Médoc-Notizen 2014/I

 

Médoc-Notizen Archiv 2014/I (Januar – März 2014)

Januar 2014

Dementi

Der mit den Arbeitsmarktreformen des Kanzlers Gerhard Schröder eng verbundene Peter Hartz ist, wie offiziell von der Presseabteilung des französischen Staatsoberhauptes mitgeteilt wurde,  von Präsident Hollande nicht als Berater ausersehen worden, um die wenig ermutigende Situation der französischen Arbeitslosenstatistik aufzubessern. Gleichwohl verlautete aus amtlicher Quelle, Peter Hartz habe sich zu einem informellen Gespräch im Elysée-Palast, dem Amtssitz des französischen Präsidenten, aufgehalten.

(L’Élysée dément la rumeur sur Peter Hartz, in : SUD OUEST, 29. Jan. 2014)

 

Hohe Wellen

Wie bereits gemeldet, wird es in den nächsten Tagen starke Belastungen für die schon arg ramponierten Küstendünen des Médoc geben. Von den in den letzten Tagen in aller Hast aufgeschütteten Sandmengen am Fuß der Dünen in Soulac, L’Amélie, Montalivet und anderswo sind durch die letzten beiden Fluten schon wieder größere Mengen abgespült worden. Der Höhepunkt der Belastung für die Küste wird der Sonntag sein, an dem bei einem Koeffizienten von 113 mit Wellenhöhen von 5 bis 6 Metern gerechnet werden muss.

(J. Lestage: Avis de fortes vagues: les plages du Médoc se préparent à une « érosion terrible », in : SUD OUEST, 29. Jan., 11.53h, Internet-Ausg.)

 

Zur Situation an den Küsten des Médoc am 28. Jan. 2014:

http://www.sudouest.fr/2014/01/28/avis-de-fortes-vagues-les-plages-du-medoc-se-preparent-a-une-erosion-terrible-1444228-3212.php

 

Warnung für den Südwesten

Météo France veröffentlicht eine Warnung für die Küsten in Südwestfrankreich . Für die nächsten Tage ist mit hohen Koeffizienten  und starkem Seegang zu rechnen, so dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Küsten wieder stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu kommen Windgeschwindigkeiten, die in Böen Orkanstärke erreichen können, so dass Vorsicht anzuraten ist. Die Warnung gilt zunächst bis zum Mittwoch, 29. Januar um 6.00h, doch wird sich die Wetterlage noch mehrere Tage so darstellen wie in der Warnung vorhergesagt. Die Koeffizienten, die am Dienstag mit 64 und 72 angegeben werden, nehmen in den danach folgenden Tagen kontinuierlich zu. Sie erreichen ihr Maximum am Samstag und Sonntag mit Werten von 113 und 114. Erst am Dienstag, dem 4. Februar, liegen sie wieder unter 100, und dann müsste sich eigentlich die bis dahin bestehende Gefährdung für die Küsten legen.

http://vigilance.meteofrance.com/

 

Wenn das Ende gut ist, ist dann alles gut?

Manchmal vielleicht, aber es geht auch anders. Zu berichten ist von einem Fuchs, der handzahm in einer Familie lebte, die ihn als Fuchsbaby neben seiner toten Mutter gefunden, mitgenommen und aufgepäppelt hatte. Aus dem Füchslein wurde ein richtiger Fuchs namens Zouzou und aus dem Fuchs ein Problem, weil es ein französischer Fuchs ist. In Frankreich ist es nämlich verboten, wildlebende Tiere zu Hausgenossen zu machen. Geschieht das doch, ist das ein Fall für die Behörden, die dann schlicht und wenig ergreifend verfügen, dass das betreffende Tier nicht gehalten werden darf. Scheint eindeutig, macht aber deutlich, dass man sich um die Befindlichkeit des betreffenden Tieres wenig Gedanken macht. So auch bei dem Fuchs, um den es hier geht. Dem wurde auf behördlich Anordnung das weitere Verbleiben bei seiner Adoptionsfamilie untersagt. Die klagte dagegen und bekam erst Recht, dann wurde der Urteilsspruch in der nächsten Instanz aufgehoben, doch hatte man sich inzwischen um einen Befähigungsnachweis bemüht, der es, wenn man ihn hat, erlaubt, eigentlich wildlebende Tiere bei sich zu Hause zu halten. Und diese Erlaubnis kam von der Präfektur gerade noch rechtzeitig, so dass der letzte Gerichtsbeschluss aufgehoben werden konnte. Hier wäre die Geschichte von Zuzou eigentlich zu Ende, wenn man nicht auf die Frage käme, wofür Behörden und Gerichte eigentlich alles Zeit haben. Sind die wirklich dafür geschaffen, sich Gedanken um elternlose adoptierte Füchse zu machen, und das in mehreren Instanzen….?  

(Zouzou le renard : l’épilogue ? in : SUD OUEST, 25. Jan. 2014)

 

Arbeitslosigkeit

In Frankreich hat die Zahl der Arbeitlosen im Dezember 2013 um 10.200 zugelegt. Auf das ganze Jahr gerechnet betrug die Zunahme 177.800, so dass jetzt mehr als 3,3 Millionen Franzosen ohne Arbeit sind. Damit hat die Arbeitslosigkeit in Frankreich einen neuen Höchststand erreicht, bei dem mehr als 10% der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter ohne Anstellung sind, mehr als doppelt so viel wie in Deutschland zum gleichen Zeitpunkt.. Die Statistiker fürchten, dass es bald 11% sein werden. Für Präsident Hollande, der mit dem Anspruch angetreten war, die Beschäftigungssituation  in seinem Land nachhaltig ins Positive zu wenden, ist dies eine bittere Enttäuschung. Aber auch hier gelingt es Politikern, Erstaunliches zu entdecken und doch noch so etwas wie Optimismus zu verbreiten: Die Zuwachsraten bei der Arbeitslosigkeit haben  im Verlauf des Jahres 2013 wahrnehmbar abgenommen. Tatsächlich hat sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit von durchschnittlich 33.000 in Monat während des ersten Vierteljahres 2013 auf nur noch 2.500 pro Monat im letzten Vierteljahr verlangsamt, aber damit lässt sich nur bei besonders gutem Willen eine Entwicklung zum Positiven ausmachen.

(M. Landré: Chômage: le pari perdu de François Hollande, in : Le Figaro, 27. Jan. 2014, 21.19h, Internet-Ausg.)

 

Geographie der Arbeitslosigkeit in Frankreich

Wie in vielen anderen Ländern auch ist die Arbeitslosigkeit in Frankreich regional recht unterschiedlich verteilt. Am schlechtesten sieht es im Norden und am westlichen Mittelmeer aus, wo 13% und mehr der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Arbeitsplatz sind. Die Höchstwerte wurden mit 15,9% im Departement Pyrénées Orientales gemeldet, gefolgt vom Hérault (15,3%) und der Aisne (15,1%). Im Departement Gironde bewegt sich die Arbeitslosigkeit mit Werten zwischen 10,0 und 10,9% ziemlich genau auf dem Niveau des Landessdurchschnitts.

(http://www.journaldunet.com/economie/magazine/en-chiffres/chomeurs-en-france.shtml)

 

 

Rückkehr

Der Gips-Gendarm, der vor einiger Zeit aus einer Autohandlung in Lesparre gestohlen worden war, ist wieder da. Er wurde klammheimlich vor dem Schaufenster, aus dem verschwunden war, abgestellt mit einem Schild um den Hals, auf dem sich die Entführer für die Leihgabe bedanken und dem Heimkehrer bestätigten, er sei ein angenehmer Weggefährte gewesen. Man habe ihn jedoch zurückgebracht, weil man mitbekommen habe, dass er seinem rechtmäßigen Besitzer gefehlt habe. Kleptomanes Zartgefühl, oder wie soll man das einordnen?

(Le faux gendarme est revenu, in: SUD OUEST, 25. Jan.2014)

 

 

Vogelzählung

Die französische Liga für den Schutz der Vögel (LPO – Ligue pour la protection des oiseaux) organisiert zum zweiten Male eine Zählung der Vogelbestände in Frankreich. Aufgerufen zur Teilnahme an dieser Aktion sind alle, die sich für Vögel interessieren. Sie sollen, einerlei wo sie sich befinden und welche Voraussetzungen sie mitbringen, am 25. oder 26. Januar 2014 für eine Stunde von einem festen Beobachtungspunkt aus notieren, welche und wie viele Vögel sie sehen können. Die dabei zu Papier gebrachten Ergebnisse sollen an die LPO weitergeleitet werden, die sie aufbereiten und anschließend veröffentlichen wird. Als Beobachtungshilfe kann man im Internet ein doppelseitiges Zählformular herunterladen, das Abbildungen und Namen der zur Zeit in Frankreich zu beobachtenden Vögel aufweist.

(http://www.lpo.fr/actualite/25-et-26-janvier-2014-rendez-vous-au-jardin-pour-y-compter-les-oiseaux)

Das Zählblatt gibt es hier: http://www.lpo.fr/actualite/25-et-26-janvier-2014-rendez-vous-au-jardin-pour-y-compter-les-oiseaux

 

 

Räumungsbeschluss

Das durch die Erosion besonders bedrohte Appartementhaus Le Signal in Soulac muss in den nächsten Tagen von seinen Bewohnern verlassen werden. Der Grund dafür liegt in der weiter abgerutschten Dünenkante, die jetzt nur noch 16,50m von der seeseitigen Außenmauer des Gebäudes entfernt ist. Angesichts der demnächst zu erwartenden erneut hohen Koeffizienten und der dabei vorhergesagten starken Wellen haben die Behörden keine andere Wahl als die Räumung anzuordnen. Zuständig dafür ist der Gemeindeverband Pointe de Médoc, der am 25. oder 27. Januar die entsprechenden Anordnungen verschicken wird. Eine erste schriftliche Nachricht über die bevorstehende Maßnahme ist den Eigentümern der Appartements in Le Signal bereits am 24. Januar zugegangen. Besonders bitter ist der Räumungsbeschluss für die fünf ständigen Bewohner des Hauses, für die mit Hilfe der Gemeinde inzwischen aber Ausweichunterkünfte gefunden worden sind. Eine von ihnen hat ihre Wohnung erst 2005 für 156.000 Euro gekauft, die nun zu einem großen Teil verloren sind. Reichlich unklar ist derzeit die Frage, ob es staatliche Hilfen oder Entschädigungen für die Besitzer von Anteilen an dem Appartementhaus geben wird. Der Fonds Barnier, der in solchen Fällen einschreiten könnte, darf aus rechtlichen Gründen nur dann Entschädigungen zum vollen Wert des betroffenen Eigentums leisten, wenn die eingetretene Katastrophe nach menschlichen Möglichkeiten nicht vorhersehbar war. Bei Le Signal wird das jedoch anders gesehen, denn der Baugrund liegt in einer Zone, die seit Jahrhunderten als erosionsgefährdet bekannt ist. Schlecht für die Eigentümer, denn die können vor diesem Hintergrund höchstens auf Entschädigungen bis 50% des verlorenen Werts rechnen.

(J. Lestage : Soulac : Le Signal à la veille de l’évacuation, in : SUDOUEST, 25. Jan. 2014)

 

Ende der Ämterhäufung

Die französische Nationalversammlung hat am 22. Januar 2014 ein Gesetz verabschiedet, das, lange umstritten,   ab 2017 die bisherige Praxis beendet, nach der französische Politiker neben einem Mandat in der Nationalversammlung oder im Senat lokale Mandate zum Beispiel als  Bürgermeister innehaben dürfen. Die mit der erforderlichen Mehrheit zustande gekommene Abstimmung steht im Widerspruch zu der in der letzten Woche erfolgten Abstimmung im Senat, der zweiten Kammer des französischen Parlaments, die sich für die Beibehaltung der Möglichkeit der Ämterkumulierung ausgesprochen hatte. Da die Nationalversammlung in Fragen der hier vorliegenden Art das letzte Wort hat, ist die neue Regelung nun bindend für eine ganze Reihe von Abgeordneten oder Senatoren, die neben ihrem Amt im Parlament gleichzeitig als Bürgermeister oder Mitglied einer regionalen parlamentarischen Versammlung fungieren. Ob damit ein Beschluss gefasst ist, der bis an das Ende aller Tage hält, darf jedoch bezweifelt werden, da Angehörige konservativer Parteien schon angekündigt haben, diese Regelung werde zurückgenommen, wenn es eine konservative Mehrheit gebe in der Nationalversammlung. Insofern trägt der Beschluss vom 22. Januar 2014 den Vermerk der Vorläufigkeit.

(lefigaro.fr avec Reuters: Les parlementaires interdits de cumul, in : Le Figaro, 22. Jan.2014, 17.11, Internet-Ausg.)

 

 

Internetpräsenz

Zwei Drittel der Weinbaubetriebe im Médoc haben eine eigene Internet-Seite, die direkt oder indirekt von den Besitzern gesteuert wird. Konkret heißt das, dass 341 der 546 Châteaux im Médoc in acht Anbaugebieten im Internet präsent sind. 75% der Seiten werden ins Englische übersetzt. Zweihäufigste Fremdsprache bei den Übersetzungen ist das Chinesische.

(Sites Web en Médoc, in : SUDOUEST, 21. Jan. 2014)

 

Mit Gewalt, aber ohne Erfolg

Die DAB (Distributeurs Automatiques de Billets, die Geldautomaten also) in Montalivet haben ein schweres Los zu tragen. In der Nacht vom 22. zum 23. Januar wurde der dritte Automat in Montalivet innerhalb von rund acht Monaten ein Opfer gewalttätiger Angreifer. Gegen drei Uhr morgens versuchten die noch unbekannten Täter mit zwei kurz nacheinander ausgelösten Explosionen, an das Innenleben dieses Geldautomaten zu kommen, jedoch ohne Erfolg. Sie verließen nach fruchtlosem Bemühen fluchtartig und bislang unentdeckt den Schauplatz des Geschehens. Nach den bisherigen Erkenntnissen gingen die Automatenräuber ähnlich vor wie im Juni des letzten Jahres, als die beiden Automaten des Crédit Agricole an der Avenue de l’Océan aufgesprengt wurden. Damals hatten die Diebe allerdings Erfolg. Wieviel Geld ihnen tatsächlich in die Hände gefallen ist, wissen Außenstehende immer noch nicht, aber es dürfte ein Betrag gewesen sein im niedrigen sechsstelligen Bereich. Die Polizei erhofft sich Fahndungshilfe von den öffentlichen Überwachungskameras an der nahe bei dem Aufstellungsort des Geldautomaten gelegenen Markthalle, deren Bilder jedoch wegen der nächtlichen Dunkelheit möglichweise nicht sehr aufschlussreich sein dürften.

(J. Lestage / L. Llobell: Une nouvelle attaque de distributeur, in SUDOUEST, 23. Jan. 2014)

 

Einweihung

In Pauillac ist vom Erzbischof von Bordeaux das neue Baggerschiff Anita Conti gesegnet und danach offiziell in Dienst gestellt worden. Es ist schon seit einigen Monaten im Probebetrieb unterwegs, aber erst jetzt wurde es förmlich seiner Bestimmung übergeben. Die für 35 Mio Euro gebaute Anita Conti trägt den Namen einer bedeutenden französischen Meeresforscherin, deren Name auf diese Weise einem breiteren Publikum nahegebracht wird. Wie der Vorgänger Pierre Lefort wird das neue Baggerschiff tagaus tagein daran arbeiten, die 120 km langen Fahrrinne in der Gironde für große Schiffe passierbar zu halten. Damit das geschieht, wird im Jahresschnitt eine Menge von über 7 Mio Tonnen Sand und Schlamm dort weggeschafft, wo die Schifffahrt dies erfordert.

(La drague « Anita Conti » inaugurée,in : SUDOUEST, 18. Jan. 2014)

 

Weniger Tote

2013 wurden auf den Straßen Frankreichs 3250 Tote gezählt, 11% weniger als im Vorjahr und die niedrigste Zahl seit 1948, dem Beginn dieser Statistik. Innenminister Manuel Valls zeigte sich einerseits zufrieden mit dem Trend, verwies aber darauf, dass immer noch Tag für Tag 9 Menschen auf den Straßen Frankreichs ihr Leben verlieren. Der Rückgang der Zahlen kommt allen Gruppen von Verkehrsteilnehmern zugute: 7% für Fußgänger und Radfahrer, 3% für die Motorradfahrer, 10% für die Gruppe der 18-24jährigen. Hauptursache der Unfälle mit tödlichem Ausgang war wie in den Vorjahren die Geschwindigkeit (25%) vor dem Alkohol (20%). Auf die Frage, ob man in Analogie zu der soeben in Kraft getretenen Verringerung der Höchstgeschwindigkeit von zuvor 80 auf nun 70 km/h auf dem Boulevard périphérique in Paris landesweit mit einer Absenkung des zulässigen Tempos rechnen müsse, erklärte der Minister, in dieser Frage sei noch nichts entschieden. Beschlossen sei hingegen, die Zahl der nunmehr 4200 installierten Radargeräte nicht mehr zu erhöhen. Dafür sollen allerdings die vorhandenen Geräte modernisiert und noch effizienter gemacht werden, um den von ihnen ausgelösten unfallmindernden Effekt weiter zu steigern. 

(A. Négroni : Le nombre de morts sur les routes baisse de 11 % en 2013, in : Le Figaro, 20. Jan. 2014)

 

Sorgen bei den Imkern

Die französischen Imker blicken auf ein schlechtes Jahr zurück, in dem sie deutlich weniger Honig geerntet haben als in den Vorjahren. Von den rund 40.000 Tonnen Honig, die in Frankreich jährlich verzehrt werden, kamen 2013 nur 45% aus französischer Produktion. In guten Jahren, wie etwa 2004, waren es 64%. Schuld an dem schlechten Ergebnis des letzten Jahres war neben dem miserablen Wetter in der ersten Jahreshälfte nach Meinung der Imker der zu große Einsatz chemischer Insektengifte in der Landwirtschaft und die zunehmende Gefahr durch asiatische Hornissen, die in immer größerer Anzahl Jagd auf die einheimischen Bienen machen. Obwohl die Bedrohung durch die asiatischen Hornissen bekannt ist, hat das Landwirtschaftsministerium diese Bienenfeinde zwar als schädliche Insekten eingestuft, dies aber nur in der Kategorie 2. Das bedeutet, dass gegen die Hornissen nicht mit staatlichen Mitteln eingeschritten wird, was der Fall wäre, hätte man sie in die Kategorie 1 einsortiert. Die Imker versuchen nun, die Einstufung der asiatischen Hornissen zu ändern und Regelungen durchzusetzen, die die Giftigkeit der in der Landwirtschaft und im Weinbau verwendeten Pestizide reduzieren, aber ob sie damit Erfolg haben werden, ist noch nicht sicher.

(M. Lehot: Les abeilles ont le bourdon, in: SUDOUEST, 20. Jan. 2014)

 

 

Neue Munitionsfunde

In den letzten Tagen wurden weitere Munitionsfunde an den Stränden des Médoc gemeldet. Bei Naujac sind 33 Kisten mit Infanteriemunition entdeckt worden im Gesamtgewicht von 1,3 t. An derselben Fundstelle kamen noch mehrere Minen und eine Granate zu Tage. Am Strand von Montalivet, wo Anfang Januar bereits ein Munitionsfund gemeldet und entschärft worden war, wurden 40 Panzerminen gefunden. Und bei Le Porge mussten zwei Granaten unschädlich gemacht werden. Die Funde gingen allesamt auf Beobachtungen von Spaziergängern zurück, wobei jedoch der Finder von Le Porge äußerst leichtsinnig verfuhr: Er schleppte seine Funde persönlich zum Hilfeposten des Hauptstrandes. Die Kampfmittelräumdienste warnen ausdrücklich davor, alte Munition zu berühren und ihre Lage zu verändern. Die meisten dieser Fundstücke sind noch explosiv, manche von ihnen sind inzwischen so fragil, dass kleinste Erschütterungen zur Explosion führen können. Das angezeigte Verfahren ist es, die Polizei oder die Gemeindeverwaltung zu benachrichtigen, die dann das Weitere veranlassen. Die jetzt gefundenen Kampfmittel stammen alle aus dem Zweiten Weltkrieg, sie gehörten ausnahmslos zur zweiten Verteidigungslinie der Deutschen, die etwas hinter der ersten Kampflinie oben auf den Dünen gelegen hat. Während die erste Befestigungslinie bereits seit mehreren Jahren von den Dünen herabgerutscht ist, werden jetzt die dahinter liegenden Abschnitte durch die Kräfte der Erosion freigelegt, und dann gibt es Funde, wie die zur Zeit gemeldeten. Grund zur Panik besteht nicht, in den letzten Jahrzehnten sind durch Munitionsfunde keine Unglücksfälle gemeldet worden, wohl nicht zuletzt deswegen, weil die aufgefundenen Relikte des Krieges umsichtig entsorgt wurden.

(J. Lestage /L. Llobell : Les démineurs ont travaillé toute la semaine, in: SUDOUEST,18. Jan. 2014)

 

Le Signal in Soulac – eine bald endende Geschichte?

Vor dem Appartementhaus Le Signal in Soulac haben seit mehreren Jahren die Kräfte der Erosion immer mehr von der Düne abgetragen, die einst vor dem Gebäude lag. Diese aus heutiger Sicht vorhersehbare Entwicklung ist jedoch nicht genügend in Betracht gezogen worden, als 1965 die Baugenehmigung für den ersten Teil des heute bedrohten Hauses erteilt wurde. Der zweite Bauabschnitt, mit dem das Gebäude seine heutige Gestalt erhielt,  wurde 1970 fertiggestellt. Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass es eine glückliche Fügung war, dass das Unternehmen, das Le Signal konzipiert hat, 1968 Bankrott erklären musste, denn ursprünglich sollten in Soulac nach dem Pilotbau Le Signal insgesamt 1200 Wohnungen in 14 Baulosen und in der architektonischen Ärmlichkeit von le Signal errichtet werden. Nicht auszudenken, wenn das geschehen wäre. Nach Ansicht von Fachleuten hätte an der Stelle, an der Le Signal (noch) steht, nie gebaut werden dürfen, denn der gesamte Küstenbereich ist in den letzten Jahrhunderten immer wieder von heftigen Erosionsschlägen heimgesucht worden. Zwischen 1785 und 1850 ist die Küste an der Pointe de Grave um 2 km zurückgedrängt worden, und nie gab es auch nur die geringsten Anzeichen dafür, dass dieser Prozess abgeschlossen wäre. Wenn man sich nur an die großen Fluten der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts erinnert hätte, als die gesamte Küstenlinie vor Soulac schwer heimgesucht worden ist und mehrere in Strandnähe stehende Villen abgestürzt sind, dann hätte es für Le Signal nie eine Baugenehmigung geben dürfen.

(J.-D.Renard: Le Signal : 50 ans d’erreurs, in: SUD OUEST, 15. Jan. 2014)

 

Anm. der Redaktion : Im Laufe dieses Jahres wird eine umfangreiche Publikation von Jean-Paul Lescorce erscheinen, die die Problematik der Erosion im Bereich von Soulac eindrucksvoll darstellen wird.

 

Besitzerwechsel

Mit Soulac werden vor allem Bilder von Sommer, Strand und, leider, Erosion verbunden. Kaum jemand vermutet, dass in Soulac Computersoftware hergestellt wird, und zwar von beträchtlicher Bedeutung. Soulac ist der Geschäftssitz der Firma Image Éditions, die in Frankreich Marktführer für Computerprogramme für Arztpraxen ist. Die 1987 gegründete Softwareschmiede ist jetzt von ihrem Hauptkonkurrenten, dem deutschen Unternehmen CompuGroupMédical übernommen worden, das, ein paar Nummern größer, mit einem Jahresumsatz von 500 Mio Euro weltweit Computerprogramme für den Gesundheitsbereich entwickelt und vertreibt. Image ÉdIitions bringt es als Marktführer in Frankreich auf einen Jahresumsatz von 9 Mio Euro, die mit 130 Angestellten, davon rund 100 in Soulac, erwirtschaftet werden. 20.000 Ärzte in Frankreich nutzen bereits die von Image Éditions entwickelten Programme, die den bezeichnenden Namen Hello Doc tragen, aber der Markt ist noch groß, denn es gibt in Frankreich noch 35.000 Ärzte, die ihre Praxen ohne Computerunterstützung führen. Die Marke Hello Doc soll auch nach der Eigentumsübertragung erhalten bleiben und im Rahmen der Mehrmarkenstrategie von CopuGroupMedical weitergeführt werden. Die Arbeitsplätze der Angestellten in Soulac sind in dem Übernahmevertrag gesichert worden, ebenso wie der Firmensitz in Soulac.

    1. Lestage: Imagine Éditions vendue à un groupe allemand, und : M. Caporal : Une nouvelle tranche de vie pour Maryline Minault in SUD OUEST, 16. Jan. 2014)

 

 

 

 

Wo bleibt der Winter?

Bis jetzt sind die Temperaturen in der ersten Januarhälfte überall in Frankreich deutlich höher als im langjährigen Durchschnitt, wobei die Abweichungen nach oben sich besonders ausgeprägt im Norden und in den Höhenlagen des Zentralmassivs zeigen. Ähnlich wenig winterliche Temperaturen in der ersten Januarhälfte hat es zuletzt 2007 und 1998 gegeben. In Bordeaux registriert man die drittwärmste erste Januarhälfte seit Bestehen der Temperaturaufzeichnungen. Wann der Winter doch noch kommt, ist zur Zeit nicht auszumachen. Die Experten rechnen damit, dass demnächst die Temperaturen etwas zurückgehen werden. Ob es danach richtig kalt wird, weiß man aber noch nicht. Wenn es doch kalt wird, dann wohl frühestens Ende Januar, Anfang Februar.

Volkszählung

In Frankreich beginnt am 16. Januar eine neue Runde der Volkszählung. In Gemeinden bis 10.000 Einwohner werden dafür die fortgeschriebenen Daten der Gemeindeverwaltungen herangezogen. In Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern werden repräsentativ ausgewählte Haushalte direkt befragt. Als Neuerung wird erstmalig eine Erhebung per Internet möglich sein. Das betrifft bei dieser Zählungsrunde in Aquitanien 23.000 Haushalte. Wenn die Erfahrungen mit dem neuen Verfahren  positiv ausfallen, soll es bei den nächsten Zählungen zum Standard gemacht werden. Die Volkszählung 2014 soll in den kleinen Kommunen bis zum 15. und in den größeren bis zum 22. Februar abgeschlossen werden.

(Le recensement redémarre, in: SUD OUEST, 15. Jan. 2014)

Fortschritte

Der Bau der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke für den TGV zwischen Tours und Bordeaux kommt planmäßig voran. Insgesamt wird dabei der Boden von 117 Gemeinden berührt, werden 415 Brücken und Überführungen gebaut, ungefähr 50 Mio Kubikmeter Steine und Sand bewegt und dabei 7,8 Milliarden Euro verbaut.

Im Departement Gironde, in dem 31,6 km der neuen Stecke liegen werden, sind 58% der Bauarbeiten für Kunstbauten erledigt. Die größte Operation wird dort die Überquerung der Dordogne auf einem 319 m langen Brückenbauwerk sein, das auf 19 Pfeilern aus Beton ruhen wird und im Herbst 2014 fertiggestellt sein soll. Nach Ende der Bauarbeiten im Jahre 2017 wird sich die Fahrtzeit für TGV zwischen Paris und Bordeaux auf zwei Stunden und wenige Minuten reduzieren. Gegenwärtig werden im günstigsten Fall mehr als drei Stunden und 14 Minuten benötigt.

(O. Sarazin: « Les délais seront tenus »in: SUD OUEST, 9. Jan. 2014)

 

 

 

 

Erinnerung

Am 10. Januar 1944 wurden in der Synagoge von Bordeaux 365 Juden aus der Gegend zusammengetrieben, darunter 50 Kinder, und anschließend in das Lager von Drancy geschafft, Zwischenstopp auf dem Weg in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Zur Erinnerung an dieses düstere Kapitel der Geschichte fand auch in diesem Jahr am Jahrestag des Ereignisses eine Gedenkfeier in der Synagoge von Bordeaux statt, mit deutlich mehr Teilnehmern als in den letzten Jahren. Der Präsident des consistoire israélite de la Gironde und andere offizielle Redner betonten, dass jeder Form von Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegengetreten werden müsste, wobei die jüngsten Ereignisse gezeigt hätten, dass Aufklärung notwenig sei, um den Anfängen einer verhängnisvollen Entwicklung zu wehren.

(Fr. Leclerc-Imhoff: Un souvenir d’actualité, in : SUDOUEST, 13. Jan. 2014)

 

 

20 Cent mehr

Vom 13. Januar 2014 an kosten die Zigaretten in Frankreich pro Packung 20 Cent mehr als bisher. Die meistverkaufte Sorte wird dann für 7 Euro über den Ladentisch gehen, die billigste für 6,50 Euro. 80% des Verkaufspreises landen als Steuern  in den Kassen des Staates, 8,74% gehen an die buralistes, die Inhaber der Läden, in denen Tabakwaren verkauft werden dürfen und der Rest ist für Herstellung, Vertrieb etc.

(Ce sera 20 centimes de plus dès demain, in: SUD OUEST, 12.Jan. 2014)

 

Zuwachs

In den Regionen Aquitanien und Poitou-Charentes wächst die Bevölkerung weiterhin stärker  als im übrigen Frankreich. In Aquitanien nahm die Zahl der Einwohner in den letzten Jahren durchschnittlich um 0,8% zu, im Landesdurchschnitt waren es nur 0,55%. Im Departement Gironde lag der Zuwachs mit jährlich 1% noch über dem Durchschnittswert der Region. Das Departement Gironde, das übrigens flächenmäßig die größte Ausdehnung im Mutterland hat, zählt nach den letzten Erhebungen 1.463.662 Bewohner. Am 1. Januar 2011, das ist das letzte Datum, für das gesicherte Zahlen vorliegen, zählte Frankreich 64 933 400 Einwohner, davon 63 070 344 im Mutterland. Zwischen 2006 und 2011, hat Frankreich 1,7 Millionen Einwohner dazugewonnen, rund 350.000 pro Jahr.

(P. Tillinac : L’Ouest reste toujours une valeur sûre, in : SUD OUEST, 1. Jan. 2013)

 

 

Folgekosten

Nachdem die Naturgewalten an den Küsten des Médoc sich beruhigt haben, wird eine erste Bilanz gezogen. Dabei ergibt sich, dass das Meer sich zwischen 5 und 8 m der Dünen geholt hat, was sich besonders gravierend in Soulac, Montalivet und Lacanau auswirkt, wo die Bebauung bis an die Dünenkante reicht. In Soulac werden die Summen, die aufgewendet werden müssen, um der Erosion Einhalt zu gebieten, auf 3,5 Mio Euro taxiert. Damit soll einmal die Situation vor dem Appartementhaus Le Signal stabilisiert werden und der Verlauf des Schutzdeichs vor L’Amélie neu gestaltet werden, um das besonders bedrohte Haus oben auf der Düne zu retten. Die Gemeinde geht momentan davon aus, dass große Anstrengungen gemacht werden müssen, um den Absturz der beiden besonders exponierten Gebäude zu verhindern, die, wenn sie doch abrutschen sollten, mit derzeit nicht kalkulierbaren Kosten abgetragen werden müssten.

In Montalivet besteht ebenfalls großer Handlungsbedarf, um die großen Lücken, die die Gewalten des Meeres in die Dünen gerissen haben, aufzufüllen. Hier geht man von Kosten in der Größenordnung von 500.000 Euro aus.

In Lacanau wird ein Rückgang der Dünen um rund 5 m festgestellt und ebenfalls Bedarf an kostenträchtigen Gegenmaßnahmen angemeldet. In normalen Jahren wendet die Gemeinde zwischen 20.000 und 30.000 Euro auf für Schutzmaßnahmen direkt am Strand, in diesem Jahr wird sich der erforderliche Betrag auf 200.000 bis 300.000 Euro belaufen.

Zunächst muss man jedoch die für Anfang Februar zu erwartenden neuen hohen Koeffizienten vorbeigehen lassen, erst danach wird mit Bauarbeiten in größerem Stil begonnen werden. Unklar bleibt bei allem wohl, wie es mit dem Appartementhaus in Soulac weitergehen soll. Bislang wurde davon gesprochen, dass das Gebäude nicht gerettet werden könnte, zumindest nicht, wenn es keine wirkliche dauerhafte Sicherung gibt, die allerdings nicht in Sicht ist.

(J. Lestage, La facture sera salée, in: SUD OUEST, 11. Jan. 2014)

 

 

Sperrung an Le Signal

Die Stadtverwaltung von Soulac hat am 7. Janaur 2014 das Betreten des Bereichs zwischen dem Appartementhaus Le Signal und der Dünenkante untersagt. Man legt dabei Wert auf die Feststellung, dass diese Maßnahme nicht bedeute, dass die Räumung des Gebäudes demnächst angeordnet werde. Man wolle in erster Linie Fortsetzungen des in den letzten Tagen beobachteten leichtsinnigen Verhaltens vieler Schaulustiger verhindern, die offenbar in Unkenntnis der Instabilität des Untergrundes nahe an der inzwischen steilküstenartigen Dünenkante vorbeidefiliert seien.  Der zwischen dem Haus und der Abbruchkante noch vorhandene Dünenstreifen misst an der schmalsten Stelle nur noch 17,50 m, an der breitesten 25 m. Im Moment ist das Appartementhaus noch nicht akut absturzgefährdet. Es kann daher zunächst weiter bewohnt werden, aber die Aussichten sind nicht rosig. Die nächsten hohen Koeffizienten bis zu 114 kommen (absolut höchster Wert: 120)  schon am 1. Februar, wobei alle Beteiligten hoffen, dass zu den hohen Flutständen nicht Sturm und hoher Seegang kommen, die für die letzten Ereignisse hauptverantwortlich waren. Um das Schlimmste zu verhindern, werden wieder große Mengen Sand vor die Dünenkante geschüttet, wobei jeder weiß, dass das nur eine Notmaßnahme ist.

(J.-D. Renard : On s’arrête au Signal, in : SUDOUEST, 10. Jan. 2014)

 

Windkraft in Le Verdon

In den nächsten Monaten wird die Firma PMV Énergies zwei Bauanträge stellen für die Errichtung von Windkraftanlagen. Der erste Antrag betrifft die Errichtung einer Montageanlage für Windkrafträder im Hafenbereich von Le Verdon, der zweite die Errichtung eines Windkraftparks bei Naujac. Das Investitionsvolumen für beide Anlagen beläuft sich auf 75 Mio Euro. Etwa 100 Arbeitsplätze werden dabei entstehen. Hinter der Firma PMV steht der deutsche Industrielle André Krüger, ein Pionier der Windkraftanlagen, der in der Nordsee zusammen mit der Gruppe Bard Engeneering den ersten Offshore-Windpark der Welt errichtet hat. Das Projekt im Médoc ist landgestützt. Es sieht bei Naujac die Errichtung von 140 m hohen Masten vor, an denen sich Luftschrauben von 60 m Flügellänge drehen werden. Zunächst sind aber noch einige administrative Hürden zu nehmen. Es wir damit gerechnet, dass frühestens im Herbst 2015 die Produktions- und Montageanlage in Le Verdon und der Windpark bei Naujac den Betrieb aufnehmen können.

(J.-B. Gilels: Le projet industriel éolien se précise au Verdon, in: SUDOUEST, 9. Ja. 2014)

 

 

600.000 Liter

Wer in diesen Tagen nach Bordeaux kommt und das Spektakel des Miroir d’eau vor dem Place de la Bourse bestaunen will, der hat Pech. Die spiegelnde Wasserfläche ist nämlich abgeschaltet, weil die jährlichen Renovierungs- und Reinigungsarbeiten anstehen. Zu diesem Zweck werden die im System befindlichen 600.000 Liter Wasser abgelassen und später durch frisches Wasser ersetzt. Dabei wird keine Verschwendung betrieben, denn das gebrauchte Wasser soll für die Straßenreinigung in Bordeaux verwendet und damit einem sinnvollen Zweck zugeführt werden. Wann genau der Miroir d’eau mit frischem Nass wieder spiegeln und glänzen wird, kann man derzeit noch nicht sagen. Ein paar Wochen dauert es allerdings.

(LE CHIFFRE DU SUD-OUEST :600 000, in : SUD OUEST, 7. jan. 2014)

 

 

Entwarnung

Die am Hauptstrand von Montalivet kürzlich aufgefundenen explosiven Relikte des Zweiten Weltkriegs sind am 7. Januar vom Kampfmittelräumdienst der französischen Marine beseitigt worden. Allerdings waren nur noch drei der ursprünglich gemeldeten vier Objekte, die inzwischen als deutsche 75mm-Artilleriegranaten identifiziert worden sind, an der Fundstelle. Über den Verbleib der vierten können nur Vermutungen angestellt werden. Wahrscheinlich hat die immer noch starke Brandung für das Verschwinden des Sprengkörpers gesorgt. Die drei von den Feuerwerkern noch vorgefundenen Granaten sind geborgen und in einem Bunker in dem zu Vensac-Océan gehörenden Strandabschnitt kontrolliert gesprengt worden. Die jetzt bei Montalivet aufgefunden Granaten waren nicht die einzigen Überreste des Krieges, die in den letzten Tagen an französischen Stränden durch die ungewöhnlich heftigen Brandungswellen freigespült worden sind. An weiteren Strandabschnitten gab es ähnliche Funde, die inzwischen allesamt problemlos geräumt und entschärft worden sind. Die Polizei wiederholt ihre Warnung, verdächtige metallische Gegenstände deren Form an Kampfmittel erinnert, nicht zu berühren, sondern zu melden, damit sie fachgerecht beseitigt werden können.

(J. Lestage : La plage a été déminée, in : SUD OUEST, 8. Jan. 2014)

 

 

Le Signal wird aufgegeben

Das Appartementhaus Le Signal in Soulac, das in den letzten Tagen durch hohe Koeffizienten und starken Seegang weiter gefährdet worden ist und nunmehr massiv in seiner Existenz bedroht ist, wird nicht gerettet, weil die dafür erforderlichen Summen unkalkulierbare Größenordnungen erreichen würden und es außerdem keine Garantie gibt, dass nach einer solchen Maßnahme das Gebäude dauerhaft geschützt wäre. Die Lösung, die sich jetzt abzeichnet, sieht so aus, dass der Staat das Haus ankauft und anschließend abbricht. Die Besitzer der rund 70 Wohnungen in dem Gebäude hätten damit eine Entschädigung, auch wenn diese natürlich nicht sehr hoch sein wird. Bei dem Ankaufpreis wird schließlich der Zustand des Hauses eine Rolle spielen. Die Vertreter der Eigentümer signalisierten, dass sie der vom Präfekten des Departements Gironde vorgeschlagenen Lösungsmöglichkeit zustimmen könnten, wenn es zu konkreten Verhandlungen kommen wird. Bislang war von den Behörden nicht der Eindruck vermittelt worden, dass die Eigentümer auf finanzielle Hilfe der öffentlichen Hand rechnen könnten.

(J. Lestage: Érosion : Le Signal ne sera pas défendu, in : SUD OUEST, 7. Jan. 2014)

 

 

Austern im Médoc

Bis vor gut 20 Jahren war die Austernzucht im Médoc ein Erwerbszweig, der mancherlei Arbeitsplätze bot. Seit dem Aufspüren erheblicher Kadmiumbelastungen in den Zonen, die einst den Austern bestimmt waren, und dem daraus resultierenden Verbot, Austern aus diesen Gewässern in den Handel zu bringen, gibt es keine Austernzucht mehr im nördlichen Médoc. Doch wird an einer Rückkehr dieses Erwerbszweiges gearbeitet, seitdem man festgestellt hat, dass die einst bedrohlichen Schwermetallbelastungen unter ein tolerierbares Maß gesunken sind. Zur Zeit laufen mehrere Studien, die bereits erste positive Ergebnisse gezeigt haben. Es kann daher erwartet werden, dass bis zum Sommer dieses Jahres die behördlichen Voraussetzungen dafür gegeben sein werden, dass es einen Neustart für die Austernaufzucht im Médoc geben kann. Die Beteiligten sind zwar optimistisch, aber vorsichtig in ihren Erwartungen.

(M. Caporal / J. Lestage: L’affinage des huîtres en bonne voie dans les marais, in: SUD OUEST, 3. Jan. 2014)

 

 

Munitionsfund

Am Samstag, dem 4. Januar sind am Strand von Montalivet vier Granaten freigespült worden, die zweifellos aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, deswegen aber längst noch nicht ihre Gefährlichkeit verloren haben. Für den 6. Januar wurden Feuerwerker erwartet, die die Munition unschädlich machen sollten. Die Gendarmerie weist daraufhin, dass ähnliche Funde an vielen Strandabschnitten, die während des Krieges Teil des sogenannten Atlantikwalls waren, möglich sind, ohne dass man sich deswegen Ängste und Sorgen machen müsste. Es wird aber dringend und im eigensten Interesse empfohlen, dubiose metallische Funde im Sand nicht zu berühren, sondern die Polizei zu benachrichtigen.

(Des obus sur la plage centrale de Montalivet,in: SUD OUEST, 6. Jan. 2014)

 

Médoc 2014

Auch im Médoc wird sich 2014 einiges tun, wenn bereits angelaufene oder noch in der Planung befindliche Projekte vorangebracht werden. Nach den für März angesetzten Lokalwahlen wird es eine der ersten Aufgaben der neu gewählten oder bestätigten Gemeindeverwaltungen sein, die Genehmigungsverfahren für den regionalen Naturpark Médoc voranzubringen, was zunächst eher auf der Verwaltungsebene zu Resultaten führen wird. Sichtbarer und für alle wahrnehmbar, die ins Médoc einfahren wollen, werden die Arbeiten an der Ortsumgehung von Taillan sein, die, wenn sie beendet sein werden, eine erhebliche Verbesserung für den Autoverkehr mit sich bringen sollten. Nicht in Sicht ist hingegen der vierspurige Ausbau der RD 1215, vormals N 215, für den nur dringende Wünsche, es möge etwas geschehen, aber keinerlei Aktivitäten auszumachen sind. Vorangebracht werden wird hingegen die Planung für die Ortsumgehung von Lesparre, während ein ähnliches Engagement für Listrac nicht zu sehen ist. Schlecht sieht es auch aus für den Ausbau der immer noch einspurigen und damit wenig leistungsfähigen Bahnlinie von Bordeaux nach Le Verdon, deren Attraktivität erst zunehmen wird, wenn der Ausbau eines fernen Tages einmal durchgeführt werden wird. Kompliziert und teilweise wenig klar sind auch die Vorgänge um die Planungen für Windkraftanlagen im Médoc. Es gibt neue Projekte, eine Montageanlage für Windkraftanlagen in Le Verdon zu errichten, die aber frühestens 2016 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Von dem einst mit großen Hoffnungen verbundenen Bauvorhaben der deutschen Gruppe Barp hört man hingegen nichts mehr. Was aus den derzeit diskutierten Projekten tatsächlich wird, ist schwer abzuschätzen, sicher ist hingegen, dass vom rechten Girondeufer Widerstand kommen wird, wenn um Le Verdon herum Windräder aufgestellt werden sollten.

(J. Lestage: Ce qui se prépare en Médoc, in : SUDOUEST, 1. Jan. 2014)

 

 

Über die Ufer

Am Morgen des ersten Januarsamstages des Jahres trat in Bordeaux die Garonne über die Ufer und überschwemmte die Kais. Ausgelöst wurde dieses Ereignis durch hohe Koeffizienten und damit stark angestiegene Flutwellen, die es in ähnlicher Weise auch an der Dordogne gab. Auch in Libourne stieg der Fluss über die Ufer und überschwemmte die angrenzenden Kaizonen. Mit zurückgehender Flut fiel der Wasserspiegel wieder, so dass die Kais wieder trockenen Fußes benutzt werden konnten.

(Ça déborde, in: SUD OUEST, 5. Jan. 2014)

 

Gurp TT 2014, erster Tag

Bei wenig angenehmen Wetterbedingungen fand am 4. Januar der erste Renntag der diesjährigen Sandbahnveranstaltung in Le Gurp statt. Bei dem erstmalig ausgetragenen Wettbewerb für Quads waren 110 Teilnehmer am Start, die sich bei stürmischen Winden und Regen einiges gefallen lassen mussten. Wegen der hoch ansteigenden Flut musste das Rennen, das zu einem Teil direkt über den Strand führte, 30 Minuten früher als geplant beendet werden. Sieger wurde der aus der Picardie stammende Jérémy Warnia, der nach seinem vierten Sieg die Spitzenposition in der französischen Meisterschaft der Quad- Sandbahnfahrer übernommen hat.

(Au rendez-vous de la Gurp TT, in: SUD OUEST, 5. Jan. 2014)

 

Großeinsatz an den bedrohten Stränden

Nach den ersten schweren Erosionsschäden dieses Winters sind an den besonders bedrohten Abschnitten der Küsten des nördlichen Médoc in aller Eile Sandaufschüttungen dort vorgenommen worden, wo die Gefahr am größten ist. Das betrifft an den Küsten von Soulac das exponierte Haus in L’Amélie und das Appartementhaus Le Signal in Soulac. An beiden Stellen haben Frontlader und Transporter große Mengen Sand an die Stellen gekippt, die zuvor besonders gelitten hatten. Bei den nächsten hohen Fluten, die bis zum Sonntag erwartet werden, wird das aber nur eine Notmaßnahme sein, die vielleicht das Schlimmste verhindert, im Prinzip aber das bestehende Problem nicht lösen kann.

(J. Lestage: Erosion dans le Médoc : Soulac réensable pour limiter les dégâts, in : SUD OUEST, 3. Jan. 2014, 17.11h, Internet-Ausg.)

 

5 m in einer Nacht

Die Küsten des Médoc werden bis auf wenige Ausnahmen ständig von der Erosion attackiert. In der zweiten Januarnacht haben ein hoher Koeffizient und eine starke Brandung an einigen Stellen bei Soulac die Dünenkante um 5 m zurückgedrängt. Die Düne, die die Unterkunft der Surfschule und des Strandseglerverleihs schützte, ist fast vollständig verschwunden. Vor dem bedrohten Appartementhaus Le Signal ist der angeschüttete Sand vom Meer verschlungen worden. In L’Amélie ist der vom Besitzer des bekannten besonders bedrohten Hauses am Fuß der Düne errichtete Schutz schwer beschädigt worden, so dass der Besitzer beschlossen hat, sein Haus leerzuräumen. Man hofft, dass es in den kommenden Tagen keine neuen schweren Fluten geben wird, doch ist der Optimismus nicht sehr ausgeprägt. Die Koeffizienten werden in den nächsten Tagen noch sehr hoch sein und dann erst allmählich zurückgehen.

(M. Caporal : En une nuit, la plage sud a reculé de cinq mètres, in : SUD OUEST, 3. Jan. 2014)

 

Wolfsalarm

In den letzten Dezembertagen wurden im Département Dordogne mehrfach ein Tier gesichtet, das zunächst für einen Wolf gehalten wurde. Schließlich gelang es einem Zwanzigjährigen, Fotos zu machen und sich den vermeintlichen Wolf aus der Nähe zu besehen. Fachleuten zogen aus den Fotos, auf denen der Beinahe-Wolf zu sehen war, den Schluss, es handle sich mit größter Wahrscheinlichkeit um einen Hund, denn sein Verhalten entsprach nicht dem eines Wildtieres. Jetzt hat man Gewissheit; der rechtmäßige Besitzer wurde ausfindig gemacht, und der bestätigte, dass das fotografierte Wesen ein ihm gehörender Husky sei. Die haben von weitem mitunter fatale Ähnlichkeit mit einem Wolf, doch sind sie durch und durch Haushunde, auch wenn sie bisweilen etwas robuste Umgangsformen haben.

(Th. Thomas : Dordogne : le loup était finalement un husky, in : SUD OUEST, 30. Dez. 2013)

 

Silvesterbilanz

Die Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar gehört auch in Frankreich zu den unruhigeren. In diesem Jahr waren 53.000 Polizisten aufgeboten, um die Ordnung, soweit nötig und möglich, aufrechtzuerhalten. Trotz dieses massierten Einsatzes gab es eine längere Schadensliste. Ganz oben stehen 3 Todesopfer nach Messerattacken. 1067 Autos gingen in Flammen auf, wobei die Polizeibehörden sich fast erleichtert über diese Zahl zeigten, denn im letzten Jahr waren es reichlich 10% mehr. Am meisten Autos wurden im Department Seine-Saint-Denis am nördlichen Stadtrand von Paris zerstört, gefolgt von den Departements Nord und Bas-Rhin. Aus den verschiedensten Gründen wurden insgesamt 322 Personen vorübergehend verhaftet. Auf den Straßen gab es weniger Unfälle und Todesopfer als im zurückliegenden Jahr, wobei auch hier ein massiver Polizeieinsatz von 16.000 Beamten seine Auswirkungen gezeigt haben dürfte.

(Sudouest.fr avec AFP : St-Sylvestre : 1067 voitures brûlées, 3 morts à l’arme blanche, 217 gardes à vue, in : SUD OUEST, 1. Jan. 2013, 21.08h, Internet-Ausg.)

 

Demnächst langsamer ?

Beschlossen ist noch nichts, aber es ist auffällig, wie oft in den letzten Monaten  mehr oder weniger laut darüber nachgedacht wurde, ob es angeraten sei, die Höchstgeschwindigkeiten auf den Straßen in Frankreich herabzusetzen. Vom 1. Januar an wird das höchstzulässige Tempo auf dem Boulevard périphérique in Paris auf 70km/h festgesetzt, und der Innenminister lässt wenig Gelegenheiten aus um kundzutun, dass er die maximale Geschwindigkeit auf Autobahnen auf 120 km/h und auf Landstraßen auf 80 km/h absenken möchte. Die Experten geben ihm recht und verweisen auf den unbezweifelbaren Zusammenhang zwischen der Zahl und Schwere der Unfälle und der Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Auch wenn niemand ernsthaft bezweifelt, dass es diese Beziehung gibt, so gibt es doch im größten Teil der Bevölkerung keine Sympathien für weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen. Da das so ist, wird zunächst wohl nicht viel passieren, aber wenn die Wahlen im Frühjahr vorbei sind, könnte sich das durchaus ändern.

(A. Négroni : 2014 sous le signe d’une baisse des vitesses autorisées, in : Le Figaro, 27. Dez. 2013)

 

Neu vom 1. Januar 2014 an

Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 treten in Frankreich zahlreiche, oft schon vor längerer Zeit beschlossene Änderungen in Kraft. Wir zählen einige davon auf:

–        Der Mehrwertsteuersatz steigt von 19,6% auf 20%

–        Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz steigt von bisher 7% auf 10% (Hotel, Restaurants, vorgefertigte Nahrungsmittel, Personentransport, Ambulanzen, Pferdezentren …)

–        Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 7% auf 5,5% (Eintrittskarten für Kinos, Theater, Konzerte, Zirkus..)

–        Unveränderter Mehrwertsteuersatz von 5,5% für Grundnahrungsmittel, Getränke ohne Alkohol, Schulkantinen …)

–        Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 7% auf 5,5% für bauliche Maßnahmen zur Wärmedämmung

–        Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von 7% auf 10% für Renovierungsarbeiten an Wohngebäuden

Energiekosten: Anhebung der Mehrwertsteuer für den Verbrauch von 19,6 auf 20%, Beibehaltung des Satzes von 5,5% für den Grundpreis.

Erhöhung des Strompreises bis zu 2,3%

Briefmarken. Erhöhung des Portos für Normalbriefe auf 66 Centimes (lettre prioritaire innerhalb Frankreichs), und auf 83 Centimes für Standardbriefe z. B. von Frankreich nach Deutschland

Plastiktüten: zur Eindämmung des Verbrauchs Erhebung einer Steuer von 10 Euro pro kg, was pro Tüte etwa 6 Centimes ausmachen dürfte.

Flugzeug, Zug : Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Tickets von 7% auf 10%

Taxis: mögl. Erhöhung der Fahrpreise um bis zu 3,9%

(Tout ce qui change le 1er janvier 2014, in: SUD OUEST, 31. Dez. 2013)

 

Neues vom Sandbahnrennen in Le Gurp

Am ersten Januarwochenende des neuen Jahres wird in Le Gurp die 12. Auflage des Sandbahnrennens Le Gurp TT ausgetragen. Nach dem Ausfall der Veranstaltung im Januar 2013 haben sich die Organisatoren diesmal zeitiger um die Absicherung ihres Termins gekümmert, und sie haben das Programm kräftig erweitert. Neben dem Hauptereignis, dem Sandbahnrennen für Motorräder, und dem Wettbewerb für Mountainbikes, die schon traditionell ausgetragen werden, wird in diesem Jahr erstmalig ein Quadrennen veranstaltet und dazu gibt es noch ein Rennen für Kinder und Heranwachsende. Die Rennen finden statt am Samstag, d. 4. und am Sonntag, d. 5. Januar.

Samstag: 11.00h: Start des Mountainbikerennens, 13.00h Start des Quadrennens.

Sonntag, 11.30h : Start des Rennens für Kids, 13.30h : Gurp TT für Motorräder, das Hauptrennen. Siegerehrung 17.00h

(M. Caporal: La Gurp TT revient avec de nouvelles épreuves, in: SUD OUEST, 30. Dez. 2013)

I

Februar 2014

 

Neuer Erosionssschub?

Am kommenden Wochenende werden an den französischen Küsten noch einmal extrem große Koeffizienten verbunden mit starkem Seegang, der Wellen bis zur Höhe von 9 m erwarten lässt, dafür sorgen, dass vielerorts wieder die Angst umgeht, dass die Erosion erneut zuschlagen wird. Bei Koeffizienten bis zu 115 (das absolute Maximum liegt bei 120) am Sonntag ist Anlass zur Vorsicht an allen Stränden gegeben. Météo France meldet jedoch, dass bis jetzt nichts Alarmierendes in Sicht sei, man werde es meist mit eher „normalen“ Fluten zu tun bekommen. Dennoch muss registriert werden, dass an den meisten Sandstränden des Médoc schon weit mehr als die im Jahresdurchschnitt üblichen 1 bis 3 m Düne abgetragen worden sind. Im Durchschnitt haben die Küstendünen um 5 m eingebüßt, an manchen Stellen sogar bis zu 20m. Am verheerendsten haben sich dabei die Fluten in der Zeit vom 23. bis 27. Dezember und vom 3. bis 7. Januar ausgewirkt mit Wellenhöhen und –stärken, wie sie seit 30 Jahren nicht beobachtet worden sind. Nach den jetzt bevorstehenden hohen Koeffizienten wird es noch eine Phase vergleichbarer, aber etwas weniger schwerer Art zum Ende des Monats März geben. Danach darf mit ruhigeren Zeiten gerechnet werden, in denen erfahrungsgemäß eine Menge des zwischenzeitlich verschwundenen Sandes zurückgespült wird. An den meisten Stränden beobachtet man Größenordnungen von bis zu 2 m. Die Fachleute stellen fest, dass, auch wenn in diesen Wochen ein gegenteiliger Eindruck entstehen kann, die Erosion sich in den letzen fünf bis zehn Jahren nicht signifikant verstärkt oder beschleunigt hat.

(A. Courtin: Grandes marées ce week-end : de nouveaux risques d’érosion du littoral, in : SUD OUEST, 27. Gebr.2014, 7.00h, Internet-Ausg.)

 

Wird der Kunde wirklich König?

In Frankreich ist es üblich, wichtige Gesetze nach dem Namen des Ministers, unter dessen Zuständigkeit sie zur Welt gekommen sind, zu benennen. Das ist durchaus praktisch und angenehm für Franzosen, die ihre Minister kennen, für die anderen und die meisten Ausländer eher nicht. Jetzt kommt ein Gesetz, das den Namen des Verbraucherschutzministers Benoît Hamon trägt und daher kurz loi Hamon heißt. Es enthält eine Reihe wichtiger Bestimmungen, von denen Verbraucher zum Teil kräftig profitieren werden. Von nun an wird es möglich, Brillen nicht mehr nur bei einem teuren Fachoptiker zu werben, sondern auch im Internet. Dadurch sollen die Rechnungsbeträge um bis zu 30% gesenkt werden. Bisher betragen sie durchschnittlich 450 Euro für Brille und Fassung und liegen europaweit an der Spitze.

Besser wird es auch für Versicherungsnehmer. Die können von nun an ihren Versicherer wechseln, wann sie das wollen und müssen nicht mehr darauf warten, dass der Jahrestag ihres Vertragsabschlusses ihnen die Möglichkeit zur Kündigung gibt.

Auch im Kreditgewerbe wird etwas für den Schutz der Verbraucher getan, denn künftig müssen sich Banken vor Gewährung eines Darlehens darüber informieren, ob ihr potentieller Gläubiger die Belastungen tragen kann.

Gut hört es sich an, dass demnächst auf allen Nahrungsmitteln, die Fleisch enthalten, das Herkunftsland angegeben werden muss. Weiterhin müssen alle Anbieter von Mahlzeiten angeben, ob ihre Produkte aus frischen oder aus vorgefertigten Bestandteilen bestehen. Verbilligt werden auch Schwangerschaftstest, die von nun an auch in Supermärkten angeboten werden dürfen. Neu ist auch, dass das Widerrufsrecht bei Käufen im Internet auf 14 Tage ausgedehnt wird. Gut für die Portemonnaies aller Parkplatzbenutzer wird es sein, dass vom 1. Juli 2015 an, Parkgebühren viertelstündlich berechnet werden und nicht mehr stündlich. Gut für die Käufer von Elektrogeräten, dass deren Garantiezeit auf zwei Jahr verlängert wird. Das Gesetz enthält noch einige andere Regelungen, die Optimisten hoffen lassen, dass, wenn nicht alles, so doch einiges für die Verbraucher besser werden wird.

(S. Cottin:, Grâce à la loi Hamon, le client est-il enfin roi ? in: SUDOUEST, 25. Febr.2014)

 

 

Über 20.000 tote Seevögel

Die französische Liga für den Vogelschutz teilt in einem Pressekommuniqué vom 26. Februar neue Zahlen über Seevögel mit, die an den französischen Küsten tot oder hilflos aufgefunden wurden. Über 500 freiwillige Helfer haben im Verein mit der Agentur für geschützte Meeresbereiche über 21.341 tote Vögel gezählt, am meisten von ihnen Papageitaucher (12.229) und Trottellummen (5.443). 2.784 Vögel wurden lebend aufgefunden und in Vogelstationen gebracht, wo sie gute Chancen haben, aufgepäppelt zu werden. Angesichts der kommenden hohen Koeffizienten und den zu erwartenden Stürmen muss mit weiteren Opfern unter den Seevögeln gerechnet werden.

(http://www.lpo.fr/communique/oiseaux-marins-pas-de-calme-apres-la-tempete

http://www.lpo.fr/images/Presse/cp/2014/CP_LPO_Oiseaux_marins_pas_de_calme_apres_la_tempete.pdf)

 

Vergesslichkeit

Ein schlechtes oder eingeschränktes Erinnerungsvermögen gehört nicht zu den Eigenschaften, die man sich wünscht, sie scheinen aber menschlich und müssen wohl hingenommen werden. Nicht ausgemacht ist hingegen, wie mit derartigen Aussetzern zum Beispiel bei Hochgeschwindigkeitszügen umzugehen ist. Bislang existierte dieses Problem nicht, doch nun ist es da. Am 23. Februar erlaubte es sich der TGV 8471 auf seiner Fahrt von Paris nach Bordeaux einfach zu vergessen, dass er im Bahnhof von Libourne hätte anhalten müssen. Stattdessen raste er gerade noch unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch den Bahnhof und löste bei rund dreißig Reisenden, die mit diesem Zug nach Bordeaux fahren wollten und bei einer nicht genau bekannten Zahl von Wartenden, die sich mehr oder weniger darauf gefreut hatten, Reisende abzuholen, die mit dem besagten TGV ankommen sollten, je nach Temperament und Charakter unterschiedliche Reaktionen aus. Allein, gleich wie die Wartenden reagierten, es dauerte rund zwei Stunden, bis die eigentlich für Libourne bestimmten Reisenden aus Bordeaux zurückkamen. Noch länger dauerte es, zu verstehen, was da passiert war.  Schließlich fand man die Erklärung in einer fehlerhaften Anweisung für den Zugführer, dem nicht vermittelt worden war, dass der Zug in Libourne halten sollte. Jetzt hat man zwar eine Erklärung, aber keine Möglichkeit, die erbosten Reisenden, die durch diese Fehlleistung verärgert worden sind, wirklich zu besänftigen. Gleichwohl muss man sich aber wohl Sorgen machen, denn was ist, wenn diese neue Möglichkeit, Bahnkunden zu ärgern, Schule macht? Und wenn etwa die Bundesbahn ihr Sortiment an Verspätungen um diese Variante erweitert?

(J.-Ch.Galiacy: Le TGV a raté la gare, in : SUD OUEST,24. Febr. 2014)

 

 

200. Geburtstag

Das Verlagshaus Féret schickt sich an, sein 200jähriges Bestehen zu feiern. Begonnen haben die verlegerischen Tätigkeiten mit Jean-Baptiste Féret, der 1814 sein erstes Buch in Bordeaux herausbrachte, das seither Firmensitz geblieben ist. Das mit Abstand bekannteste Erzeugnis aus diesem Verlag ist „Bordeaux et ses vins“, dessen 19. Auflage im Herbst dieses Jahres erscheinen wird. Das vornehmlich unter dem Namen Le Féret bekannte Werk ist eine schier unerschöpfliche Quelle für Informationen über die Weinaubetriebe des Anbaugebietes Bordeaux. In der letzten, 18., Auflage umfasste es rund 2300 Seiten und gilt wohl zu Recht als Bibel des Weinbaus im Bordelais. Aus Anlass des Verlagsjubiläums erscheint ein Nachdruck der 9. Auflage von 1922, die zum Preis von 60 Euro angeboten wird.

(C.C.: Les éditions Féret fêtent leurs 200 ans, in : SUDOUEST, 23. Febr. 2014)

 

Châteaux mit Klangvollen Namen

Das Département Gironde zeichnet sich durch mancherlei vor anderen aus. Dazu gehört zum Beispiel, dass es dort eine schier unglaubliche Zahl von Châteaux, Schlössern also, gibt, von denen sehr viele gar keine sind. Die Erklärung ist einfach: es hat sich, wann, weiß man nicht so genau, eingebürgert, alle Weinbaubetriebe des Anbaugebietes Bordeaux Château zu nennen, einerlei, wie herrschaftlich die Baulichkeiten sind, in denen der Wein hergestellt wird. Wenn man alle diese châteaux auflistet, kommt man auf die stattliche Zahl von 9.000, und man stellt schnell fest, dass es viele châteaux mit gleichen Namen gibt oder solche, die Namensbestandteile haben, die auch anderenorts verwendet werden. An der Spitze steht dabei das Wort Saint (heilig, heiliger), das in 324 Namen von châteaux verwendet wird, dicht gefolgt von grand (groß), das 321 châteaux ziert und Tour (Turm, das 317 mal benutzt wird. Dann folgen mit einem kleinen Abstand moulin (Mühle), vieux (alt), pey (aus dem Gascognischen für Stein), croix (Kreuz) und Graves (grober Kies). Wenn man diese Namensbestandteile zu ordnen sucht, stellt man fest, dass an der Spitze Wörter mit religiösem Hintergrund stehen, gefolgt von solchen, die Bezug haben zu dem Untergrund und Boden des jeweiligen château.

(C. Compadre: En Bordelais, les saints habitent une grande tour, in : SUDOUEST, 23 Febr. 2014)

 

Zwischenbilanz

Seit Beginn des Jahres hat es an den Küsten des Médoc zwei ausgiebige und folgenreiche Erosionsattacken gegeben, und noch stehen die hohen Koeffizienten am Monatswechsel Februar/März bevor. Bislang sind die bereits offenkundigen Schäden an den Dünen und anderen Strandeinrichtungen schon beträchtlich größer als  in den letzten Jahren und noch ist nicht abzusehen, was in den nächsten Tagen noch dazukommen wird. Schon deutlich zu sehen ist aber, dass die Strände durch solche Mengen von angeschwemmtem Müll verunreinigt worden sind, wie sie in der Vergangenheit noch nicht beobachtet worden sind. Die Gemeinden, zu deren Gebieten Strandabschnitte gehören, fangen zwar noch nicht mit Aufräumarbeiten an, aber sie bereiten sich vor, denn allerorten weiß man, dass die Strände ein für den Tourismus kaum überzubewertendes Kapital darstellen, das pfleglich behandelt werden muss. Den größten Teil dieser Aufräumarbeiten werden die Strandgemeinden zu besorgen und zu finanzieren  haben, doch wird die staatliche Forstverwaltung ONF Hilfestellung leisten bei der Wiederherstellung von Zugangsmöglichkeiten zu den Stränden, die sich vielfach derzeit als Steilküsten mit bis zu 10 m Höhe darstellen.

(J.Lestage/Th.Seurin: Intempéries dans le Médoc : les stigmates d’un hiver brutal, in : SUDOUEST, 22. Febr., 12.25h, Internet-Ausg.)

 

Große Kirmes in Bordeaux

Seit 1854 wird in Bordeaux zweimal jährlich auf der Esplanade des Quinconces eine Kirmes abgehalten, die kaum einen Vergleich zu scheuen braucht. Auch in diesem Jahr haben bis zum 23. März allerhand nervenkitzelnde Attraktionen ihren Betrieb zu Füßen des Denkmals für die Girondins aufgenommen. Geöffnet wird die Kirmes von montags bis donnerstags und sonntags von 14.00h bis Mitternacht und freitags und samstags von 14.00h bis 2.00h.

(UM, 22. Febr. 2014)

 

Zunehmend optimistisch

Einst lebten rund 2000 Menschen im nördlichen Médoc von der Austernzucht, bis in den 80er Jahren festgestellt wurde, dass weite Teile der Girondemündung von dem giftigen Schwermetall Cadmium verseucht waren, das weit oberhalb in die Garonne gelangt war. Für die Austernwirtschaft war das das sofortige Todesurteil. Und für einige Jahrzehnte glaubte man nicht, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern könnte. Doch es kam anders. Die fortlaufend erhobenen Messergebnisse in den letzten Jahren zeigten, dass die Cadmiumwerte in den Brackwasserzonen hinter den Deichen der Gironde deutlich zurückgingen. Und danach wurden Tests durchgeführt, deren Ergebnisse es inzwischen erlauben, davon zu sprechen, dass realistische Chancen bestehen, in den beiden Aquakulturbetrieben des Médoc (in Saint Vivien und in Le Verdon) neben den bestehenden Zuchteinrichtungen für Gambas ein zweites Standbein im Bereich der Austern zu bekommen. Danach erscheint es möglich, zweieinhalbjährige Austern für die letzten Monate vor dem Verkauf dort einzusetzen und sie reifen zu lassen. Jetzt wird auf die behördliche Genehmigung gewartet, für die noch einige Testergebnisse ausgewertet werden müssen. Man geht aber mit einigem Optimismus davon aus, dass es bald im Handel wieder Austern aus dem Médoc geben wird.

(D. Barret : Huîtres : un espoir qui s’affine vraiment, in : Le Journal du Médoc, 14. Febr. 2014)

 

 

Seniorenresidenz Vendays

Die Seniorenresidenz Lalanne in Vendays geht nach den ersten etwas unruhigen Monaten in ihr zweites Jahr, in dem mit der Einrichtung von 24 zusätzlichen Betten die ursprünglich geplante Größe erreicht wird. Dafür werden  vier zusätzliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eingestellt. Das Konzept, das in diesem Heim verfolgt wird, orientiert sich daran, dass den Bewohnern so gut wie keine Vorschriften gemacht werden, sondern dass sie, soweit das irgend möglich ist, nach ihren Bedürfnissen und Vorlieben leben können. Was sich in der Theorie gut anhört, hat aber bei der Umsetzung in die Praxis einige Reibungen zu überwinden gehabt, von denen man glaubt, dass sie endgültig überwunden sind. Die Schwierigkeiten, die zu einem Teil aus den Verzögerungen bei der Fertigstellung verschiedener baulicher Maßnahmen herrührten, sind ausgeräumt und auch auf der Seite der Angestellten hat sich eine Stabilisierung eingestellt. Wesentlich für den Erfolg in diesem Bereich war die Einsetzung einer neuen Leitung, die verkündet, nunmehr sei die Residenz in der Lage, ihrer eigentlichen Bestimmung in vollem Umfang gerecht zu werden.

(Th. Seurin/R.Boivinet : Des chantiers à surmonter pour l’Ehpad Lalanne, in : SUDOUEST, 21. Febr. 2014)

 

Steuerflucht

Auch Franzoschen zahlen nicht gern Steuern. Manche sogar so wenig gern, dass sie erkleckliche Teile ihres Geldes ins Ausland schaffen und dort vor den französischen Finanzbehörden verstecken. Die sehen das naturgemäß als Zustand, dem abgeholfen werden muss und erhöhen zunehmend ihren Druck auf diese Steuersünder. Mit beträchtlichem Erfolg. In den letzten acht Monaten haben sich schon 16.000 von ihnen mehr oder weniger reumütig gemeldet und dem Finanzminister und seinen Mitarbeitern signalisiert, dass sie ihren Zustand legalisieren wollen. Das geht prinzipiell, doch kostet es einiges. Schätzungen reichen bis zu 4 Milliarden Euro, die die Steuerflüchtlinge an die Finanzämter überweisen müssen, wahrlich ein erkleckliches Sümmchen, das jedem Finanzminister gefällt.

(D. de Laage: « Contre la fraude, nous gagnons », in: SUD OUEST, 20. Febr. 2014)

 

Dongfeng steigt bei Peugeot ein

Der chinesische Autobauer Donfeng, Nummer 2 der Rangliste im Reich der Mitte und in Staatsbesitz, steigt mit 14% bei Peugeot-Citroën ein. Gleichzeitig engagiert sich der französische Staat in derselben Größenordnung, während der Anteil der Familie Peugeot, die bisher 25,4% der Aktien hielt, auf ebenfalls 14% gesenkt wird. Insgesamt fließen Peugeot dadurch bis zu 4 Milliarden Euro frisches Kapital zu, die der Konzern dringend braucht, um aus der Flaute, in der er sich befindet, herauszukommen. Neben dieser strategischen Neuausrichtung gab der Konzern bekannt, dass der Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 2,3 Milliarden Euro zurückgefahren werden konnte nach 5 Milliarden im Jahr zuvor. Der Konzernumsatz ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,1% auf 54,1 Milliarden Euro abgesunken, doch soll nun mit frischem Geld und neuen Modellen eine Expansion in bisher kaum erschlossene Märkte wie Russland und Brasilien und vor allem natürlich China, den größten Automarkt weltweit, gestartet werden.

(PSA devient officiellement franco-chinois, in Le Figaro, 18. Febr.2014, 16.02h, Internet-Ausg.)

 

 

 

Knöllchenflut

Es gehört zu den Gemeinplätzen der Franzosen, sich über die Ineffektivität und Langsamkeit der Behörden ihres Landes zu beklagen. In einem Gebiet sind die jedoch von beeindruckender Wirksamkeit: beim Verteilen und Einkassieren von Strafmandaten. Der Rechnungshof, der unter anderem dafür zuständig ist, gute und schlechte Noten für staatliche Aktivitäten zu vergeben, ist voll des Lobes. Seit man die Eintreibung von Strafmandaten computergestützt automatisiert hat, sind die Einnahmen eine Quelle reiner Freude, wenigstens für deren Nutznießer. Die Aufstellung immer weiterer Radargeräte (im Juli 2013 waren es über 4100) und die Einführung elektronischer Strafmandate haben die Zahl der Knöllchen auf über 39 Millionen im Jahre 2012 anschwellen lassen. Und die haben über 1,6 Milliarden Euro in die klammen staatlichen Kassen gespült. Auch eine Erfolgsgeschichte, eine, die bei den Verkehrsteilnehmern jedoch eher keine positiven Reaktionen auslöst.

(D.R.: Encore et toujours plus d’amendes, in: SUD OUEST, 12. Febr. 2014)

 

 

Vogelklinik braucht Fisch

Die Klinik der Liga der Vogelschützer in Audenge hat derzeit alle Hände voll zu tun, denn ihr werden in einer ungewöhnlich großen Zahl Vögel gebracht, die von den Stürmen der letzten Tage im wörtlichen Sinn vom Winde verweht worden sind. Diese Vögel, vornehmlich Tordalke, Dreizehenmöwen, Trottellummen, Papageitaucher,  die allesamt aus nördlichen Gefilden stammen, sind für gewöhnlich an den Küsten Aquitaniens nicht anzutreffen. Wenn sie doch hier stranden, dann meist  in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung. Sie sind ausgehungert und oft auch unterkühlt, weil ihr Gefieder nicht mehr die lebensnotwendige isolierende Wirkung hat. Hier vor allem setzen die Helfer an, indem sie die Vögel trocknen und behutsam dafür sorgen, dass sie wieder ihre normale Körpertemperatur von 40° erreichen. Danach werden die Vögel gefüttert, mit Fisch versteht sich, wie dies für Seevögel nahezu selbstverständlich ist. Wegen des starken Andrangs sind jedoch die Fischvorräte der Vogelstation nahezu aufgebraucht. Die Verantwortlichen bitten daher um Hilfe. Sie sind dankbar für jede, auch noch so kleine Lieferung von Sardinen und Stinten, die vor allem die Nahrung der zu rettenden Vögel darstellen.

(C. Lafon : La clinique des oiseaux a besoin de poisson, in : SUDOUEST, 18. Febr.2014)

 

 

Das Problem der Erosion in Zahlen

– Die Küsten des französischen Mutterlandes haben eine Gesamtlänge von 7124 km.

 – 24% dieser Küsten werden durch die Erosion zurückgedrängt

– 48% der Sandküsten (1150 km) leiden unter der Erosion

– die Felsküsten widerstehen der Erosion besser mit Ausnahme von Kalkgesteinen, die ebenfalls von der Erosion betroffen sind.

– Umgekehrt lagern sich an zwei Dritteln der Küsten mit eher schlammigen Ufern bzw. Wattenmeer Sinkstoffe ab und lassen diese Küstenregionen anwachsen

– An 150 km der französischen Küsten gibt es Schutzwerke gegen die Erosion

– Hafenzonen, Deiche und Dämme fixieren den Küstenverlauf, der in diesen Bereichen nicht mehr  der Erosion ausgesetzt ist.

(http://www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/DP_erosionmarine_PM-FC.pdf)

 

 

Gesunde Klinik

Es ist noch nicht lange her, da sah es um die clinique mutualiste du Médoc in Lesparre richtig schlecht aus. In dem jetzt gerade vorgestellten Bericht des Generaldirektors für das Jahr 2013 gibt es aber weit mehr Licht als Schatten. Alle wesentlichen Zielsetzungen sind erreicht oder gar übertroffen worden, so dass man sich um die Zukunft dieser für die medizinische Versorgung des nördlichen Médoc wichtigen Einrichtung keine Sorgen mehr zu machen braucht. Es gelang, die Schulden der Klinik in den letzten zwei Jahren um 2 Mio Ero zu reduzieren und das Defizit unter die geplanten 500.000 Euro auf 350.000 Euro abzusenken. Erfolge gab es auch bei Neueinstellungen von Ärzten und Pflegekräften, die es nunmehr weitgehend entbehrlich machen, auf teure Aushilfskräfte zurückgreifen zu müssen. Zu den Neuzugängen gehören drei Orthopäden und drei Geburtshelfer. Ganz im Sinne der Patienten wurden zwei Außenstellen in Hourtin und in Castelnau eingerichtet, die besonders im Bereich der Geburtshilfe und der Orthopädie viele Wege ersparen.

(K. Bertail : La clinique mutualiste se refait une santé, in: SUDUEST, 14. Febr. 2014)

 

Der Fisch wird knapp

Schon seit einem Monat ist in der Biscaya kein Fischfang wie gewohnt möglich, weil die Kutter nicht auslaufen können. Bei Windgeschwindigkeiten über 40 km/h und grobem Seegang haben die  Fischer keine Chance, ihrem Beruf nachzugehen. Wer es dennoch versucht, kommt meist mit einem ramponierten Schiff zurück, das größere Schäden mitbringt als mit den unter den schwierigen Bedingungen mäßigen Fangergebnissen zu bezahlen sind. Besonders betroffen ist das Bassin von Arcachon, wo es zur Zeit kaum Anlandungen von frischem Fisch gibt. Demzufolge gibt es auch keine Arbeit für alle, die vom Fischfang leben. Schwierige Zeiten für viele.

(Ph.Barroux: Sale temps sur la pêchein: SUD OUEST, 14. Febr. 2014)

 

 

Abnehmende Tendenz

Es gibt Lebensumstände, da freut man sich über das Abnehmen, in der Wirtschaft ist das aber meist nicht so. Jetzt werden Zahlen veröffentlicht für die französischen Exporte von Alkoholika, und da ist durchweg kein Anlass zu großer Freude. Bei den Bordeauxweinen verzeichnet man für 2013 einen Rückgang von 2,4% im Volumen und von 6,7% im  Wert gegenüber 2012. Auch beim Cognac gibt es Abnahmen: um 3,3% beim Volumen und um 1,7% beim Wert. Besser kommt der Champagner weg, bei dem zwar 0,3% weniger Volumen aber 1,3% mehr Wert registriert wurden. Wenig Positives ist auch vom Armagnac zu vermelden, der im Volumen um 4,7% und im Wert um 15,1% nachgibt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass das Vergleichsjahr 2012 Rekord-Ergebnisse zu verzeichnen hatte. Hauptursache der zurückgehenden Zahlen sind die um 18% gesunkenen Exporte nach China, wo der Kampf der Behörden gegen die Korruption Auswirkungen zeigt. Zuvor war es in China ein verbreiteter Brauch, die eine oder andere Flasche Wein, und hier bevorzugt gute französische Marken, unter dem Tisch herüberzureichen, um die Stimmung der Gegenseite aufzuhellen.

Leichte Rückgänge gab es auch auf den anderen Exportmärkten mit Ausnahme von Deutschland, wo ein leichtes Plus errechnet wurde. Trotz der leicht geschrumpften Zahlen für 2013 bleibt der Export von Wein und Hochprozentigem mit einem Wert von mehr als 11 Milliarden Euro auf dem Platz 2 der französischen Exportstatistik. Der erste Platz wird von der Luftfahrtindustrie eingenommen.

(C.C. : Bordeaux, cognac et armagnac se tassent, in : SUD OUEST, 13. Febr. 2013)

 

 

Auszeichnung

Die Mitarbeiter des Office de Tourisme von Vendays-Montalivet sind auf der jährlichen Hauptversammlung des Vereins, der hinter dem Office de Tourisme steht, mit dem Label Générosité de l’accueil ausgezeichnet worden, das von der Union départementale des offices de tourisme-syndicat d’initiative (Otsi) vergeben wird. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss eine lange Reihe von insgesamt 90 Leistungen erbracht werden, und das Office de Tourisme von Vendays-Montalivet hat davon 94,84% erfüllt. Respekt. Im Rückblick auf die vergangene Saison ist man in Montalivet zufrieden mit der Zahl der Besucher, die nach einem verkorksten Sommeranfang dann doch noch auf Touren gekommen ist. Im Büro des Office haben 33.941 Ratsuchende vorgesprochen, 80% von ihnen Franzosen, 13% Deutsche, 4% Engländer und 3% andere. Auch die Internetseite wird verstärkt aufgesucht. Im Jahr 2013 zählte man eine Zunahme um 46 % auf 110 090 « clics » (82 % Franzosen, , 9 % Deutsche, 5 % Engländer und 4 % andere).

(L. Llobell : Un label mérité in : SUD OUEST, 12. Febr. 2014)

 

 

 

50 Jahre

Das Komitee für die Städtepartnerschaft zwischen Pauillac und dem bayerischen Pullach hatte auf seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung neben den obligatorischen Wahlaktionen einen zentralen Punkt: das 50jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen den beiden Städten, die exakt 1241 km voneinander entfernt sind. Es wird zwei Veranstaltungen geben, auf denen dieses Ereignis mit gebührender Ausführlichkeit gefeiert werden wird: vom 25. bis 28. April in Pullach und vom 7. bis 11. Mai in Pauillac. Zu der Veranstaltung in Pullach wird eine vierzigköpfige Delegation aus Pauillac anreisen und mit ihrer zahlenmäßigen Stärke zeigen, welch erfreulich große Resonanz die Partnerschaft immer noch hat. Gut so.

(C. Pegard, Le jumelage fête son demi-sièclein: SUDOUEST, 13. Febr. 2014)

 

 

Hermione kommt

Da kommt natürlich nicht die Orginal-Hermione, die Tochter des Spartanerkönigs Menelaos und seiner schönen Helena, sondern ein Schiff, genauer gesagt eine Fregatte, die in den letzten Jahren  nach den Plänen eines berühmten französischen Schiffs des 18. Jahrhunderts gebaut worden ist. Mit dem Original dieses Schiffs begab sich 1780 der Marquis de Lafayette von Bordeaux  aus  nach Nordamerika, um dort die um ihre Unabhängigkeit kämpfenden ehemaligen Untertanen der britischen Krone zu unterstützen. Die Replik der Hermione wird unter großer Beachtung von Medien und Öffentlichkeit in La Rochelle gebaut. Sie geht derzeit ihrer Fertigstellung entgegen. Bis zum Herbst soll sie seeklar sein, und dann wird sie einen ersten Besuch im Port de la Lune in Bordeaux machen, wo sie am 9. Oktober erwartet wird. Anschließend soll sie dann zu einer Atlantiküberquerung aufbrechen.

La Fayette hatte sich als junger Mann für die Sache der Nordamerikaner begeistert, war um 1779 nach Frankreich zurückgekehrt und hatte es fertiggebracht, König Ludwig XVI. dazu zu bewegen, den kämpfenden Kolonisten militärische Unterstützung zu gewähren. Und als er im März 1780 sich an Bord der Hermione auf den Weg machte, hatte er die Hilfszusage seines Königs im Gepäck.

Alle an historischen Schiffen Interessierten sollten sich den 9. Oktober vormerken, denn dann wird es für ein paar Tage Gelegenheit geben, die neu erstandene Hermione in Bordeaux zu besichtigen.

(D. Lherm: « L’Hermione » approche, in : SUDOUEST, 13. Febr.2014,)

 

 

 

Saucenkrieg

In Bordeaux herrscht dicke Luft zwischen den Betreibern zweier Restaurants. Die Inhaber des L’Entrecôte, berühmt für seine einzigartige Sauce, deren Rezeptur als Familiengeheimnis gehütet wird wie anderswo die Kronjuwelen, werfen dem Inhaber der Bistros Régent vor, sich in unlauterer Weise auf Kosten des L’Entrecôte Vorteile verschaffen zu wollen. So ärgert man sich darüber, dass im Internet auf der Seite des Bistros Régent der Eindruck erweckt wird, man habe das Geheimnis der besagten Sauce gelüftet und diese gar weiterentwickelt, was die Inhaber des L’Entrecôte erbost zurückweisen, weil nach ihrer Meinung kein Außenstehender das Rezept kennen kann. Inzwischen sind die Anwälte des L’Entrecôte aktiv geworden und haben den Inhaber der Bistros Regent aufgefordert, alles zu unterlassen, was sie als parasitäre Konkurrenz empfinden. Es sieht allerdings nicht so aus, als ob damit der Streit beigelegt werden könnte. Einerlei, wie es weitergeht, beide Restaurants haben zusätzliche Publizität und die Anwälte etwas zu tun.

(C. Campagne: Bordeaux : guerre des restos entre L’Entrecôte et les Bistros Régent, in: SUDOUEST, 12.02.2014, 11.48h, Interet-Ausg.

 

Mounaques ohne Zukunft?

Seit dreizehn Jahren sind Sommermonate in Vensac nicht vorstellbar ohne die Schar liebevoll gemachter, witziger, lebensgroßer Puppen, die den Platz vor der Mairie bevölkern und dafür sorgen, das in Vensac viele, viele Leute kurz Station machen, die sonst ohne zu halten durchgefahren wären. Die Mounaques, das sind die lebensgroßen Puppen, wurden Jahr für Jahr von Freiwilligen mit großem Aufwand und Einsatz hergestellt, wobei die Mairie mit kleinen Gaben half und damit große Wirkung für die Gemeinde erzielte. Vom Elan und der Harmonie unter den Mounaqueurs, den Herstellern der Mounaques, ist im Laufe der Zeit so manches abgeblättert. Zur Zeit, im Winter 2013/2014 stehen die Zeichen für die nächste Saison alles andere als günstig. Vor kurzem wurde ein Teil der alten Mounaques, die in einer privaten Scheune aufbewahrt worden waren, dort aber Platz blockierten, der anderweitig benötigt wurde, verbrannt, wobei nicht nur tatsächlich unbrauchbar  Gewordenes den Weg in die Flammen nahm, sondern auch wiederverwertbare Teile, wie ein Flugzeug, das einst seinen Platz auf dem Dach der Mairie hatte. Es wird für möglich gehalten, dass hinter dieser Aktion der Versuch steckt, den letzten Mounaqueurs den Spaß an der Sache zu verderben, aber wirklich weiß das niemand. Man weiß hingegen sicher, dass erst nach den Kommunalwahlen im März dieses Jahres seitens der Gemeinde Entscheidungen fallen werden über finanzielle Zuwendungen für die Mounaques der nächsten Generation. Und sicher ist, dass ohne die Unterstützung der Gemeinde es in diesem Jahr keine neuen Mounaques geben wird, und, so ist zu befürchten, danach auch nicht mehr.

(M. Caporal, Le feu aux Mounaques, in: SUD OUEST, 8. Febr. 2014

 

Umweltminister im Médoc

Der französische Umweltminister Philippe Martin hat sich aufgemacht, um die Regionen Frankreichs zu besuchen, in denen die Naturgewalten der letzten Tage besonders massive Verwüstungen angerichtet haben. Er kam nicht mit leeren Händen, aber die 2 Millionen Euro, die er als Beitrag des französischen Staates zur Finanzierung der drängendsten Maßnahmen in Aussicht gestellt hat, sind nicht mehr als der bekannte Tropfen auf dem heißen Stein. Bei seinem Besuch in Soulac und L’Amélie ließ der Minister immerhin durchblicken, dass man von Seiten des Staates daran interessiert sei, die Besitzer von Anteilen an dem Appartementhaus Le Signal ohne Rechtsstreit zu entschädigen, aber dass dabei allenfalls eine Entschädigung in Höhe von 50% des Verkehrswertes in Aussicht genommen werden könnte. Ansonsten hielt der Minister sorgsam darauf, sich sehr allgemein und unverbindlich auszudrücken. Je nach Temperament können die Betroffenen sich daraus Hoffnungen oder, wohl besser nicht, auf ein staatliches Engagement im Kampf gegen die Erosion machen.

(J.-D. Renard : Intempéries dans le Sud-Ouest : le ministre Philippe Martin constate les dégâts en Gironde, in : SUDOUEST, 11. Febr.2014, 19.55h, Internet-Ausg.

 

Aufstand der Taxifahrer

Für den 10. Februar planen die Taxifahrer von Paris eine Protestmaßnahme gegen die nach ihrer Ansicht unlautere Konkurrenz der VTC – Voiture de tourisme avec Chauffeur. Diese Fahrzeuge, die bis zum 1. Januar eine Mindestzeit von 15 Minuten zwischen dem Auftrag für eine Fahrt und der Aufnahme der Fahrgäste verstreichen lassen mussten, brauchen diese Frist nicht mehr einzuhalten. Damit sind ihre Angebote denen der regulären Taxis nahezu gleichwertig, was die Schnelligkeit angeht. Günstiger sind sie hingegen bei den Preisen, und das erregt den Zorn der regulären Taxibetreiber. Die führen an, dass sie Lizenzen erwerben müssen, die derzeit 230.000 Euro pro Fahrzeug kosten, während die VTC nur eine geringfügige Gebühr von 120 Euro zu erbringen haben. Außerdem benutzten sie mehr und mehr die Haltezonen für Taxis und machten damit den angestammten Taxis das Leben zusätzlich schwer. Zur Zeit gibt es in Frankeich rund 55.000 reguläre Taxis, davon 20.000 in Paris. Die VTC gibt es seit 2009, inzwischen rund 12.400.

(C. Pluyette Les taxis en colère prêts à paralyser Paris, in : Le Figaro, 9 Febr. 2014, 18.58h, Internet-Ausg.)

 

Geschafft

Am Samstag, dem 8. Februar 2014 wurde das in dem bei Biarritz gestrandeten spanischen Frachter Luno noch vorhandene Dieselöl nach einigen Vorbereitungsarbeiten zügig und vollständig abgepumpt. Um 16.00 Uhr wurden die letzten Kraftstoffreste aus dem Wrack in einen Tanklastzug umgepumpt. Damit ist eine nicht gering zu schätzende Gefahr für die Umwelt abgewendet worden. Jetzt muss nur noch geklärt werden, wie die Reste der Luno vom Strand geschafft werden, was immerhin die Beseitigung eines Bergs von Eisenschrott bedeutet. Da der dafür verantwortliche Eigner des Schiffes sich recht kooperationsbereit gezeigt hat, ist davon auszugehen, dass auch dieses Problem bald gelöst sein wird.

(Cargo échoué à Anglet : les 80 tonnes de gazole ont été extraites samedi, in: SUDOUEST, 8. Febr.2014, 17.52h, Internet-Ausg.)

 

Kein Wasserflugzeugtreffen 2014 in Biscarosse

Die seit 1999 in zweijährlichen  Abständen auf der ehemaligen Basis der Firma Latécoère bei Biscarosse durchgeführten Treffen für Wasserflugzeuge am Himmelfahrtswochenende werden 2014 aus verschiedenen Gründen pausieren müssen, doch ist für 2016 eine Wiederaufnahme geplant.

(in: SUD OUEST, 5.12.2014, 8.12h,Internet-Ausg.)

 

Schiffbruch und Folgen

Der bei Biarritz gestrandete und zerbrochene spanische Frachter Luno enthielt 127.000 Liter Dieselkraftstoff für seine Antriebsanlage, die dringend geborgen werden müssen, um eine Verschmutzung der Strände zu vermeiden. Der erste Bergungsversuch musste wegen eines technischen Problems abgebrochen werden. Jetzt soll ein anderes Verfahren angewendet werden, mit dem man hofft, noch vor dem Ende des Wochenendes die im Bugtank des Wracks befindlichen Kraftstoffvorräte abpumpen zu können. Bis jetzt haben Wasserproben aus der Umgebung der Havariestelle keine Werte erbracht, die eine auf den Schiffbruch zurückgehende Verschmutzung erkennen lassen.

(E. Fère: Le gazole vidé ce week-end, in: SUDOUEST, 08. Febr. 2014)

 

Weitere Schäden in Montalivet

In diesem Jahr hat es den Strand von Montalivet besonders schwer getroffen. Nun ist, obwohl die Tage mit den hohen Koeffizienten vorbei sind, die Haupttreppe zum Strand, die schon gefährlich unterspült war, zu Bruch gegangen. An der Stelle, wo lange Jahre ein recht angenehmer Abstieg zum Strand möglich war, liegen jetzt nur noch zerbrochene Betonplatten, die nicht mehr repariert werden können. Es wird wohl erforderlich sein, eine komplett neue Lösung für den Abgang zum Hauptstrand zu schaffen. Allerhand Aufwand wird auch die Reparatur der steinernen Wellenbrecher erfordern, die keine Verbindung mehr haben zu der Düne, die sie schützen sollten.

(Erosion dans le Médoc : le front de mer de Montalivet ravagé, in : SUD OUEST, 7. Febr. 2014, 16.48h, Internet-Ausg.)

 

Lascaux 4

Die Höhle von Lascaux mit ihren steinzeitlichen Höhlenmalereien gehört zu den größten Kostbarkeiten, die die Menschen der Vorgeschichte hinterlassen haben. Das Original wird wegen seiner Empfindlichkeit schon seit Jahren unter striktem Verschluss gehalten, aber es gibt eine naturgetreue Kopie (Lascaux 2) und eine Teilkopie, die transportabel ist und derzeit in Nordamerika gezeigt wird. Nahe dem Originalstandort der Höhle soll 2016 eine weitere, noch naturgetreuere Kopie eröffnet werden, an der zur Zeit fleißig gearbeitet wird. Die Finanzierung der Kosten, die sich inzwischen auf 57 Millionen Euro belaufen, ist gesichert, wobei ein großer Brocken von der EU beigesteuert wird. Man darf gespannt sein auf das, was da entsteht.

(Lascaux 4 : plus cher, mieux financé, in: SUDOUEST, 4. Febr. 2014)

 

Noch ein Sturm

Mehr als ein Drittel der Departements des französischen Mutterlandes werden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von dem heraufziehenden Sturmtief Qumaira getroffen. Die höchsten Windgeschwindigkeiten werden in der Bretagne erwartet, für die die Alarmstufe Rot angeordnet wurde. Weiter nach Süden ist für die Departments bis zur Charente maritime die Alarmstufe Orange ausgerufen worden. Für die Küste Aquitaniens wird es etwas weniger dramatisch abgehen, doch sind auch hier Böen bis zu ausgewachsener Sturmstärke möglich. Begleitet wird das Ganze von Regenfällen mit teilweise beträchtlicher Intensität, die auf einen bereits getränkten Boden treffen werden, der kaum noch Wasser aufnehmen kann. Für die Regionen des Binnenlandes nördlich der Loire wird der kräftigste Sturm dieses Winters vorhergesagt.

(SUDOUEST.fr.: Nouvelle tempête la nuit prochaine : 36 départements en alerte, in : SUDOUEST, 6. Febr.2014, 16.20h, Internet-Ausg.)

 

Der Kampf geht weiter

Die hohen und gewalttätigen Fluten des Februaranfangs sind noch nicht ganz vorüber, da blicken die Verantwortlichen schon in die Zukunft und sehen, dass  Anfang März erneut Koeffizienten über 100 zu erwarten sind, die nichts Gutes verheißen. Bis dahin wird mit großem Einsatz und allerhand Geld versucht, die Erosion soviel wie möglich zu bremsen. Auch wenn die Schäden in den ersten Tagen des Februar unter den Befürchtungen geblieben sind, wissen die Verantwortlichen, dass die nächsten hohen Koeffizienten, wenn sie von ungünstigen meteorologischen Bedingungen wie Sturm und starkem Seegang begleitet werden, erneut schwere Schäden anrichten können. Dabei haben die  drei besonders betroffenen Gemeinden Soulac, Montalivet und Lacanau eigentlich keine Wahl,  sie müssen eine Menge Geld ausgeben, für das sie eigentlich eine bessere Verwendung hätten. In Soulac werden die aufzuwenden Beträge mit rund 3 Millionen Euro beziffert, in Montalivet wird man rund eine Million Euro ausgeben müssen und in Lacanau wird man 450.000 Euro aufbringen müssen.Und, auch wenn es gelingt, diese Summen schnell zu moblisieren, weiß man, dass damit nur Zeit gekauft wird, den Ursachen der Erosison kommt man nicht bei.

(J.Lestage: Erosion dans le Médoc : une autre gifle attendue in: SUD OUEST, 4. Febr. 2014, 14.47h, Internet-Ausg.

 

Schiffbruch

Am Morgen des 5. Februar ist gegen 10.00h in der Nähe von Biarritz der unbeladene spanische Frachter Luno, rund 100 m lang, nach einem plötzlichen Totalausfall seiner elektrischen Anlage bei stürmischem Wetter steuerlos  auf einen steinernen Wellenbrecher getrieben worden. Durch die Wucht des Aufpralls zerbrach das Schiff in zwei Teile. Trotz widriger Witterungsbedingungen mit Windgeschwindigkeiten von rund 110 km/h gelang es, mit Hubschraubern alle elf Besatzungsmitglieder zu retten, die bis auf einen das Unglück unverletzt überstanden haben. Da das Schiff in seinen Tanks 127.000 Liter Treibstoff gebunkert hatte, besteht jetzt die Gefahr einer Verschmutzung der umliegenden Strände. Daher wurde der für solche Fälle vorgesehene Rettungsplan aktiviert. Bislang liegen zur großen Erleichterung aller noch keine Meldungen über ausgetretenes Treiböl vor.

(Cargo échoué à Anglet : le plan Polmar terre déclenché dans les Landes, in: SUD OUEST, 5. Febr.2014, 14.50h, Internet-Ausg.)

 

Katastrophentourismus

Das ganze Wochenende über zog es eine für die Jahreszeit ungewöhnlich große Schar von Schaulustigen nach Soulac, die sowohl dem hochgradig gefährdeten Appartementhaus Le Signal als auch der Villa Surprise in L’Amélie einen Besuch abstatteten. Bei manchen  Beobachtern hatte man den Eindruck, dass sie darauf warteten, dass sich vor ihren Augen das Schicksal der beiden Gebäude vollzöge. Noch ist das nicht geschehen, aber Garantien für die Zukunft gibt es nicht. Nicht wenige der Zuschauer zeigten, dass sie nicht über die Möglichkeiten verfügten, Gefährdungen zutreffend einzuschätzen, wenn sie sich bis an den steilen Dünenrand vorwagten, und sich dort ohne Rücksicht auf den fragilen Untergrund bewegten. Inzwischen geht die Gendarmerie Streife und versucht, besonders Leichtsinnigen zu erklären, dass die steil gewordenen Dünen bei der geringsten Berührung abstürzen können. Und wenn dann jemand in die Tiefe gerissen wird, besteht die Gefahr der Verschüttung. 

(A.Sanial: Soulac: le spectacle de l’érosion, in: SUDOUEST, 3. Febr.2014)

 

Windkraftprojekte im Médoc

Im Gespräch sind  Bauvorhaben für Windkraftanlagen im Médoc schon lange, aber gebaut worden ist noch nichts. Das scheint sich nun zu ändern, denn nachdem der Präfekt des Departements Gironde Ende 2012 signalisiert hatte, dass er die Errichtung zweier Windkraftlagen für genehmigungsfähig hielt, sind Entscheidungen getroffen worden, die in absehbarer Zeit konkrete Baumaßnahmen auslösen können. Ein Projekt soll bei Naujac errichtet werden, wo elf Windkrafträder aufgestellt werden sollen. Die Planungen sind schon recht weit gediehen. Die Baugenehmigung soll im März 2014 beantragt werden. Gegen Ende des Jahres soll der Bauantrag für das zweite Windkraftprojekt gestellt werden. Dabei geht es um eine Produktions- und Testanlage auf dem Gelände des Hafens von Le Verdon. Anders als ursprünglich geplant, soll hier der Schwerpunkt nunmehr auf landgestützte Windkraftanlagen gelegt werden, nicht zuletzt, um den von der rechten Girondeseite angekündigten Widerstand gegen den Windkraftstandort Le Verdon etwas zu besänftigen. Das Projekt bei Le Verdon verspricht in der Endstufe 200 neue Arbeitsplätze und damit eine Größenordnung, die weit über die im Médoc üblichen Betriebsgrößen hinausgeht. Die ersten fünfzig Beschäftigten könnten schon in der Bauphase ab 2016 eingestellt werden. Beide Projekte zusammen werden einen Kapitalaufwand von 75 Millionen Euro erfordern.

(PMVE met la priorité sur les éoliennes terrestres, in: Le Journal du Médoc, 10. Janaur 2013)

 

Explosive Folgen der Erosion

Am Strand von Montalivet sind weitere Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg freigespült worden. Die erste Partie der neuen Funde  wurde am 31. Januar von Angestellten der Gemeinde Vendays-Montalivet entdeckt und gesichert. Am Montag, 1. Februar, wurde zwanzig weitere gefunden und ebenso wie die zuvor geborgenen vom Kampfmittelräumdienst unschädlich gemacht. Das vergleichsweise häufige Auftauchen von derartigen Relikten des Krieges erklärt sich durch die heftigen Attacken der Erosion gegen die Dünen, unter denen sich mancherorts noch bislang unentdeckte gefährliche Funde verbergen können. In der Regel geht davon keine direkte Gefahr aus, allerdings muss vor jeglichem Hantieren an und mit diesen immer noch gefährlichen Munitionsstücken gewarnt werden. Das sollten nur Fachleute tun, die die jeweiligen Risiken erkennen und einschätzen können. Das zweckmäßigste Verhalten beim Auffinden verdächtiger Objekte ist es, Polizei oder die Gemeindeverwaltung zu informieren und den Fundort möglichst eindeutig zu beschreiben. Den Rest besorgen die, die das professionell können.

(J. Lestage: Montalivet (33) : une vingtaine d’obus découverts lundi, les démineurs sont de retour, in : SUD OUEST, 3. Febr. 2014, 15.59h, Internet-Ausg.)

 

Villa Surprise am Abgrund, Le Signal steht noch

Am Sonntag, bei einem Koeffizienten von 113, stand bei Flut das Schicksal beider Gebäude auf des Messers Schneide. Dass sie noch stehen, ist dem Umstand zuzuschreiben, dass in pausenlosen Einsätzen Sand an den Fuß der bedrohten Dünen geschafft worden ist. Vor dem Appartementhaus Le Signal hat dieses frisch aufgebrachte Polster die Düne vor weiteren Verlusten geschützt, in L’Amélie ist trotz dieser Bemühungen nicht nur der aufgeschüttete frische Sand, sondern auch einiges von der ursprünglichen Düne weggespült worden. Ob das Gebäude oben auf der Düne die nächsten höheren Fluten überstehen wird, hängt davon ab, ob die inzwischen weiterlaufenden Sandanschüttungen ausreichen. um die Düne zu erhalten. Ob das gelingt, ist noch nicht ausgemacht, doch will die Stadtverwaltung von Soulac, die auch für diesen Dünenabschnitt verantwortlich ist, alles tun, damit die Villa Surprise nicht abstürzt. Seit Montag haben etwa 10 Männer einer darauf spezialisierten Firma nach jeder Flut rund 1200m³ Sand vor der bedrohten Villa aufgeschüttet, die bei den nachfolgenden Fluten nahezu vollständig weggespült wurden. Weiter südlich hat die Erosion dem Campingplatz schwer zugesetzt. Auch hier müssten Schutzmaßnahmen ergriffen werden, über deren Art und Umfang aber noch keine Klarheit besteht.

(A.Sanial: Médoc : l’Amélie au bord du gouffre, le Signal résiste,in: SUD OUEST, 3. Febr. 2014, 9.20h, Internet-Ausg.

 

Strandbericht 2. Februar 2014

Eine weitere Flut mit hohen Koeffizienten und starkem Seegang ist vorüber, aber es gibt noch keine Entwarnung: In Soulac haben die massiven Sandanschüttungen vor dem Appartementhaus Le Signal das Schlimmste verhindern können. Das Haus selbst ist auf Anordnung der Stadtverwaltung nahezu leergeräumt und nach der Unterbrechung der Versorgungsleitungen für Wohnzwecke nicht mehr nutzbar.

In L’Amélie ist die Situation für das schon seit längerem absturzgefährdete Haus mit dem fast schon makabren Namen Villa Surprise hinter dem enrochement noch bedrohlicher geworden, denn dort haben die in den letzten Tagen ausgeführten  umfangreichen Sandablagerungen am Fuß der Düne nicht verhindern können, dass die Dünenkante sich immer weiter an das Haus heranschiebt.

An beiden gefährdeten Strandabschnitten werden mit höchstem Einsatz neue Sandberge aufgetürmt, die allerdings nur eine begrenzte zeitliche Schutzwirkung haben werden und die die noch ausstehenden hohen Fluten der nächsten Tage mehr oder weniger schnell fortschwemmen werden.

(Sudouest.fr.: Fortes vagues à Soulac : le Signal a tenu, mais l’Amélie est au bord du vide, in: SUD OUEST, 2. febr. 2014, 15.52 h, Interet-Ausg.)

 

 

Massenbesuch am Strand

In Lacanau haben sich am Nachmittag des 2. Februar Massen von Schaulustigen eingefunden, die sich selbst einen Eindruck vom Toben der Gewalten des Ozeans verschaffen wollten. Nicht wenige von ihnen mussten von der Polizei daran gehindert werden, sich auf der vordersten Dünenkante in Gefahr zu bringen. Aus Sicherheitsgründen wurde die besonders exponierte Terrasse des Restaurants Le Kayoc geschlossen, weil zu befürchten war, dass Leichtsinnige sich hier besonders unvernünftig Gefahren aussetzen könnten.

Sudouest.fr. : Lacanau : Un monde fou sur le front de mer, in : SUD OUEST, 2. Febr.2014, 20.54h, Internet-Ausg.)

 

 

Zur Wetter- und Überschwemmungslage

Wie vorhergesagt, ist die Garonne am Morgen und am Abend des Samstag, 1. Februar, an mehreren Stellen in Bordeaux über die Ufer getreten. Einige ufernahe Straßen, besonders auf der rechten Uferseite mussten gesperrt werden, aber mit dem Rückgang der Flut entspannte sich die Lage im Laufe des Vormittags und des Abends. Alles in allem sind die Dinge etwas glimpflicher abgelaufen als befürchtet werden musste. Für die nächsten Fluten erwarten die Experten eine weitere Entspannung, weil der Tiefdruckeinfluss sich abschwächt. Allerdings ist noch nicht alles vorüber. In Le Verdon wird am Morgen des 2. Februar mit einer Fluthöhe 6,14m gerechnet (am Samstagmorgen wurden 6,23m gemessen). In Pauillac muss man sich am Morgen des 2. Februar auf 6,60m gefasst machen (am Samstagmorgen wurden 6,73m gemessen). In Bordeaux schließlich wird es am Morgen des 2. Februar eine Fluthöhe von  6,71m geben (hier wurden am Samstagmorgen 6,92 m registriert).

Für das Atomkraftwerk bei Blaye sind die besonderen Vorsichtsmaßnahmen aufgehoben worden. Einen Deichbruch hat es bei Cap Ferret gegeben, der jedoch keine Bedrohungen für Häuser oder Menschen mit sich gebracht hat.

([DIRECT] Inondations en Gironde : les images et les vidéos des débordements de la Garonne, in : SUDOUEST, 1. Febr.2014, letzte Aktualisierung 22.11h, Internet-Ausg.)

 

Das Schlimmste kommt noch

Am Nachmittag des 31. Januar 2014 gab die Präfektur des Departements Gironde eine Warnung heraus wegen der bestehenden oder noch kommenden Witterungsereignisse. An der Küste herrscht so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. Erwartet werden neben den hohen Koeffizienten hohe Windgeschwindigkeiten bis 120 km/h aus nordwestlichen Richtungen, die für sehr hohe Wellen verantwortlich sein werden, die den Küstendünen erheblich zusetzen dürften. Es wird für wahrscheinlich gehalten, dass dabei Fluthöhen erreicht werden, die den Werten bei dem Jahrhundertorkan Martin am 27. Dezember 1999 vergleichbar sein könnten. In Bordeaux könnte die Garonne sogar über die 1999 gemessenen Pegelstände von 7,05 m hinaus ansteigen. Besondere Aufmerksamkeit wird gerichtet auf das Atomkraftwek bei Blaye, das 1999 nur mit Schwierigkeiten die hohen Wasserstände in der Gironde überstanden hatte. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, hat man vorsorglich 80 Angestellte als Einsatzreserve in dem AKW postiert, die auf diese Weise sofort aktiviert werden können und nicht durch eventuell überschwemmte Straßen auf dem Weg zu dem AKW aufgehalten werden können.

(Sudouest.fr avec AFP: Inondations et fortes vagues dans le Sud-Ouest : le plus dur reste à venir in: SUD OUEST, 31. Jan. 2014, 17.40h und 21.49h Internet-Ausg.)

 

 

Bedrohliche Fluthöhen

Im Gefolge der kommenden Fluten werden folgende Fluthöhen erwartet :

– Le Verdon : 6,05 m am Morgen des 31. Januar, 5,85 m am Abend des 31. Januar und 6,40 m um 6.00h am 1. Febraur.(+/- 20 cm) ;

– Pauillac : 6,53 m, am Morgen des 31. Januar , 6,40 m am Abend des 31. Januar und 6,90 m um 7.00h am 1. Febraur(+/- 20 cm);

– Bordeaux : 6,80 am Morgen des 31. Januar, 6,50 m am Abend des 31. Januar und 7,00 m um 8h30 am 1. Februar (+/- 20 cm);

– Libourne : 6,07 mam Morgen des 31. Januar, 6,00 m am Abend des 31. Januar und  6,20 m um 9h30 am 1. Februar (+/- 20 cm).

Für den Zeitraum vom 31. Januar bis zum 3. Febraur 2014, 24.00h ist die Schifffahrt auf der Garonne, der Dordogne und der Gironde untersagt zwischen dem Pont Mitterand in Bordeaux und Pauillac

(Bordeaux : le niveau de crue pourrait atteindre les 7 mètres samedi matin, in : SUDOUEST, 31. Jan. 2014, 16.31h, Internet-Ausg.)

 

 

Landunter

Das Zusammentreffen der ergiebigen Niederschläge der letzen Tage und der hohen Koeffizienten haben dafür gesorgt, dass die Garonne an zahlreichen Stellen über die Ufer getreten ist. Davon betroffen ist auch der Uferbereich in Bordeaux, wo mehrere Straßen wegen Überflutung gesperrt werden mussten. Zu leiden hat vor allem das rechte Ufer, aber auch die linke Seite ist nicht ungeschoren davongekommen. Erster Höhepunkt war am Freitagmorgen, 31. Jan. 2014, gegen 7.30h. Mit dem Abschwellen der Flut werden vorübergehend auch die Überschwemmungen zurückgehen, aber bei den nächsten Fluten wird die Garonne wieder über die Ufer treten. Erst nach dem kommenden Wochenende wird sich die Situation ab 3. Februar 2014 entspannen, wenn bis dahin nicht Unvorhergesehnes geschieht.

(http://www.sudouest.fr/2014/01/31/bordeaux-les-inondations-en-images-1447388-2780.php)

März 2014

 

Pierre Bournel neuer Bürgermeister in Vendays-Montalivet

Der ehemalige Bürgermeister, M. Bibey, der schon beim ersten Wahlgang, in dem es keiner Liste gelungen war, die erforderliche absolute Mehrheit zu erringen, ziemlich abgeschlagen auf der zweiten Position gelandet war, hat es auch beim zweiten Durchgang nicht geschafft. Seine Liste, die Kandidaten unterschiedlicher Herkunft aus dem linken Parteienspektrum vereinigte, kam nur auf 27,02% der abgegebenen Stimmen.

Fast doppelt so viele Stimmen entfielen auf die Liste von Pierre Bournel, der Kandidaten unterschiedlicher Couleur aus dem rechtskonservativen Lager vereinigte. Der neue Bürgermeister Pierre Bournel brachte 825 Wähler (47,03%) hinter sich.

15 der 19 Sitze des neuen Gemeinderates gingen an die von Pierre Bournel angeführte Liste, je zwei an die beiden anderen Listen. Auf diesem Weg bekam auch der ehemalige Bürgermeister M. Bibey einen Sitz im neuen Gemeinderat, der jedoch vom Gewicht her nicht mit dem zu vergleichen ist, das er bislang hatte.

Überraschend hoch war die Wahlbeteiligung mit 80,53% der Wahlberechtigten.

(http://elections.interieur.gouv.fr/MN2014/033/033540.html)

 

Ein Geheimnis weniger

Vor kurzem entdeckte jemand in Lesparre am Marktplatz, hoch oben auf der Abdeckplatte eines Schornsteins einen tönernen Krug, von dem  nicht herauszubekommen war, was ihn auf seinen Platz  in den Lüften gebracht hatte. Eine kurze Notiz samt Bild im SUDOUEST führte auf die Spur des Rätsels um das geheimnisvolle Gefäß. Es meldete sich nämlich genau der Mann, der den Krug dort deponiert hatte, wo er immer noch steht. Und er erklärte, wie es dazu kam. Vor 45 Jahren ereignete sich in einem Gebäude gegenüber der Stelle, an der der Krug sich befindet, ein Kaminbrand, nicht ungefährlich, wie man weiß. Angesichts der offensichtlichen Gefahr stieg eine Gruppe mutiger junger Männer nahezu ohne Hilfsmittel auf das Dach und stopfe in den brennenden Schornstein angefeuchtete Jutesäcke. Das dafür benötigte Wasser wurde in dem inzwischen geradezu berühmt gewordenen Krug auf das Dach geschafft, der immer wieder mit Wasser gefüllt und von Hand zu Hand an den Einsatzort gereicht wurde. Als letzter in dieser Kette fungierte Pierre Verdier, inzwischen ein betagter älterer Herr. Und der hatte, nachdem der Brand gelöscht war, entdeckt, dass sich zufälligerweise Zement auf dem Dach befand. In einer spontanen Idee beschloss er, den Krug dort festzumachen, wo er heute noch steht. Jetzt weiß man, dass der damals verwendete Zement offenbar von besonders guter Qualität war, denn er hält den Krug auch heute noch verlässlich fest. Und man weiß auch, was es mit dem nicht mehr ominösen Krug auf sich hat, aber irgendwie war es spannender, als man noch ziemlich ungebremst spekulieren konnte.

(A. Larrue: Le mystère de la cruche enfin résolu, in : SUDOUEST, 27. März 2014)

 

 

 

Kommunalwahl 2014, zweite Runde

Das französische Wahlsystem sieht vor, dass dann, wenn in der ersten Runde keine Entscheidung mit mehr als 50% für einen Kandidaten oder eine Liste gefallen ist, eine zweite Runde angesetzt wird, in der die relative Mehrheit reicht. Das heißt, es gewinnt der, der die meisten Stimmen bekommt, unabhängig davon, ob das eine Mehrheit jenseits der 50% ist.

Im Médoc wird es am letzten März-Wochenende zweite Durchgänge geben in folgenden Gemeinden :   Castelnau-de-Médoc, Hourtin, Lacanau, Lesparre-Médoc, Le Porge, Listrac-Médoc, Pauillac, Vendays-Montalivet, Labarde, Saint-Christoly-Médoc, Saint-Yzans-de-Médoc, Salaunes und Saumos. Die Entscheidungen werden wohl überall mit Spannung erwartet, nicht zuletzt in Vendays-Montalivet, wo drei Listen um den Sieg ringen. Der bisherige Bürgermeister liegt dabei mit seiner Mannschaft, nicht gerade aussichtsreich, nur auf dem zweiten Platz.

Neben den lokalen Spannungsmomenten interessiert landesweit, ob es gelingt, den rechtsaußen platzierten Front National (Le Pen) in Schach zu halten Die Chancen dafür stehen zumindest statistisch nicht schlecht, denn in vielen Orten haben die politischen Gegner des Front national Wahlbündnisse geschlossen, die letztlich dazu führen sollen, dass der Front national nur wenige Bürgermeister stellen wird. Man wird sehen, ob die Wähler sich diesen Überlegungen anschließen.

(Gironde : où vote-t-on dimanche ? in: SUD OUEST, 29. März 2014)

 

 

Es wird wohl glimpflich abgehen

In den nächsten Tagen stehen noch einmal hohe Koeffizienten an, doch wird es diesmal an den Küsten wohl weniger dramatisch zugehen als bei den zurückliegenden hohen Fluten, wo sich zu den hohen Koeffizienten Sturm und mächtige Wellen aufgetürmt hattten, die schließlich den Küstendünen so zugesetzt haben wie seit langem nicht mehr. Jetzt geht man mit einer ziemlichen Gelassenheit davon aus, dass das Wasser zwar höher sein wird, doch wird es weder Sturm noch besonders hohen Seegang geben. Folglich dürfte sich die Liste der Schäden an den Küsten nicht verlängern. Allerdings ist an den meisten Stränden die sonst in dieser Zeit beginnende Rückkehr des Sandes noch nicht beobachtet worden. Gleichwohl laufen die Vorbereitungen für die Arbeiten an den Stränden auf Hochtouren, um zur Saison Verhältnisse vorweisen zu können, die den Tourismus unterstützen. In Soulac soll der nördlich vom Haupstrand gelegenen Épi Barriquand wiederhergestellt werden, während in L’Amélie die bestehenden Strandbefestigungen erhöht und ausgebaut werden sollen. In Montalivet wird man sich bis zum Beginn der Saison darauf beschränken, die Strände  mit Sand aufzufüllen und erträgliche Zugangsmöglichkeiten zum Strand zu schaffen, während nach der Saison in größerem Stil die lädierten Wellenbrecher erhöht und verstärkt werden sollen. Für Soulac und Montalivet rechnet man mit Kosten von ca. 5 Millionen Euro. Auch in Lacanau sollen die Strände, und vor allem die Zugänge schnell instandgesetzt werden, doch wird über das gesamte Programm erst nach der zweiten Runde der Kommunalwahlen entschieden werden.

(J. Lestage: Pas de claque en vue, in : SUDOUEST, 29. März 2014)

 

Das Neueste von der Radarfront

Jedermann weiß, dass die Autofahrer in Frankreich eine besonders staatstragende Rolle spielen, da sie kräftig in die öffentlichen Kassen zahlen, nicht freiwillig, aber mit großen Beträgen. Zur Zeit setzt sich dieser Trend noch fort, denn die Polizei hat eine neue Generation von Radargeräten in Betrieb genommen, die noch höhere Erträge erwirtschaftet als das, was man vorher schon ertragen musste. Die neuen Geräte sind so klein, dass sie mit wenigen Handgriffen in ein beliebiges Auto eingebaut werden können und sie können Messungen während der Fahrt vornehmen und dies in beiden Richtungen. Das tun sie fleißig und mit einem bislang unerreichten Wirkungsgrad. Die 99 bislang eingesetzten Geräte der neuen Art haben schon 300.000 Automobilisten geblitzt, von denen 180.000 zur Kasse gebeten wurden, eine wahrhaft lohnende Ausbeute. Der Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten, in diesem Fall bei den Polizeibamten. Die werden bald insgesamt 200 der neuen Radargeräte einsetzen können, und 2015 sollen noch einmal 100 hinzukommen. Eine Nachricht, über die sich wohl keiner so richtig freuen kann, außer dem Finazminister vielleicht, aber der hat so viele Sorgen, das man ihm das kleine Späßchen gönnen sollte.

(Sudouest.fr/AFP: Radars mobiles nouvelle génération : 300 000 automobilistes flashés en un an, in : SUDOUEST, 27. März 2014, 7.53h, Interenet-Ausg.)

 

Auch Diebe gehen mit der Zeit

Früher mochte es ausreichen, möglichst lange Finger zu haben, um an das Eigentum anderer Leute zu gelangen, doch heute reicht das offenbar für eine erfolgreiche Karriere auf der schiefen Bahn nicht mehr aus. Der moderne Dieb muss, wenn nicht gebildet, so doch informiert sein, um zu wissen, wo sich etwas mit Aussicht auf hohe Rendite holen läst. Jüngstes Ziel sind die Katalysatoren bestimmter Automarken, wie z. B. Peugeot. In modernen Katalysatoren sind edle und teure Metalle verarbeitet, nicht in großen Mengen, aber doch in Quantitäten, die sich zu Geld machen lassen. In Bordeaux wurde jüngst eine Bande junger Leute dingfest gemacht, die in kurzer Zeit 140 Katalysatoren gestohlen hatte. Ein geübter Dieb braucht kaum fünf Minuten, um einen Katalysator mit einer kleinen Kreissäge abzutrennen. Etwas unbequem, weil man dafür unter das Auto kriechen muss, aber offenbar lohnend. Die gestohlenen Teile werden dann zu Preisen von 15 bis 50 Euro verkauft an Altmetallhändler in Deutschland oder in Rumänien. Das meiste Geld bringen Teile, die von Peugeot 406 HDi, Citroën Xsara oder Picasso HDi  stammen.

(Sudouest.fr.: Votre voiture est une Peugeot ? Son pot catalytique intéresse les voleurs, in SUDOUEST, 25. März 2014, 14.56h, Internet-Ausg.)

 

Was Tauben so anrichten

Die Eglise Notre-Dame in Lesparre hat, wie sich das für eine Kirche gehört, die auf sich hält, Glocken, und die werden geläutet, mit den bekannten Folgen. Seit einiger Zeit war es jedoch mit den Folgen nicht mehr so weit her, der einst volltönende Glockenklang hatte an Frei- und Klarheit verloren. Da alles, was eine Wirkung hat, auch eine Ursache haben muss, forschte man nach und stellte fest, dass die nachlassende Glockenleistung in direktem Zusammenhang mit den Unmassen von Tauben stand, die den Turm bevölkern und dort große Teile ihres Lebens verbringen.. Schließlich wurde eine auf derlei Dinge spezialisierte Firma beauftragt, Abhilfe zu schaffen. Zunächst musste jedoch aufgeräumt werden. Man entfernte 2000 kg Taubenkot, die säuberlich verpackt mit einer kleinen Seilbahn zu Tal geschafft wurden. Als dieser wenig angenehme Teil der Angelegenheit erledigt war, vergitterte man alle Öffnungen des Glockenturms, um den Tauben den Zugang zu versperren. Und nun kann man testen, ob ein Glockenklang ohne Dämpfung durch die Hinterlassenschaften der Tauben mehr Wohlklang entfaltet als der vertraute gedämpfte. Womit niemand gerchnet hatte: für die sauber per Seibahn zu Tal beförderten Hinterlassenschaften der Tauben fanden sich schnell Abnehmer, die ihre Gemüsegärten naturnah und billig düngen wollen. Sollen sie.

(Le carillon clochait à cause des pigeons, in: SUDOUEST, 25. März 2014)

 

 

Antikes Mühlrad

Bauliche Überreste aus der Römerzeit gibt es in Frankreich in großer Fülle. Meist haben sich nur Mauer- oder Fundamentreste erhalten, die erst zum Sprechen gebracht werden müssen, aber es gibt auch intakte Gebäude wie Tempel (Nîmes, Vienne), Theater (Orange), Amphitheater (Nîmes, Arles), die man gar nicht alle aufzählen kann. Verglichen mit diesen Glanzlichtern muss sich der Süwesten Frankreichs mit weniger spektakulären Funden zufrieden geben, aber auch die haben es in sich. So wurde zum Beispiel in der Fundstelle von Fâ (auf der rechten Girondeseite bei Barsan, im Département Charente-Maritime) ein aus der Römerzeit stammendes hölzernes Mühlrad gefunden, das nicht nur des Materials wegen eine archäologische Kostbarkeit darstellt. Allerdings war das 1800 Jahre alte Fundstück in ziemlich schlechtem Zustand und bedurfte dringend der Restaurierung. Zu diesem Zweck wurde das, was von dem Mühlrad gefunden wurde, in ein spezialisiertes Laboratorium nach Bordeaux gebracht, um konserviert und restauriert zu werden. Bis hierher lief alles nach üblichen Mustern ab, doch dann gab es Streit zwischen der Organisation, die die Fundstätte von Fâ betreut und dem Laboratorium. Da man sich nicht einigen konnte, weigerte sich das Laboratorium kurzerhand, die inzwischen restaurierten Fundstücke zurückzugeben. Man landete schließlich vor Gericht, und jetzt gibt es eine Entscheidung: das Mühlrad muss herausgegeben werden. Nach seiner Rückkehr wird seine Ausstellung in dem archäologischen Museum von Fâ vorbereitet, und, wenn alles gut geht, kann es dort vom nächsten Sommer an besichtigt werden.

(Une noria gallo-romaine de retour, in: SUDOUEST, 25. März 2014)

 

Kommunalwahlen in Vendays-Montalivet

In Vendays-Montalivet ist im ersten Wahldurchgang noch keine Entscheidung gefallen, weil es keiner der drei angetreten Listen gelungen ist, mehr als 50% und eine der abgegebenen Stimmen auf sich zu vereinigen. Der bisherige Amtsinhaber, M. Bibey, der eine links orientierte Liste hinter sich versammelt hat, kam lediglich auf den zweiten Platz mit 29,5% der abgegebenen Stimmen. Vor ihm rangiert mit 42,97% eine rechts orientierte Liste, die von einem Gegenspieler des noch amtierenden Maire angeführt wird. Die dritte Liste sammelte 27,41% der Stimmen.  Im zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag wird es also spannend.

(UM, 24. 03. 2014)

 

 

Flusskreuzfahrten

Seit vor vier Jahren die ersten Kreuzfahrtschiffe für Reisen im Bereich von Dordogne, Garonne und Gironde in Bordeaux stationiert wurden, sind sie eine Quelle beständiger Zufriedenheit für ihre Reedereien, denn sie sind, meist Monate im Voraus, ausgebucht. Begonnen hat CroisEurope, in Straßburg beheimatet mit der Princesse d’Aquitaine der die Cyrano de Bergerac nachfolgte. Ab April wird mit Uniworld eine zweite Reederei ein Schiff in Bordeaux stationieren. Uniworld richtet sich an gut betuchte Ausländer, die einen aufwändigen Service wünschen und auch bezahlen können. Angesichts der Buchungsergebnisse für die beiden in dieser Saison aktiven Reedereien zeigen zwei weitere Anbieter Interesse. Noch in diesem Jahr wird die Reederei Viking ein Schiff von Bordeaux aus operieren lassen, und für das nächste Jahr ist ein vierter Anbieter zu erwarten.

(P. Lascourreges Les croisières fluviales ont le vent en poupe, in Sudouest, 24. März 2014)

 

Kommunalwahlen 2014 Erster Durchgang:

Rekordenthaltung: 35% (nach 33,5% 2008)

Schlappe für die Linke, gute Ergebnisse für Konservative und Fortschritte für die extreme Rechte.

In Grayan-et-L’Hôpital hat die Liste Laporte 100% der abgegebenen gültigen Stimen auf sich vereinigt. Damit ist klar, dass der ehemalige auch der künftige Bürgermreister von Grayan-L’Hôpital ist. Eingeschrieben im Wählerverzeichnis von Grayan waren 1.122 Personen. Bei der Wahl haben 32,89% der eingetragenen Wähler von ihrem Stimmrecht keinen Gebrauch gemacht. Von den Wahlscheinen, die in der Wahlurne angekommen sind, waren 522 für die Liste Laporte,  231  der Wahlberechtigten (20,59%) haben  leere oder ungültig gemachte Stimmzettel abgegeben.

In Bordeaux wurde der amtierende Bürgermeister Alain Juppé mit fast 60% der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang  in seinem Amt bestätigt.                 

http://elections.interieur.gouv.fr/MN2014/033/033V.html

 

 

Plastik im Meer

Der Verein Surfrider, der eine bestimmenden Rolle bei allen Initiativen in Frankreich zur Reinigung und Erhaltung der Strände spielt, hat vorgerechnet, dass jedes Jahr 1 Million Seevögel eingehen, weil sie Plastikabfälle verschluckt haben, mit denen ihr Körper nicht fertig wird. Dasselbe Schicksal trifft jedes Jahr etwa 100.000 Schildkröten. Jede Sekunde gelangen 206 kg Plastikmüll ins Meer.

(SUDOUEST, 23. März 2014)

 

Strandreinigung

Am vorletzten Märzwochenende beginnen an den Küsten des Médoc Reinigungsaktionen, die von der Vereinigung Surfrider initiiert und in Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden organisiert werden. Da noch nicht alle Strände wieder betreten werden dürfen, verzögern oder verschieben sich manche Daten. Lediglich in Hourtin hat die Stadtverwaltung sich bereit erklärt, das Verbot zum Betreten des Strandes für die Dauer der Reinigungsaktion und nur für die daran Beteiligten auszusetzen. In Vendays-Montalivet, Le Porge, Soulac-sur-Mer, Le Gurp, Carcans oder La Teste-de-Buch muss man bis zum nächsten oder übernächsten Wochenende warten, bevor es losgehen kann.

Termine für Strandreinigungsaktionen mit Hilfe Feriwilliger im nördlichen Médoc:

Montalivet: Sonntag, 30. März, 14.00h bis 17.30h und Sonntag, 6. April, 9.30h

CHM, Montalivet: Samstag, 19. April, 10.00h – 17.00h

Euronat, Samstag 19. April, 9.45 h

Montalivet, Freitag, 6. Juni 10.00h bis 13.00h

Noch mehr Termine:

http://www.initiativesoceanes.org/collectes__gironde.html?page=2&nbpage=25&tri=Asc&over=0&s=&liensuiv=&pays=64&dept=33&typedenet=0&year=2014

 

(L. Bosdecher: La collecte sera longue, in : SUDOUEST, 22. März 2014)

 

Küste in Bewegung

Das, was sich in diesem Winter an den Küsten des Médoc abgespielt hat, ist mancherorts bedrückend und furchterregend, aber es ist, wie ein Blick auf die jüngere Erdgeschichte zeigt, ein Ereignis in einer langen Reihe ähnlicher Vorkommnisse. Seit vor 18.000 Jahren die letzte Eiszeit endete, ist der Wasserspiegel der Meere dieser Welt kräftig angestiegen und mit ihm veränderten sich die Küstenlinien. Vor 18.000 Jahren lag zudem die Durchschnittstemperatur in unseren Breiten  rund vier Grad unter den heutigen Werten und der Meeresspiegel war so viel tiefer als heute, dass man westlich von Soulac 100 km laufen musste, um ans Meer zu gelangen. Seither ist der Meeresspiegel um 120 m angestiegen und die Küstenlinie entsprechend zurückgewichen. In der sogenannten kleinen Eiszeit vom Ende des 15. bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts stagnierte diese Entwicklung, oder kehrte sich leicht um,  bevor dann wieder eine Phase zurückweichender Küstenlinien einsetzte, in der wir im wesentlichen noch heute leben. In diesem Jahr hat die Erosion bei Soulac 6 m Düne verschlungen, bei L’Amélie sogar noch mehr. In den nächsten Jahrzehnten wird man damit rechnen müssen, dass Sumpfzonen an der Gironde, die unter dem Meeresniveau liegen, verschwinden oder zeitweise unter Wasser stehen werden. Damit würde eine Entwicklung zurückgedreht, die mit dem 16. Jahrhundert begonnen hatte, als vornehmlich Holländer umfangreiche Trockenlegungsmaßnahmen geleistet haben, bei denen große Landstriche an der Gironde zu fruchtbarem Ackerland wurden und noch sind. In naher Zukunft wird sich die Frage stellen, ob der Mensch dieses einmal gewonnene Land verteidigen will und dafür hohe Kosten auf sich nimmt, oder ob man sich den Kräften des Meeres beugt und Flächen wieder hergibt, die einst dem Meer abgerungen wurden.

(J. Ripoche: Depuis 18 000 ans, l’océan monte toujours, in : SUDOUEST, 21. März 2014)

 

 

Glasfiber erstmal für die anderen

Orange, der Markführer für Telekommunikation in Frankreich, kündigt an, in diesem Jahr im Südwesten des Landes 90 Mio Euro zu investieren, davon 25 Mio Euro für den Ausbau des Glasfiberkabelnetzes. Profitieren werden dafür zunächst Kunden in den Bereichen von Angoulême, Pau und Agen. Im nächsten Jahr wird Mont-de-Marsan folgen. Für die ländlichen Regionen setzt man statt auf die Erweiterung der Glasfibernetze auf die Anwendung konventioneller Techniken zur Steigerung der Datenübertragungsraten. Zu den Zielen von Orange gehört auch der Ausbau der drahtlosen Zugangsmöglichkeiten in das Internet. Davon profitieren werden schon bald die Gebiete um Soulac und Lacanau. Orange beschäftigt im Südwesten schon 6820 Angestellte, zu denen sollen demnächst 280 weitere kommen. Dabei hat man hat im Südwesten einen Marktanteil von 42% beim Telefon und von rund 50% beim Internet.

(J.-B. G. : Orange investit dans la fibre, in: SUDOUEST, 20. März 2014)

 

Phare de Richard

Der Leuchtturm von Richard hat zwar schon lange aufgehört, eine Rolle für die Schifffahrt auf der Gironde zu spielen, doch ist er dafür zu einem touristischen Ort geworden, der nicht nur in der Saison mehr und mehr Besucher anzieht. Auf der diesjährigen Jahresversammlung des Vereins, der den Leuchtturm betreut, wurde deutlich, dass der Kreis der Freiwilligen, die sich diesem Bauwerk verschrieben haben, erfreulich groß ist. Deutlich wurde auch, dass die Arbeit des Vereins finanziell von mehreren Seiten unterstützt wird, so dass man sich um die Zukunft des Leuchtturms und des im Turm untergebrachten Museums keine Sorgen machen muss. Seit dem vergangenen Jahr gibt es beim Phare de Richard eine Buvette, die den Besuchern kleine Erfrischungen und Imbisse anbietet, was angesichts der etwas isolierten Lage des Bauwerks guten Zuspruch findet. Hauptereignis dieses Jahres wir das Leuchtturmfest am 27. Juli sein. Empfehlung: vormerken.

(M. Caporal: Le phare de Richard veut continuer de briller, in: SUD OUEST, 18. März 2014)

 

Saisonstart

Die Schäden, die die Winterstürme an den Stränden des Médoc angerichtet haben, sind noch längst nicht behoben, und noch ist nicht sicher, ob die kommenden hohen Koeffizienten  Ende März nicht noch einmal für Aufregung sorgen werden, da gehen die Surfschulen zur Tagesordnung über und nehmen dort den Betrieb wieder auf, wo nicht, wie in Soulac, Baulichkeiten in Mitleidenschaft gezogen worden sind. In Lacanau liegt das Gebäude der Surfveranstalter etwas geschützter als anderswo, so dass von daher keine Einschränkungen bestehen. Mit der Wiederaufnahme des Strandbetriebs, der natürlich erst möglich wurde durch die teilweise Aufhebung der Zugangssperre,  sind für die Surfer wieder nahezu normale Verhältnisse gegeben, denn die Wellen, die man zum Surfen braucht, spielen sich vor den Stränden ab. Man sieht der kommenden Saison gelassen und optimistisch entgegen, und, wie wie es aussieht, besteht dazu auch Anlass.

(Th. Saintz-Cricq: Écoles de surf : la saison peut commencer, in : SUDOUEST, 17. März 2014)

 

Vendays-Montalivet. Letzte Sitzung des Gemeinderates

In Vendays-Montalivet verlief die letzte Sitzung des Gemeinderates vor den anstehenden Neuwahlen nicht gerade harmonisch, weil gegen Ende ein recht heftiger Streit zwischen dem Bürgermeister und dem adjoint à l’urbanisme aufbrach. Wichtiger für die Gemeinde war jedoch wohl der zuvor gefasste Beschluss, einen Kredit über 800.000 Euro aufzunehmen, um die auf rund 1,2 Millionen Euro veranschlagten Kosten vorzufinanzieren, die für die Wiederherstellung der Strandbereiche  benötigt werden. Nachdem das geschehen ist, darf davon ausgegangen werden, dass auch die Strände von Montalivet spätestens dann, wenn die Sommergäste einfallen, sich so präsentieren werden, wie das erwartet wird.

(J. Lestage: Fin de mandature tendue à Vendays-Montalivet, in: SUD OUEST, 13. März 2013)

 

Sun Ska Festival

Am letzten Samstag fand die Jahresversammlung der „Amis du Sun Ska“ statt. Dieser Verein hatte sich vor zwei Jahren konstituiert, um das Sun Ska Festival in Pauillac zu unterstützen. Die Hauptaktivitäten lagen dabei auf der Organisation des Campingbetriebes für die zahlreichen Festivalbesucher und auf Maßnahmen im  Sicherheitsbereich. Diese Aktivitäten wollen die rund fünfzig Mitglieder des Vereins auch in diesem Jahr fortsetzen, in dem das Festival erstmalig auf dem Universitätscampus in Pessac-Talence stattfindet. Der technische Direktor des Festivals erläuterte die Beweggründe für den Umzug des Festivals nach Bordeaux, doch wurde auch deutlich, dass man einer Rückkehr des Festivals in das Médoc aufgeschlossen gegenübersteht, wenn es möglich ist, geeignete Örtlichkeiten für die Durchführung der Veranstaltung zu finden. Angesichts der bisher ergebnislosen Bemühungen in dieser Richtung sollte man aber nicht allzu große Erwartungen haben.

(C. Pegard : Les Amis de Sun Ska ne désarment pas, in : SUDOUEST, 17. März 2014)

 

600 Freiwillige

Das Malheur, das die Strände des französischen Südwestens in diesem Winter getroffen hat, ist so offensichtlich, dass allenthalben Bereitschaft da ist zu helfen. Die erste große Reinigungsaktion geschah in Lacanau mit mehr als 500 Freiwilligen, und jetzt haben sich 600 eingefunden, um die Strände von Cap Ferret zu säubern. Sie wurden mit Handschuhen, Westen und Plastiksäcken ausgestattet und begaben sich gut gelaunt und fleißig ans Werk.  Am Schluss der Aktion waren 30 m³ eingesammelt, die fachgerecht entsorgt worden sind. Die Vereinigung Surfrider hat angeregt, die Reinigungsaktion am nächsten Wochenende fortzusetzen, doch dann sind in Frankreich Kommunalwahlen, die die Gemeindeverwaltungen vordringlich zur organisatorischen Abwicklung des Wahlgeschehens verpflichten. Da danach ein zweiter Wahlgang erforderlich werden kann, gehen die derzeitigen Überlegungen davon aus, dass eine erneute Reinigungsinitiative frühestens am ersten Aprilwochenende stattfinden kann.

(H. Radou, A. Peyras  S. Menet : Les bénévoles ont nettoyé la plage, in : SUD OUEST, 16. 03. 2014)

 

Strandbericht

Während an vielen Stränden des Médoc die kürzlich verhängten Zugangsverbote weiter bestehen, sind sie in Lacanau, Soulac und Le Verdon bereits aufgehoben worden. Auch dort sind zwar die Gegebenheiten noch ein gutes Stück von der Normalität entfernt, aber der Andrang der kaum zurückzuhaltenden Besucher war wohl so stark, dass man sich zur Freigabe dieser Strände entschlossen hat. Dabei wird immer noch zur Besonnenheit geraten, denn an vielen Stellen sind auch an den freigegebenen Stränden noch steilküstenähnliche Dünen zu sehen, die leicht abstürzen und Besucher in Gefahr bringen können. In Lacanau ist der Zugang zum Strand nur an der Slipanlage für Boote gestattet, in Soulac und Le Verdon haben sich die Höhen der Dünenkanten so geändert, dass man ohne allzuviel Akrobatik nach unten und nachher wieder nach oben gelangen kann. Dort, wo der Zugang zum Strand immer noch gefährlich ist, wie etwa in Le Gurp, bleiben die ausgesprochenen Verbote bestehen. Der Bürgermeister von Grayan erklärte, man müsse die nächsten hohen Fluten am Ende des Monats abwarten, bevor man Arbeiten unternehmen könne, die die Strandzugänge wieder ermöglichen werden. Wenn man schon jetzt aktiv würde, sei das Verschwendung  von mehreren Zehntausend Euro, denn dann müsste man zu Beginn des nächsten Monats noch mal von vorn anfangen.

(J. Lestage: Plages : l’appel à la prudence reste de misein: SUDOUEST, 15. März 2014)

 

 

Keine Erfolgsgeschichte

Der Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB) gab gestern auf der traditionellen Jahrespressekonferenz in Paris einen Rückblick auf den Weinjahrgang 2013 im Bordelais. Danach lagen die Ernterträge um 27% unter denen des Jahres 2012 und stellen das schlechteste Ergebnis seit 1991 dar. Insgesamt wurden 3,84 Millionen Hektoliter Wein erzeugt, nach 5, 25 Million hl im Vorjahr. Verkauft wurden bis Ende Juli 2013 5,57 Millionen hl im Wert von 4,24 Milliarden Euro, ein Rückgang um 1,4% gegenüber dem Jahr davor. Knapp die Hälfte (42%) der Bordeauxweine werden exportiert, davon 43% in die Europäische Union. In Frankreich wird jede zweite Flasche Wein in Super- oder Hypermärkten verkauft. Die Exporte sind im letzten Jahr um 2% auf 2,3 Milliarden hl zurückgegangen, wobei der Wert um 6% auf 2,14 Milliarden Euro gefallen ist. Hauptfaktor dabei sind die Rückgänge im Weinexport nach China, die die durch leichte Zuwachsraten bei den Ausfuhren in die USA, Groß-Britannien und Deutschland nicht ausgeglichen werden konnten. Man erwartet ein schwieriges Jahr 2014, einfach, weil die Mengen des verkaufsfähigen Weins deutlich geringer sind als in anderen Jahren.

(B. Dive : «Une année 2014 difficile»in : SUDOUEST, 14. März 2014)

 

Geheimnisvolles in Lesparre

Es ist kein Geheimnis, dass es zwischen Himmel und Erde Dinge gibt, die sich nicht erklären lassen. Manche sind davon näher am Himmel, manche näher an der Erde. In Lesparre gibt es ein Phänomen dieser Art, das zwar näher an der Erde, aber dennoch von einem bislang undurchdringlichen Geheimnis umgeben ist. Zu berichten ist von einem Tonkrug, der an einer Stelle angebracht ist, an der Tonkrüge eher keine rechte Funktion haben. Dieser steht nämlich oben auf einem Schornstein, genauer gesagt auf der Abdeckplatte eines Schornsteins, wo er rein gar nichts bewirkt. Aber er ist da, manche meinen schon seit 40 oder noch mehr Jahren, aber niemand weiß, wer ihn dort platziert hat und warum. Jemand bringt ihn mit einem Deutschen, einem Kriegsgefangenen gar, in Verbindung, der den Krug dort hoch oben angebracht habe, um daran zu erinnern, dass er da gewesen sei, doch sieht wohl die wirkliche Lüftung eines Geheimnisses anders aus. Ein anderer Deutungsversuch meint, der Krug solle anzeigen, dass man in diesem Haus etwas zu trinken bekommen könne, aber auch hier muss wohl nicht lange über Sinnhaftigkeit nachgedacht werden, denn in welchem bewohnten Hause könnte man wohl ohne zu trinken überleben? Zum Nachdenken Anlass gibt aber wohl die Tatsache, dass man erst jetzt anfängt zu fragen, was es mit diesem Krug auf sich habe, wo er doch schon seit mehr als Menschengedenken dort oben auf seinem Schornstein am Marktplatz in Lesparre thront. Falls doch irgendwo eine überzeugende Lüftung des Geheimnisses gelingt, rufen Sie hier an: 06 31 33 00 87

(A. Larrue: Le mystère de la cruche, in : SUDOUEST, 13. März 2014)

 

Streit um Wohnmobile

In einigen Küstengemeinden der Region Aquitaine haben die Stadtverwaltungen Verbote ausgesprochen, die Wohnmobilen das Parken innerhalb dieser Gemeinden untersagen. Dagegen haben die Interessenverbände der Wohnmobilhersteller und der Wohnmobilbesitzer Front gemacht und sind vor die zuständigen Verwaltungsgerichte gezogen. Das Verwaltungsgericht in Bordeaux hat nun ein erstes Urteil in dieser Angelegenheit gefällt und den Gemeinden untersagt, Regelungen zu erlassen, die den Besitzern von Wohnmobilen Beschränkungen auferlegen, die für andere Kraftfahrzeuge nicht bestehen. Getroffen hat es die Verwaltungen von Soulac-sur-Mer, Arcachon und Gujan-Mestras, die ihre bestehenden Beschränkungen aufheben müssen. Soulac erhielt in diesem Zusammenhang die  Anweisung, die Höhenbeschränkung für den Zugang zum Parkplatz neben dem Casino abzubauen. Bis jetzt ist das allerdings noch nicht geschehen.

(Y. Saint-Sernin : La guerre des camping-cars est déclarée, in : SUDOUEST, 11. März 2014)

 

Keine Rekorde

Im Südwesten Frankreichs ist es zwar frühlingsgerecht angenehm warm geworden, aber anders als im Norden gab es dabei keine Rekorde. In Biarritz wurden „nur“ 24 Grad registriert. Der Rekord für die erste Märzdekade steht dort bei 26,7 Grad.

(SUDOUEST, 11. März 2014)

 

Bewegung auf dem Telefonmarkt

Der Markt für Telephonie in Frankreich wird neu geordnet. Bouygues Telecom wird SFR übernehmen, allerdings dessen Mobilgeschäft für 1,8 Milliarden Euro an FREE verkaufen. Der für Wettbewerb zuständige Minister sieht in dieser Konzentration nichts Negatives, da dadurch die Position der verbleibenden drei Anbieter gegenüber der internationalen Konkurrenz gestärkt werde. Wenn alles so verläuft, wie derzeit geplant, wird die Umschichtung von Kunden und Frequenzen im Verlauf des Jahres 2015 abgewickelt. Zur Zeit hat Orange 27 Millionen Mobilfunkkunden, SFR 21,3 Millionen, Bouygues Telecom 11,1 Millionen und FREE fast 7,5 Millionen. Durch die geplante Transaktion wollen sowohl Bouygues wie au FREE Kosten sparen. Der bislang bestehende Preiskampf auf dem französischen Markt geht aber wohl weiter.

(Vers trois opérateurs mobile en France, in: SUDOUEST, 10. März 2014)

 

Strandreinigung in Lacanau

Die Schläge, die Wind und Wellen den Küsten des Médoc in den letzten Wochen zugefügt haben, sind noch nicht einmal vollständig erfasst, da weiß man schon, dass neben der Erosion noch in anderen Bereichen erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um die im kommenden Sommer erwarteten Gäste zufriedenzustellen. Ganz oben auf der Liste der zu erledigenden Arbeiten steht die Reinigung der Strandbereiche von telweise unvorstellbar großen Mengen von angeschwemmtem Treibgut Müll. In Lacanau ist die Bereitschaft bei vielen groß, etwas zu tun. Das ist bei der Stadtverwaltung angekommen und die hat für den 11. März ab 8.30h eingeladen, sich an der Slipanlage für Boote einzufinden und danach dem Unrat zu Leibe zu rücken. Schon seit Freitag sind Bagger und Frontlader dabei, das großkalibrige unerwünschte Strandgut zu beseitigen, aber es gibt noch sehr viel zu tun, was maschinell nur unvollkommen in Ordnung gebracht werden kann. Und dabei werden die hoffentlich vielen Freiwilligen ihren Teil leisten.

(Y. Boffo: L’heure du nettoyage a sonné, in: SUDOUEST, 10. März. 2014)

 

 

Kommunalwahlen in Frankreich

Der Termin für den ersten Wahlgang rückt heran, und schon haben die Statistiker ihre Ergebnisse parat. Sie haben herausgefunden, dass frankreichweit rund 900.000 Kandidaten sich um einen der zu vergebenden Gemeinde- oder Stadtratssitze bewerben, was bedeutet, dass etwa einer von 50 Wahlberechtigten einen solchen Sitz anstrebt. Spitzenreiter ist dabei Amnéville, eine Gemeinde im Departement Moselle, wo 10 Listen mit 330 Kandidaten aufgestellt wurden, und das bei einer Einwohnerzahl von 10.000. Auch Bordeaux kann sich zeigen, denn dort wurde der regionale Rekord mit 7 Listen aufgestellt. Am kommenden Montag beginnt der Wahlkampf, und dann werden erstmals Wahlplakate aufgehängt, nach einem ausgeklügelten System: in Gemeinden mit über 1.000 Einwohnern wird  die Position der Wahlplakate auf den Anschlagtafeln ausgelost, in Gemeinden mit unter 1.000 Einwohnern werden die Plakate nach dem Eingang der Anträge auf Aufhängung in der Mairie platziert.

Spannend wird es macnherorts, zum Beispiel in den 64 Gemeinden, in denen sich keine Kandidaten für die Wahl gefunden haben. Dorthin wird der jeweilige Präfekt eine dreiköpfige Kommission entsenden, die die laufenden Geschäfte führen wird. Daneben wird man versuchen, Kandidaten zu finden, die sich dann bei zügig angesetzten Nachwahlen ihren Wählern stellen werden. In den Gemeinden mit weniger als 1.000 Einwohnern kann es mangels Bewerbern natürlich keinen ersten Wahlgang geben. Gelingt es, bis zum zweiten doch noch Bewerber aufzustellen, kann der zweite Wahlgang stattfinden. In mehreren Dutzend Gemeinden gibt es nur eine Liste, also keine Auswahl für die Wähler, und in einigen Gemeinden ist die Zahl der Bewerber kleiner als die der zu vergebenden Sitze, auch damit haben sich die Präfekten zu befassen.

(P. Tillinac: Près d’un électeur sur 50 est candidat aux élections, in: SUDOUEST, 8. März 2014)

 

Strand von Le Gurp gesperrt

Mit Datum vom 5. März 2014 hat der Bürgermeister von Grayan-et-L’Hôpital unmittelbar nach seiner Besichtigung des Strandes von Le Gurp den Zugang zu diesem Strand  bis zum 30. März 2014 gesperrt. Als Begründung werden die Schäden angeführt, die in den zurückliegenden Tagen von Sturm und Wellen an der Stranddüne angerichtet worden sind. Es werden Absperrungen aufgestellt, an denen der Erlass des Bürgermeisters angeheftet wird.

Gesperrt sind auch die Strände in Soulac, Montalivet und Lacanau.

Mehr zur Strandsituation in Le Gurp: Klick

 

Schildkrötenrettung

Wenn an den Küsten des Médoc Schildkröten gefunden werden, sind sie meist tot und oft von beträchtlicher Grösse. Dieser Tage fand eine Familie zwischen Lacanau und Carcans eine gestrandete Meeresschildkröte, die noch lebte. Nach wegen der ungeheuren Brandung vergeblichen Versuchen, dem Exoten  zurück ins Wasser zu helfen, entschloss sich die Familie, zum Telefon zu greifen und den Fund dem Meeresforschungsinstitut in La Rochelle zu melden. Dort erfuhr man, dass die Schildkröte am besten in die Tierklinik nach Soulac zu bringen sei, was auch geschah. Von dort wurde sie dann nach La Rochelle gefahren, wo sie wohlbehalten eintraf. Man identifizierte sie als Carettschildkröte im Alter von zwei bis fünf Jahren. Sie wurde in ein Meerwasseraquarium gesetzt, in dem sie sich erholen wird, bevor sie bei demnächst angenehmerem Wetter auf der Île de Ré wieder in Freiheit gesetzt werden wird.

(Une tortue sauvée des eaux, in: SUDOUEST, 6. März 2014)

 

Lacanau: Vorschau auf dem Sommer

Obwohl die Strandfront von Lacanau nach den zurückliegenden Winterstürmen und –fluten wohl die am schwersten geschädigte im Médoc ist, herrscht in der Verwaltung der Stadt Zuversicht, dass man bis zum Beginn der Saison wieder über vorzeigbare Strände mit allem Zubehör verfügen wird. Dieselbe Botschaft geht von dem in unmittelbarer Strandnähe gelegenen Restaurant Le Kayoc aus. Nach den derzeitigen Planungen sollen in den nächsten Tagen umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden im Bereich der strandnahen Parkplätze, um weitere Schäden einzudämmen, die im Laufe des März immer noch auftreten können. Nicht zuletzt ist dem Umstand Rechnung zu tragen, dass am Monatsende noch einmal sehr hohe Koeffizienten auftreten werden. Ein Teil des herrschenden Optimismus beruht auf der Erwartung, dass mit Beginn des Frühjahrs vom Meer wieder Sand angeschwemmt werden wird, so dass der Aufwand für das Auffüllen der Strandflächen nicht sehr groß sein dürfte. Über die Saison hinausgehen die Planungen schon mit dem Blick auf den nächsten Winter, für den es keine Garantie gibt, dass dann die Naturgewalten gnädiger sein werden als in diesem Jahr.

(J. Lestage: « La station sera prête pour la saison », in: SUDOUEST, 6. März 2013)

 

 

Christine und die Folgen

Christine ist der Name des Sturms, der am Montag, 3. März, mit verheerender Wucht über die Küsten Frankreichs hinweggegangen ist. Dabei haben auch die schwer geprüften Strände des Médoc erneute Schläge einstecken müssen. In Lacanau ist das Zerstörungswerk an den Strandbefestigungen weitergegangen, in Montalivet ist die schon ramponierte Düne noch weiter zurückgedrängt worden. Angeblich sind dort die oben auf dem Strand aufgestellten Plastiksäcke mit Sand vom Sturm verschoben worden, was allerdings bei einem Gewicht pro Sack von rund 1,5 to nicht gut vorstellbar erscheint. Zutreffend ist hingegen die Meldung, dass in Montalivet die Möglichkeit, der Erosion entgegenzutreten, dadurch eingeschränkt ist, dass es an Sand mangelt. Der ist nämlich vor den Dünen bis auf die sonst im Untergrund verborgene tonige Schicht weggeschwemmt worden.

In L’Amélie sind die am Fuß der bedrohten Villa Surprise aufgestapelten großen sandgefüllten Plastiksäcke zerfetzt worden und die dahinterliegende Düne ist bis zur Hauswand abgetragen worden. Und vor dem Appartementhaus Le Signal ist das, was man an Sand in verzweifelter Hektik aufgefahren hatte, bis auf geringe Reste verschwunden. Allenthalben gehen die Arbeiten zur Abwehr noch schlimmerer Folgen mit Hochdruck weiter, wobei mit Blick auf die Beruhigung der Wetterlage und die zurückgehenden Koeffizienten ein kleines bisschen Optimismus auftaucht, dass das Schlimmste erst mal überstanden ist.

(J. Lestage: La cruelle griffe de Christine, in: SUD OUEST, 5. März 2014)

 

 

Stapellauf

In Gujan-Mestras ist auf der Werft Coach die Belongers, eine 50m-Jacht zu Wasser gelassen worden. Das Schiff ist das zweite dieser Größenordnung das auf dieser Werft gebaut worden ist. Die Jacht ist von einem betuchten russischen Geschäftsmann geordert worden. In den nächsten vierzehn Tagen wird sie einer Reihe von Testfahrten und Abstimmungen unterzogen, bevor sie dann auf die Reise zu ihrem Bestimmungsort geht. Über den Preis verlautbarte nichts, doch ist dieses Informationsdefizit wohl für die meisten erträglich. Bei wem sitzt schon das Kleingeld für eine 50m-Jacht locker?

(B. du Bourg: Le « Belongers » mis à l’eau hier après-midi, in : SUD OUEST, 2. März 2014)

 

 

 

Gegen die Erosion

Noch bevor man weiß, was das erste März-Wochenende noch an den Küsten anrichten wird, laufen die Vorbereitungen für Maßnahmen zur Reparatur der bislang schon sichtbaren Schäden  auf Hochtouren. Die Präfektur hat staatliche Hilfen in Höhe von 1,9 Mio Euro angekündigt, von denen 1,6 Mio Euro den Küsten des Départements Gironde zugute kommen sollen. Bedingung bei diesen Hilfen  ist, dass die damit finanzierten Maßnahmen bis Ende Mai, also vor Beginn der kommenden Saison abgeschlossen sein müssen. Zur Zeit gibt es eine Art Erosionstourismus, der Besucher anzieht, die sonst wohl nicht in dieser Jahreszeit den Weg an die Strände gefunden hätten, ein Phänomen, das für die Küstenorte nicht nur negative Seiten hat.

(J. Lestage: Erosion : le sprint avant l’été, in : SUDOUEST, 1. März 2014)

 

Straßensperrungen wegen Überschwemmung

Das Zusammentreffen mehrerer Faktoren hat dazu geführt, dass am Morgen des 3. März 2014 die Garonne in Bordeaux wieder über die Ufer getreten ist. Seit 8.30h standen weite Bereiche der Kais unter Wasser. Um möglichen Gefährdungen vorzubeugen, hat die Stadtverwaltung von Bordeaux folgende Straßenabschnitte für die Zeit von 7.30h bis 10.30h gesperrt: Quai Wilson und Boulevard des frères Moga, Quai de la Souys, Quai Deschamps, Quai de Queyries und Quai de Brazza. Die Jacques-Chaban-Delmas-Brücke wird zu derselben Zeit ebenfalls geschlossen.

(Sudouest.fr : Inondation à Bordeaux : plusieurs routes fermées lundi matin in: SUD OUEST, 3. März 2014,9.14h, Internet-Ausg.)

 

 

Letzte Sitzung

Der Gemeinderat von Grayan-et-L’Hôpital hat sich zu seiner letzten Sitzung zusammengefunden, bevor in wenigen Wochen, wie überall in Frankreich, ein neuer Rat gewählt werden wird. Auch wenn niemand die Ergebnisse dieser Wahl schon kennen kann, weiß man, dass der nächste Gemeinderat personell anders zusammengesetzt sein wird, da einige der bisherigen Mitglieder nicht mehr antreten werden. Der gegenwärtige, wenn nicht alles täuscht auch wohl der künftige, Bürgermeister Serge Laporte dankte allen Mitstreitern für die angenehme Atmosphäre, in der sich die Zusammenarbeit während der letzen Legislaturperiode abgespielt habe. Weitreichende Beschlüsse wurden aus verständlichen Gründen nicht gefasst, aber es gab erfreuliche Zahlen zu den Gemeindefinanzen, da im letzten Rechnungsjahr an vielen Stellen erkleckliche Überschüsse erzielt werden konnten. An der Spitze standen die Abwassergebühren, die einen Überschuss von 412.579 Euro in die Gemeindekassen gebracht haben, schon gefolgt vom Campingplatz, der 383.154 Euro Überschuss einbrachte. Auf den Plätzen folgen die kommunalen Wälder (160.585 Euro), die Gîtes ruraux (61.431 Euro) und das Office de Tourisme (5.652 Euro).

(M. Caporal: Dernière séance pour le Conseil municipal,in: SUDOUEST, 3. März)

 

 

Arbeitslosigkeit

Während die Statistiker in Deutschland registrieren, dass die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2014 auf 3,14 Millionen und damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18.000 gesunken ist, sieht es in Frankreich düsterer aus. Dort wurden im Januar dieses Jahres 8.900 neue Arbeitslose gezählt, was die Gesamtzahl der Unbeschäftigten auf 4,92 Millionen ansteigen lässt.

                                                                                              (UM, 2. März 2014)

 

Le Signal endgültig geschlossen

Das auf Anordnung der Stadtverwaltung Soulac für die Nutzung gesperrte Appartementhaus Le Signal in Soulac ist mit dem Datum des 28. Februar endgültig für Besucher gesperrt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren letzte Ausräumaktionen erlaubt. Das Gebäude soll kontrolliert abgetragen werden, doch müssen davor erst noch einige recht komplizierte Entschädigungsfragen für die bald ehemaligen Eigentümer geklärt werden.

(J. Lestage: Erosion : le sprint avant l’été, in : SUDOUEST, 1. März 2014)

 

Neuer Stress für Bahnkunden im Médoc

Wer im Médoc den Zug nimmt und das gar regelmäßig, muss über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, denn ihm wird regelmäßig einiges zugemutet: Verspätungen, Zugausfälle, Pannen, alles das, was findige Bahnverwaltungen im Programm haben, um Kunden zu vergraulen. Jetzt tut sich ein neues Feld auf, weil im südlichen Médoc in Margaux und Macau neue Bahnsteige gebaut werden. Die werden von Grund auf neu und modern und behindertengerecht sein, wogegen niemand etwas haben dürfte, aber während der schon seit Anfang Februar laufenden Bautätigkeit wird der Zugverkehr mehr als durcheinandergebracht. Lauten Protest deswegen gibt es nicht, weil, wie der Präsident der in Aquitanien aktiven Vereinigung der Bahnnutzer feststellt, die Bahnkunden im Médoc schon so frustriert sind, dass sie sich nicht einmal mehr beklagen. Schlimm, aber glaubhaft.

(Th. Seurin: Nouveaux quais pour les gares du Sud-Médoc, in: SUDOUEST, 28. Febr. 2014)

                                   
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