finanzierung dieser Projekte fand
eine Sammlung statt. Ferner erfolgte die Anregung an die Teilnehmer,
eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen und seine Ausbildung 2
Jahre lang mit 12 Euro monatlich zu unterstützen. Nähere Auskunft durch
Louis Baillon , Tel. 05.56.09.41.34.
( M. Caporal: Soirée béninoise , in: SUD OUEST, 19. November 2009)
Unerwartet wackelig
Die französische Fußballnationalmannschaft schien auf dem sicheren Weg
zur WM 2010 zu sein, nachdem sie in Irland einen zwar knappen,
rechnerisch aber hinreichenden Sieg über die Iren eingefahren hatte. Das
zweite Spiel in dieser Ausscheidungsrunde, das manchen
Fußballinteressierten nur noch eine schon vorher klar zugunsten der
Bleus entschiedene Begegnung war, zeigte jedoch, dass die Iren anderer
Meinung waren. Die Franzosen spielten in der ersten Halbzeit noch
schlechter als zu Beginn der Partie in Irland. Nach dem Ende der
regulären Spielzeit stand es jedenfalls 1:0 für die Iren. Demzufolge gab
es eine Verlängerung, in der in der 13. Minute der ersten Halbzeit ein
umstrittenes Tor für die Franzosen fiel. Da es gewertet wurde, waren die
Franzosen nach diesem Spielstand qualifiziert. Sie blieben es, da kein
weiteres Tor fiel. Einhellige Meinung: das hätten die Bleus weniger
spannend machen können.
(UM, 18. November 2009)
Rekord-Pilz
Niemand weiß, ob Steinpilze ihr Wachstum mit Blick auf das Guinness-Book
steuern. Bei einem jetzt in Lanton gefundenen kann man aber den
Verdacht haben. Der bringt es auf ein Gewicht von kräftigen 5 Kilo, und
das bei einem Durchmesser von 44 cm.
(SUD OUEST, 17. November 2009)
Zufriedenheit im CHM
Das offiziell im Jahre 1950 auf einer Fläche von damals 24 ha gegründete
CHM in Montalivet ist im Laufe der Jahre zu einem der größten
Betriebe in Vendays-Montalivet geworden. Heute beschäftigt das CHM
40 fest angestellte Mitarbeiter, die im Sommer von 140 Saisonkräften
unterstützt werden. Zu Spitzenzeiten wurde das CHM in diesem Jahr von
täglich 14.000 Personen besucht. Die Gesamtbesucherzahl hat gegenüber
2008 um 6% zugenommen, was die Geschäftsleitung im wesentlichen darauf
zurückführt, dass viele Franzosen ihre Ferien näher bei ihren Wohnorten
im eigenen Lande verbringen. Beigetragen hat zu dieser Zunahme auch
wohl, dass die Befragungen der Besucher aus dem Vorjahr umgesetzt worden
sind. So wurden die Sanitäranlagen verbessert, ebenso wie Straßen und
Wege im CHM. Neue Bungalows der Kategorie „Prestige“ wurden errichtet.
Weiter wurde die Einrichtung der Sporthalle verbessert und der Empfang
der Gäste neu organisiert.
Im Jahre 2010 soll diese Linie weiter verfolgt werden, wobei unter
anderem das Wohnungsangebot verbessert und die Spielflächen für Kinder
überarbeitet werden sollen. Des weiteren sollen das WiFi-Netz ausgebaut
werden und behindertengerechte Zugänge im Mobilhome-Bereich geschaffen
werden. Schließlich soll die Elektrifizierung im nördlichen Bereich des
CHM vorangetrieben werden und die Campingfläche in der Zone Landes
modernisiert werden.
Für 2011 hofft die Leitung des CHM auf die Erteilung der Erlaubnis zum
Betrieb eines Golf-Übungsgeländes und die Errichtung eines Hallenbades
für auswärtige Besucher, wobei die Anlage den Naturisten vorbehalten
bleiben soll.
( L. Llobell : + 6% cet été au CHM , in SUD OUEST, 17. November 2009)
Neue Bungalow-Angebote im CHM
Im CHM in Montalivet werden 2010 neue Bungalowtypen vom Typ Océane
angeboten, die auf Pfeilern in den Dünen stehen und aus großen Fenstern
einen hervorragenden Meerblick haben werden. Möglich wurde dieser
Bungalowtyp durch eine Ausnahmegenehmigung für die Errichtung leichter
Freizeitbauten im Dünenbereich, die zunächst auf 12 Jahre befristet ist,
aber verlängert werden kann. Die Chalets haben eine Wohnfläche von 25
m². Bei der Auswahl der Baumaterialien wurde auf eine möglichst geringe
Umweltbelastung geachtet, wobei ein hoher Anteil an wiederverwertbaren
Materialien angestrebt wurde. Die Energiebilanz des Chalets ist
besonders günstig, weil konsequent auf die Ausnutzung der
Sonneneinstrahlung gesetzt wurde, sowohl für die Warmwassergewinnung als
auch für die Gewinnung elektrischer Energie, die über eine
Pufferbatterie auf 220 Volt transformiert wird. Dabei soll eine
Autonomie im Bereich des elektrischen Stroms von fünf Tagen erreicht
werden. Der Stromverbrauch wird durch die Verwendung von stromsparenden
LED für die Beleuchtung reduziert werden, und der Wasserverbrauch wird
gebremst durch die Verwendung von aufgefangenem Regenwasser für die
Toilettenspülung. Insgesamt sollen zwanzig Chalets vom Typ Océane
gebaut und schon 2010 in der Vermietung angeboten werden
( L. L. : Nouvelle offre de chalets en 2010 , in : SUD OUEST, 17.
November 2009)
Manga – Tag im Médoc
Der dritte Manga -Tag in Lesparre war trotz des regnerischen Wetters
ein großer Erfolg für die Veranstalter und die zahlreich erschienenen
jugendlichen Teilnehmer innen, die mit großem Eifer die Angebote des
Schreibateliers und das von einem Designer geleitete Atelier zur
Erstellung eines Daumenkinos wahrnahmen.
Die Vorliebe der Jugendlichen für Mangas ist sicherlich auch
zurückzuführen auf ihren niedrigen Preis und ihr Format. Sie bieten
Lesestoff für wenig Geld und geben den Jugendlichen Gelegenheit, ihrer
Fantasie freien Lauf zu lassen und kreativ zu sein.
( Anne-Rose Bakiardjan: Salon du manga in: SUD OUEST, 16. November 2009)
Berlin-Vortrag
Dass das französische Interesse an den Vorgängen um den Mauerfall in
Berlin am 9. November 1989 und die Wende in der ehemaligen DDR recht
ausgeprägt ist, ließ sich am Stellenwert ablesen, den diese Ereignisse
in den französischen Medien anlässlich ihres 20. Jahrestages hatten.
Jetzt fand in Bordeaux ein Vortrag statt, den François Cann , der
letzte französische Kommandierende General des ehemals französischen
Sektors von Berlin hielt. Der General berichtete über die Geschichte
Berlins während des Kalten Krieges und hob dabei besonders die
Leistungen der westlichen Alliierten zur Rettung Westberlins während der
Blockade in den Jahren 1948 49 hervor. Danach lieferte er interessante
Einzelheiten über die Vorgänge am Tag des Mauerfalls und die Tage
zwischen diesem Ereignis und der Wiedervereinigung Deutschlands, die
nach seinen Worten nirgendwo so intensiv erlebt wurde, wie in Berlin
( Chr. Lucet : Il fut le dernier général français à Berlin en 1989 ,
in : SUD OUEST, 16. November 2009)
Aktive Senioren
In Saint-Laurent-de-Médoc besteht eine lokale Abteilung es Vereins
Agir abcd ( Association générale des intervenants retraités – actions
de bénévoles pour la coopération et le développement ), der sich zur
Aufgabe gemacht hat, Kenntnisse und Wissen von Ruheständlern für die
Allgemeinheit nutzbar zu machen. Die 3.500 Mitglieder dieses Vereins
(davon 36% Frauen) stellen ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen
zur Verfügung: sie helfen bei der Gründung von Unternehmen, bei
Veranstaltungen für Führerscheinbewerber aus sozial schwierigen
Umgebungen, bei Schulungen im Bereich der Verkehrssicherheit, beim Kampf
gegen das Analphabetentum, etc. Im kommenden Jahr sollen Hilfestellungen
beim Erledigen der Hausaufgaben von Schülern hinzukommen und bei der
Vermittlung von Ausbildungsstellen für Jugendliche. Interessenten, die
ihre Kenntnisse im Rahmen dieses Vereins zur Verfügung stellen wollen,
können dies tun über die Telefonnummern: 05.56.59.92.58 und 05.56.59.44.80.
( P. Vallade : Des retraités actifs , in : SUD OUEST, 16. November 2009)
Verbraucherpreise in Frankreich
Das institut national de la statistique et des études économiques
(INSEE) meldet für Oktober 2009 eine Steigerung der Verbraucherpeise
gegenüber dem Vormonat von 0,1%. Diese Steigerung erklärt sich im
wesentlichen durch Preissteigerungen bei Obst und Gemüse und
Dienstleistungen.
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat des Jahres 2008 sind die
Verbraucherpreise jedoch um 0,2% gefallen.
Mehr:
http: www.insee.fr fr themes info-rapide.asp?id=29&date=20091113
Details: http: www.insee.fr fr indicateurs ind29 20091113 IR_10_09.pdf
Wertvoller Zufallstreffer
Vor über 74.000 Zuschauern entführte die französische
Fußballnationalmannschaft drei wichtige Punkte aus Dublin. In einem
fehlerreichen, wenig ansprechenden Spiel dauerte es bis zur 72. Minute,
bevor ein Tor fiel, das dann auch das einzige blieb. Ein abgefälschter
Ball von Nicolas Anelka entschied das erste von zwei
Ausscheidungsspielen für die Teilnahme an der Fußball-WM in Südafrika
zugunsten Frankreichs. Die Équipe tricolore hat damit vor dem letzten
und entscheiden denRelegationsspiel am kommenden Mittwoch im Stade de
France deutlich bessere Karten für die WM-Teilnahme als die Iren, die
bislang noch kein Spiel in der laufenden Qualifikation verloren hatten.
(UM, 14. November 2009)
Die Mächtigsten dieser Welt
Das amerikanische Magazin Forbes hat seine jährliche Liste der
mächtigsten Personen dieser Welt veröffentlicht.
Platz 1, wen wundert das, erkennt man dem Präsidenten der USA, Barrack
Obama zu, vor Hu Jintao und Wladimir Putin. Papst Benedikt XVI. rangiert
auf Platz 11 vor Silvio Berlusconi. Kanzlerin Angela Merkel erreicht als
best platzierte Frau und Deutsche Rang 15. Der erste Franzose ist auf
Position 25 Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen
Zentralbank. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy wird auf Rang 56
gesetzt, 27 Plätze hinter dem auf Position 29 einsortierten britischen
Premier Gordon Brown.
Osama bin Laden nimmt übrigens Rang 37 ein.
http: www.forbes.com 2009 11 11 worlds-most-powerful-leadership-power-09-people_land.html
Spass ja, Alkohol nein
Das meinte auch Dominique Schmitt, der Präfekt der Gironde, als er den
Präventionsplan des Departements zur Verbrechenssenkung vorstellte, der
sich in erster Linie an die Jugendlichen richtet, von denen zu viele
sich gewohnheitsmäßig an jedem Wochenende betrinken. Man müsse die
Alarmglocken läuten und die Rettungsleinen ziehen, sagte Schmitt, um den
Kampf gegen das Kampfsaufen der Jugendlichen zu gewinnen. Alain Juppé,
der Bürgermeister von Bordeaux, schlug vor, die Ausschenkzeiten für
Alkohol in den Diskotheken zeitlich zu begrenzen . Es sei zu verstehen,
dass die Menschen feiern wollen, aber gewisse Regeln müssen dabei
eingehalten werden!
Ab Anfang Januar 2010 werden mobile Einsatzgruppen an den Wochenenden
verstärkt die Ausfallstraßen vieler Orte und die Nachtschwärmer zur
Sicherheit aller kontrollieren. Außerdem ist verstärkte
Kameraüberwachung vorgesehen. Der französische Staat investiert 2.5
Millionen Euro in die Präventionsmaßnahmen und signalisiert, dass diese
Summe bei Bedarf aufgestockt werden kann.
( Michel Desplos: La fête oui, l’alcool non . In : SUD OUEST, 14.
November 2009)
Hafensanierung
Der Freizeithafen von Pauillac war seit seiner Errichtung im Jahre
1977 längst kein Vorzeigeobjekt mehr, vor allem, weil seine Wände
brüchig geworden waren. Daher wurden in diesem Sommer innerhalb von vier
Monaten auf einer Länge von 400 m neue Spundwände gesetzt, die dem Hafen
die Stabilität zurückgeben, die er verloren hatte. Die Sanierung hat
mehr als 1,8 Mio Euro gekostet, von denen die Stadt 20% zu tragen hatte,
während das Département 80% übernahm. Der Hafen ist Eigentum der Stadt
Pauillac, er wird von der Maison du tourisme et du vin verwaltet. Er
hat 100 Liegeplätze, die alle vermietet sind, fünfzehn Bewerber stehen
auf einer Warteliste.
(J. Lestage : Le port de plaisance plus costaud, in: SUD OUEST, 13.
November 2009)
Médoc-Weine 2009 – ein herausragender Jahrgang
Dass der Jahrgang 2009 von besonderer Qualität sein würde, wurde im
Médoc schon seit längerem erwartet. Die Proben, die bisher entnommen und
beurteilt wurden, bestätigen diese Erwartungen.
Xavier Duval, der Direktor von Uni-Médoc, konnte nun der Öffentlichkeit
mitteilen, dass der Jahrgang 2009 in Bezug auf die Qualität ein
absoluter Spitzenjahrgang sein wird. Dabei war die Weinlese alles andere
als problemlos, wechselten doch Tage, an denen es morgens kräftig fror
(bis – 6° Celsius) mit anderen ab, an denen die Mittagstemperaturen an
die 30° reichten. In Bezug auf die geernteten Traubenmengen gibt es
Unterscheide. Bei den Merlot-Parzellen waren die Erträge reichlich, bei
den Cabernets waren die Mengen durchweg eher weniger zufriedenstellend.
Alles in allem darf man aber dem neuen Jahrgang mit großer Erwartung
entgegensehen.
( Georges Rigal: 2009, millésime ex ceptionnel, in: SUDOUEST, 13.
November 2009)
Office de tourisme Montalivet
Das Office de tourisme in Montalivet blickt auf eine Saison zurück,
die weitgehend vergleichbar war mit der des Vorjahres, wobei eine
positive Steigerung in der sehr guten Nachsaison erfolgte. Der
Besucherzähler ergab, dass im Jahr 2009 21.548 Franzosen, 4.176
Deutsche, 1.081 Engländer und 428 Personen anderer Nationalität Rat und
Hilfe beim Office de tourisme gesucht haben. Neu in diesem Jahr waren
„ Régalades champêtres “, die der Historiker Jean-Pierre Salle
vorbereitet und durchgeführt hat. Dabei wurden den Teilnehmern Einblicke
in die Feuchtgebiete um Montalivet, die Flora und die Geschichte der
erwanderten Regionen vermittelt. Der Teilnehmerkreis war mit nur 35
Personen jedoch geringer als erwartet, wohl weil die Ankündigungen nicht
wirksam genug waren.
( L. Lobell : Office de tourisme, la prime à l’accueil , in : SUD OUEST,
-
- November 2009)
Bordeaux nominiert
Der französische Fußballverband hat die zwölf Städte benannt, die
Austragungsorte von Spielen für die Fußball-Europameisterschaft 2016
sein werden: Nizza, Marseille, Toulouse, Bordeaux, Saint-Etienne, Lyon,
Lille, Lens, Strassburg, Nancy, Paris und Saint-Denis. Nicht
berücksichtigt wurden Montpellier und Metz.
Die Bewerbung Frankreichs für die Ausrichtung der EM 2016 muss bis zum
-
- Februar 2010 bei der UEFA eingereicht werden. Die entscheidet dann
am 27. Mai 2010. Außer Frankreich bewerben sich Italien, die Türkei
sowie Norwegen und Schweden gemeinsam.
( Candidature à l’Euro 2016: la France retient 12 villes dont Bordeaux ,
in :
SUD OUEST, 11. November 2009)
_Anmerkung der Redaktion_: Die Tatsache, dass Bordeaux auf der Liste des
französischen Fußballverbandes steht, hat Konsequenzen für die Planungen
eines neuen Fußballstadions in Bordeaux, dessen Realisierungschancen
dadurch deutlich vergrößert werden. Sollte Frankreich den Zuschlag für
die EM 2016 erhalten, so wird dies eine Welle von Stadionneubauten in
Frankreich auslösen, wo zur Zeit kein einziges Stadion, selbst nicht das
Stade de France in Paris, den Standards entspricht, die die UEFA von
modernen Stadien für internationale Begegnungen verlangt.
Golfhochburg Gironde
Das Département Gironde hat gute Aussichten, bald eines der
französischen Départements mit überdurchschnittlich vielen Golfplätzen
zu sein. Derzeit gibt es in Gironde rund ein Dutzend bereits für das
Publikum zugänglicher Plätze. Dazu wird bald eine ganze Reihe weiterer
Gelände kommen. Für zehn neue Plätze bestehen konkrete Planungen, einer
davon in Grayan , wo jedoch Verzögerungen aufgetreten sind, die den
ursprünglichen Zeitplan durcheinander gebracht haben.
( J.-P. Vigneaud: Gironde, terre de golf , in: SUD OUEST, 11. November 2009)
Verwunderliches
Für viele war es ein Wunder, vorausgesehen hat es kaum jemand so
richtig, aber es ist Tatsache, dass die Mauer in Berlin am 9. November
1989 fiel. Wie sehr dieses Ereignis zum weltweit registrierten Symbol
des Untergangs der Zwangssysteme des einstigen Ostblocks geworden ist,
konnte man am Tag der zwanzigjährigen Wiederkehr des Mauerfalls sehen,
als die ganze Welt nach Berlin schaute.
Und plötzlich wollen sie alle dabei gewesen sein, als die Mauer fiel.
Der jetzige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der
Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé, François Fillon, gegenwärtig
Ministerpräsident in Frankreich, Jean-Jacques Péretti, Bürgermeister
von Sarlat und noch manch andere.
Der SUD OUEST schreibt nicht ohne Bosheit, man müsse sich schon eher
fragen, wer denn nicht am 9. November 1989 in Berlin am Brandenburger
Tor gewesen sei. Inzwischen ist aber gründlich recherchiert worden,
und dabei hat Le Monde zutage gefördert, dass die oben erwähnten
selbsternannten Zeugen des Mauerfalls zwar im Jahr 1989 in Berlin
waren, aber doch einige Tage später, als sie es jetzt gern hätten.
Macht nichts, ist immerhin gut, dass sie sich die Wende aus nächster
Nähe besehen haben.
Spötter im Internet sehen das allerdings weniger gelassen. So wird
schon im Scherz behauptet, Präsident Sarkozy sei mit Neill Armstrong
auf dem Mond gewesen, habe womöglich mit de Gaulle Paris befreit, und
auch bei der Konferenz von Jalta sei er dabei gewesen. Na ja, wer den
Spott hat, hat auch einen Schaden.
(UM, 10. November 2009)
Vor zwanzig Jahren
Zwei Original-Segmente der Mauer, die bis zum 9. November 1989 Berlin
trennte, sind in Bordeaux die Hauptattraktionen der Feiern zur
Erinnerung an den Fall der Mauer vor zwanzig Jahren. Die Mauerelemente
werden aufgestellt im Hof des Rathauses vor dem Beginn eines Vortrages
zum Mauerfall und einer Veranstaltung, in der prominente Zeitzeugen ihre
persönlichen Erinnerungen an den 9. November 1989 mitteilen.
Das Goethe-Institut in Bordeaux hat ebenfalls einiges vorbereitet, um an
die Ereignisse des 9. November 1989 zu erinnern. Daneben gibt es
Dokumentationen, die die Vorgeschichte des Baus der Mauer erhellen und
die Konsequenzen zeigen für die Menschen, die beiderseits dieses
geschichtlich einmaligen Beton-Monstrums lebten.
( Bordeaux revit la fin de la guerre froide , in: SUD OUEST, 9. November
2009)
Austausch
Elf Jugendliche aus Merzig im Saarland waren Ende Oktober mit ihren
Begleitern zu Gast in Saint-Médard-en Jalles bei ihren
Austauschpartnern im Médoc. Auf dem Programm standen bei bestem Wetter
Ausflüge nach Bordeaux und Blaye , Besichtigung einer Böttcherei in
Vertheuil, Besuch des châtau Lanessan . Dazu kam eine Ausflug zur
Dune de Pyla und zum Becken von Arcachon. Die Städtepartnerschaft
zwischen Saint-Médard-en-Jalles und Merzig besteht seit 1986 und
erfreut sich guten Zuspruchs. Für die Allerheiligen-Ferien 2010 ist der
Gegenbesuch der Franzosen bei ihren Partnern in Merzig vereinbart.
( Cathérine Philippe. Des jeunes Allemands en visite , in: SUD OUEST, 9.
November 2009)
320 Millionen
Die stolze Summe von 320 Mio Euro verlangt die niederländische
Investorengruppe 4Gas als Schadenersatz für ihr gescheitertes
Engagement beim Bau des Gastankerhafens in Le Verdon . Die Klage wurde
am 28. Oktober beim Verwaltungsgericht Bordeaux eingereicht. Der
Verkehrsminister, D. Bussereau , der einer der konsequentesten Gegner
des Projekts war und ist, verurteilt diesen Schritt, der zeige, dass
4Gas nicht die Interessen der Region im Auge gehabt habe, sondern eine
rein finanziell orientierte Aktion. Die französische Regierung bleibe
bei ihrer Position.
(Ph. Belhache: Terminal du Verdon : 4Gas réclame 320 millions
d’indemnités, in :SUD OUEST, 8. November 2009)
Vor dreißig Jahren
Angefangen hat es eigentlich schon 1963, denn in diesem Jahr wurde in
Saint-Médard-en-Jalles eine nagelneue Fabrik eingeweiht, in der Teile
gefertigt wurden für die erste französische Rakete, die Satelliten
tragen konnte. Die Diamant brachte dann auch 1965 den ersten
französischen Satelliten, der auf den beziehungsreichen Namen Asterix
getauft wurde, in eine Umlaufbahn. Aufbauend auf den Erfahrungen mit der
Diamant wurden dann bald die Weichen für das nationenübergreifende
Unternehmen Ariane gestartet. Deren erster Start vor dreißig Jahren
war Anlass in Saint-Médard-en-Jalles an den Beginn dieser
Erfolgsgeschichte zu erinnern. Eine Woche lang wurde mit Ausstellungen,
Vorführungen und Experimenten auf spielerische und interessante Art und
Weise an dieses Ereignis erinnert, mit dem das Médoc seinen eigenen
Beitrag zur Eroberung des Weltraums geleistet hat. Besonders erfreulich
für die Besucher dieser Veranstaltungen: alles war gratis.
( H. Pons: Suivez le fil d’Ariane , in: SUD OUEST, 7. November 2009)
Gut zu wissen
Beginnend mit dem Wochenende vom 7. 8. November 2009 gibt es eine neue
nützliche Telefonnummer, die jedermann kennen sollte. Es ist dies die
3272, mit der man in ganz Frankreich erfahren kann, welches die nächste
Apotheke ist, die Bereitschaftsdienst hat. Um die Auskunft, die diese
Nummer erteilt zu erhalten, muss man die Postleitzahl des Ortes kennen,
von dem aus man die am günstigsten gelegene Apotheke erreichen will. Der
Dienst kostet pro Minute 37 Cent. Aus bereits durchgeführten Versuchen
hat sich ergeben, dass die meisten Anrufe weniger als 60 Sekunden
beanspruchen. Die Beantwortung der Anrufe wird von einem Computer
besorgt, der ausgehend von den eingegebenen Postleitzahlen die
Informationen ermittelt, die der Anrufer benötigt.
( D. de Laage: Les pharmacies au 3237 , in: SUD OUEST, 7. November 2009)
Impfaktion
Am 12. November öffnet im ehemaligen Gerichtsgebäude in Lesparre das
Impfzentrum gegen die sogenannte Schweinegrippe. Personen, die zu
schwach sind, um sich zum Impflokal zu begeben, werden von einer
speziellen mobilen Equipe zu Hause geimpft. Auch Schulen und ähnliche
Einrichtungen werden in ihren Gebäuden versorgt. Das Impfzentrum ist
zunächst montags bis freitags von 16.00 bis 20.00h und samstags von
14.00 bis 18.00h geöffnet. Wenn der Andrang stärker wird, werden
zusätzliche Öffnungszeiten von 10.00 bis 14.00 von montags bis
freitags und von 9.00 bis 13.00h samstags eingerichtet.
Terminvereinbarungen sind nicht möglich. Es wird jedoch davon
ausgegangen, dass es keine großen Wartezeiten geben wird, da die
Impfung schnell vonstatten geht.
( J-L.: Grippe A : le centre de vaccination ouvrira le 12 novembre ,
in: SUD OUEST, 6. November 2009)
Zukunftsmusik
Auch im Gemeinderat von Hourtin macht man sich Gedanken um die Nutzung
erneuerbarer Energien. Dabei ist jedoch klar, dass keine Windräder
gebaut werden sollen. Die Präferenzen gehen eindeutig in Richtung
Photovoltaik. Gedacht ist an eine größere Anlage, die sich über
mehrere Hektar erstrecken könnte. Konkretes ist jedoch noch nicht
entscheiden. Demnächst sollen Fühler ausgestreckt werden, um geeignete
Investoren ausfindig zu machen. Danach wird man weitersehen.
Konkreter sehen hingegen die Überlegungen für die Strandaufsicht im
nächsten Jahr aus. Dabei muss der Rückzug des Staates aus diesem
Bereich kompensiert werden. Die anvisierte Lösung geht davon aus, dass
der Gemeindeverband die Kosten für die Strandüberwachung aufbringt.
Dann könnte zunächst an den Wochenenden, beginnend am 15. Mai, der
Strand überwacht werden, bevor vom 15. Juni bis zum 15. September
tägliche Aufsichten an zwei Stränden organisiert werden.
( R. Boivinet : :Place au photovoltaïque , in: SUD OUEST, 6. November
2009)
Neuer Großraumladen
Die Großmarktkette Leclerc plant, ein neues mittelgroßes
Einkaufszentrum in Le Verdon zu errichten. Das Projekt ist noch im
Anfangsstadium. In diesem Monat sollen die Grundstückskäufe unter Dach
und Fach gebracht werden. Danach könnte es aber sehr schnell gehen.
( M. Caporal: Leclerc vise le centre , in: SUD OUEST, 6. November 2009)
Perspektiven für das Médoc
Die Vereinigung der Unternehmer des Médoc, die siebzig meist kleinere
Betriebe zusammenfasst, will einen aktiven Part bei der Planung für die
wirtschaftliche Zukunft des Médoc spielen. Man hat mit Betroffenheit zur
Kenntnis genommen, dass die breite Ablehnung des
Methantankerhafenprojekts im Médoc von den wirtschaftlich maßgeblichen
Kreisen von Bordeaux mit Verärgerung registriert worden ist, und dass
von dieser Seite keine Förderung für das Médoc zu erwarten ist. Man ist
sich daher bewusst, dass man auf sich gestellt, Planungen vorantreiben
muss. Erstes Ergebnis dieser Bestrebungen ist ein Studie, die von den
Unternehmern des Médoc bei der Beratungsfirma Code in Auftrag gegeben
worden ist. Die Studie zeigt auf, dass im Médoc vorwiegend kleinere
Firmen die Regel sind. Dass die Region attraktiv ist, zeigen jüngste
demographische Erhebungen, die ebenso belegen, dass im Médoc alle
Altersstufen der Gesellschaft vertreten sind, was Anlass für die
Nachfrage nach bestimmten Dienstleistungen vornehmlich für ältere
Menschen ist. Zweiter Schwerpunkt der Studie ist die Analyse des
wirtschaftlichen Potentials des Tourismus, das eine Kultur der
Gastfreundschaft voraussetzt, die von der Schule an eingeübt werden
sollte. Weiter wurde festgestellt, dass, obwohl im Médoc die
Arbeitslosenquote die höchste des Departments Gironde ist, ebenso wie
beim RMI ( Revenu minimum d’insertion = das in Frankreich gesetzlich
zugesicherte Bedingungslose Grundeinkommen), es sehr schwer ist,
qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Andererseits gibt es
unterdurchschnittlich wenige Langzeitarbeitslose, was darauf
zurückgeführt wird, das sich bei vielen Erwerbstätigen eine Mentalität
des „ on s’arrange “ entwickelt habe. Ausgehend von diesen Beobachtungen
müsse man Anstrengungen unternehmen, die Arbeitnehmer weiter zu
qualifizieren und Pläne zu entwerfen für zukunftsträchtige
wirtschaftliche Aktivitäten, die wohl vor allem im Bereich der
erneuerbaren Energien zu finden sein dürften.
( M. Caporal: Des idées pour l’après-méthanier , in SUD OUEST, 5.
November 2009)
Gesunde Finanzen
Die gibt es in der Gemeinde Grayan-et-L’Hôpital . Vor allem dank des
Tourismus. So bringt der gemeindeeigene Campingplatz Le Gurp
ordentliche Erträge. In der Saison 2009 war die Auslastung deutlich
besser als im Vorjahr. Während der gesamten Öffnungszeit von Juni bis
September wurden 15% mehr Gäste gezählt als im Vorjahr. Mit dem für die
Kassen der Kommune überaus erfreulichen Reingewinn von rund 200.000 Euro
für das laufende Jahr. Noch mehr trägt das Naturistenzentrum Euronat zur
Zufriedenheit des Kämmerers bei. Von dort kommen jährlich mehr als
400.000 Euro als Pacht für die Nutzung des Geländes.
Erfreuliche Folge dieser gut sprudelnden Quellen ist die Tatsache, dass
die lokalen Steuern ( taxe d’habitation, taxe foncière ) sehr niedrig
sind, und dies schon seit Jahren. Diese erfreulichen Zustände verdankt
die Gemeinde, die 2005 (nur) 991 Einwohner (mit erstem Wohnsitz) zählte
dem Weitblick ihres ehemaligen Bürgermeisters Guy Lartigue , der die
Geschicke von Grayan-et-L’Hôpital von 1947 bis 2001 lenkte. Sein
Verdienst war es, dass der Campingplatz von Le Gurp zu dem wurde, was
er heute ist und dass das Naturistenzentrum Euronat, das größte seiner
Art in Europa auf dem Boden der Gemeinde Grayan ansässig wurde.,
( J.L. : Le tourisme rapporte gros à la mairie , in : SUD OUEST, 4.
November 2009)
Das Golfprojekt tritt auf der Stelle
Wenn es nach dem Willen des Bürgermeisters von Grayan ginge, wäre die
Erweiterung des bestehenden Golf-Übungsgeländes in Grayan zu einer
veritablen 18-Loch-Anlage längst Wirklichkeit. Ist aber nicht so, weil
unvorhergesehene Schwierigkeiten mit dem Gelände aufgetreten sind. Die
liegen in der Tatsache begründet, dass einige Bürger von Grayan alte
Nutzungsrechte an dem Gelände haben, die einst von einer Art
Genossenschaft verwaltet und geregelt wurden. Diese Institution ist
aber seit vierzig Jahren eingeschlafen. Der Versuch der
Gemeindeverwaltung, die für die Golfaktivitäten vorgesehenen Flächen
mit allen Rechten an die Gemeinde zu übertragen, ist zwar schon
unternommen worden, scheiterte aber daran, dass ein wichtiges Dokument
nicht auffindbar ist. Daher kann der Unterpräfekt von Lesparre, der
den Status der fraglichen Flächen ändern müsste, nicht das tun, was
die Gemeinde möchte. Zur Zeit wohl einziger Ausweg scheint ein
Verwaltungsgerichtsverfahren zu sein, das nach Lage der Dinge die
Übertragung der Flächen aussprechen wird. Das braucht aber Zeit. Die
Golfer werden Geduld aufbringen müssen.
( Julien Lestage: Le projet de golf piétine , in: SUD OUEST, 4.
November 2009)
Krach um die Vogelinsel
Die im Becken von Arcachon vor La Teste-de-Buch gelegene Vogelinsel
sollte eigentliche ein Hort der Ruhe und des Friedens sein. Ist sie
zur Zeit aber nicht. Grund ist ein riesiger Frontlader, der dort, wo
eigentlich nur Vögel sein sollten, auf 400m Länge Sand aufgeschüttet
hat. Diese ohne Abstimmung mit dem Bürgermeister in Auftrag gegebene
Maßnahme ist zwar dem Erhalt der Insel förderlich, verletzt aber die
Regeln, die zum Schutz der Insel und ihres Bestandes an Tieren und
Pflanzen bestehen. Wie sich herausstellte, erzeugt nicht nur der
Frontlader Krach. Den gibt es auch unter den wenigen Menschen, die zum
Teil seit Alters her, Rechte auf der Insel haben. Fürs erste ist der
Frontlader stillgelegt, ob das aber reicht, den Frieden der Insel
wiederherzustellen, bleib fraglich.
( D. Patsouris : L’île aux noms d’oiseaux , in: SUD OUEST, 4. November
2009)
Gegen Postreform
Während der französische Senat, die zweite Kammer der Legislative,
noch darüber berät, welchen Status die bislang staatliche Post in
Frankreich haben soll, gehen die Protestaktionen gegen die
Privatisierung der Post weiter. Jüngstes Ereignis war eine
Demonstration vor der Zentral-Post von Bordeaux-Mériadeck, an der sich
die in der Post vertretenen Gewerkschaften federführend beteiligten.
Der Protestzug zog anschließend zum Sitz des Präfekten, wo fünf
Repräsentanten der Demonstration zu einem Gespräch empfangen wurden.
Dabei wurden der Präfektur die Unterschriften von 73.000 Gegnern der
Postreform übergeben, die sich eindeutig gegen die geplanten
Änderungen in Status und Organisation der Post ausgesprochen hatten.
Bleibt abzuwarten, welche Folgen der landesweite Widerstand gegen die
geplanten Reformen bei der Post haben wird.
( H. M. : 73.000 bulletins à la préfecture , in SUD OUEST, 3. November
2009)
Straßenbau
Der unfallträchtige Abschnitt der RD 1215 bei Picot-Salaunes wird
hoffentlich in wenigen Monaten seine beklagenswerte Stellung in der
Unfallstatistik verlieren. Dazu sollen Baumaßnahmen beitragen, die
jetzt begonnen haben. Dabei wird die Straßenbreite in einem 6,5 km
langen Abschnitt von bislang 6 auf 7 Meter evergrößert. Zusätzlich
werden auf beiden Straßenseiten Standstreifen angelegt, die die
Straßenbreite auf insgesamt 12,50 m anwachsen lassen. Wenn die
Planungen umgesetzt werden können, soll die erweiterte Straße im Juni
2010 für den Verkehr freigegeben werden.
( J.Lestage: Picot-Salaunes: c’est parti , in SUD OUEST, 3. November 2009)
Kalte Dusche für Bayern München
Die Fußballer des erfolgsverwöhnten Münchener Vereins haben eine
ernüchternde Heimniederlage (0:2) gegen die Girondins aus Bordeaux
einstecken müssen. Damit ist für die Münchener die nächste Runde der
Champions League nur noch theoretisch zu erreichen. Egal wie man zu
den Bayern steht, die Girondins haben allen Grund zur Zufriedenheit.
Sie haben den Sprung in die nächste Runde geschafft.
(UM, 4. November 2009)
Bedrückende Erinnerungen
Der Titel des Beitrags, über den wir hier berichten nutzt ein
Wortspiel, das kurz erklärt werden muss: bête de somme = Arbeits-,
Lasttier; Betasom = Abkürzung (ital.) : beta für Bordeaux und
som für sommergibili (Untersee- Tauchboote).
Damit spielt der Titel auf die Tatsache an, dass der U-Bootstützpunkt
Bordeaux, dessen riesiger Betonbunker noch heute an den bassins à
flot steht, auch Basis für italienische U-Boote war.
Lange Zeit war wenig über die Umstände bekannt, unter denen der Bunker
errichtet wurde. Bald wird ein schmales Bändchen vorgelegt werden, in
dem einer der am Bau beschäftigten Arbeiter aus eigenem Erleben über
die harte und entbehrungsreiche Zeit berichtet, in der er an der
Errichtung dieses Bauwerks beteiligt war. Die Bauarbeiten haben im
September 1941 begonnen und wurden im Mai 1943 abgeschlossen. Eine
anschließend begonnene Verstärkung der Decken konnte wegen des
Kriegsverlaufs nicht mehr zu Ende geführt werden.
Am Bau des 43.000 m² großen Bunkers, der 600.000 m³ Beton verschlang
waren rund 5.000 Arbeitskräfte beteiligt, darunter etwa 3.000 Spanier,
die in 12-Stunden-Schichten, angetrieben von nicht zimperlichen
Aufsehern und Ingenieuren vorwiegend in Handarbeit unter großem
Zeitdruck bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gefordert wurden.
Einer dieser Spanier ist der Autor der jetzt bekannt gewordenen
Erinnerungen, die demnächst im Verlag Pleine Page erscheinen sollen:
José Ruiz: Lettre à un ami, du camp d’Argelès à la base soumarine de
Bordeaux, Pleine Page, 10 euros
( Is. de Montvert-Chaussy: Bêtes de somme pour la Betasom , in: SUD
OUEST, 2. November 2009)
Girondins 1:0
Mit einem Sieg über das Team aus Monaco haben die Fußballer aus
Bordeaux ihren ersten Platz in der höchsten französischen Liga
vereidigt. Die Girondins haben jetzt zwei Punkte Vorsprung vor Lyon
und vier vor Monaco. Am kommenden Dienstag geht es in einem
Auswärtsspiel gegen Bayern München um wichtige Punkte in der Champions
League.
(UM 1. November 2009)
>
Dezember 2009
Geschenkverkauf per Internet
Auch der Weihnachtsmann kommt offenbar in die Jahre. Das meinen wohl
immer mehr Franzosen, die mit Blick auf die jüngst erhaltenen Geschenke
fragen, wer da was falsch gemacht habe. Statistiker haben ermittelt,
dass in diesem Jahr unter den französischen Weihnachtsbäumen etwa 18
Millionen Dinge lagen, die die Beschenkten schnell wieder loswerden
möchten, wobei sie, wenn möglich, auf einen Erlös hoffen, der ihre durch
die Weihnachtszeit ohnehin geschwächte Finanzlage aufbessert oder sie in
den Stand versetzt, etwas vermeintlich Passenderes zu erstehen.
Auch hier hilft das Internet, das mit Portalen wie eBay, Price
Minister, Rue de Commerce und anderen gute Verkaufsmöglichkeiten bietet.
Diejenigen, die Geschenktes auf diesem Wegen anbieten, sollten aber
wohl im Sinne des Familienfriedens tunlichst Internetseiten meiden, die
auch von denen, die die Geschenke gemacht haben, genutzt werden.
( Marion Brunet, Les astuces pour revendre ses cadeaux de Noël en
ligne , in: SUDOUEST, 24. Dezember 2009)
Umfrage
Eine von dem französischen Meinungsforschungsinstitut IFOP im Auftrag
des SUD OUEST durchgeführte Umfrage zur Frage, ob das geplante neue
Fußballstadion in Bordeaux gebaut werden solle, ergab eindeutige
Ergebnisse. 63% der Einwohner des Départements Gironde sind dafür, 36%
sind dagegen, davon 20% sehr entschieden, nur eine kleine Minderheit hat
gar keine Meinung zu dem Problem.
Erstaunlich bei dem Meinungsbild, dass 73% der Befragten gutheißen, dass
die angrenzenden Gebietskörperschaften zögern, die noch fehlenden 15 Mio
für die Finanzierung des Stadions bereitzustellen. Hier dürfte wohl
nüchternes Abwägen eine Rolle gespielt haben: Wenn die 15 Mio aus
Mitteln der Gemeinden aufgebracht würden, dann ginge das bei leeren
Kassen nur über Steuererhöhungen, eigentlich klar.
Eindeutige Aussagen auch hinsichtlich des Schicksals des gegenwärtigen
Stadions Chaban-Delmas : 87% wollen, dass es erhalten bleibt,
modernisiert und einer neuen Nutzung zugeführt wird.
( Une large majorité en faveur de la construction du grand stade, in:
SUD OUEST, 30. Dez. 2009)
Hochleistungsinternet bis Ende 2010
In einem Interview erläuterte ein leitender Mitarbeiter des Syndicat
Gironde Numérique Perspektiven für die Entwicklung des Zugangs zum
Internet im Département Gironde . Das Syndicat Numérique Gironde ist
eine öffentliche Körperschaft, in der der Conseil général des
Départements 51% der Anteile hält und die Gemeinden die restlichen 49%.
Finanziert aus öffentlichen Mitteln, organisiert und fördert das
Syndicat Maßnahmen zur Verbesserung des Internetzugangs im Département
und wendet dafür 54 Mio Euro, verteilt über eine Reihe von Jahren, auf.
Für das Médoc werden die Aktivitäten des Syndicat eine baldige
Steigerung der Leistungsfähigkeit der Zugänge zum Internet bringen. Bis
Ende 2010 sollen die Bereiche, in denen derzeit die Übertragungsraten
noch unter 2 Mbit s liegen, bis auf geringe Ausnahmen auf den landesweit
angestrebten Standard gebracht werden. Man weiß jedoch jetzt schon, dass
1.232 Haushalte im Département überhaupt keinen Zugang zu ADSL haben
werden und dass 1.700 weitere auf absehbare Zeit mit einer
Transferleistung von 512 KB zufrieden sein müssen.
Das Syndicat fördert ebenfalls die Verlegung von hochleistungsfähigen
Glasfiberleitungen. Davon wird ein Netz von rund 1000 km Länge gebaut,
das im Médoc vor allem den Gebieten um Saint-Laurent , Pauillac und
Lesparre zugute kommen wird.
( G. Rigal : Du haut débit à la fin 2010 , in : in: SUD OUEST, 28.
Dez. 2009)
Handgeschriebene Glückwünsche?
Auch in diesem Jahr haben die Franzosen der Menge nach vorwiegend
papierlose Weihnachtswünsche an ihre Mitmenschen verschickt. Mit 599
Millionen weihnachtswünschenden SMS wurde der Rekord des Vorjahres
deutlich übertroffen, wobei der 25. Dezember 2009 mit 292 Millionen
Kontakten klarer Sieger gegenüber dem 24. Dezember mit 274 Millionen
Kontakten war. Für Neujahr werden noch einmal 500 Millionen SMS-Kontakte
erwartet. Als Hauptgrund für die Explosion der Festtagswünsche per SMS
oder auch per E-mail wird die Geschwindigkeit der Übermittlung genannt.
Auch die Tatsache, dass man elektronische Glückwünsche durch Bilder oder
Videos persönlich gestalten kann, mag viele Nutzer bewegen, dieser Art
Glück zu wünschen den Vorzug vor handgeschriebenen Wünschen zu geben.
( Alexandra Tauziac, le multimédia et les voeux de fin de l’année , in:
SUD OUEST, 29. Dezember 2009)
Gegen wildes Plakatieren
Nachdem die in Lesparre im letzten Herbst veröffentlichten
Vorschriften für das Plakatieren und das Anbringen von Reklametafeln im
öffentlichen Raum nur wenig Neigung ausgelöst haben, dem zu folgen, was
die Stadtverwaltung aus verschiedenen Gründen für notwenig hielt, sind
jetzt die ersten gezielten Aufforderungen verschickt worden, unerlaubte
Plakate etc. zu entfernen. Rechtliche Grundlage ist ein Dekret im Rahmen
des Umwelt-Kodex von 1976, das jegliche Form von Reklame auf und an
öffentlichen Flächen sowohl innerhalb als auch außerhalb von
geschlossenen Siedlungen untersagt, soweit nicht Ausnahmegenehmigungen
erteilt werden. Wie so vieles, was eigentlich verboten ist, zeigt der
Augenschein, dass es vielleicht daher besonders gern und häufig getan wird.
Die Regelungen, die jetzt in Lesparre durchgesetzt werden sollen
,versuchen nicht, die ganze Härte des Dekretes durchzusetzen, denn sie
gestatten eine Reihe von Ausnahmen, so für Betriebe, die versteckt
liegen und von den Durchgangsstraßen aus nicht wahrgenommen würden.
Erlaubt bleiben auch Hinweise auf den Verkauf von regional typischen
Produkten. Erreicht werden soll, dass die vielen wild angebrachten und
nachher oft vergessenen Tafeln, Kartons und Schilder, einer geordneten
und ansehnlicheren Form der Mitteilung weichen. Bleibt abzuwarten, wer
den längeren Atem hat: die Stadtverwaltung mit dem Bestreben, die neuen
Regeln durchzusetzen, oder diejenigen, die Spaß daran haben, Dinge zu
tun, die eigentlich ein bisschen verboten sind. Wir tippen auf einen
hohen Punktsieg für die Letztgenannten.
( S. Dubost : La fin de l’affichage sauvage est annoncée , in: SUD
OUEST, 29. Dez. 2009)
Manchmal gibt es drei Möglichkeiten
Der Breitbandzugang in das Internet (ADSL) ist in Frankreich zwar immer
weiter ausgebaut worden, dennoch gibt es noch Beschränkungen. Um hier
ohne Abhängigkeit von einem Anbieter prüfen zu können, ob über einen
Telefonanschluss Zugang zum Breitbandnetz möglich ist, gibt es jetzt
eine Internetadresse:
http: www.girondenumerique.fr
Drei Möglichkeiten bestehen:
Ein Anschluss hat Zugang zum ASDL-Netz mit wenigsten 2Mbit s,
es besteht Zugang zum ADSL-Netz mit wenigstens 2 Mbit s und ab 9. Januar
2010 wird dieses Leitung umgeschaltet auf einen Hochleistungsdienst,
der Anschluss liegt in einer „grauen“ (oder „schwarzen“) Zone, in der
entweder gar kein Zugang zu ADSL möglich ist oder nur mit geringerer
Leistung als 2 Mbit s. In diesem Fall muss auf alternative Verfahren
(Satellit) zurückgegriffen werden, für deren Installation es eine
finanzielle Hilfe in Höhe von 200 Euro gibt
(G. R. : Éligibilité à l’ADSL : 3 cas de figure, in : SUD OUEST, 28.
Dez. 2009)
_Anm. der Redaktion_ : Wir werden dazu eine Information geben in unserer
Rubrik dies&das und zwar auf der Seite: Internet per Satellit
Da war es nur noch einer
Anfangs hatten sich vier Bewerber um die Konzession für das Casino von
Soulac bemüht. Dann waren zwei ausgestiegen, und jetzt hat auch der
dritte erklärt, er sei nicht mehr interessiert. Übrig geblieben ist der
bisherige Betreiber, der wohl auch den Zuschlag bekommen dürfte.
Strittig sind noch die Bedingungen. Die Gemeinde will den bisherigen
Anteil für die Gemeindekasse von 12% auf 15% des Bruttoumsatzes des
Casinos anheben, was naturgemäß nicht auf Begeisterung beim Betreiber
trifft. Der führt ins Feld, dass die Bruttoeinnahmen im laufenden Jahr
um rund 14,6% zurückgegangen seien gegenüber dem Vorjahr, er weiß aber
noch nicht, ob der damit die Vorstellungen der Gemeinde beeinflussen
kann. Die Entscheidung soll bis zum 20. Januar fallen.
(Y. Saint-Serein : Frédérique Ruggieri renonce à Soulac, in:
SUD OUEST, 27. Dez.
2009)
Hochspannung unterirdisch
Der verheerende Orkan Martin vom 27. Dezember 1999 hatte in weiten
Teilen des Médoc die Stromversorgung unterbrochen, teilweise für mehrere
Wochen. Um eine Wiederholung möglichst auszuschließen, wurde
beschlossen, im Médoc das Hochspannungsnetz unterirdisch zu verlegen.
So richtig Druck wurde aber offenbar nicht gemacht, denn erst die
Mahnung, die der neuerliche schwere Sturm Klaus im Januar 2009 abgab,
führte zu einer Erhöhung des Tempos der Arbeiten. Jetzt sind 70 bis 80%
der Hochspannungsleitungen im Médoc unterirdisch verlegt. Die Linien mit
niedriger Spannung sind weitgehend verstärkt worden, teilweise auch in
die Erde verlegt, soweit die Gemeinden, die im Niederspannungsbereich
für die Kosten aufkommen müssen, dazu bereit waren.
( Y. S.-S. : La fée électricité était aux abonnés absents , in : SUD
OUEST, 26. Dez. 2009)
Vor zehn Jahren, Martin…
Am 26. Dezember 1999 wütete Orkan Lothar , einen Tag später Martin ,
der vorwiegend den Südwesten Frankreichs heimsuchte. Mit Böen von
unvorstellbarer Wucht richteten beide Schäden von etwa 6 Milliarden Euro
in Frankreich an und zerstörten 150 bis 170 Millionen Kubikmeter Holz.
Ein vergleichbarer Sturm hatte sich zuletzt am 17. Januar 1784 ereignet,
aber damals war die Bewaldung wesentlich weniger dicht.
Am 12. Januar 2000 kündigte der damalige Premierminister Lionel Jospin
einen auf zehn Jahre angelegten „ plan chablis “ ( chablis : Windwurf,
Windbruch) an, der 90 Mio Euro bereitstellen sollte. Angestrebt wurde,
147.000 ha Waldfläche aufzuräumen in den Départements Gironde, Landes
und Lot-et-Garonne . Von den 105.000 ha Waldfläche, die
wiederaufgeforstet werden sollten, sind erst 85.000 bearbeitet worden.
Besonders im Médoc warten noch größere Flächen darauf, wieder
bepflanzt zu werden. Mit den staatlichen Hilfen wurde unter anderem die
bislang in Aquitanien ungebräuchliche Lagerung von Holz unter
beständiger Bewässerung eingeführt und die Mechanisierung in den
Forstbetrieben vorangebracht.
Durch Klaus , den schweren Sturm vom Januar 2009, der noch einmal 38
Mio Kubikmeter Holz entwurzelte, und 2 Milliarden Schaden anrichtete,
sind jedoch viele Anstrengungen zunichte gemacht und neue Probleme
geschaffen worden, für die noch nach Lösungen gesucht wird..
( J. Ripoche : Il y a dix ans, Martin…, in: SUD OUEST, 26. Dez. 2009)
9.000 Euro gegen den Krebs
Es ist eine alte Erkenntnis, dass Kleinvieh auch, na, Sie wissen schon.
Dass Ähnliches auch für Korken gilt, erfuhr man dieser Tage. In Bordeaux
wurde nämlich von einem Verein, der gebrauchte Korken sammelt, ein
Scheck über 9.000 Euro an ein Krebsforschungsinstitut überreicht. Im
Vorjahr war der Scheck über 8.000 Euro ausgestellt, im kommenden Jahr
hofft man auf einen fünfstelligen Betrag.
Für den Verein Agir Cancer Gironde , der hinter dieser Aktion steht,
sammeln ehrenamtliche Helfer Korken egal welcher Art, Form und Farbe,
vorausgesetzt, sie sind aus Naturkork. Diese Korken werden einem Betrieb
zugeleitet, der daraus eine Vielzahl von Produkten erstellt, die Kork
als Basismaterial haben. Im kommenden Jahr sollen auch Korken aus
Kunststoff gesammelt und der Wiederverwendung zugeführt werden.
( V. Berge: Des bouchons par milliers , in: SUD OUEST, 25. Dez. 2009)
_Anmerkung der Redaktion_: Wir finden, dass diese Aktion unterstützt
werden muss. Dazu haben wir einen Anschlag auf unser Schwarzes Brett
gesetzt, in dem Näheres zu erfahren ist. Wir wollen sehen, ob wir eine
Sammelstelle für gebrauchte Korken in Euronat einrichten können. Dabei
erinnern wir an die bereits laufenden Sammelaktivitäten für
Kapselverschlüsse. Wenn Sie sich erinnern wollen, klicken Sie hier.
<78.html>
Nichts geht mehr
Für den Neubau eines modernen Ansprüchen genügenden Fußballstadions in
Bordeaux (Gesamtkosten rund 200 Mio Euro) fehlen noch immer ein paar
Milliönchen. Für die rund 10 Millionen, die noch aufgebracht werden
müssen, gibt es bislang keine Zusagen. Fest steht, dass der Verein,
hinter dem als Besitzer von 99% der Anteile der Fernsehsender M6 steht,
über die zugesagten 100 Mio hinaus keine weiteren Mittel zur Verfügung
stellen wird. Man verweist dabei darauf, dass das ursprüngliche
Engagement nur auf 85 Mio veranschlagt worden war. Bleibt abzuwarten,
wie es weitergeht.
(F. Laharie : Nicolas de Tavernost : « Nous avons fait notre travail »
, in SUD OUEST, 23. Dezember 2009)
Neuer Glanz
Die Chapelle du Mont Carmel der Kathedrale Saint André in Bordeaux wird
ab 15. Januar 2010 nach zweijähriger gründlicher Renovierung wieder den
Augen der Öffentlichkeit zugänglich sein. Zu bestaunen sein wird ein
Prachtwerk, das man angesichts der verblichenen und geschwärzten Farben,
die in den letzten Jahrzehnten zu sehen waren, kaum erwartet hätte. Die
Kapelle, deren Restaurierung 700.000 Euro gekostet hat, ist zwischen
1861 und 1869 von Alexandre Denuelle (Wände und Säulen) und Savinien
Petit (Raum über dem Altar) ausgemalt worden.
( J.-P. Vigneaud : Le voile se lève , in : SUD OUEST, 23. Dez. 2009)
Saisonende
Mit der Amadea , die am 23 Dezember in Bordeaux Station machte, ist die
Saison der Kreuzfahrtschiffe für 2009 zu Ende gegangen. In diesem Jahr
haben 30 von ihnen die Gironde besucht, die ganz großen haben in Le
Verdon angelegt, die nicht ganz so riesigen haben den Port de la Lune
in Bordeaux besucht. Sie haben im zu Ende gehenden Jahr 42.193
Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord gehabt, gegenüber 28.000 im
Jahr 2008. Größtes Schiff war die Ventura mit 4.811 Personen, gefolgt
von der Queen Mary 2 mit 4.328. Jeder Kreuzfahrteilnehmer gibt pro Tag
durchschnittlich 193 Euro bei einem Landgang aus.
(Philippe GARCIA Florence RICO-FAYAD : 21.12.2009 :Escales et
Croisière : Fin de saison pour Bordeaux
<http: www.aquitaweb.com Aquitaine-Actualites escales-et-croisiere-fin-de-saison-pour-bordeaux 2009 12 21 >,
http: www.aquitaweb.com Aquitaine-Actualites )
Pokerpartie
In Soulac laufen die Verhandlungen über die Vergabe des Casino schon
seit geraumer Zeit, aber es ist noch keine Entscheidung gefallen.
Vorerst ist lediglich beschlossen worden, dem gegenwärtigen Betreiber
das Casino noch für einen weiteren Monat zu überlassen. Um den neuen
Vertrag bemühen sich zwei Bewerber. Die Gemeinde erhält gegenwärtig 12%
der Bruttoumsätze des Casinobetriebes, will den Prozentsatz aber auf 15%
anheben. Bislang liefert das Casino der Gemeindekasse zwischen 300.000
und 400.000 Euro jährlich. Verständlich, dass man nach Möglichkeiten
sucht., diese Einnahmequelle noch ergiebiger sprudeln zu lassen.
( Y. Saint-Sernin : Partie de poker pour le casino de Soulac , in: SUD
OUEST, 24. Dez. 2009)
Anfangserfolg
Der am 12. Dezember eröffnete und am Vorabend des Heiligen Abend zu Ende
gegangene Weihnachtsmarkt in Lesparre war eine Premiere, für die die
Gemeinde eigens 12 Holzhütten angekauft hatte. Die Beschicker des
Marktes waren trotz des teilweise ungastlichen Wetters im ganzen
zufrieden, hatten aber von den Öffnungszeiten über den Standort und
andere kleinere Probleme eine Reihe von Anregungen für Verbesserungen.
Im Gespräch ist die Gründung eines Vereins, der sich um die Organisation
und Ausgestaltung der nächsten Weihnachtsmärkte kümmern soll.
( S. Dubost : Marché de Noël : une première édition appréciée , in SUD
OUEST, 24. Dez. 2009)
Straßenbahn Linie D
Die neue Straßenbahnlinie im Großraum Bordeaux, die von Quinconces
nach Eysines führen soll (und damit für alle aus dem Médoc anreisenden
Bordeauxbesucher von großem Interesse), ist zwar am 6. November
beschlossen worden, erregt aber Ärger bei dem Verein Tram en Jalles .
Der kritisiert, dass die Beschlussfassung über die Streckenführung nicht
nach demokratischen Grundsätzen durchgeführt worden sei und deshalb
annulliert werden müsse. Der Verein bemängelt vor allem, dass die
geplante Steckenführung zu wenig Rücksicht auf die Ansichten der Bürger
genommen habe. Sollte der beantragte recours gracieux (Einspruch gegen
eine behördliche Maßnahme ohne Einschaltung der Justiz) kein Gehör
finden, werde man das zuständige Verwaltungsgericht anrufen. Mit
unabsehbaren zeitlichen Konsequenzen für die Verwirklichung des
Straßenbahnprojekts.
( D. Lherm : La CUB sous la menace d‘ un recours au tribunal
administratif , in: SUD OUEST, 22. Dez. 2009)
Abschreckung im reduzierten Format
Ursprünglich sollten in Frankreich ab 2011 auf Zigarettenpackungen
abschreckende Fotos gegen das Rauchen zu sehen sein, die das maximal
möglich Format haben sollte, also, Packungsgröße. Und das beidseitig.
Widerstand dagegen gab es vornehmlich beim Handel. Dem trug das
Gesundheitsministerium jetzt Rechnung: Die maximale Größe der
abschreckenden Fotos soll 40% der Packungsoberfläche nicht
überschreiten, so wie das in den übrigen Ländern der EU vorgesehen ist.
Ob damit dem Wohlbefinden der Raucher nachhaltig geholfen wird, darf
bezweifelt werden.
( F.G. : Tabac : des photos-chocs sur les paquets, mais en petit ,
in : Le Figaro, 22. Dez. 2009)
Nachtrag
Beim diesjährigen Weihnachtsmannlauf in Grayan am 20. Dezember waren
in der Erwachsenenklasse 184 Läuferinnen und Läufer am Start,
Melderekord. Der Sieger Alex Aiguiar benötigte für die 13 km langes
Strecke 45 Minuten und 22 Sekunden, die schnellste Weihnachstfrau,
Annie-Rose Germain , war 54 Minuten und 57 Sekunden unterwegs.
( M. C. : 184 pères Noël dans la course , in SUD OUEST, 23. Dezember 2009)
_Anmerkung der Redaktion_ : Bilder und einen am Tag des Ereignisses
entstandenen Augenzeugenbericht gibt es, wenn Sie hier klicken. <193.html>
Unterschrieben
Nun ist es sicher : Der Solarzellenhersteller First Solar siedelt sich
in Blanquefort an und schafft 400 Arbeitsplätze. Die Entscheidung für
Blanquefort fiel, nachdem fünfzehn Mitbewerber um die Fabrik aus dem
Rennen waren. Ausschlag gaben neben der Infrastruktur des neuen
Gewerbegebietes in Blanquefort nicht zuletzt die zugesagten
finanziellen Anreize. So steuern verschiedene lokale Körperschaften 2
Mio Euro bei, der französische Staat ebensoviel. 4 Mio Euro werden aus
Brüssel erwartet. Schließlich werden die Fabrikgebäude für 30 Mio Euro
von einem Immobilieninvestor gebaut und anschließend an First Solar
vermietet. First Solar wird seinerseits 60 Mio Euro in die technische
Ausrüstung stecken. Baubeginn für die Gebäude soll im Herbst 2010 sein,
die Produktion soll 2012 beginnen. Um den Absatz braucht an sich bei
First Solar nur wenig Sorgen zu machen, denn für zehn Jahre nimmt
EDF die gesamte Produktion an Dünnschichtmodulen ab.
( B. Béziat : First Solar va créer 400 emplois , in : SUD OUEST, 22.
Dez. 2009)
Wieder mehr Verkehrstote
Das Verkehrsministerium in Paris gab bekannt, dass in Frankreich die
Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten in den zurückliegenden Monaten
zugenommen habe im Vergleich zum Vorjahr. So seien in den elf Monaten
von Januar bis November 2009 3.967 Verkehrstote zu beklagen gewesen, 54
mehr als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Diese Entwicklung
habe sich im Juni 2009 angekündigt, als eine Zunahme von 33% gegenüber
dem Vorjahresmonat bei den Verkehrstoten registriert wurde. Nach wie vor
ist die Hauptursache für Unfälle mit Todesfolge eine überhöhte
Geschwindigkeit. Die Ligue contre la violence routière hat
herausgefunden, dass die Reduzierung der Geschwindigkeit um 1% das
Unfallrisiko um 4% mindert. Eine bedenkenswerte Feststellung! Für die
Polizei gibt es keinen Zweifel, dass die Radarkontrollen ausgebaut
werden müssen.
( C. C. : Le seuil des 4.000 morts pourrait être dépassé , in : Le
Figaro, 22. Dez. 2009)
Cabaret transformiste
In Couquèques ist nach zweijähriger Umbauzeit das Cabaret San
Sebastian wieder eröffnet worden. Es bietet jetzt 130 Plätze in einem
völlig neu gestalteten Saal. Der Besitzer, der anfangs tagsüber als
Maurer und abends als Künstler auftrat, hat nunmehr das Cabaret zu
seinem alleinigen Beruf gemacht. Und der wachsende Zuspruch des
Publikums gibt ihm recht.
( F. Paillot : Nouvelle ambiance au cabaret San Sebastian , in : SUD
OUEST, 21. Dezember 2009)
Superbaustelle
Das in Bordeaux geplante Großprojekt Euratlantique , bei dem es sich um
den Bau eines großen Wirtschafts-, Wohn- und Verwaltungszentrums um die
Gare Saint-Jean herum handelt, ist von der französischen Regierung zum
Projekt von nationalem Interesse erklärt worden. Was gut ist für die
Realisierung und die Finanzierung. Nach den Planungen sollen in den
nächsten 20 Jahren rund 2 Milliarden Euro in dieses neue Stadtviertel
investiert werden, um auf 780 ha unter anderem 15.000 Wohnungen, 450.000
m² Büroflächen, Hotels, Geschäfte, Gesundheitseinrichtungen, Schulen
etc. zu errichten.
(J .-B. Gilles: Le Projet XXL de Bordeaux , in: SUD OUEST, 21. Dez. 2009)
Unfallbilanz
Während die landsweiten Zahlen wenig Anlass zum Optimismus geben, ist
das Bild im Médoc wesentlich freundlicher, wie der Unterpräfekt Olivier
Delcayrou von Lesparre bekanntgab. Danach sind 2009 im Médoc seit
Januar 56 Unfälle registriert worden, 18 weniger als 2008. 62 Personen
sind im Straßenverkehr verletzt worden, im Vorjahr waren es doppelt
soviel. Lediglich bei den Verkehrstoten sieht es düsterer aus, denn in
den beiden letzten Jahren waren jeweils zehn Tote auf den Straßen des
Médoc zu beklagen. Die Ursachen für den Rückgang der Zahlen bei Unfällen
und Verletzten wird von der Polizei in einem verbesserten Verhalten der
Verkehrsteilnehmer gesehen, hinter dem jedoch massiver Kontrolleinsatz
der Polizei stand. Der wird bleiben oder gar noch verstärkt werden unter
dem Motto: Contrôles, tolérance zéro .
( F. P. : Sécurité routière: un bilan stable en 2009 , in: SUD OUEST,
-
- Dez. 2009)
Videoüberwachung
Auf der letzen Sitzung des Gemeinderates von Pauillac in diesem Jahr
stand eine lange Liste von Punkten auf der Tagesordnung. An erster
Stelle wurde lange diskutiert über die beabsichtigte Installation von
Überwachungskameras. Beschlossen wurde nach längerer Debatte die
Installation von 11 Videokameras, die im Februar des nächsten Jahres
funktionsfähig sein sollen.
( F. Wolff : Vidéoprotection : 11 caméras en février , in : SUD OUEST,
21 Dez. 2009)
Neues Naturschutzgebiet im Médoc
Südlich von Hourtin wurde durch Dekret des Premierministers vom 15.
Dezember 2009 ein Gebiet von 2150 Hektar zum Naturschutzgebiet erklärt,
das Strände, bewaldete und unbewaldete Dünen und Wald umfasst, die
typisch für diese Landschaft sind. Das Gebiet umfasst die Waldungen
südlich von Hourtin zusammen mit einem 3,6 km langen Strand und den
westlichen Rand des Sees von Hourtin . Der Zugang zu diesen Gebieten
ist unter Beachtung von Regeln, die ihrem Schutz dienen, möglich.
( Julien Lestage, Réserve naturelle d’Hourtin , in: SUD OUEST, 19.
Dezember 2009)
Streik in Bordeaux
Einen Tag lang fuhren die Straßenbahnen in Bordeaux nicht oder nur sehr
vereinzelt. Grund war ein Streik, mit dem die Betreibergesellschaft
Keolis zu Zugeständnissen an die Beschäftigten bewegt werden sollte.
Die verlangen neben mehr Lohn und Gehalt Zusicherungen, dass die
geplanten Umstrukturierungen nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen führen.
Erreicht haben sie außer dem vorgezogenen Wirksamwerden der bereits
zugestandenen Verbesserung der Einkommen um 1,2% und kleinen Zulagen bei
Urlaubsgeld und Sonderprämie nichts Konkretes. Der Streik wurde aus
Rücksicht auf die Fahrgäste und die Geschäftswelt in Bordeaux nach einem
Tag beendet. Die Fortsetzung im nächsten Jahr ist wohl vorprogrammiert.
( Th. Saintourens: Une journée de grève et le tramway repart , in : SUD
OUEST, 19. Dez. 2009)
Keine unlösbare Aufgabe
Die Girondins aus Bordeaux haben es in der nächsetn Runde der Champions
League mit Olympiakos Piräus zu tun. Eine, wie es scheint lösbare
Aufgabe, wenn die Mannschaft aus Bordeaux die Leistung bringt, die sie
in der ersten Phase des Wettbewerbs gezeigt hat. Spieltermine sind der
-
- Februar und der 17. März 2010. Wie gut die Girondins derzeit in Form
sind, musste ihr letzter Gegner, die Mannschaft aus Lorient erfahren,
die 4:1 überrollt wurde.
(UM, 19. 12. 2009)
First Solar kommt
First Solar, weltweit führender Hersteller von Photovoltaik-Elementen,
wird sich , wenn nicht in letzter Sekunde noch Unerwartetes geschieht,
in Gironde ansiedeln. Die neue Fabrik soll in Blanquefort
entstehen, im Jahre 2012 die Produktion aufnehmen und rund 400 neue
Arbeitsplätze schaffen.
First Solar ist eine amerikanische Firma, die Produktionsstätten in
den USA, in Malaysia und in Frankfurt Oder betreibt. Die neue Anlage
in Blanquefort soll vornehmlich Westeuropa beliefern, besonders
Frankreich, wo bis 2020 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung
von 5.400 MW installiert werden sollen. (Zum Vergleich: Das
Kernkraftwerk bei Blaye erzeugt bei Höchstbelastung 3.600 MW Strom)
( B. Broustet : First Solar devrait s’installer en Gironde , in: SUD
OUEST, 18. Dezember 2009)
Aktuelles vom Unterpräfekten
Der in Lesparre amtierende Unterpräfekt Olivier Delcayrou gab in
einer Pressekonferenz Einblick in verschiedene Problembereiche. Er
erläuterte, die öffentliche Sicherheit im Médoc habe sich nach dem
Absinken der Kriminalität in den Jahren 2007 und 2008 im Jahre 2009
auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert, doch müssten weitere
Anstrengungen unternommen werden.
Die Existenzsorgen wegen der Klinik in Lesparre seien überwunden. Der
Personalbestand im ärztlichen Bereich sei aufgestockt worden, doch
bleibe die Klinik auf staatliche Zuschüsse angewiesen. Hier solle
angestrebt werden, durch Zusammenarbeit mit den lokalen medizinischen
Diensten eine bessere Auslastung der Klinik zu erreichen. Unanhängig
davon werde ein großes Paket von Investitionsmaßnahmen zugunsten der
Klink durchgeführt.
Der dritte Problemkreis, die Photovoltaik sei derzeit im Médoc
besonders aktuell. Es gebe Projekte in Sainte-Hélène, Hourtin,
Vendays-Montalivet, Castelnau, Lacanau und Naujac-sur-mer . Da es
keine zentrale Instanz gebe für ein Gesamtkonzept bezüglich der
Photovoltaik, müssten die angestoßenen Projekte von Fall zu Fall
bearbeitet und entschieden werden.
( Le sous-préfet fait le point sur les dossiers chauds , in : SUD
OUEST, 18. Dezemner 2009)
Eine Kiste voller guter Ideen
Der Kindergemeinderat von Vendays-Montalivet kam zu seiner zweiten
Sitzung nach den Wahlen in 2008 zusammen. Vier der gewählten
Vertreter innen waren anwesend, die eine große Anzahl von Vorschlägen
zur Sprache brachten. Der Kindergemeinderat folgt denselben Regeln, z.
-
- Einladungsform und –frist betreffend wie der Gemeinderat der
Erwachsenen. Es zeigte sich, dass sich viele zu befolgende Regeln schon
gut eingespielt haben. Die kleinen Ratsmitglieder erhielten
Informationsmaterial, um sich über die verschiedenen Arbeitsgruppen,
denen sie sich anschließen können, zu informieren. Wie im Gemeinderat
der Erwachsenen haben auch die gewählten Vertreter innen der Kinder das
Recht, dass alle ihre Fragen beantwortet werden und dass ihre Vorschläge
ernst genommen und auf Realisierbarkeit geprüft werden.
Gute Vorschläge, die Sicherheit im Straßenverkehr, in öffentlichen
Verkehrsmitteln und in Privatautos betreffend, wurden gesammelt und
diskutiert. Dies alles verspricht ein gutes weiteres Zusammenwirken
von Kinder- und Erwachsenenwelt!
( Lyne Llobell, La boîte à idées des petits élus , in: SUD OUEST, 17.
Dezember 2009)
Wird der Strom knapp in Frankreich?
Nein, er wird es nicht, er ist es schon. Und zwar schon seit Oktober,
als Frankreich erstmals seit langer Zeit Strom importieren musste, weil
rund ein Drittel seiner Elektrizitätswerke, die vornehmlich
Atomkraftwerke sind, außer Betrieb waren und zum großen Teil noch sind.
Angesichts der stark gefallenen Temperaturen in Frankreich ist der
Strombedarf in diesen Tagen kräftig angestiegen, zumal ein großer Teil
der französischen Haushalte elektrisch heizt. Die Verbraucher im Westen
und im Südosten Frankreichs sind aufgefordert worden, sparsam mit
elektrischer Energie umzugehen. In den Regionen Alpen-Provence-Côte
d’Azur und in der Bretagne wird empfohlen, zwischen 17.00h und 20.00
keine elektrischen Haushaltsgeräte zu benutzen.
Grund zur Panik besteht jedoch nicht, da das europäische Verbundnetz, in
das Frankreich sonst seine Stromüberschüsse einspeist, diesmal in
umgekehrter Richtung Strom aus den Nachbarländern nach Frankreich
bringen wird. Schwachstellen dabei können allerdings die
Hochspannungsleitungen in Frankreich sein, da es zu wenig
Ausweichleitungen im Pannenfall gibt, wie überhaupt erheblicher
Modernisierungsbedarf beim Leitungsnetz in Frankreich besteht. Das sehen
die Energieversorger auch, die große Investitionen ankündigen. Aber, was
erst angekündigt ist, funktioniert eben noch nicht.
( Océane Ciuni : Coupures de courant : «Je vais juste prévoir des
bougies», Le Figaro, 16. Dezember 2009, siehe dazu auch ebd., 17.
November 2009: EDF n’a pas pu fournir assez d’électricité en octobre
und 11. 11. 2009 : Comment la France se prépare pour éviter une
grande panne d’électricité )
Girondins nicht souverän, aber erfolgreich
Beim direkten Verfolger Montpellier erreichten die Girondins aus
Bordeaux am 16. Dezember ein 1:0, das ihren Abstand zu den Verfolgern
komfortabel vergrößert. Aus Sicht der Girondins weniger erfreulich:
Sie haben den vierten Strafstoß in Folge nicht verwandeln können. Na,
Hauptsache die Punkte stimmen.
(UM, 17.12. 2009)
Sportliche Weihnachtsmänner
Dass es den Weihnachtsmann gibt, wissen eigentlich alle, dass der auch
sportliche Ambitionen hat, wissen zumindest die Zeitgenossen, die schon
mal etwas vom Lauf der Weihnachtsmänner in Grayan-et-L’Hôpital gehört haben.
Dieser Lauf findet in diesem Jahr statt am Sonntag, 20. Dezember,
natürlich in Grayan.
13.00 h Beginn der Festlichkeit mit der Einschreibung der Läufer
14.00 h Start zum Fußmarsch über 12 km
-
- 15 h Start der course des lutins (6 – 12 Jahre)
15.00 h Start zum Lauf der Weihnachtsmänner über 13 km
Den ganzen Nachmittag über musikalische Animationen, Crêpes, Glühwein,
Jonglier-Werkstatt, …., Rundfahrt in der Kutsche des Weihnachtsmanns
17.00h Preisverleihung
Anschließend:
– embrasement de l’église (eine Übersetzungmaschine macht daraus:
„ Feuerbrunst der Saint-Pierre-Kirche“ ; gemeint ist eine harmlose große
Illumination, bei der die Kirche nicht abbrennt)
– Apéritif
Auskünfte: 06 75 21 42 44 (Lauf) und 06 88 59 69 31 (Fußmarsch).
Gute Rendite
Die kürzlich in Bordeaux an sechs Ampelanlagen aufgestellten
Überwachungskameras erweisen sich als lukrative Investition mit
respektabler Rendite zugunsten der öffentlichen Kassen. Die erwischten
Verkehrsteilnehmer haben allerdings zunehmend mehr Lust, die
Strafbescheide anzufechten. Was ihnen meist nicht gelingt.
Ein derzeit im Internet zirkulierendes Schreiben, das so aussieht, als
ob es offiziellen Charakter trüge und in dem angeordnet wird, die
Vorwarnungen vor festinstallierten Radaranlagen zu entfernen, ist eine
Fälschung. Es bleibt also dabei, dass auf stationäre Radaranlagen
vorbeugend hingewiesen wird.
( Jean-Michel Desplos : Les feux flashent, les contestations pleuvent,
in : SUD OUEST, 15. Dezember 2009)
Fragezeichen
Die stehen hinter dem Satz, in dem gefragt wird, woher die restlichen 15
Mio Euro kommen werden, die für den Neubau des großen Fußballstadions in
Bordeaux gebraucht werden. Die Stadt Bordeaux hat zwar fristgerecht zum
-
- Dezember ihre Kandidatur als Austragungsort für Spiele der
Fußball-Europameisterschaft 2016 bekräftigt, das fehlende Geld ist aber
noch nicht aufgetrieben. Am 25. Januar des kommenden Jahres wird das
Problem auf der Tagesordnung des Stadtrates von Bordeaux stehen. Man
hofft, dass dann die Finanzierung bereits steht.
( Denis Lherm u. Jean-Paul Vigneaud : Le grand stade dans l’impasse ,
in: SUD OUEST, 15. Dezember 2009)
Kalenderverkauf
Seit mehr als 200 Jahren ist es Brauch in vielen Gegenden Frankreichs,
dass in der Vorweihnachtszeit Postboten, Feuerwehrleute und Angehörige
der Müllbeseitigungsbetriebe von Tür zu Tür gehen und Kalender für das
kommende Jahr verkaufen, um so ihre eigene Kasse zu füllen oder mit dem
Erlös z. B. ein selbstgewähltes Projekt zu unterstützen. Die Postboten
in Frankreich haben übrigens ein verbrieftes Recht zu diesem ansonsten
wohl nicht geduldeten Nebenerwerb, denn ihnen wurde von einem längst
verblichenen Postdirektor im Jahre 1849 bestätigt, dass ihr
Kalenderverkauf auf eigene Rechnung am Jahresende seit langem ein fest
etablierter Brauch sei. Und dieser Brauch lebt weiter und wird es auch
wohl in Zukunft tun. Wieviel dabei zu verdienen ist, ist Post- und
Dienstgeheimnis, aber es ist kein Geheimnis, dass es ich lohnt.
( Sylvaine Dubost. Deux siècles d’almanach , in: SUD OUEST, 12. Dezember
2009)
Gefährliches Frittieröl
Gemeinhin interessiert an Frittieröl nur die Frage, ob es frisch ist
oder nicht. Die Polizei in Kopenhagen verbindet mit dem besagten Öl
offenbar andere Vorstellungen. So geschehen, als sie einen Bus aus der
Charente maritime anhielt, der auf dem Dachträger 250 Liter
Treibstoff, hergestellt aus einem Mix aus aufbereitetem Frittieröl und
Diesel, mit sich führte. Der Inhalt der Kanister war die wohlberechnete
Treibstoffmenge, die die 30-köpfige Reisegruppe, Mitglieder des
Umweltschützervereins roule ma frite , für die Heimreise benötigte. Man
erklärte der Polizei, dass man wegen des Klimagipfels in die dänische
Hauptstadt gekommen sei und dass man, weil besonders umweltbewusst, die
Reise per Bus angetreten habe, der zudem noch mit umweltverträglichem
Brennstoff angetrieben werde. Die Polizei ließ sich trotz langen
Palaverns nicht erweichen: Die Kanister wurden konfisziert, da man
daraus ja auch gefährliche Waffen herstellen könnte, und das sei
angesichts des Klimagipfels derzeit nicht gern gesehen. Basta. Das
ehemalige Frittieröl ist weg und bleibt unter Verschluss. Die
Umweltschützer sind aus verständlichen Gründen verärgert, müssen sie
doch jetzt den Treibstoff für die Rückreise an ganz normalen Tankstellen
kaufen, mit allen bekannten Konsequenzen. Nicht klar ist, was die
Polizei jetzt mit dem gefährlichen Stoff macht.
( Christophe Galichon: La friture, arme fatale , in: SUD OUEST, 14.
Dez. 2009)
Spannung pur
Die haben die Girondin s aus Bordeaux bei ihrem heutigen Spiel bei Lyon
verbreitet. Nach einem Treffer in der 86. Minute, bei dem die beiden
Stars von Bordeaux, Gourcuff und Chamakh ihre Füße im Spiel hatten,
beendete der Schiedsrichter erst nach 95 Minuten die Partie. Bordeaux
liegt nach diesem Spieltag weiter auf dem ersten Platz, mit vier Punkten
Vorsprung auf Montpellier, das allerdings ein Spiel weniger ausgetragen hat.
(UM, 13. Dez. 2009)
Fanartikel
Die erste Fußballmannschaft der Girondins de Bordeaux , amtierender
französischer Fußballmeister, ist auf dem grünen Rasen eine Größe erster
Ordnung, die nicht nur den Münchener Bayern gezeigt hat, wie man Fußball
spielt und dabei siegt. Auch außerhalb des Spielfeldes sind die
Girondins erfolgreich. So beim Verkauf von Fanartikeln, der in diesem
Jahr 7 Mio Euro in die Vereinskasse bringen dürfte (nach 4 Mio im
letzten Jahr). Regelrechte Renner sind Trikots in den Vereinsfarben, von
denen in diesem Jahr 90.000 abgesetzt werden dürften (nach 50.000 im
Vorjahr. Trotz der beeindruckenden Umsatzsteigerung steht der
Fanartikelabsatz in Bordeaux in Frankreich keinesfalls an erster Stelle.
Die nimmt Olympique de Marseille ein mit 45 Mio Umsatz im letzten Jahr,
gefolgt von Lyon mit 12,7 Mio für 2008. Der durchschnittliche Absatz an
Fanartikeln bei den Vereinen der ersten Fußballiga in Frankreich liegt
bei 4,3 Mio Euro pro Saison. Vor diesem Hintergrund sind die für dieses
Jahr erwarteten 7 Mio für die Girondins ein gutes Ergebnis
( D. Lherm : Les dérivés ravivés , in: SUD OUEST, 13. dez. 2009)
Neuer Chef für Notfallklinik
Der Notfalldienst der Klinik in Lesparre hat einen neuen Chef erhalten.
In einer Pressekonferenz wurde Dr. Fabrice Grégoire vorgestellt. Er
hat bereits früher in der Klinik von Lesparre Erfahrungen gesammelt und
sagt, er sei motiviert für die neue leitende Aufgabe. Der Direktor der
Klinik, Jean-Marc Lismonde blickte auf das zu Ende gehende Jahr zurück
und verschwieg nicht, dass es im Laufe der letzten Monate einige
Probleme in der Klinik gegeben habe, die aber jetzt überwunden seien.
Die Klinik habe einen neuen Anästhesisten verpflichten können. Weiterhin
sei eine seit langem erwartete Reha-Abteilung eröffnet worden, deren 12
Betten bereits vollständig belegt seien. Es werde daran gedacht, die
Bettenzahl aufzustocken. Gutes war auch zu hören von den geplanten
Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und Einrichtungen der Klinik, die auf 12
Mio Euro veranschlagt werden, von denen 9 Mio vom Staat übernommen
werden. Bis Ende 2012 sollen die Arbeiten beendet werden.
( J. Lestage : Un patron pour les urgences , in: SUD OUEST, 12. Dez. 2009)
Adieu Kastanienallee!
In Lesparre gibt es eine prächtige Kastanienallee am Cours Victor
Hugo , aber nicht mehr lange, denn diese Kastanien sollen gefällt
werden. Das löst Widerspruch und Trauer aus, kann im Hinblick auf
die Sicherheit der Passanten, der Umgebung und den Zustand der sehr
kranken Bäume, was auch durch ein Expertengutachten bestätigt wurde,
nicht vermieden werden. Die extremen Wetterverhältnisse des letzten
Jahres gaben den 48 Bäumen, die aus dem Stadtbild von Lesparre nur
schwer wegzudenken sind, den Rest! Dank sei ihnen für die vielen
Jahre, in denen sie Schatten und Früchte spendeten.
( Sylvaine Dubost: La fin des marroniers , in: SUD OUEST, 10. Dezember
2009)
Große Ereignisse …
Jedermann weiß, dass die für gewöhnlich ihre Schatten vorauswerfen. Die
Tour de France des nächsten Jahres macht da keine Ausnahme. Und so ist
es natürlich, dass in Pauillac die Vorbereitungen für die
Zeitfahr-Etappe, die am 24. Juli zwischen Bordeaux und Pauillac
ausgetragen werden soll, bereits auf Hochtouren laufen. 100.000
Zuschauer werden am Etappenziel erwartet, und auch am Tag danach werden
noch etwa 30.000 Menschen mehr als sonst in Pauillac sein. Zum ersten
Zusammentreffen der Organisationsgruppe unter Leitung des Bürgermeisters
waren die Vertreter innen der Vereine der Stadt geladen. Der
Bürgermeister versprach, alle Bürgerinnen und Bürger, die dies wünschen,
an der Planung und Durchführung dieses Großereignisses zu beteiligen.
Erstes konkretes Ergebnis der Zusammenkunft war die Einsetzung einer
Arbeitsgruppe, die alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Tour de
France koordinieren soll.
Das Ziel des Zeitfahrens wird in der rue Edouard-de-Pontet sein. Für
die Mitglieder des offiziellen Tourkomitees ASO wird ein Bereich auf
den Quais zwischen dem Kino Eden und dem Skaterpark reserviert werden.
Der Bereich für die Presse wird bei der Sporthalle sein. Zum nächsten
Treffen des Organisationskomitees in Pauillac werden auch die
Kaufleute der Stadt eingeladen werden.
( Julien Lestage, Pauillac prépare le Tour de France avec ses
associations , in: SUD OUEST10.Dezember 2009)
Indiensststellung
Nach mehrwöchigen Erprobungen ist L’Estuaire , die neue Fähre für die
Verbindung Royan – Le Verdon, am 9. Dezember 2009 offiziell in Dienst
gestellt worden. Die in Concarneau fertiggestellte Fähre hat ihre
Anfänge in Danzig erlebt, dort wurde nämlich der Schiffskörper gebaut.
Der wurde dann nach Frankreich geschleppt und mit allem versehen, was
ihn zum richtigen Schiff macht. Der Bau hat insgesamt 25 Mio Euro
gekostet, die aus öffentlichen Mitteln aufgebracht wurden.
Die Fähre ist 78 m lang und etwas mehr als 18 m breit. Sie kann 146 PKW,
sechs LKW und 600 Passagiere aufnehmen, eine Fracht, die in weniger als
20 Minuten an ihren Bestimmungsort gebracht wird.
L’Estuaire entspricht der schon seit 2002 im Einsatz befindlichen La
Gironde vom Typ her. Beide sind „amphidrome “, das heißt, sie sind aus
zwei nahezu gleichen Hälften zusammengesetzt, so dass die Unterscheidung
zwischen Heck und Bug, bei einem konventionellen Schiff eine durchaus
sinnvolle Differenzierung, kaum ertragreich ist. Da Kapitän und
Steuermann sich keine Gedanken darum machen müssen, wo vorn und hinten
ist, drehen sie sich einfach um, wenn sie im Hafen angekommen sind,
gehen an die gegenüberliegenden Steuerstände und laufen in die
entgegengesetzte Richtung aus, ohne die Fähre wenden zu müssen.
Praktisch und zeitsparend. Von diesen Vorteilen haben im Jahr 2009 viele
der rund 800.000 Fahrgäste und 240.000 Fahrzeuge auf der Strecke Royan
– Le Verdon noch nicht profitieren können, weil noch eine alte Fähre im
Einsatz war. Im neuen Jahr wird alles besser, na ja, vielleicht nicht
alles.
( J. Lestage : Le nouveau bac « L’Estuaire » inauguré hier , in SUD
OUEST, 10. Dez. 2009)
Videoüberwachung
Seit 2003, als die ersten Videoüberwachungskameras in Bordeaux
aufgestellt wurden, hat sich deren Zahl rasant vermehrt. Dienten die
Kameras anfangs dazu, die versenkbaren Poller zu überwachen, die die
Zufahrt zum quartier Saint-Pierre in Bordeaux reglementierten, werden
sie inzwischen für eine Vielzahl anderer Zwecke eingesetzt. 2007 wurden
die ersten Überwachungskameras auf dem quai de Paludate in Bordeaux
installiert, zwei weitere folgten im Jahr darauf. 2009 explodierte die
Zahl der Videokameras: fünf neue auf den quais in Bordeaux, Antrag auf
Aufstellung von 11 Kameras in Cenon , neun in Taillan-Médoc , neun in
Sainte-Eulalie . Im November wurden Vorbereitungen für die Installation
von Kameras im unteren Bereich des cours Victor Hugo getroffen. Und
die Aufstellungen gehen weiter.
Ende 2009 gibt es in Bordeaux 52 Überwachungskameras, 29 kontrollieren
den Zugang zu Bereichen, die für den Autoverkehr gesperrt sind, 20
überwachen Straßenabschnitte und drei sind zur Sicherung des Rathauses
bestimmt.
Im ganzen Département Gironde werden Ende 2009 150 Kameras auf
öffentlichen Verkehrsflächen funktionsfähig sein, wenig, verglichen mit
den schon 600 in Nizza oder 400 in Straßburg. Zählt man im Département
Gironde auch die Kameras in Supermärkten etc. ,ergibt sich eine weitaus
höhere Zahl: 8.000. Da, wo Vergleiche möglich sind, spricht einiges für
die Wirksamkeit der Kameras im vorbeugenden Bereich: Auf dem quai de
Paludate in Bordeaux ist die Zahl der Delikte seit Aufstellung der
Kameras um 14% gesunken. Ähnliche Bedeutung haben die Aufzeichnungen der
Videoanlagen bei der Verbrechensaufklärung. Inzwischen wird im
Durchschnitt in Bordeaux von der Polizei einmal wöchentlich eine
Videoaufzeichnung zur Ermittlung ausgewertet.
( Denis Lherm : Toujours plus de vidéosurveillance , in SUD OUEST, 9.
Dez. 2009)
Weihnachtsmounaques in Vensac
Auch in der Adventszeit 2009 wird das Ortszentrum von Vensac durch
die Mounaques bereichert und verschönt. In 3 Szenen und
Figurengruppen werden das große Rentier und die Kobolde, die Heiligen
drei Könige und der Weihnachtsmann und seine Begleiter, die zwischen
weißen Tannen dahingleiten, dargestellt. Am letzten Samstag mussten
die Schöpfer der Mounaques allerdings feststellen, dass auch in der
Adventszeit Räuberei und Vandalismus zum Alltag gehören: 5 der schön
geschmückten Tannen waren verschwunden. Trotzdem werden am 24.
Dezember traditionsgemäß vom Bürgermeisteramt aus Wein und heiße
Schokolade serviert werden. Auch der Kindergottesdienst wird wie
gewohnt stattfinden.
( M.C.: Les mounaques annoncent Noël , in : SUD OUEST,8. Dezember
2009)
Für Kinder in Chile
Im Collège Panchon in Arsac bereiten Schüler innen und Lehrer innen
mit großem Engagement ein Konzert und Szenenspiel zugunsten der Kinder
des chilenischen Dorfes Chinchilla, das auf 2.800 Metern in den Anden
liegt, vor. Mit dem Geld, das sie einzunehmen hoffen, sollen der
geregelte Schulbesuch der chilenischen Partner innen unterstützt, die
Infrastruktur und wirtschaftliche Projekte des kleinen Dorfes gefördert
werden.
(Auf das Konzert am 12. Dezember weisen wir in unserem
Veranstaltungskalender hin)
( Georges Césaire: Un concert au profit d’un village chilien , in: SUD
OUEST, 8. Dezember 2009)
Quecksilberbelastung
Fische, die im See von Cazaux-Sanguinet gefangen wurden, weisen eine
eindeutige Quecksilberbelastung auf, von der niemand sicher weiß, woher
sie kommt. Irgendwelche industriellen Aktivitäten scheiden aus, da es um
den See herum keine Anlage gibt, die mit Quecksilber in Verbindung
gebracht werden könnte. Das Wasser des Sees enthält 0,05 mg l des
gefährlichen Schwermetalls und liegt damit noch deutlich unter dem
zulässigen Wert von 1 mg l, was jedoch insofern rätselhaft ist, als es
keinen erkennbaren Verursacher gibt. Die Konzentration in den Fischen
(0,84 mg kg) ist allerdings ein Problem, wenn auch die gemessenen Werte
noch kein Grund zur Auslösung eines Verzehrverbotes sind.
Jetzt wird gerätselt, woher das Quecksilber stammen könnte. Vermutungen
gehen in die Richtung von militärischen Erklärungen. Der See grenzt an
einen Militärflugplatz, der seit 1915 betrieben wird. Ungezählte
Flugzeuge haben den See überflogen, manche sind komplett mit ihren
Waffen auch in den See gestürzt. Nicht unmöglich ist auch, dass die
jetzt beobachteten Belastungen ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg
haben, an dessen Ende die Deutschen bei ihrem hastigen Abmarsch den See
genutzt haben, um alles Gerät, das sie nicht mitnehmen konnten, darin zu
versenken.
( J.-D. Renard : Le mercure pisté à Cazaux , in : SUD OUEST, 8. Dezember
2009)
Änderungen bei der Müllabfuhr
Das zentrale Müllentsorgungsunternehmen des Médoc (1), das auf den
wohlklingenden Namen Smicotom (2) hört, kündigt für 2011 bedeutende
Veränderungen an. Dann soll nämlich die Müllabfuhr wöchentlich nur noch
einmal durchgeführt werden. Gegenwärtig ist zweimalige Abfuhr pro Woche
die Regel in den meisten Gemeinden. Die Änderungen werden begeleitet von
anderen Neuigkeiten, die z. B. die Modalitäten der Abfuhr betreffen.
Begründet werden die Änderungen mit der Notwendigkeit zur
Kosteneinsparung, zumal im Jahr 2010 die TGAP, die Steuer auf
umweltbelastende Aktivitäten, um 5 Euro pro Tonne erhöht wird.
Günstig für alle von Smicotom entsorgten Gemeinden ist hingegen, dass
nunmehr eine Genehmigung für den Betrieb der Deponie in Naujac bis zum
Jahre 2026 vorliegt. Dadurch werden geschätzte 1 Mio Euro an
Transportkosten gespart.
Die bisherigen Entsorgungszyklen in den Urlaubsorten, sollen beibehalten
werden. Unklar ist, ob das mit erhöhten Gebühren einhergehen wird.
(J. Lestage : Smicitom, réduction de la collecte en 2011, in: SUD OUEST,
-
- Dezember 2009)
_Anmerkung der Redaktion:_
__
1) Smicotom besorgt die Müllabfuhr in 4 CdC des Médoc: Pointe du Médoc,
Les Lacs médocains, Centre-Médoc und Cœur du Médoc
2) Smicotom = Syndicat mixte de collecte et de traitement des ordures
ménagères
Zum Thema CdC haben wir vor kurzem einen kleinen Beitrag in unsere
Rubrik Dies&das gestellt.
Großbaustelle
Die Arbeiten für die neue Brücke in Bordeaux sind angelaufen. Noch ist
an der Stelle, an der die Brücke errichtet werden wird, nicht viel
Spektakuläres zu sehen, aber die Vorarbeiten haben an anderer Stelle
bereits kräftig eingesetzt. Das geschieht vornehmlich in Bassens , wo
40 Arbeitskräfte damit beschäftigt sind, Betonteile vorzufertigen, die
zunächst die Fundamentierung der Pylone abgeben werden. Diese Teile sind
an der Basis 40 m lang, 18 m breit und 16 m hoch. An der eigentlichen
Baustelle sind bereits 50 Arbeitskräfte aktiv. Sie bauen zunächst eine
Arbeitsplattform, die bis in die Mitte des Flusses vorgeschoben wird und
auf der schwere Geräte bis hin zu 120 t-Kränen sicher arbeiten können.
Die offizielle Grundsteinlegung für die Brücke wird am 9. Dezember um
19.00h stattfinden.
( J.-P. :Vigneaud : Bacalan Bastide. Le Grand chantier bordealais a
démarré , in: SUD OUEST, 7. Dezember 2009)
Unerwartete Probleme für den Leuchtturm
Die Zukunft des Leuchtturms von Cordouan schien bis vor kurzem
gesichert, sollte doch Smiddest ( Syndicat mixte de développment
durable de l’estuaire de la Gironde ) die Regie übernehmen, eine
Institution, in der Vertreter der Conseils généraux der Départements
Gironde und der Charente Maritime und Vertreter der Regionen
Aquitaine und Poitou-Charente zusammenarbeiten. Auf der jüngsten
Sitzung von Smiddest wurden nun Bedenken geäußert, die fraglich
erscheinen lassen, ob der Leuchtturm wirklich einer gesicherten Zukunft
entgegengeht.
Da die letzten Leuchtturmwärter von Cordouan aus dem staatlichen Dienst
Anfang 2011 in den Ruhestand gehen werden, hatte Smiddest zwei
Angestellte an die Seite der Leuchtturmwärter gestellt, damit sie sich
deren Kenntnisse des Leuchtturms aneignen sollten. Danach sollte der
Leuchtturm zunächst für fünf Jahre (mitgedacht natürlich anschließende
Verlängerung) von Smiddest betreut werden. Jetzt stellt sich jedoch
heraus dass die als Vorbedingung für dieses Engagement erwartete
staatliche Finanzierung der rund 11 Mio Euro für unabdingbare
Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Leuchtturm nicht gesichert
ist. Da der Staat sich nicht zu einer eindeutig bindenden Verpflichtung
zur Kostenübernahme bereit findet, hat Smiddest sein eignes Engagement
vorerst in Frage gestellt.
Die neu aufgetretenen Schwierigkeiten werden für den Leuchtturm von
Cordouan im kommenden Jahr noch keine für die Touristen sichtbaren
Folgen haben. Neben den zwei noch amtierenden Leuchtturmwärtern in
Staatsdiensten bleiben die zwei von Smiddest eingesetzten Angestellten
bis Ende 2010 auf ihren Posten. Wie es danach weitergeht, hängt nun ganz
offensichtlich davon ab, ob der Staat verbindliche Aussagen über die
Übernahme der fraglichen 11 Mio Euro macht.
( M. Méreau: Phare de Cordouan: Pauvre Versailles , in: SUD OUEST, 7.
Dezember 2009)
Hafenzone Le Verdon
Nach dem Ende der Pläne für einen Methangastankerhafen in Le Verdon
weiß man zwar, was nicht sein wird, aber es besteht noch keine Klarheit
darüber, die es weitergehen soll. Um die Dinge in Bewegung zu bringen,
ist eine Kommission eingesetzt worden, die Vorschläge machen und
Möglichkeiten aufzeigen soll. Dieses Gremium soll ab Januar des nächsten
Jahres unter Vorsitz des Präfekten des Département Gironde regelmäßig
tagen. Derzeit denkbare Aktivitäten, um der Wirtschaft im nördlichen
Médoc aufzuhelfen, könnten liegen in der Wiederbelebung des
Containerterminals in Le Verdon , in der Ansiedlung von Betrieben, die
kleine Schiffe oder Mobilhomes zerlegen und deren Materialien
sachgerechter Wiederverwendung zuführen könnten, oder in der Fabrikation
von Verbundmaterialien auf Leinenbasis. Konkrete Vorhaben sind aber
noch nicht sichtbar. Klar ist aber wohl, dass vor der Ansiedlung von
Betrieben im Hafenbereich von Le Verdon der Baugrund stabilisiert
werden muss.
( B. Broustet: Le Verdon: un comité pour trouver des pistes , in: SUD
OUEST, 4-. Dezember 2009)
Handelspartner Frankreich
Frankreich war im vergangenen Jahr der wichtigste Handelspartner
Deutschlands. Waren für 93,7 Milliarden Euro wurden aus Deutschland
nach Frankreich ausgeführt, damit nahm Frankreich 9,5% der aus
Deutschland exportierten Güter auf. Umgekehrt lieferte Frankreich
Waren für 63,4 Milliarden Euro nach Deutschland und nahm damit nach
den Niederlanden (68 Milliarden Euro) den zweiten Platz ein. Die
Stellung Frankreichs blieb auch 2009 bestehen, wenn auch das Volumen
des Außenhandels zurückging. Von Januar bis August 2009 wurden Waren
für 53,3 Milliarden Euro von Deutschland nach Frankreich geliefert und
umgekehrt für 36,7 Milliarden Euro von Frankreich nach Deutschland
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 469 v. 4. 12. 2009)
andelspartner Deutschlands. Waren für 93,7 Milliarden Euro wurden aus
Deutschland nach Frankreich ausgeführt, damit nahm Frankreich 9,5% der
aus Deutschland exportierten Güter auf. Umgekehrt lieferte Frankreich
Waren für 63,4 Milliarden Euro nach Deutschland und nahm damit nach
den Niederlanden (68 Milliarden Euro) den zweiten Platz ein.
Die Stellung Frankreichs blieb auch 2009 bestehen, wenn auch das
Volumen des Außenhandels zurückging. Von Januar bis August 2009 wurden
Waren für 53,3 Milliarden Euro von Deutschland nach Frankreich
geliefert und umgekehrt für 36,7 Milliarden Euro von Frankreich nach
Deutschland. Damit nahm Frankreich 10,2% der deutschen Ausfuhren auf
und lieferte 8,3% der nach Deutschland eingeführten Waren.
(Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 469 vom 4. 12. 2009)
andelspartner Deutschlands. Waren für 93,7 Milliarden Euro wurden aus
Deutschland nach Frankreich ausgeführt, damit nahm Frankreich 9,5% der
aus Deutschland exportierten Güter auf. Umgekehrt lieferte Frankreich
Waren für 63,4 Milliarden Euro nach Deutschland und nahm damit nach
den Niederlanden (68 Milliarden Euro) den zweiten Platz ein.
Die Stellung Frankreichs blieb auch 2009 bestehen, wenn auch das
Volumen des Außenhandels zurückging. Von Januar bis August 2009 wurden
Waren für 53,3 Milliarden Euro von Deutschland nach Frankreich
geliefert und umgekehrt für 36,7 Milliarden Euro von Frankreich nach
Deutschland. Damit nahm Frankreich 10,2% der deutschen Ausfuhren auf
und lieferte 8,3% der nach Deutschland eingeführten Waren.
(Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 469 vom 4. 12. 2009)
andelspartner Deutschlands. Waren für 93,7 Milliarden Euro wurden aus
Deutschland nach Frankreich ausgeführt, damit nahm Frankreich 9,5% der
aus Deutschland exportierten Güter auf. Umgekehrt lieferte Frankreich
Waren für 63,4 Milliarden Euro nach Deutschland und nahm damit nach
den Niederlanden (68 Milliarden Euro) den zweiten Platz ein.
Die Stellung Frankreichs blieb auch 2009 bestehen, wenn auch das
Volumen des Außenhandels zurückging. Von Januar bis August 2009 wurden
Waren für 53,3 Milliarden Euro von Deutschland nach Frankreich
geliefert und umgekehrt für 36,7 Milliarden Euro von Frankreich nach
Deutschland. Damit nahm Frankreich 10,2% der deutschen Ausfuhren auf
und lieferte 8,3% der nach Deutschland eingeführten Waren.
(Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 469 vom 4. 12. 2009)
http: www.destatis.de jetspeed portal cms Sites destatis Internet DE Presse pm 2009 12 PD09__469__51,templateId=renderPrint.psml
Leihräder in Bordeaux
Ab 22. Februar des nächsten Jahres werden in Bordeaux und den
Nachbargemeinden Leihräder verfügbar sein. Diese Räder werden in
Selbstbedienung ausgegeben. Je nach Nutzungsdauer muss dafür tage-
wochen- oder monatsweise ein Entgelt bezahlt werden. Die Räder sollen
an 139 Stationen erhältlich sein, von denen 99 im Stadtgebiet von
Bordeaux liegen. Die Räder werden robust, aber nicht zu schwer sein.
Sie haben eine Gangschaltung und Kardanantrieb, so dass einerseits
keine Ketten abspringen können und andererseits die Gangschaltung auch
im Stand betätigt werden kann. Die Ausleihstationen, die zur Zeit
eingerichtet werden, liegen allesamt nahe bei Bahn, Tram- oder
Busstationen.
( Y. Delneste : Le Vélib’ de Bordeaux s’appellera VCUB et comptera 139
stations , in: SUD OUEST, 2. Dezember 2009)
Magere Bilanz
Es gibt keine Medaille, die nicht eine Kehrseite hätte. Bilanzen auch.
Deutlich wird das bei der, über die hier zu sprechen ist. Da wurde in
Lacanau nämlich eine Treibjagd auf Wildschweine veranstaltet, bei
der nur zwei Schwarzkittel zur Strecke gebracht wurden. Aus der Sicht
der Wildschweine eine wohl eher gute Nachricht. Der kümmerliche Erfolg
des jagdlichen Bemühens geht dabei nicht auf des Konto des
Wildschweinmangels, sondern darauf, dass die Borstenviecher wissen,
dass sie in dem nahegelegenen Naturschutzgebiet von Cousseau sicher
sind. Und dann bleiben sie tagsüber da und starten erst zu nächtlicher
Zeit zu ihren wühlenden Exkursionen. Insgesamt haben im letzten Jahr
die 450 Mitglieder des Jägervereins Lacanau 130 Wildschweine erlegt,
im gesamten Médoc wurden 1.351 zur Stecke gebracht und im Département
immerhin 7.400. Nach einhelliger Meinung viel zu wenig, denn die
Schäden, die die intelligenten und gefräßigen Schweine verursachen,
nehmen rapide zu.
( J. Lestage: Battue aux sangliers: le bilan a été maigre , in : SUD
OUEST, 4. Dezember 2009)
Neues Leben für die Bassins à flot
Am 30. November sind die ersten Entwürfe für die städtebauliche
Neugestaltung des Bereichs um die bassins à flot in Bordeaux der
Öffentlichkeit vorgestellt worden. Dort sollen in den nächsten 15- 20
Jahren rund 5000 Wohnungen neben Büros, Geschäften, kleineren
Unternehmungen etc. entstehen. Dabei sollen die wichtigsten Gebäude
des Viertels erhalten bleiben, vornehmlich dann ,wenn sie auf die
maritime Ausrichtung des Stadtteils verweisen. So soll das Nautilus
eine Ingenieurschule aufnehmen, die Kräne an den Becken werden
modernisiert, und der riesige U-Bootbunker aus dem Zweiten Weltkrieg
wird konserviert und neuen Verwendungen zugeführt. Neu wird das
Kulturzentrum des Weins sein, für das ein internationaler Wettbewerb
ausgeschrieben werden wird.
( A. Mangini: Bassins remis à flot , in: SUD OUEST, 2. Dezember 2009)
Die historische Eisenbahnbrücke in Bordeaux
Seit es klar ist, dass die nach Plänen von Gustave Eiffel gebaute
Eisenbahnbrücke in Bordeaux als klassifiziertes Denkmal erhalten bleibt,
stellte sich die Frage, wer für die Realisierung der Renovierung
verantwortlich sein sollte. Diese Frage ist nun geklärt. Die Brücke und
ihre Restaurierung, für die 3 Millionen Euro benötigt werden, wird in
die Verantwortung der Vereinigung Euratlantique übergehen, die auch
die Sanierung des Bereichs um den Bahnhof Saint-Jean zu verantworten hat.
Es gibt bereits viel Ideen für die Zukunft der Brücke, an denen sich
auch Myriam Larnaudie-Eiffel , eine direkte Nachfahrin Gustave
Eiffels beteiligt. Die Brücke soll für Radfahrer und Fußgänger offen
sein, auch sollen Schatten spendende Bäume gepflanzt werden. Die
Neueröffnung der Passerelle könnte zeitgleich mit der 150-Jahrfeier
ihres Bestehens erfolgen.
( Jean-Paul Vigneaud, La passerelle Euratlantique , in: SUD OUEST, 3.
Dezember 2009)
Rätselhafte Ölverschmutzung
In den letzten Tagen sind an den Stränden der Île de Ré einige Ölreste
angespült worden, die zwar keine bedrohliche Verschmutzung bedeuten,
dennoch aber eingesammelt und entsorgt werden müssen. Ungeklärt ist,
woher die Anschwemmungen stammen. Nach ersten Untersuchungen scheinen
sie nicht aus Tankerkatastrophen der letzten Jahre zu kommen. Es wird
für möglich gehalten, dass das Öl aus einem Wrack aus dem Zweiten
Weltkrieg stammt, dessen Öltanks nach den jüngsten Stürmen geborsten sind.
( S. Cottin : Ile de Ré : du fioul de la Seconde Guerre mondiale? in:
SUD OUEST, 2. Dezember 2009)
Zuschuss
Das Projekt des geplanten neuen Fußballstadion in Bordeaux kann mit
einer staatlichen Finanzierungshilfe in der Größenordnung von 20 bis 30
Mio rechnen. Nachdem die Girondins bereits angekündigt hatten, 100 Mio
der Kosten aufzubringen und die Stadt Bordeaux, der Gemeindeverband um
Bordeaux und das Departement Zusagen über jeweils 15 Mio Euro gemacht
haben, werden 10 Mio von einem noch ungenannten großen Unternehmen
erwartet, das dafür dem Stadion seinen Namen geben wird. Danach sind
immer noch rund 15 Millionen ungedeckt, doch hofft man die bald
aufzutreiben. Die Zusage des Staates gilt übrigens auch, wenn Frankreich
nicht den Zuschlag für die Fußball-EM 2016 erhält.
( X. Sota : Bordeaux : Entre 20 et 30 millions d’euros de l’Etat pour le
Grand Stade , in: SUD OUEST, 2. Dezember 2009 und X. Sota : Des
millions à trouver , in: SUD OUEST, 3. Dezember 2009)
Schneller nach Paris
Vom 12. Dezember an wird die Fahrzeit zwischen Köln Hbf und Paris Gare
du Nord um mehr als eine halbe Stunde verkürzt. Grund ist die
Inbetriebnahme einer neuen Schnellstrecke in Belgien. Die ist 36 km lang
und liegt zwischen der deutsch-belgischen Grenze und Lüttich. Ihr Bau
hat acht Jahre gedauert und 830 Mio Euro gekostet. Dafür wurden
teilweise spektakuläre Brücken errichtet und der mit 6,5 km längste
Tunnel Belgiens gebaut. Die neue Strecke ist mit der in Europa
einheitlichen Signaltechnologie ausgestattet, die es ermöglicht, dass
der dort eingesetzte Hochgeschwindigkeitszug Thalys auch über Köln
hinaus verkehren könnte.
(U. Becker: In Rekordzeit nach Paris, in: Münstersche Zeitung, 2.
Dezember 2009)
_Anmerkung der Redaktion_: Mehr zur Zugverbindung Köln – Bordeaux in
unserer Rubrik Anreiseempfehlungen
Günstig
Der Internet-Anbieter Alice startet in Frankreich eine Preisoffensive
und bietet ein Paket aus Internetzugang, Fernsehen und Telefon für knapp
unter 20 Euro pro Monat an. Bislang lagen vergleichbare Angebote über
längere Zeit stabil im Bereich von 30 bis 40 Euro. Die Experten fragen
sich, ob nun ein regelrechter Preiskrieg ausbrechen wird. Möglich, aber
nicht sicher.
( Internet : la guerre des prix aura-t-elle lieu? in : SUD OUIEST, 2.
Dezember 2009)
Mehr zu dem neuen Angebot:
http: www.alicebox.fr alicebox.html
Rücktritt der Präsidentin
Die gegenwärtige Präsidentin von Grayan Anim, Agnès Bézies will aus
gesundheitlichen Gründen im Januar 2010 ihr Amt zur Verfügung stellen.
Sie wünscht der bisher von ihr geführten Vereinigung alles Gute für die
Zukunft, aber sie ist der Ansicht, dass der Verein einer
Führungsmannschaft bedarf, die belastbar und gesundheitlich fit ist.
Gleichwohl ist sie bereit, dem Verein weiter zur Seite zu stehen. Ihre
Hauptsorge ist zur Zeit jedoch, dass niemand bereit ist, ihre Nachfolge
anzutreten.
( Maguy Caporal: La présidente de Grayan Anim veut démissionner , in:
SUDOUEST, 2. Dezember 2009).
Bohrungen mit Todesfolge
Im September 2006 wurde in Grayan-et-L’Hôpital eine 58 Jahre alte Frau
bei einem plötzlichen Einbruch des Erdreichs in die Tiefe gerissen und
tödlich verletzt.
Nachdem es erst einmal unklar war, wie es zu dem Erdrutsch kommen
konnte, ergaben intensive Untersuchungen, dass ein Zusammenhang zwischen
Bohrungen für einen Brunnen und dem Unglück bestanden. Es stellte sich
heraus, dass dort gar nicht ohne ein geologisches Gutachten hätte
gebohrt werden dürfen, da der karstige Untergrund zwischen St. Vivien
und Soulac sehr anfällig für Höhlenbildungen und Erdrutsche ist. Der
ursprüngliche Auftrag sah eine Bohrung bis in 10 m Tiefe vor. Da dort
noch kein Wasser gefunden wurde, wurde weiter gebohrt bis zu einer Tiefe
von 37m, wobei es dann zu dem Einbruch kam. So wurde jetzt die Firma,
die die Bohrungen durchgeführt hat, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
und verurteilt.
( Florence Moreau, Un forage mortel , in: SUD OUEST, 1. Dezember 2009)