Médoc-Notizen 2009/I
Médoc-Notizen-Archiv 2009/I (Jan. – April 2009)
Telefonieren
Angesichts der Tatsache, dass die Reparatur des Festnetzes länger dauert als vorausgesehen, stellt France Télécom seinen Kunden vorübergehend Mobiltelefone zur Verfügung. Die Ausgabe soll am kommenden Montag beginnen und zunächst den am stärksten durch den Ausfall ihrer Telefone Getroffenen zugute kommen. Inzwischen sind im Südwesten Frankreichs 92% der Mobiltelefone wieder am Netz. Im Département Landes liegen die Werte mit 68% deutlich darunter, weil dort ein Drittel der Relaisstationen zerstört worden sind. Die immer wieder zu hörende Forderung, die Telefonleitungen unter die Erde zu legen, findet bei France Télécom der Kosten wegen wenig Gegenliebe.
Um die noch ausstehenden Arbeiten zügig durchführen zu können, hat France Télécom für seine Angestellten und mit deren Zustimmung bei den Behörden beantragt, die wöchentliche maximale Arbeitszeit von 48 Stunden überschreiten zu dürfen.
(Pierre-Marie Lemaire: Des mobiles prêtés en zones sinistrées , in : SUD OUEST, 31,. Jan. 2009)
Kommt der Kreuzer Colbert zurück?
Der ehemalige Lenkwaffenkreuzer Colbert , der 14 Jahre lang bis 2007 in Bordeaux als schwimmendes und anfangs gut besuchtes Museum gelegen hatte, wartet auf dem Schiffsfriedhof von Landévennec in der Bretagne auf sein Ende. Das sollte aller Wahrscheinlichkeit nach ein Abwrackbetrieb sein. Es könnte auch anders kommen, wenn die Idee eines Abgeordneten aus Lorient verwirklicht würde. Der schlägt nämlich vor, das, was von dem Kreuzer noch übrig ist in etwa 40m Wassertiefe zu versenken und daraus ein künstliches Riff zu machen, das allerlei Meeresgetier als Wohnraum dienen könnte. Beispiel für eine solche letzte Verwendung eines Kriegsschiffes gibt es schon. So haben die USA 2006 einen ausgedienten Flugzeugträger versenkt, nachdem vorher schon die Royal Navy ähnliches getan hatte.
Der Colbert, die inzwischen in einem lamentablen Zustand ist, könnten drei mögliche Schicksale bereitet werden. Sie könnte als Zielschiff der französischen Marine solange beschossen werden, bis sie sinkt; sie könnte zum unterirdischen Riff werden (wohl angesichts einer langen Reihe ungelöster Umweltfragen ziemlich unwahrscheinlich) oder sie könnte in einem Abwrackbetrieb abgebrochen werden. Und das könnte in Bassens , nicht weit von ihrem einstigen Liegeplatz in Bordeaux geschehen. Dann käme sie ein letztes Mal in die Garonne zurück.
( Jean-Paul Vigneaud En voie de naufrage , in : SUD OUEST, 31. Jan. 2009)
Am Sonntag werden noch 20.000 Haushalte ohne Strom sein
Am kommenden Sonntagabend (1. Febr. 09) werden in Südwest-Frankreich noch 20.000 Abnehmer ohne Strom sein. Das werden dann etwa 1% der ursprünglich 1,7 Millionen Haushalte sein, denen der Orkan vom 24. Januar die Verbindung zum Netz gekappt hatte. Am Freitag (30. Jan. 09) gegen 16.00 Uhr warteten noch 72.000 Stromkunden auf die Wiederherstellung der Versorgung mit Elektrizität: 41.000 im Département Landes , 20.000 in Gironde und 6.500 in Gers . In einigen Zonen, in denen die Reparaturarbeiten länger dauern werden, sollen Stromerzeuger aufgestellt werden, um die Versorgung provisorisch zu sichern.
(AFP Le Figaro, 30. Jan. 20.55h)
Sturmschäden: Vogelinsel und Austernzucht
Auch die zur Gemeinde La-Teste-de-Buch gehörende Vogelinsel mitten im Becken von Arcachon hat durch den Sturm Schäden davongetragen. Übel mitgespielt hat das Unwetter auch den Austernkulturen. Die Züchter arbeiten mit Hochdruck daran, die Aufzuchtbehälter mit dem Austernachwuchs zu bergen und wieder dort zu verankern, wo die Bedingungen am günstigsten sind. Dabei ist keine Zeit zu verlieren, da in der kommenden Woche bei niedrigeren Koeffizienten (und dadurch nicht mehr soweit fallendem Wasser bei Ebbe) die notwendigen Rettungsmaßnahmen schlechter durchzuführen sein werden als im Augenblick.
( L’île aux oiseaux sous les eaux , in : SUD OUEST, 29. Jan. 2009)
Sonderheft des SUD OUEST
Wenige Tage nach dem Sturm vom 24. Januar 2009 gibt der SUD OUEST eine Sonderausgabe heraus, die diesem Ereignis gewidmet ist. Dieses Spécial Tempête 2009 umfasst 32 Seiten und kostet 1,50. Erhältlich an allen Stellen, an denen Zeitungen verkauft werden oder aber über die Internet-Adresse: http: boutique.sudouest.com product.php?id_product=67 Ein Teil der Verkaufserlöse wird einem gemeinnützigen Zweck zugeführt.
(SUD OUEST, 29. Jan. 2009)
Ein nunmehr kompletter Mauriac
François Mauriac (1885-1970), einer der renommiertesten Schriftsteller Frankreichs des 20. Jahrhunderts, der als achter Franzose 1952 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, war ein Sohn Bordeaux’. Nur wenige Eingeweihte wissen, dass von ihm ein kleines Büchlein mit dem Titel Bordeaux stammt, das erstmals in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts erschien, damals jedoch in einer vom Autor selbst um einige Seiten gekürzten Fassung.
Auf verschlungenen Wegen ist der Originaltext des Manuskripts nun in einer neuen integralen Fassung im Druck erschienen. Kenner bescheinigten schon der 1926 erschienenen ersten Version, dass sie einen hervorragenden Einblick in das Bordeaux der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts vermittelte, ein Grund mehr für alle Interessierten, sich die neueste Ausgabe zu sichern.
François Mauriac: Bordeaux, Editions L’Esprit du temps,9,50 €
( Cathérine Darfay : Le Bordeaux retrouvé de Mauri ac, in : SUD OUEST, 29. Jan. 2009)
Kosten des Orkans
Lange bevor exakte Berechnungen angestellt werden können, machen sich die Versicherer Gedanken über das, was an Kosten wegen des Orkans vom 24. Januar 2009 auf sie zukommen kann oder wird. Vorläufiger Ausgangspunkt der Schätzungen sind die 7 Milliarden Euro, die der Orkan vom 27. Dezember 1999 im Südwesten Frankreichs gekostet hat. Daran anknüpfend wird die Zahl der damals und kürzlich betroffenen Departments verglichen und daraus erste Zahlen abgleitet. Danach bewegen sich die ersten Annahmen für den jüngsten Orkan auf Werte zwischen 875 Millionen Euro in einer allerdings sehr optimistischen Variante und 2,8 Milliarden. Genaues ist aus einer Reihe von Gründen noch nicht zu sagen, feststeht aber, dass die auf die Versicherer zukommenden Forderungen den Rahmen des Üblichen bei weitem sprengen werden.
( Delphine de Mallevoüe : Le tempête pourrait coûter trois milliards aux assureurs , in : Le Figaro, 28. Jan. 2009)
Stromleitungen unter die Erde
Angesichts der jüngsten Unterbrechungen der Stromversorgung und der Telefondienste im Südwesten Frankreichs ist es kaum verwunderlich, dass die Diskussion darüber, wie die Leitungsnetze für Elektrizität und Telefon katastrophensicher gemacht werden können, wieder aufgenommen wird. Grundsätzlich möglich ist das, wenn auch mit einigen technischen und vor allem finanziellen Problemen. Um die in Frankreich oberirdischen Stromleitungen unter die Erdoberfläche zu bringen, wären 100 Milliarden Euro aufzuwenden. Abgesehen vom Hochspannungsnetz, das nach derzeitigem technologischem Stand kaum unterirdisch zu verlegen ist, sind seit 1999 rund 95% der neu angelegten Linien mit mittleren Spannungen und 100% der Verbindungen im Niedrigspannungsbereich unterirdisch ausgeführt worden. Das bedeutet für Linien mittlerer Spannung, dass jährlich etwa 5.000 km in Erdkabeln verlegt werden. Angesichts der vorhandenen 800.000 km ist leicht auszurechnen, wann alle Leitungen dieser Art katastrophensicher sein werden.
In Deutschland ist man da um einiges weiter, da dort rund 70% der Linien niedriger und mittlerer Spannung im Erdboden verlaufen. Dabei ist jedoch, für die französischen Stromversorger besonders wichtig, zu berücksichtigen, dass die Besiedlungsdichte in Deutschland meist deutlich höher ist als in Frankreich und dass demzufolge die Gesamtkosten jenseits des Rheins niedriger ausfallen.
( Fr. de Monicault : L’enfouissement des lignes fait débat, in : Le Figaro, 28. Jan. 2009
Seit dem 28. Januar 2009 ist Euronat wieder per Mobiltelefon erreichbar.
Ansturm auf Stromerzeuger
Im Gewerbegebiet Bordeaux-Lac und anderswo sind in den einschlägigen Geschäften bestimmte Artikel seit dem Sturm vom 24. Januar 2009 ausverkauft oder zumindest sehr knapp geworden. An erster Stelle stehen Stromerzeuger, die schon am Samstag unmittelbar nach dem Orkan ausverkauft waren. Ebenso nachgefragt und schnell aus den Regalen verschwunden waren Kettensägen. Sprunghaft angestiegen ist auch die Nachfrage nach Planen und Öl für Kettensägen.
Besonders Vorsichtige hatten schon am Freitag ihren Bedarf gedeckt, nachdem sie die Warnungen der Wetterdienste gehört und als erstzunehmend eingestuft hatten. Inzwischen sind die ersten Nachlieferungen eingetroffen und die Auslagen sind nicht mehr gänzlich geleert.
( Ruée sur les groupes électrogènes , in: SUD OUEST, 28. Jan. 2009)
Sturm-Bilanz für Vendays-Montalivet
Die schwersten Böen gingen am 24. Januar gegen 9 Uhr über Vendays-Montalivet hinweg. Der Strom war jedoch schon seit 4.00h unterbrochen und damit zeitgleich das Telefon-Festnetz. Strom- und Telefonleitungen lagen am Boden. Dachziegel und Schornsteine sind in Mitleidenschaft gezogen. Das Dach der Autowerkstatt Dupraten ist weggeflogen. Glücklicherweise sind keine Personenschäden zu beklagen. Am Montag wurde gegen Abend ein Stromerzeuger in Vendays aufgestellt, der die Trinkwasserversorgung sichern sollte. Die Lyonnaise des eaux , das Wasserversorgungsunternehmen, versicherte, in den zurückliegenden Tagen haben es zwar Schwankungen im Wasserdruck gegeben, die Versorgung habe aber funktioniert. Auch die Entsorgung des Schmutzwassers wurde gesichert durch den Einsatz von Stromerzeugern für Pumpstationen. Am Sonntag gegen 21 Uhr wurde die Stromversorgung des Seniorenheims provisorisch hergestellt durch Aufstellung eines Stromerzeugers.
Der Ortsteil Montalivet ist im ganzen besser weggekommen. Zwei überdachte Terrassen von Geschäftslokalen sind zusammengebrochen, Dachziegel, Windschirme, Stühle, Tische sind davon geweht worden, alles in allem aber kein Vergleich mit 1999. Zudem haben die Arbeiten nach dem Orkan von 1999 ihre Früchte getragen. Telefon und Stromversorgung sind unter die Erde gelegt und daher nicht geschädigt worden. Im CHM sind drei oder vier Dächer beschädigt worden (von über 2.000). Die Direktion des Geländes bittet die Eigentümer, gegebenenfalls selbst zu kommen, um evtl. vorhandene Schäden festzustellen. Im CHM sind Strom- und Telefonnetz nicht unterbrochen.
Seit Dienstag um 12.15 Uhr ist das Ortszentrum von Vendays wieder am Stromnetz. Damit sind die Voraussetzungen für die Rückkehr zur Normalität gegeben.
( Lyne Llobell : A l’heure de constat , in: SUD OUEST, 28. Jan. 2009)
Aus für 300-jährige Kiefer
In Mérignac hat der jüngste Orkan einer 300-jährigen Schirmpinie (franz.: pin parasol ) so zugesetzt, dass der Baum aus Sicherheitsgründen abgetragen werden musste. Für viele Bewohner ein trauriger Abschied von einem Symbol, von dem man nach einer Grundsanierung vor 10 Jahren hoffte, dass es noch ein oder mehr Jahrhunderte überdauern würde. Der Verlust wird umso schmerzhafter empfunden, als es nur wenige pins parasols in der Gegend gibt, die zwar Kiefern im Überfluss aufweist, überwiegend jedoch der Art pin maritime .
( Olivier Delhoumeau : L’arbre symbole de Mérignac a succombé in: SUD OUEST, 27. Jan.
Parkverbot der besonderen Art
In Bordeaux gibt es eine besondere Form des Parkverbots, die keinen einzigen Autofahrer zu den sonst fast zwangsläufig einsetzendenReaktionen veranlasst. Es geht in diesem Fall nicht um den Straßenverkehr, sondern um die Sicherheit. Die ist nämlich in den öffentlichen Parkanlegen der Stadt nach dem Orkan vom 24. Januar nicht gewährleistet, solange die entwurzelten 400 Bäume nicht beseitigt und solange in den Bäumen immer noch zahlreiche abgebrochene Äste von teilweise beträchtlichem Gewicht hängen, die ahnungslosen Passanten gefährlich werden könnten. Aus diesem Grund bleiben die Tore aller öffentlichen Parks, die von Einzäunungen umgeben sind, verschlossen, bis alle Gefahrenquellen beseitigt sind. Für die anderen Parks gilt ein Eintrittsverbot, das jedoch nur bedingt respektiert wird. Daher wird an diesen Anlagen vordringlich gearbeitet.
(Les parcs de la CUB, trop dangereux, resteront fermés au moins plusieurs jours, in : SUD OUEST, 27. Jan. 2009
Erste Bilanz des Sturms vom 24. Januar für das Médoc
Am Tag nach dem Unwetter vom 24. Januar versammelte der Vizepräfekt von Lesparre alle Bürgermeister der Gemeinden des Médoc , um eine erste Einschätzung der aufgetretenen Schäden vorzunehmen. Dabei bestätigte sich der aus den Nachrichten bereits zu entnehmende Befund, dass die südlichen Regionen des Médoc am stärksten in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Vor allem die Gemeinden Le Porge, Le Temple und Saumos haben gelitten.
In den Waldgebieten sind schwere Schäden aufgetreten, die nach Ansicht von Fachleuten denen entsprechen, die vor zehn Jahren weiter nördlich registriert werden mussten. Wohn- und Wirtschaftsgebäude haben mit Ausnahme einzelner Schäden an Dächern den Sturm im ganzen gut überstanden. Die Stromversorgung und das Telefonnetz sind hingegen stark beschädigt worden. Die Störungen im Kommunikationsbereich haben auch die Arbeit der Vizepräfektur in Lesparre beeinträchtigt, die teilweise mit Boten Nachrichten übermitteln musste, die sonst per Telefon verbreitet worden wären. Zwei Tage nach dem Unwetter waren noch ungefähr zwanzig Gemeinden ohne Strom. Die Festnetztelefone waren weitgehend noch immer außer Betrieb. Das Mobiltelefonnetz war fast gänzlich lahmgelegt. Die Stromversorgung soll bis auf einzelne Ausnahmen bis zum Ende der laufendenden Woche wiederhergestellt werden. Damit wird gegenüber 1999 viel weniger Zeit vergehen bis zur Rückkehr der Normalität. Dennoch wird betont, es sei notwendig, in einem waldreichen Gebiet wie dem Médoc die gesamte Stromversorgung unter die Erde zu verlegen. Ärgerlich reagierten einzelne Anwesende wegen der Tatsache, dass nach den Erfahrungen von 1999 ein Plan ausgearbeitet worden war für die Ausstattung der Seniorenwohnanlagen mit Stromerzeugern, um Notfällen vorzubeugen. Trotz der Planung sei aber wenig geschehen, um ein erkanntes Problem abzustellen. Demnächst soll auf einer eigens einberufenen Zusammenkunft das Thema aufgegriffen werden.
( Julien Lestage : Premier bilan au lendemain de la tempête Klaus , in: SUD OUEST, 27. Jan. 2009)
Situation im Département Gironde am Morgen des 27. Januar:
Die Feuerwehr hat 4.450 Hilferufe erhalten. 114.000 Haushalte sind noch immer ohne Strom; damit sind 59% der Stromunterbrechungen behoben. Für die durch Stromunterbrechungen ausgefallenen Pumpen der Wasserversorgung sind Stromerzeuger aufgestellt worden. Dennoch gibt es noch Haushalte ohne fließendes Wasser. 38.000 Festnetztelefone sind noch nicht wieder betriebsbereit. 14 Relaisstationen des Mobilfunknetzes sind noch ausgefallen. Wegen der Hochwassersituation ist ein Beobachtungsstab eingerichtet, der besonders fünf Bereiche kontrolliert: Garonne, Zusammenfluss Garonne-Dordogne , Dordogne , Isle und Drone . Die Bahnverbindungen sind wieder aktiv. Ausnahmen: Bordeaux – Médoc und Bordeaux – Dax . Wälder: Zutritt verboten. Wegen der noch nicht abzuschätzenden Risiken ist durch Verordnung der Präfektur der Zugang zu den Wäldern des Departements bis auf weiteres untersagt. Schulen: fast alle Schulen haben ihren Betrieb wieder aufgenommen.
( Fl. M. : Le point sur la tempête dans le départemen t, in : SUD OUEST,
-
- Jan. 2009)
Letzter Stand (Montag, 26. Jan. 2009, 23.00h):
Um 19.49h wird bekannt gegeben, dass fast alle Schulen der Region ihren Betrieb am Dienstag, 27. Januar, wieder aufnehmen werden. Um 21.13. wird mitgeteilt, dass der Verkehr der SNCF Bordeaux- Médoc noch gesperrt ist. Die TGV-Verbindung Bordeaux-Paris funktioniert, der Bahnverkehr Bordeaux-Toulouse ebenfalls. Die Linien Bordeaux-Saintes und Bordeaux-Périgueux werden am Morgen des Dienstag wieder befahren, die Verbindung Bordeaux-Dax am Mittwochabend. Im Département Gironde sind noch 95.000 Haushalte ohne Strom, bei 1.700 Personen ist die Wasserversorgung noch unterbrochen. Die Hauptstraßenverbindungen sind wieder frei. Um 21.52h sind im gesamten Südwesten Frankreichs 427.000 Haushalte noch ohne Strom (75% der von Stromunterbrechungen betroffenen Haushalte sind wieder am Netz)
Langsam zurück zur Normalität
Der Orkan ist abgezogen, seine Folgen bleiben. Die Stromversorgung ist immer noch nicht flächendeckend wieder in Gang gekommen. 3.930 mal wurde die Feuerwehr im Departement Gironde zu Hilfe gerufen. Davon sind die meisten Fälle inzwischen erledigt. Der Verkehr läuft auf den Departementsstraßen wieder normal, einige Gemeindestraßen sind aber noch blockiert. Einige Ampelanlagen in Gebieten mit Stromausfällen funktionieren noch nicht wieder. In Bordeaux läuft der Straßenbahn- und Busverkehr wieder normal. Der Eisenbahnverkehr Bordeaux-Tours und Bordeaux-Hendaye ist wieder aufgenommen worden, die Strecken von Bordeaux nach Toulouse und nach Nantes sind noch nicht freigegeben. Gefahr geht immer noch aus von unsachgemäß betriebenen Stromerzeugern, die in mehreren Fällen behandlungsbedürftige Vergiftungen verursacht haben.
(SUD OUEST, 26. Jan. 2009)
Problemzone Stromversorgung
Immer noch sind 180.000 Haushalte im Department Gironde ohne Strom. Dabei arbeiten 450 Spezialisten aus der Region, verstärkt um 160 weitere aus Nordfrankreich mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. Die Arbeiten konzentrieren sich dabei zunächst auf die Teile des Systems, durch deren Wiederherstellung eine möglichst große Zahl von Abnehmern wieder ans Netz gebracht werden kann. Zur Zeit wird an 500 Baustellen gearbeitet. Schwerpunkt der Schäden sind waldreiche Gebiete im Médoc , um Libourne , am Bassin von Arcachon und um Langon . An 25 Stellen sind Stromerzeuger installiert worden, um Wasserwerke, Pflegeeinrichtungen etc. mit dem notwendigsten Strom zu versorgen. ( Isabelle Halliez: 180.000 foyers sans électricité , (in: SUD OUEST, 26. Jan. 2009)
Existenzangst bei Waldbesitzern
Der Orkan vom 24. Januar 2009 hat dem Waldbestand wieder schwere Schäden zugefügt. Diesmal wurde der Süden des Médoc und die daran angrenzenden Teile des Nachbardepartments Landes am schwersten getroffen. Erschwerend kam hinzu, dass der Waldboden durch intensive Niederschläge aufgeweicht war und dadurch viele Bäume entwurzelt wurden, die bei trockeneren Bedingungen vielleicht stehengeblieben wären. So ist die Bilanz aber erschreckend, zumal auch jüngere Bestände stark geschädigt wurden. Damit sind große Teile der Waldflächen, die in der Zukunft Erträge abwerfen sollten, vernichtet. Pessimismus herrscht auch hinsichtlich der Aussichten, die Mengen der zu Fall gebrachten Bäume zu vermarkten. War nach dem Orkan von 1999 viel Nachfrage aus Spanien und Portugal gekommen, so ist angesichts der wirtschaftlichen Lage derzeit von dort kaum mit Absatzmöglichkeiten zu rechnen. Das gibt Anlass zu weiteren Befürchtungen, weil anzunehmen ist, dass viele kleinere Waldbesitzer ihre Parzellen nicht sachgerecht aufräumen und sich in weiten Waldgebieten Zustände herausbilden werden, die aus feuerpolizeilicher Sicht gefährlich werden können.
( Julien Lestage: La forêt dévastée , in:SUD OUEST, 26. Jan. 2008) (SUD OUEST, 25. Jan. 2009)
Nach dem Sturm
Der Orkan vom 24. Januar hat schwere Verwüstungen in den Wäldern im Süden des Département Gironde und im Département Landes angerichtet. Da es während des Sturms stark geregnet hat, sind in den betroffenen Gebieten die Schäden wegen des aufgeweichten Bodens, der den Bäumen weniger Halt gibt als in trockenen Zeiten teilweise größer als 1999. Vergleichsweise gut weggekommen sind diesmal die Wälder direkt an der Küste. Im Médoc funktionierte die Stromversorgung am Samstagabend lediglich in den Bereichen um Saint-Vivien, Le Verdon und Pauillac . 60.000 Médocains saßen im Dunkeln. Am späten Vormittag des Samstag war das Mobiltelefonnetz im Médoc zusammengebrochen. Ein Zeitpunkt für die Rückkehr zur Normalität ist derzeit noch nicht zu benennen. Gravierende Probleme gibt es in Castelnau und Saint-Laurent mit der Wasserversorgung, da dort die Pumpen mangels Strom nicht arbeiten. Am Morgen des 25. Januar waren 1,3 Millionen Haushalte noch ohne Strom. Die Verkehrsbeschränkungen wurden nach Abzug des Sturms aufgehoben. Um 10.00h ist die Zahl der Haushalte ohne Elektrizität auf 1,1 Millionen zurückgegangen.
Die SNCF kündigt um 11.15h an, dass der Zugverkehr südlich von Bordeaux wieder aufgenommen wird. Um 11.30h warnt die Präfektur der Gironde vor dem unsachgemäßen Gebrauch von Stromerzeugern in geschlossenen Räumlichkeiten. Neun Personen mussten wegen Vergiftungserscheinungen durch Abgase ärztlich versorgt werden. Um 12.20h teilt France Télécom mit, dass 350.000 Telefonanschlüsse ausgefallen sind. Um 16.30h gibt der Präfekt des Gers bekannt, dass alle Schulen des Departements am 26. Jan. geschlossen bleiben. Um 17.30h sind noch 800.000 Haushalte ohne Strom. Die Stromversorger erklären, dass die Ausfälle im Hochspannungsnetz innerhalb von fünf Tagen behoben sein sollen.
Um 19.30h wird für sechs Departments des Südwestens – Charente-Maritime, Charente, Dordogne, Gironde, Landes, Gers – Hochwasseralarm gegeben. Um 20.00h erlässt der Präfekt des Gers ein Verbot, bis zum 28. Februar die Wälder des Departments zu betreten (Ausnahmen für Besitzer und Forstpersonal)
Um 20.30h sind noch 300.000 Festnetztelefone außer Betrieb. France Télécom hofft, bis Ende der Woche die Störungen zu beheben. Bei den Mobiltelefonen sind rund 25% der Geräte stumm.
(SUD OUEST, 25. Jan. 2009)
Schweres Unwetter in Südwestfrankreich
Am Samstag, 24. Januar 2009 hat ein schwerer Sturm den Südwesten Frankreichs heimgesucht und für gravierende Störungen des Lebens in der Region gesorgt. Der SUD OUEST gab über den ganzen Tag verteilt, fortlaufende Berichte zum Stand der Dinge. Wir fassen die wesentlichsten Informationen zusammen: 06.00h: Schwere Orkanböen: 162 km h in Bordeaux (absoluter Rekord), 159 km h in Biscarosse , 144 km h in Cap Ferret 06.30h: 500.000 Abnehmer ohne Strom, 200.000 im Département Gironde , 220.000 im Département Landes . Mitteilung der Präfektur: demnächst Schließung des Pont d’Aquitaine , Einstellung des Flugbetriebs in Mér ignac . 07.30h: In Bordeaux Einstellung des Bus- und Tramverkehrs 08.00h Vorhersage weiterer schwerer Orkanböen für Gironde und Lot-et Garonne Gemessen: 165 km h in Biscarosse , 161 km h Cap Ferret , 08.15h Sperrung des Pont d’Aquitaine in beiden Richtungen 08.30h Im Gers Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert, Unterbrechungen des Zugverkehrs 08.40h Nunmehr 700.000 Haushalte ohne Strom; Orkanböen: 170 km h in Cap Ferret; Störungen des Zugverkehrs in Gironde 09.00h 1.000.000 Haushalte im Südwesten ohne Strom, davon 340.000 in Landes , 205.000 in Gironde
09.15h Orkanböen: 169 km h Cap Ferret , 152 km h Pointe de Socoa
09.20h Einstellung des Zugverkehrs südlich von Bordeaux
10.00h Einstellung des Flugbetriebs in Toulouse-Blagnac ;
11.00h Auslösung des plan Orsec (Katastrophenplan)
11.15h In Gironde sind 1.000 Feuerwehrleute im Einsatz, die 1.077 mal zu Hilfe gerufen werden
12.40h Erstes Todesopfer in Landes
12.50h Der interne Notfallplan im Atomkraftwerk Blaye wird ausgelöst wegen der Windstärke und der Gefahr von Überschwemmungen
13.00h Bekanntgabe, dass der Flugverkehr in Mérignac um 15.00 Uhr wieder aufgenommen werden kann.
14.00h der interne Notfallplan für Blaye wird aufgehoben
14.30h 250.000 Haushalte in Gironde ohne Strom, vor allem um das Bassin von Arcachon , im Médoc und im Großraum Bordeaux
15.30h Zweites Todesopfer
16.00h Allmähliche Wiederaufnahme des Busverkehrs in Bordeaux
17.00h Drittes Todesopfer
18.30h Eine Frau stirbt, weil ihr Beatmungsgerät ohne Strom ist.
( Jean-Denis Renard :Quatre morts, dont trois dans les Landes, et quatre personnes blessées grièvement, des renforts pour dégager les routes etles lignes électriques , in :SUD OUEST, 24. Jan. 2009)
Gegen 20.30h wird Euronat wieder mit Strom versorgt. Nahezu gleichzeitig sind die Festnetztelefone wieder funktionsfähig. Euronat ist wieder erreichbar. (UM)
Geduldsprobe
Die UNESCO-Experten, die dieser Tage in Bordeaux waren, um sich u. a. über die die dortigen Brückenbaupläne zu informieren, haben sich intensiv umgesehen und erklärt, sie seien nunmehr im Besitz des erforderlichen Wissens, um zu entscheiden, ob das wacklig gewordenen UNESCO-Label bestehen bleibt oder nicht. Wer gehofft hatte, nun bald Bescheid zu wissen, sieht sich jedoch getäuscht. Erst im Juni wird auf einer Konferenz in Sevilla über die heikle Frage entschieden. Dieser Zeitpunkt ist allerdings kein unfreundlicher Akt, sondern allein dem Umstand geschuldet, dass nur auf einer Konferenz von der Art, wie sie in Sevilla stattfinden wird, Fragen für Beibehaltung oder Aberkennung des begehrten Labels entschieden werden können. Vorschrift ist Vorschrift.
( Jean-Paul Vigneau: Rendez-vous à Séville , in : SUD OUEST, 23. Jan. 2009)
Reise in das Land der Kraniche
Kraniche gehören mit einer Spannweite von rund zwei Metern und einer Größe von 1,20 m zu den größten Vögeln Europas. Die überaus scheuen Vögel ziehen in der warmen Jahreszeit ihre Jungen in nördlichen Gefilden, beginnend in Mecklenburg-Vorpommern auf. Ihre Winterquartiere liegen in südlicheren Regionen, z. B. in der Nähe von Captieux , ( Haute Lande ), etwa auf halbem Wege zwischen Bordeaux und Mont-de-Marsan . Die dortige Kranichkolonie umfasst rund 10.000 Vögel, die von Naturinteressierten unter sachkundiger und behutsamer Führung besucht werden können. Diese Veranstaltungen werden durchgeführt am 25. Januar, 1., 8. und 15. Februar vom Parc régional des Landes de Gascogne (Tel. 05.56.22.80.93 oder www.parc-landes-de-gascogne.fr <http: www.parc-landes-de-gascogne.fr >) . Teilnahme nur nach vorheriger Reservierung eines Platzes möglich. Ausgangspunkt ist Captieux.
( Pierre Lascourrèges: Le pays des grues , in: SUD OUEST, 23. Jan. 2009)
( Captieux , an der N524 gelegen, etwa auf halbem Weg zwischen Bordeaux und Mont-de-Marsan , von Euronat etwa 160 km entfernt. UM)
Zornige Winzer
Im Zusammenhang mit der Änderung der Satzung für die Foire aux Vins in Lesparre haben sich die Winzer massiv gegen die Teilnahme von Weinhändlern an der Weinmesse ausgesprochen. Auf der Generalversammlung des Comité de la Foire aux Vins de Lesparre-Médoc war deswegen erhebliche Spannung zu spüren. Der gegenwärtige Vorstand der Messe will diese öffnen für alle Weine, was im Prinzip nur gehen würde, wenn die nicht aus dem Médoc oder dem Bordelais kommenden Weine von Händlern angeboten würden. Die ortsansässigen Weinbaubetrieben sperren sich nicht vollständig gegen die Ausweitung über die engeren Grenzen hinaus, verlangen aber, dass dann die jeweiligen Produzenten selbst ihre Weine vorstellen müssten. Wenig strittig war hingegen eine Satzungsänderung, bei der der bisherige Conseil d’administration abgeschafft und aus allen diesbezüglichen Artikeln des Statuts gestrichen wird. Vereinsorgane werden künftig nur noch sein die Generalversammlung ( assemblée générale ) und der erweiterte Vorstand ( bureau élargi ), dem eine zweite Schriftführerin und ein zweiter Schatzmeister angehören werden.
Der Etat der kommenden Foire aux Vins wird nicht gerade üppig sein, aber die Gemeinde steuert 20.000 Euro bei. Die Organisatoren gehen davon aus, das damit ein den Ansprüchen gerecht werdende Veranstaltung gesichert werden kann. Ideen gibt es jedenfalls genug. ( Sylvaine Dubost: Les viticulteurs en colère, in SUD OUEST, 22. Januar 2009)
Motivationsschub durch das Deutschmobil
Hallo! Guten Tag, willkommen! So wurden die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5 des Collège Canterane in Castelnau durch das Deutschmobil , gesteuert von einer deutsch-französischen Lehrerin, neugierig gemacht auf die zweite lebende Fremdsprache, die sie in wenigen Monaten mit Eintritt in die 4. Klasse lernen sollen. Auf der Informationsveranstaltung, die ihnen das Deutschmobil vermittelte, bekamen sie in Dialogen und interaktiven Spielen erste Eindrücke der Sprache ihrer Nachbarn jenseits des Rheins. Die Mädchen und Jungen, die Deutsch als Fremdsprache wählen, werden es in einem Austausch mit Schülerinnen und Schülern einer Schule in ihrer Partnerstadt Bad Sachsa auch wirklich praktizieren und vertiefen können. Das Gegenstück zum Deutschmobil in Castelnau sind die 10 Francemobile , die in Deutschland im Einsatz sind.
Wer in Frankreich Deutsch lernt, hat später im Berufsleben etwas vorzuweisen, was ihn durchaus attraktiv macht. Derzeit melden französische Unternehmen, dass sie 180.000 Stellen für Mitarbeiter mit Deutschkenntnissen nicht besetzen können.
( Laurent Sicard Jean Claude Rigault : A la rencontre de la « Deutschmobil », in : SUD OUEST, 21. Jan. 2009)
Klinik Lesparre
In der Notfallmedizin der Poliklinik in Lesparre fehlen Ärzte, und das schon seit Monaten. Im vergangenen Oktober waren drei ausländische Ärzte entlassen worden, die keine Arbeitserlaubnis erhalten hatten und demzufolge nicht weiter beschäftigt werden konnten. Nach deren Ausscheiden ist die Zahl der vollzeitbeschäftigten Ärzte von 7,5 auf 5,5 gesunken. Tatsächlich würden zehn Vollzeitärzte in der Notfallversorgung gebraucht. Notgedrungen müssen die wenigen verfügbaren Mediziner Überstunden leisten, einer von ihnen war in einem Monat 240 Stunden im Einsatz, den gesetzlichen Vorgaben entsprechend hätten es 151 Stunden sein sollen. Es muß also etwas geschehen.
Der Notdienst der Poliklinik in Lesparre wird pro Jahr rund 15.000 mal in Anspruch genommen. Dabei ist die Nachfrage ansteigend. Schließlich wirkt sich auch die Bevölkerungszunahme im Médoc um 10% in den letzten zehn Jahren aus.
(Julien Lestage : Polyclinique de Lesparre : les urgentistes sous pression, in: SUD OUEST, 21. Jan. 2009)
Erosion in Amélie
Am Südstrand von Amélie frisst sich der Ozean weiter und weiter in das Land. Inzwischen ist ein Haus akut bedroht, das nur noch neun Meter von der steil abfallenden Dünenkante entfernt ist. Und täglich wird der Abstand geringer. Der Besitzer, der das Haus erst vor kurzem erworben hat, plant Maßnahmen, die den weiteren Abbruch der Düne verhindern sollen, die jedoch erhebliche finanzielle Aufwendungen verlangen. Nördlich von dem bedrohten Haus ist in den letzten Jahren eine umfangreiche Sicherung des bedrohten Küstenstreifens durchgeführt worden. Dazu wurden für drei Millionen Euro massive Felsbrocken aufeinander geschichtet, die den gewünschten Effekt haben und das weitere Vordringen des Meeres verhindern. Südlich davon wurde eine Reihe massiver Stämme in den Meeresgrund eingebaut, die eigentlich dafür sorgen sollten, dass sich dahinter Sand ansammelte, der dem Zurückweichen der Küstenlinie Einhalt gebieten sollte. Dieser Effekt ist jedoch nicht eingetreten, im Gegenteil hinter der Pfostenreihe bilden sich Wirbel, die Sand ausspülen und damit die Küste nicht schützen, sondern zusätzlich und beschleunigt gefährden.
Jetzt muss schnellstens gehandelt werden. Vor dem akut gefährdeten Haus sind in den letzten beiden Wochen drei Meter Strandkante abgebrochen. Gefahr droht jedoch nicht nur diesem Haus, sondern einem großen Teil des südlichen Amélie, in dem die Infrastruktur, weitere Häuser und eine Ferienanlage einem derzeit noch ungewissen Schicksal entgegengehen, wenn nicht sofort und energisch Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
(Julien Lestage : L’érosion s’accélère sur la zone sud de l’Amélie, in: SUD OUEST, 21. Jan. 2009)
Darf man beim Autofahren niesen?
In Frankreich eigentlich nicht. Wenn es doch geschieht, dann verstößt das im Prinzip gegen den Artikel R 412-6 des Code de la route , in dem es heißt, dass jeder Fahrzeuglenker jederzeit, unbehindert und unverzüglich in der Lage sein muss, das zu tun, was er als Fahrzeuglenker zu tun hat. Wer niest, ist aber, zumindest kurzzeitig, mit anderen Dingen beschäftigt als sie das Fahrzeuglenken verlangt. Kürzlich wurde eine Autofahrerin in Bruges mit einem Bußgeld belegt, weil sie am Steuer geraucht hatte. Begründung: siehe oben Art. R 412-6.
Der Präsident des regionalen Automobilklubs erklärt dazu, das Vorgehen der Polizei sei legal aber gegen die Vernunft. Wenn man den Gedanken weiterspinne, komme man zu der Frage, was denn beim Autofahren noch mit Bußgeldern belegt werden könne, wenn der oben genannte Artikel konsequent und hart angewendet werde. So müsse gefragt werden, ob es z.B. strafbar sei, wenn ein Autofahrer während der Fahrt verliebte Gedanken habe, wenn er sich überlege, wie er dem Finanzamt ein Schnippchen schlagen könne oder wenn er während der Fahrt ein Butterbrot esse?
Das ist der Stoff, aus dem die Angstträume des Autofahrers in Frankreich gemacht werden könnten. Zur Zeit haben Franzosen am Steuer aber offenbar wenig Angst vor dem strafenden Arm der Ordnungshüter. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage enthüllte, dass ein Drittel von ihnen während der Fahrt immer noch telefoniert, ein Viertel fährt, auch wenn man mehr als zwei Glas in sich hat. 76% der Automoblisten geben zu, dass sie nicht immer halten, wenn die Ampel orange zeigt, 65% fahren mit Tempo 65 innerorts, 24% überfahren durchgezogene weiße Mittellinien, 23% überholen rechts. Und immer mehr LKW-Fahrer haben Gefallen daran, während der Fahrt das Fernsehen einzuschalten oder sich nebenher mit einer Playstation zu beschäftigen. Ob man darüber nachdenken muss, Straßenverkehr konsequent zu meiden? Gründe genug gibt es offenbar.
( Hélène Rouquette-Valeins : Conduire, fumer ou manger, il faut choisir , in: SUD OUEST, 20. Jan. 2009)
Ausblick für Lesparre
Bei der ersten offiziellen Veranstaltung des Jahres zeigte sich der Bürgermeister von Lesparre zufrieden mit der Arbeit der Ordnungshüter seiner Gemeinde, die es geschafft hätten, die Zahl von Verbrechen und Vergehen um 30% zu senken. Im soeben gestarteten Jahr seien in Lesparre bald Verbesserungen im Bereich der Kommunikation und der Arbeitsvermittlung zu erwarten. Hinsichtlich neuer Vorhaben der Kommune hielt er sich bedeckt, da er den Beschlüssen des Gemeindreates nicht vorgreifen wolle. Er erinnerte daran, dass unter anderem bereits beschlossen sei, den Tour de l’Honneur zu restaurieren, die Tribüne des Stadions zu sanieren und den Bahnhofsvorplatz neu zu gestalten.
Auf gutem Wege sei die Planung für den neuen Kreisverkehr Saint-Léonard , für den nur noch die erwarteten Subventionen eintreffen müssten. Die Ortsumgehung, die bereits mehrfach angemahnt wurde, steckt immer noch in der Phase der Vorplanung. Irgendwelche zeitlich konkretisierbaren Erwartungen gibt es in diesem Bereich nicht.
( Des travaux nécessaires pour l’économie de la ville , in : SUD OUEST,Jan. 2009)
Neues zum Projekt Gastankerhafen
Als vor einem Monat der Präfekt des Départements Gironde den Bauantrag für den geplanten Gastankerhafen in Le Verdon wegen Unvollständigkeit zurückgegeben hatte, reagierte der Antragsteller so, dass man meinen konnte, die Nachbesserung des Bauantrags sei ein mehr formales und schnell zu besorgendes Unterfangen. Aus dem Bericht der DRIRE ( direction régionale de l’industrie, de la recherche et de l’environnement ), der Entscheidungsgrundlage für den Präfekten, geht hervor, dass die Bedenken und Vorbehalte gegen das Gastankerhafenprojekt doch erheblicher sind, als die Firma 4Gas dies dargestellt hatte. Es geht tatsächlich um einen ganzen Katalog von durchaus gewichtigen Fragen und Aspekten, die die Antragssteller übergangen oder nur kurz gestreift haben.
Bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. 4Gas gibt sich weiter optimistisch und kündigt an, man hoffe, noch in diesem Jahr die überarbeiteten Antragsunterlagen vorlegen zu können.
(Le Journal du Médoc, 20. Jan. 2009)
Wachstumsnische Afrolook
Auch wenn der gesamtwirtschaftliche Daumen in Frankreich stramm nach unten zeigt, gibt es (kleine) Ecken der Wirtschaft, die gegen den Trend laufen. Besonders gut sichtbar, weil an manchen Köpfen modebewusster Damen absichtlich zur Schau gestellt, ist das im Friseurgewerbe. Die Königinnen modischer Haargestaltung, sei es Haarverlängerung, Flechtkunst oder Färbetechniken, extravagante Kosmetika und Schminkstile, alles, was in diesen Bereichen derzeit top ist, kommt aus Afrika und wird zu Preisen angeboten, die fast jede sich leisten kann. Folglich keion Wunder, dass der Kundinnenzustrom zu Boutiquen und Kosmetikinstituten in afrikanischer Hand enorm ist.
( Dominique Manenc, De plus en plus fans de la mode afro , in:SUD OUEST,Jan. 2009)
Bordeaux baut Position aus
Trotz befürchteter negativer Auswirkungen der kürzlich durchgeführten Strukturreform und des Beginns der Wirtschaftskrise steht der Hafen von Bordeaux gut da. Im letzten Jahr wurde eine Zunahme des Güterumschlags auf 9 Mt (+ 8,4%) verzeichnet. Abgesehen von 2000, dem Jahr, das durch Nachwirkungen des Orkans vom Dezember 1999 einen damit zusammenhängenden außergewöhnlichen Zuwachs hatte, muss man bis 1994 zurückgehen, um einen ähnlich hohen Umschlag wie 2008 zu finden. Einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung im Jahre 2008 haben die wieder aufgenommenen Exporte von Raffinerieprodukten gehabt (230.000 t). Erheblichen Zuwachs gab es auch beim Getreideexport (+19%). Deutliche Rückgänge (rund 20%) gab es hingegen beim Umschlag von Baumaterialien, von Futtermitteln (-31%) und Düngemitteln (-27%). Der Umschlag von Containern (55.000 Behältnisse, insgesamt 600.000 t) wurde nur von dem Rekordjahr 2007 übertroffen, blieb aber dennoch um 8% bei der Zahl der verladenen Container und um 15% bei der Tonnage hinter dem Resultat von 2007 zurück. Mit der Gesamtbilanz des Güterumschlags im Jahre 2008 festigte der Hafen von Bordeaux seine Position als bedeutendster Atlantikhafen Frankreichs.
( Les Echos judiciaires du 16 janv. 2009 )
Was hat der neue amerikanische Präsident mit Hennessy?
So weit man weiß nichts, zumindest nichts, was die Welt wissen müsste. Anders sieht es mit Hennessy und dem nächsten Präsidenten der USA aus. Der ist nämlich von den Reklameexperten des Cognacbrenners – sicher ungefragt – eingespannt worden in eine Werbekampagne. Dabei wird eine Sonderserie Hennessy in schwarz etikettierten Flaschen mit goldener Schrift herausgebracht, die beziehungsreich Henessy VS 44 heißt und auf dem Verschluss unübersehbar auf die Amtseinführung am 20. Januar 2009 hinweist. In der Mitte des Verschlusses prangt eine große „44“, der neue Präsident wird ja auch der 44. in einer langen Reihe US-amerikanischer Präsidenten sein. Die Werbestrategen führen aber noch Weiteres im Schilde. Die auf 180.000 Exemplare angelegte Sonderausgabe des Hennessy wird zum Preis von 30 Dollar auf den Markt gebracht. Ein Teil des Verkaufserlöses soll an die Stiftung Thurgood Marshall College gehen, mindestens aber 50.000 Dollar. Ein mit Blick auf die Bedeutung, die Stiftungen in den USA haben, sicher klug gewähltes Vorhaben. Der Verkauf der Sonderauflage soll vornehmlich in den USA erfolgen, daneben in einigen wenigen afrikanischen Ländern und in der Karibik.
Wenn man berücksichtigt, dass die Verkaufszahlen des Hennessy in den USA im letzten Jahr um 14,8% zurückgegangen sind (nach zehn Jahren kontinuierlicher Steigerung) und dass die Zahlen in Europa (- 7,8% im Jahr 2008) durch die noch vorhandenen Zuwachsraten im fernen Osten (+ 6,2%) nicht ausgeglichen werden, dann versteht man, dass die Marketingleute bei Hennessy sich etwas einfallen lassen mussten, auch wenn man dabei den nächsten Präsidenten der USA einspannt. So richtig schlecht geht es Hennessy aber wohl nicht, denn im letzten Jahr sind zwar die Exportzahlen um 6,2% zurückgegangen, dennoch haben 148,2 Millionen Flaschen sich auf den Weg zu ihren Verbrauchern gemacht.
( Philippe Ménard: Le cognac Hennessy surfe sur le succès d’Obama , in : SUD OUEST, 17. Jan. 2009)
Französisch-amerikanische Freundschaft auf Weinbasis
Vom 11. – 15. Januar 2009 führten etwa 10 Weingutsbesitzerinnen und oder ihre leitenden Angestellten aus dem Bordelais eine Gegeneinladung für eine ähnliche Anzahl im selben Bereich tätiger Kalifornierinnen durch. Dabei stellten sie den Damen aus der neuen Welt drei prestigeträchtige Anbaugebiete der französischen Weinkultur vor: die Weine des Médoc , aus St.Emilion und den Sauternes . Der Dienstagmorgen, 13. Januar, war im Château Paloumey und in la Tour de Bessan ganz dem Médoc gewidmet, am Nachmittag entdeckte man Margaux , und dessen weltberühmten grand cru classé , der es durch seine kraftvolle Zartheit auch als sog. femininer Wein den Damen in besonderer Weise angetan hatte. Im Château Kirwan gab es dann auch eine Verkostung kalifornischer Weine. Am Mittwoch, d. 14. Januar ging die Rundfahrt nach St.Emilion und Donnerstag, d. 15. Januar war dem Sauternes vorbehalten. Die einhellige Bewertung: dies war ein rundum geglückter Ausflug und Austausch
( Louis Le Cor, Œnotourisme , in SUD OUEST, 17. Jan. 2009)
Druck für die Straße
Am 16. Januar haben mehrere Hundert Mitglieder verschiedener Gemeinderäte angetan mit ihren offiziellen Schärpen für drei Stunden in der Richtung nach Norden den Verkehr auf der RN 10 bei Chantillac-Bors ( Charente ) blockiert. Ziel dieser Demonstration war es, aufmerksam zu machen darauf, dass die RN 10 zwischen Poitiers und Bordeaux immer noch nicht durchgehend vierspurig ausgebaut ist. Das fehlende 11,4 km lange Teilstück zwischen Reignac und Chevanceaux wird täglich von 17.000 Fahrzeugen benutzt, die Hälfte davon LKW. Die Demonstranten argumentierten, dass die Schließung der noch nicht vierspurigen Lücke rund 71 Millionen Euro kosten wird, die der Staat offenbar nur ungern ausgibt, während für Autobahnprojekte, wie z.B. die A 65, 1,2 Milliarden Euro lockergemacht werden.
( Jean-Denis Renard : Le chaînon manquant de la RN 10 , in : SUD OUEST, Jan. 2009)
Gesunde Finanzen
Vor einem großen Aufgebot lokalpolitischer Prominenz hat der Senator und Bürgermeister von Soulac , Xavier Pintat, ein zufriedenstellendes Bild von der finanziellen Situation der CdC de la Pointe du Médoc (Gemeindeverband der Pointe du Médoc) gezeichnet. Auch die Leistungen, die im Jahre 2008 in Soulac erbracht worden sind, können sich sehen lassen: Straßenbau, Verstärkung des Trinkwassernetzes, Verbesserung der Straßenbeleuchtung, Anlage eines Spielplatzes in der rue Victor Hugo und Ausbau der Start- und Landebahn auf dem Flugplatz von Soulac . Der Gemeindverband (CdC), dessen Zweck und Bestimmung es sei, Vorhaben zu finanzieren, die eine einzelne Gemeinde nicht bewältigen könne, habe seit seiner Gründung 50 Millionen Euro investiert, bei einer Gesamtschuldenlast von 10 Millionen Euro. Dabei habe Port Médoc 42% dieser Schulden verursacht, 17% seien auf die Radwege entfallen und 14% habe der Kampf gegen die Erosion der Küste verschlungen. Die Investitionen der letzten Jahre trügen bereits Früchte, denn die Steuereinnahmen seien seit 2002 um 40% gestiegen.
Die nächsten Investitionen des Gemeindeverbandes seien geplant für den Hafen von St. Vivien, die unterirdische Verlegungen der Hochspannungsleitungen im Bereich des Golfplatzes von Grayan, Planungen für die Trasse des Radweges von Grayan nach Saint-Vivien , Beihilfen zur Kinderbetreuung und die Machbarkeitsstudie für einen parc aquatique in Vendays-Montalivet .
( Maguy Caporal: La CdC « pas endettée » , in :SUD OUEST, 16. Jan. 2009)
Positive Bilanz
Im dritten Jahr in Folge hat das Département Gironde eine abnehmende Zahl von Straftaten verzeichnen können. Im Jahre 2008 wurden 85.283 Verbrechen registriert, 2007 waren es 88.947, eine Abnahme um 4,7%. Auch der Anteil aufgeklärter Straftaten hat sich positiv entwickelt. Er liegt für 2008 bei 38,8 %. Einen deutlichen Schatten auf diese positiven Werte wirft jedoch die Zahl der Verkehrstoten, die im Jahre 2008 auf 100 angestiegen ist (2007 waren es 72). Dabei hat die Zahl der Unfälle insgesamt abgenommen. Zugenommen hat sie hingegen bei Fußgängern und Zweiradfahrern, was erklärt, dass die Zahl der schweren Unfalle angestiegen ist. Hauptunfallursachen sind nach wie vor der Alkohol, überhöhte Geschwindigkeit und Unachtsamkeit.
( Jean-Michel Desplos : Un bilan d’excellence, in : SUD OUEST, 16. Jan. 2009)
Schlechte Aussichten für dritte Innenstadtbrücke
Der zuständige Regierungskommissar hat vor dem Verwaltungsgericht in Bordeaux, das über die Planungen für die neue Brücke über die Garonne befindet, gravierende Vorbehalte vorgebracht, die die Zukunftsaussichten des Bauwerks drastisch verschlechtern. So hat er darauf verwiesen, dass die bisher angesetzten Baukosten wesentliche Posten unberücksichtigt gelassen hätten. Weiter habe man es versäumt, sich bei den Veranstaltern von Kreuzfahrtreisen darüber Gewissheit zu verschaffen, ob und bis wann Bordeaux zu den Zielen gehört, die deren große Schiffe in Zukunft ansteuern. (Die Notwendigkeit einer Klappbrücke in den in Planung begriffenen Ausmaßen war damit begründet worden, dass Kreuzfahrtschiffe weiter bis in den Port de la lune fahren können sollten.)
Die von der CUB ( communauté urbaine de Bordeaux ), dem Gemeindeverband des Großraums Bordeaux im September 2007 beschlossene Brücke soll(te) als Klappbrücke mit aufgestellt 55 m hohen beweglichen Teilen ausgeführt werden, 2 mal 2 Fahrbahnen erhalten und eine Tageskapazität von 40.000 Autos aufnehmen können, dazu Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahn. Im Hintergrund steht bei alledem immer auch die Drohung der UNESCO, der Stadt Bordeaux den Titel Weltkulturerbe abzuerkennen wenn die Brücke gebaut wird. Die Entscheidung über die Zukunft der Brückenplanung ist für Experten eigentlich gefallen, wenn auch die formalen Ergebnisse noch ausstehen.
(SUD OUEST, 15. Jan. 2009)
Preisverleihung in Soulac
In Soulac fand dieser Tage die Vergabe der Ehrenpreise des dritten Wettbewerbs für die gelungensten Weihnachtsilluminationen an Privathäusern und für die ansprechendsten Geschäftsdekorationen statt. Der erste Preis für die Geschäfte ging an die Boutique Grain de Sable ( rue de la Plage ), ein weiterer Preis wurde der Boulangerie Bon für ihre Schaufensterdekorationen während des gesamten Jahres zuerkannt. Bei den Privathäusern wurden drei Preise vergeben (32, rue Victor Hugo , CD 201 L’Amélie und 67, rue Roland Dorgelès )
( M. C. :Façades et jardins ont été récompensés ,in : SUD OUEST., 15. Jan. 2009)
Trennung in Lesparre
Die bislang unter einem Dach geführten Einrichtungen des Office du tourisme und des Tour de l’Honneur gehen von nun an getrennte Wege. Hintergrund sind nicht etwa Vereinsquerelen, sondern eine administrative Gegebenheit, die diesen Schritt erfordert. Das Office du tourisme ist eine Einrichtung die vom Gemeindeverband Cœur du Médoc getragen wird, während der Tour de l`Honneur der Gemeinde Lesparre gehört.
Dass diese auf der diesjährigen Generalversammlung der beiden bislang zusammengehörenden Einrichtungen getroffene Regelung einvernehmlich und aus Gründen der Notwendigkeit zustande kam, ergibt sich auch aus der Tatsache, dass in den Verwaltungsräten ( conseils d’administration ) der beiden Vereine dieselben fünfzehn Personen sitzen. Einziger Unterschied ist, dass im conseil d’administration des Office du tourisme zwei zusätzliche Mitglieder sitzen, die den Gemeindeverband Cœur du Médoc vertreten.
Die Zahl der Besucher des Tour de l’Honneur hat mit 1.257 im letzten Jahr deutlich zugenommen (+ 50% gegenüber 2007). Das Office du tourisme hatte in 2008 insgesamt rund 1.600 Besucher.
( Georges Rigal : L’Office du tourisme et la Tour de l’Honneur se séparent, in : SUD OUEST, 15. Jan. 2009)
Eiszeit in Soulac
In Soulac war für wenige Tage ein Sport möglich, der sonst in der Region eher nur theoretisch betrieben werden kann. Man konnte drei Tage lang Schlittschuh laufen. Das ging auf einer kleinen natürlichen Eisfläche neben dem Gewerbegebiet, wo das Eis die stattliche Dicke von 5 cm erreicht hatte. Man konnte laufen, sofern man es noch konnte. Die letzte Gelegenheit dazu hatte es in Soulac im Januar 1995 gegeben. Und jetzt ist die erste Chance im Jahre 2009 auch schon vorbei.
(SUD OUEST, 14. Jan. 2009)
Bald Entscheidung
Hochspannung in Bordeaux, zunächst bei rund dreißig Architekten und Beamten der Stadtverwaltung, die ein brisantes Dossier zu bearbeiten haben. Darin geht es um die Planungen für die Klappbrücke Bacalan-Bastide , die nach dem Willen der Stadtväter in näherer Zukunft eine zusätzliche Klammer zwischen den beiden Ufern der Garonne in Bordeaux herstellen soll. Die Planungen sind deswegen so brisant, weil im Hintergrund die Drohung der UNESCO steht, der Stadt den Titel des Weltkulturerbes zu entziehen, falls die fragliche Baumaßnahme durchgeführt wird. Vom 20. Januar an werden für drei Tage Experten der UNESCO in Bordeaux sein, um sich über die Planung für die neue Brücke und die damit verbundenen Konsequenzen zu informieren. Ein paar Tage vor der Ankunft der UNESCO-Beamten wird das Verwaltungsgericht in Bordeaux entscheiden, ob bei der Planung der neuen Brücke alles juristisch korrekt zugegangen ist. Die bequemere Situation haben bei dieser Problematik sicher die unbeteiligten Zuschauer, die nicht in der Verantwortung für die Entscheidung stehen, dennoch aber die Konsequenzen der alles entscheidenden Kommission zu tragen haben.
( Dominique de Laage : Pont levant : une semaine décisive, in : SUDOUEST, 12. Jan. 2008)
Das Pfund – nur noch ein Pfündchen?
Die gegenwärtige Ab- bzw. Entwertung des britischen Pfundes im Vergleich zum Euro macht es vielen Briten, insbesondere den Rentnern, die sich in den letzten Jahrzehnten fest im Südwesten Frankreichs angesiedelt haben schwer, ihren Lebensabend wie geplant zu genießen. Inzwischen leben rund 150.000 Menschen mit britischer Staatsangehörigkeit im Südwesten Frankreichs. In manchen Gemeinden stellen sie 10% der Wohnbevölkerung. War das britische Pfund noch vor 18 Monaten 1,50 Euro wert und vor einem Jahr noch 1,30, so ist es nun bei 1,05 Euro angekommen. Für diejenigen, die noch vor Monaten einen komfortablen Wechselkurs für ihre aus der britischen Heimat kommenden Renten und Pensionen bekamen, ist das eine herbe Umstellung mit mancherlei Konsequenzen. Von einem Exodus der Ruheständler zurück nach Großbritannien ist derzeit nichts zu spüren. Die zahlreichen jungen Briten, die im Südwesten Frankreichs leben und arbeiten, werden von der Wechselkurs-Problematik kaum berührt, da sie in Euro bezahlt werden. Bei den Touristenzahlen für die kommende Saison muss aber wohl mit kräftigen Rückgängen gerechnet werden, denn der Euroraum verteuert sich für alle Briten drastisch, vorausgesetzt die derzeitige Wechselkurssituation bleibt bestehen, gerechnet werden. Die Verlierer der gesamtwirtschaftlichen europäischen Krise werden sowohl die Urlauber, die ihre Zeit aus finanziellen Gründen nicht mehr in der von ihnen bevorzugten Gegend verbringen können und die in der Tourismusbranche Tätigen, Angestellte und Hotel- oder Ferienhausvermieter sein.
( Jean-Denis Renard Janice Moody: Les Anglais du Sud-Ouest étranglés par l’euro , in SUD OUEST, 11. Jan.2009)
Magnet Gironde
Nach den jüngsten Zahlen der Statistiker hat die Bevölkerung des Départements Gironde in den letzten zehn Jahren um 106.279 neue Bewohner zugenommen. Vor zehn Jahren zählte man im gesamten Département 1.315.300 Einwohner. Heute machen die 1.421.279 Girondins die Hälfte der Einwohner der Région Aquitaine aus. Die Bevölkerungsentwicklung ist dabei recht stetig gewesen: Im Jahr 1801 zählte man 502.723 Einwohner, 1968 waren es 1.009.000. Nur zwei cantons haben geringfügige Abnahmen zu melden: Lormont und Captieux . 714.737 Einwohner sind registriert in der Communauté urbaine de Bordeaux, dem aus 27 Mitgliedern bestehenden Gemeindeverband Bordeaux. Die eigentliche Stadt Bordeaux hat dabei von 218.948 Einwohner im Jahre 1999 um 7% zugelegt auf 235.878. Die stärksten Zuwachsraten gab es in Gemeinden unter 10.000 Einwohnern die am Ozean liegen: 1.713 Einwohner mehr in Biganos (+24,6%), 1.057 in Andernos-les-bains (+11,9%), 1.620 in Audenge (+40,76%), 931 in Le Porge (45%). Zugenommen hat auch die Bevölkerung des Médoc, jedoch weniger stark als die der genannten Küstenorte. Grund dafür mag vielleicht das Fehlen einer leistungsfähigen Straßenanbindung sein.
( Jean-Paul Vigneaud: 106 279 nouveaux Girondins en dix ans , in : SUD OUEST, 10. Jan. 2009)
Zufriedenheit in Mérignac
Die Betreiber des Flugplatzes Bordeaux-Mérignac können auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2008 zurückblicken. Mit 3,5 Millionen Passagieren wurde das Vorjahresergebnis um 2,8% übertroffen. Das ist zurückzuführen auf das Hinzukommen neuer Fluggesellschaften, wie etwa Baboo und neuer Ziele (Genf, Rom). Der Anteil der Fluggäste, die mit Billiganbietern reisten, hat um 14,2% zugelegt (30% mehr als 2007). Überdurchschnittlichen Zuwachs gab es bei der Verbindung nach Lyon, die 387.000 Fluggäste genutzt haben (gegenüber dem Vorjahr: +120.000), die damit die am stärksten frequentierte innerfranzösische Querverbindung ist. Ebenfalls stark zugenommen hat die Verbindung nach Genf (insgesamt 100.000 Fluggäste, Zunahme 52%).
( Aéroport : une bonne année grâce à Lyon, in : SUD OUEST, 09. Jan. 2009)
Holz auf dem Vormarsch
Zumindest da, wo es um das Heizen geht. Die Nachfrage nach Brennholz hat im Südwesten Frankreichs auch in diesem Winter weiter zugenommen, was bei den Energiepreisen kaum verwundern kann. Verständlich, dass die Holzhändler dies mit großer Zufriedenheit sehen, wenn sie auch mitten in der gegenwärtigen Kälteperiode nicht das ausliefern können, was Kunden verlangen. Die Lieferprobleme hängen auch damit zusammen, dass in den letzten Jahrzehnten der Brennholzhandel fast ganz zum Erliegen gekommen war. Von rund 80 Händlern in Bordeaux aus den sechziger Jahren ist ein einziger übriggeblieben. Der hat wie seine Kollegen im Département gut zu tun, weil etwa die Hälfte der Einfamilienhäuser in der Region ganz oder teilweise mit Holz beheizt werden (können). Bei vielen Bewohnern ist das Holz eher ein Zeichen gehobener Wohnkultur als Notwendigkeit zum Sparen. Die gesteigerte Nachfrage nach Brennholz hat vor etwa zehn Jahren eingesetzt und vor etwa fünf Jahren mit dem beschleunigten Anstieg der Heizölpreise noch deutlich zugenommen. Das Heizen mit Holz ist wirtschaftlich, zumindest in einer waldreichen Gegend wie dem Département Gironde , erfordert jedoch mehr Arbeitsaufwand als der Einsatz von Öl oder Strom. Der Holzpreis liegt bei etwa 65 Euro pro Raummeter ( stère ), wobei es für qualitativ weniger empfehlenswertes Holz wie das der Kiefer deutliche Abschläge gibt. Kiefernholz wird von privaten Anbietern zu Preisen ab 15 Euro pro stère angeboten. Das Preisgefüge für Laubholz im Fachhandel liegt deutlich darüber. Noch teuerer wird es, wenn das Holz in kleinen Beuteln sauber abgepackt wird. Dann sind bis zu 120 Euro pro stère fällig. Zusatzkosten können noch entstehen bei der Anlieferung von kleinen Mengen. Ab drei Raummetern wird in der Regel angeliefert, wobei Transportkosten um 5 Euro stère anfallen können. Es lohnt sich jedenfalls, Preise zu vergleichen.
( Denis Lherm: De quel bois ils se chauffent Économique mais pas très pratique , in : SUD-OUEST, 09. Jan. 2009)
Musée d’Aquitaine: Bald neue Dauerausstellung
Die Sklaverei der Neuzeit gehört zweifellos zu den dunkelsten Kapiteln der Geschichte, an denen Europäer beteiligt waren. Obwohl es keine exakten Zählungen gibt, muß angenommen werden, dass zwischen 15 und 30 Millionen Afrikaner als Sklaven in die Neue Welt verschleppt worden sind. Nicht unerklärlich, dass das gern im Dunkeln gelassen wird. Im Musée d’Aquitaine in Bordeaux soll dies bald anders werden, denn dort wird an einer großen Dauerausstellung gearbeitet, die die Rolle darstellen soll, die der Südwesten Frankreichs in diesem Zusammenhang gespielt hat. Wurde bislang nur mit einigen wenigen Exponaten auf den transatlantischen Dreieckshandel verwiesen, soll demnächst in vier Sälen auf stattlichen 750 m² diese Thematik aufgezeigt werden. Dabei wir unter anderem zu Tage treten, dass der heute noch in der Architektur sichtbare Wohlstand und Reichtum der Stadt zu einem nicht unerheblichen Teil seine Grundlage im Sklavenhandel hatte. Man darf gespannt sein auf die für den 10. Mai geplante Eröffnung der Ausstellung.
( Caroline Huet : L’esclavage n’est plus le chaînon manquant , in : SUDOUEST, 9. Jan. 2009)
(Der Dreieckshandel funktionierte so : Überwiegend billige Waren, Glasperlen, Waffen, Alkohol aus Europa nach Afrika ; dort Eintausch gegen Sklaven, die von einheimischen afrikanischen Händlern angeboten wurden; Transport der Sklaven nach Amerika unter unvorstellbaren Bedingungen, bei denen ca. ein Drittel der Afrikaner umkamen; in Amerika Verkauf der Sklaven; aus dem Erlös Kauf von Zucker, Tabak und anderen in Europa begehrten Produkten, Rückfahrt nach Europa, Verkauf der angelandeten Waren. Dabei wurden oft Renditen über 20% erzielt; im innereuropäischen Wirtschaftsleben waren 4- 5 % die Regel. (UM)
Naturschutzgebiet vor den Toren von Bordeaux
In Bruges , am nördlichen Stadtrand von Bordeaux, hat ein Stück Natur überlebt, das manche Überraschung bereithält. Auf 270 ha, Überrest des einst zehnmal größeren Marais de Bordeaux , leben 2500 Arten, Pflanzen und Tiere. Registriert wurden 217 Arten Vögel, 36 Arten Säugetiere, 711 Arten Käfer, 378 Arten Schmetterlinge, 11 Arten Reptilien. Besonders die Vögel werden wöchentlich gezählt, weil es unter ihnen manche gibt, die das Naturschutzgebiet nur als Durchreisestation nutzen. Derzeit gibt es einige Hundert Brachvögel, Schnatterenten, Löffelenten, Kiebitze und Bekassinen. Demgegenüber sind die Weisstörche in diesem Jahr nur mit einem knappen Dutzend Exemplaren vertreten. Das Naturschutzgebiet von Bruges kann besucht werden, an allen Tagen außer Donnerstag und Freitag. Einmal im Monat gibt es eine sachkundige Führung, die Einblicke verspricht, die ein uneingeweihter und auf sich allein gestellter Besucher kaum gewinnen kann. Auskünfte und Anmeldungen für Führungen: mbruges@wanadoo.fr <mailto:mbruges@wanadoo.fr> und 05 56 57 09 89
( Hervé Pons :La nature ne dort pas , in : SUD OUEST, 7. Jan. 2009)
Sandbank auf Abwegen
Die Einfahrt in das Becken von Arcachon ist in fortlaufendem Wandel begriffen. Derzeit erreichen die durch Strömungen und Wind bedingten Verlagerungen der Sandbänke, die diese Veränderungen bedingen, eine auffällige Phase. Dabei wechseln die Nord- und die Südeinfahrt einanderMal ist die eine passierbar, mal die andere. Zur Zeit ist nur die nördliche passierbar, die südliche ist nicht einmal mehr durch Bojen markiert, daher eigentlich gesperrt. Die aktuelle Nordpasssage wandert ebenfalls langsam südwärts und wird in absehbarer Zeit Südpassage und so weiter und so fort. Im letzten Jahr hat sich die Verlagerung der Sandbank, die die beiden Einfahrtkanäle trennt, beschleunigt, weil die Südspitze der Bank von Arguin sich in Richtung Petit-Nice verlagert hat. Dabei hat die Breite der Durchfahrt durch den südlichen Zugang von 520 auf 480 m abgenommen, wodurch die sowieso schon schwierigen Bedingungen noch verschlechtert wurden.
( Chantal Roman : Il file vers le sud , in: SUD OUEST, 6. Jan. 2009)
20.000 in Le Gurp
Am 10. und 11. Januar 2009 wird Le Gurp Schauplatz eines Großereignisses sein, wenn 292 Fahrer am Sonntag bei dem zur nationalen Meisterschaft in Frankreich zählenden Motocrossrennen an den Start gehen. Das Teilnehmerfeld hat sich gegenüber der letzten Auflage des Wettbewerbs, bei dem 238 Namen in den Listen verzeichnet waren, deutlich vergrößert. Der Startschuss für das Rennen soll um 11.00 zu hören sein. Ausrichter ist der Moto-Club von Grayan-et-L’Hôpital. Am Vortag, Samstag also, wird um ebenfalls 11.00 Uhr ein Mountainbikerennen gestartet, das in zwei Gruppen über 30 bzw. 50 km führen wird.
( J. L. : La course des sables attend 20 000 in: SUD OUEST, 6. Jan. 2009
Die Graffiti-Jäger von Bordeaux
Jeden Morgen nehmen acht Angestellte der Stadt Bordeaux den Kampf gegen die kaum einzudämmende Flut der Graffitis auf, die nächtens Mauern, Wände und wo sonst sie noch aufgesprüht werden, verunziert haben. Wenn sie, was häufig genug geschieht, ein Graffiti entdecken, unternehmen sie alles, was in ihrer Macht steht, um den Schaden schnell und unbürokratisch zu beheben, wobei es keine Rolle spielt, ob das zu beseitigende Malheur auf einem städtischen oder privaten Untergrund angetroffen wird. Für ihre Arbeit steht den Graffitikillern eine umfangreiche Palette von Mitteln zur Verfügung, mit der sie es fertigbringen, nahezu jeden Schaden, gleich auf welchem Untergrund, zu beseitigen. Den Sprühteufeln ist dies ein Ärgernis, dem sie mit immer neuen Materialien zu begegnen suchen. Bis jetzt haben die Reinigungskräfte aber noch auf jede neue Materialvariante eine Antwort gefunden.
( Linda Douifi: La chasse aux tags est ouverte toute l’année , in: SUDOUEST, 5. Jan. 2008)
Wettkampf der Meister der Rebschere
Nach dem Auftakt im Château Lamothe-Bergeron in Cussac-Fort-Médoc im Dezember messen sich am Samstag, 9. Januar 2009, ab 9.00 Uhr die Meister der Rebscheren im Château de Pez in Saint-Estèphe . Diese Veranstaltung ist die zweite in einer Reihe von Wettbewerben, bei denen der beste Weinstockbeschneider des Médoc ermittelt werden soll. Die Wettstreiter müssen dabei unter den Augen einer fachkundigen Jury innerhalb von einer halben Stunde zwanzig Weinstöcke fachgerecht beschneiden und sich anschließend einer Überprüfung ihrer theoretischen Kenntnisse stellen. Die Ergebnisse werden nach einem gemeinsamen Mittagsmahl bekanntgegeben. Dank der Großzügigkeit der Sponsoren wird jeder Teilnehmer einen Preis erhalten. Das Finale des Wettbewerbs wird stattfinden am 7. Februar 2009 auf dem Château Lafite-Rothschild in Pauillac . Der dort proklamierte Sieger wird die goldene Rebschere erhalten.
( Marie-Françoise Jay :Les as du sécateur au château de Pez , in : SUDOUEST, 5. Jan. 2009)
Demonstrationen in Bordeaux
Zwischen 1.500 und 2.000 Personen haben gestern in den Straßen von Bordeaux gegen die militärischen Aktionen Israels im Gazastreifen demonstriert. Sie führten Spruch-bänder und Fahnen, meist palästinensische aber auch türkische und libanesische, mit sich. Sprechchöre ließen sich hören wie „Mörder Israel, Sarkozy Komplize“, „Palästina wird siegen“, „Wir sind alle Palästinenser“. Ziel des Demonstrationszuges war der Sitz des Bürgermeisters, um zu zeigen, dass man gegen die Partnerschaft zwischen Bordeaux und der israelischen Stadt Ashod ist. Auf dem Zug durch die Innenstadt wurde der Verkehr der Tram für eine halbe Stunde blockiert. Von Gewaltakten palästinensischer Aktivisten war zumindest für die Dauer des Demonstrationszuges nichts zu hören .
( Les jeunes dans la rue en solidarité avec la Palestine , in: SUDOUEST, 4. Jan. 2009)
Médoc: Rück- und Ausblick
Der Rückblick auf das Jahr 2008 fällt für das Médoc schlecht aus, wenn man die Arbeitsmarktzahlen betrachtet. Das Médoc hat die höchste Arbeitslosenquote des Südwestens Frankreichs. Im 4. Quartal 2007 wurde eine Zahl von 9,3% Arbeitslosen bezogen auf die Gesamtzahl der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter errechnet, und seither hat sich dieser Wert nicht verändert. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Perspektiven ist auch für 2009 nicht mit einer Umkehr des Trends zu rechnen. Die Erklärung für die mangelnde Attraktivität des Médoc als Wirtschaftsstandort ist leicht zu erklären: Es fehlt vor allem an leistungsfähigen Verkehrswegen, ohne dass absehbar wäre, dass hier entscheidend nachgebessert würde. Positive Impulse könnten ausgehen von dem geplanten Parc naturel régional , wenn die dafür zuständigen Gremien einen gangbaren Ausgleich zwischen den Interessen des Naturschutzes und den Erfordernissen der wirtschaftlichen Entwicklung finden.
( Julien Lestage : Bilan 2008 et perspectives 2009 , in: SUD OUEST, 3. Jan. 2009)
Großbaustellen im Südwesten
Das aufwändigste Bauvorhaben, das dem Südwesten Frankreichs Anschub geben soll, ist die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke von Tours zunächst nach Bordeaux und von dort aus nach Toulouse und Spanien. Insgesamt werden damit rund 750 der etwa 850 km bis 2020 vorgesehenen Neubaustrecken der französischen Staatsbahn SNCF gebaut werden, wenn die Finanzierung zustandekommt. Bislang ist die 2006 kalkulierte Summe von 12,5 Milliarden Euro noch nicht beisammen, wenn auch Bemühungen laufen, das benötigte Kapital zusammenzubringen. Am Geld liegt es auch, dass das Projekt Mégajoule in Le Bran (zwischen Arcachon und Bordeaux gelegen) hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück ist. Der 1994 beschlossene Bau der weltweit leistungsfähigsten Einrichtung im Bereich der Erforschung der Kernfusion sollte eigentlich bereits im Betrieb sein oder doch kurz vor der Fertigstellung stehen. Tatsächlich wird es vor 2012 nicht möglich sein, den Bau, der dann mehr als 2 Milliarden Euro gekostet haben wird, seiner Bestimmung zu übergeben. lmmerhin ist das Gebäude, das die Anlage beherbergen wird, im Rohbau fertig°: 300 m lang, 50 m hoch. Das Projekt des Gastankerhafens in Le Verdon ist vorläufig gestoppt worden, weil der Präfekt der Gironde den Bauantrag in der vorliegenden Gestalt als nicht genehmigungsfähig zurückgewiesen hat. Bemängelt wird, dass wichtige Teile der Planung nicht oder nicht hinreichend ausgearbeitet sind. Der hinter dem Projekt stehende niederländische Konzern 4Gas hat allerdings angekündigt, man lasse sich von dem Vorhaben nicht abbringen und werde das Geforderte nachreichen. Das auf 750 bis 900 Millionen Euro geschätzte Projekt ist damit nicht endgültig aus der Welt. Sicher ist jedoch, dass im gerade begonnen Jahr keine Baumaschinen auffahren werden.
(Jean Pierre Deroudille°: Grands chantiers à petite vitesse , in°: SUD OUEST, 3. Jan. 2008)
Die Franzosen und der Euro
Seit zehn Jahren ist er die maßgebliche Währung der Euro-Zone, und seit sieben Jahren haben ihn die Franzosen in den Portemonnaies, dennoch ist der Euro mancherorts immer noch nicht ganz angekommen. Immer noch rechnen vorwiegend ältere Franzosen Euro-Beträge für sich um, wobei nicht selten die Meinung besteht, mit dem Euro sei alles oder doch vieles teurer geworden. Nicht selten amüsiert man sich darüber, dass man früher bei älteren Leuten das Festhalten am ancien franc belächelt habe, während man nun selbst eine Art ähnlichen Konservatismus an den Tag lege (Der ancien franc wurde 1960 bald nach dem Amtsantritt des Generals de Gaulle durch den nouveau franc abgelöst, wobei man einfach zwei Nullen abschnitt. Aus 100 alten wurde so ein Neuer Franc).
Genauso wenig wie der nouveau franc in seiner Existenz vom ancien franc bedroht war, ist heute der Euro gefährdet. Kein ernsthaft denkender Franzose verschwendet Energie auf Überlegungen, wie man den Euro wieder loswerden könnte. Und bei den Jüngeren gibt es schon keine Erinnerung mehr an den Franc vergangener Tage. Da kann man die manchmal putzigen Umrechnungsoperationen der Älteren schon durchgehen lassen. ( Pierre Tillinac : Le passage à l’euro : une histoire qui dure ,in: SUD OUEST, 1. Jan. 2009)
Woher kommen die Euro-Münzen in Frankreich ?
Kurz und einfach aus Pessac , nahe bei Bordeaux . So wird auch auf diesem Gebiet sichtbar, dass Frankreich ohne das Département Gironde nicht auskommt. Das Recht zur Prägung von Münzen liegt wie in jedem ordentlich organisierten Staat auch in Frankreich bei der Nationalen Münze. Die residiert, wie fast alles, was bedeutend ist, in Paris. In Pessac befindet sich aber ein wichtiger Standort dieser Einrichtung, an dem alle Münzen geschlagen werden. Die Fertigungskapazität liegt dort bei etwa einer Milliarde Münzen pro Jahr. Die in Pessac verarbeiteten Rohlinge werden nicht vor Ort hergestellt, sie kommen zu 20% von der Münze in Paris. Den Rest steuern europäische Lieferanten bei. Nach einer thermischen Vorbehandlung werden die Rohlinge in Prägemaschinen bei Drücken von 20 und mehr Tonnen in die Form gebracht, die der Verbraucher nachher in Händen hält. Derzeit werden keine 1- und 2-Euro-Münzen hergestellt, weil man in der Vorbe-reitungszeit vor der Einführung der Euro-Münzen den Bedarf zu hoch angeschlagen hatte. Daher kommen diese beiden Stückelungen immer noch aus den bereits hergestellten Vorräten. Dies trägt mit dazu bei, dass die Münze von Paris, die trotz ihres ungefährdeten Privilegs zur Herstellung von Geld rote Zahlen schreibt, an allen Ecken rationalisieren und sparen muss, was sich auch in Pessac auswirkt. Auch aus diesem Grund ist man, durchweg erfolgreich, bemüht, Aufträge aus dem Ausland herbeizuholen, um die vorhandenen Kapazitäten auszulasten.
(SUD OUEST, 1. Januar 2009
Was tun mit dem Inhalt einer angefangenen Weinflasche?
Zweifellos fühlt sich der Wein bei seinesgleichen am wohlsten, aber bevor man überstürzt eine Weinflasche leert nur weil kein Rest stehen bleiben soll, sollte man einige Regeln, die der Gesundheit gut tun, nicht vergessen. Für Männer gilt: höchstens drei Gläser Wein pro Tag, für Frauen sind es nur zwei, die wahrscheinlich keinen Schaden anrichten. Immer mal wieder sollte ein alkoholfreier Tag eingelegt werden. Man sollte auch einer Weinflasche ruhig eine zweite Chance geben; bis drei Tage nach der Öffnung hält sich der Inhalt eigentlich immer. Danach kann man daran denken, dass der Wein in der Küche schon so manchem Mahl einen weiteren Stern gegeben hat. Und wenn gar nichts mehr hilft: Ein delikater hausgemachter Essig hat auch seine Vorzüge. Wer diese Probleme von vornherein vermeiden will, kann seinen Wein in einem vakuumverschlossenen cubitainer kaufen, der mehrere Vorteile hat: Durch einen kleinen Drehknopf kann der Wein Glas für Glas abgezapft werden, und er kann wochenlang im angebrochenen cubitainer aufbewahrt werden. Es bleiben keine unliebsamen Reste in Flaschen stehen, und auch die Entsorgung der Packungen ist problemlos.
( César Compadre Lendemains de fêtes , in : in SUDOUEST 1. Januar 2009
Altkleidersammlung im Médoc
Smicotom ist eine allseits bekannte Organisation im Médoc, ohne die der Müll nicht dorthin käme, wo er hingehört. Jetzt bietet diese Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Relais Gironde in vielen Orten im Médoc, z.B. Soulac (rue Jean Goudineau), Pauillac, Saint-Laurent-du-Médoc , Vendays-Montalivet (Parkplatz der Festhalle), Hourtin und Lacanau die Möglichkeit, in eigens dafür aufgestellten Containern gebrauchte Kleidung, Schuhe und Wäsche zu deponieren. Die werden nach der Sortierung für die Weiterverwendung aufbereitet und verschiedenen Zielen zugeführt, z.B. Trödler-märkten oder -läden in Frankreich oder Kleiderverteilungsstellen in Afrika. Aus nicht mehr als Kleidung nutzbaren Textilien werden Dämmstoffe für den Bausektor hergestellt.
(Julien Lestage : Des collecteurs pour textiles usagers , in : SUDOUEST, 1. Januar 2009)
Franzosen hängen an ihrer Heimat
Kurz bevor am 5. März der Bericht der Balladur-Kommission zur administrativen Neuordnung Frankreichs vorgelegt werden wird, hat ein Meinungsforschungsinstitut im Auftrag des SUD OUEST den Franzosen im Südwesten Fragen gestellt, die interessante Aufschlüsse vermitteln. Deutlich wird dabei, dass alle Befragten, unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildungsstand, sich in hohem Maße ihren Départements und Regionen verbunden fühlen. Angesichts dieser Vorgaben darf angenommen werden, dass nur eine geringe Bereitschaft besteht, sich auf Veränderungen einzulassen. ( Bruno Béziat : Les Français tiennent à leurs territoires , in : SUD OUEST, 28. Febr. 2009)
Erste Hilfe für L’Amélie
Die schweren Winterstürme haben besonders am Strand von L’Amélie eine zerstörerische Wirkung gehabt. Der Campingplatz nördlich von L’Amélie hat sieben bis acht Meter Düne verloren, seit 1983 sind insgesamt rund 60 m Strand vom Meer erobert worden. Jetzt soll eine Erosionssperre von 250 m Länge gebaut werden, um dem Vordringen der Wellen Einhalt zu gebieten. Die auf rund 200.000 Euro veranschlagten Arbeiten sollen umgehend beginnen, damit vor der Saison alles gesichert ist. Seitens der Gemeinde wird eine Expertengruppe eingerichtet, die das Problem der Küstenbefestigung von allen Seiten beleuchten und Sicherungsmaßnahmen erarbeiten soll.
( Julien Lestage : L’érosion dévore les campings , in : SUD OUEST, 28. Februar 2009)
Es gibt nichts, was nicht geklaut wird
Ein Bisamrattenjäger aus Soulac ist in hohem Maße verärgert, seit ihm mehrfach Fallen gestohlen wurden, mit denen er seiner Tätigkeit nachgeht. Die Fallen sind registriert und mit derartig unverwechselbaren Markierungen versehen, die zudem kaum zu entfernen sind, dass niemand diese Geräte anderweitig verwenden kann. Über die Motive der Täter kann nur spekuliert werden. Wenn sich dahinter Tierschützer verbergen, sollten diese bedenken, dass die Bisamratten mit ihren an Deichen und Böschungen errichteten Bauten die Sicherheit der dahinter Lebenden gefährden. Wenn gegen diese Tiere nicht vorgegangen wird, wären bei deren Vermehrungsrate in kurzer Zeit alle Schutzbauten gegen Wasser und Flut so unterminiert, dass sie schon bei kleineren Belastungen brechen würden.
( Maguy Caporal : Les cages pièges volés , in: SUD OUEST, 28. februar 2009)
Neue Brücke zwischen Lesparre und Gaillan
Die Gemeinden von Lesparre und Gaillan haben beschlossen, den alten, nur noch für Fahrzeuge bis 5,5, to zugelassenen Pont de Juran durch einen leistungsfähigen Neubau zu ersetzen und damit die Verkehrsverbindung zwischen den beiden Orten zu verbessern. Es wird mit Kosten von rund 70.000 Euro gerechnet.
( Georges Rigal : Un nouveau pont entre Lesparre et Gaillan , in : SUD OUEST, 27. Febr. 2009)
Architektonisches Kleinod
Nur wenige Eingeweihte wissen, dass der achteckige Glockenturm der Kirche Saint-Pierre in Gaillan eine richtige Sehenswürdigkeit ist. Der Turm stammt aus dem ersten Viertel des 12. Jahrhunderts, und er verkörpert in reiner Weise die Romanik der Auvergne. Der Turm war in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts vom Zerfall bedroht, er wurde jedoch gerettet, indem man ihn Stein für Stein abtrug und nach dem Austausch schadhafter Steine wieder aufbaute. Jetzt steht dem Turm eine erneute Renovierung bevor, deren Umfang sich nach den Erfordernissen richten wird.
( Georges Rigal : Le style plutôt rare du clocher de l’église Saint-Pierre , in : SUD OUEST, 27. Februar 2009)
Atomkraftwerk angehalten
Das Atomkraftwerk von Braud (nahe Blaye ) ist heruntergefahren worden, weil sein Kühlsystem durch pflanzliches Treibgut in der Gironde behindert wurde. Die Zwangspause kann einige Tage andauern. Erklärt wird die Massierung von pflanzlichen Bestandteilen in der Gironde durch die letzten Stürme und die Überschwemmung, bei denen die über das Ufer getretenen Wassermassen viel mehr pflanzliches Material mit sich nahmen als sonst.
( Jean-Paul Vigneaud : La centrale à l’arrêt , in : SUD OUEST, 27. Febr. 2009)
Vom Aussterben bedrohte Art
Die Spezies, um die man sich Sorgen machen muss, trägt als Berufskleidung einen weißen Kittel, hat außer Haus meist einen Arztkoffer an der Hand und praktiziert zum Wohl aller Kranken abseits der Ballungsräume auf dem Land, ein Landarzt also. Denen geht der Nachwuchs aus, da es junge Mediziner aus vielen Gründen eher in die Städte zieht. Im nördlichen Médoc haben sich kürzlich vier von zwölf Landärzten in den Ruhestand verabschiedet und (noch) keine Nachfolger gefunden. Alles in allem ist die Situation in dem insgesamt attraktiven Département Gironde aber noch besser als in anderen ländlichen Gegenden im Norden oder Osten Frankreichs.
( Hervé Mathurin Médecin de campagne : une espèce en voie de disparition , in : SUD OUEST, 25. Febr.2009)
Nicht alles Übel ist von Übel
So oder ähnlich denken die Surfer vor Lacanau, denen die jüngsten Stürme eine für sie angenehme Hinterlassenschaft beschert haben. Seit den Stürmen gibt es vor dem Strand von Lacanau wieder eine Sandbank, die attraktive Wellen produziert, so wie sie die Surfer schätzen und suchen. Für richtig eingefleischte Surfer ist damit, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, Lacanau wieder zu einem Ziel erster Ordnung geworden.
( Julien Lestage : Déjà la reprise pour les surfeurs , in : SUD OUEST,Febr,. 2009)
Weiter Widerstand gegen Gastankerhafen
Rund 2000 Teilnehmer haben sich am lettzen Samstag in Royan zu einer von der Vereinigung Une pointe pour tous initiierten Veranstaltung zusammengefunden, um erneut gegen die Planungen für einen Gastankerhafen in Le Verdon zu protestieren. Neue Argumente waren nicht zu hören, aber die schon bekannten haben nichts von ihrer Gewichtigkeit verloren. Die nächste Demonstration ist für Samstag, den 4. April 2009 in Bordeaux geplant.
( Catherine Methon : La nouvelle démonstration de force des opposants , in : SUD OUEST, 23. Febr. 2009)
Bauarbeiten an der ehemaligen N 215
Die einstige Route Nationale 215, die von Bordeaux nach Le Verdon führt (und dabei dem Verlauf einer alten Römerstraße folgt), heißt jetzt Route Départmentale (RD) 1215. Die Umbenennung zeigt, dass die Zuständigkeit für Erhalt und Ausbau der Straße nunmehr beim zuständigen Département Gironde liegt. Auf dieser Straße sind zwischen Saint Laurent und Le Verdon umfassende Reparaturarbeiten geplant, die in diesem Jahr zunächst von Saint-Laurent bis zur vierspurigen Strecke vor Lesparre in Angriff genommen werden sollen. Bleibt abzuwarten, wie sich das auf den laufenden Verkehr auswirken wird.
( Alain Eckert : Quand les routes permettent un développement durable , in : SUD OUEST, 21. Febr. 2009)
Die Störche sind schon da
Die Störche sind schon Anfang Februar in das Département Gironde zurückgekehrt und haben unverzüglich mit dem Aus- und Umbau ihrer Nester begonnen, Zeichen dafür, dass sie es eilig haben mit dem Aufbau neuer Familien. Ein Pärchen, das sich in der Nähe von Blaye zurückgemeldet hatte, sah sich jedoch vor ein unerwartetes Problem gestellt, weil der Baum, auf dem es im Vorjahr sein Nest gebaut hatte, verschwunden war. Die Störche suchten nach einer neuen Grundlage für ihren Hausstand und nahmen dafür einen nahe gelegenen Strommasten in Beschlag. Gefährlich zuerst für die Störche und dann für die Verbraucher, die an dieser Leitung hängen. Die zu Hilfe gerufenen Monteure der EDF entfernten das Nest, weil es dazu keine Alternative gab. Die Störche fingen jedoch umgehend mit einem Neubau just auf demselben Masten an. Die Anwohner, die dieses gefährliche Treiben beobachteten, bauten flugs ein Nest auf einem eisernen Masten, das sie soweit wie möglich anglichen an ein gebrauchtes Storchennest. Die Störche hielten aber an ihren Bauplänen fest. Jetzt müsste die EDF erneut kommen und den fraglichen Masten so abweisend gestalten, dass die Störche von ihm ablassen. Wegen der immer noch zu leistenden Nacharbeiten nach den letzten Stürmen geht das aber nicht sofort. Jetzt hoffen die Anwohner, dass die EDF schnell genug kommt, bevor die Störchin angefangen haben wird, Eier zu legen.
( Michèle Méreau : Mobilisation générale pour cigognes en danger, in : SUD OUEST, 22. Februar 2009)
Finger weg von Fundmunition
Die jüngsten Munitionsfunde am Strand von Montalivet sind keine Einzelfälle. Im letzten Jahr wurden in den Départements Gironde, Lot-et-Garonne, Dordogne und Corrèze die Feuerwerker 252 mal alarmiert, weil Munition aus dem letzten Weltkrieg beseitigt werden musste. Bei Fundmunition ist immer höchste Vorsicht geboten: Nicht berühren, nicht bewegen, keine Erschütterungen. Wenn etwas Verdächtiges gefunden wird: Schnellstens die Polizei benachrichtigen!
Die Gefahr, die von den meistens verrosteten Fundstücken ausgeht, ist immer noch beträchtlich. Rund 70% dieser Munitionsüberbleibsel sind noch explosiv. Manche Zünder sind im Lauf der Zeit unberechenbar und damit gefährlicher als im Krieg geworden. Im letzten Jahr verloren zwei Feuerwerker ihr Leben beim Beseitigen von Weltkriegsmunition.
( Julien Lestage Attention aux obus in: SUD OUEST, 21. Februar 2009)
Erosion in Montalivet
Obwohl auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung von Vendays-Montalivet eigentlich nicht vorgesehen, haben die Probleme der Erosion am Strand von Montalivet die Beratungen dominiert. Der Bürgermeister, Michel Bibey, gab bekannt, dass sein Amtskollege und Senator von Soulac , gleichzeitig Vorsitzender des Gemeindeverbandes Nord-Médoc Hoffnung habe, staatliche Sonderhilfen zu erhalten für die von den jüngsten Stürmen besonders in Mitleidenschaft gezogenen Gemeinden. Dabei bestehe Einigkeit darüber, dass alle Gemeinden gemeinsam handeln müssten, um ihren Maßnahmen Nachdruck und Wirksamkeit zu verleihen.
Aus den Erfahrungen der jüngsten Stürme müssten Konsequenzen gezogen werden. So sei es erforderlich, genau zu wissen, welche Gemeindemitglieder ohne Strom akuten gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt seien. Ferner sei zu bedenken, einen gemeindeeigenen Stromerzeuger anzuschaffen, der in Notfällen dort eingesetzt werden könnte, wo seine Inbetriebnahme lebensrettend sein könnte. Weiter sollten Planungen angestellt werden, um im Notfall alle Gefriergeräte der Gemeindebewohner in einem Gebäude aufzustellen, um die in der Vergangenheit eingetretenen Schäden durch verdorbene Lebensmittel zu verhindern.
( Lyne Llobell: L’érosion s’invite au Conseil municipal , in : SUDOUEST, 20. Febr. 2009)
Schweinereien in den gelben Tonnen
Ziel des Projekts der Mülltrennung ist der Umweltschutz. Dies kann aber nur erreicht werden, wenn Abfall tatsächlich sinnvoll und sauber von den Verursachern getrennt und entsorgt wird. Was den Angestellten der Betriebe, die den Inhalt der Tonnen mit den gelben Deckeln kontrollieren müssen, zugemutet wird, ist zum Teil unvorstellbar, gesundheitsgefährlich, dabei aber bei ein wenig gutem Willen leicht vermeidbar. Müll jeder Art, schmutzige Windeln, gebrauchte Hygienebinden, Tierkot, gebrauchte Spritzen, verdorbene Kühlschrankinhalte, Tierkadaver, sogar der Kopf eines Wildschweins wurden schon gesichtet. Dieser Missbrauch ist nicht nur gegen das Gesetz und den Umweltschutz gerichtet, sondern gegen die Menschen, die sich mit dem Dreck ihrer Artgenossen beschäftigen müssen. In Lesparre, Lacanau und Pauillac sollen neue Aufklärungskampagnen gestartet werden und entdeckter Missbrauch der Tonnen mit den gelben Deckeln soll strenger bestraft werden!!.
( Julien Lestage: Du laisser-aller dans les bacs aux emballages recyclables, in : SUD OUEST, 19. Februar 2009)
(Fast) Grünes Licht für Brücke
Das Projekt der dritten innerstädtischen Brücke in Bordeaux, das seit langem ein Zankapfel unterschiedlichster Gruppierungen ist, hat vor dem Verwaltungsgericht in Bordeaux einen wichtigen Erfolg errungen. Es darf gebaut werden, was dann auch im Sommer beginnen soll. Geplante Bauzeit gut drei Jahre, somit Fertigstellung der Brücke im Jahre 2012. Einzig die Entscheidung der UNESCO, die von einem noch nicht abgeschlossenen Prüfungsverfahren abhängig macht, ob der Stadt Bordeaux wegen des Brückenbaus der Status des Weltkulturerbes aberkannt wird, könnte auf den Bau noch Einfluss haben. Da der Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé, unmissverständlich klargestellt hat, dass für ihn die Brücke wichtiger sei als der UNESCO-Titel, wird der Brückenbau mit größter Sicherheit aber im Sommer beginnen. Auf Wunsch des Bürgermeisters soll lediglich die Gestaltung der Brückenpfeiler noch überarbeitet werden. Gebaut werden soll eine Klappbrücke in Höhe der Hafenbecken, die die Anbindung des rechten Garonneufers an das Stadtzentrum von Bordeaux entscheidend verbessern soll.
( Jean-Bernard Gilles : Plus d’obstacle au pont levant , in :SUD OUEST,Februar 2009)
Tourismus außerhalb der Saison
Entgegen der landläufigen Meinung ist der Südwesten Frankreichs außerhalb der Sommersaison keinesfalls eine Region ohne Tourismus. Immerhin 28% der jährlichen Zahl der Touristen kommen außerhalb der Saison und sorgen dafür, dass 25% der jährlichen Übernachtungen von Oktober bis März registriert werden. Der Tourismus schafft bzw. erhält 30.000 Dauerarbeitsplätze in Aquitanien. Dazu kommen 70.000 Saisonarbeitsplätze. Allein von Oktober bis März geben die Touristen 1,2 Milliarden Euro in der Region aus. Im Sommer sind es 3 Milliarden. Im Winter gibt es Perioden sehr geringer Auslastung im Fremdenverkehr, aber in der Zeit der Schulferien schnellen die Besucherzahlen regelrecht in die Höhe. Der Durchschnittstourist gibt außerhalb der Saison 45 Euro pro Tag aus, etwa genauso viel wie im Sommer. Erstaunlich ist, dass die Mehrheit der Wintergäste aus Aquitanien kommen, nur 10% sind Ausländer, gegenüber 16% im Sommer. Anders als im Sommer, wo die Niederländer an der Spitze stehen, dominieren im Winter Spanier und Engländer die Statistik. Den größten Teil der winterlichen Touristen zieht es in den Großraum Bordeaux, während im Sommer neben Bordeaux die Départements Gironde, Landes und die Pyrenäen etwa gleichviel Gäste anziehen. 90% der Touristen in der Region sind Franzosen. 45% der Touristen außerhalb der Saison zieht es in die Gironde . Für die kommende Saison werden keine negativen Rückwirkungen der letzten Stürme erwartet, weil kaum Schäden an touristisch relevanten Einrichtungen aufgetreten sind. Nahezu alle dem Tourismus dienenden Einrichtungen werden wie gewohnt zu den sonst üblichen Terminen öffnen.
( Ivan Valerio : Malgré l’hiver, le tourisme continue , in : SUD OUEST,Febr. 2009)
Explosiver Nachschlag
Ein weiteres Dutzend Artilleriegranaten sind am Hauptstand von Montalivet gefunden und fachmännisch beseitigt worden. Diese gefährliche Arbeit haben diesmal Spezialisten der Polizei besorgt, beim letzten Mal waren es Feuerwerker der Marine. Der Grund dafür liegt im Fundort der Munition: Der erste befand sich innerhalb des vom Wasser überspülten Bereichs: Zuständigkeit der Marine; der jüngste lag oberhalb dieser Zone: Zuständigkeit der (Land-)Polizei. Gut, dass sich so etwas so solide sortieren lässt.
( Lyne Llo bell: De nouveaux obus trouvés sur la plage , in : SUDOUEST, 19. Febr. 2009)
Drohne aus Mérignac
Die Drohne, um die es hier geht, wiegt bis zu 24 kg, ist 1,80 m lang und bis zu 110 km h schnell. Damit ist klar, dass es sich um eine Drohne der besonderen Art handelt: ein unbemanntes Fluggerät, das derzeit bei der noch jungen Firma Aéroart in Mérignac in der letzten Phase der Entwicklung steckt. Das Gerät kann bis zu 13 kg Nutzlast tragen und zu einer Fülle unterschiedlichster Aufgaben eingesetzt werden. Die Serienreife wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 erreicht werden.
Angesichts der Marktchancen wird die Herstellerfirma im Juni mit ihrem neuen Produkt auf dem Luftfahrtsalon von Le Bourget vertreten sein, und, so hofft man, damit den wirtschaftlichen Durchbruch schaffen.
( Olivier Delhoumeau : Un couteau suisse volant , in : SUD OUEST, 18. Febr. 2009)
Neuordnung der Weinbaufachschulen
Die drei bisher selbständigen Weinbaufachschule des Département Gironde in Bommes, Libourne-Montagne und Blanquefort werden zusammengehen müssen, wenn sie überleben wollen. Angesichts rückläufiger Schülerzahlen und schrumpfender Mittelzuweisungen bleibt kein anderer Weg als die Fusion zu einem zwar an drei Standorten angesiedelten, dennoch aber arbeitsteilig agierenden Ausbildungsbetrieb. Damit soll sichergestellt werden, dass eine solide Fachausbildung für die Berufe des Weinbaus bestehen bleibt, denn die 23.000 ha Weinanbauflächen in Gironde benötigen weiter qualifizierten Nachwuchs.
( Axelle Maquin-Roy : La fusion est nécessaire pour continuer d’exister , in : SUD OUEST, 18. Febr. 2009)
Befristete Auferstehung der cru bourgeois
Anders als in Saint Émilion , wo noch ein möglicherweise langer Rechtsstreit abzuschließen ist, kann im Médoc vorerst die Qualitätsbezeichnung cru bourgeois für den Jahrgang 2007 weiter verwendet werden. Für den Jahrgang 2008 wird eine neue Regelung gelten mit jährlich neuen Prüfverfahren für die Zuerkennung des Siegels cru bourgeois .
( César Compadre : En Médoc, la nouvelle vie des crus bourgeois , in : SUD OUEST, 17. Febr. 2009)
Hoffnung auf bessere Zukunft bei den Austernzüchtern
Es wird geschätzt, dass zwischen 8 und 10 Millionen von insgesamt 20 Millionen coupelles durch den Orkan Klaus vernichtet oder unbenutzbar geworden sind. Diese coupelles sind sozusagen die Ankerplätze oder Kinderstuben, an denen sich die Austernlarven festsetzen und wo sie ihre Entwicklung beginnen. Schäden hat es nicht nur beim Nachwuchs der Austern gegeben, sondern auch in den Beständen, die nach traditioneller Art auf dem Meeresboden angesiedelt waren.
Vergleichsweise gut weggekommen sind hingegen die Austern, die in Käfigen heranwachsen. Beunruhigend ist für Austernzüchter der Ausfall beim Nachwuchs, denn das Becken von Arcachon ist die wichtigste Region für die Gewinnung von Austernnachwuchs in Frankreich. In einigen Wochen werden die Tests der Austernbestände wieder aufgenommen, bei denen festgestellt werden soll, ob von den Schalentieren Gefahren für die Gesundheit der Verbraucher ausgehen. Der Test wird immer noch mit Mäusen durchgeführt, die mit Austern gefüttert werden und danach 24 Stunden beobachtet werden. Die Austernzüchter fordern schon seit langem schnellere und wirksamere Testverfahren, die zwar schon existieren, aber einen langen Genehmigungsweg zu absolvieren haben, bevor sie an die Stelle des Mäusetests treten können.
( Chantal Roman : Il y a eu beaucoup de dégâts sur les coupelles , in : SUD OUEST, 17. Febr. 2009)
Sorgen bei den Imkern
Die Imker des Libournais , die kürzlich ihre Jahresversammlung abgehalten haben, gaben Alarmierendes bekannt. Die Bienenbestände gehen dramatisch zurück, bei manchen Imkern um bis zu 40%. Verantwortlich dafür sind neben den asiatischen Hornissen, bestimmte Pestizide wie Le Cruizer , ein Mittel, das auf Thiamethoxam-Basis hergestellt wird und sehr gefährlich für Bienen ist. Schließlich gibt es bestimmte Milbenarten, die den Bienen zusetzen. Gegen die Milben gibt es inzwischen Mittel, und auch der Pestizid-Einsatz müsste sich nach Meinung der Imker steuern lassen. Sie klagen jedoch darüber, dass der Kampf gegen die asiatische Hornissen schwieriger geworden sei. Früher habe die Feuerwehr Nester dieser Bienenschädlinge unentgeltlich beseitigt, jetzt müssten die Imker dafür zahlen. Trotz aller Bedrohungen sind die Bienen in diesem Jahr früher als sonst aktiv geworden, was die Imker als gutes Zeichen nehmen.
( Claire Sémavoine : Abeilles en voie de disparition , in: SUD OUEST,Febr. 2009)
Kirche geschlossen
Der Bürgermeister von Lesparre hat die Kirche Saint-Trélody am dritten Februar für den Publikumsverkehr geschlossen, weil nach dem Sturm Klaus (24. Januar 2009) massive Schäden entdeckt worden waren, die die Sicherheit von Besuchern gefährden. Die Schließung gilt so lange, bis die inzwischen durchgeführte Begutachtung durch einen Sachverständigen ausgewertet ist und Klarheit über die zu ergreifenden Maßnahmen besteht. Für die Kirchengemeinde bedeutet dies, dass eine Reihe von Terminen nicht stattfinden können, die im Leben des Stadtteiles, in dem die Kirche liegt einen wichtigen Platz einnehmen.
Der Bürgermeister gab bekannt, dass eine Studie durchgeführt werden solle, die festzustellen hat, welche Arbeiten zum Erhalt und zur Sicherung der beiden Kirchen von Lesparre, der Kirche von Saint-Trélody und der Kirche Notre-Dame erforderlich sind.
( Sylvaine Dubost. Le maire ferme l’église Saint-Trélody au public , in : SUD OUEST, 16. Februar 2009)
Briefmarken im Internet
Die französische Post hat sich einen besonderen Service einfallen lassen, mit dem man in Heimarbeit voll gültige Briefmarken drucken kann, vorausgesetzt man hat einen Computer mit Internet-Zugang und eine funktionierende Kreditkarte.
Ausprobieren kann man dieses Angebot, wenn man den unten stehenden Link anklickt und dann in dem Feld Demo auf die Schaltfläche Go klickt. Nachteil der ganzen Operation: Die Post verlagert Papier-, Druckertintenkosten etc. zum Verbraucher, ohne ihn dafür zu entschädigen. Die selbst gedruckten Marken sind genauso teuer wie die am Schalter gekauften. Allerdings hat man eine ziemliche Auswahl bei der Gestaltung der Briefmarken.
Weiterer Nachteil, vornehmlich für Ausländer: die Benutzerführung ist konsequent französisch. Vorläufiges Fazit: Für Gelegenheitstäter kaum attraktiv.
https: www.montimbrenligne.laposte.fr
Keine Direktflüge mehr von Frankfurt nach Bordeaux
Vielleicht nicht sang- und klanglos, dafür aber für viele Interessenten überraschend, hat die Lufthansa die Direktflugverbindung von Frankfurt nach Bordeaux gestrichen. Alternativen im direkten Verkehr gibt es nicht. Es geht nur noch mit Umsteigen (Amsterdam, Paris, Lyon), wobei in Paris meistens ein Flughafenwechsel erforderlich ist, der ohne Zeitreserve nicht geplant werden sollte.
Der Direktflug von Köln-Bonn nach Bordeaux war schon im Spätherbst eingestellt worden. Auch bei anderen deutschen Flughäfen bleibt derzeit die Suche nach Direktverbindungen nach Frankreich außerhalb von Paris erfolglos.
(UM, 14. Febr. 2009)
Schlechte Zeiten für ragondins
Gleich, ob man sie im Deutschen Bisamratte, Biberratte oder Nutria nennt, im Französischen heißen diese bis 10 kg schweren und bis 1 m langen Nagetiere ragondins . Sie stammen aus Südamerika, von wo aus sie Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeführt wurden wegen ihrer samtweichen Pelze. Als in der Wirtschaftskrise der frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts die Nachfrage nach Pelzen stark zurückging, gerieten viele der Pelztierfarmen in Bedrängnis und „entsorgten“ ihre unverkäuflich gewordenen, gleichwohl hungrigen Bestände in die Umgebung.
Als man bemerkte, dass sie in der neuen Freiheit sehr gut zurechtkamen, merkte man auch, dass diese Nagetiere einige äußerst unangenehme Eigenschaften haben. Sie sind ziemlich verfressen und schädigen die Landwirtschaft, sie übertragen Krankheiten, die auch dem Menschen gefährlich werden können wie Leptospirose oder die Erreger bestimmter Leberkrankheiten, und sie sind, weil sie ihre unterirdischen Baue gern in Böschungen und Deichen anlegen, eine Gefahr für deren Stabilität. Die Versuche, die Bestände dieser Tiere zum Verschwinden zu bringen, scheiterten allesamt. Da man sie aber nicht unkontrolliert ihrer beträchtlichen Vermeh-rungsfähigkeit überlassen konnte und wollte, blieb nur die Jagd auf die ragondins . Die wird inzwischen nur noch mit Fallen durchgeführt, die von lizensierten Fallenstellern aufgebaut werden. Im Département Gironde gibt es 815 von ihnen, die von Juni 2007 bis Juni 2008 12.474 ragondins und 27.752 andere Schädlinge gefangen haben. Die Fallensteller bekommen dafür bescheidene Erfolgsprämien. Drei Euro pro gefangenem ragondin.
( Louis Le Cor : Eizaguirre, spécialiste du piégeage des ragondins, in : SUD OUEST, 14. Febr. 2009)
Nicht nur der Gestank stinkt den Bewohnern von Audenge
Am 31. Dezember 2007 schloss die Müllanlage von Audenge ihre Pforten für die Benutzer, und die Betreibergesellschaft Edisit gab ihre Verantwortlichkeit für die Anlage auf, ohne für die erforderliche Entsorgung der hinterlassenen Schadstoffe zu sorgen. Seither leiden die Anwohner bei bestimmten Wetterlagen bzw. Windrichtungen nicht nur unter dem Gestank der die Umwelt belastenden Stoffe, Augenreizungen führen zu ungewolltem Tränenfluss und Haut und Halsreizungen gehören inzwischen zu den täglichen Beeinträchtigungen, die die Bewohner zu erdulden haben. Und dabei ist noch nicht einmal sicher, welche gefährlichen Altlasten, zu denen auch Gas und Radioaktivität gehören, den Boden kontaminieren, da regelmäßige Kontrollen seit längerer Zeit nicht mehr durchgeführt worden sind. Die neue Bürgermeisterin von Audenge beziffert die Kosten für eine effektive Säuberung und Entgiftung der Müllanlage auf 20 Millionen Euro, wobei längst nicht sicher ist, dass die Kosten nicht bei den Steuerzahlern hängen bleiben.
( Sabine Menet : Un dossier qui pollue le Bassin . in : SUD OUEST, 13. Febr. 2009)
Erfolgreich gegen die Erosion
Am Becken von Arcachon zeigt sich, dass man, vorausgesetzt das Geld ist dafür da, gegen die Erosion ankämpfen kann, und das mit Erfolg. Dazu braucht man allerdings eine spezielle Ausstattung, zu der in diesem Fall ein Baggerschiff gehörte, das vier Tage lang rund um die Uhr an einer mitten in der Einfahrt zum Becken von Arcachon liege den Sandbank Sand aufnahm und ein paar Kilometer weiter wieder auf den Strand von Pyla-sur-mer zurückspülte. Das hat dazu geführt, dass auf einer Länge von 3,3 km zwischen der Corniche und der Place Meller in Le Pyla 106.000 m³ Sand abgelagert wurden und der Strand um 1,5 m aufgeschüttet werden konnte. Drei weitere Operationen ähnlicher Art sind für dieses Jahr noch vorgesehen: bei Arcachon , bei Andernos-les-Bains und am Cap Ferret . Kosten etwa 500.000 Euro.
Mit gemischten Gefühlen sehen die Austernzüchter auf diese Aktionen, weil dadurch mehr Sand aufgewirbelt und auch in die Austernkulturen getragen wird als sonst.
( Bernadette Dubourg: Les dragueurs de plage , in : SUD OUEST, 13. Febr. 2009)
Explosives am Strand
Die starken Wellenbewegungen in der Nacht vom Montag zum Dienstag (9. 10. Februar 2009) haben am Strand von Montalivet in Höhe der Hütten des Motornautik-Verleihs Artillerie-Granaten freigespült. Die immer noch gefährlichen Überbleibsel des Zweiten Weltkriegs müssen nun von Feuerwerkern unschädlich gemacht werden. Das sollte am 12. Februar geschehen. Bis dahin sind die Fundstelle selbst, der Strand und die umliegenden Dünen ebenso wie die D102 zwischen Montalivet und Vensac gesperrt.
( Lyne Llobel : Des obus sur la plage , in : SUD OUEST, 12. Febr. 2009
Die Erosion frisst an den Dünen
Die Erosion ist an den Küsten des Médoc ein dauerhaftes Problem. Nach Stürmen wie den jüngsten von 24. Januar und von 9. 10. Februar 2009 zeigen sich jedoch die Veränderungen besonders drastisch. Am bedrohlichsten sieht es derzeit wohl in L’Amélie aus, wo ein Haus nur noch wenige Meter von der Abbruchkante entfernt ist. Nicht weit davon sind Teile eines Campingplatzes gefährdet. Hier steht eine Reihe Mobilhomes nur noch fünf Meter von der Kante entfernt. Am Südstrand von Soulac ist der Stützpunkt der Rettungskräfte von den Wellen verschlungen worden. Rund vierhundert Meter davon entfernt hat ein Haus einen vorher nicht gekannten Seeblick, der nachdenklich macht.
Am südlichen Girondeufer sind die Deiche teilweise stark ramponiert worden. Bei Saint Vivien sind sie überspült worden, ebenso bei Valeyrac und zwischen Margaux und Cantenac . Hier müssen umfangreiche Arbeiten durchgeführt werden, um die kleinen Häfen, die Anbauflächen und natürlich Häuser und Wohnungen zu schützen. Am dringendsten ist der Handlungsbedarf am Hafen von Issan , wo ein zweiter Deich errichtet werden müsste. Der zuständige Gemeinderat betont die Dringlichkeit der erforderlichen Baumaßnahmen, beklagt aber, dass das schon länger angestoßene Projekt nicht vom Fleck kommt.
Vor den Deicharbeiten sollen die schon durchgeplanten Arbeiten in Vendays-Montalivet durchgeführt werden. Seitens der Unterpräfektur in Lesparre verlautet, dass eine Arbeitsgruppe eingesetzt wird, die die Gefährdung der Küsten des Médoc untersuchen soll.
( Julien Lestage : L’érosion rogne du terrain , in : SUD OUEST, 12. Febr. 2009)
Ein ganz besonderer G-Punkt.
Immer mehr Menschen haben das Département Gironde als das Gebiet entdeckt, wo sie bevorzugt die Höhepunkte ihres Lebens erleben können und möchten.. Die Schönheit der Gegend und das anregende Klima mögen die Werbeagentur TBWA mit Zustimmung des Conseil général für das Frühjahr 2009 zur Ankurbelung des Tourismus in der Gironde zu dem nicht unzweideutigen Werbeslogan „Avez-vous trouvé votre Point G?“ (Haben Sie Ihren G-Punkt gefunden?) veranlasst haben, wobei mit G in diesem Fall natürlich die Gironde gemeint ist. Ab März 2009 soll mit Flyern und auf Plakaten im Südwesten Frankreichs und in der Ile-de-France mit diesem Slogan für die Feriengebiete der Gironde geworben werden.
( H.M.: La Gironde, c’est l’orgasme , in: SUD OUEST, 12.Febr. 2009)
Quinten: erste Bilanz
Im Département Gironde waren auf dem Höhepunkt des Sturms 40.000 Haushalte ohne Strom. Am Abend des 10. Februar waren es noch 5.000 in Grayan, Naujac, Saint-Germain-du-Puch, Landiras.
Die Gironde ist zwischen Margaux und Cantenac über die Ufer getreten und hat zwei Straßen unterbrochen. In Soulac ist ein großer Teil des Strandes zur Steilküste geworden. Am Campingplatz Les Sables d’Argent ist der Strand ebenfalls teilweise weggerissen worden. Die erste Reihe der Mobilhomes auf diesem Gelände droht abzustürzen. In L’Amelie hat sich die Lage eines bereits seit geraumer Zeit bedrohten Hauses südlich von der vor wenigen Jahren aufgetürmten massiven Strandbefestigung weiter verschlechtert. Jetzt ist das Haus kaum noch 15 m von der Abbruchkante entfernt.
Die südlichen Teile des Dep. Gironde sind bei diesem Sturm relativ glimpflich davongekommen In Bordeaux ist die Garonne über die Ufer getreten und hat die Quais überschwemmt. Der Wasserstand erreichte 6,56 m am frühen Morgen des 10. Februar. Bis zum Abend war er auf 6,10 m zurückgegangen. Vereinzelte Überschwemmungen gab es auch am Bassin von Arcachon.
(SUD OUEST, 11. Febr. 2009)
Quinten weniger schlimm als Klaus
Quinten war weniger heftig, dafür aber länger andauernd und großflächiger als Klaus . Zudem lag die Zone der stärksten Sturmwirkung deutlich nördlicher als bei Klaus . Dienstag Nachmittag wurde die vigilance orange aufgehoben und damit amtlich das Ende des Sturms verkündet. Der Sturm hatte Spitzenböen bis 140 km h, die erhebliche Schäden verursacht haben. Am Dienstag um 17.ooh waren noch 219.355 Hauhalte ohne Strom. Rund 76% der ursprünglich betroffenen Haushalte konnte wieder ans Netz gebracht werden.
Rund 30.000 Festnetzanschlüsse des Telefons waren gestört, wobei die Zahl schnell ansteigen könnte, wenn es nicht kurzfristig gelingt, die Stromversorgung wieder in Gang zu setzen. 240 technische Anlagen von France Télécom werden derzeit mit Batterien betrieben, die jedoch nur eine begrenzte Kapazität haben. Wenn sie ausfallen, gehen die Zahlen der Störunge rasant in die Höhe. Der erstmals seit 1974 ausgesetzte Flugbetrieb auf den Pariser Flughäfen ist seit Dienstag 10.00h wieder aufgenommen worden.
(Le Figaro, 10. Febr. 2009)
Reisebranche vor schwierigem Jahr
Anders als in den letzten Jahren verlängern die Reiseanbieter die Frühbuchzeiten und gewähren die üblichen Rabatte länger als sonst. Dahinter steht eine deutliche Zurückhaltung der Kundschaft, die die Veranstalter dazu zwingen wird, Preisnachlässe zu gewähren, die eigentlich nicht geplant waren. Geplant und in den bereits vor Monaten gedruckten Katalogen nachzulesen waren Preiserhöhungen von 5 bis 8% gegenüber dem Vorjahr. Die werden sich aber wohl nicht durchsetzen lassen.
Derzeit liegen die Sommerbuchungen deutscher Kunden um ein Zehntel und mehr unter den Vorjahreswerten. Die Veranstalter werden also nach Wegen suchen müssen, die eingekauften Flug- und Hotelkapazitäten an den Verbraucher zu bringen, wenn sie nicht darauf sitzenbleiben wollen.
(Th. Wüper, Rabattkampf in der Reisebranche, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 10. Februar 2009)
Man darf gespannt sein, ob und wie Euronat von ähnlichen Phänomenen betroffen wird undwie man dort reagiert. (UM, 10. Febr. 2009)
Nachrichten zu Quinten
Stand vom Dienstag, 10. Februar 2009, 9.30h: Der Sturm Quinten hat seine Hauptwirkung nördlich von der Gironde entfaltet. 500.000 Haushalte sind hauptsächlich in den Départements Vendée und Charente Maritime ohne Strom.
Nach Aussage der Meteorologen waren die Windstärken an der Atlantikküste nicht so hoch wie befürchtet. Der vorsorglich ausgelöste Alarm ist gegen Ende der Nacht aufgehoben worden. Die stärksten Böen sind mit 141km h bei der Île de Yeu Vendée und im Bereich der Île d’Oléron und der Île de Ré mit 137 km h gemessen worden. Erwartet worden waren Geschwindigkeiten bis zu 160km h. In den Départements Gironde und Landes , die südlich vom Schwerpunkt des Sturms liegen, bezeichnete die Feuerwehr die Situation als ruhig. Also keine besonderen Vorkommnisse.
(SUD OUEST, 10. Febr. 2009)
Aquitaine Météo, 9. Febr. 23.00h
Erste Böen zwischen 100 und 113 km h in Charente maritime, zwischen 80 und 90 km h in Charente. 70 bis 80 km h in Gironde (an den Küsten des Médoc 90 bis 100 km h)
(Aquitaine-Météo, suivi météo N°2 édité à 23 h)
Verkehrsbeeinträchtigungen im Departement Gironde
Auf dem Pont d’Aquitaine wird in der Nacht nur eine Spur pro Richtung geöffnet. Die D2, Uferstraße von Bordeaux über Pauillac zur pointe du Médoc , kann teilweise überschwemmt werden. Um 21.30h wird bekanntgegeben, dass alle öffentlichen Parks in Bordeaux wegen der vom Sturm ausgehenden Gefahren geschlossen sind.
Für 62 Départements nördlich einer Linie von Landes zur Franche-Comté wird vigilance orange verkündet. Das bedeutet, dass gefährliche Wetterphänomene zu erwarten sind. Dringende Empfehlung, sich über die Entwicklung fortlaufend zu informieren und den und Sicherheitsempfehlungen öffentlicher Stellen zu befolgen.
(SUD OUEST, 9. Febr. 2009)
Météo France nimmt Windgeschwindigkeiten für Médoc zurück
In einer am 9. Februar um 23.00 Uhr aktualisierten Vorhersage setzt Météo France die erwarteten Windgeschwindigkeiten für das Médoc herab. Dort werden nunmehr maximal 95 km h vorhergesagt (Nacht von Montag auf Dienstag 09. 10. 02. 2009).
Die stärksten Böen werden für Poitou-Charentes angenommen (145 km h).
Wenn Sie sich aktuell informieren wollen, klicken Sie auf den folgendend Link:
http: france.meteofrance.com france meteo?42666.path=previsions
Erste Nachrichten zu Quinten
Aquitaine-Météo gibt am Montag, 9. Februar um 21.00h bekannt, dass der Sturm Quinten sich nach Osten ausbreitet. Seit dem Nachmittag sind folgende Windgeschwindigkeiten gemessen worden: 83 km h in San Sébastian (Span. Baskenland), 65 km h bei Lège Cap Ferret , 72 km h in Cazaux , 80 km h an der pointe de Chassiron (île d’Oléron) und der Pointe des Baleines (île de Ré). 125km h in St Sauveur (Vendée) , 114 km h auf der Île de Groix (Süd-Bretagne ) und 133 km h in Belle Île (Süd-Bretagne, südl. von Lorient).
( Aquitaine-Météo , 9. 2. 2009, 21.00h)
Die Flughäfen von Paris sind geschlossen von Montag, 9. Februar 20.00h bis Dienstag, 10. Februar 10.00h. Grund sind nicht allein die erwarteten Windgeschwindigkeiten, sondern mehr noch deren Richtung quer zu den Landebahnen. (Le Monde, 9. Februar, 19.48h)
Sturm und Hochwasserwarnung
Neben den angekündigten Windgeschwindigkeiten bis zu 130 km h wird die Küste bei dem am 9. und 10. Februar 2009 erwarteten Sturm besonderen Belastungen dadurch ausgesetzt sein, dass ein hoher Koeffizient (bei der Morgenflut am Dienstag 104) außergewöhnlich hohe Flutstände mit sich bringen wird. Beim Orkan 1999 betrug der Koeffizient 77 und bei Klaus nur 58.
Zu befürchten ist, dass eventuell eintretende Überschwemmungen durch die hohen Flutstände noch verstärkt werden. In der Girondemündung wurde am Sonntag in den Abendstunden schon ein Flutstand vom 60 cm über dem errechneten Normalwert gemessen.
Am 27. Dezember 1999 wurden in Le Verdon 1,55 m und in Bordeaux 2,25 m über den errechneten Fluthöhen registriert.
(SUD OUEST, 8. Februar 2009)
Deutscher Dreifachsieg in Bordeaux
Beim Großen Preis des internationalen Springreitturniers in Bordeaux haben die deutschen Reiter die ersten drei Plätze im Stechen unter sich ausgemacht. Es siegte Marco Kutscher auf Cash 33 vor Marcus Ehning (Sandro Boy) und Ludger Beerbaum (Coupe de Coeur 2).
(Le grand prix dominé par les cavaliers allemands, in : SUD OUEST, 8. Febr.2009)
Durchwachsene Bilanz der Fischerei in Arcachon
Die in Arcachon beheimateten Fischer ziehen eine eher düstere Bilanz für das vergangene Jahr. Waren 2007 noch 2.939 t Fisch angelandet worden, so waren es 2008 nur 2.164 t, ein Rückgang um 26% beim Gewicht. Bei den Erlösen sieht es ähnlich aus: 14,4 Millionen Euro im Jahr 2008 gegenüber 17,84 Millionen Euro 2007.
Lediglich bei den Fangergebnissen der Schollen sind ansteigende Zahlen zu registrieren: 517 t im Jahr 2007, 598 t Im Jahr 2008.
Die Erklärungen für den Rückgang der angelandeten Fischmengen sind im wesentlichen in der Stilllegung von 5 Fischereifahrzeugen zu suchen, die eine Minderung der Fangmenge von rund 750 t verursacht haben. Derzeit gehen noch sechs Fischkutter und zehn fileyeurs von Arcachon aus auf Fang. Angesichts der Abnahme der Zahl der Fischereifahrzeuge ist mit einem weiteren Rückgang der angelandeten Fischmengen zu rechnen.
( Chantal Roman : Une saison de pêche vraiment en demi-teinte , in : SUDOUEST, 7. Februar 2009)
Stürmische Hochzeit
Die Bewohner eines abgelegenen Weilers nahe Saint-Symphorien im Médoc, er 72, sie 61 Jahre alt, wollten sich am 24. Januar 2009 noch einmal trauen. Alles war vorbereitet und geplant, nicht jedoch das Unwetter, das in den Morgenstunden hereinbrach und, wie es schien, einen gründlichen Strich durch die Hochzeit zu machen drohte. Das abgelegene Haus war ohne Strom und Telefon und nach kurzer Zeit durch umgestürzte Bäume von der Außenwelt abgeschnitten. Eigentlich hätte damit die Hochzeitszeremonie vertagt werden müssen. Aber nur eigentlich, denn einsatzfreudige Nachbarn sorgten nicht gerade im Handumdrehen, aber doch rechtzeitig dafür , dass M. le Maire zu seinem Recht kam und bei Kerzenlicht das vollziehen konnte, was er eigentlich unter elektrischer Beleuchtung tun wollte. Die Hochzeit selbst und die anschließende Feier waren ein voller Erfolg, vielleicht eindrucksvoller, als wenn alles reibungslos verlaufen wäre. Spekulationen darüber, ob die ungewöhnlichen Begleitumstände dieser Hochzeit als gutes Omen genommen werden können, sind sicher überflüssig. Ohne handfeste Nachbarn wäre alles aber anders verlaufen. Manchmal braucht man sich wirklich.
( Cédric Citrain: Sans jus, le courant passe , in : SUD OUEST. 6. Febr. 2009)
Für eine konsequente Modernisierung des Stromnetzes
Xavier Pintat , Bürgermeister von Soulac , Senator und Präsident des Syndicat départemental d’énergie électrique will ereichen, dass die Unwetteranfälligkeit des Stromnetzes im Département Gironde reduziert wird. Von den vor Ort vorhandenen 28.000 km Leitungen mittlerer und niedriger Spannung sind nur 35% unterirdisch und damit sicher vor Stürmen verlegt. Pintat kritisiert, dass die Lehren aus dem Orkan von 1999 nicht mit der erforderlichen Konsequenz gezogen worden sind. Als erstes hält er es für notwendig, die Kommunikation zwischen den Gemeindeverwaltungen und den Elektrizitätsversorgern erheblich zu verbessern, damit Meldungen über Schäden schnell und wirkungsvoll dort ankommen, wo Abhilfe organisiert werden kann. Zweiter Ansatzpunkt müsse die Reduzierung der Strecken sein, die nach alter Art mit unisolierten Drähten ausgeführt worden sind. Das ist in Gironde immer noch bei 33% der Strecken mit niedriger Spannung der Fall, in Frankreich insgesamt sind es nur 25%. Weiter müsste der Anteil der unterirdisch verlegten Leitungen vergrößert werden, zumindest auf vorerst 50%. Notwenig sei dafür, dass wieder mehr Geld im Inland in das Leitungsnetz gesteckt würde und nicht, wie in den letzten Jahren, für Engagements im Ausland Geld dort abgezogen würde, wo es jetzt dringend fehle. 1995 hatte EDF 2,6 Milliarden Euro in das innerfranzösische Netz investiert, 2005 waren es nur noch 1,5 Milliarden. Da bei vielen Maßnahmen, die das Leitungsnetz betreffen, die Gemeinden an der Finanzierung beteiligt seien, müsse ein Gesamtplan aufgestellt werden, um die erforderlichen Mittel bereitzustellen.
( Anne-Marie Siméon: Xavier Pintat plaide la relance, in: SUD OUEST,Febr. 2009)
Mehr Schweine
Die Statistik, in der Wildunfälle in Frankreich verzeichnet sind, weist deutlich nach oben. Im letzten Jahr waren es wenigsten 25.000 Wildschweine, Rehe, Hirsche, Füchse oder Dachse, die dem Straßenverkehr zum Opfer fielen. Die Zahl kann noch steigen, da französische Autofahrer sechs Monate Zeit haben, um Unfälle mit Wild bei ihren Versicherungen anzuzeigen. 2007 waren es 11.223 Wildunfälle.
Der Fonds de garantie automobile (FGA) kommt seit 2003 auch für Wildschäden auf, seit dem 11. Juni werden alle Kosten erstattet, vorher gab es eine Selbstbeteiligung von 300 Euro. Die meisten Unfälle wurden von Rehen verursacht, gefolgt von Wildschweinen und Hirschen. Das größte Risiko, mit einem Reh zu kollidieren, besteht im Département Gironde, gefolgt von Landes und Dordogne. Wildschweine stehen an der Spitze der Wildunfallstatistik in Seine-et-Marne , Bas-Rhin, Moselle und Gironde . Das Office national de la chasse et de la faune sauvage (ONCFS) stellt fest, dass die Wildbestände in ganz Frankreich zum Teil rasant ansteigende Zahlen aufweisen. Man geht davon aus, dass es in Frankreich inzwischen 1 Million Wildschweine gibt (1998 waren es erst 250.000). Dazu kommen zwei Millionen Rehe (eine Vergrößerung des Bestandes um das Siebenfache in 25 Jahren) und 170.000 Hirsche (gegenüber 40.000 im Jahre 1985). Man erklärt diesen Anstieg zum Teil durch klimatische Bedingungen, die mehr Jungtiere überleben lassen. Der Sturm von 1999 dürfte auch seinen Anteil haben durch die Entstehung von Windbruchzonen, die das Wild als Rückzugsgebiete nutzen konnte. Und nach Klaus wird es wohl einen weiteren Schub geben.
( Le gros gibier plus fréquent sur la route , in : SUD OUEST, 5. Febr. 2009)
Bald Internet wirklich für alle ?
Zumindest in der Theorie gibt es Frankreich kein Fleckchen mehr, an dem nicht ein Breitbandzugang zum Internet möglich ist. Dass das so ist, liegt am letzten Angebot von Orange, das eine technisch einfache Möglichkeit anbietet für den ADSL-Breitbandzugang. Für 34,90 Euro pro Monat (Parabolantenne inbegriffen) können interessierte Verbraucher einen 2 MB-Internetzugang bekommen. Als Gegenleistung muss sich der Abonnent auf zwei Jahre Vertragsdauer verpflichten, und er kann nicht mehr als 2 GB Daten pro Monat übertragen.
Bei den bislang bestehenden leitungsgestützten Möglichkeiten bleiben immer noch einige Gebiete ohne leistungsfähigen Internet-Zugang. Für diese Fälle stellt derzeit das Satellitenangebot wohl die einzige Möglichkeit dar, mit ansprechenden Leistungsdaten ins Internet zu kommen. Die Départements im Südwesten Frankreichs fangen an, sich um diese Technologie zu kümmern. In der Gironde ist man noch nicht sehr weit gekommen. Man steckt noch in der Phase der Konsultationen. Empfehlung: Informationen direkt bei Orange einholen. Dort müsste man zuerst wissen, welche Möglichkeiten es aktuell im Médoc gibt.
( Pierre Tillinac: La fin des zones blanches , in : SUD OUEST, 4. Febr. 2009)
Tour de France – Kurswechsel?
Kenner des Radsports befürchten, dass der Kampf gegen das Doping im Radsport nicht mehr so konsequent geführt wird wie dies sein sollte. Anzeichen dafür, dass die Tour de France nicht mehr ohne wenn und aber einen Kurs in eine dopingfreie Zukunft steuert, gibt es bereits. Und sie beunruhigen die Kenner der Szene. So wurde der für seinen kompromisslosen Antidopingkurs bekannte Patrice Clerc, der bisherige Leiter der Radsportaktivitäten der Amaury-Gruppe, vom Besitzer der Tour, kurzerhand entlassen. An seine Stelle gesetzt wurde ein Mitglied der Besitzerfamilie, dem nachgesagt wird, dass er nicht durch Kenntnisse des Radsports auffällt. Des weiteren scheint sich der Tour-Besitzer zunehmend an den Internationalen Radsportverband anzunähern, der gegen alles, was mit Doping zu tun hatte, nicht so vorgeht, wie die Anhänger eines sauberen Sports sich das gewünscht hätten. Und schließlich ist der rote Teppich, den man ausgerollt hat für den Seriensieger Lance Armstrong, von dem nicht unbedingt gesagt werden kann, dass er über jeden Dopingzweifel erhaben ist, für aufmerksame Beobachter kein gutes Vorzeichen. Bleibt abzuwarten, ob der Radsport seine vermutlich letzten Chancen nutzt oder nicht. Im Moment scheint es eher so auszusehen, dass nicht. ( Julien Duby : Coup de frein en vue sur la lutte antidopage , in : SUD OUEST, 4. Febr. 2009)
Der letzte Haushalt in Montalivet wieder am Netz
Diesmal hat es nicht wie 1999 drei Wochen, sondern nur halb so lange gedauert, bis die durch den Orkan vom 24. Januar unterbrochene Stromversorgung der letzten Haushalte in Montalivet wiederhergestellt war. Anders als 1999 hatten die betroffenen Haushalte, allesamt in Außenbereichen mit langen und empfindlichen Zuleitungen gelegen, auch meist schon frühzeitig Notstromaggregate zur Verfügung, die zwar unbequemer als der Netzstrom, dennoch aber besser als der völlige Verzicht auf die Elektrizität waren.
Ein Verbraucher machte jedoch ein wenig zufriedenes Gesicht, als er nach Wiederherstellung des Netzanschlusses feststellen musste, dass seine Elektrogeräte den Dienst versagten. Sie waren durch einen Überspannungschlag unmittelbar vor dem Zusammenbrechen der Stromversorgung in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Abend des 3. Februar waren die letzten vierzehn Haushalte in Montalivet wieder am Netz. ( Arnauld Bernard : L’électricité de retour dans la plupart des foyers , in : SUD OUEST, 4. Februar 2009)
Neuer Start für Rideau de sable
Nach einer Pause von zwei Jahren ist Rideau de sable (= Sandvorhang), die Theatertruppe von Grayan , wieder aktiv. Ein neuer Vorstand geht mit einer Truppe von elf Darstellern schwungvoll und engagiert an die nächste Inszenierung. Premiere soll sein beim Frühlingsfest (9. und 10. Mai 2009), danach ist alles möglich, wahrscheinlich eine Reihe von Gastspielen im Médoc. Falls Anfragen aus Paris kommen, wird man die Angebote wohlwollend prüfen.
( Maguy Caporal: Le rideau s’est relevé , in : SUD OUEST, 4. Febr. 2004)
Neue Diskussion um die große Autobahnumgehung?
Die Organisationen der lokalen Unternehmen des Département Gironde haben sich, quer durch alle Bereiche, zu Wort gemeldet und der Politik, hier vornehmlich den gewählten Gemeinderäten, schwere Versäumnisse vorgeworfen. Der Zorn der Wirtschaft entzündet sich an zwei Verkehrsprojekten, die nach Meinung der Unternehmerschaft keinen Aufschub dulden, weil sie für den Wirtschaftsstandort Gironde unverzichtbar seien: Der Ausbau der Rocad e in Bordeaux auf 2 mal 3 Spuren zwischen den Anschlussstellen 10 und 16 und das Projekt der großräumigen Autobahnumgehung um Bordeaux. Letzteres schien eigentlich abgeschrieben wegen des massiven Widerstandes aller möglichen lokalen Organisationen und Körperschaften, die die Autobahnumgehung auf keinen Fall vor der eigenen Haustür sehen wollten.
Bei der Pressekonferenz, auf der die Kritik der Wirtschaftsführer an der regionalen Verkehrspolitik artikuliert wurde, wurde vehement darauf verwiesen, dass die Zukunft von Industrie und Gewerbe in der Region gefährdet sei, wenn nicht leistungsfähige Verkehrsanbindungen geschaffen würden. Die Unternehmer erklärten, sie begrüßten Versuche, Transporte von der Straße weg auf Schienen- und Wasserwege zu verlagern, doch genüge das für die um 2020 zu erwartenden Verkehrs- und Transportströme wohl nicht.
Wie es weitergeht, ist noch nicht abzusehen, es scheint aber, dass der Zeitpunkt der Initiative der Untenehmerschaft geschickt gewählt ist, da auf der Seite der überregionalen Politik Bewegung aufgekommen ist und das noch vor Monaten anscheinend endgültig abgeschriebene Projekt des grand contournement , die große Umgehung um Bordeaux herum, inzwischen mit anderen Augen gesehen wird.
( Jean-Bernard Gilles : Patrons en colère , in : SUD-OUEST, 3. Febr. 2009
Erstmals nach 1945 deutsche Garnison in Frankreich
Eine Premiere der besonderen Art wird es in Kürze geben, wenn ein Bataillon der Bundeswehr dauerhaft Kasernen im Osten Frankreichs bezieht. Vorausgegangen waren Verhandlungen zwischen der Bundeskanzlerin und dem französischen Präsidenten, die darauf hinauslaufen, dass die französische Truppenpräsenz in Deutschland entgegen der französischen Planung bestehen bleibt und deutsche Truppen nach Frankreich gehen. Der Standort ist noch nicht benannt, doch gibt es angesichts der zur Verfügung stehenden leeren Kasernenanlagen keine Schwierigkeiten, geeignete Unterkünfte zu finden.
Das nach Frankreich zu verlegende Bataillon gehört zu der seit 1989 bestehenden deutsch-französischen Brigade, deren 5100 Soldaten bislang ausschließlich im Südwesten Deutschlands stationiert waren.
( Pour la 1re fois depuis 1945, un bataillon allemand s’installe en France , in: Le Figaro, 3. Februar 2009)
Der Figaro hat, wie dies oft geschieht, seinen Lesern Gelegenheit gegeben, ihre Meinung zu der Nachricht zu veröffentlichen.
Die geringe Zahl der eingelaufenen Stellungnahmen erlaubt es natürlich nicht einmal ansatzweise, verallgemeinerungsfähige Folgerungen abzuleiten, dennoch ergeben sich interessante Einblicke.
Von den bislang 26 vorliegenden Stellungnahmen sind die meisten eindeutig positiv (19), wenn auch einige der negativen Äußerungen in recht drastischen Formulierungen fürchten, der General de Gaulle werde sich im Grab herumdrehen, oder mit sarkastischem Unterton hoffen, die deutschen Soldaten möchten wenigsten ohne Pickelhauben kommen. Mehrere der positiven Stimmen sprechen davon, dass man die Deutschen zwischen 1940 und 1945 als Eroberer und Besatzer erlebt habe, aber das sei die Vergangenheit. Inzwischen habe sich das Verhältnis zwischen den beiden einst verfeindeten Nachbarn so weit entspannt und normalisiert, dass deutsche Truppen auf französischem Boden keinerlei bedenkliche Emotionen mehr auslösten.
Wir meinen: Gut so!
Und unser Historiker vom Dienst fügt hinzu: Es ist längst nicht sicher, dass General de Gaulle so reagiert hätte, wie das einige Franzosen heute meinen. De Gaulle hatte unzweifelhaft hohe Vorstellungen vom Rang Frankreichs in der Welt, aber in seiner Zeit als Präsident sind in enger Abstimmung mit dem damaligen Bundeskanzler Adenauer die Weichen im deutsch-französischen Verhältnis so gestellt worden, dass wir heute alle davon profitieren.
Die Post zieht um
Der Sitz der Post in Lesparre ist nicht mehr an der place du Maréchal Foch zu finden, sondern seit dem 2. Februar 2009, 14.oo Uhr an der place Gambetta . Der Umzug war schon länger angekündigt worden, jetzt ist er passiert. Nach Aussagen der Post sind die neuen Räumlichkeiten funktionaler als die alten und außerdem besser gelegen.
Die Öffnungszeiten sind geblieben: Mo- Fr. 9.00 bis 12.00h und 13.30 h bis 17.00 Uhr. Ausnahme Dienstag: Schließung um 16.30 Uhr; Samstag 9.00 bis 12.00 Uhr.
Anfahrt aus Richtung Euronat: Am Eingang von Lesparre im Kreisverkehr erste Ausfahrt ( Cours du Général de Gaulle ), nach 400 m links: Place Gambetta
( Sylvaine Dubost : La Poste s’est installée dans de nouveaux locaux , in : SUD OUEST, 2. Febr. 2009)
Rettung für Ford-Werk in Blanquefort
Nachdem es lange Zeit mehr als düster für das von der Schließung bedrohte Getriebewerk des angeschlagenen amerikanischen Automobilherstellers Ford in Blanquefort nördlich von Bordeaux aussah, hat sich jetzt die Perspektive für die 1600 Beschäftigten entscheidend aufgehellt. Das Werk wird von dem Finanzinvestor HZ Holding France übernommen. Die französische Wirtschaftsministerin erklärte, alle Arbeitsplätze seien damit gesichert.
In den letzten Tagen war der deutsche Mittelständler Johann Hay als rettender Käufer genannt worden, der tatsächlich aber kein Geld in den Kauf steckt. Hay arbeitet allerdings mit dem Käufer zusammen und wird in den kommenden Jahren Schmiedeteile aus Blanquefort beziehen und somit einen wichtigen Beitrag für den Fortbestand des Unternehmens in Blanquefort leisten.. Die 1925 gegründete Johann Hay GmbH stellt mit 1300 Mitarbeitern Motor-, Getriebe- und Achskomponenten für die Automobilindustrie her.
(Reuters Paris, 3. Februar 2009, 19.49 Uhr)
Die Dune du Pilat nach dem Orkan
Die Düne von Pilat ist nach ihrer 1980 durchgeführten Vermessung 105 m
hoch, 2700 m lang und am Fuß 500 m breit. Sie besteht aus 60 Millionen
Kubikmetern Sand und ist seit 1979 als grand site national eingestuft.
„Lou pilat“ heisst auf gascognisch übrigens schlicht und zutreffend
„Sandhaufen“.
Befürchtungen, sie habe durch den Orkan schweren Schaden genommen und
gar den hinter ihr liegenden Wald ruiniert, haben sich nicht bestätigt.
Es ist zwar festzustellen, dass die Sandmassen von den Windkräften
kräftig attackiert worden sind, doch hat sich das Geschehen
hauptsächlich auf der dem Ozean zugewandten Seite abgespielt. Dabei ist
der hinter der Düne liegende Wald eher geschützt als geschädigt worden.
Die Düne selbst hat allerdings im nördlichen Teil durch Erosion
gelitten. Diese Entwicklung hatte aber bereits lange vor dem Sturm
eingesetzt. So war Anfang Dezember die Treppe, auf der Touristen (1
Million jährlich) die Düne besteigen können, unter bis zu drei Meter
hohem Sand verschwunden. Der jüngste Orkan ist nicht die erste
Belastung, der die Düne durch die Kräfte der Natur ausgesetzt war,
seitdem sie sich zu der heutigen Höhe entwickelt hat. Sie maß übrigens
lediglich 35m im Jahre 1855.
Aus Gründen der Sicherheit ist der Zugang zur Düne derzeit gesperrt. Das
gibt den im Bereich der Düne liegenden Gewerbebetrieben Zeit, die
erforderlichen Reparaturen durchzuführen, die vielleicht schon bis zu
den Februarferien abgeschlossen werden können.
Sorgen macht man sich allenthalben um das Ausbleiben der Touristen in
der kommenden Saison. Dazu erklären die Verantwortlichen, bis zum Beginn
der Reisezeit werde alles wieder im Lot sein. Niemand solle um die
Region einen Bogen machen.
( Jacky Sanudo : La dune du Pilat « n’avance pas sur des patins à
roulettes » , in : SUD OUEST, 1. Febr. 2009)
Reitkunst in Vollendung
Es gibt nicht viel in der Welt der Reiterei, was man mit dem Cadre Noir
de Saumur vergleichen kann. Die Spanische Hofreitschule in Wien etwa
hat ein vergleichbares Ansehen. Das sagt etwas über die Extraklasse der
Pferde und Reiter aus Saumur.
Sie kommen am 24. und 25 April 2009 in den Parc des expositions nach
Bordeaux-Lac (Halle 3) und werden auf ein Publikum treffen, das schon
jetzt Schlange steht, um Eintrittskarten zu bekommen.
Die Reitkunst hat in Saumur eine lange Tradition, die auf Heinrich IV.
zurückgeht und von seinen direkten und indirekten Nachfolgern bis in die
Gegenwart bewusst gepflegt worden ist.
Reservierung: Tel. 06.07.54.24.42 Fax: 05.59.85.11.78, E-mail :
esteuf@orange.fr
Wer noch nicht auf den Geschmack gekommen ist, kann sich Nachhilfe im
Internet holen:
http: www.cadrenoirbordeaux.com
( Christina Grené : Élégance et puissance , in: SUD OUEST, 01. Febr. 2009)
März 2009
Helle Köpfe
Das gilt nicht nur für das Médoc, sondern für den gesamten Südwesten
Frankreichs, wie sich bei einer kürzlich durchgeführten Erhebung über
die Leistungen von Schülerinnen und Schülern der letzten Klasse vor dem
Übergang in das Collège ergab.
Die Schulleistungserhebungen ergaben für Gesamtfrankreich, dass 7 % der
getesteten Schülerinnen und Schüler im Fach Französisch und 15% in
Mathematik den an sie gestellten Anforderungen nicht gerecht werden
konnten.
Für den Südwesten Frankreichs sind die Ergebnisse erfreulicher. Nur 5%
der Schüler innen zeigten unzureichende Leistungen im Fach Französisch,
10% in Mathematik.
(Bruno Béziat, Bons élèves du Sud Ouest, in SUD OUEST, 31. März 2009)
Wenn Sie Ihren Informationsstand über das französische Schulsystem
aktualisieren wollen, dann klicken Sie hier <70.html>
Von Krise keine Spur
Zumindest bei den Kreuzfahrten, die die Gironde ansteuern, scheint der
Aufwärtstrend ungebrochen. 29 dieser großen Schiffe werden in diesem
Jahr die Gironde anlaufen und in Le Verdon oder Bordeaux anlegen.
15 werden den Port de la Lune von Bordeaux besuchen, zwei werden bis
Bassens vorstossen und 12 laufen den Hafen von Le Verdon an,
vornehmlich deswegen, weil sie zu groß sind, um die Gironde gefahrlos
weiter hinauflaufen zu können.
Den Anfang wird die Ventura machen, ein Schiff von 289 m Länge mit
1532 Kabinen, das am Mittwoch, 1. April den Reigen eröffnen und in Le
Verdon anlegen wird. Am 9. April wird als nächste die kleinere Fram
im Port de la Lune in Bordeaux ankommen. Saisonhöhepunkt für alle
Liebhaber großer Schiffe wird die für den 18. Juli 2009 vorgesehen
Ankunft der Queen Mary 2 (345 m Länge) in Le Verdon sein.
(Jean-Paul Vigneaud : Retour des géants, in: SUD OUEST, 31. März 2009)
Noch ’ne Steuer
In Vendays-Montalivet werden Geschäftsleute zur Kasse gebeten, die mit
mehr oder weniger wohlgestalteten Schildern auf ihre geschäftlichen
Aktivitäten hinweisen und damit Kunden anziehen wollen. Eine Steuer auf
diese Reklametafeln gibt es (theoretisch) in allen Gemeinden, in
Vendays-Montalivet wird diese Möglichkeit der Anreicherung der
Gemeindekasse nunmehr systematisch betrieben. Dazu sind, nach einem
kürzlich gefassten Beschluss des Gemeinderats, den Gewerbetreibenden
Formulare zugestellt worden, auf denen sie erklären müssen, ob und wie
groß ggfs. ihre Reklameschilder sind. Die Erklärungen müssen bis zum 1.
Mai ausgefüllt werden. Bis zu Reklameflächen von 7 m² sind keine Steuern
fällig, daher ist zu vermuten, dass alle Schilder aus wundersame Weise
auf einen Wert just unter dieser Grenze absinken. Die Gemeinde hat
vorbeugend verlauten lassen, man werde mit Zollstock und Fotoapparat
nachsehen lassen, wie es mit den tatsächlichen Dimensionen der
Reklametafeln aussieht.
( La redevance sur les enseignes .., in :SUD OUEST, 30. März 2009)
Sommerzeit
Die zweimalige Zeitumstellung in jedem Jahr hat unbestreitbare Vorteile
in mindestens zwei Bereichen: Sie fördert die Kommunikation und sie tut
etwas für das Training der grauen Zellen. Die Kommunikation hat etwas
davon, dass man meist nicht so genau weiß, ob die Uhr vor- oder
zurückgestellt werden muss und daher der Nachbar zu Rate gezogen wird,
die grauen Zellen haben etwas davon, dass beide in tiefes Nachdenken
versinken, bevor dann mit 50% Wahrscheinlichkeit eine der beiden
Möglichkeiten als die richtige festgelegt wird.
Wie es scheint, sind damit die positiven Effekte der Zeitumstellung auch
schon beschrieben.
Im gesundheitlichen Bereich sind die Auswirkungen wohl eher weniger
günstig. So wird einer Erhebung zufolge, die zwischen 1987 und 2006 in
Schweden durchgeführt wurde, in der Woche nach der Zeitumstellung eine
Zunahme von Herzproblemen um 5% beobachtet. Und die einst gehegte
Hoffnung auf 4% Energieeinsparung ist wohl auch eher Wunschdenken. In
den USA wurde ermittelt, dass der Stromverbrauch z.B. in Indiana nach
der Zeitumstellung um 1% angestiegen ist, da im Sommer, wenn es wärmer
und dazu noch länger hell ist, die Klimaanlagen eher und länger
eingeschaltet werden.
An so wichtige Dinge wie etwa, dass Radfahrer abends erst eine Stunde
später den kräftezehrenden Dynamo anschalten müssen, etc. denkt offenbar
niemand. Man müsste die Statistiker mal darauf bringen.
(s. auch : Hélène Roquette – Valein : Heure d’été , in: SUDOUEST. 29.
März 009)
Start für den 2008er
In dieser Woche startet der Wein des Jahrgangs 2008 seinen Weg in die
Vermarktung. Dazu werden rund 4000 Weinprofis im Bordelais erwartet.
Waren früher nur 200 bis 400 Weingüter für das internationale Publikum
interessant, so hat sich das inzwischen gründlich geändert, denn die
Kunden haben herausgefunden, dass nahezu alle der 11.300 châteaux des
Bordelais Weine zu bieten haben, die ihren Preis wert sind. Dazu hat
sich das Spektrum der Nationalitäten der Kundschaft erweitert. Zu den
Käufern mit den am besten gefüllten Scheckbüchern aus den USA,
Großbritannien und Deutschland haben sich Chinesen, Japaner, Russen und
Brasilianer als potente Käufer vor Ort gesellt..
( Cesar Compadre : Primeurs : le top départ !, in : SUD OUEST, 28.
März 2009)
Neueröffnung Les Flots
Was die Besucher der Médoc-Notizen schon länger wissen, erfahren jetzt
auch die Leser das SUD OUEST: Das Ehepaar Smyrnoff hat in 29, boulevard
du Front-de-Mer in Montalivet ein neues Restaurant (Les Flots)
eröffnet. Das Übrige ist Ihnen ja schon bekannt.
(SUD OUEST, 27. März 2009)
Neuer Terminal
Im nächsten Monat wird die Verwaltung des Flughafens Bordeaux-Mérignac
einen Antrag auf Baugenehmigung für einen Terminal stellen, der dem
Billigflugsektor dienen soll. Der Billigflugbereich trägt bereits jetzt
fast allein das Wachstum dieses Flughafens, und seine Bedeutung wird
noch zunehmen. Dazukommt, dass man in Mérignac vorausschauend auf die
für 2016 erwartete Fertigstellung der TGV-Linie Bordeaux-Paris blickt,
von der angenommen wird, dass sie rund 800.000 Reisende vom Flughafen
weg auf die Bahn lenken wird. Der neue Terminal wird zwischen der
bestehenden Hall B und dem Frachtzentrum gebaut werden.
( Olivier Delhoumeau : L’avenir est aux lignes à bas coût , in : SUD
OUEST, 27. März 2009)
Air-France-KLM mit Verlusten
Das Geschäftsjahr 2008 09, das am 31. März endet, wird für die
französisch-niederländische Gesellschaft in roten Zahlen enden.
Vorausgesagt wird ein Minus von 200 Million Euro. Verursacht wird das
negative Ergebnis zu wesentlichen Teilen durch rückläufige
Passagierzahlen (-3,4%) und kräftig nachlassende Frachtleistungen (-13%).
(Les comptes d’Air France-KLM virent au rouge, in :Le Figaro, 27. März
2009)
Steuererhöhung
Der Gemeinderat von Hourtin erhöhte in der letzten Woche die von der
Gemeinde erhobenen Steuern um 9,85 %.
Die taxe d’habitation wurde festgesetzt auf 11,25 %; die taxe
foncière bâti auf 16,75 % und non bâti auf 28,24 %. Damit liegen
die Steuerlasten für die Bürger von Hourtin trotz der Erhöhung noch
unter denen der meisten Gemeinden im Département Gironde.
( Robert Bolvinet : Augmentation pour les impôts locaux , in: SUDOUEST,
-
- März 2009)
Radfahrer im Visier der Polizei
Die Polizei in Bordeaux hat seit kurzem ein scharfes Auge auf Radfahrer,
die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Hintergrund ist die
Unfallstatistik, die ausweist, dass an 60% der Unfälle mit Verletzungen
Zweiradfahrer beteiligt sind. In Bordeaux gingen dabei neben kleineren
Fischen auch einige Radfahrer in das Netz der Ordnungshüter, die mehr
als ein Glas über den Durst getrunken hatten und dies mit einer Nacht in
einer Ausnüchterungszelle bezahlen mussten. Nach Meinung inbesondere der
Vertreter von Radfahrerverbänden zu hart, nach Meinung der Polizei nicht.
Unser Empfehlung: Wer derzeit testen will, wie viel er verträgt ohne vom
Rad zu fallen, oder ob er erwischt wird, wenn er bei Rot über eine Ampel
saust, unternimmt diese Experimente am besten nicht in Bordeaux.
( Isabelle Castéra :Les cyclistes secoués , in : SUD OUEST, 25. März 2009)
Aufschlussreich
Die kürzlich veröffentlichte Studie der Agentur BRA, die recht eindeutig
Werbung für den geplanten Gastankerhafen in Le Verdon machte, hat
deutliche Kritik ausgelöst. Der Bürgermeister von Le Verdon sagte
“C’est du pipeau!“ (Das ist eine Täuschung (man kann auch drastischer
fomulieren)..Er fuhr fort und stellte fest, es sei einseitig und nicht
korrekt, wenn dieses Projekt nur unter positiv dargestellten
wirtschaftlichen Aspekten betrachtet würde und dabei eine große Zahl
anderer ebenso wichtiger Gesichtspunkte unbeachtet blieben.
Ein Mitglied der Verreinigung Une pointe pour tous fand heraus, dass
die Büros von 4Gas und der Agentur BRA, die die fragliche Studie
erstellt hat, in ein und demselben Gebäude in Bordeaux residieren,
zufällig sogar in demselben Zwischengeschoss. Das ist zwar nicht von
vornherein bedenklich, gibt aber im vorliegende Fall doch zu denken.
( Une pointe pour tous , 25. März 2009
http: www.medocpourtous.org article-29450400.html )
Kein Sommerloch für Saisonarbeitskräfte im Médoc.
Morgen, 26. März 2009, von 10 bis 10.30 und 14 bis 17 Uhr können sich
Interessierte im Ausstellungspark in La Teste de Buch auf der Messe
für Saisonarbeitsstellen über die mehr als 500 Saisonstellenangebote
im Médoc in den Bereichen Hotel- und Restaurantgewerbe, Animation,
Handel und Putzen für den Sommer 2009 informieren und sich auch
bewerben. Einzelheiten über alle Angebote einschließlich gesetzlicher
Regelungen sind auch im Internet erreichbar unter www.pole-emploi.fr
<http: www.pole-emploifr >
( Plus de 500 jobs d’été à pourvoir , in : SUD OUEST, 25. März 2009)
Abfuhr
Angesichts der gegenüber ‚normalen’ Zeiten stark angestiegenen Mengen
von Grünabfällen nach den letzten Stürmen hat die Gemeinde Lesparre eine
bürgerfreundliche Aktion für den geregelten Abtransport dieser
Sturmfolgen angekündigt. Die Abfuhr soll am Freitag, 27. März 2009
erfolgen, Anmeldung unter Tel. 05.56.73.21.00. Besonders
bürgerfreundlich: Die Kosten des Abtransports übernimmt die Gemeinde.
( Ramassage après la tempête , in: SUDOUEST, 25. März 2009)
Bordeaux geht voran
Der nationale Erinnerungstag an die Abschaffung der Sklaverei, vom
damaligen Staatspräsidenten Jacques Chirac 2006 eingerichtet, wird in
diesem Jahr am 10. Mai in Bordeaux begangen. Bordeaux nimmt in der
Rangliste der französischen Häfen, die im Sklavenhandel engagiert waren,
zusammen mit La Rochelle den zweiten Platz ein (hinter Nantes), und hat
von daher eine besondere Beziehung zu der Problematik, an die am 10. Mai
erinnert werden soll.
An desmelben Tag wird im Musée d’Aquitaine in Bordeaux eine
vielversprechende Dauerausstellung zur Geschichte des Sklavenhandels
eröffnet, die, nach modernen museumspädagogischen Grundsätzen gestaltet,
einen guten Zugang zu diesem dunklen Kapitel der Geschichte eröffnet.
( Barnabé Chaix : Bordeaux en avant , in: Sud OUEST, 24. März 2009)
Frühlingsgefahren
Die extremen Wetterbedingungen der ersten Monate dieses Jahres haben
durch die Trockenheit des Bodens und die vielen vom Sturm gefällten
herumliegenden Äste und Bäume die Waldbrandgefahr schon früh im Jahr so
akut werden lassen, dass offene Feuer auch in Gärten untersagt wurden.
In Mérignac wurden am letzten Wochenende zwei Canadair
(Wassersprühflugzeuge) und ein weiterer Wasserwerfer stationiert, um im
Fall von Bränden, die schnell außer Kontrolle geraten können,
unverzüglich wirksame Löschhilfe leisten zu können.
( Pierre Macier: Printemps à risque , in: SUD OUEST, 24. März 2009)
Frühlingserwachen der kriminellen Art
Pflanzendiebe trieben in mehreren nicht sehr lauen Märznächten an
verschiedenen Stellen in Grayan-et-L’Hôpital , auf öffentlichen
Plätzen, dem Friedhof, und in Privatgärten ihr Unwesen und entrissen
Pflanzen quer durchs Alphabet – von Abelien bis Zypressen ihrem
Pflanzort, was nicht nur die Ordnungshüter, sondern alle Steuerzahler
mit Unverständnis erfüllt.
(Vandalisme, in SUD OUEST, 24.März 2009)
Kängurualarm
Wenn Ihnen in Südfrankreich auf der Straße ein Känguru begegnet, so muss
das nicht bedeuten, dass Sie zu tief ins Weinglas geschaut haben. In
Carcassonne sind vor ein paar Tagen 15 Kängurus aus einem
Australienpark entkommen . 12 konnten wieder eingefangen werden, 3 sind
immer noch unterwegs.
(SUD OUEST 23. März 2009)
Wer ist die Schönste im ganzen Land?
Nun, im Frühling, nach dem harten Winter und seinen schweren Stürmen
unternehmen die Orte in der Gironde wieder große Anstrengungen, um
sich in der Sommersaison in ansprechender Form präsentieren zu können.
Belohnt für die Anstrengungen des letzten Jahres wurden am Samstag in
Ambès die erfolgreichsten der ungefähr 200 Gemeinden und 300
Privatleute, die sich dem Wettbewerb gestellt hatten, ausgezeichnet. Mit
Preisen bedacht wurden schließlich 116 Gemeinden, die sich Ville
fleurie nennen dürfen und 95 Privatleute. ( Hervé Pons : Les villes
content fleurette, in : SUDOUEST, 22.3.2009)
Photovoltaik
Die Gemeinde Saint-Symphorien im Süden des Départments wird als erste
in der Gironde im Jahr 2010 ein Photovoltaik-Kraftwerk erhalten. Die
rund 73 ha große Anlage wird 318.000 Elemente haben, die 24 Megawatt
Elektroenergie erzeugen werden, genug für die Versorgung von 24.000
Haushalten. Die Kosten der Anlage trägt EDF, die Gemeinde profitiert
über die Steuern: rund 250.00 Euro pro Jahr, für die Gemeinde ein
Verdopplung ihrer Einnahmen.
( Axelle Maquin-Roy : Un champ de 73 hectares de panneaux
photovoltaïques , in :SUD OUEST, 23. März 2009)
Prestige: Zweiter Schiffbruch
Alle, die durch den Untergang des Tankers Prestige im November 2002
und die nachfolgenden Ölverschmutzungen der Strände geschädigt worden
sind und die gehofft hatten, von dem noch immer nicht erfolgten
Gerichtsverfahren in dieser Angelegenheit Schadenersatz zuerkannt zu
bekommen, haben nun eine Gewissheit: Sie werden nichts bekommen. Sie
verdanken dies der Entscheidung einer spanischen Untersuchungsrichterin,
die kurzerhand die Ermittlung für abgeschlossen erklärt hat. Sie hat
lediglich Anklage gegen drei Besatzungsmitglieder erhoben, von denen
keinerlei ernsthafte Schadenersatzleistungen erwartet werden können.
Damit sind Erwartungen gegenstandslos geworden, dass spanische
Behörden zur Rechenschaft dafür gezogen werden, dass die marode
Prestige nicht in einem spanischen Hafen Schutz suchen konnte, sondern
bei extrem schwerer See auf das offene Meer geschickt wurde, wie
Experten sagen, in den sicheren Untergang.
(Jean-Denis Renard : « Prestige », second naufrage, in :SUD OUEST, 22.
März 2009)
Projekt Wassernaturpark
Das Großprojekt „Wassernaturpark in der Girondemündung“ befindet sich
in der Planungsphase und wird nach seiner noch vor 2012 erwarteten
Öffnung für das interessierte Publikum sicherlich zu einem weiteren
Magneten für einen Besuch des Médoc werden.
Der Naturpark steht in keinem Zusammenhang mit einem anderen
Großprojekt, das derzeit die Medien und die Behörden beschäftigt: dem
Gastankerhafen in Le Verdon.
( Bruno Béziat: Le futur parc naturel marin , in: SUD OUEST,
21.3.2009)
Frühjahrsputz am Strand
Wie schon in den letzen 5 Jahren haben sich wieder umweltbewusste
Mitmenschen, Schülergruppen, ganze Familien und andere Freiwillige
getroffen, um den Strand von Lacanau von den Müllmengen (vor allem
Plastikmüll jeglicher Art, Fischernetze, verendete Tümmler,
Zigarettenstummel), die im Laufe des Winters dort zurückgelassen worden
sind, zu befreien. Umstehende stellten fest, der Einsatz dieser Leute
sei großartig, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie fragten,
warum nicht jeder seinen Müll selbst an den dafür vorgesehenen Stellen
entsorgt. Am Spätnachmittag war der Strand wieder in einem präsentablen
Zustand.
( Clément le Goff: Nettoyage de printemps , in : SUD OUEST 22.3.09)
Wasserpreise
Die Grünen haben Erhebungen über die Wasserpreise im Département
Gironde angestellt und sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass in
Teilen des Départements die Wasserpreise zu hoch sind. Bei der
Untersuchung hat sich herausgestellt, dass in den Teilen der Gironde ,
in denen die Wasserversorgungsunternehmen in öffentlicher Hand sind, die
Preise am günstigsten sind (1,17 Euro m³ im Durchschnitt). Dort, wo das
Wasser von privaten Anbietern wie der Lyonnaise des Eaux geliefert
wird, sind die Preise am höchsten (1,35 bis 1,36 Euro m³).
Die Grünen machen sich auch Sorgen über die Zukunft der
Wasserversorgung, da nach ihrer Meinung zu langsam verfahren wird, wenn
es um die Erschließung neuer Wassergewinnungsmöglichkeiten geht, die
nicht das ohnehin schon überbeanspruchte Grundwasser ausnutzen.
( Jean-Bernard Gilles : Le prix de l’eau trop élevé dans le
département selon les Verts , in : SUD OUEST, 21. März 2009)
Zwei zusätzliche Canadairs
Auf dem Flugplatz Mérignac sind zwei Canadairs gelandet, speziell
ausgerüstetete Amphibienflugzeuge, die die Kräfte der Feuerwehr beim
Kampf gegen Waldbrände verstärken.
Bis jetzt sind schon vier davon registriert worden. Da die Wälder wegen
der aktuellen Trockenheit verbunden mit den Folgen der Stürme stärker
gefährdet sind als in vergleichbaren Vorjahreszeiten, hat der Präfekt
der Gironde das Niveau 1 der Walbrandvorbeugung ausgerufen. Die
Canadairs werden allerdings nur bis zum kommenden Montag in Mérignac
stationiert sein.
(deux canadairs en renfort, in : SUD OUEST, 20. März 2009)
Das ist zum Lachen
Wie in jedem Jahr seit ihrer 1992 erfolgten Gründung wird auch 2009 die
aus 70 Personen (Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern) bestehende
Künstlergruppe aus Vensac ( Vensac loisirs culture ) wieder mit einer
Aufführung erfreuen. Der Titel des diesjährigen Kabaretts ist „Das ist
zum Lachen“ und es wird am 3. (Freitag) und 4.(Samstag) April 2009 in
Vensac zu sehen sein in der Salle des Fêtes . Reservierungen unter
Tel. 56.73.95.37 oder 06855867..
( Lyne Lobell:Des artistes pour rire, in : SUDOUEST, 19.3.09)
Positives über das Gastankerhafenprojekt
Der geplante Gastankerhafen in Le Verdon hat Gegner beiderseits der
Girondemündung, aber er hat auch Befürworter. Die legten jetzt einen
Bericht vor, der das strittige Bauvorhaben in einem durchaus
vorteilhaften Licht erscheinen lassen soll. Danach würde der
Gastankerhafen, einmal gebaut, in den ersten fünf Jahren 5,9 Millionen
Euro Steuern (jährlich) in die öffentlichen Kassen spülen. Danach wären
es 7,2 Millionen Euro pro Jahr.
Während der Bauzeit würden bis zu 1000 Arbeitskräfte beschäftigt, die 3
Millionen Arbeitsstunden leisten könnten. Davon könnte ein Drittel von
Arbeitskräften erledigt werden, die aus einem Umkreis von bis zu 100 km
um Le Verdon stammten.
Nach der Inbetriebnahme des Gastankerhafens würden zwar nur noch 55
Beschäftigte dort einen Arbeitsplatz finden, zu denen aber rund 100
Arbeitskräfte gerechnet werden müssten, die indirekt von dem
Hafenprojekt profitierten. Hinsichtlich der negativen Auswirkungen auf
den Tourismus und die Aquakulturen erwarten die Gutachter, dass der
mögliche Rückgang um bis zu 25% in diesen Bereichen mehr als kompensiert
würde durch die errechneten Steuereinnahmen.
Der Bürgermeister von Le Verdon ist von diesen Berechnungen nicht
überzeugt. Er hält sich an die Ergebnisse eines lokalen Referendums aus
dem Jahr 2008, das dem Gastankerprojekt eine klare Absage erteilt hatte.
Die Gesellschaft 4Gas, die das Hafenprojekt realisieren will, gibt nicht
auf. Sie kündigte, nachdem ein erster Bauantrag zurückgewiesen worden
war, einen neuen an. Außerdem scheint man bei 4Gas begriffen zu haben,
dass man etwas für das Image tun muss. Wohl aus diesem Grund wurde jetzt
lanciert, man könne sich bei der Gesellschaft engagieren, die den
künftigen Geschicke des Leuchtturms von Cordouan lenken solle.
( Bernard Broustet: Plaidoyer pour 4Gas , in: SUD OUEST, 18. März 2009)
Neues zum Golfplatz in Grayan
Seit etwa 10 Jahren ist immer wieder die Anlage eines Golfplatzes
westlich von Grayan im Gespräch. Das als 18 Loch-Platz vorgesehene
Projekt soll auf einem Gelände von 62 Hektar an der Straße von Grayan
nach Le Gurp entstehen. Bevor es an die Realisierung des Vorhabens
gehen kann, müssen erst noch einige Vorbedingungen erfüllt werden: Im
Auftrag des Gemeindeverbandes Pointe du Médoc soll die Firma Alma
France ein Gesamtkonzept erstellen. Nach Erfüllung der staatlichen
Auflagen können dann endgültige Entscheidungen bezüglich der
Realisierung gefällt werden.
Zu den noch offenen Fragen gehört das Problem der unterirdischen
Verlegung einer Hochspannungsleitung und auch die Frage, wie die
Anlieger, von denen einige dem Golfprojekt feindselig gegenüberstehen,
dazu gebracht werden können, ihren Widerstand aufzugeben.
( Julien Lestage : La longue route du projet de golf in: SUDOUEST, 18.
März 2009)
Aktion Sauberer Strand
Am 21. und 22. März 2009 findet zum vierzehnten Mal in Le Porge die
erfolgreiche Strandsäuberungsaktion statt, an der im letzten Jahr 250
Freiwillige teilnahmen, die den Strand von 5 Tonnen Abfall befreiten.
Treffpunkt der Teilnehmer innen um 10 Uhr in Le Gressier .
( Martine Duberne: Opération Plage propre , in SUD OUEST.17März 2009)
Hier bestimmt der Gast den Preis!
Im Restaurant Le Bouchon in Bordeaux bestimmen an Montagabenden die
Gäste selbst den Preis für das Essen, das sie gewählt haben. Zur Wahl
stehen 4 Vorspeisen, 4 Tellergerichte, 4 Desserts. Die Getränke werden
nach der Preistafel des Restaurants abgerechnet.
Die Gäste in dem gut besuchten Restaurant sind von dieser Idee der
Bewirtung, die die Restaurantbetreiber von einem Londoner Restaurant
übernommen haben, begeistert. Am ersten Abend dieser Art wurden 30
Gäste gezählt, sonst sind es 15.
( Yannick Delneste:Combien tu mets, toi? in SUD OUEST17. März 2009)
Archäologie in Aktion
Im Jahre 2003 fand man in Bordeaux knapp vor dem Nordportal der
Kathedrale Saint-André, nur wenige Zentimeter unter dem Straßenbelag,
Fundamente, Treppen, Säulen und den Zugang zu einer Mini-Krypta, die zu
der im 12. Jahrhundert errichteten ersten Kathedrale an dieser Stelle
gehören. Ergraben wurden auch Überreste des Portals des Vorgängerbaus,
durch das unter anderem im Jahre 1152 die schöne Aliénor (Eleonore) von
Aquitanien schritt, um wenig später Heinrich Plantagenet zu heiraten,
der damals noch nicht König Heinrich II. von England war.
Angesichts des Rangs der Funde wurden verschiedene Möglichkeiten
diskutiert, wie damit umgegangen werden sollte. Erwogen wurde die
Anbringung einer massiven Glasplatte, unter der die Grabungsergebnisse
sichtbar geblieben wären. Dieser attraktive Vorschlag erwies sich jedoch
technisch und finanziell als zu aufwendig. Beschlossen wurde
schließlich, die Funde nach gründlicher Erforschung zu konservieren und
mit grauen Granitplatten zu bedecken. Noch kann man den Archäologen rund
sechs Monate lang zusehen, dann werden die Arbeiten abgeschlossen.
( Jean-Paul Vigneaud : Les vestiges dans le noir , in : SUD OUEST, 17.
März 2009)
Wirtschaftskrise und Flugverkehr
Die Wirtschaftskrise zeigt ihre Auswirkungen auch in der rückläufigen
Auslastung des Flughafens Mérignac . Im Januar und Februar 2009 mussten
Buchungsrückgänge von 6.8 % im Vergleich zum Vorjahr konstatiert werden,
wobei der Rückgang im Februar mit 4,5 % nicht so stark war wie der im
Januar mit 9.1%. Mitverantwortlich neben den gesamtwirtschaftlichen
Faktoren waren auch die außergewöhnlichen Wetterlagen und Streiks.
Bedauerlicherweise wurden einige Flugverbindungen, die sich
erfolg-versprechend angelassen hatten, z. B. die Direktverbindung von
Frankfurt nach Bordeaux. wieder gestrichen.
( P. Ph. Pouillad : Baisse de trafic à Mérignac , in : SUD OUEST. 15.
März 2009)
Ein Hoch der Mittelmeerdiät
Neue Forschungsergebnisse aus Amerika belegen, dass es der Gesundheit
zuträglich ist, wenn wir gut essen. Das heißt, wenn wir uns von frischem
Obst, Gemüse, Olivenöl und Fisch ernähren, können wir den natürlichen
Alterungsprozess von Körper und Geist verzögern..
( Bien manger – bien vivre , SUD OUEST, 15. März 2009)
Vendays-Montalivet : Gemeinderat
Die letzte Gemeinderatssitzung in Vendays-Montalivet hatte mehrere
Schwerpunkte. Einer davon war die Frage, wie es mit der Postagentur in
Montalivet weitergehen soll. Bisher wird der Schalterbetrieb, mit
Ausnahme der Monate Juli und August, von der Gemeinde getragen, nur in
den beiden Hauptferienmonaten übernimmt die Post selbst die Regie. Jetzt
verlautet, die Post wolle sich ganz aus Montalivet zurückziehen. Die
Gemeinde ist aus verständlichen Gründen dagegen, sucht aber noch nach
geeigneten Wegen, um der Post den Weg des Rückzugs zu verlegen.
Weiterer Beratungspunkt war die Festsetzung der Gemeindesteuern. Hier
wurde beschlossen, die Taxe d’habitation auf 7,95%, die Grundsteuer
auf bebaute Grundstücke auf 12,43% und die Grundsteuer auf unbebaute
Grundstücke auf 32,24% festzulegen. Das bedeutet nach vier Jahren
gleichbleibender Steuersätze eine Anhebung um 9%. Man hofft, die neuen
Sätze wiederum vier Jahre unverändert beibehalten zu können und legt
weiter Wert auf die Feststellung, dass die Gemeindesteuern in
Vendays-Montalivet weiterhin deutlich unter dem gesamtfranzösischen
Durchschnitt liegen.
(Lyne Llobell : Sauver le bureau de poste, in : SUD OUEST, 16. März 2009)
Lesemuffel auch in Frankreich
Kurz vor der Eröffnung des Salon du livre wird eine Meinungsumfrage
veröffentlicht, bei der nach dem Leseverhalten der Franzosen gefragt
wurde. Zwei Drittel der Franzosen geben an, wenig oder gar nicht zu
lesen, wenn man danach fragt, ob Bücher gelesen werden. 30% der
Franzosen geben an, sie läsen gar keine Bücher, bei 34% sind es weniger
als fünf Bücher pro Jahr. Bei den eifrigen Lesern führen die Frauen mit
42% die Statistik an, sie lesen sechs und mehr Bücher pro Jahr, bei den
Männern sind es nur 24%. Nach Berufsgruppen sortiert lesen die
Angestellten des öffentlichen Dienstes am meisten, von ihnen lesen 40%
mehr als sechs Bücher pro Jahr, mit geringem Abstand gefolgt von den
Rentnern und den Hausfrauen.
( Flore Galaud : Deux tiers des Français lisent peu… ou pas , in : Le
Figaro, 15. März 2009)
Preisrutsch
Die Immobilenpreise im Südwesten Frankreichs sind in Bewegung geraten.
Nunmehr geben die Käufer den Ton an und beeinflussen damit stark die
Preise. In allen Departements des Südwestens sind die Preise auf dem Weg
nach unten. Im Departement Gironde liegt die durchschnittliche Absenkung
bei 11% und unterscheidet sich damit nur unwesentlich von den Werten in
den benachbarten Departements.
Innerhalb der Gironde kommt die Region am Südrand des Beckens von
Arcachon noch am besten weg: Preisrückgang zwischen 3 und 9%, in
Bordeaux sind es zwischen 1 und 10%. Im Bereich Lesparre werden
Nachlässe zwischen 10 und 20% verglichen mit den Werten des Vorjahrs
registriert.
Grund zur Panik besteht nach Ansicht der Experten nicht. Sie verstehen
den Preisrückgang vielfach als Ende einer Phase der Überhitzung des
Marktes und als beginn einer sachlich gerechtfertigteren Preisbildung.
( Bruno Béziat :Le retour à des prix plus justes , in :SUD OUEST, 14.
März 2009)
Zusammen ist man stärker
Nach dieser bewährten Devise wollen die Tourismusbereiche von Bordeaux,
St. Émilion, Blaye und Fort Médoc in diesem Jahr erstmals verfahren.
Allen vier Partnern dieser Unternehmung ist das UNESCO-Label des
Weltkulturerbes zuerteilt worden, aber alle vier sehen der neuen Saison
mit gemischten Gefühlen entgegen.
Als neue Idee wird daher ein Rundkurs über zwei Tage zum Preis von 170
Euro angeboten, der neben der Begegnung mit den herausragenden
Kulturdenkmälern der vier Orte den direkten Kontakt zu Küche und
Weinkellern der Region eröffnen soll. Genaueres wird demnächst bei den
Verkehrsvereinen der vier Teilnehmer zu erfahren sein.
( J.-P. Vignaud : La route des sites UNESCO est ouverte , in: SUD OUEST,
-
- März 2009)
Office de tourisme Vendays-Montalivet
Der Verkehrsverein in Vendays-Montalivet hat eine neue Direktion
bekommen. Nicht, wie erwartet, die letztjährige Vizepräsidentin Els van
de Veen , sondern, für viele überraschend, Jean-Claude Cantet . Der
neue Leiter weiß, dass die finanziellen Mittel, über die er verfügen
kann, begrenzt sind. Hinter dem Office de tourisme steht ein
eingetragener Verein, dessen Existenz von der finanziellen
Unterstützung der Gemeinde abhängt, die auch die Hostessen besoldet..
Das Office de tourisme ist geöffnet von Montag bis Freitag von 9.oo h
– 13.oo h und von 14.oo h bis 17.oo h und am Samstag von 10.oo h bis
12.oo h. Das Office bleibt geschlossen an Sonn- und Feiertagen.
Die Internet-Seite der Gemeinde ist neu gestaltet worden.
http: www.ot-vendays-montalivet.fr allemand-sommaire.html
(Lyne Llobell: Direction touristique, in : SUD OUEST, 12. März 2009)
Strandsegler im Titelkampf
Im März wird es zwei Wettkämpfe für Strandsegler im Südwesten
Frankreichs geben, bei denen Punkte für die nationalen Titelkämpfe zu
erringen sind. Strandsegler (franz.: chars à voile , früher :
aéroplages ) gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie verschwanden
dann für einige Jahrzehnte in der Vergessenheit und tauchten an den
südwestfranzösischen Stränden in den 80er Jahres des letzten
Jahrhunderts wieder auf. Man schätzt, dass bis zu 200.000 Franzosen
diesen Sport gelegentlich ausüben., während es über 20.000
eingeschriebene Mitglieder von Sportvereinen gibt, die das Strandsegeln
betreiben.
Diese flinken Geräte erreichen leicht bis zu 70 km h, Spitzen wurden bei
107 km h gemessen.
Die beiden Wettbewerbswochenenden im März sind das vom 14. und 15 und
das vom 28. und 29. März. (Näheres in unserem Veranstaltungskalender)
( Jean-Marie Vasquez : Côte atlantique : les chars à voile à l’assaut
du titre , in :SUD OUEST, 11. März 2009)
Geheimnis gelüftet
Der See von Hourtin zeigte in den letzten Wochen zunehmend Verfärbungen,
die ins Rötliche zielten. Erstmals am 18. Februar beobachtet, wurden
Wasserproben genommen und an sachkundiger Stelle analysiert.
Jetzt liegt das Ergebnis vor: Die Verfärbungen werden von einer Alge
namens Botzroycoccus Branii Kützing verursacht, die absolut ungiftig
ist. Das Phänomen der Rotfärbung wird zudem mit Fortschreiten des
Frühlings witterungsbedingt von selbst verschwinden.
(Pierre Vallade : Le mystére de la « mer rouge » est enfin levé, in :SUD
OUEST, 11. März 2009)
Neu für den Verkauf von Alkohol und Tabak
Die französische Nationalversammlung hat per Gesetz beschlossen, dass
an Jugendliche unter 18 Jahren weder Alkohol nach Tabakwaren verkauft
werden dürfen.
Gleichzeitig sind Bestimmungen für die Werbung für Alkoholika im
Internet aufgestellt worden und damit ein bislang rechtlich nicht
geregelter Bereich durch Gesetz reglementiert worden.
Obwohl der Versuch der Regierung, den Verkauf von Alkoholika in
Tankstellen gänzlich zu verbieten nicht erfolgreich war, sind doch
erhebliche Einschränkungen erreicht worden. So dürfen demnächst in
Tankstellen alkoholische Getränke nur noch zwischen 8.oo h morgens und
18.00 h abends verkauft werden.
Die neuen Regelungen sind noch nicht rechtskräftig, sie bedürfen der
Zustimmung des Senats, des höchsten gesetzgeberischen Organs in
Frankreich. Es ist als sicher davon auszugehen, dass die neuen
Bestimmungen diese Hürde ohne Änderungen passieren werden.
( Bastien Hugues : La vente d’alcool et de tabac interdite aux
mineurs , in : Le Figaro, 10. März 2009)
Denkmal für die Operation Frankton
Auf Initiative der britischen Royal Marines und mit Unterstützung der
französischen Vereinigung Frankton Souvenir wird derzeit an Plänen für
die Errichtung eines Denkmals gearbeitet. Das Denkmal, für das es
bereits Entwürfe gibt, soll in Le Verdon aufgestellt werden. Zuvor
müssen jedoch die erforderlichen Genehmigungen eingeholt und andere
wichtige Entscheidungen getroffen werden.
( Maguy Caporal: Un mémorial pour l’opération Frankton , in : SUD
OUEST, 9. März 2009)
(Die Operation Frankton fand im Dezember 1942 statt. Sie wurde von
britischen Elitesoldaten ausgeführt, die vor Montalivet in Kajaks
ausgesetzt wurden und den Auftrag hatten, sich über die Gironde bis
Bordeaux vorzuarbeiten, um dort deutsche Schiffe zu vernichten. Nur zwei
der beteiligten 10 Soldaten haben überlebt. Die Operation war aus
britischer Sicht ein Erfolg, da es gelang, mehrere deutsche Schiffe zu
versenken oder zu beschädigen. Die Erinnerung daran wird in jährlichen
Gedenkfeiern
wachgehalten. UM)
Beginn der Restaurierung
Der Tour de l’Honneur , das beeindruckende Überbleibsel der ehemaligen
Burganlage in Lesparre , ist seit wenigen Tagen teilweise eingerüstet.
Damit beginnen die auf mehrere Jahre veranschlagten Arbeiten zur
gründlichen Sanierung des Bauwerks. Zunächst soll der aus dem 13.
Jahrhundert stammende erhaltene Rest der Stadtmauer instand gesetzt
werden. Dauer dieser Arbeiten vorausssichtlich drei Monate.
Die Firma, die diese Arbeiten ausführt, wird auch die erforderlichen
Reparaturen an der Kirche Saint Trélody vornehmen.
(Sylvaine Dubost: Un échafaudage autour de La Courtine , in : SUD
OUEST, 9. März 2009)
Auch ein Jugendschutz
Der Alkoholmissbrauch durch junge Menschen schon im Alter von 12 – 14
Jahren hat auch in Frankreich in Besorgnis erregender Weise zugenommen.
So ergaben Umfragen, dass 66% der Studenten, 53% der Gymnasiasten und
27% der Mittelschüler bereits die Erfahrung eines Vollrausches gemacht
hatten. In Frankreich soll durch eine neues Gesetz dem Missbrauch von
Alkohol entgegengewirkt werden. In der ursprünglichen Fassung hätte das
Gesetz den Fortbestand von Weinverkostungen, Weinmärkten und -messen
bedroht, doch wurde hier eine Neufassung beschlossen, die einerseits dem
Jugendschutz Rechnung trägt, andererseits aber die
Vermarktungsanstrengungen der Weinerzeuger nicht über Gebühr behindert.
( H. Rouquette – Valeins, Les jeunes au régime sec in SUD OUEST, 7.3. 2009)
Ferien, Ferien über alles!
Trotz der Wirtschaftskrise, so das Ergebnis einer Umfrage, will die
Mehrheit der Franzosen auch in 2009 nicht auf eine Ferienreise
verzichten. Zur Freude der Ferienreiseveranstalter wollen 30 % die
Ferien im Ausland verbringen, 2008 waren es 27%. Aber es soll auch
gespart werden – bei Neukäufen von Autos und Fernsehgeräten.
( Ils veulent préserver leurs vacances , in SUD OUEST, 7. 3. 2009)
Kraniche auf dem Rückweg
Die Kraniche, die zu Zehntausenden im Südwesten Frankreichs
Winterquartier beziehen, sind auf dem Rückweg in ihre Nistgebiete im
Nordosten Europas. Auch hier zeigen sich Auswirkungen des Klimawandels.
Fanden früher die großen Massenstarts in der ersten Märzdekade statt,
geht es seit rund 15 Jahren schon in der letzten Februarwochen zurück.
Diesjähriger Höhepunkt waren am 25. Februar rund 5.000 Kraniche am
Himmel von Bordeaux.
( Florence Moreau :Les grues regagnent leurs sites de nidification , in:
SUD OUEST, 7. März 2009)
Hochspannung unter der Erde
In Lesparre haben Bauarbeiten begonnen, um ein Stück einer
Hochspannungsleitung unterirdisch zu verlegen. Ingesamt geht es um etwas
mehr als 1000 Meter, die in drei Abschnitten bis zum 10. April verlegt
werden sollen. Betroffen ist ein Wegstück vom Bahnübergang von
Fongrouse bis zum chemin de Reynaud . An der Baustrecke werden,
soweit notwendig, Umleitung und Sperrungen durchgeführt.
( Sylvane Dubost : Enfouissement d’une ligne de 63.000 volts , in: SUD
OUEST, 7. März 2009)
Volksvertreter gegen Gastankerhafen
Am letzten Donnerstag haben die Volksvertreter des Gemeindeverbandes
Pointe du Médoc ihren Plan für die mittelfristige Entwicklung der
Region vorgelegt ( Pdd – projet d’aménagement et de développement
durable ). Darin kommt naturgemäß auch das Projekt des geplanten
Gastankerhafens vor, dem die Volksvertreter insgesamt reserviert
gegenüberstehen. In dem verabschiedeten Entwicklungsplan heißt es dazu
eindeutig, dass die Bevölkerung gegen technologische Risiken geschützt
werden soll, und dass neue Einrichtungen nicht errichtet werden dürfen,
die Gefahren für die Gesundheit oder die Sicherheit der Bevölkerung mit
sich bringen.
Damit haben sich die Chancen für das in der Bevölkerung beiderseits der
Girondemündung nahezu einhellig abgelehnte Hafenprojekt weiter
verschlechtert.
Bei allem Optimismus der Gastankerhafengegner darf jedoch nicht
übersehen werden, dass bedingt durch die Zugehörigkeit des Hafenbereichs
von Le Verdon zum Autonomen Hafen von Bordeaux das letzte Wort beim
Staat liegt. Und wenn der Staat das strittige Projekt als wichtig für
das nationale Interesse einstuft, dann steigen die Chancen für das
Hafenprojekt wiéder – mächtig.
( Julien Lestage : Pointe du Médoc s’engage un peu plus contre le
méthanier , in : SUD UEST, 7. März 2009)
Keine Steuererhöhungen in Vensac.
Die von der Gemeinde festzusetzenden Steuern sind auf Beschluss des
Gemeinderats von Vensac gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht worden.
Demnach werden erhoben: taxe d’habitation: 13,22%, foncier bâti 18,61%
8und foncier non bâti 49,30%
(M. C. : Le taux des impôts locaux est inchangé, in : SUD OUEST, 6. März
2009)
Zum Vergleich Zahlen für die Gemeinde Grayan
Taxe d’habitation
4,05%
Foncier bâti
5,54%
Foncier non bâti
13,34%
Der kleine Nicolas bleibt klein
Le petit Nicolas , der zum Schmunzeln anregende ewig junge, nörgelnde,
manchmal Nerven ansägende Junge ist soeben 50 geworden. Dass er dieses
Alter erreicht hat, geht zu erheblichen Teilen auf das Konto des
SUDOUEST, der in seiner Sonntagsausgabe vor 50 Jahren den ersten Ausflug
des kleinen Nicolas in die Öffentlichkeit ermöglichte, Text von René
Goscinny, Zeichnungen von Jean-Jacques Sempé. Es war auf Anhieb ein so
großer Erfolg, dass von da an sechs Jahre lang jeden Sonntag eine neue
Geschichte um den kleinen Nicolas und seine unnachahmlichen Freunde und
Klassenkameraden erschien. Die Folgen waren unabsehbar: bis heute fünf
Bände, übersetzt in unzählige Sprachen. Allein der letzte Band ging mehr
als eine Million mal über die Ladentische.
Demnächst gibt es den petit Nicolas im Fernsehen: geplant sind vorerst
52 Folgen als Zeichengeschichten von je dreizehn Minuten.
Trotz seiner fünfzig Jahre ist der kleine Nicolas immer noch der kleine
Nicloas. Manche Leute altern eben überhaupt nicht.
( Stéphane C.Jonathan : Le Petit Nicolas s’affiche sur tous les fronts ,
in : SUD OUEST, 5. März 2009)
Konzertierte Aktion für den Küstenschutz
Erosion und stärkere und häufigere Orkane, wie die letzten mit Namen
Klaus und Quinten fügen in besonderem Maße den Küstenregionen
Schäden zu, gegen die nur schwer Abwehrmaßnahmen getroffen werden können.
In einigen Orten, z. B. in L’Amélie laufen die Arbeiten zur Sicherung
besonders bedrohter Küstenabschnitte bereits an. Hier soll zunächst auf
private Initiative hin durch weitere Holzpalisaden und Steinwälle den
gefräßigen Wellen Halt geboten werden. Auch in Le Gurp , Grayan ,
Naujac, Montalivet und weiteren Küstenorten sind Schutzmaßnahmen, die
neuesten technischen Erkenntnissen entsprechen, vorgesehen oder bereits
im Bau.
( Dominique Rouyer, Le chantier de la dernière chance , in Le Journal du
Médoc ; 27. Febr. 2009)
Warnung vor hohen Wellen
Beginnend mit dem 4. März 21.00 h bis zum 6. März, 10.00 h muss an der
Atlantikküste als Auswirkung der durchziehenden Tiefdruckgebiete mit
besonders hohen Wellen gerechnet werden. Auf offener See werden
Wellenhöhen zwischen 6 und 8 m erwartet, an der Küste weniger, aber
immer noch mehr als normal.
(SUD OUEST, 4. März 2009)
Nicht rekordverdächtig aber zu kalt
Der zu Ende gehende Winter war zu kalt, eindeutig: Die Temperaturen
lagen um 1,2 Grad unter den langjährigen Durchschnittswerten. Damit
nimmt der Winter 2008-09 den dritten Platz in der Rangfolge der
härtesten Winter der letzten zwanzig Jahre ein, nach 2005-06 und
1990-91. Der Januar war in Teilen Frankreichs, so z.B. im Norden, der
kälteste seit 20 Jahren. Am 7. Januar herrschte ein Schneechaos im
Großraum Marseille mit Schneehöhen zwischen 20 und 40 cm, und am 24.
Januar und am 9. 10. Februar traf es den Südwesten mit schweren Stürmen.
(L’hiver est rude, in : SUD OUEST, 4. März 2009)
Gut für Hund und Katz?
Wer seinem Hund oder seiner Katze etwas Kostenverursachendes antun will,
hat dazu seit kurzem eine neue Gelegenheit in Lesparre. Dort hat sich
die bereits bestehende Firma Médoc Croc Services einen neuen Bereich
zugelegt, in dem Hunde und Katzen gewaschen, gekämmt, getrimmt,
geschoren oder enthaart werden können. Wenn das noch nicht reicht,
können auch noch die Krallen gestutzt und sonstige dem Besitzer von Hund
oder Katze wichtige Dinge ausgeführt werden. Dienstags, donnerstags und
samstags ist an den Nachmittagen das genannte Angebot verfügbar. (Tel.
05 56 09 74 93)
( Sylvaine Dubost : Nouveaux services pour chiens et chats , in :SUD
OUEST, 3. März 2009)
(Anm. Der Redaktion : Wir haben Jule und Pepsi gefragt, ob sie hin
wollen. Die Antwort publizieren wir lieber nicht. Rocco und Paulchen
haben wir erst gar nicht gefragt.)
Jahrestemperaturrekord
Am letzten Samstag wurde im Südwesten Frankreichs erstmals in diesem
Jahr die Marke von 20 Grad Celsius überschritten. Deutlich. Der alte
Rekord aus dem Jahre 1926 von 26,2° Celsius, der damals schon im Februar
aufgestellt worden war, wurde allerdings nicht gebrochen.
Trotzdem war an den Stränden um das Becken von Arcachon erstmals in
diesem Jahr viel Betrieb.
(Linda Douifi: Forte affluence sur les plages arcachonnaises, in : SUD
OUEST, 1. März 2009)
April 2009
Spektakuläres in Monta
Am kommenden 2. und 3. Mai finden am Hauptstrand von Montalivet Läufe
zur Jetski-Weltmeisterschaft satt, zu denen die Crème der
Jetski-Spezialisten dieser Welt erwartet wird. Wer Spaß an solchen
Dingen hat, sollte sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen, und sei
es, um nachher zu wissen, warum man besser die Finger von solchen Dingen
lässt.
( Lyne Llobell: 11e Championnat du monde de jetski freeride , in: SUD
OUEST, 30. April 2009)
Steuererhöhungen in Soulac
Der Stadt Soulac geht es wie so vielen anderen Kommunen in Frankreich:
der Staat muss sparen, und das passiert auch bei den Finanzmitteln, die
an die Gemeinden überwiesen werden. Da kluge Stadtmütter und –väter
wissen, dass sie nicht auf Wunder hoffen dürfen, tun sie das
Nächstliegende: Sie erhöhen die Steuern. Mit durchschlagendem Erfolg.
Die taxe d’habitation in Soulac steigt auf 15,08 %, der foncier b âti
(die Grundsteuer für bebaute Grundstücke) auf 39,48 % und foncier non
b âti (Grundsteuer für nichtbebautes Gelände) auf 98,39 %.
(Maguy Caporal : L’État se désengage, in: SUD OUEST, 30. April 2009)
Zum Vergleich die aktuellen Zahlen für Grayan :
Taxe d’habitation 4,05%, Foncier bâti 5,54%, Foncier non bâti
13,34% (keine Schreibfehler, sondern Zeichen für den Wohlstand der
Gemeinde Grayan )
(UM, 30. April 2009)
Geldsegen für die Tram
Der französische Staat hat 42,6 Mio Euro bewilligt für den Ausbau der
Tram in Bordeaux. Man hatte zwar mehr erwartet, zeigte sich aber dennoch
zufrieden, der Beitrag hätte ja mit Blick auf die chronisch
schwindsüchtigen Staatskassen auch niedriger ausfallen können. Mit dem
Staatsbeitrag ist zwar die Finanzierung des Tramausbaus, geschätzte
Kosten 310 Mio Euro, noch nicht perfekt, aber realisierbarer geworden.
( Denis Lherm :Une subvention de 42,6 Mio Euro pour le tramway de
Bordeaux , in: SUD OUEST, 30. April 2009)
Girondins weiter im Titelrennen
Zwar nur um Haaresbreite siegreich, haben die Fußballer aus Bordeaux ihr
Auswärtsspiel gegen Rennes in der Nachspielzeit 3:2 gewonnen. Dabei
lagen sie schon nach 17 Sekunden im Rückstand und verloren einen Spieler
wegen Feldverweises in der 27. Minute. Beim Abpfiff stand es aber doch
3:2 für die Girondins , so dass Tabellenführer Marseille keinen Boden
gewinnen konnte.
(UM, 30. April 2009)
Stadionpläne
Es gibt schon lange Pläne für den Neubau eines großen Stadions in
Bordeaux, aber erst jetzt scheinen sie konkret zu werden, wobei es
sicher kein Zufall ist, dass das zu einer Zeit geschieht, in der die
Girondins im Fußball auf einer Erfolgswelle reiten. Eine Rolle spielt
wohl auch Bernard Laporte , secrétaire d’État aux Sports , der kaum
eine Gelegenheit auslässt, die Bürgermeister der großen Städte
Frankreichs dazu zu drängen, moderne Stadien zu bauen. Ohne diese
bislang allerdings nur gewünschten Stadien wird es wohl keine Chance auf
die Austragung der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich geben.
Momentan erfüllt kein einziges französisches Fußballstadion die
Ansprüche, die heute an Sportstätten gestellt werden. Selbst das einst
mit viel Lorbeeren bedachte Stade de France in paris ist nicht mehr
auf der Höhe der Zeit.
In Bordeaux rechnet man mit Baukosten in der Größenordnung zwischen 150
und 200 Mio Euro, eine Summe, die die Stadt allein nicht aufbringen
kann. Man wird also nach neuen Finanzierungsmodellle suchen müssen, bei
denen öffentliche und private Finanziers zusammenwirken.
( J.-P. Vignaud : Tous pour un grand stade , in: SUD OUEST, 29. April 2009)
Gedenken an Deportation
Am 26. April, dem nationalen Gedenktag zu Erinnerung an die
Deportationen während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg fand
am Kriegerdenkmal auf der Place du 8 mai eine Zeremonie statt, die vom
Bürgermeisteramt und dem Comité d’entente des anciens combattants
ausgerichtet wurde. An der Erinnerungsstunde nahmen Überlebende der
Deportationen und deren Familien teil ebenso wie der Unterpräfekt von
Lesparre und der Bürgermeister.
( G. R. : Une journée en souvenir des déportés , in : SUD OUEST, 29.
April 2009)
Kampf gegen die Erosion
Noch rechtzeitig vor Beginn der Sommersaison nehmen die Maßnahmen zum
Schutz der durch die Winterstürme schwer mitgenommenen Küste bei
L’Amélie konkrete Gestalt an. Nachdem der Besitzer des am stärksten
gefährdeten Gebäudes auf eigene Kosten ein mehrere zehntausend Euro
teure Bohlenwand hat setzen lassen, die den Fuß der Düne wenigstens fürs
erste stabilisiert, werden jetzt auch die benachbarten Küstenabschnitte
auf mehreren Wegen stabilisiert und geschützt. Bleibt abzuwarten, was
die nächsten Stürme davon bestehen lassen.
( Le chantier anti-érosion à l’Amélie de Soulac , in : SUD OUEST, 29.
April 2009)
Wenn Sie einen Blick auf die aktuelle Strandsituation in L’Amélie
werfen wollen, dann klicken Sie hier.
Geburtstag
Der Carcans Océan Surf-Club (COSC), der Surfclub von Carcans, feiert
sein 25jähriges Bestehen. Nach bescheidenen Anfängen in einer kleinen
Hütte verfügt der Club heute, nicht zuletzt dank der finanziellen
Unterstützung der Gemeinde über ein Domizil, das man zeigen kann. Ziel
des Vereins ist es, den Surfsport für alle zugänglich zu machen, auch
für Behinderte. Für letztere wird im September dieses Jahres ein
speziell auf ihre Bedürfnisse abgestelltes Wochenende gestaltet.
Vorher wird am 29. und 30 August ein Wettbewerb durchgeführt, mit dem
das 25jährige Jubiläum gebührend gefeiert werden soll.
Jedes Jahr veranstaltet der Club 500 Kurse. Auch für 2009 bleibt dieses
Zielsetzung erhalten.
( Pierre Valladet : Le club de surf fête son quart de siècle , in: SUD
OUEST, 29. April 2009)
Gedenken
In Naujac-sur-mer wird in einer feierlichen Zeremonie am 9. Mai
dieses Jahres eines Ereignisses gedacht, bei dem vor 65 Jahren sieben
Flieger, vier Engländer, zwei Australier und ein Schotte ihr Leben
verloren haben. Sie bildeten die Besatzung eines Bombers der Royal Air
Force, der im Zuge der zunehmenden Luftangriffe auf die deutschen
Truppen an den Küsten Frankreichs am 12. März 1944 von der deutschen
Flak abgeschossen worden war. Kein Mitglied der Beatzung überlebte den
Absturz. Die gefallenen Flieger wurden auf dem Friedhof von Naujac
beigesetzt, wo jetzt eine Stele aufgestellt werden wird, die die
Erinnerung an ihren Tod wach halten soll.
( Robert Bovinet :Un lieu de mémoire , SUD OUEST, 28. April 2009)
Ermutigende Aussichten
Der rege Zuspruch; den das Médoc in der Osterzeit durch Touristen
erfuhr, lässt Hoffnung für den Sommer 2009 aufkommen. Von Lacanau bis
Soulac gab es erfreulich viele Kontakte und Anfragen bei den
Touristeninformationsstellen. Bei den Kontaktsuchenden handelte es sich
um französische Familien, aber auch um Holländer und Deutsche, die sich
in erster Linie für die beiden Naturistenzentren bei Grayan und
Montalivet interessierten, die schon immer besonders gern von
Ausländern besucht werden.
( Cédric Citrain : Une affluence encourageante , in : SUD OUEST, 28.
April 2009)
Mike ist umgezogen
Sie haben nicht einmal einen Verdacht, wer Mike ist? Dann gehören Sie zu
den bedauernswerten Menschen, die noch keinen Besuch im Zoo von Palmyre
absolviert haben. Sonst wüssten Sie, dass Mike ein Gorilla ist, eine
richtiger Eingeborener sogar, denn er wurde vor 20 Jahren in genau
diesem Zoo geboren. Und da sein Erdendasein vor der genannten Anzahl von
Jahren begonnen hat, ist klar, dass Mike eine nicht zu übersehende
Erscheinung ist. Gorillas neigen mit zunehmendem Alter zu beträchtlicher
Größe. Nicht aus diesem Grund, sondern weil seine alte Behausung kein
Vorzeigeobjekt mehr war, hat die Zooleitung beschlossen, ein neues 4ha
großes Quartier für die Menschenaffen zu bauen, in Palmyre sind das
neben den Gorillas Schimpansen und Orang-Utans.
Damit gibt es für die jährlich rund 700.000 Besucher des Zoos, der damit
an der Spitze der Tiergärten in Frankreich steht, eine neue Attraktion,
die freilich den Weg durch den Zoo auf respektable 4,2 km verlängert,
wenn man alles sehen will, was wichtig ist. Gleichzeitig steigt der
Zeitbedarf von vorher fünf auf fünfeinhalb Stunden. Eine Menge
Argumente dafür, den Zoo von Palmyre in das nächste Ferienprogramm
aufzunehmen.
( Ronan Chérel : Mike le gorille a déménagé , in: SUD OUEST, 27. April
2009))
Der erste Streich
Die Girondins von Bordeaux haben im französischen Pokalfinale ihrem Gegner Vannes gezeigt, wer das Sagen auf dem Spielfeld hatte. Schon nach einer Viertelstunde stand es 3:0 für die Mannschaft aus Bordeaux, am Ende 4:0. Damit sind die Girondins auf jeden Fall in der nächsten Saison im internationalen Geschäft. Und sie sind noch immer gut im Rennen um die nationale Meisterschaft.
(UM, 27. April 2009)
Liegend auf Radtour gehen
In Fronsac hat der 26jährige Rad- und Bastelfan Aurélien Bonneteau das im gesamten Südwesten Frankreichs einzige Fachgeschäft für Liegefahrräder, eröffnet und damit eine bei Anhängern dieser Art der Fortbewegung lebhaft empfundene Angebotslücke geschlossen. In dem neu eröffneten Geschäft werden Liegendfahrräder nicht nur verkauft, sondern auch gewartet. Versteht sich mit fachkundiger Beratung.
Diese originellen Zweiräder bieten völlig neue Möglichkeiten der Selbsterprobung, denn auf ihnen scheinen manche der sonst von Fahrrädern gewöhnten Konstanten nicht zu funktionieren. So stellt das Problem des Gleichgewichts die Nutzer vor neuen Aufgaben, und auch die Sicht auf die Dinge der Welt beim Fahren bietet Neues. Schließlich sind diese Geräte, wenn man den Kampf um das Gleichgewicht gewonnen hat, rasend schnell, und Hingucker sind sie auf jeden Fall.
( Norbert N. Quendji, Vélos couchés , in : SUD OUEST, 24.April 2009)
Aktion Strandreinigung
Am Strand Petit Nice von La Teste-de-Buch wurden in einer Aktion von
400 Freiwilligen mehr als 2 Tonnen Abfall und 15 kg giftige Produkte
eingesammelt und vorschriftsmäßig entsorgt. Der Bürgermeister
Jean-Jacques Ecoles würdigte die Aktion als Zeichen der gemeinsamen
Verantwortungsbereitschaft der Teilnehmer. In diesem Jahr gab es
übrigens dank Klaus weniger Abfall als in den Jahren zuvor, ein Beleg
dafür, dass auch Katastrophen gute Seiten haben können
( Marceau Bonnecaze, A l’assault des ordures , in : Sud Ouest, 26. April
2009)
Saisonstart
Obwohl sich die Wassertemperaturen am Atlantik um die 12 Grad herum
bewegen und damit kein vernünftiger Grund dafür vorliegt, sich schon
jetzt in die Fluten zu stürzen, haben die Surfschulen ihre Saison
eröffnet. Die haben keinen Grund zur Klage, denn ihre Kundschaft wächst
von Jahr zu Jahr, und sie kommt immer früher. Von Krise keine Spur.
Viele der Surfschüler haben gerade erst die Abfahrtsski an die Seite
gestellt, da sind sie schon am Wasser. Besonders bei den 9 bis
13jährigen wächst die Nachfrage rasant. Und wo Nachfrage ist, ist auch
Angebot. In Lacanau bieten zehn Surfschulen ihre Dienste an, in
Carcans-Maubuisson vier und in Hourtin drei. Das Angebot hat
freilich Grenzen, und die werden von der Knappheit qualifizierter
Ausbilder gesteckt. Eine Ausbildung zum Surflehrer kostet rund 8000
Euro, die nicht viele aufbringen können und wollen.
(Julien Lestage : La vogue de l’école surf, in : SUD OUEST, 26. April 2009)
Port Médoc
Port Médoc startet in die neue Saison mit einem dreitägigen Hafenfest,
bei dem beginnend am Freitag, 1. Mai um 11.00 h bis zum Sonntag, 3. Mai
, 19.00h vieles und Vielfältiges geboten wird. Langeweile dürfte dabei
bei den Besuchern nicht aufkommen.
( Maguy Caporal : Port Médoc attaque sa saison avec Quai des vins , in :
SUD OUEST, 25. April 200)
Erstmal den Pokal
Für die Anhänger der Girondins de Bordeaux steht eigentlich fest, dass
diese Spielzeit mit einem Doppelpack abgeschlossen werden soll:
Meisterschaft und Ligapokal.
Fragt sich natürlich, ob die Konkurrenz da nicht leicht anderer Meinung ist.
Zunächst fällt die Entscheidung im Pokal, wo der Gegner Vannes , in der
2 Liga spielend, der Papierform nach kein allzu großes Hindernis für die
Ambitionen der Girondins sein sollte. Da der Ball aber bekanntlich
auch in Pokalfinals rund ist, und man die Gebräuche beim Verteilen des
Fells des Bären nicht außer Acht lassen sollte, ist Abwarten zu
empfehlen. Außerdem gibt es sowieso nur zwei Möglichkeiten.
(UM, 26. April 2009)
Tourismusboom in Gironde
Angesichts der Befürchtungen, die mancherorts gehegt wurden, dass der
Tourismus im laufenden Jahr wegen der Krise und der schweren
Winterstürme leiden würde, zeigen sich die Branchenexperten erfreut.
Nach Auswertung der Zahlen für den März zeigt sich, dass das Département
Gironde eine satten Zuwachs von 10% gegenüber dem Vorjahr verzeichnen
kann. Dieser positive Trend setzt sich fort im April.
( Bernadette Dubourg: Le Gironde, destination touristique de l’année ,
in : SUD OUEST, 24. April 2009)
Erinnerung
Am 18. und 19. April fanden in Lesparre Erinnerungsfeierlichkeiten statt
anlässlich der 64. Wiederkehr des Jahrestages des Endes der
Kriegshandlungen an der Pointe de Grave, mit denen im April 1945 die
letzten deutschen Truppen in der sogenannten Festung Médoc die Waffen
niederlegten. Die noch lebenden Angehörigen der Brigade Carnot
versammelten sich zusammen mit lokalen Politikern und den Angehörigen
von 21 patriotischen Vereinen auf dem Friedhof in Lesparre an den
Gräbern der dort ruhenden Gefallenen dieser Einheit. Bei dieser
Zeremonie wurden den Veteranen vom Vizepräfekten Olivier Delcayrou als
Ersatz für die alte, aus dem Jahre 1961 stammende Fahne ein neue
überreicht.
( Georges Rigal: Honneur aux anciens combattants de la Brigade Carnot ,
in: SUD OUEST, 22. April 2009)
Start der Bauarbeiten
In Le Taillan wird es jetzt Ernst: Die lange geplanten Arbeiten zum Bau
der Umgehungsstraße um den Ort haben begonnen. Die insgesamt 7 km lange
neue Strecke soll 2012 dem Verkehr zur Verfügung stehen und damit ein
weiteres Nadelöhr der RD 1215 (früher N 215), dieser wichtigen Straße in
das nördlich Médoc beseitigen.,
Ehe die Autofahrer in den Genuss dieser Erleichterung kommen, müssen sie
aber noch manches Ungemach ertragen, denn soeben haben die
Ausbauarbeiten im Ort an der route de Soulac begonnen, und dafür gibt
es keine leistungsfähige Umfah-rungsmöglichkeit.
(SUD OUEST, 22. April 2009)
Jugendpolitik im Médoc
Am Freitagmorgen kamen nur wenige Gemeindevertreter in Lesparre
zusammen, um sich mit Fragen der Jugendpolitik im Médoc bezogen auf 12
bis 20jährige zu beschäftigen. Die Versorgung von jüngeren Kindern
scheint im Médoc zufriedenstellend geregelt zu sein, während es für den
Bereich der Teenager Nachholbedarf gibt. Um die Bereitschaft zur
Mobilität in dieser Altersgruppe zu vergrößern, müsste zum Beispiel das
öffentliche Verkehrsnetz besser ausgebaut werden. Es gibt nicht genug
Bus- und Zugverbindungen in akzeptablem Takt, es fehlen Fahrradwege.
Insgesamt werden nicht genügend Ausbildungsplätze angeboten, und die
Maßnahmen der Jugendpolitik wurden als nicht aktiv und zukunftsweisend
bezeichnet. Bleibt abzuwarten, ob daraus Anstöße für Verbesserungen werden.
(Julien Lestage, Les défaillances locales de la politique jeunesse, in:
SUD OUEST 21. April 2009)
Cadre Noir : ausverkauft
Die Veranstaltungen des Cadre Noir de Saumur am kommenden Freitag und
Samstag, auf die wir schon seit längerer Zeit in unserem
Veranstaltungskalender hingewiesen haben, sind ausverkauft.
(SUD OUEST, 21, April 2009)
Titelträume
Die Girondins aus Bordeaux haben gestern ihre Konkurrenten aus Lyon
mit 1:0 besiegt und damit ihre Chance offen gehalten, in dieser Saison
nach der nationalen Meisterschaft zu greifen. Sechs Spieltage vor Ende
der Spielzeit liegen die Girondins mit zwei Punkten Rückstand auf
Marseille auf dem zweiten Platz, gefolgt von Lyon, weitere zwei Punkte
zurück.
(UM, 20. April 2009)
Impfmuffel
Die Franzosen lassen sich nicht gern impfen. Ganz besonders große Bögen
machen sie um die Schutzimpfungen gegen Masern ( rougeole ) und
Hepatitis B ( hépatite B ). Mit einer Impfquote von 29% sind
französische Kinder im Alter von zwei Jahren die am schlechtesten
geschützten in der Europäischen Union. Bei den Masernschutzimpfungen ist
der Prozentsatz der Geimpften zwar höher, liegt mit 86% aber deutlich
unter dem Wert von 95% bei dem die Wahrscheinlichkeit beginnt, dass die
Masern ausgerottet werden könnten.
(SUD OUEST, 20. April 2009)
RD 1215 – Ärgernis ohne Ende
Die Straßen des Médoc sind in einem miserablen Zustand. Das wurde am
Samstag auf der Generalversammlung der Vereinigung Survivre sur la
1215 („Überleben auf der 1215“) wieder deutlich betont. Am
gefährlichsten ist es auf der route des lacs . Durch den schlechten
Zustand der Straßen kommen die Lastwagen nur langsam voran und
Zeitverlust bedeutet für sie gleichzeitig Verdienstminderung. Für das
Médoc ist eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten ohne
funktionierende leistungsfähige Verkehrswege kaum zu erwarten. Einige
Gefahrenquellen , die häufig Unfälle nach sich ziehen, konnten
inzwischen beseitigt werden, aber es bleibt noch viel zu tun. Die
Umleitungen von Lesparre und Listrac werden immer wieder gefordert,
es bleibt aber völlig offen, wann sie gebaut werden. Ein kleiner Trost
mag dabei sein, dass die Umgehung von Le Taillan demnächst fertig wird.
( Norbert N. Ouendji: RD 1215, un débat sans fin , in SUD OUEST, 20.
April 2009)
Mode auch für gewichtige Frauen
Wer im landläufigen Sprachgebrauch als mollig bezeichnet wird, hat zwei
Möglichkeiten: es bleiben oder abnehmen. Wer sich für die erste
Möglichkeit entscheidet, hat nun in der Rue Jean-Jacques-Rousseau in
Lesparre eine Adresse, die manche Sorgen mindern kann. Hier finden nun
auch mollige Frauen alles, was ihr modisches Herz wünscht in den
Konfektionsgrößen 36 bis 60 Damit schließt die Geschäftsinhaberin
Geraldine Chatrain eine Lücke im bisherigen Angebot nicht nur in Lesparre.
( S.D.,Géraldine habille les femmes rondes , in Sud Ouest, 20.April 2009)
Neue Internet-Seite
Das Écomusée in Vertheuil , das sich darum bemüht, Einblick in die
Alltagsgeschichte des Médoc und seiner Bewohner zu geben, hat einen
brandneuen Interntauftritt bekommen, der (zweisprachig deutsch oder
französisch) an das Museum und seine Exponate heranführt. Das Museum
selbst ist vom 1. Juli bis zum 30. August jeweils von 14.00h bis 18.30h
regulär geöffnet, in der übrigen Zeit kann über telefonische Anmeldung
(05 56 41 94 93 oder 06 05 93 23 19)
ein Besuch vereinbart werden.
http: www.ecomusee-vertheuil.fr index.html
(UM 19. April 2009)
Nicht neu, aber interessant
Die Internet-Seite des Leuchtturms von Cordouan bietet dreisprachig
(franz., engl., deutsch) vielfältige und interessante Informationen über
dieses imposante Bauwerk in der Girondemündung.
http: www.asso-cordouan.fr
(UM 19. April 2009)
Überlebenssicherung für Cordouan
Der Leuchtturm von Cordouan bleibt auch nach dem Abzug der
Leuchtturmwärter Staatsbesitz und steht weiterhin unter dessen Schutz,
was angesichts der Tatsache verständlich ist, dass das Leuchtfeuer, wenn
auch nunmehr vollautomatisch, seine Bedeutung behält.
Der Leuchtturm ist seit seiner Errichtung im Jahre 1584 mehrfach in
seiner Existentzbedroht gewesen, immer aber schließlich doch gerettet
worden.
Auf einer Jahresversammlung des Association pour la sauvegarde du phare
de Cordouan (Verein zum Schutz des Leuchtturms von Cordouan) wurden
jetzt Details bekannt, die die Zukunft des jährlich von 25.000 Besuchern
frequentierten Bauwerks gesichert erscheinen lassen. Dabei soll die
Attraktivität für Besucher noch gesteigert werden, wobei mehrere
Möglichkeiten durchgeplant werden. Beschlüsse sind noch nicht gefasst
worden. Allerdings hat man Vorstellungen von den finanziellen Mitteln,
die für die Konservierung und weitere dem Tourismus förderliche
Maßnahmen benötigt werden. Rechnet man alles zusammen, kommt ein Betrag
in der Nähe von 10 Mio Euro heraus. Zunächst sollen erst einmal Wärter
auf Honorarbasis eingestellt werden. Es kursiert das Gerücht, dass 4Gas,
die Gesellschaft, die das Gastankerhafenprojekt in Le Verdon scheinbar
um nahezu jeden Preis durchsetzen will, eine Stiftung für den
Leuchtturm von Cordouan einzurichten plant, eine Meldung, die naturgemäß
mit gemischten Gefühlen aufgenommen wird..
(Georges Rigal, L’avenir de Cordouan se consolide, in : Sud Ouest, 18.
April 2009)
Um Bilder vom Leuchtturm in Cordouan zu sehen, klicken Sie hier <64.html>
Rache der Wildschweine ?
Sicher nicht, denn zu solch niederen Regungen sind Wildschweine mit
großer Wahrscheinlichkeit nicht fähig. Dazu sind sie viel zu sehr mit
Fressen und der Arterhaltung, manchmal auch in umgekehrter Reihenfolge,
beschäftigt. Gleichwohl sieht das, was jetzt dem Golfplatz von La Méjane
bei Lacanau geschehen ist, beinahe so aus, als hätten die Wildschweine
doch eine offene Rechnung beglichen.
Sie haben nämlich den einst vorbildlich gepflegten Platz in einen
schlecht bearbeiteten Kartoffelacker verwandelt, so dass die Anlage auf
längere Sicht kaum genutzt werden kann.
( Les sangliers piétinent le golf , in: SUD OUEST, 18. April 2009)
Leser der Médoc-Notizen mit gutem Gedächtnis werden sich erinnern, dass
vor einiger Zeit ein dem Ort des jetzigen Geschehens benachbarter
Golfplatz Ziel von Wildschweinbesuchen war, bei denen regelmäßig
beträchtlicher Flurschaden auftrat. Dort hatte man dann einen
aufwendigen Zaun gebaut, dabei aber übersehen, dass die Wildschweine
innerhalb des Zauns gefangen waren und ihr Treiben eher noch
verstärkten. Folge war damals eine Wutreaktion der Golfplatzbetreiber,
die eine Treibjagd auf die Schwarzkittel ansetzten, bei der es keine
Überlebenden gab, unter den Schweinen natürlich. Da dabei die Jäger in
der Überzahl waren und außerdem als einzige Waffen trugen und benutzten,
wären Racheaktionen schon denkbar, aber wie oben gesagt eher
unwahrscheinlich. Die vor Monaten Umgekommenen hatten schließlich keine
Chance, ihre Artgenossen über ihr Schicksal zu unterrichten. Die Welt
ist nicht immer gerecht.
(UM 18. April 2009)
Neue Reiseführer
Beginnend mit dem kommenden Samstag wird vom SUD OUEST zusammen mit
Petit Futé , dem drittgrößten Reisführeranbieter in Frankreich, eine
Reihe von originellen, praktischen, aktuellen und preiswerten
Reiseführern auf den Markt gebracht. Diese Führer stellen jeweils ein
Département vor, zunächst das Pays Basque. Danach folgen Dordogne,
Charente-Maritime, Gironde, Béarn, Lot-et-Garonne, Charente und Gers.
Das letzte Bändchen soll am 27. Juni erscheinen. Preis jeweils 3,90
Euro, erhältlich überall da, wo es den SUD OUEST zu kaufen gibt.
( Des guides touristiques vraiment futés , in : SUD OUEST, 17. April 2009)
Naturismus
Kurz vor dem jährlichen Kongress der Naturisten gibt der Präsident des
verbanders Einblicke in den Stand des Naturismus in Frankreich. Danach
zählt der Verband 18.000 Mitglieder. Jeden Sommer praktizieren 2 Mio
Mensachen den Naturismus in Frankreich, davon rund 1,4 Mio Ausländer.
Der organisierte Naturismus in Frankreich existiert seit 1920.1948
begründete Albert Lecoq zusammen mit seiner Frau Christiane das CHM in
Montalivet als erstes Naturistenzentrum dem später andere, wie z. B.
Euronat im Jahre 1975 folgen sollten. In einem Teil der Öffentlichkeit
wird der Naturismus auch heute immer noch nicht unverkrampft als das
gesehen, was er sein möchte und sollte.
( Le nudisme est naturel , in: SUD OUEST, 17. April 2009)
Südseeaktivitäten
Ein kleines Unternehmen aus Lesparre, arbeitet zur Zeit auf dem
Südseeatoll, das einst Marlon Brando gehörte, und baut dort eine
Kläranlage, die benötigt wird, um einen Tourismuskomplex zu errichten,
der nach dem Willen des verstorbenen Schauspielers 100% ökologisch
ausgerichtet werden soll.
( Une entreprise médocaine sur l’atoll de Brando , in : SUD OUEST, 17.
April 2009)
Neues über Soulac
Jean-Paul Lescorce, den manche Leser der Médoc-Notizen von den Führungen
durch die Bunkeranlagen nördlich von Soulac kennen dürften, stellt ein
neues Buch vor, in dem er, gestützt auf seine riesige Sammlung von
Postkarten und zahlreiche Interviews und Befragungen über einhundert
Jahre Soulac , seine Strände und pontons und vieles mehr berichtet.
Das Werk wird in der nächsten Woche zunächst in der Maison de la
presse in Soulac erhältlich sein. Wer nicht so lange warten will,
kann vorher den Verfasser unter 05.56.09.91.59 kontaktieren.
( Jean-Paul Lescorce et Soulac : un nouvel ouvrage , in : SUD OUEST, 17.
April 2009)
Sensationelles aus L’Amélie
Die jüngsten Stürme haben den Dünenkanten von L’Amélie schwer zugesetzt.
Auch dieses Malheur hat – zumindest für Interessierte – eine kleine
positive Seite, denn durch die Naturgewalten wurden im Untergrund
verborgene archäologische Schätze freigelegt, die wir Ihnen in einem
Fotospezial zeigen, wenn Sie auf diesen Link klicken.
(UM, 14. April 2009)
Ab 15. April lebenslänglich
Ab Mittwoch, d. 15. April 2009 beginnt eine neue Zeit für
Autokennzeichen in Frankreich. Größte Neuerung: Die neuen Kennzeichen
bleiben lebenslang mit einem Auto verbunden. Bislang war bei jedem
Besitzerwechsel oder Umzug in eine anderes Département ein neues
Nummernschild fällig, zur Freude Kennzeichenindustrie, jedoch zum
Leidwesen der Zahlungspflichtigen.
Das neuen Nummerschild zeigt auf weißem Grund schwarze Zeichen bzw.
Zahlen beginnend auf der linken Seite mit dem blauen Europasymbol. Dann
folgen eine Gruppe von zwei Buchstaben, drei Zahlen und nochmal zwei
Buchstaben. Ganz rechts kann auf Wunsch die Nummer eines Départements
auftauchen, muss jedoch nicht. Nach Umfragen werden 60% der Franzosen
die Nummer des Départements zeigen, in dem sie wohnen, 40% wollen das
Département zeigen, dem sie sich besonders verbunden fühlen. Damit ist
die gute alte Zeit vorbei, in der man wusste, woher ein Auto kam.
Zunächst werden die neuen Kennzeichen an neue Autos ausgegeben. Ab 15
Juni folgt die Umstellung für Autos, bei denen durch Verkauf oder Umzug
neue Schilder erforderlich werden. Für Autos, deren Besitzer nicht
umziehen und ihrem Auto treu bleiben, ändert sich nichts. Sie behalten
das gegenwärtige Nummerschild. Die Kennzeichenpflicht wird ausgedehnt
auf Mofas, denen jedoch Zeit gegeben wird bis zum 31. Dezember 2010, um
sich den neuen Vorschriften anzupassen.
In der Praxis wirkt sich das neue System vor allem bei Verkäufen oder
Umzügen aus, bei denen nach alter Ordnung der (gebührenpflichtige) Gang
zur Präfektur fällig wurde, um eine neues Kennzeichen anpassen zu lassen.
Das neuen System für die Kennzeichnung von Autos und sonstigen
Motorfahrzeugen wurde übrigens im Jahr 1950 eingeführt. Es hat
(J.-M- Vasquez : Demain les véhicules immatriculés à vieSUD OUEST, 14.
April 2009)
Neuer Schwung für Feuchtgebiete
Am 23. Juni 2009 gibt es einen Tag des offenen marai s in Cussac Fort
Médoc und Cantenac mit einem Angebot verschiedener Aktivitäten. Ziel
ist es Fauna und Flora der Feuchtgebiete kennenzulernen und zu erkunden.
Höhepunkt soll der erste Spatenstich für eine Verbindung zwischen dem
marais von Labarde und dem von Cantenac werden.
( Louis le Cor : Mobilisation autour des zones humides , in : SUD OUEST.
-
- April 2009)
Das Flussfest
Am 20. 21. Juni 2009 wird Bordeaux traditionsgemäß mit dem Flussfest
den diesjährigen Sommeranfang feiern. In schwierigen wirtschaftlichen
Zeiten nur 2 Tage lang, aber mit einem neuen Konzept, dessen
Hauptaugenmerk das natürliche Dekor aller Veranstaltungen sein wird. Das
Programm soll festlicher und von hohem kulturellem Wert sein. Der
Samstag wird dem Tanz (von Rock’n Roll bis Klassik) unter Mitwirkung des
Opernballetts gewidmet sein, am Sonntag wird die Musik im Vordergrund
stehen. Feuerwerk und ein Ball werden die Festtage krönen. Der Fluss
wird voller Boote und Schiffe sein. Unter ihnen wahrscheinlich auch der
wunderbare Dreimaster la Bodeuse .
( Jean-Paul Vigneaud : La fête du fleuve , in : Sud Ouest, 14. April 2009
Straßenbau
In dieser Woche beginnt die dritte Phase der Straßenbauarbeiten an der
Avenue de Soulac in Le Taillan . Die Komplettrenovierung betrifft 600
Meter Straße, die täglich von 20 000 Fahrzeugen befahren werden, die
Anlage eines beidseitigen Radweges, die Verbreiterung der Bürgersteige.
Die Bauarbeiten werden etwa 12 Monate dauern, die Störungen des .
Verkehrsflusses auch, obwohl sie, wie wohl stets versprochen, möglichst
gering gehalten werden sollen, dennoch aber nicht immer vermieden werden
können.
( Laurie Bosdecher : Une année de travaux , in SUD OUEST, 14. April 2009)
Immer gefährlicher
Das Leben der Autofahrer gerät immer mehr unter Stress. In Bordeaux gibt
es in den nächsten Tagen an fünf Kreuzungen eine Premiere der besonderen
Art namens Mesta 3000 . Das ist ein Radargerät, das mit großer
Genauigkeit und Unbestechlichkeit feststellt, welcher Automibilist eine
Vorliebe dafür hat, bei Rot über eine Ampel zu fahren. Erwischt Mesta
3000 eine solchen Fahrer, dann blitzt es, und die Gerechtigkeit nimmt
ihren Lauf. Fast vollautomatisch, aber teuer. Falls ein genervter
Verehrsteilnehmer auf den Gedanken kommen sollte, das Gerät durch
fortdauerndes Hin- und Herfahren bei Rot aus dem Tritt zu bringen, sie
ihm gesagt: Zwecklos. Das Ding kann 10.000 Rotsünder speichern. Das hält
kein Autofahrer aus.
( Radars aux feux : cin q carrefours concernés , in : SUD OUEST, 15.
April 2009)
Sensationelles aus L’Amélie
Die jüngsten Stürme haben den Dünenkanten von L’Amélie schwer zugesetzt.
Auch dieses Malheur hat – zumindest für Interessierte – eine kleine
positive Seite, denn durch die Naturgewalten wurden im Untergrund
verborgene archäologische Schätze freigelegt, die wir Ihnen in einem
Fotospezial zeigen, wenn Sie auf diesen Link klicken.
(UM, 14. April 2009)
Ab 15. April lebenslänglich
Ab Mittwoch, d. 15. April 2009 beginnt eine neue Zeit für
Autokennzeichen in Frankreich. Größte Neuerung: Die neuen Kennzeichen
bleiben lebenslang mit einem Auto verbunden. Bislang war bei jedem
Besitzerwechsel oder Umzug in eine anderes Département ein neues
Nummernschild fällig, zur Freude Kennzeichenindustrie, jedoch zum
Leidwesen der Zahlungspflichtigen.
Das neuen Nummerschild zeigt auf weißem Grund schwarze Zeichen bzw.
Zahlen beginnend auf der linken Seite mit dem blauen Europasymbol. Dann
folgen eine Gruppe von zwei Buchstaben, drei Zahlen und nochmal zwei
Buchstaben. Ganz rechts kann auf Wunsch die Nummer eines Départements
auftauchen, muss jedoch nicht. Nach Umfragen werden 60% der Franzosen
die Nummer des Départements zeigen, in dem sie wohnen, 40% wollen das
Département zeigen, dem sie sich besonders verbunden fühlen. Damit ist
die gute alte Zeit vorbei, in der man wusste, woher ein Auto kam.
Zunächst werden die neuen Kennzeichen an neue Autos ausgegeben. Ab 15
Juni folgt die Umstellung für Autos, bei denen durch Verkauf oder Umzug
neue Schilder erforderlich werden. Für Autos, deren Besitzer nicht
umziehen und ihrem Auto treu bleiben, ändert sich nichts. Sie behalten
das gegenwärtige Nummerschild. Die Kennzeichenpflicht wird ausgedehnt
auf Mofas, denen jedoch Zeit gegeben wird bis zum 31. Dezember 2010, um
sich den neuen Vorschriften anzupassen.
In der Praxis wirkt sich das neue System vor allem bei Verkäufen oder
Umzügen aus, bei denen nach alter Ordnung der (gebührenpflichtige) Gang
zur Präfektur fällig wurde, um eine neues Kennzeichen anpassen zu lassen.
Das neuen System für die Kennzeichnung von Autos und sonstigen
Motorfahrzeugen wurde übrigens im Jahr 1950 eingeführt.
(J.-M- Vasquez : Demain les véhicules immatriculés à vieSUD OUEST, 14.
April 2009)
Conseil Général
Die ständige Kommision des Conseil Général des Département Gironde
hat in seiner jüngsten Sitzung rund 300 Dossiers abgearbeitet, von denen
einige von größerem Interesse sind. So wurden 650.000 Euro breitgestellt
als Hilfe für die Küstengemeinden, die damit eine Beihilfe erhalten für
die notwendigen Reinigungsarbeiten an ihren Stränden.
Ein kleiner, wenn auch wichtiger Beitrag in Höhe von 21.250 Euro geht an
Smiddes t, das gemischte Syndikat der Girondemündung, das den Erhalt
des Leuchtturms von Cordouan sichern will. Das dafür bestimmte Budget
von Smiddest beläuft sich auf rund 110.00 Euro,
Weitere 1,6, Mio Euro wurden bewilligt für rund 40 Maßnahmen des
Umweltschutzes und der Landwirtschaft. Bei den 28 Mio Euro für
Straßenbaumaßnahmen geht die ehemalige RN 215, jetzt D1215 (wieder
einmal) leer aus, es sei denn, sie wird bei den weiteren 3,5 Mio Euro
für Baumaßnahmen bei Kreuzungen, Kreisverkehren etc. doch noch etwas
berücksichtigt.
(A.-M.S. :Plages propres et bio au menu, in: SUD OUEST, 13. April 2009)
Vorbereitungen auf den Ernstfall
Große Ereignisse werfen immer ihre Schatten voraus. So auch der nächste
Sommer, für den schon jetzt die Vorbereitungen der Rettungskräfte
angelaufen sind. Seit Samstag trainieren in Montalivet fünf Tage lang
intensiv Angehörige der SNSM ( Société nationale des sauveteurs en mer
– Nationale Gesellschaft der Meeresrettungsschwimmer), um sich auf die
kommenden Aufgaben vorzubereiten. Von dieser Gesellschaft werden im
Sommer rund 100 Rettungsschwimmer an den Stränden der Gironde
eingesetzt werden, teilweise zusammen mit Rettungsschwimmern der
staatlichen CRS.
(N. O. Quendiji : La SNSM préoccupée par la survellance des plages, in:
SUD OUEST, 13. April 2009)
Wiederentdeckung des marais
Der marais , die Sumpf- und Feuchtgebiete, die es im Médoc reichlich
gibt, gehört trotz seiner Allgegenwart in der Landschaft zu den fast
weißen Zonen auf den Landkarten der meisten Besucher der Region. Das
soll sich in diesem Jahr grundlegend ändern, wenn es nach den
Veranstaltern einer Reihe von Unternehmungen geht, die in den kommenden
Monaten zwischen dem 17. Mai und dem 14. Juni angeboten werden.
Einzelheiten dazu im Veranstaltungskalender der Médoc-Notizen und bei
den Veranstaltern (Tel. 05.57.75.18.93)
(J.C. Rigault : Redécouvrir le marais, in : SUD OUEST, 13. April 2009)
Stabilität
Wenn auch mancherorts die Zeichen abwärts gerichtet sein mögen, in einem
Bereich herrscht in Frankreich Stabilität. Die Zahlen für die gar nicht
wundersame Verminderung der Punkte auf den Konten von
Führerscheininhabern haben sich in jüngster Vergangenheit kaum
verändert. So wurden 2008 insgesamt 9.501.484 Führer-scheinpunkte
aberkannt, gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme um 0,5%. Im Jahr 2008
haben 98.057 Fahrer die letzten Punkte auf ihrem Konto eingebüßt,
immerhin 11% mehr als 2007. Dabei machen die Führerscheininhaber mit
Null-Punkte-Konto nur 0,3% der 25 Mio in Frankreich ausgestellten
Führerscheine aus.. 80% der Führerscheininhaber haben gegenwärtig alle
Punkte auf ihrem Konto. Bei 1.782.391 Führerscheinen ist das Konto
wieder auf den vollen Stand gekommen.
( Stabilité des retraits de points , in: SUD OUEST, 12. April 2009)
In Frankreich wird jeder neu ausgestellte Führerschein mit zwölf Punkten
ausgestattet, die bei Verstößen in mehr oder weniger großer Anzahl
abgezogen werden. Sinkt das Punkteguthaben auf Null, verliert der dazu
gehörige Führerschein automatisch seine Gültigkeit. Wenn das Punktekonto
gesunken ist, kann man verlorene Punkte, wenn auch mühselig und mit
Kosten verbunden, dadurch zurückgewinnen, dass man Kurse belegt, die
meist an Wochenenden abgehalten werden und bei erfolgreichem Bestehen
ein paar Pünktchen auf das Führerscheinkonto bringen. Übrigens kann man
sein Punktekonto auch dadurch aufbessern, dass man nach einem
Punkteabzug drei Jahre keine weiteren punktepflichtigen Verkehrssünden
begeht.
(UM, 12.
April 2009)
Franzosen fürchten um den Rosé
In Brüssel ist scheinbar so gut wie kein Sakrileg unmöglich. Jetzt soll
der gute französische Rosé eine Konkurrenz dadurch bekommen, dass
gestattet werden soll, einen Mix aus roten und weißen Weinen
herzustellen, der farblich kaum vom klassischen Rosé zu unterscheiden
ist. Der klassische Rosé wird hingegen auf zwei unterschiedliche Weisen
gewonnen, die aber beide von roten Trauben ausgehen, die unterschiedlich
behandelt werden. Auf jeden Fall ist das Produkt aber ein einheitlicher
Wein, dessen Farbe nicht durch Mischung zustande kommt. Die Franzosen
hängen offensichtlich an dem ihnen vertrauten klassischen Rosé. In einer
Umfrage haben 87% der Befragten erklärt, unbedingtl am klassischen Rosé
festhalten zu wollen.
(César Compadre : Pourquoi le monde du vin rosé voit rouge, in : SUD
OUEST,12. April 2009)
Interesse für deutsche Geschichte
Eingeladen vom deutschen Konsul in Bordeaux waren drei Nachkommen von
Männern des 20. Juli für einige Tage in Bordeaux. Anlass waren sowohl
der Start des Films von Bryan Singer ( Opération Walkyrie ) als auch das
Erscheinen zweier neuer historischer Arbeiten von französischen Autoren
über den 20. Juli 1944 und die Männer, die unter Einsatz ihres Lebens
vergeblich versucht hatten, Hitler auszuschalten und den Gang der
Geschichte zu ändern. Der Film und die Buchvorstellungen zogen ein
zahlreiches interessiertes Publikum an.
(Chr. Lucet : La bombe qui aurait dû tuer Hitler, in : SUD OUSET, 12
April 2009)
Macht Parlament so Spaß?
Während alle Welt eigentlich erwartete, dass das Gesetz gegen die
Internet-Piraterie in der französischen Nationalversammlung problemlos
durchgewunken würde, braute sich etwas zusammen, das sich bei der
abschließenden Abstimmung als Groteske entpuppte. Das Gesetz wurde nicht
etwa angenommen, sondern abgelehnt, und dies mit einer Mehrheit von 21
Stimmen gegen 15. Mehr Abgeordnete waren nicht mehr da. Wie sich später
herausstellte, hatten sich am 9. April 2009 gegen 13.oo Uhr im
Parlamentsgebäude etwa zehn Angehörige der parlamentarischen Opposition
aufgehalten, die vorher nicht bemerkt worden waren und die bei der
Abstimmung plötzlich auf ihren Plätzen waren und dem Gesetzesprojekt den
Stoss gegeben haben, den es nicht vertragen konnte. Das wirft naturgemäß
kein seriöses Licht auf die Angelegenheit, zum Lachen ist aber niemandem
zu Mute. Verständlich.
(Bruno Dive: Sursprise à L’Assemblée face au piratage, in: SUD OUEST,
-
- April 2009)
Erfolgreich
Seit der vor neun Monaten erfolgten Einführung des Taktverfahrens im
Nahverkehr des Médoc sind die Passagierzahlen spürbar angestiegen. So
wurde eine Zunahme um 30% auf den betroffenen Linien festgestellt,
während es auf den noch nicht im Takt betriebenen Verbindungen nur 10%
waren. Die beste Wertung kommt aus den noch nicht nach diesem Prinzip
betriebenen Linien, wo die Passagiere sich äußerst deutlich dafür
ausgesprochen haben, das Taktverfahren auch bei ihnen einzuführen. Die
Bahn will ihrerseits die gestiegene Nachfrage noch weiter fördern und
rund 400 Mio Euro für die Anschaffung neuer Fahrzeuge bereitstellen.
(Hervé Mathurin : Des TER à flux tendu, in : SUD OUEST, 10. April 2009)
Weinbilanz
Die Internationale Organsiation für den Weinbau gibt bekannt, dass im
Jahre 2008 der weltweite Weinverbrauch um 2 Mio Hektoliter gesunken ist
auf 243 Mio hl. Die weltweite Weinernte hat hingegen 269 Mio hl erreicht
(eine Mio Hl mehr als im Vorjahr), obwohl in manchen Teilen Europas die
Ernte im Jahre 2008 schwach war und obwohl besonders in Europa
Anbauflächen stillgelegt worden sind.
(SUD OUEST, 9. April 2009)
Schlechte Zahlen
Die Umsätze in Restaurants und ähnlichen Betrieben sind seit Beginn der
Wirtschaftskrise dramatisch eingebrochen, in manchen Gegenden um bis zu
50%. In der Provinz (das heißt in Frankreich: Frankreich ohne Paris)
sind die Umsätze um 15 bis 35% gefallen. In Paris ist der Rückgang
geringer (minus 10 bis 15%), dank der Touristen. Die Zahl der Betriebe,
die Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten, hat gegenüber dem Vorjahr um
16,2% zugenommen.
Nun warten die Restaurationsbetriebe darauf, dass der für sie gültige
Mehrwertsteuersatz auf 5,5% abgesenkt wird. Das wird, so hofft man,
wieder mehr Gäste und Umsatz bringen.
( Les restaurateurs mal dans leur assiette , in :.SUD OUEST, 9. April 2009)
Verjüngungskur
Im Kernkraftwerk Braud-Saint-Louis nahe Blaye sind seit Ende
Februar 500 Spezialisten am Werk, um drei Dampfgeneratoren zu erneuern,
die zur ersten Ausbaustufe des AKW gehören, die 1981 angefahren wurde.
Mit der 110 Millionen Euro teuren Maßnahme, der 18. dieser Art in
Frankreich, soll das Kraftwerk für die nächsten vierzig Betriebsjahre
gerüstet sein. Die nach einem straffen Zeitplan durchzuführenden
Arbeiten sollen nach 83 Tagen beendet sein. Dann wird das AKW wieder mit
voller Kraft ans Netz gehen können. Die nächsten Modernisierungen
erfolgen ab 2014 an den anderen Blöcken der Anlage.
( Cédric Citran: Au c œur de la centrale , in: SUD OUEST, 8. April 2009)
Holz für China
Wie schon nach dem Orkan vom 27. Dezember 1999 schicken sich die Häfen
des französischen Südwestens an, die nach den letzten Stürmen
überraschend angefallenen Holzmassen auf den Weg zu Abnehmern und
Verbrauchern zu bringen. Die erste komplette Schiffsladung ging von
Bayonne aus nach Nordeuropa. Von Bordeaux, genauer von Le Verdon
aus, werden vornehmlich Container beladen, die mit Küstenschiffen nach
Le Havre und von dort aus nach China verschifft werden.
( B. Broustet : Bordeaux : du bois pour la Chine , in : SUD OUEST, 8.
April 2009)
Beginn der Saison für Mäuse
Das Becken von Arcachon ist eines der Zentren der französischen
Austernzuchtbetriebe. Allerdings auch das vielleicht am häufigsten in
den Medien genannte wegen der immer wieder vorkommenden Verbote der
Vermarktung. Zwar nicht verantwortlich, aber doch an zentraler Stelle
aktiv bei diesen Verboten sind Mäuse, an denen getestet wird, ob sie den
Verzehr von Austern problemlos überstehen. Sterben die Testmäuse, wird
der Verkauf der Austern ausgesetzt, bis weitere Test vorliegen, bei
denen die Mäuse überleben. Die Austernzüchter bemühen sich seit langem
um schnellere und modernere Testverfahren, bislang vergeblich. So werden
auch in diesem Jahr wieder Mäuse die Hauptlast bei der Kontrolle der
Austernproduktion zu tragen haben.
( Chantal Roman: La nouvelle saison des souris , in: SUD OUEST, 8. April
2009)
Von den Holländern lernen
Der Bürgermeister von Lacanau hat eine Studienreise in das
niederländische Städtchen Veere (nahe Middelburgh) unternommen, um sich
dort in die neuesten Erkenntnisse für die Bekämpfung der Erosion
einführen zu lassen. Hintergrund der Reise ist die wenig erfreuliche
Entwicklung der Küstenlinie in Lacanau , die dringend nach Maßnahmen
verlangt, um die schmaler werdenden Strände zu retten. Patentrezepte
gibt es bisher nicht, aber Ansätze für Verbesserungsmöglichkeiten.
( Julien Lestage :Lacanau cherche une solution anti-érosion à Veere ,
in:SUD OUEST, 7. April 2009)
Wechsel in Bordeaux
Was nach dem vor einigen Tagen ergangenen Urteil des Conseil d’État ,
des höchsten Verwaltungsgerichts in Frankreich, kaum noch zweifelhaft
war, ist jetzt ganz sicher: Nach mehr als 50 Jahren geht die Lizenz für
den öffentlichen Nahverkehr in Bahn und Bus über auf die Gesellschaft
Keolis , Tochter der SNCF. Übergabe der Geschäfte vom bisherigen
Betreiber Veolia schon Ende April.
(SUD OUEST, 6. April 2009)
Noch heute vom Jahrgang 1999
Das Sägewerk Balhadère in Vendays-Montalivet sägt immer noch Holz,
das bei dem Orkan vom 27. Dezember 1999 angefallen ist. Möglich ist das
dank einer ausgefeilten Konservierungstechnik durch Besprühen mit
Wasser, die das so behandelte Holz lange in guter Qualität erhält.
Damals hatte der Betrieb 42.000 Tonnen eingelagert, die in diesem Jahr
verarbeitet sein werden. Angesichts der guten Erfahrungen will das
Sägewerk nach den jüngsten Stürmen nunmehr 50.000 Tonnen einlagern und
so konservieren wie die vorherigen Mengen.
( Il reste du bois de 1999!, in :SUD OUEST, 6. April 2009)
Nochmal: Anti-Gastanker-Demonstration
Die Initiatoren der Demonstration vom 4. April, die in Bordeaux Protest
gegen die Pläne zur Errichtung eines Gastankerhafens in Le Verdon
erhoben hatten, sind erbost über die Berichterstattung des SUD OUEST.
Der hatte in der Ausgabe vom 5. April die Zahl der Teilnehmer auf 200
bis 300 beziffert, während die Veranstalter vorrechnen, dass allein mit
den gecharterten Bussen einige hundert Demonstranten mehr angereist
seien. Dazu müssten die gerechnet werden, die mit eigenen Fahrzeugen
gekommen seien. Es sei zu fragen, ob nicht bei der Zahlenangabe des SUD
OUEST schlicht jeweils eine Null „vergessen“ worden sei, denn
tatsächlich sei die Demonstration ein voller Erfolg gewesen, an dem
mindestens 2000 Demonstranten beteiligt gewesen seien.
http: www.medocpourtous.org article-29885665.html
4Gas gibt nicht auf
Einerlei wie man die Zahlenprobleme bei der Berichterstattung über die
Anti-Gastankerdemo bewertet, fällt auf, dass der SUD OUEST auf derselben
Seite einen Artikel bringt mit der Überschrift ‚ 4Gas n’a pas encore
perdu’ ( 4Gas hat noch nicht verloren). Darin wird aufgeführt, dass
die Leitung des Grand Port maritime de Bordeaux (früher Port autonome
de Bordeaux ) kein Hehl daraus macht, dass man dem Gastankerhafenprojekt
freundlich gegenüberstehe. Die Zeitung weist noch einmal auf den Bericht
der Entwicklungsagentur BRA hin, die die wirtschaftliche Bedeutung des
Hafenprojekts überaus günstig dargestellt hatte. Und schließlich wird
zwar eingeräumt, dass die gewählten Volksvertreter der Region auf nahezu
allen Ebenen den Plänen von 4Gas ablehnend gegenüberstünden, dann aber
deutlich darauf hingewiesen, dass letztlich der Staat zu entscheiden
habe, und da sei angesichts eines Investitionsvolumens von rund 650 Mio
Euro längst nicht sicher, ob man in Krisenzeiten eher an die Wirtschaft
als an anderes denke.
So etwas stimmt schon nachdenklich, wird aber bei den Gegnern des
Gastankerhafens eher die Bereitschaft zu noch mehr Widerstand stärken.
(SUD OUEST, 5. April 2009)
Wenn Sie sich darüber informieren wollen, wie Sie mit wenig Aufwand die
Tätigkeiten der Gegner des Gastankerhafenprojekts unterstützen können,
dann klicken Sie hier. <98.html>
Demonstration gegen Gastankerhafen
Etwa 1000 Teilnehmer haben bei einer Demonstration in Bordeaux gegen
das umstrittene Gastankerhafenprojekt in Le Verdon protestiert. Wie
üblich schwanken die Angaben zu den Teilnehmerzahlen: 650 laut
Polizeibericht, 1500 nach Angaben der Veranstalter.
(Un millier d’opposants au terminal méthanier du Verdon ont défilé,
in : SUD OUEST, 4. April 2009,Info en continu, 13.03h)
Zurück zum gemmage ?
Das Wort gemmage ist abgeleitet von gemme – der Bezeichnung für das
Harz (bestimmter) Kiefern. Dass das Harz bestimmter Bäume, vornehmlich
Kiefern, zu vielerlei Zwecken verwendet werden konnte, wusste man
schon in der Antike. Im Médoc gehören die gemmeurs, die Sammler von
Kiefernharz zu den ältesten, inzwischen jedoch ausgestorbenen Berufen.
Dabei war die Technik des gemmage bis vor wenigen Jahrzehnten ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor in den Kiefernwäldern des französischen
Südwestens, der einer großen Zahl von Arbeitskräften Lohn und Brot
verschaffte. Die gemmeurs verletzten mit einem beilähnlichen Gerät
die Rinde von Kiefern durch einen senkrechten etwa einen Meter langen
Abschlag der Rinde. Am unteren Ende wurde ein in der Mitte leicht
gewinkelter Zinkblechstreifen eingeschlagen, der das aus der Wunde des
Baumes tropfende Harz in einen halbrunden, abgeplatteten Tonbecher
leitete, in dem das Harz gesammelt wurde. Es wurde dann von Zeit zu
Zeit entnommen und in größere Behältnisse, früher ausschließlich
Holzfässer, zuletzt auch Kunststofftanks, umgefüllt. Noch in den
achtziger Jahren konnte man etwa auf dem Weg nach Soulac Sammelstellen
für das auf diese Art gewonnene Harz sehen, die jedoch inzwischen
ersatzlos verschwunden sind. Seit den neunziger Jahren ist das
einheimische Kiefernharz auf dem Markt nicht mehr gewinnbringend
abzusetzen, daher ist die uralte Tätigkeit der gemmeurs aus den
Wäldern Aquitaniens verschwunden. Lediglich da, wo Touristen auf der
Suche nach Souvenirs mit Lokalkolorit sind, werden noch mit
Kerzenwachs angefüllte Behältnisse angeboten, die an die früheren
Tongefäße des gemmage erinnern. Ganz selten kann man in alten
Waldbeständen heutzutage noch Kiefern finden, deren Rinde erkennen
lässt, wo die gemmeurs gewirkt haben. Manchmal, aber noch seltener,
sind sogar die Zinkblechstreifen noch vorhanden.
(UM, 4. April 2009)
Es erscheint nicht unmöglich, dass mit modernen Vorzeichen eine
gewissse Rückkehr zum gemmage vergangener Zeiten praktiziert werden
könnte. Ansätze dazu gehen von einem alten gemmeur aus, der ein
neues Verfahren zur Gewinnung von Harz entwickelt hat, bei dem das
Sammelprodukt weitgehend frei von Verunreinigungen ist, wodurch
naturgemäß die Qualität und der Wert des gewonnenen Rohstoffes
entscheidend gesteigert wird. Ob aus diesen Ansätzen eine
Wiederbelebung der Harzgewinnung wird, muss jedoch abgewartet werden.
( Hervé Mathurin : Sauver la forêt par la résine?, in : SUD OUEST, 4.
April 2009)
Residenz Anna
Am 15. Mai wird in Soulac die Résidence Anna eröffnet, die ein
interessantes Wohnkonzept für Senioren bietet, die auf Selbständigkeit
Wert legen. Diese Senioren wohnen als Mieter in Wohnungen, die zwar
rollstuhlgerecht angelegt, ansonsten aber kaum von normalen
Mietwohnungsangeboten unterschieden sind. Die Betreiber der Wohnanlage
bieten auf Wunsch Mahlzeiten an, die entweder in den eigenen Wänden oder
in gemeinschaftlich genutzten Räumen eingenommen werden können. Als
weitere wichtige Dienstleistung steht ein medizinischer Dienst, der rund
um die Uhr in Anspruch genommen werden kann, zur Verfügung. Dafür
werden Mitpreise (ohne Mahlzeiten) verlangt zwischen 1100 du 1300 Euro
pro Monat. Darin enthalten: der 24-stündige medizinische Dienst, 5 kg
Wäsche pro Monat, eine Stunde Haushaltshilfe pro Woche und zwei
Nachmittagsveranstaltungen zur Unterhaltung. .
(Maguy Caporal: La Résidence « Anna » ouvrira le 15 mai, in : SUD
OUEST, 4. April 2009)
Erleichterung
In Montalivet kann aufgeatmet werden, zumindest für dieses Jahr. Der
angedrohte Rückzug der Post wird nicht stattfinden. Damit hat der
erbitterte Widerstand des Bürgermeisters Erfolg gehabt. Konkret geht es
allerdings nur um die Präsenz der „richtigen“ Post in den Monaten Juli
und August, in denen Montalivet eine nach Zehntausenden zählende
Bevölkerung hat. In den zehn übrigen Monaten des Jahres versorgen
Angestellte der Gemeinde die Poststelle, allerdings mit stark
reduziertem Dienstleistungsangebot.
( Christian Seguin : La poste ou la vie , in: SUD OUEST, 3. April 2009)
Unterstützung
Die Gegner des Gastankerprojekts in Le Verdon haben ihre Bedenken in
Brüssel bei der Petitions-Kommission des Europäischen Parlaments
vorgetragen und erfahren, dass die Mitglieder dieses Gremiums mir
seltener Einmütigkeit auf ihrer Seite standen. Nach Einschätzung der
nach Brüssel gereisten Vertreter der Gegner des Gastankerhafenprojekts
war in Brüssel keine einzige Stimme zu hören, die dieses Vorhaben
verteidigt hätte. Mit Verwunderung wurde festgestellt, dass weder die
Firma, die das Gastankerprojekt durchführen will, 4Gas, noch der
Autonome Hafen von Bordeaux Vertreter entsandt hatten, um die Positionen
der Befürworter des Gastankerhafenprojekts zu verteidigen. Die Gegner
sind sicher, dass sie inzwischen so gewichtige Fürsprecher haben, dass
eine Realisierung des Hafenprojekts in Le Verdon unmöglich geworden
ist. Bleibt zu hoffen, dass das die Befürworter auch so sehen.
( Ronan Chérel : Les anti-méthaniers ont des soutiens à Bruxelles ,
in : SUD OUEST, 3. April 2009)
Aus für Deutsche Bahn
Zumindest bei den Bemühungen um den Einstieg in das Straßenbahngeschäft
in Bordeaux. Der Conseil d’État , das höchste Verwaltungsgericht in
Frankreich, hat die Klage der Deutschen Bahn gegen die Vergabe der
Betriebsrechte des Nahverkehrssystems in Bordeaux an Kéolis ,
Tochterunternehmen der SNCF, zurückgewiesen. Die Deutsche Bahn hatte die
Klage damit begründet, dass die Ausschreibungen sozusagen unter
Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt worden seien. Der Conseil
d’État befand hingegen, dies sei nicht der Fall. Damit gehen die
Betriebsrechte an Kéolis über, wenn es dem bisherigen Betreiber
Véolia Transports nicht noch in letzter Minute gelingt, das Verfahren
zu blockieren.
( J.-B. Gilles :Le contrat Kéolis est signé , in: SUD OUEST, 2. April 2009)
Neue Regeln für crus bourgeois
Nach langem Streit um Modalitäten und Verfahrensfragen ist jetzt eine
Lösung in Sicht für das Problem der crus bourgeois . Nach dem von den
Weinbaubetrieben nahezu einhellig befürworteten neuen Konzept wird die
Bezeichnung cru bourgeois erhalten bleiben, Sie ist dann jedoch nicht
wie frührer eine einmal für lange Zeit vergebene Klassifizierung,
sondern eine Einstufung, die nach einem Anforderungsprofil von einer
unabhängigen Kontrollinstanz namens Véritas (lat.: Wahrheit)
durchgeführt (und bei Nichterfüllen der Anforderungen auch aberkannt
oder nicht erteilt werden kann). Nach dem aktuellen Diskussionsstand
wird erwartet, dass für den Jahrgang 2008 die neue Version der crus
bourgeois schon angewendet werden kann.
( J.-P. Tamisier: Message re çu , fort et clair , in: SUD OUEST, 2.
April 2009)
Médoc-Notizen
Mai 2009
Titelseite des SUD OUEST am 31. Mai:
Jubelnde Fußballer und ein Wort: Champions
In Bordeaux und andernorts, wo es begeisterte Anhänger der Girondins
gibt, wurde bis weit in die Nacht hinein gefeiert. Auf der Place des
Quinconces in Bordeaux, laut SUD OUEST, der größte Platz Europas,
ließen 50.00 oder mehr Fans ihren Gefühlen freien und lautstarken Lauf.
(SUD OUEST, 31. Mai 2009)
Glückwunsch an die Girondins
Dem Tabellenführer Girondins de Bordeaux reichte ein 0:1 –
Auswärtssieg in Caen , um den Vorsprung von drei Punkten auf den
Zweiten der Tabelle, Marseille, zu bewahren. Es gab fünf gelbe Karten,
davon drei gegen Bordeaux. Marseille drehte in seinem Heimspiel gegen
Rennes mächtig auf und spielte seinen Gast mit 4:0 an die Wand.
Angesichts des Erfolgs von Bordeaux in Caen nützte das Ergebnis den
Spielern aus Marseille aber nichts mehr.
Der Erfolg von Bordeaux beendete die Meisterschaftsserie von Lyon, das
in den letzten Jahren die französische Fußballszene dominiert hatte.
(UM, 30. Mai 2009)
Noch ein Glückwunsch und weiter so!
Zu den Stränden der Gironde, die in diesem Jahr mit dem Pavillon bleu
ausgezeichnet wurden gehören auch Le Gurp und Dépée-Euronat der
Gemeinde Grayan-et-L’Hôpital , die Strände von Vendays-Montalivet und
Soulac . Diese begehrte Auszeichnung wird vergeben für besondere
Wasserqualität, Behindertentauglichkeit und Maßnahmen, die die Umwelt
schützen. Während die Franzosen sich um die mit dem pavillon bleu
belohnten Qualitäten meist weniger kümmern, achten Touristen aus den
Benelux-Ländern, England, Deutschland und Skadinavien bei ihren
Urlaubsentscheidungen stärker auf solche Gesichtspunkte. Herzliche
Glückwünsche und weiter so!
( Jean-Denis Renard, Des trous dans le pavillon bleu, in: SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Neues Gesicht für die Poliklinik
Die Poliklinik in Lesparre will sich noch intensiver auf die
Patientenschaft im Médoc einstellen und hat deshalb einen Fragebogen
verteilt, auf dem diese ihre Bedürfnisse und Wünsche angeben können, die
dann im Klinikalltag umgesetzt werden sollen. Nach 40 Jahren Bestand ist
es klar, dass die Klinik insgesamt einer Renovierung bedarf. Auch die
innere Struktur soll erneuert werden. In der Planung sind 15 weitere
Patientenbetten, eine Abteilung für Pediatrie und eine für
Gefäßerkrankungen sollen eingerichtet werden. Für die etwa 30 Monate
dauernden Bauarbeiten werden 15.000.000 Euro erforderlich sein, wobei
dafür Sorge getragen werden soll, dass der normale Klinikbetrieb
ungestört weitergehen kann.
( Sylvaine Dubost, Un programme de travaux pour la clinique de
Lesparre , in: SUD OUEST, 30. Mai 2009)
Austern wieder verboten
Ein großer teil der Austernbestände im Bassin von Arcachon ist wieder
einmal von der Vermarktung ausgeschlossen worden. Lediglich die Bestände
auf der Bank von Arguin dürfen weiter verkauft werden. Das Verbot ist
ein schwerer Schlag für die Austernzüchter im Bassin von Arcachon , die
nun schon im fünften Jahr hintereinander immer wieder von
Verkaufsverboten betroffen sind.
( Chantal Roman: Les huîtres du bassin d’Arcachon .., in : SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Ausblick
Die 59. Auflage der Weinmesse in Lesparre findet vom 7. bis 9. August
statt. Das Vorbereitungskomitee hat jetzt erste Einblicke in die
Programmhöhepunkte der drei Tage gegeben. Der erste wird am Samstag, dem
-
- August zu sehen sein, wenn gegen 11 Uhr eine Parade alter Autos
stattfinden wird. Am Nachmittag desselben Tages wird es einen Umzug
geben, bei dem mittelalterliche Kostüme präsentiert werden. Deren Träger
werden anschließend in zwei Kategorien prämiert werden.
( Sylvaine Dubost : Mobilisation autour de la Foire aux vins , in : SUD
OUEST, 29. Mai 2009)
Sehenswert
Etwa 8 km von Pauillac entfernt liegt der kleine Ort Bernon , der zur
Gemeinde Saint Laurent gehört. Wenn man an der dortigen Kapelle aus
dem 12. Jahrhundert vorbei ist, öffnet sich der Staatsforst von Saint
Laurent . Und dort gibt es derzeit ein bemerkenswertes Schauspiel zu
bewundern, das von Mengen blühender Rhododendren-Sträucher geboten wird.
Wie die dorthin gelangt sind, weiß man nicht genau, aber sie sind da und
haben offenbar so günstige Lebensbedingungen, dass sie in einer
Üppigkeit gedeihen, die sonst kaum zu beobachten ist. Empfehlung:
Anschauen, aber nicht zu lange warten: Blühendes hat die Angewohnheit
auch zu verblühen.
( F.W. : Un ébloussiement floral , in : SUD OUEST, 29. Mai 2009)
La Médocaine : Mountainbikerundfahrt
Am Samstag, d. 30 Mai 2009, findet die 11. Médoc- Mountainbikerundfahrt
mit neuem Teilnehmerrekord ( bisher 6.400 Meldungen) statt. 7 Kurse
zwischen 20 und 80 Kilometern durch 13 Gemeinden und die 4
Weinanbaugebiete Margaux, Haut-Medoc, Moulis und Listrac stehen den
Radsportler inn en zur Wahl. Der Tag wird ausklingen mit einem Ball und
einem Feuerwerk in Arsac.
( Georges Césare, la Médocaine , in: SUD OUEST, 28. Mai 2009):
Mobiltelefonfreie Zone
Auf Grund von Untersuchungen einer Kommission, die sich mit den
Auswirkungen von Radiostrahlung auf die Gesundheit beschäftigt, soll
Schüler inne n der Grundschule das Telefonieren mit dem Mobiltelefon
in der Schule untersagt werden, selbst dann, wenn gesundheitliche
Risiken nicht eindeutig erwiesen sind. Nicht geregelt ist, was die
Schüler in der Zeit anfangen sollen, in der sie nicht mehr am
Mobiltelefon hängen dürfen: Aufpassen und lernen?
( Dominique Richard, Fini le portable , in: SUDOUEST, 26. Mai 2009)
Das Occitanische lebt noch
Das Occitanische, einst eigenständige romanische Sprache im Süden und
Südwesten Frankreichs, existiert noch mit verschiedenen regional
unterschiedlichen Bezeichnungen ( gascon, bearnais, patois ) als
Überrest aus der Zeit vor der Durchsetzung des heutigen, aus dem Norden
kommenden Standardfranzösisch. Nach einer aktuellen Umfrage sagen 9% der
Bewohner des Südwestens Frankreichs von sich, dass sie die occitanische
Sprache entweder aktiv beherrschen oder zumindest sich darin
verständigen können. Bei einer ähnlichen Umfrage vor 10 Jahren sagten
dies noch 12% der Befragten. Die Departements zeigen dabei durchaus
unterschiedliche Ergebnisse: in der Dordogne sind es 15%, in Landes
ebenfalls 15%, in Lot-et-Garonne 10%, in Pyrénés-Atlantiques 12%.
Deutliche Abweichung in Gironde, wo nur 3% der Befragten Kenntnisse
des Occitanischen haben.
Auffällig ist, dass die große Mehrheit derjenigen, die des Occitanischen
mehr oder weniger mächtig sind, Männer sind (59%) und älter als 60 Jahre
sind (63%).
( Bruno Béziat: L’occitan vit toujours en Aquitaine , in SUD UEST, 28.
Mai 2009)
Mysteriöser Überfall im CHM Montalivet
In der Nacht des 15. Mai wurde ein Gast der Marina im CHM Montalivet
auf dem Weg zu seinem Bungalow niedergeschlagen. Als er aus seiner
Bewusstlosigkeit aufwachte, fand er sich in seinem Bungalow in einer
Blutlache liegen. Er wurde mit einem offenen Kieferbruch und anderen
Verletzungen in ein Krankenhaus nach Bordeaux gebracht, wo er versorgt
wurde. Er versteht nicht, warum und durch wen er überfallen worden ist.
Die Leitung des CHM zeigt sich überrascht und nicht informiert. Der
Niedergeschlagene hat auf jeden Fall Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.
(Fabien Paillot: Étrange agression au CHM de Montalivet, SIUD OUEST, 28.
Mai 2009)
Gefährlicher Zwischenfall
Vor dem Strandabschnitt zwischen Euronat und Le Gurp hat sich eine
Kollision zwischen einem Schlauchboot und einem Fischkutter ereignet,
bei der die Besatzung des Schlauchboots, das ein tags zuvor
ausgelegtes Netz einholen wollte, nur knapp dem Verderben entgangen
ist. Nach dem, was bis jetzt bekannt ist, hat der Kutter das kleine
Boot überrollt und danach ohne anzuhalten weiterfahren wollen. Da sich
jedoch das von dem Schlauchboot ausgelegte Netz in der Schraube des
Kutters verfangen hatte, wurde dieser gestoppt. Die beiden Männer in
dem Schlauchboot waren aus verständlicher Angst aus ihrem Boot
gesprungen. Sie erhielten jedoch von der Kutterbesatzung zunächst
keine Hilfe. Erst nachdem der Kutter durch die vorübergehende Blockade
seiner Schraube halten musste, wurden die beiden Männer aus dem
Schlauchboot unterstützt. Man geleitete sie in ihrem nur noch
teilweise schwimmfähigen Boot an Land. Das war es dann. Es gab nicht
einmal eine Entschuldigung der Kutterbesatzung. Die beiden Männer aus
dem Schlauchboot fragen sich, ob sie Opfer eines Versehens wurden oder
ob sie eingeschüchtert werden sollten, weil sie sich unterstanden
hatten, in Gewässern zu fischen, die die Kutterbesatzung offenbar als
ihr Revier betrachtete.
(Lyne Llobell: Le chalutier percute un petit bateau de pêche, in : SUD
OUEST, 27. Mai 2009)
Grossputz für den Bahnhofsvorplatz
Bis zum Ende des Jahres sollen die schon länger geplanten Arbeiten am
Vorplatz des Bahnhofs in Lesparre durchgeführt und abgeschlossen sein.
Dann werden rund 550.000 Euro ausgegeben sein, von denen die Gemeinde
Lesparre rund 25% zu tragen haben wird. Das erwartete Ergebnis wird den
bislang eher unansehnlichen Bereich vor dem Bahnhofsgebäude optisch und
funktional aufwerten. Sichtbarstes Merkmal der neuen Gegebenheiten wird
die Vergrößerung der Anzahl der geteerten Parkplätze sein und die
Einrichtung einer Kurzhaltzone direkt vor dem Bahnhofsgebäude.
(S . Dubost : Le parvis de la gare va bientôt faire peau neuve , in :SUD
OUEST, 26. Mai 2009)
Klein, aber oho!
Seit mehr als 25 Jahren betreibt Francine Dupéré den kleinsten
Marktstand an der Ecke der Markthalle in Montalivet. Sie liefert zu
größter Zufriedenheit ihrer Kunden Gemüse aus eigenem Anbau von hoher
Qualität und nicht nur wunderschöne, sondern auch dauerhafte
Blumensträuße. Sie ist eine Künstlerin, die immer ein Lächeln und ein
ermunterndes Wort für ihre Kunden hat. Ihr Stand ist eine kleine aber
feine Institution, die dazu beiträgt, dass der Markt von Montalivet das
ist, was er ist und hoffentlich bleibt.
( Lyne Llobell, Francine Dupéré et son étal d’artiste , in:SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Baden- auf eigene Gefahr?
An den Stränden der Gironde wird die Forderung nach besserer
Strandaufsicht auch in der Vorsaison erhoben. An vielen Stränden ist
geregelte und überwachte Badezeit erst ab Mitte Juni oder Anfang Juli
nach der Ankunft der öffentlichen Rettungsleute die Regel. Das Problem
der Sicherheit für die Badenden wird noch dadurch erhöht, dass ungefähr
die Hälfte der Rettungsschwimmer in diesem Jahr aus dem Dienst
ausscheidet. In Vendays-Montalivet versucht man mit der misslichen
Lage anders fertig zu werden: die Gemeinde arbeitet zusammen mit der
SNSM ( Société nationale de secours en mer ). Das CHM in Montalivet
hat etwa 15 gut ausgerüstete Rettungsleute auf eigene Kosten angestellt
( Julien Lestage, À vos risques et périls , in: SUD OUEST, 21. Mai 2009)
Hilfe für kranke Kinder und sozial Schwache
Die in ganz Frankreich aktive Vereinigung ‚Les blouses roses’ lädt
Freiwillige für den 20. Juni 2009 zu einem Unterstützungsmarsch nach
Gaillan ein, der in erster Linie der Rekrutierung weiterer
Ehrenamtlicher dienen soll, die bereit sind sich in besonderer Weise zu
engagieren. Einige der Blouses roses , beschäftigen sich in ihrer
Freizeit zweimal wöchentlich mit Kindern in Krankenhäusern helfen ihnen
zu Hause bei ihrer Rekonvaleszenz. Andere engagieren sich in
Seniorenheimen, wo sie schwerpunktmäßig mit den Bewohner inne n singen
und gärtnern. Es gibt viele Einrichtungen, in denen die Organisation
tätig werden könnte, aber es fehlt an freiwilligen Helfern.
Der Marsch am 20. Juni, beginnt um 9 Uhr auf dem Parkplatz der
Uni-Médoc in Gaillan . Die Einschreibung der Teilnehmer
(Teilnahmegebühr 5 Euro pro Person über 12 Jahre) beginnt um 7.45.Uhr.
Es werden 2 Laufkurse von 9 bzw. 14 km angeboten. Um 12.30 Uhr werden
die Teilnehmer innen zu einem musikalischen Aperitif eingeladen.
Mitgebrachtes Picknick kann an bereitgestellten Tischen verzehrt werden.
Die Cave Uni-Médoc lädt zu einer Besichtigung ein. Für weitere
Informationen wählen Sie 05 56 41 14 38
( Georges Rigal, La marche pour aider , in: SUD OUEST, 25. Mai 2009)
Jetzt wird es bunt
Nämlich auf den Seitenwänden der Regionalzüge in Aquitanien. Dort sollen
nämlich die gesittet gedeckten Töne der bisherigen Anstriche ersetzt
werden durch allerlei auffällige Farben und Muster. Was alles zur
Auswahl steht, ist auf der derzeit laufenden Messe in Bordeaux zu sehen.
Dort können Interessierte abstimmen über die ihnen am meisten zusagenden
Farb- und Mustervarianten. Die endgültige Entscheidung wird von einem
Expertenkomitee gefällt, das am 5. Juni zusammentreten wird. Zur Zeit
sind auf den Gleisen Aquitaniens 270 TER ( Train Expresss Régional )
unterwegs. Im Jahr 2013 kommen fünfzig neue hinzu, für deren Anschaffung
die Région 400 Mio Euro bereitstellt.
( J.-P. Vigneaud: Le TER d’Aquitaine va prendre des couleurs , in: SUD
OUEST, 23. mai 2009)
Girondins de Bordeaux eine Schritt näher am Titel
Nach einem 1:0 Erfolg am Abend des Samstag, 23. Mai, über Monaco haben
die Fußballer aus Bordeaux einen weiteren Schritt in Richtung
Meisterschaft 2009 gemacht. Vor dem letzten Spieltag führt die
Mannschaft aus Bordeaux mit weiterhin drei Punkten vor dem am vorletzten
Spieltag ebenfalls erfolgreichen Olympique de Marseille (2:1 Erfolg in
Nancy). Am letzten Spieltag genügt den Girondins nun schon ein
Unentschieden, während Marseille nur dann noch an Bordeaux vorbeiziehen
kann, wenn man selbst gewinnt und die Girondins verlieren, wobei
Marseille noch einen Rückstand von einem Tor in der Tordifferenz
aufholen muss. Man sieht, die Zeichen stehen günstig für Bordeaux,
obwohl man die Sache mit dem Fell des Bären immer bedenken sollte.
(UM, 23. Mai 2009)
Erneuerbare Energien
In Naujac-sur-mer ist schon länger die Rede von der Errichtung eines
Windkraftparks. Die Gemeinde steht dem Vorhaben positiv gegenüber.
Derzeit laufen Vorstudien und Untersuchungen der Gesellschaft Valorem ,
die die Anlage errichten will. Dieselbe Gesellschaft plant auch die
Errichtung eines Photovoltaik-Kraftwerks auf dem Boden der Gemeinde.
Dafür würden rund 120 ha Gemeindeland benötigt, deren Verpachtung der
Gemeindekasse einen Geldregen in der Größenordnung von 240.000 Euro
bescheren würde. Auch diesen Planungen steht die Gemeinde aufgeschlossen
gegenüber, zumal dabei weniger sichtbare Eingriffe in die Umwelt
erforderlich sind als bei der Windkraftanlage. Wenn alles so läuft, wie
der Bürgermeister hofft, könnten in zwei Jahren beide Bauvorhaben
Realität werden und für die Gemeindekasse eine lange Phase zuverlässig
sprudelnder Einnahmen beginnen.
( R.Bovinet: Un projet de création d’une centrale solaire , in : SUD
OUEST, 21. Mai 2009)
Restaurierung
Die Restaurierung des Kreuzwegs der Kirche von Le Gaillan ist
abgeschlossen. Die Finanzierung dieses Projekts sicherten der Conseil
Général des Departments ( 138.000 Euro), die Gemeinde (6000 Euro), die
Association Sauvegarde de l’Église ( 29.000 Euro). Die Restaurierung des
Hauptportals wird noch einmal 10.000 Euro kosten. Die Kosten werden in
erster Linie von der Gemeinde zu tragen sein, die Besitzerin der Kirche
ist, und von dem Verein, der sich um den Erhalt der Kirche kümmert.
Darüber hinaus ist die Anschaffung von 2 Kerzenleuchtern für 300 Euro
geplant. Das für all diese Projekte erforderliche Geld soll auch durch
die Durchführung verschiedener Veranstaltungen zusammenkommen. Am 24.
Juli wird es ein Konzert des Canto Médoc geben, am 7. August werden die
Glory Gospel Singers aus New York auftreten und am 26. September werden
die Carmina burana aufgeführt werden.
(Georges Rigal, La réfection de l’église de Gaillan, in : SUDOUEST. 21.
Mai 2009)
Umweltferkel
Freiwillige Helfer haben in Grayan das aufgesammelt, was gedanken- und
verantwortungslose Zeitgenossen in der freien Natur an Resten
hinterlassen haben, die eigentlich in eine Mülltonne gehören. Insgesamt
18 m³ sind bei dieser Aktion zusammengekommen, anschließend sortiert und
zur Déchetterie in Tastesoule transportiert worden.
(M. C.: Opération contre les dépôts sauvages , in : SUD OUEST, 21. Mai
2009)
Eisenbahnunfall mit Folgen
Am Mittwoch, 20. Mai, gegen 0.40h sind im Département Charente zwei
Güterzüge kollidiert, wobei es zum Glück nur leichte Verletzungen bei
einem Lokführer gab. Auslöser war ein schlecht verzurrter schwerer
Bagger aus deutscher Produktion, der die Lokomotive eines
entgegenkommenden Zuges aufgeschlitzt und manövrierunfähig gemacht hat.
Pech, dass sich die Kollision in einem Tunnel ereignete und dass in
einem der Züge ein Waggon mit gefährlicher Ladung war, weshalb die
Bergungsarbeiten mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden mussten.
Durch den Unfall wurde der gesamte Zugverkehr auf der
Hochgeschwindigkeitslinie Tours- Bordeaux für rund zwölf Stunden
unterbrochen. Dadurch wurden die Reisezeiten von rund 30.000 Passagieren
erheblich in die Länge gezogen, in manchen Fällen sogar mehr als verdoppelt.
( Cathérine Dowmont: La grande pagaille du rail , in: SUD OUEST, 21. Mai
2009)
Nochmal gegen die Brücke
Die geplante Klappbrücke Bacalan-Bastide in Bordeaux in Höhe der
Hafenbecken (also zwischen Pont d’Aquitaine und Pont de pierre ) hat
immer noch erbitterte Gegner, die nichts unversucht lassen, um das
Projekt zu Fall zubringen. Letzte Chance dazu ist ein Einspruch des
Vereins front associatif , der den Widerstand der Brückengegner im
wesentlichen bündelt, mit dem erreicht werden soll, dass die laufenden
Vorarbeiten für die Brücke gestoppt werden. Den Gegnern steht allerdings
eine breite Mehrheit aus Befürwortern der Brücke gegenüber, die wenig
Verständnis für die Opposition haben. Im Sommer werden, sofern nichts
Unvorhergesehenes geschieht, die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, die
sich bis 2012 hinziehen werden.
( Jean-Bernard Gilles: Dernier recours contre le pont , in: SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Oper Bordeaux : Vorschau
Die nächste Spielzeit wird an der Oper in Bordeaux eine Reihe
hochkarätiger Neuinszenierungen bringen. Auf dem Programm werden unter
anderem stehen: Le Voyage à Reims von Rossini, Jenufa von Janacek,
Jephta von Händel, die Brigands von Offenbach, die Zauberflöte von
Mozart und die West Side Story. Es lohnt sich also, das Programm zu
verfolgen, wenn es auch nicht immer leicht sein wird, Karten zu bekommen.
( Cathérine Darfay : L’Opéra des premières , in : SUD OUEST, 20. Mai 2009)
Soulac-1900 – der letzte Vorhang?
Die Fortsetzung des in der Gironde einzigartigen Kulturfestivals
Soulac 1900 über 2009 hinaus ist aus finanziellen Gründen in Frage
gestellt. Im Jahr 2008 betrug der Etat noch 150.000 Euro, für 2009 wurde
er notgedrungen auf 130.00 Euro reduziert und jetzt öffnen sich neue
Löcher für das nächste Jahr. Die finanzielle Unterstützung durch
Leclerc ist von 20.000 auf 5.000 Euro gesunken, EDF (bisher 4.000
Euro) und das Casino von Soulac (bisher 2.500 Euro) haben sich ganz
zurückgezogen. Auch der Conseil Général des Départments zeigt große
Zurückhaltung: nur 2.000 Euro statt der beantragten 8.000 Euro werden
fließen. Die Privatwirtschaft in Soulac hat sich trotz der negativen
allgemeinen Wirtschaftssituation auch in diesem Jahr sehr für die
Durchführung des Festivals engagiert, das aber kann die Fehlbeträge
nicht ausgleichen.. Label Soulac hofft auf weitere Unterstützung,
damit für den Festreigen, der im letzten Jahr mehr als 15.000 Besucher
anzog, nicht in 2009 der letzte Vorhang fällt. Eine Fortführung mit
Abstrichen an der Qualität wird es jedenfalls nicht geben.
( Julien Lestage : Soulac 1900, la dernière , in: SUDOUEST, 20. Mai 2009)
Rote Zahlen bei Air France
Air France-KLM, Nummer eins der europäischen Fluggesellschaften, hat im
letzten Geschäftsjahr ein Defizit von 814 Mio Euro erwirtschaftet,
gegenüber einem Gewinn von 756 Mio Euro um Jahr davor. Um die Kosten zu
drücken, sollen demnächst 3.000 Stellen, allerdings ohne Entlassungen,
abgebaut werden und die geplanten Investitionen von ursprünglich 2,9
Milliarden Euro auf 1,4 Milliarden gekürzt werden.
( Air France dans le rouge , in : SUD OUEST, 20. Mai 2009)
Lacanau Gliss’festival
Bei der zehnten Auflage des Gliss’festival in Lacanau wird über das
gesamte viertägige Himmelfahrtswochenende Gelegenheit sein, unter freiem
Himmel alles zu sehen und auszuprobieren, was mit der glisse, dem
Gleiten zu tun hat. Darunter werden zusammengefasst verschiedene Formen
des Windsurfens (auf dem See von Lacanau oder auf dem Ozean), des
Skatens, des Fallschirmsports und der Fliegerei in
Ultraleichtflugzeugen. Insgesamt werden 20 verschiedene Disziplinen
vorgestellt. Die Kosten des Unternehmens in Höhe von 60.000 Euro werden
von dem Verein Lacanau Gliss’festival aufgebracht, der mit 17 anderen
Vereinen zusammenarbeitet.
( Julien Lestage : Le Lacanau Gliss’festival souffle ses dix bougies ,
in: SUD OUEST, 19. Mai 2009)
Rosière
Am letzten Sonntag fand in St. Trélody ( Lesparre ) die Krönung der
diesjährigen Rosière statt. Die so Geehrte und ihre beiden
Ehrendamen sind im Alltagsleben Studentinnen. Der Krönungsgottesdienst
am Sonntag wurde begleitet vom umjubelten Auftritt des Ensemble
Crescendo aus Lesparre . Nach dem Gottesdienst gab es einen
offiziellen Empfang in der Stadthalle von St. Trélody . (Die
Veranstaltungen der Festwoche sind in unserem Veranstaltungskalender zu
ersehen.)
( Sylvaine Dubost, Rosière , in: SUD OUEST 19. Mai 2009)
Grayan-et-L’Hôpital – village fleuri
Zum vierten Male ist Grayan-et-L’Hôpital ausgezeichnet worden mit dem
ersten Preis des Départements der villages fleuris , („blühende
Dörfer“) als Anerkennung für die Bemühungen der Gemeinde um Schutz und
Pflege der Umwelt. In diesem Jahr ist der Blumenschmuck in den Straßen
des Ortes zwar noch nicht angebracht, er wird es aber bald sein. Für das
nächste Jahr plant der Bürgermeister mit seinem Helferstab eine
naturnahe Bepflanzung des Kreisverkehrs in L’Hôpital .
( Maguy Caporal: Le premier prix des villages fleuris , in : SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Festival in Carcans
Vom 29. Mai bis 1. Juni 2009 lockt Carcan’Scène wieder Artisten und
Zuschauer mit seinem Tanz-, Theater-, Video-, Zirkus- und Musikfestival.
Insbesondere junge Künstler sind eingeladen, sich und ihre Kreativität
öffentlich zu zeigen. Die Zahl der teilnehmenden Künstler ist seit 2001,
als das Festival gestartet wurde, auf 40 Truppen mit über 500
Teilnehmern gestiegen. Ihre Darbietungen dürfen auch in diesem Jahr mit
Spannung erwartet werden.
( Pierre Vallade, Cinq cents artistes à Carcan’Scène , in : SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Girondins auf Titelkurs
Die Girondins aus Bordeaux haben ihr drittletztes Spiel der
diesjährigen Meisterschaft am Samstag gewonnen, während am Sonntag Abend
der bisherige Tabellenführer Marseille in Lyon Federn gelassen hat und
mit einer 1:3 Niederlage die Heimreise antreten musste. Jetzt führt
Bordeaux die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an und kann zudem die
gegenüber Marseille bessere Tordifferenz vorweisen. Für Bordeaux eine
komfortable Situation vor den beiden letzten Spielen, wobei als
zusätzliche psychologische Stärkung hinzukommt, dass die Girondins die
Teilnahme an der nächsten Champions-League schon sicher haben.
(UM 17. Mai 2009)
Unzufriedenheit bei Waldbesitzern
Im Journal officiel sind die Bedingungen veröffentlicht worden, zu
denen die durch den Sturm Klaus vom 24. Januar geschädigten Waldbesitzer
staatliche Hilfen erhalten können. Danach werden 600 Mio Euro
bereitgestellt, die zu 1,5% über drei Jahre zu verzinsen sind. Die
Geschädigten klagen, dass anders als nach den ursprünglichen
Ankündigungen der Staat diese Kredite nicht zu 80%, sondern nur zu 50%
garantiert und, das ist der Hauptkritikpunkt, erst dann Geld fließen
wird, wenn die EU ihre Zustimmung erteilt haben wird. Geschätzter
Zeitbedarf ein Monat, was angesichts der seit dem Sturm schon
verstrichenen Zeit eine weitere Verzögerung bedeutet, durch die
beträchtliche Mengen des vom Unwetter gefällten Holzes der Gefahr
ausgesetzt sind, durch Blauschimmel unbrauchbar zu werden.
( Jacky Sanudo: Le point du décret qui fâche , in : SUD OUEST, 17. mai 2009)
CHM-Perspektiven
Der Generaldirektor des CHM, Fran çois Cros sagt in einem Interview,
er sei bereit für die kommende Saison und hoffe auf günstiges Wetter. In
diesem Sommer wolle man nicht so sehr neue Kunden gewinnen, als die
zufriedenstellen, die man schon habe. Besonderes Gewicht müsse auf die
Respektierung der Regeln des Naturismus gelegt werden, wobei die Eltern
als Beispiele für ihre Kinder gefragt seien.
Angesichts der leicht rückläufigen Zahlen bei den Campinggästen habe man
Anstrengungen unternommen, um ihnen den Aufenthalt angenehmer zu
gestalten. Dazu seien sieben Sanitärhäuser überholt worden. Es sei ein
neuer Haustyp „La cabane“ geschaffen worden, der auf 25m² Dusche und
WC biete. In der Zone „Palombe“ seien die Unterkünfte vollständig
renoviert worden, in der Zone “Basque” werden Qualitätsbungalows
errichtet. Im sportlichen Bereich sind die Tennisplätze modernisiert und
auf Kunststoffbeläge umgestellt worden. Der Strand wird von Mitte Juni
bis Mitte September von Rettungskräften überwacht.
Vor dem CHM soll, vorausgesetzt die erforderlichen Genehmigungen kommen,
ein Golfübungsgelände errichtet werden, das 2010 den Betrieb aufnehmen
könnte.
Ansonsten setze man auf die Stärkung der Idee des Naturismus, die
Fortsetzung der Modernisierungsarbeiten, eine Verbesserung beim Empfang
und den damit verbundenen Dienstleistungen. Grosse Projekte seien in der
Planung, sie könnten außerhalb des CHM eröffnet werden ohne den
Bewohnern des Zentrums Nachteile zu bringen.
( Interview Lyne Llobell : La priorité aux naturistes , in : SUD OUEST,
16.mai 2009)
Trennungsschmerz
Die drei Leuchtturmwärter von Cordouan ; deren Dienst auf diesem
einzigartigen Monument am 31. Dezember 2009 zu Ende geht, schauen mit
Wehmut auf ihre bisherige Tätigkeit zurück. Sorgen um ihren
Lebensunterhalt brauchen sie sich als Staatsdiener freilich nicht zu
machen. Der Leuchtturm wird wegen seiner Bedeutung als Seezeichen
weiterhin in der Obhut des Staates bleiben, doch wird die Betreuung der
Besucher in die Hände eines neuen Trägers gelegt. Einzelheiten für die
Zeit nach dem Ausscheiden der staatlich besoldeten Wärter müssen noch
festgelegt werden.
( Maguy Caporal :Douloureuse séparation , in : SUDOUEST, 16. Mai2009)
Die Woche der Rosière
In der nächsten Woche wird das Leben in dem Stadtteil von Lesparre
St. Trélody bestimmt sein von den traditionellen
Himmelfahrtsfestlichkeiten. Den Anfang macht die Krönung der Rosière
am Sonntag, d. 17. Mai um 10.30 in der Kirche von St. Trélody . Damit
wird eine seit 1917 zuerst alle 2 Jahre, später jährlich
gefeierteTradition, fortgesetzt, deren Höhepunkt stets die Krönung der
Rosière war, einer jungen Frau, die für ihr außergewöhnliches soziales
Engagement auch mit einem Geldgeschenk von umgerechnet 5000 Franc
belohnt wird.
Die weiteren Festlichkeiten der kommenden Woche: am Donnerstag, d. 21.
-
- ab 14.30h Jahrmarkt, ab 15.00h Tanztee. Samstag, d. 23. 5. ab 14.30h
Belote – (Kartenspiel) Wettbewerb im Festsaal. Sonntag, d. 24.05. von
9 bis 18 Uhr Flohmarkt, ab 14.30h Jahrmarkt, ab 22.30 h Fackelzug und
Feuerwerk.
( Sylvaine Dubost: La rosière , in: SUD OUEST, 16. Mai 2009)
Lange Nacht
Am Samstag, 16. Mai findet zum fünften Male die europäische Nacht der
Museen statt. Mittlerweile beteiligen sich daran 41 Länder, zwei mehr
als im Vorjahr. Insgesamt werden 2200 Museen die Nacht zum Tage machen
und ihre Tore bis in die Morgenstunden weit geöffnet halten. Die auf
Anregung des französischen Ministeriums der Kultur und Kommunikation
entstandene Bewegung mobilisiert in diesem Jahr allein in Frankreich
1100 Museen, die sich zum Teil große Mühe mit Sonderveranstaltungen geben.
(D . Godfrey: Leurs nuits sont belles comme le jour , in : SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Schweinerei ohne Ende?
Trotz der neuen Umzäunung Ist der Golfplatz Ardilouse von Lacanau am
Donnerstag wieder von Wildschweinen schwer durchwühlt und verwüstet
worden. Zur Zeit wird über Gegenmaßnahmen nachgedacht.
( Les sangliers courent toujours dans le golf , in : Sud Ouest, 15. Mai
2009)
Muschelverbot
Muscheln aus dem Becken von Arcachon sind zur Zeit nach positiven
Testergebnissen für den Verzehr verboten. Erst wenn zwei aufeinander
folgende Proben negative Ergebnisse erzielen, können die Muscheln wieder
für den Verzehr freigegeben werden.
( Moules interdites sur le bassin d’Arcachon , in: SUD OUEST,15. Mai 2009)
Rettungsschwimmerausbildung
In der Rettungsschwimmerschule in Bacalan werden auch in diesem Jahr
neue Kräfte für den Rettungsdienst ausgebildet. Die Gemeinden mit
Badestränden warten auf die neuen Rettungschwimmer, da zur Sicherheit
der sich im Atlantik Tummelnden dringend gebraucht werden. In den
nächsten 2 Jahren müssen etwa 600 Rettungsschwimmer ersetzt werden. Die
Ausbuildungskosten von rund 480 000 Euro für Festangestellte und
Saisonkräfte werden getragen von der Region, dem Conseil Général und der
Stadt Bordeaux.
( Hervé Mathurin, Des sauveteurs à Bacalan, in: Sud Ouest, 15. Mai 2009)
Girondins weiter im Titelrennen
Drei Spieltage vor Ende der Saison sind die Girondins dank eines 2:1
Erfolgs über Valenciennes punktgleich mit den ebenfalls siegreichen
Spielern von Olympique Marseille geblieben, das lediglich auf Grund der
leicht besseren Tordifferenz (Marseille: 29, Bordeaux:27) auf dem ersten
Platz liegt. D9ie letzten Spieltage sind nach Papierform etwas leichter
für die Mannschaft aus Bordeaux, aber wie man weiß ist der Ball rund….
(UM, 14. Mai 2009)
Nicht nur Wildschweine tun es
Nämlich Golfplätze ruinieren. Jetzt haben es in Chiberta mit Schaufeln
bewaffnete Täter geschafft, einen Platz mit 18 greens so zu
demolieren, dass er lange spielfrei haben wird. Die schaufelschwingende
Wildschweinkonkurrenz hinterließ ein Schild mit der Aufschrift: „Le pas
basque n’est pas à vendre“ (Das Baskenland ist nicht zu verkaufen).
( Le golf de Chiberta vandalisé , SUD OUEST, 13. Mai 2009)
Unwetter
Die Schäden, die die schweren von Hagelstürmen begleiteten Gewitter des
Wochenanfangs auch in der Gironde anrichteten, betrafen nicht nur die
Gemüse und Obstlandwirtschaft, sondern in besonders starkem Maße das
Weinbaugebiet von Blaye und Bourg , wo die jungen Triebe der Reben
stark zu leiden hatten. Auch Margaux ist betroffen. Die
Weingutsbetreiber hoffen, dass die Reben sich erholen können, sonst muss
mit Ernteeinbußen nicht nur für 2009 gerechnet werden. Genaueres wird
man erst in etwa drei Wochen wissen, wenn der Wein blüht und dann zeigen
wird, ob die Hagelschäden Ausfälle verursacht haben oder nicht.
In Eysines waren Dutzende von Kellern überschwemmt, die die Feuerwehr
bis in die frühen Morgenstunden leergepumpt hat. In Blanquefort wurde
eine vierzigjährige Kastanie entwurzelt und stürzte auf zwei an einer
Ampel haltende Autos. Die Fahrer beider Fahrzeuge konnten sich
unverletzt aus ihren erheblichen verformten Wagen befreien.
Im gesamten Unwettergebiet haben die Gartenbaubetriebe schwer gelitten.,
besonders die Kulturen von Salat, Bohnen und Kartoffeln.
(SUD OUEST, 13. Mai 2009)
Kreisverkehr
Die Ortsdurchfahrt durch Lesparre gehört zu den Belastungsproben, auf
die besonders in den Sommermonaten jeder Autofahrer verzichten würde,
wenn er das könnte. Kann er aber nicht, weil die gewünschte
Umgehungstrasse immer noch Zukunftsmusik ist und auch noch für einige
Jahre bleiben wird. Vor diesem Hintergrund ist der Bau eines
Kreisverkehrs, der an die Stelle der Ampelkreuzung bei dem neuen
Möbelhaus der Fa. Leclerc treten soll, schon eine Erleichterung, die den
Verkehrsfluss verbessern soll und kann. Dafür haben jetzt die
Ausschreibungen begonnen. Fertigstellung des neuen Kreisverkehrs ist für
Anfang 2010 geplant.
( Sylvaine Dubost, Le rond-point …, in : SUD OUEST, 13. Mai 2009)
Radarüberwachung
Radarüberwachungsanlagen gelten in den Augen fast aller
Verkehrsteilnehmer als Werk des Bösen, das man füglich schmähen,
beschimpfen und verteufeln kann. Allerdings nur, solange man sich auf
das Gefühl verlässt. Sieht man genauer hin und hört auf das, was die
Statistiker wissen, dann bekommt der Blick auf die Radarüberwachung eine
andere Qualität. Dann sieht man nämlich, dass seit Oktober 2003, als die
erste Radaranlage in Frankreich installiert wurde, die Zahl der
Verkehrstoten von jährlich 5.731 auf nunmehr 4.278 (Ende 2008) gefallen
ist. An diesem Ergebnis waren die derzeit eingeschalteten 2.300 festen
Radaranlagen maßgeblich beteiligt. Nicht übersehen werden sollte
allerdings auch, dass die Polizei in Frankreich erfindungs- und
erfolgreich sich mobiler Radaranlagen bedient.
Auch die Anzahl stationärer Anlagen soll noch zunehmen: bis 2012 auf
4500, praktisch eine Verdoppelung des aktuellen Bestandes.
( J.-M. Desplos : Plus de radars et mons de panneaux les signalant ,
in : SUD OUEST, 10. Mai 200))
Höchste Zeit
Wer einen Blick auf die Ausgrabungen an der Kathedrale Saint-André in
Bordeaux werfen will, muss sich sputen: am 20. Mai ist die letzte
Gelegenheit. Danach wird die Grabungsstelle konserviert und wieder
zugeschüttet. Die Archäologen haben zwar keine direkt fassbare Spur der
schönen Aliénor von Aquitanien gefunden, aber sie haben eine Menge
aufschlussreicher Informationen gesammelt. So weiß man nun, dass der
1140 errichtete romanische Vorgängerbau der heutigen gotischen
Kathedrale statische Probleme hatte. Daher musste der Eingang in die
Kathedrale verlegt werden, während der Bereich der aktuellen Grabungen
zur Krypta wurde, in der dicht gedrängt Sarkophage standen. Bald darauf
wurde diese Krypta dann zu einem Beinhaus, in dem die Überreste aus
Gräbern in der Umgebung der Kirche zusammengelegt wurden. An manchen
Stellen haben die Archäologen bis zu 1,20 m dicke Lagen von Knochen
gefunden. Die wurden dort bis 1330 abgelegt, dem Baubeginn des heutigen
Portals. Deswegen wurde die ehemalige Krypta aufgegeben und die
Hohlräume in diesem Bereich so verfüllt, wie sie jetzt bei den Grabungen
freigelegt wurden.
( Denis Lherm : Que d’os à Saint-André , in : SUD OUEST, 09. Mai 2009)
Bilder von den Grabungen finden Sie, wenn Sie hier klicken
Passerelle Eiffel
Die von dem noch jungen Ingenieur Gustave Eiffel konstruierte ehemalige
Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux, die erst vor kurzem durch
einen leistungsfähigeren Neubau ersetzt worden ist, hat gute Chancen zu
überleben. Lange Zeit sah es so aus, als ob das aus Kosten- und anderen
Gründen nicht möglich sein würde, aber jetzt zeichnet sich ein Weg ab.
Der ist von der regionalen Denkmalschutzbehörde eröffnet worden, die die
Brücke in die Liste der erhaltungswerten Bauwerke aufnehmen wird. Dazu
muss zwar noch ewas Verwaltungsarbeit betrieben werden, doch sollte das
reibungslos vor sich gehen. Mit dieser Entscheidung sind jedoch noch
nicht alle Fragen, die die Brücke betreffen, gelöst. Das soll bis Mitte
des Jahres geschehen. Man darf gespannt sein.
( J.-P. Vigneaud: Avis favorable pour son inscription au titre des
Monuments Historiques , in : SUD OUEST, 8. Mai 2009)
Wundermittel Abnehmepille?
Seit gestern kann man in französischen Apotheken ohne Rezept Alli
kaufen, ein Mittel, das überflüssigen Pfunden den Kampf ansagt. Sagen
die Hersteller. Ob das wirklich funktioniert und ob das alles ohne
schädliche Nebenwirkungen abgeht, ist für Ärzte und Pharmazeuten längst
nicht eindeutig ausgemacht. Allein das Medikament ist da und soll nach
dem Willen der Hersteller GSK (GlaxoSmithKline) verkauft werden. Für
das erste Jahr sind Verkäufe in der Größenordnung zwischen 15 und 20 Mio
Euro angepeilt. Das Mittel ist übrigens kein Selbstläufer, der ohne
Zutun des Anwenders wirksam wird. Erforderlich ist eine begleitende
umsichtige Ernährungsweise.
Eigentlich nicht überraschend, das wusste man auch vorher schon. Und
wenn man den Gedanken weiterentwickelt, dann geht es am Ende ganz ohne
Alli , nur mit vernünftiger Nahrungsmittelzufuhr. Garantiert wirksam,
kostengünstig und völlig frei von Nebenwirkungen. Außer natürlich für GSK.
(Hélène Rouquette-Valeins : Faut-il se méfier de la pilule minceur
Alli ?, in : SUD OUEST, 7. Mai 2009)
Neuer Pachtvertrag
Der Gemeinderat von Vendays-Montalivet hat auf seiner jüngsten Sitzung
beschlossen, den Pachtvertrag mit dem CHM in Montalive t
fortzuführen. Der alte Vertrag mit der Betreibergesellschaft des CHM
( Socnat: Société de financement des centres de nature ) aus dem Jahre
2000 war am 31. März 2009 ausgelaufen. Für 2009 ist ein noch aus dem
alten Vertrag resultierender Pachtpreis von 372.203,98 Euro zu zahlen.
Zum nächsten Jahr gibt es eine Steigerung um 20% auf dann 446.644,78
Euro. Der neue Pachtzins wird all drei Jahre an die Geldwertentwicklung
gemäß den Veränderungen des Baukostenindex angepasst.
Der Gemeinderat stimmte ebenfalls einem Antrag des CHM auf Errichtung
eines Golf-Übungsplatzes zu, der gegenüber dem CHM errichtet werden
soll. Zuvor muss jedoch der Flächennutzungsplan für dieses Gelände
geändert werden, was aber angesichts der deutlichen Bereitschaft der
Gemeinde, die Aktivitäten des CHM zu fördern, nur eine Formsache sein
dürfte.
( Lyne Llobell : Le bail du Centre-hélio marin est reconduit , in :
SUD OUEST, 6. Mai 2009)
Landwirtschaftsaustellung
In Bordeaux findet auf dem Messegelände vom 16. bis zum 25. Mai die
zweitgrößte Landwirtschaftsausstellung in Frankreich statt. Insgesamt
werden u. a. 5.000 Tiere der verschiedensten Arten und Rassen
aufgeboten. Man wird Kühe, Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel
und sogar Hunde sehen können, wobei die meisten Tiere – soweit möglich –
in Aktion gezeigt werden. An einer Vielzahl von Ständen werden Produkte
der landwirtschaftlichen Produktion ausgestellt und zum Kosten und
Kaufen angeboten. Besondere Attraktion wird ein Bauernhof sein, der auf
3500 m² anschauliche Einblicke in die Funktionsweise eines
landwirtschaftlichen Betriebes geben wird.
(Jacques Ripoche : La « leçon de choses » de la Foire exposition, in :
SUD OUEST, 6. Mai 2009)
Sie kommen wirklich
Lange angekündigt, von kaum einem Verkehrsteilnehmer wirklich sehnlich
erwartet, werden jetzt die ersten Radaranlagen montiert, die
Rotsündern an Ampeln das Fürchten und Zahlen lehren sollen. Die ersten
beiden Anlagen werden auf dem boulevard Wilson und an der Kreuzung
cours Portal – cours de la Martinique installiert. Die
Inbetriebnahme soll am 25. Mai erfolgen zusammen mit einem weiteren
Gerät cours de la Marne – Malbec-Peyronnet . Am 29. Juni werden zwei
weitere Radarstationen eingeschaltet: boulevard Roosevelt und route
de Toulouse . Die sechste (und sicherlich nicht letzte) wird sich am
cours de Verdun, place Tourny um risikobereite Autofahrer kümmern.
Anders als die Geschwindigkeitsradars werden die Ampelkontrollanlagen
nicht durch Warnschilder angekündigt. Die Geräte sind zudem absolut
humorlos, farbliche Definitionen und Ausreden wie dunkelorange etc.
werden nicht akzeptiert. Rot ist rot und dann kostenpflichtig. Und die
Kosten sind beträchtlich. Dazu gibt es den Abzug von vier Punkten vom
Konto des Führerscheins. Einziges Entgegenkommen für erwischte
Rotsünder: sie bekommen zwei Fotos, eins, dass sie beim Überschreiten
der Haltelinie zeigt und eins, das sie auf dem riskanten Weg über die
Kreuzung verfolgt. Mehr Service ist nicht drin.
( Jean-Michel Desplos : Les feux rouges sous surveillance continue ,
in : SUD OUEST, 5. Mai 2009)
Neue Geschwindigkeitsbegrenzungen
Am 19. Juni wird ein neues System von Geschwindigkeitsbegrenzungen
wirksam, das den Verkehrsfluss auf die Rocade in Bordeaux verbessern
soll. Dazu werden in unterschiedlich großen Zonen vor dem Erreichen der
Rocade die zulässigen Geschwindigkeiten so abgesenkt, dass keine
Verzögerungen unmittelbar bei der Einfahrt in die Rocade entstehen.
Aufmerksamkeit ist angesagt. Kostenbewusstsein auch:
Geschwindigkeitsübertretungen gehören in Frankreich zum
gebührenpflichtigen, für die öffentlichen Kassen aber höchst lukrativen
Luxus.
( J.- M. D.: Accès à la rocade : les vitesses vont changer , in :
SUD OUEST, 5. Mai 2009)
Ende eines Nadelöhrs
Während die Aussichten dafür, dass der geplante Ausbau der über Bordeaux
führenden Hochgeschwindigkeitsstrecke zu dem ursprünglich ins Auge
gefassten Termin im Jahre 2015 fertiggestellt wird, immer kleiner
werden, sind die Arbeiten für die Beseitigung der Engstelle der
Eisenbahn vor der Einfahrt nach Bordeaux auf gutem Wege. Optimisten
hoffen, dass hier die Baumaßnahmen schon früher abgeschlossen sein
werden. Dabei werden zwischen der gare Saint-Jean und La Benauge die
Schienenanlagen auf vier Gleise erweitert. Schon 21010 soll dieser
Ausbaustand erreicht sein ebenso wie die Modernisierung der Gleisanlagen
bei der Einfahrt in den Bahnhof Saint-Jean.
( Jean-Paul Vigneaud: La fin du bouchon en bonne voie , in : SUD
OUEST, 5. Mai 2009)
Spiegeltanz
Drei Tage nach dem 1. Mai haben die Liebhaber des Tanzes das alte
Zentrum von Bordeaux von den Quais bis zum sich im Wasser spiegelnden
Börsenplatz in Besitz genommen. Es war ein Tag, der bestimmt war von
Musik und Tanz, vom Klang der Kastagnetten, von Tanzvorführungen aller
Stile, von Klassik bis hip hop, Polka, Reggae und Square Dance. Zu den
Aktiven gehörten etwa 40 Tanzgruppen der Region, sowie die französische
Tanzvereinigung. Der Nachmittag endete mit einem Auftritt aller
Beteiligten. Es folgte ein Ball. Da der Erfolg so groß war, soll es eine
ähnliche Veranstaltung beim Flussfest im Juni geben.
( Danse avec le miroir , in SUD OUEST, 4. Mai 2009)
Girondins auf Titelkurs
Die Girondins aus Bordeaux sind stramm auf Titelkurs. Am letzten
Wochenende haben sie Sochaux souverän mit 3:0 geschlagen, während
Tabellenführer Marseille nicht über ein Unentschieden hinauskam. Nun
stehen bei den Girondins ebenso viele Punkte auf dem Konto wie bei
Marseille, das lediglich dank seiner besseren Torausbeute noch führt.
Für die Mannen aus Bordeaux sind die Aussichten vier Spieltage vor Ende
der Meisterschaft gut, denn sie haben sieben Punkte Vorsprung vor dem
Drittplazierten und damit die Teilnahme an der ersten Runde der
Champions-Liga so gut wie sicher.
(UM 4. Mai 2009)
Gelungener Saisonstart in Port Médoc
Der 4. salon du vin et du nautisme in Port Médoc, endete am Sonntag,
-
- Mai 2009. Die Veranstalter sind zufrieden, beide Bereiche, Wein und
Freizeitschiffahrt haben ihre neuesten Produkte vorstellen und Käufer
dafür interessieren können. Und Zuschauer gab es reichlich, was bei
blauem Himmel und angenehmen Temperaturen eigentlich nicht unerwartet war.
(SUD OUEST, 3. Mai2009)
Zufriedenheit
Acht Jahre nachdem er von der Stadt Bordeaux den Zuschlag erhalten hatte
für ein umfassendes Programm der landschaftsgärtnerischen Umgestaltung
der Metropole an der Garonne , zieht Michel Corajoud, seines
Zeichens paysagiste, eine zufriedene Bilanz. Die wird von nahezu allen
geteilt, die sein Werk kennen. Mit der gestern erfolgten Übergabe des
parc Saint-Michel ist der letzte Baustein des Projekts fertiggestellt
worden. Die Grundidee und Hauptaufgabe wurde durch die weitgehende
Einstellung des Hafenbetriebs und die dadurch erforderlichen
Überlegungen der Umgestaltung und Änderung der Nutzungsmöglichkeiten der
ehemaligen Hafenanlagen und –gebäude gebildet. Jetzt steht an der Stelle
der heruntergewirtschafteten ehemaligen Speicher-gebäude einiges, was
die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich zieht.
Spektakulärer Höhepunkt der neuen Anlagen ist der miroir d’eau , der
„Wasserspiegel“ vor der place de la Bourse , der inzwischen weltweite
Bekanntheit erlangt hat.
Auf gelegentlich zu hörendes Bedauern, dass zu wenig Erinnerungen an den
alten Hafen erhalten geblieben sind, wird entgegnet, dass z. B. die
alten Kranschienen und die Poller an der Garonne ebenso wie die alten
Platten des Bodenbelags Originale aus den alten Anlagen sind, die damit
eine materielle Verknüpfung zwischen dem einst pulsierenden Hafen von
Bordeaux und der Gegenwart herstellen. Außerdem können, wie
gelegentliche Ereignisse zeigen, immer noch Schiffe an den alten
Kaimauern anlegen und damit belegen, dass der port de la lune seine
einstige Hauptbestimmung noch nicht ganz verloren hat.
(SUD OUEST, 3. Mai 2009)
Gut für die Umwelt
Vor fünfzehn Jahren haben drei Umweltbegeisterte und –besorgte ihre
spektakuläre Aktion abscisse 111 gestartet, bei der sie zu Fuß die
Strände vom Cap Fe rret bis zur Spitze von Le Verdon abgegangen sind,
und dabei allen Unrat, den sie am Strand gefunden hatten, einsammelten.
Daraus wurden dann Totems gefertigt und für eine begrenzte Zeit am
Strand aufgestellt, um auf die vom Meer hereinkommenden Verschmutzungen
aufmerksam zu machen. Die Grundidee ist geblieben, die Ausführung
jedoch ausgestaltet worden. In diesem Jahr wird am 2. Mai eine Aktion
éco-citoyen gestartet, bei der ab 10.30 am Strand I des CHM auf
intelligente und wirksame Art dem Schmutz am Strand zu Leibe gerückt
werden soll.
( Lyne Llobell : Les guetteurs du centre hélio-marin , in : SUD OUEST,
-
- Mai 2009)
Maidemonstrationen in Frankreich
Je nach Zähl- bzw. Schätzmethode werden die Teilnehmer an den
traditionellen Maidemonstrationen in Frankreich unterschiedlich
angegeben. In diesem Jahr schwanken sie zwischen 450.000 und 1,2 Mio.
Die Zahlen für das Vorjahr variieren zwischen 120.000 und 200.000. In
Bordeaux waren diesmal nach Angaben der Veranstalter 50.000
Demonstranten auf den Beinen, um gegen die aktuellen sozialen Zustände
zu protestieren.
(Entre 456 000 et 1,2 millions de manifestants en France, grosse
mobilisation dans le Sud-Ouest ; in :SUD OUEST, 1. Mai 2009)
Juni 2009
Vorsicht ist besser!
Nach den ersten Waldbränden des Sommers 2009 im Südwesten Frankreichs
beschloss der Präfekt der Region Aquitaine zur Unterstützung der
Feuerwehren bei Waldbränden 2 der 12 Canadairs, über die Frankreich
verfügt, von Anfang Juli bis Ende August fest in Mérignac zu
stationieren, um die Wege zu möglichen Einsatzorten zu verkürzen. (Die
Canadairs sind eigens für Feuerlöscheinsätze aus der Luft optimierte
Flugzeuge, die sowohl auf dem Wasser starten, landen und Wasservorräte
aufnehmen können, als auch auf normalen Rollbahnen landen können.)
( Claude Ferbos, Les Canadairs se posent enfin! In : SUD OUEST, 30.
Juni 2009)
Verstärkung für die Polizei
In diesem Sommer werden die Polizeikräfte des Médoc während der
Ferienzeit um 150 weitere Einsatzkräfte verstärkt, die die
Polizeidienststellen in Soulac und Lacanau im Juli und August verstärken
sollen. Die zusätzlichen Kräfte kommen zwar in eine Urlaubsregion,
sollen jedoch dort alles andere als Ferien machen. Ihr Auftrag ist klar
beschrieben: Verstärkte Verkehrskontrollen mit dem erklärten Ziel, dem
auch in Frankreich notleidenden Finanzminister wenigstens kleine
Zusatzeinnahmen zu verschaffen. Ob das gut ist, kann man sicher nicht
eindeutig beantworten. Eindeutig und klar ist jedoch die Tatsache, dass
die Unfallstatistik in Frankreich sehr viel besser aussieht, seitdem die
Polizei kompromisslos gegen Geschwindigkeits- und Alkoholverstöße im
Straßenverkehr vorgeht..
( Julien Lestage, Les gendarmes se préparent à surveiller la vague
festivale , in : SUD OUEST, 30. Juni 2009)
Die ersten großen Waldbrände des Sommers 2009
Das Zusammentreffen von Gewitter, Wind und durch Sturm verwüstetem Wald
hat westlich von Mont-de-Marsan in den Landes am Samstag mehr als 100
Hektar Kiefernwald in Flammen und Rauch aufgehen lassen. Das Feuer
konnte dank der Löschhilfe aus der Luft durch zwei Canadairs bis zum
Sonntagabend unter Kontrolle gebracht werden.
( J.L.H. : Premier grand feu de forêt , in : SUD OUEST, 29. Juni2009)
Erleichterung in Bordeaux
Bordeaux atmet erst einmal erleichtert auf, weil die UNESCO der Stadt
den Titel „Weltkulturerbe“ nicht aberkannt hat. Dies aber nur unter der
Auflage, dass bis zu einer neuen Entscheidung im nächsten Jahr die Pläne
für die geplante neue Brücke über die Garonne überarbeitet werden
müssen. Nachdem Dresden der Titel „Weltkulturerbe“ wegen des Baus einer
ähnlichen Brücke über die Elbe genommen wurde, ist man sich in Bordeaux
alles andere als sicher, dass man den UNESCO-Titel behalten kann. Der
Bürgermeister von Bordeaux hat jedenfalls gesagt, wenn er die Wahl hätte
zwischen dem UNESCO- Titel und der Brücke, bräuchte er nicht lange
nachzudenken: er nähme die Brücke.
( Unesco : Bordeaux respire , in: SUD OUEST, 29. Juni 2009)
Feiern zum14. Juli
Die Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer, ihre Angehörigen und
Veteranen aller Kriege bereiten in Gaillan die Festlichkeiten für den
französischen Nationalfeiertag (14. Juli) vor. Die Feiern werden um 12
Uhr am Kriegerdenkmal mit einer Kranzniederlegung beginnen , gefolgt von
einem Umtrunk am Gemeindesaal, wo der Leiter der Vereinigung der
ehemaligen Soldaten der Vereinigung Blouses Roses einen Scheck übergeben
wird. Im Restaurant le Canoe können danach Interessierte an einem
Freundschaftsessen teilnehmen. Anmeldung erbeten unter Tel.05.56.41.51.31
( Georges Rigal, La cérémonie du 14 Juillet , in: SUD OUEST, 29.Juni
2009).
Montalivet im Harley-Rausch
Das letzte Juniwochenende ist seit Jahren für Montalivet und Umgebung
ein ganz besonderes. Schon Tage vorher hört man an den satten
Motorengeräuschen, die sogar die Brandung des Meeres übertönen, dass das
Bikertreffen naht. Mehr als 3000 Biker, richtige und vollwertige mit
Harley-Davidson unter dem Sattel und ein paar andere, noch nicht
Bekehrte mit anderen Marken belagern dann mit ihren Bräuten und Freunden
Plätze, Straßen. Ein nicht enden wollendes Dröhnen erfüllt die Luft, bis
sich der Biker-Corso am Sonntagvormittag auf den Weg nach Soulac macht,
wo es zu einem Treffen auf dem großen Platz vor dem Museum kommt, wobei
die Extravaganz der Fahrzeuge so richtig zur Geltung kommen kann.
Weniger lustig fanden Anlieger, dass in der Nacht von Samstag zu Sonntag
in Montalivet eine Freiluftdisko mit unerträglichem Radau die gesamte
Gegend tyrannisierte, bevor dann weit nach Mitternacht noch ein
Feuerwerk abgebrannt wurde, auf das die meisten friedlichen Anwohner
gern verzichtet hätten.
(Ulla Marwedel, 28.Juni 2009)
Lieblingsküste Atlantik
Nach den Ergebnissen einer Umfrage in den Sonntagsausgaben des SUD
OUEST und des Midi Libre ziehen die Franzosen die Atlantikküste
Aquitaniens der Mittelmeerküste des Languedoc-Roussillion als
Urlaubsgebiete vor. 52% der Befragten erklärten, sie zögen die
Atlantikküste im Südwesten Frankreichs vor, 42% die Mittelmeerküste, und
6% weder den Atlantik noch das Mittelmeer. Auf die Frage, wo man das
beste Preis-Leistungsverhältnis finden könne, antworteten 61%, das sei
im Südwesten möglich, während 30% für das Languedoc-Roussillion
plädierten, 5% fanden, dass sei in keinem der beiden Gebiete zu finden
und 4% wollten sich nicht äußern.
(C.De et G.M., Les Français rêvent d’un été très Sud-Ouest, in :
SUDOUEST, 28.Juni 2009)
Gastankerhafen
Das Projekt des Gastankerhafens hat nicht nur Gegner, auch im Médoc.
Wohl aus diesem Grund ist in den Gemeinden des nördlichen Médoc bislang
noch keine eindeutige Stellungnahme pro oder contra getroffen worden.
Das soll sich jetzt ändern, wenn im Conseil communitaire des
Gemeindeverbandes der Pointe du Médoc über die Haltung zum
Gastankerhafenprojekt beraten und abgestimmt werden soll. Vorausgegangen
war eine Abstimmung der Mitglieder dieses Conseil communitaire, der mit
deutlicher Mehrheit dafür plädiert hatte, eine Abstimmung durchzuführen.
Die wird jetzt für Anfang Juli erwartet und hoffentlich eindeutige
Verhältnisse schaffen.
( Maguy Caporal: Le débat du méthanier rattrape la Pointe du Médoc ,
in : SUD OUEST, 27. Juni 2009)
Krönung der Rosière in Grayan
In Grayan wird am Sonntag, dem 28. Juni die Rosière 2009 gekrönt.
Dazu versammeln sich um 11.00 h am Croix de Sicaud Bewohner und
Vereine, um zur Mairie zu ziehen. Dort wird dann der offizielle Akt
der Krönung der neuen Rosière vollzogen, bevor um 11.45h in der Kirche
von Grayan eine Messe gefeiert wird, bei der der Chor der
Musicomédiens einen wichtigen Part übernehmen wird.
( La Rosière couronnée ce dimanche , SUD OUEST, 27. Juin 2009)
Die Weingüter der Familie Rothschild im Médoc
Die beiden Châteaux Lafite Rothschild und Duhart Milon gehören der
Familie Rothschild, die mit Umsicht darüber wacht, dass der Nimbus, der
ihren Wein umgibt, erhalten bleibt.
Schon die Vorbereitung des Bodens der Weinfelder wird mit größter
Sorgfalt betrieben: Drainagesysteme wurden angelegt, Oberflächenwasser
wird abgeführt, damit sich die Rebstöcke ideal entwickeln können. In
jedem Jahr werden Verbesserungsmaßnahmen von der technischen Equipe
diskutiert und studiert. In diesem Jahr wird überlegt, Gebäude und
Verfahren für die Lagerung zu erneuern. Château Lafite ist das einzige
Weingut, das über eine eigene Böttcherei verfügt. Insgesamt arbeiten 125
Angestellte ganzjährig auf den Rothschildschen Gütern. Dazu kommen
weitere 300 Arbeitskräfte während der Erntezeit, die gebraucht werden,
um die von Hand vorgenommene Weinlese durchführen zu können..
Trotz des besonderen Rufes der Rotschild-Weine hat sich auch bei ihnen
die weltweite Wirtschaftskrise bemerkbar gemacht. Zwar konnte bisher die
gesamte Produktion verkauft werden, die zu erzielenden Preise aber sind
in den letzten zwei Jahren um 45% gefallen. Damit wurde für den primeur
2008 , der allgemein als sehr vielversprechend gilt, „nur noch“ 100 Euro
pro Flasche erlöst. Für alle, die ihon immer in Rothschild-Weine
investieren wollten, der Zeitpunkt zum Einstioeg.
( François Wolff, Un vin d’exception, in: SUD OUEST, 27. Juni 2009)
Gipfelstürmer mit strammen Waden
Am morgigen Samstag soll ein lang gehegter Traum des 80jährigen Paul
Evrard aus Saint Médard Wirklichkeit werden: er wird mit dem Rad,
begleitet von etwa zwanzig Radsportlern, den gefürchteten Gipfel des
Tourmalet in den Pyrenäen erklimmen. Der 18 km lange Anstieg, den es
dabei zu absolvieren gilt, war in der Vergangenheit oft genug von
entscheidender Bedeutung für die Tour de France. Bleibt zu hoffen, dass
der rüstige Radsportveteran bei seinem Ansturm auf den Tourmalet seine
jüngeren Begleiter am Berg nicht so abhängt, dass sie Schaden an ihrem
Selbsbewußtsein nehmen.
(Hervé Pons, Mollets de vingt ans, in: SUDOUEST, 26. Juni2009)
Hard-disco-Bericht
Der Bereich hard-disco, in das Französische aus dem Englischen
importiert, wo er in ausgeschriebener Form hard discount heisst, was dem
französischen maxi-discompte entspricht, hat, wie leicht zu sehen ist,
nichts mit Diskotheken etc zu tun, sondern mit dem Einzelhandel,
vornehmlich mit Nahrungsmitteln und sonstigen für den Haushalt
bestimmten Produkten. Dieser Marktbereich hat in den letzten Jahren in
Frankreich einen rasanten Zuwachs zu verzeichnen. Inzwischen ist der
Marktanteil der Billiganbieter auf 14% angestiegen. Spitzenreiter mit
1.200 Verkaufsstellen ist die deutsche Firma Lidl, die allein 31% der
Umsätze in diesem Marktsegment durch ihre Kassen leitet. Hinter Lidl
folgt Leader Price, Ableger von Casino, mit 380 Läden, gefolgt von Aldi
und Ed , Tochter von Carrefour. Dahinter kommen noch zwei Konkurrenten
mit geringeren Anteilen Netto (Intermarché) und Le Mutant. Das Ansehen
dieser Billiganbieter ist inzwischen recht gefestigt, wobei das
qualitative Niveau der Angebote von der Kundschaft als gleichwertig
eingestuft wird zu den herkömmlichen Anbietern.
(Six marques dominent le créneau, in : SUD OUEST, 26. Juni 2009)
Zukunftsmusik – Projekt Enerbois
Auf dem Gebiet der Gemeinde Hourtin wird die Durchführung eines
Projekts vorbereitet, mit dem rund 40 neue Arbeitsplätze geschaffen
werden sollen. Es geht dabei um zwei verschiedene Vorhaben, bei denen
natürliche und nachwachsende Rohstoffe für die Energiegewinnung
aufbereitet und einsatzbereit gemacht werden sollen. Geplant ist eine
Anlage, die Holzpellets herstellt und vermarktet und geplant ist weiter
eine Anlage, die elektrische Energie aus Biomasse verschiedener Art
erzeugen soll. Dafür wird ein Kapitalbedarf von 40 Mio Euro
veranschlagt. Das Doppelprojekt wird von der in Vendays-Montalivet
ansässigen Firma Ener-Biomasse vorangetrieben. Möglicher
Produktionsbeginn könnte das Jahr 2010 sein, wenn alle
Genehmigungsfragen und einzelne Probleme der Finanzierung zügig gelöst
werden können.
(Julien Lestage: Le projet Enerbois pourrait voir le jour à Hourtin,
in : SUD OUEST, 26. Juni 2009)
Seekiefer auf dem Vormarsch
Die Nutzung des Holzes des Pin maritime (Seekiefer) hat vielerlei
Vorzüge: kurze Transportwege, gute Umweltverträglichkeit, Förderung der
heimischen Wirtschaft. Diese Vorzüge bestehen schon lange, aber es ist
auffällig, dass sie bislang noch nicht so nachhaltig entdeckt und
genutzt worden sind, wie dies vielerorts gewünscht wird. Um hier die
Dinge voranzubringen, hat jetzt eine Veranstaltung stattgefunden, auf
der 150 Gewerbetreibende aus dem Bereich Holzverarbeitung mit den
Vorzügen des Pin martime vertraut gemacht wurden. Was dabei erreicht
worden ist, wird freilich erst in der Zukunft zu sehen sein, aber es ist
auf jeden Fall ein Anfang.
(Le Pin maritime séduit les artisans, in : SUDOUEST, 26. Juni 2009)
Ein Teller für das Weinfest 2010
Die Vinexpo ist noch nicht zu Ende, da laufen die Planungen für das
Weinfest 2010, das seit 1998 alle zwei Jahre in Bordeaux im Wechsel mit
Vinexpo gefeiert wird, bereits auf Hochtouren. Den Besuchern sollen
Höhepunkte der französischen Weinkultur und der französischen Küche,
besonders des Südwestens wie Gänseleberpastete aus den Landes, Schinken
aus Bayonne und dem Baskenland, Austern aus Arcachon neben einem
reichhaltigen Kulturprogramm geboten werden, zu dem auch ein Kongress
der internationalen Oenologenvereinigung gehört. Im nächsten Jahr wird
Québec Ehrenpartnerstadt sein und dem Fest internationales Flair und
Gäste vermitteln.
Inzwischen exportiert Bordeaux nicht nur Wein, sondern auch seine Feste:
In Hongkong wird z. B. ein ähnliches Fest wie das Weinfest gefeiert
( César Compadre, L’ assiette à la fête du vin , in: SUD OUEST, 25. Juni
2009)
Großer Einsatz für eine saubere Stadt
Die Bewohner der Innenstadt von Lesparre, die an das Motorengeräusch des
Fahrzeugs gewöhnt sind, das allmorgendlich die Straßen reinigt und
besprengt, müssen sehr bald auf das bekannte Geräusch verzichten. Man
kann nicht alles haben. Die Stadtverwaltung von Lesparre hat für 63.000
Euro fünf neue Fahrzeuge angeschafft, die mit Elektromotoren ausgerüstet
sind und nahezu geräuschlos und auf jeden fall abgasfrei funktionieren.
Die durch sinnvolle Zusatzausrüstungen flexibel einsetzbaren Fahrzeuge
haben einen Aktionsbereich von 80 km, bevor sie wieder an die Steckdose
müssen zum Aufladen der Batterien.
( Georges Rigal, Pour une ville propre, verte et écologique , in:
SUDOUEST, 25. Juni 2009)
Höhenflug
Die Preise für Fahrten mit der Bahn (Regionalzüge und Intercity) werden
zum 1. Juli um 3,4% erhöht. Bereits im Januar waren die Preise für
TGV-Reisen um 3,5% angehoben worden. Begründet wurden die deutlich über
der Inflationsrate liegenden Preissteigerungen mit Investitionsvorhaben
der Bahn, die ohne diese Anhebungen nicht zu realisieren seien.
( Trains régionaux et Corail: hausse des tarifs de 3,4% au 1er
juillet , in : SUD OUEST, 25. Juni 2009)
Sinkflug
Umsätze und Ergebnisse im Weinanbau und –handel des Bordelais sind immer
noch rückläufig. Nicht unerwartet fallen daher auch die Preise für
Weinanbauflächen. Während der Durchschnittspreis aller Anbaugebiete pro
Hektar im Jahr 2007 bei 88.750 Euro lag, fiel er im Jahr 2008 auf 77.941
Euro. Von der Entwicklung ausgenommen sind die ausgesprochen
Spitzenlagen. So hat sich etwa in Margaux der Preis von 750.000 Euro im
Jahr 2007 auf nunmehr 1 Mio Euro erhöht. Ähnlich in Pauillac, wo 2007
650.00 Euro und 2008 700.000 Euro pro Hektar erzielt wurden.
Schnäppchenjäger sollten sich also auf die zweite und dritte Reihe
konzentrieren.
( Th. Gironde, Vignes: La crise perdure , SUD OUEST, Immobilier, 24. Jun
i2009)
Angelwettbewerb
Am 25. 26. Juli 2009 begrüßt Le Verdon-sur-Mer im Rahmen der Labrax
Tour die Sportfischer zur Austragung der diesjährigen Etappe bei Port
Médoc in der Girondemündung.
( Challenge de pêche du bar aux leurres , in: SUD OUEST 24. Juni2009)
Kitesurfwochenende für Mädchen und Frauen
Am kommenden Wochenende lädt Lacanau zu einem Kitesurfkursus für
Mädchen und Frauen ein, um zu zeigen, dass dieser Sport durchaus vom
weiblichen Geschlecht ausgeübt werden kann. Neben der sportlichen
Betätigung soll auch der vergnügliche Aspekt nicht zu kurz kommen. Am
Samstag wird es einen Aperitif mit Videopräsentation der sportlichen
Aktivitäten des Tages sowie eine riesige Paella geben.
( Julien Lestage, Ce weekend, les filles sont aux commandes , in: SUD
OUEST, 24. Juni 2009)
Prickelnder Angriff
Seit einigen Jahren ist auch in Frankreich zu bemerken, dass – besonders
beim Apéritif, aber auch bei anderen Anlässen der Crémant dem
Champagner den ersten Rang in der Skala der beliebtesten Getränke
streitig macht. Es ist nicht nur der im Vergleich niedrige Preis (5 bis
6 Euro für eine Flasche Crémant guter Qualität gegenüber mindestens 12
Euro für Champagner), der die Marktanteile des in allen großen
Weinanbaugebieten Frankreichs produzierten Crémant so sehr hat wachsen
lassen, sondern seine Spritzigkeit, die ihn zum Lieblingsgetränk vieler
Menschen rund um den Globus machte.
(César Compadre, Les bulles à l’assaut de l’apéro, in :SUD OUEST, 23.
Juni 2009)
Strandüberwachung im Amt
Am Samstag, d. 20. Juni 2009 setzte der Bürgermeister von Grayan ,
Serge Laporte, den Strandüberwachungsposten am Hauptstrand von Euronat
wieder offiziell in seine Funktion ein. Gleichzeitig konnte er die
Wiedergewinnung des Pavillon Bleu, der Auszeichnung für besonders gute
Wasser- und Strandqualität sowie Aufklärung und Information der
Badegäste verkünden. Michel Maut, der Chef der
Strandüberwachungsequipe, und sein Team werden bis September im Einsatz
sein für die Sicherheit der Badenden. In Euronat setzt damit die
geregelte Strandüberwachung 10 Tage eher ein als in Le Gurp . Die
Rettungsschwimmer hoffen, dass es auch in diesem Jahr wie in den Jahren
zuvor in Euronat keine schweren Unfälle geben möge. Sie werden die
Badenden immer wieder dazu anhalten, die nötige Vorsicht walten zu lassen.
( Maguy Caporal, Le poste central d’Euronat , in: SUD OUEST, 23. Juni 2009)
Regelungen für Landfahrercamps
Es ist in jedem Sommer dasselbe. Vielerorts schlagen die gens du
voyage (Landfahrer) und ihre Familien ihre (wilden) Lager auf. Die
Gemeinden im Médoc versuchen durch Vergabe fester Lagerplätze und fester
Zeiten für den Verbleib auf diesen Plätzen in Zusammenarbeit mit der
Polizei und der Ordnungsbehörde zu verhindern, dass sich wilde Camps zu
bleibenden, unkontrollierbaren Einrichtungen entwickeln. Bislang hat
sich dieses Verfahren offenbar bewährt.
( Sylvaine Dubost, Campements itinérants , in : SUD OUEST, 23.Juni 2009)
Winzerinnen im Bordelais
Echte Winzerinnen erkennt man an ihren Händen, die die Spuren der Arbeit
im Weinberg in Form von Kratzern und Narben tragen, so sagt man. Von den
10.000 Winzern im Bordelais sind etwa 5% Frauen, von denen sich 57 im
rein weiblichen Wein –Club L& Vin zusammengeschlossen haben. Wie diese
Frauen in der bislang von Männern dominierten Welt des Weinbaus
zurechtkommen, können Sie nachlesen, wenn Sie den unten angegeben Text
anklicken.
(Bettina Cosack, Launen der Natur, in: Berliner Zeitung, 20. Juni 2009)
Mehr finden Sie, wenn Sie hier klicken:
http: www.berlinonline.de berliner-zeitung archiv .bin dump.fcgi 2009 0620 horizonte 0006 index.html
Revolutionäres von der VinExpo
Welcher (nicht nur französische) Weinliebhaber kennt nicht das herbe
Gefühl bitterer Enttäuschung, wenn er feststellen muss, dass der
Inhalt der vor einer Woche geöffneten Flasche Wein, die nur zur Hälfte
geleert wurde, vom Geschmack her nicht mehr dem der ersten
Flaschenhälfte entspricht und allenfalls eine gute Sauce verfeinern
kann. Diesem Problem der Konservierung des Weins auf seiner
ursprünglichen Qualitätsstufe haben sich Winzer und
Lebensmittelchemiker überall in der Welt gewidmet. Nun scheint man das
erhoffte Ziel erreicht zu haben. Das Zaubermittel, in dessen
Entwicklung rund 100.000 Euro investiert wurden, heißt Wikeeps
(Winekeeping system) und verspricht eine Qualitätshaltung in der
Flasche, , auch wenn Glas für Glas konsumiert wird. Bei dem neuen
System wird ein neutrales Lebensmittelgas in die angebrochene Flasche
gegeben, das den verbleibenden Wein vor Oxydation schützt. Wikeeps
verteilt sich direkt im Flaschenhals. Ein von den Franzosen Vincent
Bonhur und Christophe Lartigue entwickeltes Wikeeps Set, (mehrere
Kartuschen Lebensmittelgas, Reinigungsbürste und Anwendungsvideo
inklusive) kostet 149 Euro . Eine weitere Neuigkeit auf der Vinexpo
ist eine „Weintasche“, die 3 Liter enthält und auch über einen
Gießhahn verfügt. Nach Anbruch der Tasche hält der Wein seine Qualität
6 Wochen lang.
( César Compadre, Des Petites doses, c’est l’avenir du vin , in:
SUDOUEST, 22. Juni 2009)
Chinesischer Großeinkauf
Das Château Richelieu in Fronsac wurde von Mme An, der Direktorin
der Holding Hongkong &International gekauft. Der qualitativ beste Wein
des Schlosses, la „Favorite“ wird künftig exklusiv in China verkauft
werden. Die neuen Besitzer beabsichtigen, die Weinproduktion in den
kommenden Jahren zu verdoppeln.
( Emmanuelle Frère, Gros achat chinois, in: SUD OUEST, 22. Juni 2009)
Neuerungen in Uni-Médoc
Uni-Médoc hat eine neue Flaschenfüllanlage in Gaillan eingeweiht.
Der neu renovierte Komplex entspricht modernsten hygienischen
Anforderungen, und die Räume, in denen die Maschinen stehen, sind
isoliert vom Publikumsverkehr, so dass bis zur Abfüllung kein
Unbefugter mit dem Wein in Berührung kommen kann. Bei dieser
Gelegenheit wurde auch die Auszeichnung mit der IFS, die die
Produktionsgemeinschaft erhielt, gefeiert. 6000 Flaschen können nun
stündlich gefüllt werden, d.h. 5 Millionen Flaschen pro Jahr.
Insgesamt wurden 630000 Euro für die Modernisierung der Weinlese unter
ökologischen Gesichtspunkten ausgegeben. Pedro Roja, der Präsident von
Uni-Médoc betonte, dass trotz des technischen Fortschritts der Kampf
gegen den Alkoholismus nicht gewonnen werden konnte, aber er hob
hervor, dass der Wein überall in der Welt, wenn er in Maßen konsumiert
wird, positiven Einfluss auf die Menschen habe.
( Georges Rigal, Uni-Médoc se dote de locaux innovants , in: SUD
OUEST, 22. Juni
2009)
Erosion
In Lacanau fand gestern ein von der Stadt initiiertes Forum zum
Problem der Küstenerosion am Atlantik statt, um die Bevölkerung und die
Behörden mit der Thematik vertraut zu machen.
Jährlich erobert das Meer 1-2 m Küste. Durch seine Lage auf der Vordüne
ist Lacanau diesem Prozess in besonderer Weise ausgesetzt. Im Kampf
gegen die Erosion werden Maßnahmen unternommen, die wie in Sables
d’Olonne schon erste Erfolge zeigen. Durch Wiederaufschieben des
Sandes aus dem Meer, durch künstliche Aufschüttung, durch Anlage von
Drainagen zur Trockenlegung der Strände versuchen Wissenschaftler,
Ingenieure und Techniker der Erosion Einhalt zu bieten. In Lacanau
könnte, wenn die vorhandenen Ansätze weiter verfolgt werden, ein
Pilotprojekt für den Kampf gegen die Erosion an der Atlantikküste entstehen.
( Julien Lestage, L’érosion fait débat , in : SUD OUEST, 21. Juni 2009)
Französische Weintrinker lieben Qualität.
Frankreich steht an erster Stelle der weinanbauenden, exportierenden und
konsumierenden Länder der Welt. 60 Länder produzieren weltweit Wein,
seit langem stehen Frankreich, Italien und Spanien an der Spitze. Zwei
Drittel des Weins werden in Frankreich selbst vermarktet, ein Drittel
wird exportiert. Der Weinkonsum der Franzosen ist zwar auf 60 Liter pro
Jahr zurückgegangen, dafür aber wird Wein besserer Qualität bevorzugt
und auch die Trinkgewohnheiten sind dabei sich zu verändern: Wein wird
nicht mehr nur zum Diner konsumiert, sondern auch zum Aperitif oder auch
außerhalb der Mahlzeiten.
(C. C.. Le Français boit moins, mais mieux, in: SUDOUEST, 21. Juni 2009)
Weinmesse in Bordeaux.
In Bordeaux beginnt am Sonntag, 21. Juni 2009 die Vinexpo , die
bedeutendste Weinmesse der Welt. An den 5 Tagen, die dem Weinhandel in
Zeiten der Rezession neue Impulse geben sollen, können sich Weinexperten
aus der ganzen Welt treffen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen
austauschen. Zu der Messe selbst haben nur Fachleute Zutritt, dennoch
ist für alle gesorgt, denn die am 20. und 21. Juni stattfindenden
Festivitäten zum Flussfest bieten allen etwas und noch mehr.
( César Compadre, Vinexpo ou le royaume des vins décrypté in: SUDOUEST,
-
- Juni 2009)
Surfbootmeisterschaftslauf in Montalivet
An diesem Wochenende findet am Strand des CHM in Montalivet der erste
Lauf der diesjährigen französischen Surfbootmeisterschaften statt. Diese
aus Australien kommende Mannschaftssportart wurde vor 10 Jahren von dem
Rettungsschwimmer Philippe Dimo aus der Gironde in Frankreich bekannt
gemacht und hat seither immer mehr Sportler begeistert. In diesem Jahr
werden Mannschaften aus Bègles, Biarritz, Hossegor und Spanien als
Teilnehmer erwartet.
( Première étape de la Coupe de France de surfboat , in: SUD OUEST,20.
Juni 2009)
Austern aus dem Bassin von Arcachon
Seit dem 18. Juni 2009 sind die Austern aus dem Becken von Arcachon
wieder uneingeschränkt für den Verzehr und den Handel freigegeben,
nachdem alle erforderlichen Testergebnisse negativ waren. Bestehen blieb
allerdings noch das Verbot des Verzehrs Handels mit Muscheln aus dem
Bassin von Arcachon.
( Les huîtres du Bassin bonnes à la vente , in: Sud OUEST, 19. Juni 2009)