Médoc-Notizen 2010/I

Januar 2010

Tram Linie D : Verspätung

Wenn Straßenbahnen in Bordeaux Verspätung haben, liegt das meistens an technischen Defekten. Für die Linie D, die einmal den place des Quinconces mit Eysines verbinden soll, aber noch gar nicht gebaut ist, ist die Erklärung in dem Beschluss zu suchen, die ursprünglich für Ende 2010 geplanten ersten Arbeiten auf 2014 zu verschieben. Verwunderlich erscheint es, dass diese Verschiebung mehrheitlich gutgeheißen wird. Mancherorts wird gar darauf spekuliert, dass diese Terminverschiebung der Anfang vom Ende der Planungen für die neue Linie sein könnte. Dahinter stecken Befürchtungen mancher Geschäftsleute, während der Bauarbeiten Einbußen im Umsatz zu haben und später Kunden zu verlieren, die mit dem neuen Verkehrsangebot in das Stadtzentrum von Bordeaux abwandern könnten. Fürs erste ist wohl davon auszugehen, dass die Absicht, die Tram zu bauen nicht aufgegeben wird, wenn auch eine Fertigstellung vor 2016 wenig realistisch ist.

(Ligne de tram D : La rue Fondaudège rassurée, in : SUD OUEST, 31. Jan. 2010)

 

Girondins nur 0 :0

Die in der aktuellen Meisterschaft souverän die Tabelle anführenden Fußballer aus Bordeaux haben, so scheint es, Schwierigkeiten mit Gegnern aus dem Norden. Die letzte Niederlage holten sie sich zu Hause im November gegen Valenciennes, jetzt reichte es gegen Boulogne nur zu einem torlosen Unentschieden. Der Führungsplatz in der Tabelle ist dadurch nicht gefährdet, lediglich der Abstand zum nächsten Verfolger (Montpellier) hat sich etwas auf sechs Punkte verringert.

(UM, 31. 01. 2010)

 

Interessantes bei Regain in Grayan

Ungefähr 100 Mitglieder des Vereins Regain von Grayan trafen sich zur Generalversammlung, auf der der Präsident Daniel Jacques und die Clubsekretärin Ginette Schindler von den Veranstaltungen des Jahres 2009 berichteten und einen Ausblick auf die für 2010 geplanten Aktivitäten des Vereins gaben. Zu den Angeboten des Vereins gehörte donnerstags das wöchentliche Treffen mit einem allseits beliebten gemeinsamen Essen . Einige Mitglieder des Vereins veranstalteten einen Singekreis  für  Kinder.

Im November 2009  nahmen Vereinsangehörige  an einem Kursus teil, der sie im Umgang mit Defibrillatoren schulte. Ungefähr 20 Personen nahmen2009  an einer Fahrt nach Kreta teil, von der sie begeistert zurückkamen. Solche Fahrten sind auch für 2010 in der Planung. Freitags wird im Haus der Vereine in Grayan ab 17.30 ein Malkurs unter der Leitung des Malers Gauthier Joyeux angeboten. Auskünfte unter 05 56 73 99 93 und 05 56 73 98 82.

(Le Regain garde le cap, in: SUD OUEST, 30. Januar 2010)

 

 

Hoffnungsvolles aus Talais

Nach dem Verzicht der Verwaltung des Grand Port Maritime in Bordeaux auf Ansprüche an dem Flutkanal in Talais hofft man dort, den kleinen Hafen in Eigenregie der Gemeinde neu beleben zu können, wenn die nötigen Investoren für dieses Projekt gefunden werden. Die Pläne sehen eine Neugestaltung der Quais, der Ufer, den Wiederaufbau der Fischerhütten vor, für deren Nutzung bereits Angebote im Bürgermeisteramt eingegangen sind.

Ebenfalls erfreulich ist die Nachricht, dass die Renovierung der Kirche nahezu abgeschlossen ist und demnächst der lange vermisste Klang der Glocke vom Kirchturm wieder zu hören sein wird. Die Kirche soll im April wieder ihrer alten Bestimmung übergeben werden.

(Maguy Caporal, De l’espoir pour le port, in: SUD OUEST, 30. Januar 2010)

 

 

Orgelprobleme

In der Kirche Notre-Dame in Lesparre gibt es eine Kostbarkeit, die meistens unerkannt bleibt : eine Orgel des Orgelbaumeisters Georges Wenner. Die Orgel wurde 1882 in Bordeaux ausgestellt und mit einer Goldmedaille prämiert. Danach wurde sie in Lesparre eingebaut und am 26. Februar 1883 eingeweiht. Sie kostete 27.196 Goldfrancs, von denen 24.000 durch Spenden aus der Gemeinde aufgebracht wurden. Seither ist sie mehrfach restauriert worden, so 1898, 1935, 1965 und zuletzt 1978. Jetzt stehen wieder größere Überholungsarbeiten an, die auf 18.000 Euro veranschlagt werden. Die sollen nach dem Willen des 1975 gegründeten Vereins der Amis de l’orgue Wenner bald zusammengebracht werden, damit der weitere Verfall der Orgel aufgehalten werden kann. Auskünfte: 05 56 41 04 77 oder masjm@wanadoo.fr

(S. Dubost : Un trésor à préserver, in SUD OUEST, 30. Jan. 2010)

 

 

Keine Kleinkriminalität

In Bordeaux häuften sich in der jüngsten Vergangenheit Anzeigen wegen des Diebstahls von Mobiltelefonen. Im letzten Jahr waren es 300 mehr als im Jahr davor. Die Diebstähle liefen alle nach ziemlich dem gleichen Muster ab: Jugendliche auf Motorrollern, mehr oder weniger vermummt, fuhren nahe an Personen vorbei, die ein Mobiltelefon in Händen hielten, entrissen ihnen dasselbe und waren weg. Die Polizei glaubte anfangs an eine neue Art organisierter Kriminalität und richtete eine Ermittlergruppe ein. Der fiel dann auf, dass fast alle angezeigten Diebstählen eine Gemeinsamkeit hatten: die Bestohlenen waren gegen den Diebstahl ihrer Mobiltelefone versichert. Die Beamten bestellten die Bestohlenen erneut ein und befragten sie, nach allen Regeln der polizeilichen Ermittlungskunst, versteht sich. Die Bestohlenen verhedderten sich in Widersprüche, nicht nur einzelne, sondern fast alle. Bald mussten die vermeintlich Geschädigten zugeben, dass sie ihr Mobiltelefon verloren oder demoliert hatten oder irgendwie Lust auf ein neues, moderneres hatten. Die Konsequenzen für die nun nicht mehr Geschädigten, sondern als Versicherungsbetrüger Angeprangerten sind alles andere als erfreulich, drohen ihnen doch empfindliche Strafen, die im schlimmsten Fall bis zu 375.000 Euro Geldstrafe und fünf Jahre Gefängnis gehen können. Nicht lustig, eher betrüblich waren die weiteren Nachforschungen, bei denen sich herausstellte, dass die Inspiration zu den vermeintlichen Diebstählen oft von Verkäufern von Mobiltelefonen ausging, die ihren Kunden einen vermeintlich kostengünstigen Weg zu einem neuen Mobiltelefon aufzeigen wollten. Was ihnen, wie gezeigt wurde, nicht gelungen ist.   

(Florence Moreau : Mal conseillés, ils ont menti sur des vols, in: SUD OUEST, 30. Jan. 2010)

 

100 Jahre Fliegerei

Vor 100 Jahren begann in Bordeaux-Mérignac die Luftfahrt, als im Gefolge einer Woche der Fliegerei ein wagemutiger Bürger, Marcel Issartier, den Mut hatte, in Mérignac ein Gelände zu kaufen, auf dem bald die ersten zwei Start- und Landebahnen entstanden. Seither ist aus dem bescheidenen Flugfeld mit einfacher Einrichtung ein Flughafen geworden mit allem, was dazugehört. Nicht viel später enstanden in enger Anlehnung an das Gelände in Mérignac einige Betriebe, die ihr Leben mit Zulieferungen für den Flugzeugbau verdienten. Im Lauf der Zeit sind daraus klangvolle Namen geworden, die nicht nur Experten kennen: Dassault Aviation, Safran, Thales, EADS Astrium, Sabena Technics. Die Geschichte der Luftfahrt in Bordeaux soll nach dem Willen der Vereinigung 100 ans d’aéronautique à Bordeaux-Mérignac im Jahre 2010 einem größeren Publikum nahegebracht werden. Dazu werden eine Reihe mehr oder weniger spektakulärer Ereignisse organisiert, (die im Veranstaltungskalender der Médoc-Notizen zu finden sein werden). Am spektakulärsten dürften die für Mitte Mai angekündigten Starts und Landungen von Wasserflugzegen auf der Garonne sein, aber es gibt noch viel mehr zu sehen, was nicht nur Eingeweihte ansprechen dürfte.

(Olivier Delhoumeau : Il était une fois l’aventure des airs, in SUD OUEST, 29. Jan. 2010)

 

Die Familiensaga der Rochevilles

Zur Zeit und bis weit ins Frühjahr 2010 wird im Herzen von Bordeaux und im gesamten Bordelais ein Film über die Familiengeschichte des Hauses de Rocheville gedreht, der im September dieses Jahres von TELE 2 ausgestrahlt werden soll.

Beteiligt sind neben etwa 30 Schauspielern aus dem Bordelais 1600 Statisten aus Bordeaux, darunter auch 10 Kinder. Wenn Sie immer schon davon geträumt haben, ein Medienstar zu werden, hier ist die Gelegenheit dazu.

(Isabelle Castéra, Sur les pavés, on tourne, in: SUD OUEST, 27. Januar 2010)

 

Schutz für St. Trélody

L’Opest (N’oublions pas l’église de Saint-Trélody) , der Verein zur Bewahrung der Kirche St. Trélody in Lesparre, besteht nun seit 3 Jahren, und er hat seitdem käftig für den Erhalt der Kirche gewirkt. 2009 beschloss die  Generalversammlung des Vereins, die Bilder des Kreuzwegs für ca. 16.000 Euro restaurieren zu lassen, was inzwischen weitgehend geschehen ist. Danach soll auch die Orgel überholt werden.  Der Verein hofft, dass demnächst die Gemeinde die von ihr zu finanzierenden großen Arbeiten am Dach beginnen lässt.

(Sylvaine Dubost, Jésus retrouve son chemin, in: SUD OUEST, 26. Januar 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : In Frankreich gehören die Kirchen (die allermeisten) nicht der Kirche, sondern dem Staat, bzw. den Gemeinden. Das ist seit der Französischen Revolution (1789 ff.) so. Den Kirchen werden die Kirchengebäude zu Gottesdiensten etc. überlassen, da gibt es keine Probleme. Für den Erhalt der Gebäude müssen aber Staat oder Kommunen aufkommen. Die Kirchen könnten das gar nicht, weil es z.B. keine staatlich organisierte Kirchensteuer gibt und die Kirchen relativ arm sind. Sie haben schließlich in der Revolutionszeit ihren damals beträchtlichen Grundbesitz eingebüßt und erst danach wieder beginnen können, Besitz zu sammeln.

 

Hafenbilanz

Der Grand port maritime von Bordeaux, zu dem auch die Hafenzone von Le Verdon gehört, hat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass im vergangenen Jahr 2,2% weniger Waren umgeschlagen wurden als im Vorjahr. Alles in allem also ein relativ günstiges Ergebnis, zumindest vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Als Folge der Stürme vom Jahresbeginn wurden rund 200.000 Tonnen Bruchholz umgeschlagen, die die Bilanz positiv beeinflusst haben. In der nächsten Zukunft soll der Bereich der bassins à flot in Bordeaux intensiver und ertragssteigernd genutzt werden. Im laufenden Jahr sollen 14 Mio Euro investiert werden, die vornehmlich für Arbeiten im Ölhafen von Ambès und an der westlichen Fahrrinne im Mündungsbereich der Gironde aufgewendet werden sollen. Nebelhaft ist jedoch, wie es in Le Verdon weitergehen soll. Dort ist die Reederei MSC derzeit der einzige Kunde, neue sind nicht in Sicht.

(B. Broustet : Le port limite les dégâts et investit, in: SUD OUEST, 28. Jan. 2010)

 

Fürsorge für die Basilika

Zwei Vereine kümmern sich um die Basilika in Soulac, der Verein der Amis de la basilique Notre-Dame-de-la-Fin- des-Terres und der Verein l’Appel du chemin. Die beiden mit dem Abstand von sieben Jahren (1992 und 1999) entstandenen Zusammenschlüsse verfolgen recht ähnliche Ziele. Deshalb war es natürlich, dass sich die beiden Organisationen annähern und vielleicht bei den Neuwahlen im kommenden Jahr ein gemeinsames Dach finden. Während die Amis de la Basilique viel für die Restaurierung der Bildwerke und Statuen in der Basilika getan haben und demnächst an die Sanierung der Orgel gehen wollen, haben sich die Mitglieder des Appel du chemin um die Wiederbelebung des Zweiges des Jakobsweges, der über Soulac führt, bemüht, mit Erfolg, wie sich sagen lässt. Gemeinsam haben beide Vereine den Platz der Pilger am Ort des alten Priorats hinter der Kirche gestaltet und die Mittel für den Kauf der Statue des Hl. Jakob aufgebracht. Gemeinsame Planungen gehen in Richtung einer Herberge für Pilger, für ein Museum und für eine Tafel, die Erinnerung an die Geschichte der Basilika wachruft.

(M. Caporal : Ils oeuvrent pour le bien de la basilique, in SUD OUEST, 28,. Jan. 2010)

Neuer Verein in Grayan

In Grayan ist ein neuer Verein gegründet worden, der mit seinem Namen „La Roulotte des artistes“ („Der Wohnwagen der Artisten“) seine Zielsetzung gut zum Ausdruck bringt. Er soll, wie die Initiatorin Sophie Sylard betont, alle Formen direkter Darbietung fördern, wobei alle Bevölkerungsgruppen angesprochen werden sollen. Zu diesem Zweck bietet der Verein an drei Wochentagen Aktivitäten an, die der Förderung des künstlerischen Nachwuchses im weiteren Sinn gewidmet sind. Mittwochs ab 16.00h wird eine Jonglierwerkstatt eingerichtet, die Kinder ab 8 Jahren ansprechen soll. Freitags ab 18.00h wird in der salle socioculturelle eine für alle Altersgruppen offene Theaterwerkstatt in elementare Kenntnisse und Fertigkeiten der Schauspielerei einführen. Und samstags um 10.30h wird in der Maison des associations eine Leseschulung durchgeführt.

Weitere Auskünfte: La Roulotte des artistes 05 56 09 07 55 oder 06 87 94 16 94.

(M. Caporal : Une association est née,in: SUD OUEST, 27. Jan. 2010)

 

Zeit zum Investieren ?

Auch in der gegenwärtigen wirtschaftlich schwierigen Zeit wechseln namhafte und auch weniger renommierte Châteaux im Bordelais den Besitzer. Das erscheint auf den ersten Blick erstaunlich, steht es doch um den Absatz des Weines alles andere als gut. Eine Erklärung für die Besitzwechsel liegt wohl in einer ziemlich ausgeprägten Verkaufsbereitschaft bei den bisherigen Inhabern, die sich auf manche Konzessionen zugunsten der Käufer einlassen, die früher nicht gewährt worden wären. Als Kaufinteressenten treten neben reichen Kaliforniern neuerdings auch Chinesen auf, die sich von günstigen Preisen anziehen lassen. Nicht wenige potentielle Käufer zögern aber noch, weil sie auf weiter fallende Preise hoffen.

(C. Compadre : Les belles propriétés attirent toujours les investisseurs, in : SUD OUEST, 26. Jan. 2010)

 

Erleichterung bei den Austernzüchtern

Austern aus dem Becken von Arcachon sind nach den jüngsten chemischen Tests ohne Einschränkungen zum Verzehr geeignet. Wenn man schon 2009 die jetzt maßgeblichen chemischen Testverfahren angewendet hätte, wäre das mehr als zehn Mal verhängte Verkaufs- und Verzehrverbot für Austern in keinem einzigen Fall ausgesprochen worden. Die bisher als Tester aktiven Mäuse werden nicht arbeitslos, da sie weiterhin zur Überwachung eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe sollen eventuell unbekannte Substanzen aufgespürt werden, die der menschlichen Ernährung schädlich sein könnten. Die Mäuse entscheiden aber nicht mehr über Wohl und Wehe der Austernzuchtbetriebe.

(David Patsouris, Tout bon pour l’huître, in: SUD OUEST, 26. Januar 2010)

Anmerkung der Redaktion : Wir haben eine Wette in der Redaktion laufen, an der Sie sich beteiligen können. Der Autor des vorstehenden Artikels heißt Patsouris, nichts Ungewöhnliches, jeder hat schließlich Recht auf einen Namen. Wenn man den Namen aber übersetzt kommt heraus: Mäusefuß. Wir rätseln jetzt, ob hier der Zufall einen Journalisten mit einer Thematik zusammengebracht hat, zu der er eine besondere Beziehung hat, oder ob ein Journalist ein selbstgewähltes beziehungsreiches Pseudonym verwendet. Zur Zeit steht die Wette unentschieden 50:50. Sobald wir mehr wissen, informieren wir.

 

Wein sollte (meist) getrunken, nicht gelagert werden

Nach der festen Überzeugng des Weinexperten Jean-Christophe Lucquiaud ist es ein Aberglaube, dass jeder Wein mit zunehmendem Alter besser wird. Das mag  bei günstigen Vorausetzungen und Lagermöglichkeiten für die Erzeugnisse einiger renommierter (und teurer) Weingüter zutreffen, die meisten Privathäuser aber verfügen nicht über Lagerstätten, die der Qualität  des Weins zugute kommen.

Kenner sagen, trockene und fruchtige Weißweine sollten bald nach der Kelterung getrunken werden. Die meisten Rosés auch in den ersten 2 Jahren.

Bordeaux-Weine von 1987, 1992. 1993 haben ihren Zenit schon überschritten, sie sollten nicht länger gelagert werden. Verlässliche Ratschläge bezüglich der empfohlenen Dauer der Lagerung verschiedener Weinjahrgänge gibt der bei Hachette erscheinende jährlich Führer „La Cote des grands vins“.

Hilfe im Internet gibt es hier:

http://www.idealwine.com/fr/home/index_home.jsp

(César Compadre, Des boutelles à l’évier, in : SUD OUEST, 26. Januar 2010)

 

 

Baguette auf Knopfdruck

Seit Anfang 2010 gibt es am Eingang zum restaurant administratif in Bordeaux einen automatischen Bäcker, der nach Einwurf von 80 Centimes in weniger als 2 Minuten eine Baguette backt und mitsamt einer Tüte an die Kunden liefert. 5 Jahre lang dauerte die Entwicklung dieser neuartigen Bäckerei, die unabhängig ist von Öffnungszeiten. Die Hersteller sehen gute Absatzchancen für ihren Automaten, der bald in größeren Stückzahlen aufgestellt werden soll. Einen Nachteil hat diese Neuerung wohl darin, dass redefaule Käufer sich nun nicht einmal mehr beim Brotkauf der französischen Sprache bedienen müssen.

(Michel Monteil, Machine à baguette, in: SUD OUEST, 26. Januar 2010)

 

Grossbaustelle

Die Baugenehmigung ist erteilt, die Finanzierung steht, und nun soll es losgehen. In Floirac soll gegen Ende des Sommers eine Grossbaustelle eröffnet werden, um ein Bauwerk zu errichten, das einen Theatersaal, Geschäftslokale von insgesamt 30.000 m² Fläche und ein Parkhaus mit 2.000 Stellplätzen aufweisen soll, wenn es im September 2012 seiner Bestimmung übergeben werden wird. Die Initiatoren und Geldgeber stellen sich vor, dass in der Nachbarschaft das geplante neue Grosstadion für Bordeaux errichtet werden könnte. Ob das geschehen wird, weiß derzeit niemand, aber man weiß, dass der Bau der Aréna in Floirac 200 Mio Euro kosten werden wird, die allesamt von privaten Geldgebern aufgebracht werden. Der Theatersaal wird Platz für 3.000 Zuschauer bieten, für die jährlich 80 Veranstaltungen von nationalem Rang angeboten werden sollen.

(Y. Delneste / J.-B. Gilles : Arena à Floirac : un événement tous les trois jours, in SUD OUEST, 25. Jan. 2010)

 

Unerwartet friedlich

Am Vormittag des 23. Januar stellte der Präfekt des Départments Gironde, Dominique Schmitt, vor 150 Bürgermeistern der Gironde die Grundzüge der geplanten Kommunalreform vor. Zentrales Ziel ist die Einsparung von Kosten. Dies soll erreicht werden auf mehreren Wegen. Zum einen sollen Behörden und Einrichtungen der Kommunen, die sich mit anderen ähnlich ausgerichteten Institutionen in ihren Tätigkeiten überschneiden, zusammengelegt und damit schlanker gemacht werden. Gespart werden soll auch bei den Stellen im öffentlichen Dienst, wo für zwei in den Ruhestand gehende Beamte nur ein neuer ernannt werden soll. Reduziert werden soll die Zahl der zur Zeit bestehenden zehn directions départementales auf drei. Die überflüssig gewordenen Gebäude sollen verkauft und aus dem Erlös der weiter benötigte Bestand modernisiert und saniert werden. Deutlich vermindert werden soll auch die Zahl der Gemeinderäte. Statt derzeit rund 6.000 soll es demnächst nur noch 3.000 dann conseilleurs territoriaux genannte gewählte Volksvertreter auf kommunaler Ebene geben. Wahlen nach den neuen Grundsätzen für die Kommunalwahlen könnten erstmals 2014 stattfinden.

Die Veranstaltung verlief friedlich und konstruktiv. Die zuvor gehegten Befürchtungen, es könnte zu heftigen Protesten gegen die Ausführungen des Präfekten kommen, erwiesen sich als gegenstandslos.

(J. Rousset: Le préfet fait son effet, in : SUD OUEST, 24. Jan. 2010)

 

Ruhe nach dem Sturm

Bei der ersten Zusammenkunft der Kommission, die über die Zukunft der Hafenzone von Le Verdon befinden soll, ging es überraschend harmonisch zu. Besonders die Vertreter des Autonomen Hafens von Bordeaux, die die Entscheidung gegen das Projekt des Methangastankerhafens heftig kritisiert hatten, zeigten Bereitschaft, die Differenzen der Vergangenheit zu vergessen. Konkrete Ergebnisse waren noch nicht zu registrieren, aber man war sich einig, dass man sich gemeinsam anstrengen müsse, um eine erfolgreiche Zukunft für den Hafenbereich von Le Verdon zu erreichen. Hört sich gut an, kostet nichts, erlaubt aber keine belastbaren Prognosen für die Zukunft.

(Bernard Broustet:Climat « apaisé » au Verdon, in : SUD OUEST, 23. Jan. 2010)

 

Einsparungen

Als Reaktion auf den Rückgang der Passagierzahlen im Inlandsverkehr will Air France an 12 innerfranzösischen Flughäfen (Toulouse, Nice, Lyon, Marseille, Bordeaux, Strasbourg, Montpellier, Nantes, Ajaccio, Mulhouse, Bastia, Toulon) Einsparungen vornehmen. Dabei sollen rund 20% der bisherigen Betriebskosten wegfallen, was naturgemäß auch den Abbau von Stellen mit sich bringt. Insgesamt sollen 750 Arbeitsplätze entfallen, wobei keine Streichungen beim Kabinenpersonal und bei den Mechanikern erfolgen sollen.

(Air France va réduire sa voilure en région,in: SUD OUEST, 23. Jan. 2010)

 

Montalivet: Ausblick

Auf dem traditionellen Neujahrsempfang gab der Bürgermeister von Vendays-Montalivet, Michel Bibey, Einblick in die Vorhaben der Gemeinde für das gerade begonnne Jahr. Eines der größeren Projekt betrifft die Verbindung zwischen dem Boulevard de l’Océan und dem Boulevard Nord. Gute Fortschritte sind in den neuen Baugebieten zu beobachten. Der sechste Teilabschnitt ist nahezu vollständig verkauft, der siebte ist auf dem Weg der Realisierung. Die Arbeiten am Abwassernetz gehen planmäßig voran. Drei neue Bereiche werden angeschlossen: Montalivet Sud, Nord-Est und die Verlängerung der Avenue Guillaume-Paillot. Die grange du patrimoine macht gute Fortschritte. Das Gebäude ist fertig, jetzt kann die Innenausstattung vorgenommen werden. Der Bürgermeister rief Vereine und Bürger dazu auf, mit Ideen, Reportagen, Exponaten dazu beizutragen, dass diese Einrichtung mit Leben gefüllt wird.

(L. Llobell: La mairie redessine le coeur du village,  in: SUD OUEST, 22. Jan. 2010)

 

 

Noch eine Brücke

Während in Bordeaux der Bau der Brücke Bacalan- Bastide begonnen ist und nach Plan Forstschritte macht, ist südlich vom Stadtzentrum  zwischen Bègles und Floirac zwar der Bedarf für eine Brücke vorhanden, die Realisierung aber noch Zukunftsmusik. Immerhin hat man sich jetzt geeinigt, dass eine Brücke gebaut werden soll und nicht ein Tunnel oder eine andere der in Erwägung gezogene Alternativen. Gedacht wird an eine Brücke, die in etwa der in Errichtung begriffenen zwischen Bacalan und Bastide entspricht, also vier Fahrbahnen, zwei Tramgleise, Radwege und Fußgängerbereiche. Früheste Realisierung des Projekts wird 2016 sein. Dabei ist sicher, dass bis dahin noch eine Menge Wasser die Garonne hinunterfließen wird, ob die Brücke wirklich kommt kann mit gleicher Sicherheit aber wohl noch nicht gesagt werden.

(Y. Delneste / G. Guitton : Bègles et Floirac au pied du pont, in: SUD OUEST, 22. Jan. 2010)

 

 

Noch ein Grund zum Abnehmen?

Air France verschreckte gestern seine Passagiere mit der Mitteilung, dass von nun an Passagiere mit Übergewicht einen zweiten Platz bezahlen müssten. Entwarnung für „normal“ Übergewichtige: Zur Kasse gebeten werden sollten stark Übergewichtige mit einem Taillenumfang von mehr als 135 cm. Der Widerstand, der vor allem von Allegro Fortissimo, einer Interessenvertretung von stark korpulenten Personen, artikuliert wurde, war aber für Air France stark genug, die besagte Ankündigung zurückzuziehen. Zurückbleibt dennoch eine gewisse Verunsicherung. Soll man sicherheitshalber abnehmen oder nicht?

(Hélène Rouquette-Valeins : Air France en fait des tonnes, in: SUD OUEST, 21. Jan. 2009)

 

Impfmüdigkeit

Im November und Dezember 2009 ließen sich in Bordeaux täglich noch etwa 230 Menschen gegen die Schweinegrippe impfen, inzwischen sind es nur noch 50 pro Tag. Bisher wurden in den 20 Impfzentren des Départements Gironde 140.000 Impfungen durchgeführt. Insgesamt haben also nur rund 10% der Bewohner des Départements den Weg zu den Impfstellen gesucht. Und dies, obwohl mehr als genug Impfstoff vorhanden ist. Dass sich so wenige Bürger haben impfen lassen, ist einfach festzustellen, aber nicht einfach zu erklären. Die Experten auf dem Sektor warnen vor einer eventuell möglichen zweiten Grippewelle und raten daher doch zur Impfung. Erfolg siehe oben.

 (Dominique Manenc, La vaccination au ralenti à Bordeaux, in : SUD OUEST, 21. Januar 2010)   

 

Girondins toujours en tête

Nach dem Auswärtssieg in  Grenoble (3:1) stehen die Girondins aus Bordeaux mit noch mehr Vorsprung auf dem ersten Platz der 1. Fußballliga in Frankreich. Sie haben nach 21 Spieltagen 47 Punkte auf ihrem Konto vor Montpellier (39) und Lille (37).

 

Eine unendliche Geschichte?

Nach dem Untergang des Tankers Prestige erreichten die ersten Ölteppiche zum Jahreswechsel 2002/2003 die Küsten Südwestfrankreichs. Dieser Tatbestand steht fest, nicht jedoch, wer für die damals entstandenen Schäden aufzukommen hat. Der Betreiber des gesunkenen Tankers, der hier in erster Linie in die Pflicht zu nehmen wäre, scheidet wegen Mittellosigkeit aus. Was bleibt ist die Erwartung, den spanischen Staat heranzuziehen, denn spanische Behörden waren es, die entschieden, den in Schwierigkeiten geratenen Tanker nicht in einen schützenden Hafen zu holen, sondern zu verfügen, er habe sich auf das offene Meer zu begeben, wo er in bis zu 14 m hohen Wellen dann bald zerbrach und sank. Jetzt brauchen die Geschädigten nur noch ein Gericht, das ihnen Recht gibt. Eine schnelle Entscheidung ist nicht in Sicht, aber man kann, so trösten sich Pessimisten, Ansprüche auf Schadenersatz ja auch vererben.

(J. Desport : Vers une indemnisation ? in: SUD OUEST, 20. Jan. 2010)

 

Bleifrei in Bordeaux

In Bordeaux wird Jagd gemacht auf Blei. Und zwar systematisch und untergründig. Gemeint sind die mit Hochdruck betriebenen Arbeiten, noch immer vorhandene Hausanschlüsse für Trinkwasser in Bleirohren durch unbedenkliche Materialien zu ersetzen. Derzeit gibt es täglich rund 30 Baustellen im Bordeaux, auf denen etwa 90 Monteure diesen Arbeiten nachgehen. Die Zeit drängt, denn bis 2013 sollen alle Hausanschlüsse für Trinkwasser ohne Bleirohre auskommen.

Erforderlich wären diese Arbeiten eigentlich schon viel früher gewesen, denn das Bleigesundheitsschädlich ist, weiß man schon lange. Aber erst als in Frankreich 2001 die zulässige Bleimenge im Trinkwasser von zuvor 50 Mikrogramm pro Liter auf 10 Mikrogramm gesenkt wurde, kamen die Arbeiten in Gang. Diese Werte gelten für ganz Frankreich, wirken sich aber in Bordeaux besonders gravierend aus, da hier 65.000 Hausanschlüsse in Bleirohren ausgeführt waren, während es in Paris z.B. nur 54.000 gab. Bislang sind 24.000 Anschlüsse in Bordeaux erneuert worden, die Marke von 25.000 soll Mitte Februar erreicht werden. Die Gesamtkosten werden auf 90 Mio Euro veranschlagt. Findige und gesundheitsbewusste Geister weichen bis zum Ende der Bauarbeiten auf Ersatzstoffe für Trinkwasser aus, gibt es im Bordelais ja genug, oder?

(J.-P. Vigneaud : La chasse au plomb est ouverte, in : SUD OUEST, 20. Jan. 2010)

 

Grayan wächst

Auf dem diesjährigen Neujahrsempfang der Gemeinde Grayan-et-L’Hôpital gab der conseiller général  und Bürgermeister Serge Laporte bekannt, dass die Einwohnerzahl seines Ortes nach der letzten Zählung aus dem Jahr 2005 auf nunmehr 1028 Köpfe angewachsen ist. Damit hat die Kommune einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen, der nicht nur durch die Freude der Eingesessenen am Nachwuchs zu erklären ist. Ein gewichtiger Teil des Bevölkerungszuwachses geht auf Zuwanderungen zurück, an denen nicht zuletzt auch die zunehmende Zahl der ganzjährigen Bewohner von Euronat beteiligt ist.

Angestiegen ist auch die Zahl der Besucher auf dem gemeindeeigenen Campingplatz von Le Gurp, wo im letzten Jahr 14% mehr Gäste gezählt wurden als im Vorjahr. Beim kommunalen Waldbesitz, früher eine der Hauptstützen der Gemeindefinanzen, sieht es weniger günstig aus. In diesem Bereich laufen zwar die Programme zur Räumung und Wiederaufforstung aus, die nach den Stürmen Anfang 2009 mit staatlicher Unterstützung von 1 Mio Euro gestartet worden waren, doch sind die Holzverkäufe im Jahr 2009 zum Erliegen gekommen, und für 2010 wird eine Fortsetzung dieses Trends vorausgesagt.

(Des voeux pour la forêt, in : SUD OUEST, 19. Jan. 2010)

 

Deutsch-französische  Kulturaustauschwoche

Seit 1963 wird jährlich zu Beginn des neuen Jahres in Frankreich eine Woche der deutsch-französischen Freundschaft veranstaltet, die dem kulturellen Austausch der beiden Länder gewidmet ist. In Bordeaux werden die meisten Veranstaltungen vom Goethe-Institut organisiert und durchgeführt.

Das diesjährige Programm begann mit einem Internet-Quiz, das besonders die junge Generation ansprechen sollte. Es folgen Vorträge und Gesprächsrunden mit renommierten Wissenschaftlern, die überwiegend in deutscher Sprache angeboten werden. Einige Kinos haben in dieser Zeit Filme bekannter deutscher Regisseure im Programm, es gibt Theateraufführungen in deutscher Sprache, Konzerte mit der Musik deutscher Komponisten. Am 22. Januar wird „Italien und Goethes Faust“ das Thema sein, illustriert von Gustav Gründgens’ Faust’.

Weitere Informationen gibt das Goethe Institut, 35 Cours de Verdun oder Tel. 5.56.48.42.69

(Culture et jeux dans la langue de Goethe, in: SUD OUEST,  19. Januar 2010)

 

Schwund bei den TGV?

Angesichts zurückgehender Gewinne bei den TGV-Verbindungen wird die französische Bahn  die bestehenden Zugangebote auf den Prüfstand stellen und wahrscheinlich deutliche Reduzierungen vornehmen. Betroffen sein werden die Linien Paris-Arras, Lille-Strasbourg, Nantes-Strasbourg und Bordeaux-Strasbourg. Es gibt wohl keine Alternativen zu den anstehenden Maßnahmen, denn die Rentabilität des TGV-Verkehrs, einst das Paradepferd der französischen Bahn, hat stark nachgelassen. Nach einem Gewinn vor Steuern von 20,1% im Jahr 2008, werden 2009 nur noch 10,2% erzielt, fast eine Halbierung also. Zur Zeit sind 20% der TGV-Verbindungen defizitär, es wird für das nächste Jahr ein Anstieg auf 30% befürchtet. Prekär ist die Lage vor allem bei den Verbindungen, die nicht Start oder Ziel in Paris haben. Die genannten Entscheidungen sollen im kommenden Frühjahr fallen, damit sie mit dem Winterfahrplan 2011 in Kraft treten können.

(R.Honoré : La SNCF songe à supprimer des dessertes pour ses TGV en 2011, in : Les Échos, 18. Jan. 2010)

 

Girondins wieder auf Meisterkurs

Nach einem weniger überzeugenden 1 :1 gegen Olympique de Marseille liegt die Mannschaft des amtierenden französischen Fußballmeisters aus Bordeaux immer noch deutlich auf dem ersten Platz der Französischen 1. Fußball-Liga: Für die Girondins stehen nach 20 Spieltagen 44 Punkte zu Buche, der Zweitplatzierte Lille bringt es auf 37 vor Montpellier mit 36 Punkten und vier Teams mit 33 Zählern: Marseille, Lyon, Monaco, Auxerre.

(UM; 19. Jan. 2010)

 

Auftakt im Regen

Am Vortag des Motorradrennens über den sandigen Parcours von Le Gurp haben die Mountainbiker ihre Rennen über drei Distanzen (50, 30, 12km) ausgetragen. Bei lausigen meteorologischen Bedingungen, bei denen jeder sieht, dass die, die sich im Freien aufhalten, wirkliche Begeisterte sind. Der Sieger über 50 km, Xavier Ramos, passierte die Ziellinie nach 2h15Min. Insgesamt waren 160 Starter unterwegs, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als man etwas über 100 zählte.

Auch für die Motorradfahrer gab es Gelegenheit; dem Regen zu trotzen, denn sie mussten ihre Fahrzeuge zur technischen Prüfung vorstellen. Novum für dieses Jahr: die Motorräder dürfen eine Lautstärke von maximal 115 dB nicht überschreiten, und das bei einer Toleranz von 3dB. Mehr als 20% der vorgestellten Maschinen waren (zunächst) zu laut.

(Céline Diais: Les vélos avant les motos, in: SUD OUEST, 17. Jan. 2010)

 

Mehr Sicherheit

La Gurp in aller Sicherheit“, ist ein kleiner Beitrag im SUD OUEST überschrieben. Die Autorin hat sich nicht vertan, denn in Le Gurp findet an diesem Wochenende La Gurp statt, La Gurp TT, etwas vollständiger. Damit ist klar: Le Gurp ist und bleibt eine Ortsbezeichnung, La Gurp meint das Rennen (la course) . Und das wird diesmal für die Zuschauer noch sicherer zu verfolgen sein als in den Vorjahren, weil zwei Übergänge gebaut werden, mit denen man von einer Seite der Rennstrecke auf die andere wechseln kann, ohne die Piste betreten zu müssen. Ein Übergang steht auf dem Parkplatz von Le Gurp, ein zweiter an der Pointe de la Négade.

(Lyne Llobell: La Gurp en toute securité, in: SUD OUEST, 16. Jan. 2010)

 

Ökologisch gegen Prozessionsspinnerraupen

Die Raupen der Kiefernprozessionsspinner sind eine schwer zu ertragende Plage, da sie nicht nur den befallenen Kiefern schwer zusetzen, sondern darüber hinaus durch ihre an die Umgebung abgegebenen Gifte bei vielen empfindlichen Menschen schmerzhafte Hautreizungen auslösen. Gegen diese Schädlinge darf seit einigen Jahren nur noch mit unbedenklichen Giften vorgegangen werden, deren Wirksamkeit hinter den früher üblichen deutlich zurückbleibt. Da verwundert es nicht, wenn nach neuen Wegen gesucht wird, um der Raupenplage Herr zu werden. Ein solcher Versuch wird jetzt in Lacanau gestartet.

Dort werden Fallen an Bäumen befestigt, die die Raupen auf ihrem Weg von den Bäumen zur Erde abfangen und sie in Behältnisse lenken, in denen sie keinen Schaden anrichten können. Zu diesem Zweck werden um die Baumstämme ringförmige Manschetten aus Zinkblech gelegt, die an den Rändern steil nach oben zeigen und nach unten nur einen einzigen Ausgang haben, der in einen Plastikbeutel führt, aus dem es keinen Rückweg gibt. In diesem Beutel sammeln sich die Raupen ohne die Möglichkeit, ihre Giftstoffe in die Umgebung zu entlassen. Das Kalkül der Bekämpfung geht jedoch nur dann auf, wenn die Raupen bei ihrem Weg zum Erdboden eindeutig auf die Richtung nach unten fixiert sind, denn dann bleibt ihnen nur das Loch in der Manschette, das in den besagten Beutel führt. Es versteht sich, dass die Fangvorrichtungen an Bäumen mit Raupenbefall angebracht werden müssen, aber das ist relativ leicht zu erkennen. Die Fallen selbst kosten zur Zeit je nach Stammumfang zwischen 30 und 50 Euro, sie sind beliebig oft wieder verwendbar. Nur die Kunststoffbeutel, die, nachdem die Raupen sich darin versammelt haben, vernichtet werden müssen, sind Einwegartikel. Wenn der Versuch erfolgreich verläuft und die Produktion der Fallen industriemäßig vorgenommen werden wird, dürften die Preis für die Fallen noch deutlich sinken.

(Chasse aux chenilles, in:  SUD OUEST, 16. Jan. 2010)

 

 

Neues aus Saint-Vivien

Ungewöhnlich viele Zuschauer drängten sich bei den Neujahrsfeierlichkeiten in Saint-Vivien. Zu recht, gab es doch ein besonderes Ereignis zu feiern. Im Namen des Präfekten ernannte der Unterpräfekt von Lesparre Olivier Delcayrou Jeanne Baudray zur maire honoraire (Ehrenbürgermeisterin). Mme Baudray gehörte von 1977 bis 2008 ununterbrochen dem Gemeinderat an und war 14 Jahre lang Bürgermeisterin. Vor dieser Zeremonie hatte der amtierende Bürgermeister Jean-Pierre Dubernet zurückgeblickt auf das vergangene Jahr die für das neue Jahr geplanten Aktivitäten der Gemeinde vorgestellt. Nachdem im abgelaufenen Jahr unter anderem das Schulgebäude instand gesetzt worden war und Arbeiten am Hafen, am Campingplatz, an der Mairie, am Hippodrome und an einigen Straßen durchgeführt worden sind, soll im neuen Jahr der südliche Quai des Hafens (Kosten rund 350.000 Euro) saniert werden. Ebenfalls vordringlich soll das Seniorenheim auf den Stand der aktuelle Ausrüstungsforderungen gebracht und um vier Zimmer erweitert werden (Kosten 500.000 Euro, verteilt auf zwei Jahre). Vergrößert werden soll das Gebäude der Feuerwehr. Schließlich sollen Arbeiten im Ortskern von der Gendarmerie bis zur Bibliothek schon im Februar beginnen (Kosten 638.137 Euro). Der Bürgermeister begrüßte den Arzt Bruno Raton, der sich neu in Saint-Vivien niedergelassen hat und damit beiträgt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung.

(M.Caporal : Jeanne Baudray, femme d’exception, in: SUD OUEST, 14. Jan. 2010)

 

Dreikönigsfest und Boule

Am letzten Sonntag, dem Dreikönigsfest, hatten die Mitglieder des Boule-Clubs Vendays-Montalivet den Bürgermeister Michel Bibey und seine Frau zur Begrüßung des Neuen Jahres in ihr Clubhaus eingeladen. Bei der Gelegenheit ließ man  die Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren und diskutierte die  Pläne des Clubs für 2010, zu denen vordringlich die Renovierung des Bouleplatzes und  die Fortführung der Einzäunung des Clubgeländes gehören. Kulinarische Genüsse in Form von  Kuchen, Sekt und Cidre trugen zum Gelingen des Nachmittags bei.

(Lyne Llobell, Un terrain renové pour la pétanque, in : SUDOUEST, 14. Januar 2010)

 

Schade

Die kleinen grünen Männchen, die am 1. Januar bei Saint-Pierre d’Oléron in einem Ovni (objet volant non identifié – unbekanntes Flugobjekt) vermutet wurden, waren keine. Das vermeintliche UFO hat sich als banale Montgolfière entpuppt, die von einem niederländischen Familienvater in den abenddunklen Himmel entlassen worden war. Es ist also nichts mit dem Titel: erster europäischer Ankunftsort von Extraterrestrischen oder so ähnlich. Schade, aber, wie wir schon gesagt haben, es war halt ein ganz normales UFO, also keins.

(Marie-Claude Aristégui: Ile d’Oléron (17) : l’Ovni n’était qu’une petite montgolfière, in : SUD OUEST; 14. Jan. 2010)

 

Die Winzer und die Tour de France

Lange hat das Médoc darauf gewartet, Austragungsgebiet für eine Etappe der Tour de France zu sein. In diesem Jahr ist es endlich so weit, und die Vorbereitungen laufen bereits jetzt auf Hochtouren. Am 12. Januar fand in der Mairie von Pauillac eine Zusammenkunft statt, an der neben den Vertretern der Tourorganistoren Repräsentanten der örtlichen Gremien teilnahmen, die das Geschehen der in Pauillac endenden Tour-Etappe wesentlich gestalten werden.  Namentlich  die Weinbauern des Médoc, die 50 % ihrer Produktion in alle Welt verkaufen, wollen sich bei diesem publicityträchtigen Großereignis engagieren. Sie lassen sich ihre Unterstützung neben der Mithilfe bei der lokalen Organisation 200.000 Euro kosten. Es wird erwartet, dass die Tour des gerade begonnen Jahres von 1,5 Milliarden Zuschauern in 186 Ländern der Welt gesehen werden wird. Bei der in Pauillac endenden Zeitfahretappe, der vorletzten der diesjährigen Tour, werden 5 Hubschrauber im Einsatz sein, die wesentlich die fünf Stunden der geplanten Übertragungszeit bestreiten werden. Verständlich, dass die Weinbaubetriebe sicher sind, dass ihre 200.000 Euro gut angelegt sind.

(Julien Lestage: Les viticulteurs et le Tour de France, in: SUD OUEST, 14. Januar 2010)

 

 

Auch laute Ereignisse werfen Schatten voraus

Das gilt zumindest für die am kommenden Wochenende in Le Gurp stattfindenden Mountainbikerennen und die 9. Auflage des Motocrossrennens für Motorräder: Gurp TT (TT= tout terrain). Das Rennen ist der zweite Lauf der diesjährigen nationalen Meisterschaft in Frankreich.

Erwartet werden über 100 Mountainbikefahrer für die Wettbewerbe am Samstag und 400 Motorradfahrer für das Hauptereignis am Sonntag. Im letzten Jahr zählte man 20.000 Besucher. Für deren Sicherheit und natürlich auch die der Teilnehmer werden aufgeboten: 2 km Absperrzäune, 400 Strohballen, 2.000 Begrenzungspfähle, 25 km Absperrband, Hunderte Metallabsperrgitter …, und das alles muss nach Ende der Veranstaltung wieder in einen naturnahen Zustand zurückversetzt werden: Aufgabe  für bis zu 200 Helfer, die die Kernmannschaft von fünf Organisatoren, die schon seit Monaten an der Vorbereitung des Ereignisses arbeiten, verstärken. Wer sich spontan zur Teilnahme am Rennen entscheidet, kommt zu spät. Theoretisch könnten bis zu 500 Motorräder an den Start gehen, aber man hat aus Sicherheitsgründen die Zahl auf 400 beschränkt. Und die haben schon gemeldet.

(L. LLobell: Gurp, les bénévoles ont déjà embrayé, in : SUD OUEST, 13. Jan. 2010)

 

Mountainbikerennen

In Le Gurp findet am Samstag, 16. Januar als Auftakt des Motocrossrennens für Motorräder am Sonntag ein Rennen für Mountainbikes statt. Es wird über drei Distanzen ausgetragen: 30 km, 50 km und 12 km, die letztere Distanz für Familien. Einschreibung am Ort des Rennens ab 9.30h, Start der Rennen um 11.30h. Starter, die keinem Verein angehören, benötigen ein Gesundheitszeugnis. Im letzten Jahr nahmen 120 Starter  an den Rennen teil.

(La course côté VTT, in: SUD OUEST, 13. an. 2010)

 

Entscheidung ohne Überraschung

Weil nur noch ein Bewerber, der derzeitige Betreiber, im Rennen war, war niemand überrascht, dass er den Zuschlag für den neuen Vertrag als Inhaber des Casinos von Soulac erhielt. Dabei musste er sich den Vorstellungen der Gemeinde beugen. Von nun an wird er statt vorher 12% nunmehr 15% der Bruttoeinnahmen des Casinos an die Kasse der Kommune abführen und jährlich eine Zahlung in Höhe von 35.000 Euro zugunsten der Entwicklung des Tourismus in Soulac leisten. Als eine Art Gegenleistung kann er verbuchen, dass der neue Vertrag über 15 Jahre läuft.

(J. Lestage : Casino : Roland Léas signe pour quinze ans, in: SUD OUEST, 13. Jan. 2010)

 

Nach England des Weines wegen

Dreizehn Weinliebhaberinnen und –kennerinnen aus der Gironde, allesamt Fachfrauen auf dem Gebiet der französischen Weinkultur und tätig auf  bekannten Weingütern, werden vom 25. –29. Januar 2010 eine Reise nach London machen, um den englischen Weinmarkt kennenzulernen. Natürlich nicht als Käuferinnen, sondern um neue Kontakte zu knüpfen, alte zu vertiefen und den britischen Markt weiter für französischen Wein zu öffnen. Jeder weiß, dass Frauen ein besonderes Geschick dafür haben, neue Gebiete zu erobern. Das gilt auch für das Land der Queen.

Es wird Zusammentreffen mit in England renommierten Weinhändlern und Vertretern der Fachpresse z.B. „The Decanter,“ Women &Wine“ geben und  auch anregende Verkostungen.

(Is. de Montvert-Chaussy, Le  Vin d’amazone, in: SUDOUEST, 13. Januar 2010)   

 

Höhere Autobahnmaut

Die Autobahngebühren in Frankreich geraten mal wieder in Bewegung, nach oben natürlich. Die Betreibergesellschaften Vinci (Cofiroute, ASF, Arcour), Eiffage (APRR) und  Abertis (Sanef) haben sich darauf verständigt, am 27. Januar die neuen Tarife vorzustellen, die dann ab 1. Februar gelten werden. Diesmal alle an einem Tag, um dem in der Vergangenheit zu hörenden Vorwurf zu begegnen, man gebe Preiserhöhungen tröpfchenweise bekannt und hoffe dabei darauf, dass sie von der Öffentlichkeit nicht oder kaum bemerkt würden. Der Fahrzeugverkehr auf den französischen Autobahnen hat im vergangenen Jahr bei den Pkw um 3% zu-, bei den LKW um 13% abgenommen. Die Betreiber kündigen an, diesem Umstand bei der Preiserhöhung Rechnung zu tragen. Sie betonen jedoch, ohne diese Erhöhung seien die von ihnen  zu erbringenden Leistungen nicht zu finanzieren. Die Automobilclubs bestreiten die Berechtigung der geplanten Erhöhungen, da das allgemein gesunkene Preisniveau auch die Kosten der Betreiber gesenkt habe. Eigentlich müssten die sogar ihre Gebühren senken.

(A. Debouté: Les péages d’autoroute augmenteront le 1er février, in : Le Figaro, 11. Januar 2010)

 

Entscheidungen

Die lange bestehende Unsicherheit darüber, wo die südlich von Bordeaux nach Hendaye und nach Toulouse gehenden Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn verlaufen werden, ist jetzt zumindest teilweise behoben worden. Seit gestern haben die zuständigen Planungsteams die Korridore von bis zu 1000 m Breite bekanntgegeben, in denen die Strecken verlaufen werden. Damit weiß noch niemand genau, wo die Strecke verlaufen wird, aber man weiß, welche Orte von den neuen Linien berührt werden und wo die Bahn um die Orte herumgehen wird.

Feststeht, dass die Steckenführung die westliche Variante nutzen wird: Bordeaux, Saint-Selve, Saint-Michel-de-Rieufret, Landiras, Balizac, Saint-Léger-de-Balson, Préchac, Lucmau und Bernos-Beaulac. Danach trennen sich die Strecken: die Richtung nach Hendaye geht über Escaudes und Captieux, die nach Toulouse über Cudos, Lerm-et-Musset und Lot-et-Garonne. Ganz sicher kann man sich bei solchen Dingen nie sein, denn es steht zu erwarten, dass die Gegner der Vorhaben die Gerichte bemühen werden, und die brauchen auch in Frankreich ihre Zeit.

(J.-P. Vignaud : LGV sud : le fuseau de 1 000 m, in : SUD OUEST, 12. Jan. 2010)

 

Gruss – ein Zirkus der Sonderklasse

Der Zirkus Gruss, einer der ganz großen dieses Genres in Frankreich, gastiert mit seinem prächtigen Zelt und seinen außerordentlichen Artisten vom 15. Januar bis zum 14. Februar 2010 auf der Place des Quinconces in Bordeaux. Dieser legendäre Zirkus existiert inzwischen als Familienunternehmen in der 7. Generation und hat sein diesjähriges Programm als Hommage an die 2006 verstorbene Mutter Arlette  des jetzigen Chefs Gilbert Gruss unter der Überschrift „Légende“ gestaltet. Alain Juppé, der Bürgermeister von Bordeaux, der nach Aussagen ihres Sohnes ein sehr enges Verhältnis zu Arlette hatte, verpasst seit Jahren keine Premiere, seit der Zirkus Gruss 1986 erstmalig seine Zelte in Bordeaux aufschlug.

Dem Vermächtnis Arlettes entsprechend gehen die Einnahmen von 2 Vorstellungen an soziale Einrichtungen. In diesem Jahr sind sie für die Ausstattung von  Krankenhausmediotheken bestimmt.

Die Zirkuskassen sind täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet,  tel. Auskünfte unter Tel. Nr. 0825.825.660.

(La dynastie Gruss dans la légende, in: SUD OUEST, 11. Januar 2010)  

 

Fast eine Million

In der alle zwei Monate erscheinenden Broschüre Gironde (No. 87, Jan.-Febr.2010, herausgegeben vom Département Gironde) werden die neuesten Zahlen zum Fährverkehr veröffentlicht. Danach haben im vergangenen Jahr fast eine Million Passagiere die zwischen Le Verdon und Royan eingesetzten Fähren benutzt. Mit der Indienststellung der L’Estuaire, des Schwesterschiffs der schon seit 2002 in Betrieb befindlichen La Gironde, werden, so hofft man, die Wartezeiten bei Hochbetrieb verkürzt oder gar ganz entfallen. Die beiden modernen Fähren brauchen je nach Strömung und Windverhältnissen 15 bis 20 Minuten für die reine Überfahrt, dazu kommen Liegezeiten, je nach Fahrgastaufkommen von 15 bis 20 Minuten für das Ein- und Ausschiffen. Insgesamt können in der Hochsaison bis zu 21 Hin- und Rückfahrten durchgeführt werden, dabei gibt es Platz für mehr als 12.500 Passagiere täglich und für mehr als 3.000 PKW. Die neue Fähre bietet übrigens fast dreimal soviel Platz für Fahrzeuge und Passagiere wie die von ihr ersetzte Le Verdon. Die neue Fähre ist eine Weiterentwicklung ihres Schwesterschiffs, wobei durch Einbau von zwei Aufzügen z.B. besonders an bewegungseingeschränkte Passagiere gedacht wurde.

Mehr:

http://www.gironde.fr/newsletter/gironde/87/mag87.html

 

Gute Aussichten für Médoc-Liebhaber

Freudig erwartet von allen, die das Médoc lieben und intensiver erkunden wollen  sieht man dem im Entstehen begriffenen Wanderroutenführer der 24jährigen Studentin Charlotte Rhein entgegen, den diese in Zusammenarbeit mit dem Conseil Général  gestaltet und bearbeitet. Wanderrouten, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Boot oder auf dem Rücken von Pferden bewältigt werden können, sollen beschrieben werden und die Gegend für Wanderfreunde noch attraktiver machen. Der Wanderroutenführer ergänzt das 2007 von Charlotte Rhein erstellte Beherbergungsverzeichnis für dasselbe Gebiet

(Julien Lestage, En balade avec Charlotte, in: SUD OUEST, 9. Januar 2010)

 

 

Albert Camus und die Schmetterlinge

Im Sommer 1953 hatte der junge Medizinstudent Claude Moulinier, der heute als Arzt im Ruhestand in Cenon lebt,  das Glück, im Casino in Lacanau den damals schon sehr renommierten Albert Camus kennenzulernen und zwei Wochen lang jeden Abend interessante Gespräche mit ihm zu führen. Der damals zwanzigjährige junge Mann, der Schmetterlinge sammelte, wusste, dass Camus auch auf diesem Gebiet ein Kenner war. Es gelang ihm, Camus auf sich aufmerksam zu machen  und von da an war er für vierzehn Tage regelmäßiger Gast an dessen Tisch. Die Insekten und nicht Camus schriftstellerische Arbeiten  und Erfolge waren Hauptthema in ihrem Austausch. Claude  Moulinier ist immer noch begeistert über die interessierte, begeisterungsfähige und  bescheidene Art Camus’.

(Y. Delneste : Camus, Lacanau et les papillons … été 1953, in : SUD OUEST, 10. Jan. 2010)

Anmerkung der Redaktion:

Albert Camus (7. Nov. 1913 – 4. Jan. 1960), einer der bedeutendsten und einflussreichsten Schriftsteller und Denker der ersten eineinhalb Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich und darüber hinaus in Europa und der Welt. Er erhielt 1957 für sein erzählerisches, dramaturgisches, philosophisches und publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur, übrigens als zweitjüngster Preisträger in dieser Klasse des Nobelpreises. In Deutschland vielleicht am bekanntesten: L’Étranger (1942, der Fremde), La Peste (1947, die Pest), Les Justes (1949, die Gerechten). Camus starb bei einem Autounfall vor ziemlich genau fünfzig Jahren. Man hatte ihn zur Rückkehr nach Paris mit dem Auto überredet. In seiner Tasche fand sich eine unbenutzte Eisenbahnfahrkarte nach Paris.

  

 

Bauchlandung

Ein einmotoriges deutsches Flugzeug musste auf dem Flug von Malaga nach Colmar wegen einer plötzlich eingetretenen Motorpanne bei Artigues-de-Lussac in einem Weinfeld notlanden. Der Pilot und seine zwei Passagiere haben den Zwischenfall unverletzt überstanden, vor allem, weil der Pilot nach dem Urteil der Experten überlegt und professionell gehandelt hat.

(Alain Montanguon: Un avion atterrit dans les vignes, in: SUD OUEST, 9. Jan. 2010)

 

Anfänge des Fährverkehrs

Michel Rapeau, ein ehemaliger Schiffsoffizier, später von 1983 bis 1989 Bürgermeister von Le Verdon, hat seine Forschungen über die Anfänge des regelmäßigen Fährverkehrs zwischen Royan und Le Verdon veröffentlicht. Die ersten konkreten Schritte zur Etablierung des ständigen Fährverkehrs über die Girondemündung gehen auf das Jahr 1925 zurück, aber erst 1935 konnte der Betrieb mit der Indienststellung der Cordouan aufgenommen werden. Dieser Fähre wurde schon bald eine zweite, die Goéland II, an die Seite gestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Cordouan in die deutsche Kriegsmarine eingegliedert unter dem Namen Schildkröte und als Minenleger eingesetzt. Bei Kriegsende versenkt, wurde die Fähre nach Ende der Feindseligkeiten gehoben und 1950 wieder in Betrieb genommen. 1968 wurde sie durch ein moderneres Schiff, die Côte d’argent ersetzt.

(M..C. : Histoires du « Cordouan », in : SUD OUEST, 9. Jan. 2010)

(Michel Rapeau,  D’une rive à l’autre de l’Estuaire , 16 Euro)

 

Vensac auf Wachstumskurs

Vensac zieht offenbar Investoren an. Nachdem sich ein inzwischen gut beschäftigter Tierarzt in dem Ort niedergelassen hat, gibt es weitere Projekte, die die wirtschaftliche Zukunft der Gemeinde in einem günstigen Licht erscheinen lassen. Der Bierbrauer aus dem Médoc Poun’s hat einen Bauantrag bei der Mairie eingereicht., und ein Campingplatzbetreiber will einen gut ausgestatteten Wohnmobilstellplatz nahe der Küste am Ortsrand von Montalivet (bei dem Neubaugebiet auf Boden der Gemeinde Vensac) mit Empfangs- und Sanitärgebäude errichten. Geplant sind 24 Stellplätze.

(M.C. : La commune en expansion, in: SUD OUEST, 8. Jan. 2010)

 

Golfprojekt am toten Punkt

Das Projekt für einen ausgewachsenen Golfplatz in Grayan geistert schon seit geraumer Zeit durch die Medien, aber es tut sich nichts Wahrnehmbares. Spötter vergleichen  das Golfunternehmen in Grayan schon mit dem legendenumwobenen (tatsächlich aber irrealen) Vorhaben, eine Brücke über die Girondemündung zu bauen, von dem vor Wahlen immer mal wieder zu hören ist. Andere vergleichen das Schicksal des Golfplatzes mit Erwartungen, die ehemalige RN 215 möge vierspurig ausgebaut werden. Der Grund für die immer noch nicht in Gang gekommene Konkretisierung des Golfprojekts liegt beim Verwaltungsgericht in Bordeaux, das eine komplizierte Frage der Nutzungsrechte an dem Gelände klären muss, bevor es zur Sache gehen kann.

(M. Caporal : Le golf au point mort, in: SUD OUEST, 8. Jan. 2010)

 

 

Cyclo-club Grayan

Cyclo-club Grayan, der Radsportclub der Gemeinde hat auf seiner ersten Mitgliederversammlung dieses Jahres Ausblick gegeben auf die Vorhaben der kommende Saison. Hauptziel der zur Zeit 30 Mitglieder ist selbstverständlich die Ausübung des Radsports in Gemeinschaft Gleichgesinnter. Für die Aussenstehenden vielleicht am wichtigsten zu wissen ist die Organisation der Aktivitäten des Vereins in drei Anforderungs- bzw. Leistungsniveaus: Die anspruchsvollste Gruppe, wohl nur für Durchtrainierte zu empfehlen, ist die, in der sich  Radsportbegeisterte zusammenfinden, die ihre Ausfahrten bei Durchschnittstempo 28 – 30 km/h machen. Dann gibt es eine etwas ruhigere Truppe, bei der das Durchschnittstempo um die 25 km/h variiert und schließlich die Gruppe derjenigen, die es mit Tempo 15 -20 km/h gut sein lässt. Bei allen Aktivitäten wird strikt auf die Sicherheit der Teilnehmer geachtet, wozu nicht zuletzt die Pflicht zum Tragen eines Schutzhelms gehört. Der Verein ist offen für neue Mitglieder.

Auskünfte: Tel 05.56.09.64.61 oder 05.56.73.99.12

(M.C.: Les cyclos en selle pour 2010, in: SUD OUEST, 7. Jan. 2010)

Anmerkung der Redaktion : Man muss kein Mitglied eines Radsportvereins sein, um einen Fahrradhelm zu tragen. Der ADAC hat schon vor fünf Jahren festgestellt, dass 60% der Kopfverletzungen bei Radfahrern vermieden werden können, wenn Helme getragen werden. Also, warum nicht? Es gibt kein vernünftiges Argument dagegen, aber viele dafür.

 

Ausverkauf

Bis zum 9. Februar 2010 können sich die Schnäppchenjäger in Frankreich nicht nur günstig mit überzähligem Impfstoff gegen die Schweinegrippe eindecken, sondern  im Winterschlussverkauf Jagd auf allerlei Angebote zu günstigen Preisen machen. Auch die Kaufleute in Südwestfrankreich räumen ihre Lager und machen Platz für die neuen Kollektionen. Was für die Käufer ein beliebter Sport ist, bedeutet für die Verkäufer erst einmal harte Arbeit  beim Umräumen und bei der Neuauszeichnung. Bekleidungsartikel  haben mit 95% den größten Anteil im Ausverkauf. Da der Herbst 2009 warm war, haben viele Käufer ihr geplantes Budget für Winterbekleidung noch nicht ausgegeben und sie werden die günstigen Gelegenheiten mit Rabatten von 30 – 50% gern nutzen. Seit einigen Jahren sind die zu Beginn des Ausverkaufs vor den Läden wartenden Käuferschlangen rückläufig, da die meisten Geschäfte von 9 bis 20 Uhr durchgehend geöffnet sind. Viel Spaß beim Einkauf !

(Dominique Manenc : Demain, lever de rideau sur les bonnes affaires, in: SUD OUEST, 5. Januar 2010)   

 

Stromverbrauch

Bedingt durch die kalte Witterung steigt der Stromverbrauch in Frankreich rasant an. Die am 7. Januar 2009, 19.00h,  registrierte Rekordmarke (92.000 MW) ist zwar noch nicht gebrochen worden, die Verbrauchswerte nähern sich aber diesem Wert. Dabei wird die Marke von 90.000 MW, was dem 25-fachen der Kapazität des Atomkraftwerks bei Blaye entspricht, in diesen Tagen regelmäßig erreicht. Die vorläufige Verbrauchsspitze wird für den 7. Januar erwartet. Die Stromerzeugung in Frankreich wird derzeit immer noch beeinträchtigt durch den Ausfall mehrerer Atomkraftwerke. Nur 50 der in Frankreich installierten 58 Atomreaktoren (sie produzieren 80% der in Frankreich erzeugten Strommenge, wenn sie produzieren) sind gegenwärtig am Netz. Grund zur Besorgnis besteht jedoch nicht, der Strom, der in Frankreich fehlt, wird importiert. Das europaweite Verbundnetz ist noch lange nicht an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gekommen.

(B. Broustet : Electricité : l’épreuve du froid, in: SUD OUEST, 6. Jan. 2010)

 

Bio-Offensive

Die Manager der französischen Hypermarchés sind offenbar dabei, das Vermarktungspotential von Bioprodukten zu entdecken oder neu zu bewerten. Jedenfalls scheinen sie dort Wachstumschancen zu sehen, die bei den üblichen Sortimenten nicht mehr gegeben sind. So werden nach und nach ansehnlich herausgeputzte Miniboutiquen von über 100 m² Grundfläche so in die Ladenlandschaften eingebaut, dass sie ins Auge fallen und Kundschaft anlocken. Andere Firmen fahren zweigleisig, indem sie einerseits kompakte Bioflächen anbieten, andererseits aber für den gelegentlichen Biokäufer Bioprodukte auch in den normalen Regalen anbieten. Erste Erfolge dieser Neuorientierung zeigen sich. Im letzten Jahr stiegen bei den Hypermarchés, die auf die Biokarte gesetzt haben, die Umsätze in diesem Bereich um 30%, nach sogar 38% im Jahr 2008, nicht schlecht. Auch wenn diese Zuwachsraten beeindrucken, in der allgemeinen Bilanz sieht der Erfolg der Bioprodukte noch sehr bescheiden aus. Erst 1,7% der verkauften Lebensmittel waren in Frankreich im Jahr 2008 dem Biobereich zuzurechnen. 

(I. Letessier: Les hypermarchés font sortir les produits bio de leur ghetto, in: Le Figaro, 4. Jan. 2010)

 

 

Mysteriös

In Gaillan-en-Médoc lud der Seniorenklub seine Mitglieder ein zur galette des Rois, zum Dreikönigskuchen also. Dazu wurden per Post am 23. Dezember 150 Einladungen verschickt. Bis dahin nichts Ungewöhnliches. Doch sobald die Post im Besitz der Briefe war, geschah mit denen Unerklärliches. Sie kamen nämlich nicht an, wenigstens die allermeisten. Der Dreikönigskuchen musste daher von einer kleinen Besetzung verzehrt werden, die allesamt über von-Mund-zu-Mund-Informationen Kenntnis von  der Einladung erhalten hatten. Jetzt wird gerätselt, was der Mehrheit der Einladungen bei der Post widerfahren ist. Hat man sie auf eine kostenlose Weltreise geschickt? Sind der Post etwa die Brieftauben mal wieder ausgegangen? Oder wollte die Post auf diesem Weg einfach in die Presse, kostenlose Reklame also? Einfach mysteriös.

(G. Rigal : Le mystère des 150 lettres, in: SUD OUEST, 5. Jan. 2010)

 

Sanierungsbedarf

Der Bürgermeister von Le Verdon hat Alarm ausgelöst, weil der Kai Cordouan in Port-Bloc in sich zusammenzusinken droht. Adressat der Aufforderung, etwas zu tun, und zwar schnell, ist die Verwaltung des Grand port maritime von Bordeaux, zu dessen Zuständigkeitsbereich auch die Hafenanlagen von Le Verdon gehören. Obwohl auf dem Kai deutlich sichtbare Warntafeln auf die Baufälligkeit der Anlage hinweisen, legen dort immer noch regelmäßig Tonnenleger an, die dort je nach Bedarf be- oder entladen werden. Der Bürgermeister hat das Verkehrsministerium informiert und aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten, weil man befürchtet, dass nach der durchaus möglichen Sperrung des Kais ein weiterer Bereich im Hafen von Le Verdon zum Erliegen kommt.

(J. Lestage : Le quai menace de s’affaisser, in : SUD OUEST, 5. Jan. 2010)

 

Schnäppchenjäger aufgepasst

Nur rund 5 Mio Franzosen haben sich bislang gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Damit haben sie ihrer Regierung ein unerwartetes Problem beschert, denn die hatte einst 94 Mio Impfdosen zum Preis von 675 Mio Euro geordert. Das geschah zu einem Zeitpunkt, als angenommen wurde, dass für einen wirksamen Impfschutz zwei Injektionen pro Person erforderlich seien. Dies wird seit dem 20.November 2009 nicht mehr für erforderlich gehalten. Folglich sitzen die französischen Behörden auf riesigen Mengen von Impfstoffen, für die keine Nachfrage im Inland besteht. Um hier etwas Abhilfe zu schaffen, sind die diplomatischen Vertretungen Frankreichs aufgefordert worden, Impfstoffe im Ausland anzubieten. Mit mäßigem Erfolg. Lediglich Ägypten und Quatar haben von den Angeboten Gebrauch gemacht und 2,3 Mio Dosen geordert. Für Schnäppchenjäger sind also in Frankreich noch mehr als 80 Mio  Impfdosen zu haben.

(L. de Charrette/Ph. Gélie : Grippe A (H1N1) : La France peine à écouler ses vaccins, in: Le Figaro, 3. Jan. 2010)

 

Erstes Ovni in 2010

Ein Ovni ist ein Objet volant non identfié, ein fliegendes Objekt also, das nicht identifiziert werden konnte. Gesichtet wurde es am 1. Januar gegen 20.00h über der Île d’Oléron. Es sah aus wie  ein leuchtender Flügel, rot und gelb, flog etwa 600 m von der Küste entfernt, etwa 300 m hoch und verschwand mit schwindelerregender Geschwindigkeit nach etwa 10 Sekunden am Himmel. Ach ja, lautlos natürlich, wie diese Objekte es lieben. Zeugen gibt es auch, bislang drei, vertrauenswürdig, wie es heißt, weil sie alle identische Beschreibungen gegeben haben. Kein Grund zur Beunruhigung, ein UFO eben der üblichen Art.

(S. Cottin: Un Ovni observé sur l’île d’Oléron, in: SUD OUEST, 3. Jan. 2010)

 

 

Babyboom in Lesparre

Die Zahl der Kinder, die in der Clinique Mutualiste in Lesparre das Licht der Welt erblickten, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. 2007 waren es 386, 2008 schon 408 und im letzten Jahr 421, deren Mütter sich den 2 Gynäkologen, 8 Hebammen und dem 11-köpfigen Pflegeteam für die Geburt ihrer Kinder anvertrauten, weil die gynäkologische Abteilung der Klinik einen ausgezeichneten Ruf hat sowohl unter medizinischen als auch unter pflegerischen Gesichtspunkten.

Am 1. Januar 2010 erblickte dort um 13.55 die 3,380 kg schwere kleine Clémans als erstes Kind des neuen Jahres das Licht der Welt.

(Julien Lestage, Toujours plus de naissances à la clinique,  in : SUD OUEST, 2. Januar 2010)

Originalität um nahezu jeden Preis

Es gibt sie immer noch, die Namen, bei denen man auf Anhieb weiß, wie man sie schreibt und dass deren Träger ein Mädchen oder ein Junge ist, aber sie sind fast schon in der Minderheit. Das erste Kind des Jahres 2010 in der Klinik von Lesparre hätte zu Zeiten, als man bei der Rechtschreibung noch gewissen Regeln folgte, Clémence oder Clément geheißen und nicht Clémans, was sich zwar genauso anhört, aber doch neben der merkwürdig verformten Schreibweise offen lässt, ob die Eltern an Clémence (Mädchen) oder Clément (Junge) gedacht haben. Vielleicht wollten sie auch nur nicht zugeben, dass noch niemand nachgesehen hatte.

Auch in Frankreich nimmt die Erscheinung zu, dass man sich fragt, was sich wohl Eltern denken, wenn sie ihren Sprössling mit einem Namen beschenken, den niemand kennt und den auch niemand ohne schriftliche Vorlage so schreiben kann, dass er dem Original wenigstens ähnlich sieht. Meistens gelingt es in solchen Fällen wohl nicht, herauszubekommen, was die Eltern sich gedacht haben, sondern man darf vermuten, dass sie es unterlassen haben nachzudenken. Manchmal, so scheint es, gelingen die Erklärungen aber viel einfacher, etwa wenn einem Kind der Vorname Margaux verpasst wird, was man früher Margot schrieb. Wir vermuten, dass hinter diesen Dingen unreflektierte Überlegungen stehen, die weit in die Zukunft der Kinder gerichtet sind. Wer einen erläuterungsbedürftigen Namen trägt, sei es, dass das Wort als solches oder seine Schreibweise dem Normalen entstrebt, der hat Vorteile bei der Kommunikation mit seiner Umwelt, denn er wird mindestens gefragt, wie man seinen Namen schreibe oder was der denn zu bedeuten habe. Und wenn man nicht gefragt wird, so kann ein Träger eines originellen Namens selbst davon anfangen. Und schon ist man nicht mehr allein, sondern in ein mehr oder weniger ergiebiges Gespräch vertieft. Richtig pfiffig von den Eltern, oder?

(UM, 3. 01. 2010 und dazu u.a.: S. Dubost : A la recherche du prénom original, in : SUD OUEST, 2. Jan. 2010)

 

 

Ende des Mäusetests

Mit großer Erleichterung haben die Austern- und Muschelzüchter des Bassins von Arcachon die Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums aufgenommen, dass für die Kontrolle der Gesundheit und Unbedenklichkeit von Austern und anderen Muscheln nunmehr ein chemischer Test verwendet werden soll. Der ersetzt den bislang allein verwendeten Mäusetest. Dabei wurde den Mäusen ein Extrakt aus den zu testenden Muscheln injiziert und anschließend beobachtet, wie die Mäuse darauf reagierten. Wenn zwei Drittel der Mäuse innerhalb von 24 Stunden nach der Injektion starben, wurde der Verkauf der Muscheln, aus denen die Proben entnommen wurden, untersagt. Der Mäusetest wird allerdings für bestimmte Zwecke weiterhin im Gebrauch bleiben, aber er wird nicht mehr über Wohl und Wehe des Austernverkaufs entscheiden.

(Ch. Roman : Le test de la souris a vécu, in: SUD OUEST, 2. Jan. 2010)

 

Sorgen um Wasserqualität

Die Qualität des Wassers im Bassin von Arcachon ist nicht nur für die dort ansässigen Austernzüchter Gegenstand aufmerksamer Beobachtungen, sondern darüberhinaus von Bedeutung nicht nur für die Attraktivität des Bassins für den Tourismus. Hintergrund sind nicht zuletzt die rasante Zunahme der Bevölkerung um das Bassin herum, die zwischen 1999 und 2006 um 18.000 Köpfe angestiegen ist, so dass nunmehr etwa 130.000 Einwohner rund um das Bassin wohnen. Bis 2030 kommen möglicherweise noch einmal 100.000 neue Dauerbewohner hinzu, wenn der gegenwärtige Zuzugsrhythmus anhält. Zu den von diesen Bewohnern produzierten Abwasser Mengen kommen die durch die sommerlich anschwellenden Zahlen der Touristen hinzu. Belastungen gehen auch von der immer noch  ansteigenden zahl von Freizeitbooten auf dem Bassin aus. 2006 wurde 12.000 Boote gezählt, die im  Jahr 2005 4,1 Mio Liter Treibstoff verbraucht haben. Gegenwärtig liegen die nachgewiesen Schadstoffe im Wasser noch unter den gültigen Grenzwerten, aber das ist wohl keine Grantie dafür, dass das so bleibt.

(Ch. Roman : La qualité des eaux en question, in SUD OUEST, 2. Jan. 2010)

 

 

Festhalten an Co²-Steuer

Trotz des durch Einspruch des Conseil Constitutionnel (etwa vergleichbar mit dem Verfassungsgericht in  Deutschland) vorläufigen Scheiterns des geplanten Co²-Gesetzes hält die französische Regierung an ihrem Vorhaben fest. Bis zum 20. Januar soll ein neuer Text vorliegen, von dem schon jetzt gesagt wird, dass er die in dem ersten Entwurf beabsichtigten Begünstigungen für bestimmte Gruppen und Berufszweige beibehalten soll. So werden Landwirtschaft und Fischerei sowie das Transportgewerbe wohl nur wenig oder keine neuen Lasten aufgebürdet bekommen. Zur Kasse gebeten werden aber „normale“ Autofahrer, Abnehmer von Heizöl und Gas. Noch unklar ist, wie mit den Stromerzeugern verfahren wird. Wenn denen neue Abgaben auferlegt werden, was wahrscheinlich ist, wird der Strompreis steigen, auch wenn das noch nicht laut gesagt wird. Vorerst ist Abwarten angesagt, am 20. Januar weiß man mehr oder auch nicht.

(J.-D. Renard: La taxe carbone à tout prix,  in: SUD OUEST, 1. Jan. 2010

 

Februar 2010

Xynthia aus meteorologischer Sicht

Die höchste Intensität der Windgeschwindigkeiten wurde gegen 3.00h am 28. Februar beobachtet. Folgende Spitzengeschwindigkeiten wurden gemessen:

Charente Maritime: Île de Ré 159 Km/h, La Rochelle 145 Km/h, °Île d’Oléron 132 Km/h, 137 km/h in Royan, 110 bis 140 km/h im Innern des Départements Charente Maritime. In Le Verdon wurden keine Messwerte registriert, doch wird angenommen, dass die Windgeschwindigkeiten ähnlich hoch waren wie auf der Île d’Oléron (132 km/h). In Bordeaux wurden 120 km/h gemessen, in Libourne 127 km/h und am Cap Ferret 130 km/h. Die absolut höchste Windgeschwindigkeit wurde auf dem Pic du Midi in den Pyrenäen gemessen: 237 km/h. Aus Sicht der Meteorologen ist Xynthia in der Intensität fast so verheerend gewesen wie der Orkan Martin Ende Dezember 1999.

(Aquitaine Météo, Bulletin Nr. 6, 28. Februar 2010)

 

Neues Gemeinde-Bulletin in Grayan

Die Gemeinde Grayan hat ihr Bulletin Nr. 17 über das 2. Halbjahr 2009 im Januar 2010 ins Netz gestellt. Das Bulletin kann als PDF-Datei geladen werden:

http://www.grayan.fr/pdf/BM%2017.pdf

Es gibt eine Menge Interessantes, unter anderem über den gemeindeeigenen Campingplatz in Le Gurp, der im letzten Jahr ein überaus gutes Ergebnis zu verzeichnen hatte.

Es wurden 15.985 Gäste gezählt (2008: 13.629), die für 137.968 Übernachtungen bezahlt haben (2008: 120.887). Interessantes ist über die geographische Herkunft der Campingplatzbesucher zu erfahren. Im Jahr 2009 kamen 75,7% von ihnen aus Deutschland (2008: 73,5%).

 

Mehr als vierzig Tote allein in Frankreich durch Sturmtief

AFP gibt am 28. Februar um 18.13. GMT die Zahl der Todesopfer durch das Sturmtief Xynthia mit 45 für Frankreich an. Viele der Opfer ertranken oder wurden durch herunterstürzende Gegenstände erschlagen. Xynthia zog mit Windgeschwindigkeiten von 150 km/h über Frankreich hinweg. Am Eiffelturm in Paris wurden 175 km/h gemessen. An der Küste erreichten die Wellen Höhen von 8 m. Air France strich Hunderte von Flügen, auch der Bahnverkehr war massiv beeinträchtigt.

Xynthia ist einer der schwersten Stürme seit den Stürmen von Ende Dezember 1999 (Lothar und Martin), die mehr als 5 Milliarden Schäden in Europa verursachten.

(http://www.afp.com/afpcom/de/taglibrary/thematic/actuality )

 

 

Xynthia: Erste Bilanz

Das Médoc, für das die Unwetterwarnungen Bedrohliches befürchten ließen, ist recht glimpflich weggekommen. Schlimm hat es jedoch nördlichere Regionen getroffen, wo besonders in der Vendée schwere Verwüstungen angerichtet wurden . Die Anzahl der Todesopfer steht offenbar noch nicht fest. Es werden Zahlen genannt, die für Frankreich bis 45 reichen, davon nach Angaben der Sécurité civile 29 in der Vendée. Überschwemmungen, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, massive Verkehrsstörungen sind weitere Positionen in der Schadensbilanz. Laut EDF sind 500.000 Haushalte in Frankreich noch ohne Strom. Die Feuerwehr hat seit Beginn des Unwetters mehr als 25.000 Einsätze geleistet. Am Sonntagnachmittag bestand noch für 14 französische Départements Alarmstufe Orange

(AFP : Au moins 45 morts, un million de personnes sans électricité, in SUD OUEST, 28. Febr. 2010

 

 

Vorsichtsmaßnahmen vor Xynthia

Nachdem für das Département Charente-Maritime wegen eines heraufziehenden schweren Sturms die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen worden war, wurde ein Fußballspiel, das in Royan für 20.00h am Samstag angesetzt war, abgesagt. Die Präfektur hat angekündigt, dass die Brücken zur Île de Ré, d’Oléron und der Seudre gesperrt werden, sobald die Windgeschwindigkeiten 120 km/h übersteigen.

Im Département Gironde wurde der Pont d’Aquitaine am Samstag  um 22.00h gesperrt bis zum Sonntag 10.00h.

Währenddessen waren 1500 Lastwagen durch die wegen der Stürme erfolgten Sperrung der spanischen Grenzen auf der A 63 und der RN 10 blockiert. Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz versorgten die Fahrer mit Lebensmitteln und Getränken.

(La région s’organise pour faire face à la tempête Xynthia cette nuit, in SUD OUEST, 27. Febr. 2010)

 

Entwarnung

Xynthia ist durch. Ohne große Schäden. Eigentlich hätte der Strum um 22.00h am Samstag beginnen sollen, er kam aber erst nach Mitternacht auf Touren. Um 3.00h fiel der Strom kurzzeitig aus, kam aber flackernd bald wieder. Eigentümlich, dass der Luftdruck schon wieder anstieg, als der Sturm so richtig loslegte. (Bilder in der Abteilung Euronat-Ecke, Vorfrühling 2010).

(UM 28. Febr. 2010, 10.00h)

 

Sturmwarnung bleibt bestehen

Die von Aquitaine Météo am Vortag ausgegebene Warnung vor einem schweren Sturm bleibt bestehen. In der Aktualisierung der Warnung vom 27. 02. 2010, 17.53h wird für das Médoc vor Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h in Küstennähe gewarnt. Zusammen mit den derzeit hohen Koeffizienten und erwarteten Wellenhöhen bis zu 8 m müssen Überschwemmungen befürchtet werden in dafür besonders exponierten Lagen.

http://www.aquitainemeteo.com/

(27. Febr. 2010)

 

Vorfahrt für den Tourismus

Die Gemeinde Grayan-et-L’Hôpital trägt seit einer ministeriellen Verfügung von 1981 das Arttribut commune touristique. Das wird jedoch, weil noch keine Verlängerung beantragt wurde, bald hinfällig. Dennoch bleibt der Tourismus für die Gemeinde von höchster wirtschaftlicher Wichtigkeit. Dieser Überlegung folgend wird für die kommende Saison im Haus der Vereine ein Office de tourisme eingerichtet. Der Gemeinderat hat darüber hinaus bereits eine Reihe von Entscheidungen für die kommende Saison getroffen:

Eine Übereinkunft wurde geschlossen mit CAP 33 für die Sicherstellung der Animationen in Le Gurp in diesem Sommer.

Die Strandüberwachung findet statt vom 20. Juni bis zum 12. September für Euronat Hauptstrand und Le Gurp, für Euronat Süd vom 1. Juli bis 31. August.

Für Euronat werden verpflichtet: 7 Rettungschwimmer im Juni und September, 15 für Juli und August. Für Le Gurp: 7 im Juni und September, 8 im Juli und August.

Die Gebühren für den Campingplatz von Le Gurp werden leicht um 1% erhöht gegenüber 2009. Für die ebenfalls gemeindeeigenen Ferienhäuser werden die Preise ebenfalls leicht angehoben.

(M. Caporal : Priorité au tourisme, in: SUD OUEST, 27, Febr. 2010)

 

Parken an der Dune du Pilat

Pünktlich zum  Osterfest wird die Dune du Pilat die Besucher mit einer deutlich verbesserten Parksituation und neu gestaltetem Empfangsbereich erfreuen. Die vom Conseil général und der Direction régionale de l’environnement (Diren) finanzierten Baumaßnahmen sind bereits voll im Gang und werden sich auf 700.000 Euro belaufen. Man ist sehr darauf bedacht, während der Bauzeit Behinderungen für den laufenden Verkehr zu vermeiden und hat kostenfreien Parkraum ausgewiesen. Zu der Umgestaltung gehören auch neue Signalanlagen, Fußwege  und landschaftsgärtnerisch gestaltete Anlagen.

(Chantal Roman, Le parking de la Dune, in: SUD OUEST, 27. Februar 2010)

Neue Sturmwarnung

Aquitaine Météo warnt am Freitag, 26. Februar um 18.50h vor einem schweren Sturm, der in der Nacht vom Samstag auf Sonntag den Südwesten Frankreichs treffen soll. Vorhergesagt werden für das Médoc Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h.

http://www.aquitainemeteo.com/

 

Entwarnung nach dem Sturm

Der Sturm vom Abend des 25. Februar ist gnädig vorübergezogen. Abgesehen von einzelnen abgerissenen Zweigen waren keine Schäden festzustellen.

(UM, 26. Febr. 2010)

 

Gutes von der Bahn

Die TER Aquitaine (TER = Train express regional – Regionalexpresszug) sind offensichtlich in der Erfolgsspur, zumindest überall dort, wo die Züge im Taktverkehr fahren. Dort hat die Zahl der Fahrgäste um 30% zugenommen, gegenüber 10% bei den Linien ohne Taktverkehr. Die Région Aquitaine wird in ihrem Haushalt für dieses Jahr 175 Mio Euro für die Bahn bereitstellen. In den nächsten zehn Jahren werden allein 234 Mio Euro ausgegeben, um 62 neue Triebzüge zu kaufen und 120 vorhandene zu modernisieren. Ab 2013 werden Doppelstockzüge auf den südwestfranzösischen Bahnstrecken erscheinen, ähnlich denen, die heute schon im Großraum Paris unterwegs sind. Und damit ist der Fortschritt noch nicht am Ziel. In der Planung sind Höchstgeschwindigkeitszüge  für den Regionalverkehr. Gedacht wird an Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h. Dafür wird es eine Abkürzung geben, die schon erfunden ist: SRGV (service régional à grande vitesse).

(J.-P. Vigneaud : Trains: les TER Aquitaine prennent de la hauteur, in: SUD OUEST, 26. Febr. 2010)

 

Gutes für Radfahrer

Der Gemeindeverband der Lacs médocains plant einen Radweg, der die Gemeinden Lacanau, Carcans und Hourtin verbinden wird. Die Strecke wird dem Verlauf der ehemaligen Bahnstrecke folgen und insgesamt 20 km lang sein. Das Unternehmen wird rund 4 Mio Euro kosten, die zur Hälfte aus den Töpfen der EU bestritten werden. In diesem Jahr sollen die Planung und das Genehmigungsverfahren absolviert werden, im folgenden Jahr kann dann der Bau beginnen, damit im Jahre 2013 die fertige Strecke der Öffentlichkeit übergeben werden kann. Eine gute Nachricht, oder?

(J. Lestage: Nouvelle piste cyclabe pour les Lacs médocains,  in : SUD OUEST, 26. Febr. 2010)

 

Schlecht für Nutria und Bisamratte

Ragondins (Nutria) und rat musqué (Bisamratte) leben zwar im Médoc, aber sie sind Eindringlinge und haben kaum Freunde. Das liegt daran, dass sie die unangenehme Angewohnheit haben, ihre Baue in Deichen und Böschungen anzulegen, die dadurch geschwächt und unsicher werden, und dann sind diese Tier noch ziemlich gefräßig, was zu Lasten der Landwirtschaft geht. Dazu kommt, das sie Krankheiten übertragen wie Leptospirose, weshalb dringend abzuraten ist vom Verzehr von Gemüse, das aus Gebieten stammt, in denen die ragondins ihr Unwesen treiben. In Soulac ist jetzt die diesjährige Kampagne zur Eindämmung der unerwünschten Überlebenskünstler eingeläutet worden, die bis zum September gehen wird. Akteure sind ehrenamtliche Fallensteller, die allerdings eine Fangprämie erhalten. Das früher übliche Verfahren zur Bekämpfung der Tiere mit vergifteten Ködern ist inzwischen verboten. In der Kampagne 2008-2009 sind 208 ragondins gefangen worden.  Eigentümer, die bemerken, dass sich auf ihrem Besitz ragondins aufhalten, müssen dies der Gemeinde melden.

(M. C. : Piéger les ragondins pour maîtriser leur prolifération, in: SUD OUEST, 26. Febr. 2010)

 

 

Sturmwarnung

Aquitaine météo warnt vor einem ausgewachsenen Sturm, der mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h die Charente treffen wird. Für die nördlichen Küstenbereiche des Départements Gironde sind Böen bis zu 110 km/h angekündigt. Höhepunkt der Windgeschwindigkeiten in der Nacht von Donnerstag zu Freitag, danach Beruhigung. (Aquitaine météo, 25 Febr. 2010, 7.32h)

http://www.aquitainemeteo.com/

 

 

Meinungen

Eine Serie von Meinungsumfragen unter der Bevölkerung von Bordeaux hat teilweise Überraschendes zu Tage gebracht. So ist z. B. die Einstellung zu dem geplanten neuen Großstadion nach anfänglich breiter Zustimmung im Sinken. Nur noch 48% der Befragten sind für das Projekt, im August waren es noch 61%.

Hohe Zustimmung jedoch zum Bau der neuen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Tours-Bordeaux: 85% dafür. Den Bau einer neuen Brücke in Bordeaux zur Überquerung der Garonne auf Höhe der Gare Saint Jean befürworten 82% der Befragten.

(X. Sota : Le grand stade n’a plus la cote, in : SUD OUEST, 25. Febr. 2010)

 

Erstaunlicher Fischreichtum?

Obwohl seit Jahren eigentlich nur Erschreckendes über rasant zurückgehende Bestände von Fisch und sonstigem Wassergetier in der Gironde gemeldet wird, gibt es offenbar Optimisten, die alles nicht so schlimm finden. So wird berichtet, es gebe trotz der offensichtlichen Umweltverschmutzungen immer noch erstaunlich viel Goldbutt, Meeräschen und Krabben in der Gironde. Das abrupte Verschwinden der Aale wird hingegen nicht bezweifelt, doch wird auf die Anstrengungen verwiesen, die unternommen werden, um den Stör wieder anzusiedeln. Für die letzte Saison sind offenbar erstaunlich viele Schollen und Adlerfische beobachtet worden.

(Ça frétille encore dans l’estuaire de la Gironde, malgré la pollution, in : SUD OUEST, 25. Febr. 2010)

Anmerkung der Redaktion : Bedenklich sollte jedoch stimmen, dass es kaum noch Berufsfischerei in der Gironde gibt. Die wäre sicher noch da, wenn es genug zu fangen gäbe.

 

 

Dinosaurieralarm

Nein, man muss sich keine Sorgen machen. Und die Touristen brauchen auch keine Angst zu haben. Das, was da in einem Steinbruch bei Angeac-Charente seit kurzem zu Tage gefördert wird, stammt aus der Kreidezeit, gerundet 135 Millionen  Jahre vor unserer Zeit, und da war das Experiment Mensch noch nicht einmal im Vorlauf gestartet. Alarmiert sind aber die heutigen Archäologen, denen die Funde in dem besagten Steinbruch Arbeit und Aufregung bringen. Dazu kommt, dass nicht nur Überbleibsel von Dinosauriern zu Tage gefördert werden, sondern auch von Krokodilen, Schildkröten, Bäumen und Blättern. Die Funde waren konzentriert auf einer Fläche von kaum 20 Quadratmetern. Sie lagen in einer Tonschicht, die unter einer Kieslage zum Vorschein kam. Für die Experten ist die Dichte der Funde eine überaus positive Überraschung, aus der man hofft, Rückschlüsse ziehen zu können auf die Umweltbedingungen, unter denen die Saurier und ihre Zeitgenossen lebten.

Erstaunlich ist dabei, dass fast zeitgleich kaum 25 km entfernt von den Saurierfunden in Cherves-Richemont, nahe Cognac, eine Fundstelle liegt, die sogar ein wenig älter ist als die von Angeac-Charente. Dort sind eine Fülle von Überresten gefunden worden, die allesamt von kleineren Tieren stammen, die zwar weniger spektakulär als Dinosaurierfunde, dennoch aber von höchstem Interesse für die Forschung sind, da kleinere Wesen weniger gute Chancen haben, erhalten zu bleiben. Die Fundstücke werden schon bald in den dafür geeigneten Museen zu bestaunen sein.

(Philippe Ménard : Une vraie mine de dinosaures, in: SUD OUEST, 23. Februar 2010)

 

 

Port de Goulée

Der Port de Goulée, in früheren Zeiten ein florierender Umschlagplatz für die Produkte des Landes, hat seit dem Aufkommen der Eisenbahn diese Funktion verloren. Die danach erfolgte Umstellung auf die Zucht von Austern ist ebenfalls Geschichte, denn vor rund 40 Jahren endete auch diese Erwerbsphase. Der Hafen verfiel und war nur wenig mehr als ein Lagerplatz für Schiffsüberreste. Das hat sich geändert, als sich vor zehn Jahren ein Verein gründete, dessen Lebenszweck die Pflege des Kanals zum Port de Goulée ist. Die heute schmucke Anlage ist einzig und allein dem Verein zu danken, denn die beiden Gemeinden Valeyrac  und Jau-Dignac-et-Loirac, an deren Grenzen der Kanal liegt, kümmern sich so gut wie nicht um diese Dinge. Dabei gibt es durchaus Sorgen, die der Verein nicht allein tragen kann. So ist zum Beispiel ein Kampf ausgebrochen gegen einen Eindringling, der aus Nordamerika stammt und der vor rund 400 Jahren wegen seiner Robustheit und seines schnellen Wachstums eingeführt worden war. Dieses Gewächs namens Bacharis halimifolia wird manchmal auch falsche Bauwolle genannt. Es kann bis zu 1,50 m pro Jahr wachsen und bis 6 m hoch werden. Das Unerfreuliche daran ist, dass der Strauch alles erdrückt, was sich ihm in den Weg stellt. Möglichkeiten, den Eindringling zu bekämpfen, gibt es nur, wenn  man ihn Stück für Stück ausreißt und das konsequent ohne nachzulassen. Wenn nicht, droht das gesamte Ökosystem Schaden zu nehmen.    

(J. Lestage : Escapade à Port de Goulée, in: SUD OUEST, 24. Febr. 2010)

 

Fertiggestellt

Der neue Kreisverkehr in Lesparre, der rond point Saint Léonard ist dem Verkehr übergeben worden. Vorausgegangen waren Bauarbeiten, die sich seit dem Herbst des letzten Jahres hinzogen. Fehlt nur noch die Gestaltung des Innenraumes, für den ein stilisierter Tour d’Honneur in der Planung ist. Die ersten Benutzer des Kreisverkehrs nach dem Ende der Bauarbeiten sind zufrieden, weil es keine Ampel mehr gibt, an der man oft genug anhalten musste, obwohl kein anderes Fahrzeug in Sicht war.

(Le rond-point Saint-Léonard est terminé, in : SUD OUEST, 24. Febr. 2010)

 

 

Disko-Krach

Die Diskothek Le Vegas, in Vensac-Océan direkt an die Ortsbebauung von Montalivet grenzend, hat unter den Bewohnern dieses Teils von Vensac wenig bis gar keine Freunde. Der engagierteste Gegner hat bis jetzt 127 Schreiben an alle gerichtet, von denen er annahm, dass sie etwas gegen die Diskothek tun würden. Haben sie aber eigentlich nicht, zumindest nach Meinung des Schreibers. Dabei war die Diskothek geschlossen worden, um schalldämmende Einbauten vorzunehmen, die zwar installiert wurden, aber nach Meinung der Nachbarn kaum Linderung für die ihre geplagten Ohren gebracht haben. Das einzige wirklich feststehende Ergebnis ist, dass die Klageführenden sich gründlich mit der Gemeindeleitung von Vensac verkracht haben. Auf den Krach der Diskothek hat das aber keine Auswirkungen gehabt. Bleibt abzuwarten, wie der Streit weitergeht.

(M. Caporal : Le Vegas, discothèque de la discorde, in SUD OUEST, 24. Oktober 2010)

 

Gelungener Start

Seit dem 20. Feburar 2010 sind in Bordeaux und den angrenzenden Stadtgemeinden von den geplanten 139 Ausleihstationen für Fahrräder rund 100 schon einsatzbereit. Die restlichen werden bis zum Anfang März folgen. Schon jetzt stehen 1000 Fahrräder für die Selbstbedienungsausleihe zur Verfügung. Im März werden es mehr als 1500 sein. Das VCub, das Fahrrad, das zur Ausleihe steht, ist grau, wiegt beträchtliche und solide 17 Kg, hat eine Kardanwelle statt der sonst üblichen Kette und eine Dreigangschaltung. Die Ausleihe kostet einen Euro Grundgebühr, danach ist die erste halbe Stunde frei. Für jede weitere Stunde sind 2 Euro zu entrichten.

(1000 VCub, vélos en libre service, sont en circulation sur l’agglomération de Bordeaux, in: SUD OUEST, 20. Febr. 2010)

 

Fleißige Polizei

Dass die französische Polizei Autofahrer, die zu schnell oder bei roter Beleuchtung über eine Ampel fahren, nicht leiden mag, weiß man. Die Abneigungen der Ordnungshüter erstrecken sich jedoch viel weiter. Das mussten jetzt in Lesparre sechs Haschischanhänger erfahren, die kurzerhand festgesetzt wurden. Sie gehören wohl eher zu den kleineren Fischen des Gewerbes, denn in den sechs durchsuchten Wohnungen fanden sich nur rund 100 Gramm des Rauschmittels. Auch in Pauillac waren Polizisten aktiv. Sie kontrollierten mehrere Verkehrsteilnehmer. Einer fiel auf, weil er unter dem Einfluss von Rauschgift sein Auto lenkte. Nicht gut für das Portemonnaie und den Führerschein des Erwischten.

Die Aktionen der Polizei  haben gewollt abschreckende Wirkung und sind eine Reaktion auf eine Serie von Einbrüchen und Diebstählen, die in Pauillac, Castelnau und Lesparre registriert werden mussten. Die Aktivitäten haben offensichtlich Erfolg. So wird berichtet, dass ein Bewohner mit beträchtlichem Vorstrafenregister nach Margaux verzogen ist, weil er es dort ruhiger findet, womit er wohl in erster Linie an den Stress denken dürfte, den ihm der Blick auf Polizeiuniformen bereitet.

(J. Lestage : Cannabis : Les gendarmes font tomber un réseau , in: SUD OUEST, 20. Febr. 2010)

Streit um Wasser

Seit 2006 gibt es in Frankreich ein Gesetz, das den Wasserverbrauch regulieren soll.  Und dieses Gesetz wird jetzt mehr und mehr angewendet. Betroffen sind in erster Linie Großverbraucher wie z. B. landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Felder künstlich bewässern. Diese Bauern fürchten, sicher nicht ganz zu Unrecht, dass dies direkten Einfluss auf ihre Erträge haben wird. Bislang wurden den Bauern auf Antrag die Wassermengen zugestanden, die sie verlangten. Nur in trockenen Sommermonaten konnte es geschehen, dass von den Behörden Beschränkungen ausgesprochen wurden. Mit dem neuen Gesetz werden Niedrigwasserstände für Flüsse und Bäche festgelegt, die unter keinen Umständen unterschritten werden sollen. Dazu sollen Zahlenwerte ermittelt werden, auf deren Grundlage die entnehmbaren Wassermengen bestimmt werden. Nach den bis jetzt bekannten Zahlen wird dies auf jeden Fall dazu führen, dass insgesamt weniger Wasser zur Verfügung steht. In einzelne Fällen wird angenommen, dass die bisher entnommenen Wassermengen halbiert werden. Auch dort, wo die Absenkungen weniger drastisch ausfallen, sind vielfach Reduzierungen im Bereich von 30% im Gespräch. Für die betroffenen Bauern Grund, schon jetzt Widerstand anzukündigen. Im nächsten Sommer wird es heiß hergehen, einerlei wo das Thermometer steht.

(La bataille de l’eau est désormais engagée, in: SUD OUEST, 20. Febr. 2010)

 

Start für VCub

VCub steht für Vélo (Fahrrad) in CUB (Communauté urbaine de Bordeaux- also der Gemeindeverband Groß-Bordeaux). An diesem Wochenende startet das Unternehmen Selbstbedienungsfahrradausleihe in Bordeaux. Ein Start mit einer Fülle von Begleitveranstaltungen: Fototermine, Unfallverhütungsveranstaltungen, Radtour durch das historische Bordeaux, Jazzbands, Spielmannszüge, etc. Die Tramstationen, Bushaltestellen und natürlich die Fahrradausleihestationen werden geschmückt, und für Frühaufsteher –und –ausleiher gibt es gratis Croissants ab 6.30h.

Wer wissen will, was ihm entgeht, wenn er nicht dabei ist, kann sich auf drei Internetseiten informieren:

http://www.lacub.com/service/tbc_vcub.html

http://www.infotbc.com/evenement/index.asp?rub_code=3&thm_id=5&evn_id=1435

http://www.vcub.fr/

(Un week-end autour du VCub, in: SUD OUEST, 20. Febr. 2010)

 

Mehr Geräte, mehr Tarnung

Der französische Premierminister François Fillon zeigte sich enttäuscht über die Stagnation in der Statistik der Verkehrsopfer in Frankreich und kündigte an, man werde auf dem eingeschlagenen Weg der Überwachung des Verkehrs fortfahren. So sollen bis 2012 weitere 900 feste Radarkontrollen aufgestellt werden. Neu daran wird sein, dass ihre Präsenz nicht erst, wie bisher,  400 m vor dem Gerät angezeigt wird, sondern schon 1 bis 2 km vorher. Damit soll erreicht werden, dass die bei vielen Autofahrern zu beobachtende Neigung, dem Radargerät nur eine kurze geschwindigkeitsreduzierte Reverenz zu erweisen und nachher wieder kräftig auf das Gaspedal zu treten, verschwindet. Für zusätzliche Spannung auf Frankreichs Strassen soll die Tarnung der Radargeräte sorgen, die im Idealfall dann nicht mehr zu orten wären. Technisch machbar ist das heute schon.

In Frankreich wurden 2009 4.262 Menschen auf den Straßen getötet, lediglich 0,3% weniger als im  Jahr zuvor.

(900 radars de plus, in: SUD OUEST, 19. Febraur, 2010)

 

Anmerkung der Redaktion:

In Deutschland betrug die Zahl der Verkehrstoten im Jahre 2008 4477, im letzten Jahre waren es 4050 (hochgerechnet aus den ersten 11 Monaten)

Quelle: Statistisches Bundesamt

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/12/PD09__482__46241.psml

 

 

Soulac 1900 in Sicht

Dieser Tage fand das traditionelle Februartreffen von Label Soulac, der Equipe, die das am ersten Juniwochenende stattfindende Ereignis Soulac 1900 trägt, statt. Selbstverständlich gab es einen Ausblick auf die kommende Auflage, in der es um den Sport in der Belle Époque gehen wird. Mit von der Partie wird wieder der nostalgiefördernde dampfbespannte Zug sein, der diesmal in Blanquefort (und nicht in der Gare Saint Jean in Bordeaux) startet. Um diesen Zug muss man sich Sorgen machen, denn er kommt in die Jahre und geht den vorgeschriebenen Überholungs- und Kontrolluntersuchungen entgegen. Da die erhebliche Kosten verursachen, weiß niemand, wie lange es diesen Zug noch verkehrstüchtig geben wird.

Die Boutique 1900 öffnet am 17. April an ihrem bekannten Standort an der Place de la Basilique. Auskünfte: 09 75 43 07 29 oder labelsoulac@wanadoo.fr

(M. Caporal : Soulac 1900 : une destination en vue, in: SUD OUEST, 19. Febr. 2010)

 

 

Firmengründung in Montalivet

Melissa Bernard (22) aus Montalivet ist zufrieden. Die Industriedesignerin,  Abitur mit Schwerpunkt Kunst, Grafik, Werbung und  Internet hat in Vendays-Montalivet eine Firma gegründet, die Dienstleistungen anbietet im Bereich Schilder, Plakate, Broschüren, Internet und vieles mehr. Sie ist optimistisch für die Zukunft, weil sie eine fundierte Ausbildung und gute Kontakte hat. Sie erledigt alle anfallenden Arbeiten selbst und kann sich daher flexibel auf die Wünsche ihrer Kunden einstellen.

Kontakt: 06.32.65.45.08 und im Internet:  http://melissabernard.com/

(Lyne Llobell : La com dans le sang, in: SUD OUEST, 16. Februar 2010)

 

Auflösungserscheinungen

Die Straßenbahnbetreiber in Bordeaux haben Probleme. Diesmal nicht mit der Technik der Fahrzeuge, sondern mit den Seitenbegrenzungen der Tramgleise. Die sollen eigentlich den Bereich anzeigen, den man nicht betreten darf, wenn eine Tram kommt. Die dafür auf dem Boden verlegten Streifen aus Aluminiumplatten halten aber den rauen Betriebsbedingungen immer weniger stand, lösen sich ab und sind irgendwann weg. Damit ist natürlich die ihnen zugedachte Funktion nicht mehr erfüllt, und man muss nach Abhilfe suchen. Zuerst einmal soll geprüft werden, wer haftbar ist für die offensichtlich nicht alltagstauglichen Aluminiumgebilde. Aufgabe für die Gerichte, die damit über längere Zeit beschäftigt sein werden. Auf den Straßen sollen die wenig standfesten Aluminiumplatten durch Betonstreifen ersetzt werden, wie sie seit 2005 auf den danach gebauten Strecken der Tram eingebaut werden.

(D. Lherm : Les bordures du tram font pitié, in: SUD OUEST, 17. Febr. 2010)

Neue Parkregelung

Am Bahnhof Saint-Jean in Bordeaux gibt es eine neue Kurzparkzone namens dépose-minute sud. Auf den neugeschaffenen 109 Plätzen im Untergeschoss des Bahnhofs darf man kostenlos für 10 Minuten sein Auto abstellen, allerdings erst, nachdem man ein Ticket gezogen hat. Verlässt das Auto den Parkbereich nach weniger als 10 Minuten,  kommt man ungeschoren davon. Wer länger bleibt, zahlt jedoch. Die geringste Parkgebühr beträgt 2 Euro, auch wenn die 10-Minutenfrist nur um Sekunden überschritten wurde. Aber auch die mit den 2 Euro gekaufte Frist hat Grenzen. Es wird immer teurer. Erklärtes Ziel ist es, Dauerparker fernzuhalten und mehr freie Plätze anbieten zu können. Deren Zahl wird mit der Eröffnung des dépose-minute nord, die für Mai vorgesehen ist, noch größer werden.

(Julie Delvallée : A la gare, l’attente devient payante, in: SUD OUEST, 16. Febr. 2009)

 

Die Ampeln werden gesprächig.

Zumindest in Bordeaux, denn dort können Sehbehinderte über eine spezielle Fernsteuerung  an Ampelkreuzungen akustisch die Ampelstellung abfragen. Mehr als 90 Fernsteuerungen sind bereits vom GIHP (Groupement pour l’insertion des personnes handicapées – Vereinigung zur Eingliederung Behinderter)  nach Anforderung ausgegeben worden, wobei eine Einführung in die Benutzung des Gerätes gegeben wird. Ungefähr 100 Kreuzungen im Großraum Bordeaux sind inzwischen mit diesem akustischen Verfahren ausgerüstet worden, jährlich sollen etwa 30 hinzukommen. Die Kosten für jede Installierung belaufen sich auf etwa 5000 Euro.

(T. S., Les feux tricolores donnent de la voix, in: SUD OUEST, 15. Februar 2010)

 

 

Internet-Cafés – eine bedrohte Art?

Die große Zeit der Internetcafés ist offensichtlich vorbei. Allein im Stadtzentrum von Bordeaux gab es Ende der 90er Jahr rund ein Dutzend von ihnen. Jetzt schließt eins nach dem anderen. Die Gründe sind leicht zu benennen: Die Erreichbarkeit des Internets für Private ist inzwischen kein Problem mehr. 70% der Franzosen haben einen eigenen Zugang in das Internet. Weiterhin sind die Kosten stark gesunken durch die Konkurrenz der Anbieter und die Verfügbarkeit erschwinglicher Pauschaltarife. Ein weiterer Punkt scheint in den inzwischen geltenden Rauchverboten zu liegen. Wer beim Internetbesuch rauchen will, muss das zu Hause oder anderswo privat tun. Die Internetcafébetreiber, die überleben wollen, müssen sich um neue Kunden bemühen: Anhänger aufwendiger Internetspiele etwa, Touristen und Kunden, deren häusliche Geräte eine Panne haben.

(K. Leroy : Dure réalité pour les cybercafés, in SUD OUEST, 15. Febr. 2010)

 

 

Ferrari in Bordeaux

Wer seine Ferrari traditionell in der Avenue de la Libération in Bordeaux kauft, muss sich beim nächsten Mal auf einen neuen Besitzer einstellen. Neuer Inhaber der Ferrari-Niederlassung in Bordeaux ist eine Gruppe aus Toulouse, die im Südwesten Frankreichs bereits eine Reihe von Autohäusern besitzt. Da bekanntlich nicht jedermann Ferrari fährt, ist der Betrieb in Bordeaux mit zehn Mitarbeitern auch eher als kleindimensioniert einzustufen. Das gilt jedoch nicht für die angebotenen Produkte. Das neueste, der 458 Italia, angetrieben von einem V8-Motor mit 4.500 cm³ und mindestens 570 PS kostet in der Sparversion 200.000 Euro. Manch einer muss dafür länger sparen und ein solches Auto länger fahren.

(M. Monteil : La concession Ferrari change de mains, in : SUD OUEST, 13. Febr. 2010)

 

 

Einführung in die Philematologie

Wenn Sie das vorstehende Fremdwort nicht kennen, keine Panik. Das gibt es erst seit kurzem. Erfunden hat es die Psychologin Wendy Hill vom Lafayette College in Easton, Pennsylvania, zur vornehmen Bezeichnung der Wissenschaft vom Küssen. Was es nicht alles gibt! Aber der Valentinstag hat es ja sowieso mehr mit dem Nichtrationalen.

Also, die Philematologie hat schon so einiges zu Tage gefördert: Küsse auf den Mund sind eine Eigentümlichkeit abendländischer Kulturen, allerdings wohl erst seit dem 18. Jahrhundert. Die Erfindung wurde in Frankreich gemacht, weshalb ein Kuss mit allem, was dazugehört, in der angelsächsischen Welt als „French kiss“ bezeichnet wird. Bei einem nachdrücklichen Kuss werden 29 Muskeln betätigt. 12 für die Lippen, 17 für den Mund. Dabei wandern (im Durchschnitt) 9 mg Wasser, 0,18 mg organische Substanzen, hunderte Bakterien und Millionen von Keimen hin und her. Pro Minute werden bei jeder küssenden Partei 6 Kalorien verbrannt.

Und nicht zu vergessen, literarisch lässt sich mit dem Küssen auch so einiges anfangen. Was halten Sie von dem Satz von Guy de Maupassant: « Le baiser est la plus sûre façon de se taire en disant tout ». Er verliert beim Übersetzen, aber trotzdem : „Der Kuss ist die sicherste Art zu schweigen und alles zu sagen.“

(J. Sanudo: La mystérieuse alchimie du baiser amoureux,  in : SUD OUEST, 14. Februar 2010)

 

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann hier weiterlesen:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/878/458529/text/index.html

Wer es noch gründlicher mag, auch das geht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Philematologie

 

 

Villa Medicis, à la bordelaise

Der Mäzen und Kunstsammler Bernard Magrez plant Großes. Er will nach dem Vorbild der Villa Medicis in Rom eine ähnliche Institution für die Förderung junger  Künstler in Bordeaux einrichten. An äußeren Voraussetzungen fehlt es ihm nicht, besitzt er doch eine stattliche Sammlung von 35 Schlössern und – versteht sich – den notwendigen finanziellen Hintergrund, um die Schlösser und die geplante Stiftung zu unterhalten. Die  Vorbereitungen für den Start der ICBM (Institut Culturel Bernard Magrez im Château Pape Clément in Bordeaux laufen auf Hochtouren. Auch die  Châteaux La Tour Carnet, Fombrauge und Labottière werden mit Ausstellungen und mit literarischen und musikalischen Veranstaltungen der Stiftung das kulturelle Angebot im Bordelais bereichern.

(Denis Lherm, Bernard Magrez façonne sa Villa Médicis, in : SUDOUEST, 13. Februar 2010)

 

Lesparre – Hauptstadt des Médoc?

Die vom Unterpräfekten O. Delcayrou angestoßene Diskussion über die Rolle von Lesparre als zentraler Ort des Médoc skizziert eine Zukunft, in der etwa bis 2020 Lesparre auf 10.000 Einwohner anwachsen könnte und dabei 5.000 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen könnte. Aber es ist Zukunftsmusik. Die meisten der darauf angesprochenen Lokalpolitiker des Médoc nehmen eher wahr, dass die Bedeutung von Lesparre abgenommen hat, seitdem das Gericht geschlossen wurde und France Telecom sich zurückgezogen hat. Außerdem wird auf bestehende oder mögliche Rivalitäten mit Pauillac verwiesen, wo man sich eine Aufwertung von Lesparre wahrscheinlich nicht einfach gefallen ließe.

(J. Lestage : Lesparre doit-elle devenir la capitale du Médoc ? in: SUD OUEST, 12. Febr. 2010)

 

Vier-Sterne -Camping in Montalivet ?

Am Mittwoch letzter Woche hat der Gemeinderat von Vendays-Montalivet einstimmig einen Beschluss gefasst, der grünes Licht gibt für die Erneuerung des Pachtvertrages mit dem Feriendorf Atlantic Club Montalivet (ACM). Der neue Vertrag soll Anfang März unterschrieben werden vom Bürgermeister Michel Bibey und von Didier Vacher, Direktor und Hauptaktionär des ACM. Der Pachtvertrag soll über neun Jahre laufen mit der Möglichkeit der Verlängerung. Die Pacht ist auf 86.302 Euro ohne Mehrwertsteuer festgesetzt. Dazu kommen 1% des Umsatzes, ausgenommen Verkaufserlöse für Bungalows, Mobilhomes und ähnliches.

Der Betreiber des ACM plant die Errichtung eines Vier-Sterne-Campingplatzes (kein Naturismus) auf dem Gelände des ACM. Dazu sollen u. a. baufällig gewordene Bungalows abgetragen werden. Sollte das Camping-Vorhaben genehmigt werden, erhöht sich die vereinbarte Pacht um 20% jährlich für einen Zeitraum von fünf Jahren. Im Endeffekt also eine Verdoppelung der zunächst festgesetzten Pacht. Hinzu kommt eine jährliche Anpassung nach dem Baukostenindex.

In derselben  Gemeinderatssitzung wurde auch beschlossen, die geplante Webcamera zu installieren. Sie soll lauf dem Dach des Rettungspostens am Strand stehen und Echtzeitbilder liefern. Ihre Kosten betragen 97 Euro pro Monat, Vertragslaufzeit zunächst 30 Monate.

(L. Llobell : L’ACM espère un camping 4 étoiles, in : SUD OUEST, 12. Febr. 2010)

 

Unkenntnis

In einem am 11. Februar vorgestellten Bericht der Brüsseler EU-Kommission stand wenig Schmeichelhaftes für die Deutschen: Nur 18% von ihnen wissen, dass sie europaweit mit der Telefonnummer 112 in Notsituationen lebensrettende Hilfe herbeirufen können. Die Zahl der Nichtwissenden ist soeben möglicherweise kleiner geworden. Gut so. Also noch mal: EU-Notrufnummer 112.

(Notrufnummer unbekannt, in: dpa/Münstersche Zeitung, 12. Februar 2010)

 

 

Krach bei IKEA

Bei IKEA, dem angeblich „unmöglichen“ Möbelhaus, ich doch alles möglich. Gestern wurde der Pariser Sitz bestreikt und belagert. Erst in den Nachmittagsstunden wurde das Kaufhaus geöffnet. In Bordeaux war nach außen hin alles normal, die Belegschaft signalisierte aber Entschlossenheit und Kampfbereitschaft. Am Samstag hatten bereits mehr als 60 Mitarbeiter für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Kern der Forderungen ist das Verlangen nach einer merkbaren Gehaltserhöhung. IKEA will nur 1,2% drauflegen, was den Belegschaften angesichts kräftig sprudelnder Gewinne der Firma nicht einleuchten will.

(J. Grousset : « Une chose est sûre, on ne lâchera rien », in: SUD OUEST, 11. Febr. 2010)

 

Auch in Lesparre Zufriedenheit

Die Gendarmeriebrigade Lesparre, zuständig für den Gemeindeverband Cœur du Médoc gab Einblick in die lokale Sicherheitslage. Eine Bilanz, die durchaus von Zufriedenheit getragen war. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Gesetzesverstöße um 23% gesunken. Nach Ansicht der Verantwortlichen ein Ergebnis der Verstärkung der Gendarmeriekräfte und der Unterstützung durch mobile Gendarmerie. I

m Straßenverkehr ist die Unfallstatistik nahezu auf dem Niveau des Vorjahres geblieben mit 13 Unfällen, davon ein tödlicher. Bei keinem der Unfälle waren Alkohol oder Rauschgifte im Spiel, doch halten immer noch viele Autofahrer nicht genügend Distanz zum Alkohol. Bei 2.054 Alkoholtests wurde 66 Sünder erwischt, deren Blut mehr Alkohol enthielt, als den Führerscheinen guttut. Klar, dass die Kontrollen nicht eingestellt oder heruntergfahren werden.

(J. Lestage : L’investissement de la brigade locale a payé, in : SUD OUEST, 11. Febr. 2010)

 

 

Neues aus Vendays-Montalivet

Anläßlich der Generalversammlung des Verkehrsvereins hatten die Bürger von Vendays-Montalivet Gelegenheit, ihrem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung zu sagen, womit sie zufrieden waren und was sie bedrückt. Lob bekamen die Amtsträger für die Bänke, die aufgestellt worden sind, für den Stellplatz für die Wohnmobile, der dem ungeregelten Parken vor Privathäusern ein Ende macht. Aber es gab auch Kritik und Wünsche. So wurde bemängelt, dass es derzeit keine öffentlich zugänglichen Toiletten gebe. Der Bürgermeister Michel Bibey kündigte an, dass eine neue Toilettenanlage hinter der Post gebaut werde. Er gab weiter bekannt, dass der von den Stürmen zerstörte Trimmpfad wieder hergerichtet werden soll. Auch die Abstellplätze für Fahrräder sollen noch vor Beginn der Saison in Ordnung gebracht werden. Unzufriedenheit wurde geäußert wegen der Störungen und Belästigungen, die bisweilen vom Camping municipal ausgingen. Der Bürgermeister sicherte zu, Maßnahmen zu treffen, die aufgetretene Missstände abstellen sollen.

(L. Llobell : Le maire tend le micro à ses administrés, in: SUD OUEST, 10. Febr. 2010)

 

George Sand in Vendays

Am Sonntag, d. 14. Februar 2010 geben die Künstler des Théâtre du Lys um 15 Uhr ein Gastspiel im Festsaal in Vendays.  Aufgeführt werden „Randolphs Ferien“, eine ländliche Komödie von George Sand, die eine amüsante Hymne auf das Landleben und die ländliche Gesellschaft ist. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

(L. L. Surprenante George Sand, in: SUDOUEST, 10. Februar 2010)

 

Raupenalarm

Die gefräßigen und wegen der von ihnen ausgehenden Hautreizungen unangenehmen Raupen des Pinienprozessionsspinners sind wieder auf dem Vormarsch. Das gehäufte Auftreten der Raupen folgt einem wellenmäßig ansteigenden Rhythmus, der in den Jahren 2009 und 2010 einen neuen Höhepunkt erreicht. Diesmal scheint die Intensität des Raupenbefalls an die Spitzenjahre 1991-1992 heranzureichen, als rund 200.000 ha Kiefernwald kahlgefressen wurden. Man schätzt, dass zur Zeit mehr als 3 ½ Milliarden Raupen sich über 500.000 ha Wald ausgebreitet haben. Die Folgen für die von den Raupen befallenen Bäume sind offensichtlich. Ab 25% abgefressener Nadeln verlangsamt sich das Wachstum der Bäume wahrnehmbar. Zur Zeit werden aber zu 100% kahle Bäume registriert. Die Bäume haben zwar die Chance, im Frühjahr neue Nadeln zu bilden, aber sie laufen Gefahr, dass andere Baumschädlinge wie Splint- und Borkenkäfer, von den geschwächten Bäumen angezogen, das von den Raupen begonnene Zerstörungswerk vollenden.

Für die Menschen (und auch manche Haustiere) zumindest unangenehm, bei besonderer Empfindlichkeit sogar gefährlich, sind die Substanzen, die die Raupen in ihren Härchen produzieren und freisetzen, sobald sie sich bedroht fühlen. Das dann versprühte Reizgift führt zu mehr oder weniger starken Hautreizungen, gegen die es bislang noch keine wirksame Behandlung gibt. Im Rahmen des Projekts Urticlim arbeiten Forscher des Universitätsklinikums Bordeaux jedoch zusammen mit den Universitäten Valladolid und Madrid an der Fertigstellung einer Salbe, die die Reizungen heilen soll.

(J. Ripoche: Alerte à la chenille, in: SUD OUEST, 9. Februar 2010)

Finale der tailleurs de vigne

Im Château Cos d’Estournel wird am Samstag, d. 13. Februar 2010 ab 9 Uhr das  Finale der Tailleurs de vigne (Weinrebenbeschneider) des Médoc durchgeführt werden.  Zwei Durchgänge fanden bereits im Château Saint-Ahon in Blanquefort und im Château Beaumont in Cussac statt. Danach liegt die Mannschaft des Château Beychevelle, Sieger des letzten Jahres, wiederum auf Platz 1, mit nur 17 Punkten Abstand gefolgt von der Equipe des Château Saint-Ahon und der des Château Lagrange. Das verspricht Spannung für das Finale am 13. Februar.

(René Piquemal, Finale du challenge des tailleurs de vigne, in SUDOUEST, 9. Februar 2010)

 

 

Zufriedenheit in Soulac

Der Rückblick der Gendarmeriebrigade Nord-Médoc (Le Verdon, Soulac, Saint-Vivien, Talais, Grayan, Vensac, Jau-Dignac-Loirac, Vendays-Montalivet, Queyrac, Valeyrac) auf das vergangene Jahr ist günstig: Sinkende Kriminalität, steigende Aufklärungsquote, kein Toter auf den Straßen. Man hat also Grund zur Zufriedenheit. Für 2010 wird jedoch von den Verantwortlichen darauf hingewiesen, dass die tägliche durchschnittliche Arbeitszeit der Gendarmen bei 8,18 Stunden liegt, davon 12,05% nachts. Die Gendarmen verwenden im Schnitt 40% ihrer Dienstzeit auf Überwachungsaufgaben, 20% auf kriminalistische Untersuchungen und 18% auf Verwaltungsangelegenheiten.

(Les « bons résultats » des gendarmes, in : SUD OUEST, 9. Febr. 2010)

 

Neue Arbeitsplätze

Die 2006 gegründete Firma Sunnco, die ihre Hauptaktivitäten in der Aufstellung von Photovoltaikmodulen hat, wird kräftig expandieren und Cestas einen neuen Standort aufmachen. Die Firma, die derzeit schon 200 Beschäftigte im Département Gironde hat, wird dabei ihren Personalbestand auf 400 bringen und dazu 10 bis 15 Mio Euro investieren. Die neuen Fertigungsgebäude werden eine Gesamtfläche von 13.500 m² haben.

(B. Broustet : Sunnco va investir massivement à Cestas, in :SUD OUEST, 9. Febr. 2010)

Rauchmelder

Bei rund hundert Wohnungsbränden sind in diesem Winter in Aquitanien mehr als 10 Tote zu beklagen gewesen. In ganz Frankreich bricht alle zwei Minuten ein solcher Brand aus. Dabei kommen landesweit 800 Menschen zu Tode, mehr als 10.000 werden, zum Teil mit dauerhaften Schäden, verletzt. Die französische Nationalversammlung hat vor diesem Hintergrund ein Gesetz verabschiedet, das jeden Haushalt zur Anschaffung von Rauchmeldern verpflichtet. Dabei wird eine großzügige Frist von fünf Jahren eingeräumt, von der sicherheitsbewusste Zeitgenossen aus Sicherheitsgründen keinen Gebrauch machen sollten. Derzeit verfügen erst 2% der französischen Haushalte über Rauchmelder, in Skandinavien oder England sind es 80%. Es wird jedoch vor minderwertigen Geräten gewarnt, die vielerorts im Handel sind und nicht die Sicherheit geben, die sie bei korrekter Funktion gewährleisten müssten.

Mehr auf einer regierungsamtlichen Internetseite:

http://www.prevention-incendie.gouv.fr/

(B. Béziat : Les détecteurs de fumée obligatoires, in: SUD OUEST, 8. Febr. 2010)

 

Riesen-Riesenrad

Riesenräder neigen von Natur aus zu extremen Dimensionen. Aber irgendeins ist immer das größte. Vielleicht wird man bald nach Bordeaux fahren müssen, um das weltweit größte Riesenrad zu bestaunen. Das soll so zumindest nach dem Willen eines finanzkräftigen Investors geschehen, der vorhat, dort ein 200 m hohes Exemplar zu bauen. Ideen und auch Geld sind nicht das Hauptproblem, das liegt derzeit darin, einen geeigneten Ort zu finden. Wenn der vorhanden ist, alle Formalitäten erledigt sind und das Riesenrad gebaut ist, könnte es jährlich 2 Millionen Besucher anziehen, die in einer 30 Minuten dauenden Tour auf eine Höhe gebracht werden, von der aus man das Meer und die Pyrenäen sieht, vorausgesetzt, man weiß in welche Richtung man schauen muss und die Sicht ist gut.

(D. Lherm : Il veut la plus grande roue du monde à Bordeaux, in : SUD OUEST, 8. Febr. 2010)

Niederlage für Girondins

Der Ausflug in die Bretagne ist den Girondins nicht gut bekommen. Sie haben sich in Rennes mit einer 4:2-Niederlage abfinden müssen, die das einst komfortable Punktepolster des Tabellenführers auf drei Punkte zusammenschmelzen lässt. Gleichzeitig gingen mehrere Serien mit diesem Ergebnis zu Ende: 9 Spiele ohne Niederlage seit dem 21. November, 5 Siege auswärts in Folge und 6 Spiele ohne Niederlage gegen Rennes. Noch ist nichts verloren, aber die Verfolger, allen voran der Zweitplazierte Montpellier, sind zufrieden.

(UM, 7. Febr. 2010)

 

Brand in Lesparre

Am 6. Februar brach in Lesparre ein Brand aus in einem Haus in der belebten rue Jean-Jacques Rousseau. Personen wurden nicht verletzt, es entstand jedoch beträchtlicher Sachschaden. Ursache des Feuers war einen außer Kontrolle geratene Friteuse, ein Vorfall, der sich ähnlich schon im Dezember kaum 100 m vom jetzigen Brandort entfernt ereignet hatte.

(Le feu en plein centre-ville, in : SUD OUEST, 7. Febr. 2010)

Neue Naturschutzzone

Am letzten Mittwoch haben der Préfet de région und der Préfet maritime der Öffentlichkeit die neue Schutzzone, die zum Netz Natura 2000 gehört, vorgestellt. Sie beschreibt ein großes Rechteck, das südlich von Hourtin beginnt und sich bis Carcans 12 Meilen weit von der Wasserlinie bei Ebbe seewärts erstreckt. In dieser Zone sind alle bisherigen nautischen und menschlichen Aktivitäten weiterhin erlaubt. Lediglich bei der Fischerei gibt es Einschränkungen, die aber noch im Detail fixiert werden müssen.

(J. Lestage : Natura 2000 à l’océan, in SUD OUEST, 6. Febr. 2010)

 

Auftrag erfüllt

In der Zeit von Mitte November 2009 bis zum 30. Januar 2010 sind im Département Gironde 134.000 Personen gegen die sogenannte Schweinegrippe geimpft worden. Mit dem Ende des letzten Monats sind die 20 Impfzentren des Départements geschlossen worden.  Gironde lag in der Rangliste der Départements lange auf dem zweiten Platz in Frankreich, rutschte zum Schluss aber ein wenig ab. Alles in allem haben sich nur wenig mehr als 10% der Bewohner des Départements impfen lassen.

(M.M.:« Mission accomplie » en Gironde,  in: SUD OUEST, 5. Febr. 2010)

 

Leuchtturm unter neuer Zuständigkeit

Die Organisation Smiddest (Syndicat mixte interdépartemental de développement durable de l’estuaire de la Gironde) hat mit Beginn des Jahres 2010 die Federführung für alle Dinge übernommen, die mit dem Leuchtturm von Cordouan zusammenhängen. Dies zumindest vorläufig unter dem Vorbehalt, dass der Staat nach der Entlassung des Bauwerks aus staatlicher Regie seinen zugesagten Verpflichtungen für die Sanierung des Gebäudes nachkommt. Wenn nicht, zieht sich Smiddest zurück, das Schlimmste, was dem Leuchtturm geschehen könnte.

Für dieses Jahr ist aber Entwarnung angesagt, denn Smiddest organisiert alles, was in Cordouan geregelt werden muss. Für das laufende Jahr haben alle vier Bootsunternehmen, die den Leuchtturm anlaufen, das Recht, dies weiterhin zu tun, im nächsten Jahr wird es aber wohl Ausschreibungen und Begrenzungen geben. Schon in der laufenden Saison wird die Zahl der Besucher – in der Vergangenheit an manchen Tagen bis zu 600 – begrenzt auf 220, 100 je Uferseite plus 20 zusätzliche ohne Zuordnung. Der Eintrittspreis wird von 4 Euro auf 4,50 Euro erhöht. Damit werden bei erwarteten 15.000 Besuchern rund 67.500 Euro in die Kassen von Smiddest fließen. An dieser Einnahmekalkulation ist abzulesen, dass aus den Besuchertickets der Unterhalt des Leuchtturm samt Personalkosten nie zu bestreiten sein wird.

(J. Lestage : Cordouan : le Smiddest prépare la saison estivale, in: SUD OUEST, 5. Febr. 2010)

 

Per Schiff nach Bordeaux ?

Reizvoll wäre das schon, und Passagiere fänden sich sicher auch. So oder ähnlich denkt man auch beim Smiddest, wo eine Studie läuft, die untersucht, ob ein regelmäßiger Schiffsverkehr für Passagiere auf der Gironde eingerichtet werden soll. Zunächst ist wohl nur an eine Verbindung zwischen Blaye und Bordeaux gedacht, aber Erweiterungsmöglichkeiten bis Pauillac oder Royan erscheinen vorstellbar. In absehbarer Zukunft soll ein Test durchgeführt werden mit einem Boot für 200 Passagiere, das 20 Knoten (gut 30 km/h) schnell sein wird. Danach wird man weitersehen.

(J. L. : Emprunter le fleuve pour rejoindre Bordeaux, in : SUD OUEST, 5. Febr. 2010)

 

 

30 Jahre deutsch-französische Konzerte

Seit langen Jahren besteht eine Schulpartnerschaft zwischen dem lycée Camille-Julien in Bordeaux und dem Pestalozzi-Gymnasium in München. Und das ist gut so. Es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit, das Leben in einem anderen Land kennenzulernen, als wenn man in einer Familie leben und den Alltag  wahrnehmen kann. Bei den beiden genannten Gymnasien hat sich die Beziehung über die Musik herausgebildet. Seit 30 Jahren treffen sich Schüler der beiden Schulen zum gemeinsamen Musizieren mit anspruchsvollen Programmen und vor anspruchsvollem Publikum. In diesem Jahr findet das Konzert in Bordeaux in der Kirche Saint-Bruno statt. Bis jetzt hat man jedes Jahr die mit beträchtlichem Aufwand vorbereiteten Konzerte durchgeführt. Seit 1982 existiert die aus der musikalischen Begegnung erwachsene offizielle Schulpartnerschaft mit wechselseitigem Austausch.

(S. Ducros:30 ans de concerts franco-allemands, in: SUD OUEST, 4. Febr.2010)

 

Dreimal täglich

Die Gendarmeriebrigade von Castelnau, die auch zuständig ist für Avensan, Listrac, Sainte-Hélène, Moulis, Salaunes, Cussac und Lamarque berichtete über die Kriminalität im vergangenen Jahr. Dabei stellte sich heraus, dass die Verbrechensstatistik sich auf einem vergleichsweise hohen Niveau stabilisert hat. Es gab im Jahr 2009 84 Verhaftungen, gegenüber 64 im Jahr zuvor. 2067 Strafbefehle wurden ausgestellt, und in 404 schwereren Straftaten wurde ermittelt. Im Jahr 2009 mussten die Gendarmen 971 Mal intervenieren, im Schnitt dreimal täglich

(J. Lestage: „Une moyene de trois interventions par jour“, in: SUD OUEST, 4. Febr. 2010)

 

Webcams in Monta und mehr

Auch in Montalivet wird das Zeitalter der Videocameras eingeläutet. Hier jedoch anders als z.B. in Pauillac oder Bordeaux, wo die Videogeräte zur Überwachung und Verbrechensprävention Verwendung finden. In Monta soll mit Videoaufnahmen, bewerkstelligt von einer Webcam, Werbung für die touristischen Reize des Orte gemacht werden. Und davon gibt es ja einige. Für die Umsetzung wird vom Verkehrsverein, der die Planung des Vorhabens betreibt, eine neue Internetseite eingerichtet, die am 1. März starten soll.

Weitere Vorhaben des Office de Tourisme für das neue Jahr sind die Schaffung eines neuen Logos für den Verkehrsverein und die Gemeinde und die Einrichtung eines Wifi-Netzes für Touristen und ständige Gemeindebewohner.

Im Rückblick auf 2009 stellt der Verkehrsverein fest, dass das Office de Tourisme im vergangenen Jahr fast genausoviel Besucher hatte wie im Jahr davor, wobei sich jedoch die Zusammensetzung merkbar geändert hat. Es wurden (immer im Vergleich zum Vorjahr) 3% mehr Franzosen, gar 59% mehr Engländer, aber 20% weniger Deutsche gezählt. Wohlgemerkt bei den Besuchern des Office de Tourisme, was nicht unbedingt mit der Gesamtheit der Sommergäste gleichgesetzt werden kann..

(Lyne Llobell : Webcam, le nouvel argument touristique, in : SUD OUEST, 3. Febr. 2010)

 

Seniorenaktivitäten

An jedem Donnerstag treffen sich die Mitglieder und Freunde des Seniorenclubs  Vendays-Montalivet zu verschiedenen Aktivitäten und spielen Belote (Schafskopf), Scrabble oder singen Choräle mit Lily. Um fit zu bleiben, steht dienstags ab 14.30 Uhr Laufen auf dem Programm, am Freitag wird ein Gedächtnistraining angeboten. Im Jahr 2009 waren Ausflüge mit kulturellem Programm sehr beliebt, die auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden sollen

Der Veranstaltungsreigen für 2010 beginnt am 4. Februar mit einer Lichtmessfeier. Am 11. Februar folgt ein Workshop zu den Themen Verkehrserziehung und Straßenverkehrsordnung, und am 18. Februar findet ein Belote-Turnier statt. Im April ist eine Fahrt zu einer Aufführung des  Russischen Nationalballetts vorgesehen. Es soll folgen eine Fahrt nach Vertheuil mit Führung durch die Abtei und Besuch des Pflanzenmarktes. Ebenso ist eine Fahrt zum Austernmuseum nach Cap-Ferret in der Vorbereitung.(Lyne Llobel, La retraite à fond, in : SUD OUEST, 2. Februar 2010)

 

 

Streiks bei der Bahn

Beginnend am Dienstag, 2. Februar, 20.00h wird der gesamte Zugverkehr in Frankreich durch einen landesweiten Streik mehr oder weniger lahmgelegt oder zumindest durcheinandergewirbelt. Alle nationalen Zugtypen werden von dem Streik betroffen sein. Lediglich die internationalen Verbindungen sollen fahrplanmäßig abgewickelt werden. Eine Garantie, dass das tatsächlich so sein wird, gibt es allerdings nicht. Der letzte landesweite Streik bei der SNCF fand am 20. Oktober des vergangenen Jahres statt. Auch damals war zu empfehlen, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen.

(Grève : la SNCF prévoit deux trains sur trois, in: Le Figaro, 2. Febr.2010)

 

Steigende Preise ?

Eigentlich ist die Entwicklung der Preise derzeit eher stabil oder nach unten gerichtet, aber das gilt natürlich nicht für alle Marktbereiche. Auf dem Markt für Cannabis dürften die Preise eher anziehen, seit die Polizei in der Nähe von Paris fast sieben Tonnen dieses Stoffes aus dem Verkehr zog, die handlich abgepackt in 30-Kilo Säcken in einer Ladung Obst versteckt waren. Der Marktwert der beschlagnahmten sieben Tonnen liegt bei 35 Millionen Euro. Findige Rechner haben kalkuliert, dass man dafür 233 Porsche Carrera kaufen kann, vorausgesetzt, man hat eine so großen Bedarf und –natürlich- den Gegenwert des Rauschgifts.

(Christophe Cornevin: Saisie record de cannabis en région parisienne, in : Le Figaro, 2. Februar 2010)

 

 

 

 

März 2010

Streikwarnung für die Bahn

Die Gewerkschaften CGT-cheminots und CFDT haben Streikankündigungen für den 6. April herausgegeben. Streiken werden demnach Lokführer, Schaffner und Frachtbedienstete. Beginn des Streiks am 6. April, 20.00, Dauer: 24 Stunden. Am 8. April wird ein Streik der übrigen Berufsgruppen der SNCF folgen. Reisende sind gut beraten, wenn sie an diesen Tagen ihre Reisepläne ohne die SNCF machen.

(SNCF:  préavis de grève à partir du 6 avril, in : SUD OUEST, 31. März 2010)

 

Interessant

Auf den ersten Blick erscheint die Nachricht mirakulös : Die französische Bahn erteilt einen umfangreichen Bauauftrag für die 300 km lange neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Tours– Bordeaux, die bis 2016 fertiggestellt werden soll, an Vinci, den Marktführer für Hoch- und Verkehrsbauten (BTP – bâtiment et travaux publics) und kann sich nachher über Einnahmen von 3,5 Milliarden Euro freuen. Vorher muss aus öffentlichen Mitteln vom Staat und 55 Gemeindeverbänden jedoch die Hälfte der kalkulierten 7,2 Milliarden Euro Baukosten aufgebracht werden. Die andere Hälfte wird von Vinci und seinem Konsortium beigesteuert. Dafür bekommt Vinci das Recht, zusammen mit seinen Partnern die neue Stecke 50 Jahre lang zu betreiben und dafür Benutzungsgebühren von der SNCF oder anderen Anbietern von Hochgeschwindigkeitszügen einzustreichen. Das Risiko, dass Vinci dabei Geld zusetzt, dürfte nicht groß sein.

(J.-B. Gilles : Vinci : 50 ans sur la LGV, in : SUD OUEST, 31. März 2010)

 

Entwarnung

Die als Unwetter angekündigten beiden Stürme vom 30. März sind über die Küsten des Départements Gironde hinweggezogen, ohne allzu viele Verwüstungen anzurichten. Den Küstenbereichen allerdings, die sonst auch schon von der Erosion geplagt werden, haben erneut Verluste gegenüber dem Meer hinnehmen müssen.

(UM, 30. März 2010)

 

Niederlage

Die Girondins aus Bordeaux haben beim Champion’s League-Spiel in  der innerfranzösischen Begegnung in Lyon eine Niederlage (1:3) einstecken müssen. Ihre Chancen zum Erreichen der nächsten Runde sind bei der derzeitigen Formkurve als eher weniger günstig einzustufen. Rückspiel in Bordeaux in einer Woche.

(UM, 30. März 2010)

 

Unwetterwarnung bestätigt

Aquitaine Météo hat in einer am Montag, 29. März um 17.56h ausgegeben Unwetterwarnung die Vorhersagen vom Vortag im wesentlichen bestätigt. Dabei wurden die erwarteten Spitzengeschwindigkeiten in Sturmböen leicht nach oben verändert. Gesunken ist hingegen die Befürchtung, dass es zu schweren Überschwemmungen kommen könnte. Der Grund liegt darin, dass nach neuesten Berechnungen die Windspitzengeschwindigkeiten bei ablaufender Flut eintreffen werden. Zuvor war angenommen worden, dass die höchsten Flutstände und die höchsten Windgeschwindigkeiten nahezu gleichzeitig eintreffen würden.

http://www.aquitainemeteo.com/

 

Lidl baut in Soulac

Die Gemeinde Soulac hat am 26. Februar 2010 dem Lebensmittel-Discounter Lidl die Genehmigung zum Bau eines neuen, größeren Geschäftslokals erteilt. Das neue Gebäude wird auf dem Parkplatz des gegenwärtigen Lidl-Standortes in Soulac entstehen. Nach Bezug des Neubaus wird das derzeitige Gebäude abgerissen. Baubeginn soll September 2010 sein, Fertigstellung der neuen Räumlichkeiten voraussichtlich noch in diesem Jahr.

(UM, 29. März 2010)

 

La Médocaine VTT

Die 12. Auflage des Mountainbikerennens, die am 29. Mai in Arsac gestartet wird, wird mit mehr als 7000 Teilnehmern den bisherigen Rekord überbieten. Das Budget der Veranstaltung, die inzwischen in Frankreich den fünften Rang für Rennen dieser Art einnimmt, beläuft sich auf rund 400.000 Euro.

Zum Selbstverständnis von Veranstaltern und Organisatoren gehört des Bestreben um Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund hat man beschlossen, einen deutlichen Beitrag zur Wiederaufforstung von unwettergeschädigten Waldparzellen zu leisten. Zunächst strebt man jedoch an, dass der 29. Mai ein durch viele Musikdarbietungen aufgelockertes Fest werde, an dem die Mehrheit der Starter in originellen Verkleidungen in die verschiedenen Rennen gehen werden. Abends wird ein großes Festmahl für 2.500 Gäste in einem Zelt stattfinden und abschließend der Tag mit einem Feuerwerk ausklingen.

(G. Césaire : La Médocaine franchit la barre des 7000 inscrits, in : SUD OUEST, 29. März 2010)

 

 

Biostrom der neuen Art

Forscher des CNRS (Centre National de la recherche Scientifique) in Pessac haben neue Möglichkeiten für die Erzeugung von elektrischem Strom entdeckt. Sie haben eine Biobatterie konstruiert, die aus pflanzlicher Energie Strom macht, indem der Prozess der Photosynthese nachgeahmt wird. Hört sich einfach an, ist aber komplizierter. Die Leistung der ersten Batterien liegt bei einem Microwatt, also weit unterhalb dessen, was gemeinhin benötigt und eingesetzt wird, um Beleuchtung oder Motoren in Gang zu setzen. Deswegen bleiben die Forscher auch bescheiden und warnen vor überzogenen Erwartungen. Sie sehen jedoch Anwendungs-möglichkeiten in der Medizin, wo an vielen Stellen nahezu unbegrenzt lange funktionierende Biobatterien die bisher üblichen, vergleichsweise schweren Batterien mehr oder weniger konventioneller Machart mit begrenzter Lebensdauer ersetzen könnten. Die Entdeckung aus Pessac stößt auf lebhaftes Interesse in der Industrie und lässt erwarten, dass schon in wenigen Jahren erste betriebsfeste Systeme hergestellt werden können.

(L. Ménard: Électricité: un cactus survolté, in : SUD OUEST, 29. März 2010)

 

Unwetterwarnung

Méteó Aquitaine hat am 28. März um 19.29.h eine Unwetterwarnung herausgegeben für den Südwesten Frankreichs.

Am Dienstag werden mit dem Frühhochwasser (Koeffizient 110, zwischen 5 und 6.00 h) und dem Abendhochwasser (später Nachmittag, Koeff. 112) starke Windböen erwartet.

Die Windgeschwindigkeiten werden am Morgen des Dienstag zunehmen und um die Mittagszeit auf 100 bis 120 km/h an der baskischen Küste ansteigen. An der Küste der Landes, der Charente und der Gironde werden Windgeschwindigkeiten zwischen 90 und 110 km/h erwartet.

Es können Überschwemmungen auftreten, auch sind Schäden am Stromnetz durch umstürzende Bäume möglich.

An der Küste werden Wellen von 3 bis 5 m zur Mitte des Nachmittags  erwartet und von 4 bis 6m am Abend bei Windrichtungen aus W und  WNW.

http://www.aquitainemeteo.com/

 

Neu in Vensac

Audrey Laboy, eine diplomierte Pferdepflegerin, hat auf einem großen ländlichen Anwesen bei Vensac die  Tierpension  Amil’ pattes eröffnet, die für alle, die sich zeitweise nicht in der gewünschten Weise um ihre Vierbeiner kümmern können, eine willkommene Hilfe sein kann. Wobei Vierbeiner im weiten Sinne verstanden wird: Hunde, Katzen. Esel, Pferde ….  Zu den angebotenen  Diensten gehören neben der Pflege der Tiere auch Tierarztbesuche und der Transport der Gäste aus einem Umkreis von 30 km im pensionseigenen Tiertransporter.

Für nähere Auskünfte Tel. 06.82.96.13.94.

(Maguy Caporal, Audrey crée Amil’ pattes, in SUDOUEST, 27. März 2010)

Erinnerung

Am 17. April um 11.00 h wird in Talais in einer feierlichen Zeremonie der Befreiung des Médoc von deutscher Besatzung gedacht. Dabei soll der französischen Gefallenen bei den Kämpfen im April 1945 gedacht werden und eine Erinnerungstafel mit deren Namen enthüllt werden. Der Bürgermeister von Talais, Franck Laporte, beabsichtigt, eine Ausstellung zu organisieren, die einen Rückblick auf die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges im Médoc erlaubt. Zu diesem Zweck bittet er alle, die Photos, Dokumente oder sonstige Erinnerungsstücke zu dieser Zeit besitzen, diese der Mairie leihweise zur Verfügung zu stellen.

(65e anniversaire de la libération du Médoc, in: SUD OUEST, 27. März 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 wurden das Gros der deutschen Truppen in Frankreich in wenigen Wochen zum Rückzug gezwungen und aus Frankreich herausgedrängt. Lediglich kleine Gebiete südlich und nördlich der Gironde um Royan und Le Verdon blieben in deutscher Hand, aus der sie erst im April von neuformierten französischen Truppen befreit wurden. An diese Ereignisse erinnern Denkmale an mehreren Stellen im nördlichen Médoc, zum Beispiel in Soulac am nördlichen Ende der Strandpromenade.

 

 

Nochmal Xynthia

Den folgenden 27 Gemeinden im Departement Gironde wurde laut interministeriellem Beschluss der Status Naturkatastrophenopfer aufgrund der Schäden durch Xynthia zuerkannt:

Ambès, Arcins, Asques, Bassens, Bayou-sur-Gironde, Beautiran, Blaye, Bordeaux, Cadaujac, Cambes, Cubzac-les-Ponts, Latresne, Lormont, Margaux, Pauillac, Prignac-et-Marcamps, Quinsac, La Rivière, Saint-André-de-Cubzac, Saint-Ciers-sur- Gironde, Saint-Geniès-de-Blaye, Saint Gervais, Saint-Louis-de-Montferrand, Saint-Michel-de-Fronsac, Saint-Romain-la-Virée, Saint-Vincent-de-Paul, Villeneuve.

Innerhalb von 10 Tagen können die Geschädigten bei ihren Versicherungen die ihnen zugefügten Schäden melden.

(Tempête Xynthia: 27 nouvelles communes, in: SUDOUEST, 26. März 2010)

 

 

Generalüberholung

St. Jean, der Hauptbahnhof von Bordeaux, wird vom 29. März bis zum 3. September 2010 wegen Gleisbauarbeiten auf der doppelgleisigen Strecke Bordeaux – Le Verdon  für Expressregionalzüge geschlossen sein. Passagiere, die ins Médoc wollen oder die aus dem Médoc kommen, müssen in dieser Zeit den Bahnhof Bordeaux- Saint Louis benutzen.

(Paul Vigneaud, Destination Saint Jean fermée, in SUDOUEST 26. März 2010)

 

 

Das Ende der Kastanienbäume

Auf dem Cours Victor Hugo in Lesparre werden in dieser Woche die alten, schwer geschädigten Kastanien von einer Gartenbaufirma gefällt und mit Wurzelwerk und Erdreich entfernt. Eine Neuanpflanzung soll im Rahmen der Neugestaltung unter ökologischen Gesichtspunkten im Oktober 2010  erfolgen.

(Sylvaine Dubost, La fin des marronniers, in: SUDOUEST, 26. März 2010)

 

 

Skulpturen aus Soulac

Seit 2003 lebt die Bildhauerin Catherine Lacroix in Soulac, wo sie in ihrem Atelier am Meer im direkten Kontakt mit der Natur und den Materialien arbeitet und auch Kurse gibt. Vom 19. Juni bis zum 11. Juli 2010 wird sie Ehrengast im Museum für Kunst und Archäologie in Soulac sein.

Am 27. und 28. März 2010 veranstaltet Frau Lacroix einen Wochenendintensivkursus in Soulac.  Sommerkurse werden im Juli und August dieses Jahres auch im Centre Naturiste Euronat  stattfinden. Catherine Lacroix arbeitete mit und lernte bei so bedeutenden Bildhauern wie Henri Murail in der Vendée und Walter Notz, dem Schöpfer der Skulpturengruppe auf dem Rondell des Kreisverkehrs in Grayan-et-L’Hôpital..

Weitere Informationen über Catherine Lacroix, ihre künstlerische Arbeit und Kursangebote  unter Tel. 05 56 09 72 68

(Maguy Caporal: Christine Lacroix, la sculpture dans l’âme,  in: SUDOUEST, 25. März 2010)

 

Wettlauf

Nach den Deichbrüchen, die Xynthia unter anderen auch in Ambès, am Zusammenfluss von Garonne und Dordogne, verursacht hat, ist höchste Eile angesagt, um die lädierten Deiche wieder in Schuss zu bringen. Die nächsten hohen Fluten kommen zum Monatsende mit Koeffizienten, die wieder deutlich über 100 liegen werden (112, am Dienstag und Mittwoch 30. und 31. März). Aus diesem Grund laufen die Reparaturarbeiten an den 34 km langen Deichen, die die Halbinsel von Ambès umgeben, auf Hochtouren. 100.000 Euro sind nach Aussagen des Bürgermeisters von Ambès dafür angesetzt.

Im Département Gironde gibt es Deiche mit einer Gesamtlänge von 409 km. Davon gelten 50%  als dringend reparaturbedürftig. 80 km dieser Deiche in schlechtem Zustand liegen an der Girondemündung, bei 9 km wurden schwere Schäden festgestellt. Die Ergebnisse dieser Erhebung liegen seit 2009 vor, also vor Xynthia.

Das Problem der Deichunterhaltung wird noch dadurch kompliziert, dass nur 12% der Deiche von den Kommunen verwaltet und unterhalten werden, der große Rest ist in der Obhut verschiedenster Institutionen und privater Besitzer, die allesamt über nur wenig finanzielle Mittel verfügen und daher den Anforderungen des Deichbaus mehr oder weniger hilflos gegenüberstehen.

(D. Andrieux: Presqu’île d’Ambès : la course contre la marée, in: SUD OUEST, 25. März 2010)

 

Waldbrand in Le  Porge

Am Mittwoch, d. 24. März 2010,  brach gegen Mitternacht etwa 2 km südlich des Ortes ein Waldbrand aus. 10 Löschbrigaden mit 20 Lastwagen und 60 Feuerwehrleuten waren im Einsatz. Es gelang, den Brand in kurzer Zeit unter Kontrolle zu bringen, aber 10 ha Wald wurden zerstört.

(Feu de forêt en pleine nuit dans le Médoc, in : SUDOUEST, 25. März 2010)

 

 

Heinrich IV.

Heinrich IV., von 1589 bis 1610 König von Frankreich, wurde vor 400 Jahren, 1610 also, von Ravaillac, einem religiösen Fanatiker, ermordet. Das allein wäre wohl kein Grund, ihm 400 Jahre nach seinem Tode ein reichhaltig illustriertes Sonderheft des SUD OUEST zu widmen. Es erklärt sich auch nicht dadurch, dass von Heinrich IV. der Satz stammen soll, Paris sei eine Messe wert. Mit diesem Satz soll er nämlich erklärt haben, warum er, der geborene Protestant, zum katholischen Glauben übergetreten war, ohne den er nicht König von Frankreich hätte werden können. Noch ein zweiter Satz von ihm hat sich nachhaltig in der Erinnerung festgesetzt, der nämlich, nach dem jeder Franzose sonntags ein Huhn im Topf haben sollte. Aber auch dem verdankt Heinrich IV. nicht den Nachruhm, der ihm eigentlich nicht zu nehmen ist. Den hat er sich erworben als König, der den religiösen Frieden zwischen Protestanten und Katholiken durch das Edikt von Nantes (1598), wenn nicht endgültig, doch aber für rund ein Jahrhundert gesichert hatte. Und er hatte entscheidenden Anteil daran, dass in Frankreich die Grundlagen des modernen Staates gelegt wurden.

Jetzt im Buch- und Zeitschriftenhandel zu haben: Henri IV. Le roi gascon. 100 Seiten, 3 Euro

(M.-L. R.: Henri IV, le roi gascon, in SUD OUEST, 24. März 2010)

 

Anmerkung der Redaktion: Im Französischen zählt man Könige und ihre Kollegen, ähnlich wie im Deutschen, laufend durch, wenn es mehr als einen eines Namens gibt. Ordnung muss schließlich sein. Während es im Deutschen aber z.B. heißt: Ludwig I. (Ludwig der Erste), Ludwig II. (Ludwig der Zweite), Ludwig III. (Ludwig der Dritte) etc., geht es im Französischen hingegen etwas anders zu: Louis Ier (Louis premier), dann aber: Louis II (Louis deux), Louis III (Louis trois) etc. Gilt übrigens auch für Friedriche, Heinriche, Napoleons und alle anderen, die einmal regiert haben oder es hätten tun sollen.

 

Erdbeeren und Spargel

Während die Erdbeeren aus dem Anbaugebot Lot et Garonne fast zum üblichen Zeitpunkt auf dem Markt erscheinen, kommt der Spargel aus den Landes mit einer rund dreiwöchigen Verspätung zu den Verbrauchern. Folgen des langen und harten Winters, die sich auch in den Preisen niederschlagen.

(Fraises et asperges arrivent, in: SUD OUEST. 24. März 2010)

 

Eine Woche im Jet-Ski-Rhythmus

Vom 8. bis 16. Mai 2010 treffen sich die Jet-Ski Liebhaber am Strand von Montalivet. Das Programm für die Jet-Ski-Woche ist reichhaltig. Vorgesehen sind neben der Meisterschaft im Wellenreiten, Geschwindigkeits- und Schwierigkeitsprüfungen. Es wird einen Anfängerkursus für Schulkinder geben sowie die Möglichkeit zum Fallschirmspringen. Die Woche wird beschlossen mit einem Feuerwerk, einer gemeinschaftlichen Strandsäuberung und einer Baumpflanzaktion. Auf den Plätzen in Montalivet werden Kaufleute und Vereine in 15 Zelten den Besuchern ein abwechslungsreiches  Programm bieten.

(Lyne Llobell, Une semaine au rythme du jet-ski, in : SUDOUEST, 23. März 2010)

 

Steuern rauf

Auf der letzten Sitzung des Gemeinderates von Naujac-sur-mer wurden auch die Gemeindesteuern für das laufende Jahr beschlossen. Herauskam eine Steigerung von 2% gegenüber 2009. Damit beträgt der Hebesatz für die taxe d’habitation nunmehr 11,92% (nach 11,69 für 2009), die Grundsteuer für bebaute Grundstücke wurde festgesetzt auf 11,40% und die Grundsteuer für unbebaute Grundstücke auf 26,19%.

(R. Boivinet : La mairie mise sur une hausse des taxes, in: SUD OUEST, 23. März 2010)

 

 

Einspruchshagel

Die Pläne der CUB (communauté urbaine de Bordeaux), eine neue Tramlinie mit der Bezeichnung D in Angriff zu nehmen, die Eysines an das Straßenbahnnetz der Stadt Bordeaux anschließen soll, sorgen für Wirbel. Gegen die geplante Steckenführung im nördlichen Teil der Linie sind über 100 Einsprüche, zusammen ein Papiergewicht von 400 kg, eingereicht worden. Damit ist zur Zeit nicht sicher, was aus dem Tramprojekt wird. Sicher ist hingegen, dass die Verwaltungsgerichte für zwei Jahre gut zu tun haben, und das ist ja auch etwas.

(L. Bosdecher : Les recours pleuvent, in : SUD OUEST, 23. März 2010)

 

 

 

Recycled

Spiegel, das weiß man, müssen regelmäßig geputzt werden, damit sie schön blank bleiben. Das gilt analog auch für den miroir d’eau, den Wasserspiegel an der Garonne in Bordeaux direkt vor dem place de la bourse. Jetzt ist auch dort Frühjahrsputz angesagt. Deswegen werden die unterirdischen Tanks für das Wasser, das die Seele des miroir d’eau ist, nunmehr gereinigt und überholt. Das geht aber nur, wenn sie leer sind. Und damit stellt sich die Frage, wohin mit den 750m³ in den Reservoirs? Einfach wegschütten? Nein, die Stadtväter von Bordeaux haben einen besseren Weg gefunden: Das Wasser wird für die Straßenreinigung verwendet. Damit werden die Tanks leer, können gereinigt werden, und anschließend funkelt der neue miroir d’eau wie am ersten Tag. Gut so.

(L’eau du miroir des quais recyclée, in : SUD OUEST, 22. März 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Bilder vom miroir d’eau finden Sie bei uns hier:

http://www.medoc-notizen.de/106.html

 

 

    1. Juni: notieren!

An diesem Tag nämlich wird es im Médoc, genauer in Saint-Germain-d’Esteuil die Eröffnung eines Schaugartens der besonderen Art geben, in dem auf zunächst zwei Hektar Fläche eine Vielzahl von alten, teilweise schon fast vergessenen, einheimischen und exotischen Nutz- und Gemüsepflanzen vorgestellt werden, die es sonst in dieser Dichte wohl nicht einmal in Botanischen Gärten gibt. Dafür werden wohl 1 ½ bis zwei Stunden Besuchszeit gebraucht. Im nächsten Jahr soll die Gartenfläche verdoppelt werden und die eingeplante Besuchszeit auch.

Und hier muss man hin: Flore et Vie, 70 route du Gouat, Saint-Germain-d’Esteuil, Tél. 05.56.41.28.24. Eintritt 3,50 Euro für Erwachsene, 2 Euro für Kinder. Geöffnet an allen Tagen außer Dienstag von 14.00h bis 18.30h (ab 15. Juni)

(C. Diais: Le beau et le bon pousseront dans leur jardin, in : SUD OUEST, 22. März 2010)

 

Deutlicher Sieg der Linken

Bei der zweiten Runde der Regionalwahlen in Frankreich am 21. März hat die Linke einen überaus deutlichen Sieg davongetragen, es aber nicht geschafft, alle Regionen zu gewinnen. Das Elsass bleibt in der Hand der Konservativen und La Réunion wechselt die politische Farbe hin zu den Regierungsparteien des Staatspräsidenten Sarkozy. Dennoch ist das Ergebnis für Präsident Sarkozy nicht schönzureden. In 25 von 26 Regionen haben die Linksparteien den Sieg davongetragen. Die Linke hat nach den ersten Hochrechnungen fast 55% der Stimmen erreicht, die Konservativen bringen es auf 36,1% und der rechtsaußen postierte Front national kommt auf über 8%, in manchen Gegenden aber bis zu 20%.

 

Die Ergebnisse für Grayan-et-L’Hôpital:

Sozialisten:         30,86% (Region: 37,63%

Konservative :    22,63% (Region 22,05%)

Grüne:                 12,55% (Region 9,75%)

Front national : 12,14 % (Region 8,27%

Kommunisten :    9,88% (Region 5,95%)

MoDem :               6,58% (Region 10,43%)

In Klammern: Ergebnisse für die Region Aquitanien

 

(Le Figaro, 21. März 2010, 22.00h)

 

 

Neuer Look für die Markthalle in Montalivet

Seit dem Beginn der letzten Woche sind kommunale Angestellte dabei, die Markthalle in Montalivet gründlich zu renovieren. Der Dachstuhl wurde abgehoben, das Gebälk wird isoliert und mit dünnen Lamellen beklebt. Die Seitentür wird auf die Rückseite versetzt. Rollläden sollen die bisherigen Gitter ersetzen. Ob die Arbeiten bis Ostern, wenn traditionsgemäß der Sommermarkt eröffnet wird, abgeschlossen sein können, hängt vom Wetter ab. Sollte das nicht der Fall sein, muss die Markthalle bis zur Fertigstellung in ihrem jetzigen Zustand benutzt werden.

Hinter der Post wird eine öffentliche behindertengerechte Toilettenanlage gebaut. Eine weitere öffentliche Toilettenanlage ist geplant neben der Mehrzweckhalle in Montalivet am Platz des 8. Mai. Die Baugenehmigung dafür liegt vor.

(Lyne Llobell, Le marché va °être relooké, in: SUDOUEST, 20. März 2010),

 

Nicht mehr zu ändern, aber wichtig

Vor rund 65 Millionen Jahren verschwanden die Dinosaurier von der Erde, aber immer noch ist nicht wirklich geklärt, wer der dafür Schuldige ist. Kein Wunder, dass sich die einschlägigen Wissenschaftler die Gelegenheit nicht entgehen lassen, kräftig zu forschen und immer neue Erklärungen anzubieten. Lange Zeit galt ein gewaltiger Asteroid als Übeltäter, der durch seinen Einschlag mit einer Gewalt von einer Milliarde Atombomben die Erde so nachhaltig durcheinander gebracht hätte, dass die daraus resultierenden klimatischen Veränderungen den Dinosauriern die Lebensgrundlagen entzogen hätten.

Dieser Theorie widerspricht laut AFP der Forscher Michael Prauss von der Freien Universität Berlin. Nach seinen jüngst veröffentlichten Ergebnissen ging dem Asteroideneinschlag eine 500.000 Jahre währende Folge massiver Klimaschwankungen voraus, die das Ökosystem der Erde schon stark beeinträchtigt hätten. Dann  sei der Asteroid eingeschlagen, habe aber dem Erdklima nur noch den Rest gegeben. Das  dann erfolgende Sauriersterben sei also nur der letzte Akt in einer Serie von Ereignissen gewesen, die die Lebensmöglichkeiten der Saurier auf der Erde massiv eingeschränkt hätten. Egal wie die Debatte weitergeht, die Dinos sind weg und wir alle profitieren noch heute davon. Unsere Vor-Vorfahren haben nämlich zu der Zeit, als die Saurier verschwanden, die Gunst der Stunde genutzt und die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass den Säugetieren die Zukunft gehören würde, Zukunft natürlich aus Sauriersicht. Wäre der Asteroid nicht gekommen, hätten wir vielleicht noch heute Probleme mit Sauriernachfahren, die partout nicht aussterben wollten. Und das hätte, obwohl es mächtig an den Haaren herbeigezogen ist, dann doch einen Bezug zum Médoc.

(Extinction des dinosaures: la thèse de l’asteroïde remise en cause, in : SUD OUEST, 19. März 2010)

 

 

… kommt es anders als man denkt

Das zumindest erfuhren mal wieder Sportfischer aus Montalivet, die am letzen Mittwoch mit ihrem Boot ausgefahren waren, um die Saison angelnd zu eröffnen. Als sie etwas auf das Meer hinausgefahren waren, bemerkten sie eine Stelle, an der Möwen intensiv auf Fischfang zu sein schienen. Beim Näherkommen stellte sich das als zutreffend heraus, doch waren die Angler höchst erstaunt, als sie unter dem Vogelschwarm eine Herde von reichlich 20 Delphinen bemerkten, die sich eine festliche Fischmahlzeit gönnten, an der die Möwen teilnahmen. Die Angler beschränkten sich staunend aufs Zuschauen, sie bargen lediglich ein paar Fische, die die Delphine erlegt hatten, ohne sie zu verputzen. Nach diesem Erlebnis kehrten die Angler mit vollzogener Saisoneröffnung aber ungeangelt zurück.

(L. Llobell : Dauphins au large, in : SUD OUEST, 20. März 2010)

 

 

Erklärungen und Absichten, aber keine Lösung?

Die Situation an dem Appartementhaus Signal in Soulac, das durch die Schäden, die Xynthia an der dem Haus vorgelagerten Düne angerichtet hat, massiv bedroht ist, ist dramatisch. Am letzten Donnerstag stellte sich der Bürgermeister von Soulac den Eigentümern und erläuterte, dass im Jahre 2000 ein umfangreiches Küstenschutzprogramm für Soulac beschlossen worden war, dessen Finanzierung getragen werden sollte vom Staat, vom Conseil régional (für die Region Aquitanien), vom Conseil général (für das Département Gironde) und von der Communaute des Communes, dem Gemeindeverband, dem Soulac angehört. Nach der ersten von geplanten sieben Bauabschnitten haben sich allerdings aus diesem Finanzierungsmodell alle bis auf den Gemeindeverband zurückgezogen, was faktisch zum Stillstand der Sicherungsmaßnahmen führte.

Die Gemeinde will jetzt in einer Notmaßnahme Sand vor der bedrohten Düne aufschütten lassen, damit wenigstens die unmittelbare Bedrohung für das Haus gemindert wird. Dass das nicht auf Dauer ausgelegt ist, wissen alle, denn ein paar Kilometer südlich in L’Amélie hatte Xynthia alles an Sand weggefegt, was man dort im letzten Jahr angefahren hatte und dazu noch die dahinter liegende Düne demoliert. Geschehen muss etwas, denn die nächsten hohen Koeffizienten drohen am Monatsende.

(J. Lestage : Signal: L’heure du choix, in : SUD OUEST, 20. März 2010)

 

Schwarzes Dünengold

Frankreich besitzt nur geringe Vorkommen an Erdöl, das weiß man. Nur wenige wissen aber, dass im Bereich des Bassin von Arcachon auf diskrete Weise Öl gepumpt wird. Schon seit 1954. Anfangs unter der Regie von ESSO, seit 2006 unter dem Namen der kanadischen Firma Vermilion. Die jüngste Bohrung, nahe der Düne von Pyla  wurde 2005 produktiv, hat aber inzwischen viel an Ergiebigkeit verloren. Anfangs förderte man täglich 250 m³, jetzt sind es nur noch um die 20 m³. Um die Leistung zu erhöhen, soll jetzt durch eine zweite Bohrung der unterirdische Druck so erhöht werden, dass die Leistung wieder steigt. Ob es klappt, weiß man in etwa zwei Monaten.

(L’or noir de Pyla, in: SUD OUEST, 19. März 2010)

 

 

Neues Buch

Jean-Paul Lescorce, den nicht wenige unserer Leser als kenntnisreichen und humorvollen Führer durch die Bunkeranlagen nördlich von Soulac erlebt haben, bereitet ein neues, wie üblich opulent bebildertes Buch vor. Dabei stellt er aus seiner monumentalen Postkartensammlung wieder eine Reihe von Schätzen vor, die wohl nur bei ihm zu finden sind. Schwerpunkt des neuen,  auf mehrere Bände angelegten Werks werden zunächst die Geschäfte der Rue de la Plage in Soulac sein (Fußgängerzone von der Markthalle zum Strand). Das Erscheinen ist zum Salon du livre im nächsten Monat angekündigt.

Für alle, die sich noch nicht versorgt haben: Die letzte Veröffentlichung von Jean-Paul Lescorce, in der er Soulac vor 100 Jahren mit Blick auf den Strand und dessen Umgebung Revue passieren lässt, ist noch im Handel (Il y a 100 ans, Soulac-sur-Mer, la plage et les pontons à travers la carte postale, Preis 22,95, zu finden in der Maison de la Presse in der Rue de la Plage in Soulac)

(SUD OUEST, 19. März 2010)

 

 

Jugendlich und umweltbewusst

Der Gemeinderat für Jugendliche in Soulac gibt sich nicht damit zufrieden, Vorschläge zu machen und Ideen zu äußern, seine Mitglieder tun auch, was sie für sinnvoll halten. Am letzten Mittwoch, dem ersten wirklich frühlingshaften Tag dieses Jahres, versammelten sie sich am Hauptstrand in Soulac, um ihn von allerlei Unrat zu befreien und um so einen Beitrag zum aktiven Umweltschutz zu leisten. Der Müll wurde, getrennt nach Dingen, die recycelt werden können und solchen, bei denen das nicht geht, in Behältern gesammelt und  zur Müllkippe  gebracht.

(Maguy Caporal, Les jeunes citoyens, in: SUD OUEST; 19. März 2010)

 

 

Pachtvertrag

Der Pachtvertrag für den ACM (Atlantic Club de Montalivet) der von Didier Vacher, dem ehemals starken Mann des CHM dominiert wird, und der Gemeinde Vendays-Montalivet ist soeben unter notarieller Aufsicht unterzeichnet worden. Er gilt für ein Gelände von rund 34 ha für 9 Jahre. Er an einmal verlängert werden. Die Pacht ist auf 86301 Euro festgesetzt worden. Sie kann in fünf Jahren verdoppelt werden, wenn der Pächter eine Baugenehmigung erhält, die es ihm erlaubt, das Gelände des ACM umzugestalten in eine Kombination aus Feriendorf und Campingplatz. 

(Le bail d’Atlantic Club renouvelé, in SUD OUEST, 18. März 2010)

 

 

Wo ein Wille ist…

In Talais sind vor drei Jahren drei luxuriöse Häuser auf 2 m hohen Stelzen entstanden, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Einfach deswegen, weil sie auf landwirtschaftlichem Grund errichtet wurden, auf dem nur der Landwirtschaft dienende Bauten zugelassen sind. Konsequenz müsste sein: Abriss. Wird aber nicht geschehen, weil die Gemeinde aus mehreren Gründen es gut findet, dass vor ihren Toren diese Stelzenhäuser entstanden sind, die bald noch Gesellschaft bekommen werden, in die dann ebenfalls betuchte Großstädter einziehen werden. Damit das geht, wird kurzerhand der Flächennutzungsplan so umgestrickt, dass die fraglichen Gebäude nicht mehr auf landwirtschaftlichen Flächen stehen. Wenn man will, geht vieles. Und in Talais will man, nicht zuletzt mit Blick auf die Gemeindekasse.

(J. Lestage /C. Chignac: Comment le projet des Cabanes a bravé l’interdit, in. SUD OUEST, 18. März)

 

7000 Euro

Genau diese Summe fehlt den Organisatoren noch, damit in diesem Jahr die Wahlen der Miss Médoc in Lesparre stattfinden können. Nach Soulac, wo bislang dieses wichtige Ereignis stattfand, wird man nicht zurückkehren, nachdem man sich von dort im Groll verabschiedet hatte. Der Verein Le Fil rouge, der diese Misswahl erstmals in Lesparre durchführen will, sucht händeringend nach Geldgebern, um die noch offenen 7000 Euro einzubringen.. Bis jetzt weiß man nur, wer nichts geben wird.

(J. Lestage : Miss Médoc: il manque 7000 euros à Lesparre, in : SUD OUEST, 18. März 2010)

 

Neustart

Nachdem Didier Vacher, einstmals Chef und Hauptaktionär des CHM in Montalivet seine Strafe abgebüsst hat wegen der im CHM von ihm begangenen Unregelmäßigkeiten, wendet er sich neuen Tätigkeiten zu. Neuer Schwerpunkt ist für ihn nunmehr der ACM (Atlantic Club de Montalivet), der zur Zeit über 50 Bungalows verfügt, in denen in der Saison pro Woche zwischen 350 und 400 Personen in Vollpension untergebracht sind. Da die Häuser und sonstigen Anlagen in die Jahre gekommen sind, soll in großem Stil Neues an die Stelle des Alten treten. Mit der Genehmigung für diese Maßnahmen werde, so Vacher, in Kürze gerechnet. Dann sollen die 50 bestehenden Bungalows abgebrochen werden und an ihre Stelle 55 neue von je 35m² Fläche treten. Gleichzeitig soll auf einer Fläche von 1,44 ha ein Vier-Sterne-Campingplatz errichtet werden mit 748 Stellplätzen von 80 bis 100 m² Größe. Weiter sollen behindertengerechte Stellplätze geschaffen, 12 Sanitärgebäude, ein neues Empfangsgebäude und Parkplätze am Eingang errichtet werden.

Nächstes Ziel, so Vacher, sei es, den Camping Municipal zu übernehmen, den die Gemeinde in private Bewirtschaftungen übergehen lassen wolle. Für ihn sei es attraktiv, mehrere Einrichtungen im Tourismusbereich zu führen, für die dann gemeinsam Werbung gemacht werden könne und bei denen auch in anderen Bereichen kostengünstige Zusammenarbeit möglich sei.

(Vacher, son retour sur le devant de la scène, propos recueillis par L. Llobell, in ; SUD OUEST, 18. März 2010)

 

Wärme aus der Unterwelt

Es existiert, aber niemand nimmt es richtig wahr, das System der Abwasserkanäle im Untergrund von Bordeaux, das immerhin mit rund 2000 km Gesamtlänge zu den größten seiner Art in Frankreich zählt. In Kürze wird es eine spektakuläre Neuerung geben, die in Bordeaux nationale Premiere haben wird. Aus dem Abwassersystem von Bordeaux soll nämlich Wärme gewonnen werden, die zur Heizung öffentlicher Gebäude dienen wird. Nach Meinung der Techniker kein großes Problem, wenn man nur will. Erster Nutznießer soll schon im kommenden Winter das Gebäude der CUB (Communauté Urbaine de Bordeaux) sein.

(J.-P. Vigneaud: Chaleur en sous-sol, in SUD OUEST, 17. März 2010)

 

 

100 Jahre

Bereits vor einiger Zeit angekündigt, ist jetzt ein Erinnerungsband erschienen, der alle an der Geschichte der Luftfahrt Interessierten erfreuen wird. Dargestellt wird in Text und Bild und zum Preis von 24 Euro die 1oo-jährige Geschichte der Luftfahrt in und um Bordeaux-Mérignac. („100 ans d’aviation en Gironde“) . Entstanden ist das Werk unter der Leitung des Herausgebers René Lemaire, der eine Mannschaft von Fachleuten aktiviert hat. Erhältlich in allen Buchhandlungen.

(Cent ans d’aviation, in SUD OUEST, 17, März 2010)

 

 

 

Makaber

Am 16. März sorgte eine unbegreifliche Panne im Internetportal der SNCF für Entsetzen. Beim Testen eines für Krisensituationen bestimmten Warnprogramms wurde die unzutreffende Meldung gesendet, es habe eine schwere Explosion in einem TFV gegeben, bei der es 102 Tote und  380 Verletzte gegeben habe. Da diese Meldung nur zum internen Testen konstruiert worden war, hätte sie eigentlich nicht an die Öffentlichkeit dringen dürfen. Ist sie aber. Jetzt hat die SNCF ein Problem, und die Öffentlichkeit schüttelt die Köpfe.

(Un bug sur sncf.com annonce une fausse explosion de TGV, in : SUD OUEST, 16. März 2010)

 

 

Einweihung der Ziellinie

Am Samstag, d. 27. März 2010 wird in Pauillac die feierliche Erstüberquerung  der Ziellinie der diesjährigen vorletzten Etappe der Tour de France (24. Juli) begangen. Aus diesem Grund wird um 10.30h in Saint-Julien-de-Beychevelle eine Radfahrergruppe zur Einweihung nach Pauillac starten. Stimmung grantiert!

(Inauguration pour l’étape du Tour de France, in: SUD OUEST, 15.März 2010)

 

 

Kampf dem Alkoholmissbrauch

Die Direktion der Abteilung für öffentliche Sicherheit  des Departements Gironde hat beschlossen,  mit Nachdruck den exzessiven Alkoholmissbrauch,  besonders nachts und an den Wochenenden, zu bekämpfen. Zu diesem Zweck sollen Kontrollen in den Diskotheken und Geschäften, in denen auch nachts Alkohol verkauft wird, durchgeführt werden.  Daher sollen vermehrte Streifengänge durchgeführt und dabei aufgefundene Betrunkene ins Zentralkommissariat zur Ausnüchterung unter Aufsicht gebracht werden.

(L’alcool est mauvais conseiller, in: SUD OUEST, 15. März 2010)

 

 

 

Regionalwahlen 2010 im Départment Gironde

Alain Rousset (Parti Socialiste), der amtierende Präsident des Conseil Régional der Région Aquitaine, hat erwartungsgemäß das beste Ergebnis in der ersten Runde der diesjährigen Regionalwahlen vorzuweisen. Er erreichte 40,55% der Stimmen und damit fast genauso viele wir vor sechs Jahren. Der Vorsprung vor dem Zweitplazierten, dem Konservativen  Xavier Darcos (22,32%), ist so groß, dass der Erfolg des Spitzenreiters in der zweiten Runde wohl nur eine Formsache ist.

Für viele Beobachter ist es zufriedenstellend, dass der rechtsaußen positionierte Front National rund 4% schlechter rangiert als 2004, dabei aber noch 8,69% der Stimmen erhielt.

Die Wahlbeteiligung im Département Gironde lag bei 47,35%. Dabei haben sich nur 456.891 Wähler an die Urnen begeben. 2004 waren es noch 566.237.

(D. de Laage und A.-M. Siméon: Rousset loin devant, in : SUD OUEST, 15. März 2009)

 

Regionalwahlen 2010 in Grayan-L’Hôpital

Wahlberechtigtre: 885, gültige Stimmen: 486

Ergebnisse: Alain Rousset, (PS): 150 Stimmen, Xavier Darcos (UMP) 110, Marie Bové (EE- Grüne) 61, Jacques Colombier (FN- Front National ) 59.

(SUD OUEST, 15. März 2010)

 

 

Regionalwahlen: erste Ergebnisse

Wie befürchtet, hat die Mehrheit der Franzosen bei den Regionalwahlen sich nicht an die Urnen begeben. Laut TNS-Sofres haben 53%  einen Bogen um die Wahllokale gemacht. Wer will, kann sich daran erfreuen, dass damit der Negativrekord der letzten Europawahlen (59,3% Nichtwähler) nicht übertroffen wurde. In allen Regionen muss wohl in zwei Wochen ein zweiter Wahlgang stattfinden, bei dem die Sozialisten (PS), die im ersten Wahlgang landesweit rund 30% der Stimmen eingefahren haben, vor UMP (26,7%) liegen.

(Le Parti Socialiste totaliserait 30 % des voix, l’UMP 26,7%, in : SUD OUEST, 14. März 2010)

 

 

Magere 16,24%

Nach Mitteilung der Präfektur haben im Département Gironde bis 12.00h lediglich 16,24% der Stimmberechtigten ihre Stimmen bei den heutigen Regionalwahlen abgegeben. Dabei gab es keinerlei Wettereinflüsse, die Wähler vom Gang zu den Urnen hätten abhalten können. Kein günstiges Vorzechen für das Gesamtergebnis

(UM, 14. März 2010)

 

Mageres 0:0

Bei den Girondins aus Bordeaux läuft zur Zeit nicht alles rund. Bei Monaco reichte es nur zu einem mageren 0:0, das zwar die Tabellenführung noch sichert, allerdings nur mit Punktgleichheit zum Zweiten. Keine günstigen Vorzeichen für das nächste Spiel in der Champion’s League., oder doch?

(UM, 14. März 2010)

 

 

Rang 7 für Frankreich

Die vom ADAC ermittelte Rangfolge der Reiseländer, die die Deutschen besonders lieben, ergab folgendes Bild:

Platz 1. Italien (9,5% der Befragten)

Platz 2: Spanien (9,4%)

Platz 3: Österreich (6,7%)

Platz 4: Türkei (3,7%)

Platz 5: Griechnland (3,5%)

Platz 6: Osteuropa

Platz 7: Frankreich

http://reisen.t-online.de/adac-ermittelt-die-trendziele-fuer-2010/id_41049046/index

 

 

 

Wettlauf mit der Zeit

In den von Xynthia besonders getroffenen Regionen Frankreichs  werden die nächsten hohen Koeffizienten Ende des Monats März eintreten (bis 110 am 31. März) und erneut für Überschwemmungsgefahren sorgen. Die Reparatur und Verstärkung der beschädigten oder geschwächten Deiche läuft daher derzeit auf hohen Touren. Zwischen Labarde und Macau muss eine Deichlänge von 400 m neu aufgebaut werden, da sie von Xynthia weggeschwemmt wurde. Fachleute des Deichschutzes kritisieren dabei den Staat, der 2007 eine verbindliche Deichhöhe von 4,50 festgeschrieben hatte, während die Experten 5,00 m forderten. Wären diese 5 m zur Norm geworden, hätte es keine Überschwemmungen gegeben, sagen die Fachleute.

(L. Le Cor : Chantier des digues: le contre-la-montre, in: SUD OUEST, 13. März 2010)

 

 

Diskokrach: Fortsetzung

Der Streit um den Krach, der nach Meinung der Anwohner von der Diskothek Le Vegas in Vensac Océan ausgeht, hat Chancen, zum Dauerbrenner zu werden. Jetzt haben die Betreiber der Disco den Dauerkritiker verklagt, der ihnen akustische Umweltbelastung vorwirft. Sie halten dagegen, sie hätten durch kostspielige Umbauten den Lärmschutz für die Umgebung derart perfektioniert, dass an ihrer Geländegrenze nur ein Geräuschpegel von 2,4 Dezibel gemessen wird, wobei die zulässige Obergrenze bei 4 Dezibel liegt. Auch wenn die streitenden Parteien sich alles andere als Gutes wünschen, gibt es Gutes zu berichten: Die Rechtsanwälte sind rundum zufrieden, was die natürlich nicht laut sagen dürfen, denn sie haben hier eine Baustelle, die noch viele Aktivitäten erleben dürfte.

(M. Caporal : Discothèque Le Vegas le feuilleton continue, in: SUD OUEST, 12. März 2010)

 

Brücke Bacalan-Bastide

Seit dem 12. März treten die Bauarbeiten am Pont Bacalan-Bastide in Bordeaux in eine nue Phase. Dazu wird die Marieke, ein holländisches Baggerschiff, den Flußgrund in der Bauzone von Schlamm und Ablagerungen befreien. Insgesamt müssen 60.000 m³ entfernt werden. Die Marieke ist 97m lang und 23 m breit, kann aber wegen ihrer Größe nur bei Flut arbeiten. Ende März sollen die Arbeiten der Marieke beendet sein. Bis dahin hat die Besatzung eine Zeit harter Arbeit vor sich. Nächster Akt im Brückenbau wird ab Mai die Installation der Fundamente für die Brückenpfeiler sein.

(J.-P. Vigneaud : Pont Bacalan-Bastide : creuser au fond du fleuve, in : SUD OUEST, 12. März 2010)

 

Modenschau mit den  schönsten Mädchen des Médoc

Am Samstag, d. 26.März 2010 ab 20.30h veranstaltet Fil Rouge du Médoc im Espace François-Mitterrand in Lesparre zusammen mit dem Modehaus Mazarin und Kaufleuten aus Lesparre einen Abend, der dem Charleston und der Mode gewidmet ist.

Im Laufe der Veranstaltung wird es ein Défilée von Mannequins aus dem Médoc geben, die Damenoberbekleidung und feine Unterwäsche vorführen. Das Beiprogramm werden die Melrose Folies (Tänzer/innen), der Sänger David Nemetz und Variétékünstler gestalten.

Der Eintritt für diese Dîner- Abendveranstaltung beträgt 20 Euro. Reservierung bis zum 20. März 2010 unter Tel: 05 56 41 18 56 oder 05 56 41 09 40.

(Georges Rigal, Les plus belles filles du Médoc, in : SUD OUEST, 11. März 2010)

 

Erfreulich

Die Zahl der Verkehrsopfer mit Todesfolge  ist im Monat Februar 2010 in Frankreich um 15% im Vergleich zum Februar 2009 zurückgegangen. Damit ist der Februar 2010 der Monat mit der niedrigsten Verkehrsopferzahl seit Beginn der Registrierung. Auch die Anzahl derjenigen, die nach einem Verkehrsunfall ärztliche Hilfe beanspruchen oder in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten, ist um 9,9% zurückgegangen und hat ebenfalls den bisher niedrigsten Stand erreicht.

(Baisse de 15%, in : SUD OUEST, 9. März 2010)

  Gefahr im Verzug

Nach Xynthia herrschte im Médoc zunächst das Gefühl vor, im ganzen gnädig weggekommen zu sein. Bei näherem Hinsehen ist die Bilanz jedoch offensichtlich schlechter. So in L’Amélie, wo die im letzten Jahr angeschütteten Sandmassen zur Verstärkung der besonders bedrohten Dünenbereiche weitgehend weggespült wurden und darüber hinaus der alten Düne noch zusätzlich schwer zugesetzt wurde. Die Situation des akut gefährdeten Hauses ist noch prekärer geworden.

Schlimm getroffen hat es auch das wahrlich nicht als architektonische Zierde einzustufende Appartementhaus Le Signal am Strand von Soulac. Das vierstsöckige Gebäude, in dem es 70 Wohneinheiten gibt, lag vor Xynthia rund vierzig Meter von der Düne entfernt. Von diesem schmalen Sicherheitsgürtel ist nun ein bedrohlich breiter Streifen von rund 10 m weggerissen worden. Es herrscht große Sorge, dass bei den kommenden hohen Koeffizienten zur Tag- und Nachtgleiche die Lage noch bedrohlicher wird. Beschlüsse über Sofortmaßnahmen werden zwar diskutiert, sind aber noch nicht auf dem Weg der Realisierung

(J. Lestage: Le Signal: “La situation est alarmante”,in: SUD OUEST, 11. März 2010)

 

 

Campingplatz gefällig?

In der letzten Sitzung des Gemeinderates von Vendays-Montalivet beschlossen die Volksvertreter unter anderem, die Leitung des Camping Municipal in die Hände eines privaten Betreibers zu legen, weil eine Gemeindeverwaltung nicht optimal geeignet sei, um ein Campinggelände von 30 ha zu betreiben. Jetzt muss nur noch festgelegt werden, wieviel Pacht der künftige Betreiber an die Gemeinde zahlen und wie der Vertrag gestaltet werden soll. Für dieses Jahr bleibt aber alles noch beim alten.

Festgelegt wurde hingegen schon definitiv die Höhe der Gemeindesteuern. Sie wurden gegenüber dem Vorjahr um 9% angehoben und betragen nun: taxe d’habitation: 8,67 %;  taxe foncière bâti: 13,55 %; taxe foncière non bâti: 35,41 %. .

(L. Llobell : Qui veut gérer le camping municipal? in SUD OUEST, 11. März 2010)

 

 

 

Grands crus unterm Hammer

Wenn Sie am 27. März noch nichts vorhaben, aber ein gutes Werk tun wollen, dann sollten Sie sich anmelden zu dem festlichen Diner im Espace Guy Guyonnaud in St.Estèphe. Beginn 19.30h. Teilnahme: 220 Euro pro Person. Dafür wird aber auch Exzellentes aus Küche und Weinkeller geboten. Höhepunkt wird eine vom Auktionshaus Christie’s besorgte Versteigerung von hochkarätigen grands crus sein, die von Spitzenchâteaux gestiftet wurden. Ach so, das gute Werk, das besteht darin, dass der Erlös der Veranstaltung verwendet wird für die Restaurierung der Kirche von Saint Estèphe, übrigens die einzige Barockkirche des Médoc.

Anmeldung bis zum 12. März: 05 56 59 35 78 oder 06 07 41 31

(Michèle Morlan-Tardat, Un grand coup…de marteau, in:  JOURNAL DU MEDOC, 5.März-2010)

 

Winterbilanz

Auch wenn es wohl kaum noch jemanden gibt, der sich eine weitere Verlängerung der winterlichen Temperaturen wünscht, besteht eigentlich kaum Anlass zur Klage über den Winter 2009/2010. Denn der ist im langjährigen Vergleich zwar um 1,2 Grad unter dem Mittel geblieben, dabei aber noch weit entfernt von dem Rekordwinter 1962-63, der um 4,7 Grad kälter als der Durchschnitt und damit der kälteste seit 1900 war. Auffällig und vom Durchschnitt abweichend war hingegen der Reichtum an Schnee in diesem Winter. Besonders im Süden müsste man bis 1974 zurückgehen, um vergleichbare Schneemassen im März in Nîmes zu finden.

(J.-D. Renard: Encore très loin des records de froid de 1963, in: SUD OUEST, 9. März 2010)

 

 

 

Tempo 30 in Listrac

In der Gemeinderatssitzung vom 22. Februar wurde in Listrac unter anderem beschlossen, zur Verbesserung der Sicherheit des Straßenverkehrs, im Ortsbereich eine Zone einzurichten, in der die zulässige Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert wird. Dafür, dass die Füße tatsächlich vom Gas genommen werden,  sollen massive Schwellen sorgen, die ein Überfahren mit höheren Geschwindigkeiten für Automobilisten, die ihre Fahrt fortsetzen wollen, nicht ratsam erscheinen lassen. Außerdem wird sich wohl die Polizei die Chance nicht entgehen lassen zu zeigen, dass ihre Radargeräte auch minimale Überschreitungen der 30 km/h-Grenze registrieren und für die öffentlichen Kassen ausnutzen lassen.

(E. Guzène : La traversée du bourg sécurisée, in: Journal du Médoc, 5. März 2010)

 

Die RD 1215 im Wahlkampf

Der Verein „Survivre sur la 1215 » („Überleben auf der 1215“), der seit Jahren die Entwicklung der früheren N215.,jetzt RD 1215, zu einer leistungsfähigen Achse für den Zugang in das Médoc voranzubringen trachtet, nutzt den Wahlkampf für die Regionalwahlen, um sein Anliegen erneut und hörbar vorzutragen. Dazu wurden die Spitzenkandidaten der Parteien zu ihrer Haltung bezüglich des Ausbaus der RD 1215 befragt. Und sie haben geantwortet. Alle und ziemlich einheitlich: Der Ausbau der RD 1215 ist wichtig für das Médoc, Umgehungen müssen gebaut werden für Lesparre und Listrac und auch sonst soll die Straße ausgebaut werden. Vor voreiligem Optimismus sollte jedoch gewarnt werden: Ähnliche Töne waren in der Vergangenheit regelmäßig vor Wahlen zu hören. Das Ergebnis kennt jeder, der die RD 1215 benutzt.

(J. Lestage : La RD 1215 s’invite dans la campagne des régionales, in: SUD OUEST, 8. März 2010)

 

Dreisprachige Pflanzenwelt

Die Vereinigung Los Tradinaires in Vendays-Montalivet , die sich der Pflege der okzitanischen Sprache widmet, wird nach dem 2006 erschienenen „Cabriolar los mots“ in Kürze ein zweites Buch veröffentlichen, das in französischer, lateinischer und okzitanischer Sprache die gesamte Flora des Médoc behandelt. Es ist ein riesiger Aufwand, die verschiedenen Pflanzen zu sammeln, zu fotografieren, Beschreibungen zu machen, die Namen zu übersetzen, aber die Mitglieder des Vereins sind mit Feuereifer bei der Sache, und sie sind bald fertig.

Neben der geplanten Buchveröffentlichung bereitet der Verein einen okzitanischen Tag für den 30. Mai 2010 vor.

(Lyne Llobell, La flore en trois langues, in: SUDOUEST, 8. März2010)

 

 

Karneval in Bordeaux.

Am letzten Sonntag fand in Bordeaux die 15. Auflage des Karnevals auf beiden Flussufern statt. Viele Zuschauer kamen, kostümiert oder auch nicht und folgten den Umzugswagen, die 4 Stunden lang vom rechten Garonneufer bis zur Place Gambetta durch die Stadt zogen.

(Stephane Lartigue : La photo du jour, in SUDOUEST, 8. März 2010)

 

 

Nächsten Sonntag wird gewählt

Oder auch nicht. Rund 50% der Franzosen werden wahrscheinlich den Wahlurnen fernbleiben, wenn die erste Runde der Wahlen zu den Conseils régionaux ansteht, den parlamentarischen Gremien der Régions (s. dazu weiter unten). Die Wahlmüdigkeit ist ein echtes Problem. Sie kann beschrieben, aber eigentlich nicht vernünftig erklärt werden. Immerhin weiß man, dass im französischen Landesdurchschnitt nur 29% der Erwachsenen den Namen ihres Président de région kennen. In Aquitaine sieht es besser aus, da wissen 40% der Befragten, dass der Präsident ihrer Région Alain Rousset heißt. Noch besser sieht es in der Région Poitou-Charente aus, wo 80% der Bürger wissen, dass sie eine Présidente de région haben namens Ségolène Royal. Die hat aber immerhin schon mal (vergeblich) versucht, Staatspräsidentin zu werden. Vielleicht ist die Wahlbeteiligung im Südwesten Frankreichs ja höher. Grosse Spannung hinsichtlich des Wahlausgangs besteht nicht angesichts der Umfrageergebnisse, die erwarten lassen, dass der in Opposition zum Staatspräsidenten Sarkozy stehende Parti socialiste womöglich in allen 22 Régions deutlich die Nase vorn haben wird oder, wenn es schlecht läuft, doch nur in 20.

(J.-P. Deroudile: On vote dimanche matin, in: SUD OUEST, 6. März 2010).

 

 

Der Conseil régional für die région Aquitaine.

Der Conseil régional ist das Parlament der Région Aquitaine, in der fünf Départements (Gironde, Dordogne, Landes, Lot-et-Garonne und Pyrénées-Atlantiques) zusammengefasst sind. Da Frankreich keinen föderalistischen Staatsaufbau wie etwa die Bundesrepublik Deutschland hat, sind die Régions ein wesentliches, wenn auch nur begrenzt wirksames  Mittel zur Dezentralisierung. Die Régions haben jedoch keine Autonomie in der Gesetzgebung, wohl aber über ein eigenes Budget die Möglichkeit, zahlreiche Aufgaben etwa im Bereich Wirtschaft und Verkehr dezentral zu bestreiten. Die Finanzmittel der Régions stammen zur Hälfte aus staatlichen Zuwendungen, zur Hälfte aus speziell den Régions zugeordneten Steuern.

An der Spitze der Région Aquitaine steht ein Präsident, seit den letzten Regionalwahlen von 2004 Alain Rousset. Er stellt die Exekutive der Région dar zusammen mit 15 Vize-Präsidenten und 4 Conseillers. Bei seinen Aktivitäten hat er jedoch damit zu rechnen, dass seine Tätigkeit von einem regionalen Präfekten beobachtet  wird.

Die parlamentarische Kontrolle der Exekutive der Région obliegt der assemblée régionale, in der 85 conseillers régionaux sitzen, die in ein oder zwei Wahlgängen für die Dauer von sechs Jahren gewählt werden.

Die nächsten Wahlen zum conseil régional finden in Frankreich am 14. und 21. März statt. Dabei werden insgesamt 26 conseils régionaux neu gewählt, von denen 22 im Mutterland liegen und vier in den überseeischen Gebieten, die denselben Rechtsstatus haben wie die Gebiete des Mutterlandes.

Das aktive und passive Wahlrecht bei diesen Wahlen haben alle volljährigen Franzosen, sofern ihnen  die bürgerlichen Rechte nicht aberkannt worden sind.

Gewählt wird in ein oder zwei Wahlgängen nach Listen. Erhält beim ersten Wahlgang eine Liste die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmern werden ihr 25% der zu besetzenden Abgeordnetensitze zugesprochen, die übrigen gehen anteilig an die Listen, die mindestens 5% der abgegebenen Stimmen erreicht haben. Hat im ersten Wahlgang keine Liste (Partei) die absolute Mehrheit erreicht, gibt es einen zweiten Wahlgang, an dem die Listen teilnehmen, die mindestens 10% der Stimmen erreicht haben. Nach dem zweiten Wahlgang erhält die Partei mit den meisten Stimmen 25% der Sitze, der Rest wird aufgeteilt wie beim ersten Wahlgang.

Die gewählten Präsidenten der Régions gehören in Frankreich zu den politischen Schwergewichten, deren Stimme in der Politik ein beträchtliches Gewicht hat. Das erklärt, dass diesen Wahlen eine so große Bedeutung beigemessen wird, auch wenn die Resonanz in der Breite der Bevölkerung anderes vermuten lassen könnte..

(UM; 7. März 2010)

 

Handlungsbedarf

In Frankreich sind nach Mitteilung des Umweltministeriums Überschwemmungen das häufigste Risiko, wenn es um Naturkatastrophen geht. Mehr als 16.000 Gemeinden sind davon betroffen, jede dritte Kommune also. Zwischen 1999 und 2010 sind viele Häuser in überschwemmungsgefährdeten Zonen errichtet worden, wie zum Beispiel in Labarde im Département Gironde, wo es ,ausgelöst durch Xynthia, ausgedehnte Überschwemmungen in Wohngebieten gab. Die Konsequenzen sind eindeutig: es muss viel mehr darauf geachtet werden, dass Baugenehmigungen nur für überschwemmungssichere Gebiete erteilt werden. Man darf gespannt sein, wie lange der Schock anhält, den Xynthia ausgelöst hat.

(J. Lestage : Le long de l’estuaire et de l’Océan, in SUD OUEST,6. März 2010)

Rückkehr nach Labarde

Die 130 Personen aus den Wohnsiedlungen Le Mail und Maqueline in Labarde (etwa auf halber Strecke zwischen Margaux und Macau), die, von Xynthia vertrieben, seit Sonntag Zuflucht bei Verwandten, Freunden und Bekannten gefunden hatten, konnten jetzt in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren, wobei sie dieselben in sehr unterschiedlichem Zustand fanden. Einige mussten nur die Vorhänge zur Seite schieben, während andere aufwändige Reinigungs- und Aufräumarbeiten zu erledigen hatten, bevor sie sich in ihren Heimen wieder zuhause fühlen konnten.

Um weitere Katastrophen zu verhindern, müssen neue Deiche , die mindestens 5 m hoch sind,  gebaut und die alten umgehend modernisiert werden, damit nicht jede Hochflut Land und Leute in Gefahr bringt. Dass die Probleme auch von den Politikern ernstgenommen werden, sieht man auch daran, dass mit  Ausbesserungsarbeiten an Deichen im Médoc bereits am Freitag begonnen wurde.

(Louis Le Cor : Le retour, dans la douleur, in: SUDOUEST, 6. März 2010)

 

Xynthia demoliert jüngste Insel

Die wohl jüngste Insel Frankreichs bildet sich seit einiger Zeit in der Girondemündung in Sichtweite des Leuchtturms von Cordouan, 10 km vor der Küste von Royan und 8 km entfernt von der Pointe de Grave. Der jüngste Besuch von Experten auf der Insel erbrachte zunächst das Ergebnis, dass die Insel  von Xynthia auf eine Fläche von rund einem Hektar zurückgestutzt worden ist, aber sie ist noch da. Verschwunden sind vorerst allerdings nahezu alle Lebewesen und Pflanzen, die sich dort schon angesiedelt hatten.

(L’îIe vierge rabotée, in: SUD OUEST, 5. März 2010)

 

 

Wein in Schläuchen?

Die Mehrheit der Weinliebhaber hält es immer noch für einen Frevel, Wein anders als in Flaschen abzufüllen. In vielen Weinanbaugebieten aber, auch denen, die für exzellente Weine international bekannt sind, gehen die Winzer dazu über, ihren Wein nicht nur in Flaschen, sondern auch vakuumverpackt in Schläuchen (3, 5, 10 Liter je cubiténaire (Box)  anzubieten, und die Winzer haben dabei durchaus kein schlechtes Gewissen.  So verpackt ist der Wein gut geschützt vor Licht und Sauerstoff und bleibt, wie Experten feststellen konnten, in  der angebrochenen Box vier bis 6 Wochen frisch und ohne Qualitätsverlust. So  löst sich wieder einmal ein Vorurteil in nichts auf, gut so.

 Mehr:

http://lifestyle.t-online.de/wein-wein-aus-kartons-ist-besser-als-sein-schaebiger-ruf/id_40983228/index

 

 

Notre-Dame-de-Benon

Die Kirche Notre-Dame-de-Benon in Saint Laurent, eine romanische Kirche aus dem 12. und 13. Jahrhundert ist renovierungsbedürftig. Aus diesem Grund wird der Kirchenbau vom September 2010 bis zum Juni 2013 für die Öffentlichkeit geschlossen, um die erforderlichen Arbeiten durchführen zu können. Die Kosten für die umfassenden Renovierungsarbeiten übernimmt die Kommune, und auch der Verein der Freunde der Kirche Notre-Dame-de-Benon wird sich mit Spenden beteiligen.

(Pierre Vallade, Benon, vouée auculte durant trois ans, in: SUD OUEST, 5. März 2010)

 

 

Gnadenlos

In Bordeaux flatterte einem Autofahrer ein Strafbefehl über 135 Euro ins Haus, weil er zu schnell gefahren war. Dazu verlor er einen Punkt von seinem Führerscheinkonto. Nicht schön, aber auch keine Seltenheit.

Das Besondere liegt aber hier in den Details. Der Autofahrer wurde mit exakt 51 km/h geblitzt, an einer Stelle, an der innerörtliche 50 km/h angesagt waren. Der Blitz erwischte ihn, als er mit seiner hochschwangeren Frau auf dem Weg zur Entbindungsklinik war. Als er merkte, dass er geblitzt worden war, machte er kurz kehrt, in der Hoffnung, gnädige Polizisten anzutreffen. Traf er aber nicht. Die erklärten ihm ungerührt, er sei schneller als die zugelassene Geschwindigkeit gefahren, dazu sei das blitzende Gerät  so genau, dass keine Toleranz eingeräumt werden müsse, und außerdem sei der Vorgang automatisiert. Das Messergebnis werde an die Zentrale Bearbeitung in Rennes geschickt werden und von dort werde man weiteres veranlassen. Eingreifen könne man nicht.

Der verärgerte Autofahrer kann zwar Einspruch gegen den Strafbefehl erheben, ob er damit aber von den 135 Euro herunterkommt ,ist längst nicht sicher, denn die musste er erst mal zahlen, um Einspruch erheben zu können. Der ist inzwischen aber abgelehnt. Die Eltern sind dennoch glücklich, Mutter und Kind sind gesund, und das Kind weiß noch nicht, in was für eine Welt es geraten ist.

(Fl. Moreau : Flashés à l’entrée de la maternité, in: SUD OUEST, 4. März 2010)

 

Konkurrenz

Die jüngst gefallene Entscheidung für die Errichtung einer Fabrik für Rotorblätter von Windkraftanlagen in Blanquefort (300 Arbeitsplätze), hat den Zorn der Stadtväter von Pauillac heraufbeschworen. Die hätten nämlich die Fabrik gern bei sich angesiedelt, wurden aber von Blanquefort ausgestochen. Mit unlauteren Mitteln, wie man in Pauillac sagt. Dennoch ist die Entscheidung für Blanquefort wohl definitiv. Bleibt allenfalls die Hoffnung für Pauillac, bei einer späteren zweiten Ausbaustufe der Fabrikation zum Zuge zu kommen.

(J. Lestage : Ils se disputent les pales, in : SUD OUEST, 4. März 2010)

 

Tourismus-Börsen

Der Gemeindeverband Lacs Médocains tut etwas für den Tourismus. Zu diesem Zweck wurden auf dem Salon de vacances in Brüssel und der CMT in Stuttgart die Attraktionen der Region um Carcans vorgestellt. In Brüssel warb man um die Belgier, in deren Feriengewohnheiten das Médoc einen besonders hohen Stellenwert einnimmt, ähnlich wie in Stuttgart, wo es darum ging, noch mehr Deutsche in diese Gegend zu ziehen. In Brüssel konnte man 6% mehr Besucher als im Vorjahr zählen, in Stuttgart hatte man etwa gleichviel Besucher wie 2009. Aus diesen Beobachtungen lässt sich ableiten, dass für Belgier und Deutsche das Médoc auch im Jahr 2010 ein beliebtes Ferienziel sein wird. Allein, man weiß, dass man sich um die Gäste bemühen muss. Die könnten sonst auch anderswo die schönsten Wochen des Jahres verbringen.

(P. Vallde : Belges et Allemands, destination Médoc, in :SUD OUEST, 4. März 2010)

 

 

Deiche auf dem Prüfstand

Das Département Gironde ist zwar weniger stark von Xynthia getroffen wordem, doch ist dies kein Grund, so zu tun, als sei alles in Ordnung. Zumindest auf die meisten Deiche trifft dies wohl nicht zu. Insgesamt hat das Département 409 km Deiche, von denen nach Expertenaussagen die Hälfte, rund 200 km also, genau untersucht und wahrscheinlich wohl auch verstärkt werden muss. Dass hier Handlungsbedarf besteht, betont auch der Präfekt des Départements, der Druck auf seine Mitarbeiter macht, damit die so schnell wie möglich die erforderlichen Unterlagen über die Sicherheitslage der Deiche erstellen. Die sollen dann Eingang finden in den von Staatspräsident Sarkozy angekündigten Deichplan.

Auch wenn noch keine endgültigen Ergebnisse vorliegen, scheint sicher zu sein, dass im Départment Gironde zehn Deiche gebrochen sind oder stark beschädigt wurden.

(J.-P. Vigneaud :200 km digues à repenser, in: SUD OUEST, 3. März 2010)

 

 

Champion wird in Soulac zu Carrefour

Im Innern ist es bis auf die neuen Firmenzeichen kaum wahrzunehmen, außen ist es jedoch nicht zu übersehen. Für alle ehemaligen Champion-Kunden, die einst Punkte auf Kundenkarten gesammelt haben, die aber noch nicht einlösen konnten, ist nichts verloren. Sie müssen sich unter Vorlage der alten Champion-Kundenkarte am Informationsstand melden und darum bitten, dass ihre Punkte übertragen werden. Das dauert zwar etwas, bringt dann aber Einkaufsgutscheine, die im neuen Carrefour eingelöst werden können.

Auch die Tankstelle hat den Namen gewechselt. Geblieben ist jedoch das gegenüber den preisgünstigen Tankstellen in Lesparre höhere Preisniveau. Es scheint, dass die Differenz etwas abgenommen hat, sie betrug aber bei Diesel z.B. am 3. März noch rund 4 Cent/Liter. (Bilder in unserer Rubrik Soulac)

(UM, 3. März 2010)

Ein Ball als Sahnehäubchen..

Auch in Cussac-Fort-Médoc bereitet man sich intensiv auf die durchs Médoc führende Etappe der diesjährigen Tour de France vor. Einmal im Monat trifft sich eine Gruppe aus Repräsentanten der Kaufleute, der Winzer, der Verwaltung, der Bewohner und der Vereine des Ortes, um ein attraktives Begleitprogramm für das sportliche Großereignis zusammenzustellen. Der Stadtrat schlägt vor, am Abend des 24. Juli ein Konzert zu veranstalten, dem ein allgemeiner Ball, sozusagen als Sahnehäubchen, folgen soll.

(Gérard Fricke, Un comité dédié au Tour, in : SUD OUEST, 3. März 2010)

 

Le Verdon versorgt seine Wunden.

In Le Verdon, zwischen dem Meer und der Gironde gelegen, umgeben vom Marais, waren viele Häuser plötzlich von dem von Xynthia aufgepeitschten Wasser umgeben. In einzelnen Häusern stand das Wasser 1,50 m hoch, und den Bewohnern blieb nichts als die Flucht, die ohne die Feuerwehr kaum gelungen wäre. Am Montag hat der Bürgermeister den Antrag gestellt, den Ort als katastrophengeschädigt einzustufen.

(Le-Verdon-sur-Mer panse ses plaies, in: SUD OUEST, 3. März 2010)

 

Das Médoc nach Xynthia

Xynthia hat tiefe Spuren im Médoc hinterlassen, wenngleich die Schäden weniger dramatisch sind als weiter nördlich z. B. in der Vendée. Von Maucau bis Le Verdon sind weite Landstriche von den Wassermassen der Gironde überspült worden, wobei der schwere Sturm zusammen mit einem hohen Koeffizienten die Überschwemmungen ausgelöst hat. Bei Pauillac wurde in der Gironde ein Wasserstand von 6,99 m gemessen, nur 7 cm unter dem Wert vom Dezember 1999. Während der Hafen in Pauillac wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat in einzelnen Stadtvierteln das Wasser bis zu 40 cm hoch gestanden und Keller und Garagen überschwemmt. In Lamarque ist der Bereich des kleinen Hafens vollständig überschwemmt worden und mit ihm die erst kürzlich renovierten Anlagen. In dem gerade wieder eröffneten Restaurant L’Escale stand das Wasser 80 cm hoch.

Einige Kilometer weiter südlich stand in Soussans die Domaine de Fumadelle unter Wasser. Schäden durch Überschwemmungen gab es auch in Labarde und Macau.

(J.Lestage/ S. Jaime/ L. Le Cor : La désolation le long de l’estuaire, in: SUD OUEST, 2. März 2010)

 

 

Die Zahl der Opfer von Xynthia steigt noch

Der Sturm Xynthia hat nach letzten Berichten des Fernsehsenders TF1 eine Spur der Verwüstung hinterlassen, die in vieler Hinsicht viel schwerwiegender ist als die  der Stürme der letzten Jahre. Bis jetzt sind in Frankreich 51 Todesopfer amtlich festgestellt. 8 Menschen werden noch vermisst. Allein im Département Vendée kamen 31 Menschen zu Tode, die meisten ertranken, nachdem Deiche gebrochen waren.

http://lci.tf1.fr/france/faits-divers/2010-03/tempete-au-moins-47-morts-encore-30-disparus-5714241.html

April 2010

Landebrücken

Die Landebrücke Pont Henri am rechten Garonneufer in Bordeaux wird wieder so hergerichtet, dass sie ihrer ursprünglichen Bestimmung dienen kann. Vielleicht schon am 10. Mai, spätestens aber am 15. können Schiffe hier wieder anlegen. Die alte Landebrücke war in einem so schlechten Zustand, dass eine Reparatur unmöglich war. Stattdessen musste eine vollständige Neukonstruktion in Auftrag gegeben werden, deren erste Arbeiten schon im letzten Herbst ausgeführt wurden. Inzwischen ist die zweite Phase der Arbeiten eröffnet worden, die in wenigen Tagen abgeschlossen sein wird. Die Einweihung der neuen Landungsbrücke soll am 27. Mai erfolgen.

Insgesamt werden bald fünf Landungsbrücken in Bordeaux an beiden Ufern der Garonne vorhanden sein. Drei sind schon mehr oder weniger fertiggestellt, die beiden letzten werden 2011 folgen. Darunter wird eine große Anlage sein, an der Großsegler und große Kreuzfahrtschiffe anlegen können.

(J.-P. Vigneaud: A Benauge, un ponton tout en acier, in : SUD OUEST, 30. April 2010)

 

Restaurantpreise

Seit dem 1. Juli des letzten Jahres ist der Mehrwertsteuersatz für Restaurants auf 5,5% abgesenkt worden, doch hat sich diese Maßnahme noch nicht so ausgewirkt, dass daraus Anreize für die Verbraucher entstanden sind, generell wieder mehr Geld in Restaurants auszugeben. Die Statistiken sind jedenfalls eindeutig. Danach haben Schnellimbisse und ähnlich ausgerichtete Lokale Zunahmen bei Besucherzahlen und Umsatz registrieren können ebenso wie Lokale, die deutliche Preisnachlässe nach der Mehrwertsteuersenkung eingeräumt haben. Im Juni 2010 soll eine von der Regierung eingesetzte Kommission eine erste Bilanz aufstellen, um die Folgen der Mehrwertsteuersenkung einschätzen zu können.

(J. Ballarin: La restauration doit surveiller les prix, in: SUD OUEST. 30. April 2010)

 

 

Gegenwind

Es sieht so aus, als ob es in Frankreich immer schwieriger wird, Genehmigungen für die Errichtung von Windkraftanlagen (éoliennes) zu erhalten. Das befürchten zumindest die Befürworter dieser Energieart. Hintergrund ist ein Gesetzesprojekt, das in den nächsten Tagen in der Nationalversammlung verhandelt werden soll. Darin wird u.a. festgelegt, dass Windkraftanlagen in Parks mit einer Mindestleistung von 15 MW zusammengefasst werden müssen, um die unkontrollierte Verteilung von Windkraftanlagen über die gesamte Landschaft zu verhindern.

Nach bisherigen Planungen sollte bis 2020 23% des jährlichen Stromverbrauchs in Frankreich aus erneuerbaren Energiequellen kommen, wobei der Windkraft eine Steigerung von 3.500 Anlagen im Jahre 2009 auf 8000 im Jahre 2020 zugeschrieben wurde. Damit würde die Stromerzeugung per Windkraft von derzeit 4.500 MW pro Jahr auf 25.000 MW ansteigen. Um dieses Ziel für die Windkraft zu erreichen, müssten aber jährlich ziemlich genau doppelt so viele Anlagen gebaut werden wie 2009. Und wenn  die neue Reglementierung Gesetz wird, dürfte die Zahl der gebauten Anlagen noch sinken. Pessimisten befürchten, dass dann 70% der bisher geplanten éoliennes nicht genehmigt würden.

(Coup d’arrêt aux projets d’éoliennes en France, in : Le Figaro, 29. April 2010

 

Bordeaux-plage

Auch ausgewiesene Kenner von Bordeaux und Umgebung werden sich fragen, wo denn nun der Strand von Bordeaux liegen  mag. Alle, die schon einmal einen eingehenderen Blick auf das nährstoffreiche, satt braune Wasser der Garonne gerichtet haben, wissen, dass er  dort sicher nicht zu suchen ist. Und dann bleibt nur noch der miroir d’eau vor dem Börsenplatz, wo die Wassergüte zwar bestimmt auch nicht über jeden Zweifel erhaben ist, aber man sieht es nicht.

Was man an sommerlichen Tagen dort sieht, das sind Badeanzüge, Handtücher und sonnengecremte Großstadtbewohner, die sich um die Wasserfläche scharen, als ob es das Natürlichste von der Welt sei, so den Freuden des Strandlebens nachzugehen. Bei der Stadtverwaltung ruft die Attraktivität des miroir d’eau als Strandersatz nicht nur fröhliche Mienen hervor, denn man denkt an das, was in sommerlichen Nächten, verbunden mit Alkohol, Lärm und Verschmutzung einhergeht, wenn die vorwiegend jugendlichen Nachtschwärmer vergessen, dass sie mitten in einer Großstadt ihr nicht immer umweltfreundliches Treiben veranstalten. Ein Rezept, wie man hier mäßigend und lenkend wirken kann, hat man noch nicht, aber man denkt darüber nach.

(D. Lherm: Bienvenue à Bordeaux-plage, in SUD OUEST, 29. April 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wenn Sie sich ein Bild vom miroir d’eau ohne Strandbetrieb machen wollen, dann sollten Sie hier klicken

 

Adieu Champions League

Nachdem der Traum von der Meisterschaft ausgeträumt ist, denken so oder ähnlich denken die Anhänger der Girondins von Bordeaux nach der neuesten Niederlage in  Valenciennes (2:0). Kaum zu begreifen, wie schnell und gründlich der Niedergang der Gorndins sich vollzogen hat.

(UM, 29. April 2010)

 

20.000 Arbeitsplätze

Die Luft- und Raumfahrtindustrie nimmt im Département Gironde einen bedeutenden Platz ein. Rund 20.000 Arbeitsplätze werden direkt oder indirekt von rund 370 Betrieben gestellt, die sich mit den verschiedenen Bereichen dieses industriellen Sektors beschäftigen. In diesen Betrieben werden Umsätze in der Größenordnung von 1,12 Milliarden Euro pro Jahr getätigt, die damit einen ordentlichen Beitrag zu dem auf 40 Milliarden veranschlagten Bruttosozialprodukt des Départements Gironde leisten. Hergestellt werden Flugzeuge und Flugzeugteile (Dassault und Sogerma in Mérignac), Raketen, Geräte der Datenverarbeitung für Luftfahrzeuge. Und schließlich gibt es auch eine Reihe von Unternehmen, die sich auf Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Flugzeugen spezialisiert haben.

(B. Broustet : L’aérospatiale : un pilier de l’économie, in:SUD OUEST, 28. April 2010)

 

Pont d’Aquitaine

Der Pont d’Aquitaine wird nach längerer Pause wieder einmal gesperrt, um Bauarbeiten zu ermöglichen, die bei laufendem Verkehr nicht durchgeführt werden können. Die Sperrung betrifft nur die Nacht vom 28. zum 29. April. Die anschließenden Arbeiten können ohne weitere Sperrungen ablaufen. Lediglich der dem Stadtinneren zugewandte Radweg bleibt bis zum 31. Mai geschlossen.

(A Bordeaux, le pont d’Aquitaine fermé pour cause de travaux ce soir, in : SUD OUEST, 28. April 2010)

 

 

Stadionneubau

Trotz des wenig glorreichen Saisonendes für die Fußballer der Girondins de Bordeaux bleibt  Bürgermeister Alain Juppé bei seiner Absicht, ein neues großes Stadion in Bordeaux zu errichten. Er hat dabei die Fußballeuropameisterschaft 2016 im Auge, um deren Ausrichtung sich  Frankreich bewirbt und für deren Durchführung neue, modernen Ansprüchen genügende Stadien gebraucht werden.  In der Frage der Finanzierung des Stadionprojekts sind Fortschritte erzielt worden. Gedacht ist an einen dreißigjährigen Vertrag, in dessen Laufzeit die Girondins das Stadion von der Stadt Bordeaux pachten, die ihrerseits Mietzahlungen an den privaten Erbauer des Stadions zu entrichten haben wird.

(D. Lherm: Le projet de grand stade de Bordeaux est maintenu, in: SUD OUEST,k 27. Aptril 2010)

 

Subventionsabbau

Die Vereine in Lesparre leiden unter den leeren Kassen der Stadt. Als Folge werden die finanziellen Zuwendungen an die Vereine drastisch zusammengestrichen. Besonders betroffen zeigt sich zum Beispiel das Komitee, das die Städtepartnerschaft zwischen Lesparre und der britischen Stadt Drayton organisiert. Man  fragt sich,  wie die Veranstaltungen zum 10jährigen Bestehen in diesem Jahr auf dem gewohnten Niveau gehalten werden können, wenn statt der üblichen städtischen Unterstützung in Höhe von 2.500 Euro tatsächlich nur noch 1000 Euro zur Verfügung gestellt werden, aber man hat bisher keine befriedigende Antwort..

(Georges Rigal, Subventions à la baisse, in: SUD OUEST, 27. April 2010)

 

 

 

Deichprojekt

In Saint-Yzains-de-Médoc hat nach dem von dem Orkan Xynthia verursachten Überschwemmungen, bei denen das Wasser schließlich 80 cm hoch stand und rund zwanzig Häuser vorübergehend unbewohnbar machte, die Suche nach dauerhaftem Schutz eingesetzt. Der Gemeinderat favorisiert den Bau eines 3 bis 4 km langen Deiches, der nicht direkt am Girondeufer, sondern weiter landeinwärts errichtet werden soll. Man hofft, dazu die finanzielle Mitwirkung der benachbarten Gemeinden zu erlangen, setzt aber vor allem auf staatliche Mittel, die nach ersten Anfragen mobilisierbar erscheinen. Sicher ist in dieser Beziehung noch nichts. Dennoch sollen aber möglichst bald konkrete Studien angefertigt werden, die dann zu Planungsgrundlagen für den Deichbau werden könnten.

(J. P. : Un projet de digue à l’étude, in : SUD OUEST, 26. April 2010)

 

Bahnhofsbau

Der Bahnhof Saint-Jean in Bordeaux ist derzeit eine große Baustelle, die wohl erst im Jahre 2020 geschlossen werden wird. Nachdem das Äußere des Bahnhofs schon einer gründlichen Auffrischung unterzogen worden ist, werden jetzt unter anderem im Bereich der ehemaligen Ehrensalons neue Wartesäle angelegt. Insgesamt werden 4000 m² des Bahnhofsgebäudes einer gründlichen Modernisierung unterzogen, Kostenpunkt 25 Mio Euro. Ziel der Arbeiten ist es unter anderem, die Verkehrsströme der Reisenden besser zu leiten. Schon heute benutzen jährlich 9 Mio Reisende den Bahnhof Saint-Jean, bis 2020 wird ein Anstieg auf 20 Mio Reisende prognostiziert, wobei mit der Eröffnung der künftigen neuen Höchstgeschwindigkeits-verbindung nach Paris (geplant für 2016) ein Sprung auf 14 bis Mio erwartet wird.

(J.-P. Vigneaud : Les futures entrailes de la gare, in : SUD OUEST, 26. April 2010)

 

Empörung

Die vom Orkan Xynthia geschädigten Überschwemmungsopfer sind empört über das Verhalten der französischen Regierung, die das Problem künftiger Überschwemmungen dadurch zu bändigen sucht, dass bislang bebaute Zonen in gefährdeten Bereichen gesperrt werden und dort befindliche Gebäude (gegen Entschädigungszahlungen)  abgebrochen werden sollen. Vorläufiger Höhepunkt der Missfallenskundgebungen der Opfer  der Überschwemmungen war eine Aktion, bei der am 24. April 500 Personen für mehrere Stunden den Zugang zur Brücke auf die Île de Ré blockierten. Die dabei zu Gehör und Gesicht gebrachten Plakate und Parolen waren oft von hoher Emotionalität, die jedoch in Paris wohl regsistriert wurde. Von der Seite der Regierung wird erst mal beschwichtigend versichert, noch sei ja gar nichts entschieden. Man wird sehen.

(M.-C. Aristegui: Les sinstrés de Xynthia bloquent le pont de Ré, in: SUD OUEST, 24. April 2010)

 

 

Rückkehr zur Normalität

Nach zweiwöchigem Stillstand, streikbedingt, haben die Züge zwischen Bordeaux und Le Verdon wieder zu geregelter Beweglichkeit zurückgefunden. Die Zugreisenden im Médoc sind wegen der Begleitumstände des Streiks ziemlich verägert. Sie bemängeln,, dass von der SNCF falsche und viel zu optimistische Meldungen herausgegeben wurden, die glauben ließen, rund 80% der Züge verkehrten wie gewohnt. Tatsächlich war aber meist kein einziger in Betrieb.

Die Linie Bordeaux-Le Verdon ist die einzige Bahnverbindung in das Médoc hinein. Sie wird im Durchschnitt von 1750 Reisenden täglich genutzt. Im Jahr 2009 war ihre Zahl um 17% angestiegen gegenüber dem Vorjahr. Seit 2002 steuert die Région Aquitaine den beschleunigten Schienennahverkehr, der dank der Investitionen der letzten Jahre einen deutlichen Fortschritt in qualitativer Hinsicht verbuchen konnte. Mittlerweile fahren 92% der Züge mit Verspätungen unter 5 Minuten.

(L: Le Cor: Les trains circulent de nouveau, in: SUD OUEST, 24. April 2010)

 

Ende der Titelträume

Die Girondins aus Bordeaux haben schon wieder eine Niederlage eingefangen. Diesmal in Lorient, wo die Gastgeber mit 1:0 siegreich blieben. Für die Girondins ist damit wohl entschieden, dass sie aus dem Titelrennen um die französische Fußballmeisterschaft ausgeschieden sind.

(UM, 24. April 2010)  

 

Bestandserhebung

Am 25 . April wird vom französischen Meeresforschungsinstitut Ifremer eine Studie gestartet, in der eine Reihe von Fragen geklärt werden sollen, in deren Mittelpunkt Informationen stehen über den Bestand an Fischen, die einst die wirtschaftliche Basis der Fischereifahrzeuge bildeten. An der Studie, die bis zum 5. Juni laufen soll, sind 24 Wissenschaftler beteiligt. Es soll insbesondere die Bestandsentwicklung von Fischen erfasst werden, die in küstennahen Bereichen leben wie z.B. Sardinen, Thunfische, Heringe und Makrelen. Ein Schwerpunkt wird dabei sein, eine Antwort auf die Frage zu finden, warum in der jüngsten Vergangenheit die Bestände an Achovis so stark geschrumpft sind, wie dies die einschlägigen Statistiken ergeben.

(P. Filiu: Golfe de Gascogne: où sont passés les anchois ? in : SUD OUEST, 23. April 2010)

 

 

Eröffnung

Angeführt von den lokalen Honoratioren wurde am 17. April zwischen Audenge und Biganos ein neuer Abschnitt des Radwegenetzes im Südwesten Frankreichs eröffnet. Der Weg folgt der sogenannten voie de Soulac, die nahe der Küste nach Süden strebt. Die einst von Pilgern gern genutzte Route wurde bei der Eröffnung als Radweg von rund 100 zufriedenen und unterschiedlich sportlichen Radlern ausprobiert.

(J.-R. Vavassori: Les vélos sur la Piste de Saint-Jacques de Compostelle, in: SUD OUEST, 23. April 2010)

 

 

Flugzeuge auf der Rocade

In der Nacht vom 21. auf den 22. April war die Rocade in Bordeaux zwischen den Anschlussstellen 4 und 1 gesperrt. Grund waren zehn Flugzeuge, die gegen die normale Fahrtrichtung die Rocade benutzten. Sie waren, auf Spezialtransportern verzurrt, auf dem Weg zum Ausstellungsgelände in Bordeaux-Lac, wo im Rahmen der Internationalen Messe von Bordeaux (8. – 17. Mai) eine Ausstellung über die Entwicklung der Fliegerei stattfindet. Gezeigt werden historische Flugzeuge, Kampfflugzeuge, Transporter, Hubschrauber, Flugsimulatoren und vieles mehr.

(M. Théobald : Dix avions sur la rocade la nuit dernière, in:SUD OUEST, 22. April 2010)

 

Kleiderbörse

Am 14. und 15. April fand in Lesparre die traditionelle Frühjahrsbörse für Kleidung statt, die von der Association familiale de Lesparre ausgerichtet wird. Rund einhundert Spender hatten Kleidung gestiftet, die von mehr als 300 Kaufinteressenten begutachtet und erworben werden konnte. Der ausrichtende Verein besteht seit 1945, als er als Hilfsorganisation für bedürftige Familien eingerichtet wurde. Danach führte er einige Jahre ein Schattenddasein, bevor er 1973 wieder zum Leben erweckt wurde und seither auf freiwilliger Basis vielfache soziale Aufgaben im Bereich der Familienhilfe ausübt.

(G.R. : Une vente d’habits pour aider les familles, in : SUD OUEST, 22. April 2010)

 

 

Unter die Erde

Die Erfahrungen der schweren Stürme der letzten Jahre haben dazu geführt, dass mehr und mehr Hochspannungsleitungen unterirdisch verlegt werden. Jetzt wird sogar eine 400.000 Volt-Leitung von Perpignan nach Spanien unter die Erdoberfläche gelegt. Das bringt zwar bei dieser Leistungsklasse erhebliche Mehrkosten gegenüber der konventionellen oberirdischen Leitung, vermeidet aber nahezu alle Umweltprobleme und ist darüber hinaus relativ sicher vor Naturkatastrophen. Auch andernorts im Südwesten Frankreichs werden Leitungen in die Erde versenkt, meist jedoch solche mit geringerer Leistung. Im Médoc sind die Verbindungen zwischen Cissac und Hourtin und zwischen Cissac und Lesparre schon unterirdisch. Die Folgen der wesentlich geringeren Anfälligkeit dieser Leitungen gegenüber den früheren Zuständen haben sich bei den letzten schweren Stürmen schon positiv bemerkbar gemacht.

(B. Broustet: Haute tension : l’enfouissement des lignes électriques fait son chemin, in: SUD OUEST, 21. April 2010)

 

Streik-Ende in Sicht

Die seit dem 6. April immer wieder aufgetretenen Streikaktivitäten bei der SNCF hören allmählich auf. Im Südwesten stehen die Zeichen für eine baldige Wiederaufnahme des geregelten Normalbetriebs gut. Für den TGV-Bereich wird schon für den 22. April eine weitgehende Normalisierung erwartet.

(P. Tillinac : Vers la fin de la grève à la SNCF, in: SUD OUEST, 21. April 2010)

 

Arbeitsmarkt

Wenig rosige Aussichten für Arbeitssuchende im Südwesten Frankreichs : Nur 20% der Betriebe wollen in diesem Jahr neue Mitarbeiter einstellen, und das auch nur in ganz wenigen Berufsbereichen: An der Spitze der Angebote stehen Tätigkeiten in der Landwirtschaft, gefolgt von Hilfstätigkeiten in Küchen und schließlich Servierberufe. Alles also Tätigkeiten, die wenig Anforderungen and die Qualifikation der Bewerber stellen und daher auch schlecht bezahlt werden. Zudem sind die meisten der Arbeitsplatzangebote auf die Tourismusbranche mit ihren saisonalen Schwankungen ausgerichtet und stellen keine dauerhafte Beschäftigung in Aussicht.

(P. Tillinac: Les métiers qui récrutent cette année, in: SUD OUEST, 20. April 2010)

 

Unklarheit in Mérignac

Obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass das totale Flugverbot der letzten Tage bald aufgehoben wird, herrscht Unklarheit darüber, welche Flüge wann und mit welchen Platzangeboten von Bordeaux-Mérignac aus durchgeführt werden. Die Flughafenverwaltung rät allen Interessierten, keinesfalls blind nach Mérignac zu fahren und zu hoffen, man werde schon einen Platz in einem Flieger finden.

Stattdessen sollte das Internet befragt werden:

http://www.bordeaux.aeroport.fr/

(M. Hervé: Le programme aérien encore plein d’incertitudes à Bordeaux-Mérignac, SUD OUEST, 19. April, 20.31h)

 

 

Waldbrand

Am 17. April ist gegn 17.00h bei Sainte-Hélène ein Waldbrand in der Nähe des Wohngebietes Les Bruyères  ausgebrochen. Angefacht durch einen kräftigen Wind erreichte das Feuer eine Breite von rund 300 Metern. Dem konsequenten Eingreifen der Feuerwehr, die mit 75 Mann und 18 Fahrzeugen vor Ort war, ist es gelungen, das Übergreifen auf das Wohngebiet zu verhindern. Unterstützt wurden die Kräfte am Boden von Canadairs, Löschflugzeugen, die auf solche Einsätze spezialisiert sind. Sie haben bei acht Flügen Löschwasser über der bedrohten Zone abgelassen. Gegen 20.00h war der Brad unter Kontrolle, doch waren zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Hektar Wald zerstört. Wegen der Brandursache laufen die Ermittlungen noch.

(F. P.: Un incendie ravagwe six hectares de forêt, in SUD OUEST, 19. April 2010)

 

 

Streik bei der Bahn

Seit dem 10. April ist der Verkehr auf der Bahnstrecke Bordeaux- Le Verdon mehr oder weniger lahmgelegt, weil gestreikt wird. Die Bahnverwaltung hat Busse eingesetzt, die jedoch weder bei der Pünktlichkeit noch beim Platzangebot und schon gar nicht bei den Fahrzeiten das bieten, was die Reisenden sonst gewohnt sind. Kein Wunder, dass die meisten Bahnbenutzer mehr als verärgert sind. Ein Ende des Streiks ist noch nicht festgelegt, doch auch, wenn der Streik schnell aufhörte, wären einige Tage lang noch Nachwirkungen spürbar, weil z.B. technische Überprüfungen durchgeführt werden müssen, um sicherzustellen, dass nach der mehrtägigen Verkehrsruhe keine sicherheitsrelevanten Geräte ausgefallen sind.

(Louis le Cor : Satanés trains fantômes, in SUD OUEST, 17. April 2010)

 

 

Steuererhöhung

Nachdem die Gemeinde-Steuern in Grayan-et-L’Hôpital über Jahre stabil auf erfreulich niedrigem Niveau geblieben waren, werden die Bürger erstmals wieder mehr zur Kasse gebeten. Die Taxe d’habitation steigt auf  4,13%, die taxe foncière für bebaute Grundstücke auf 5,65% und die für unbebaute Grundstücke auf 13,61%. Die Debatte im Gemeinderat zu dieser Problematik war lebhaft und kontrovers, und in der Abstimmung gab es vier Gegenstimmen und eine Enthaltung.

Damit bleibt Grayan im Kreis der Gemeinden des Médoc mit recht niedrigen Steuern. Die Mehrbelastung pro Haushalt gegenüber dem Vorjahr beläuft sich auf rund 2 Euro.

(M. C. Les taxes locales en hausse de 2 %, in : SUD OUEST, 5. April 2010)

 

 

Nochmal Grünabfälle

In Lacanau wird seit diesem Jahr das Problem der Abfuhr durch die Gemeinde neu geregelt. Das früher übliche Ablegen der Grünabfälle vor den Grundstücken wird nicht mehr toleriert. Stattdessen werden an mehreren Stellen des Stadtgebietes große Container von der Gemeinde aufgestellt, in die die Grundstücksbesitzer ihre Grünabfälle legen müssen. Das muss lose geschehen, also nicht etwa in Plastiksäcken. Anschließend werden die Container nach Naujac-sur-mer gefahren, wo eine große Kompostieranlage besteht. Dort werden die Grünabfälle zerkleinert und dann in Kompost verwandelt. Die Abfuhr erfolgt bis zum 2. Mai. Kosten oder Gebühren für das Einfüllen der Grünabfälle in die Container werden nicht erhoben.

(V. Boscher: Les déchets verts passent à la trappe, in : SUD OUEST, 14. April 2010)

 

Es wird teurer

In Frankreich steigen die Preise für Energie und Versicherungen seit einigen Jahren fortlaufend an. Seit Jahresanfang haben sich die Kraftfahrzeugversicherungen um 4% verteuert, für Gebäudeversicherungen lag der Anstieg bei 5 bis 8%. Als Begründung wird der Schadensverlauf angeführt. Sind im Straßenverkehr die gestiegenen Unfallzahlen der hauptsächliche Verursacher der Mehrkosten, so sind es bei den Gebäudeversicherungen die Naturkatastrophen der letzten Jahre. Die stärksten Prämienanhebungen bei Kfz-Versicherungen werden bei Axa, Crédit Agricole Assurances, Macif und Matmut gemeldet (zwischen 5 und 8%)

Bei den Gebäudeversicherungen liegen Axa (+4%) und Macif (+3%) vorn, während Maaf oder Maif stabil geblieben sind.

Im Steigen begriffen sind auch die Kraftstoffpreise. Die Dieselpreise sind in den letzten 12 Monaten um 19,7% geklettert, allein seit Januar dieses Jahres um 8%. Die Preisentwicklung für Benzin verläuft in etwa genauso. Das Heizöl hat sich gegenüber dem Vergleichsmonat es Vorjahres um 25% verteuert.

(Th.Magnol: Assurances et énergie : tout augmente, in : SUD OUEST, 14. April 2010)

 

 

 

Unerwünscht

Auch 65 Jahre nach Kriegsende gibt es Empfindlichkeiten, auf die Rücksicht genommen wird. Das zeigte sich kürzlich, als in Coussay-les-Bois im Poitou eine Plakette angebracht werden sollte zur Erinnerung an 17 deutsche Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren, dennoch aber am 9. September 1944 von französischen Widerstandskämpfern erschossen worden waren. Die Initiative zu der Erinnerungstafel war von dem Sohn eines Erschossenen ausgegangen, der damit auf Verständnis in der Gemeindeverwaltung gestoßen war. Die Tafel sollte in einem Geist des Friedens und der Aussöhnung schlicht an die Hinrichtung der 17 deutschen Soldaten erinnern. Ende Februar zog die Gemeindeverwaltung ihre Einverständniserklärung für die Anbringung der Plakette zurück, weil es in der Öffentlichkeit scharfen Widerstand gab, der in der Formulierung gipfelte, durch die geplante Plakette würden Opfer des Nazi-Regimes und Widerstandskämpfer auf eine Stufe gestellt.

Dabei wurde deutlich, dass die Erinnerung an die von Deutschen  begangenen Kriegsverbrechen in Oradour-sur-Glane (642 Tote), Maillé (124 Tote) und Tulle (99 Gehenkte) stärker waren als die Bereitschaft, einen versöhnenden Schritt zu tun.

In Coussay wirkt dabei zusätzlich nach die Erinnerung an ein Ereignis vom 20. Juni 1944, als etwa 120 Einwohner des Ortes, Männer, Frauen, Kinder, von deutschen Soldaten aus den Betten geholt worden waren und so lange vor schussbereiten deutschen Maschinengewehren festgehalten wurden, bis sich drei Widerstandskämpfer ergaben. Die drei jungen französischen Widerstandskämpfer wurden erschossen. An sie erinnert heute der Platz des 20. Juni 1944.

(La plaque des soldats allemands est indésirable, in : SUD OUEST, 15. April 2010)

 

Feucht- und Überschwemmungsgebiete

Die Lokale Wasserbehörde (CLE) ist zusammengetreten, um eine Karte der Feuchtgebiete und der Überschwemmungszonen im Mündungsbereich der Gironde vorzustellen. Damit sollen sowohl der Landwirtschaft Hinweise gegeben werden, als auch vor allem die Bereiche markiert werden, die wegen offensichtlicher Risiken nicht bebaut werden dürfen. Betroffen davon sind 185 Gemeinden, von denen 142 im Département Gironde liegen. Die Karte ist noch nicht rechtskräftig, sie soll aber zum 21. Juni des Jahres zur bindenden Vorschrift werden.

(Zones humides de l’estuaire, in: SUD OUEST, 15. April 2010)

 

 

Drohender Ärztemangel

Im Landesdurchschnitt sind in Frankreich 290 Allgemeinmediziner für 100.000 Bewohner dienstbereit, wobei die Zahlen im letzten Jahr aus demographischen Gründen und weil weniger junge Leute bereit sind, diesen schwierigen Beruf zu ergreifen,  um 3.3 % gesunken sind. In Aquitanien versorgen immerhin  319 Ärzte 100.000 Bewohner und im Departement Gironde sind es sogar 378. Um dem drohenden und wachsenden Ärztemangel zu begegnen, sollen vermehrt ausländische Ärzte verpflichtet werden. Dabei weiß man, dass das eine Notlösung ist, die ersetzt werden muss durch eine Reform, die wieder mehr junge Ärzte bereit macht, sich als freie Allgemeinmediziner niederzulassen.

(Pierre Tillinac, Les médecins généralistes pourraient manquer, in: SUD OUEST, 14. April 2010)

 


Missmangel

Auf einem Gebiet, um das sich der Normalbürger wohl seltener Gedanken macht, gibt es Probleme der besonderen Art : es gibt nicht mehr genug Bewerberinnen für Misswahlen. Das ist zumindest die Lage im Département Charente-Maritime auf dem rechten Girondeufer. Die Lage ist ernst, denn die Eintrittskarten für die Wahl zur Miss Charente-Maritime sind schon verkauft, restlos. Notlösung: Man reaktiviert die letztjährige Miss mit ihren beiden Nächstplatzierten, damit überhaupt eine Veranstaltung stattfinden kann. Die Veranstalter haben keine Lösung für ihr Problem, aber eine Erklärung. Schuld für die ausgebliebenen Bewerbungen seien die für ganz Frankreich geltenden Wettbewerbsbedingungen, die verlangten, dass Teilnehmerinnen mindestens 1,70 m groß sein müssten. Und das ist in der Charente-Maritime offensichtlich ein Maß, das nicht leicht zu erbringen ist. Ist so, obwohl man sich dann sagen muss, dass zum Beispiel Brigitte Bardot und Laetitia Casta schon im Vorfeld chancenlos ausgeschieden wären. Na, also!

(S. Cottin : Les Miss n’ont plus la taille mannequin, in : SUD OUEST, 14. April 2010)

 

 

Sommerkleidungsbörse

Im Festsaal von Saint-Trélody (Lesparre) findet am Mittwoch, d. 14. April von 9 bis 18 Uhr, am Donnerstag, d. 15. April von 9 bis 11 Uhr und am Freitag, d. 16. April von14.30 bis 18. 30 Uhr eine von der Association familiale organisierte Frühlings- und Sommerkleidungsbörse statt. Gut erhaltene Kleidung, die verkauft werden  soll, kann am Montag, d. 12. April von 13 bis 18 Uhr und am Dienstag, d. 13. April von 9 bis 11.30 Uhr dort abgegeben werden.

(Bourse aux vêtements à Saint-Trélody, in:SUD OUEST, 12. April 2010)

 

Flohmarkt am Himmelfahrtstag

Am 16. Mai 2010 wird im Festsaal von Saint-Trélody ein vom Festkomitee des Ortes organisierter Flohmarkt veranstaltet.  Weitere Informationen unter 05 56 41 66 07.

(Une brocante pour l’Ascension, le 16 mai, in: SUD OUEST, 12.April 2010)

 

 

Bio-Teesalon in Soulac

In Soulac, an der Place George Mandel, also mitten im Ort, wurde ein Teesalon mit einer ganz besonderen Note eröffnet, der von Dienstag bis Samstag von 9.30 bis 18.30 Uhr (im Juli und August sogar von 8.30 bis 22 Uhr) seine Kunden mit rein biologischen Spezialitäten lockt. Im Angebot sind verschiedene schwarze, grüne, rote Teesorten mit Bergamotte, Vanille, Ingwer und als besondere Spezialität ein weißer und ein Rosentee. Es gibt Kuchen aus biologisch reinen Zutaten, Brot mit hausgemachter Konfitüre, Salate mit Esskastanien, Taboulé, frische Ananas zum direkten Verzehr oder zum Mitnehmen.

(Maguy Caporal, Salon de thé, estampillé bio, inSUD OUEST, 12.April 2010)

 

Paris Saint Germain – Bordeaux 3 :1

Bei den Girondins aus Bordeaux läuft derzeit nichts rund. Die jüngste Niederlage in Paris ist noch nicht das Ende aller Titel-Träume für die Fußballer aus Bordeaux, aber es wird schwierig. Bordeaux liegt in der Tabelle mit 56 Punkten vier Punkte hinter dem momentanen Tabellenführer Auxerre, der jedoch zwei Spiele mehr als Bordeaux ausgetragen hat. Der Tabellenzweite Marseille hat wie die Girondins ebenfalls erst 30 Spiele absolviert, rangiert aber drei Punkte vor Bordeaux.

(UM, 11. April 2010)

 

 

Küstenschutz in Soulac

Auf der letzten Gemeinderatssitzung in Soulac spielte naturgemäß die bedrohliche Situation an der Düne vor dem Appartementgebäude Le Signal eine nicht gerade nebensächliche Rolle. Der Bürgermeister machte deutlich, dass durchgreifende und kostenintensive Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Küstenabschnitte nicht von der Gemeinde Soulac, sondern vom Gemeindeverband Point du Médoc zu erbringen seien. Was da geschehen kann, ist allerdings noch nicht erkennbar. Die Gemeinde Soulac wird sich aus finanziellen Gründen auf leichte Schutzmaßnahmen beschränken, die vor allem im Anschieben von Sand an die Dünenkante bestehen werden. Für die Eigentümer von Wohnungen in Le Signal kaum beruhigend und auch keine dauerhafte Lösung.

(M. Caporal: Des travaux „souples“ de réengraissement, in SUD OUEST, 10. April 2010)

 

 

 

Résau Santé Médoc startet

Um die Organisation der häuslichen medizinischen Pflege zu verbessern und es älteren Menschen zu ermöglichen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können, wurde in Lesparre ein Verein gegründet, das RSM (Réseau Santé Médoc). Seit 4 Jahren arbeitete ein Medizinerteam daran, dieses Netzwerk zu schaffen, das nunmehr, mit einem Startkapital von 200.000 Euro ausgestattet, seine Arbeit aufnehmen kann. Neben den Bemühungen um ältere Menschen soll ein weiterer Schwerpunkt in der Früherkennung von Defiziten bei Kindern liegen.

Kontaktadresse: RSM in Lesparre, 2,Rue Michel Castera Tel.: 05.56.07.29

(J. Lestage, Le Réseau Santé Médoc est opérationnel, in : SUD OUEST, 10. April 2010)

 

Unerbetene Gäste

Eine Region wie der Südwesten Frankreichs, die dem Tourismus durchaus aufgeschlossen gegenübersteht, kennt dennoch  manche Vorbehalte gegen Gäste, die man am liebsten nicht hätte. Diese zahlen nicht, doch ist das nicht der Hauptgrund für die Ablehnung. Die Gruppe der Betroffenen umfasst Ochsenfrösche, Louisina-Krebse, asiatische Hornissen, den amerikanischen  Nerz, das Pampasgras und manch andere. Insgesamt zählt man je nach Systematik zwischen 100 und 200 Tier- und Pflanzenarten, die sich in Südwestfrankreich ausgebreitet haben, ohne dass man sie dazu eingeladen hätte. Da diese Neuankömmlinge nicht auf einfache Aufforderung hin verschwinden, sie andererseits meist keine oder nur wenige ernsthafte natürliche Gegner haben, die ihre Ausbreitung erschweren würden, stellt sich die Frage, wie man mit den Eindringlingen umgeht. Eine schnelle Antwort gibt es nicht, doch soll eine eigens dazu gegründete Agentur das notwendige Basiswissen beschaffen, das man braucht, um mit den Neuankömmlingen sachgerecht umgehen zu können.

(J.-D. Renard: Signal d’alarme sur les espèces invasives, in : SUD OUEST, 9. April 2010)

 

Label Soulac und Royan Belle Epoque gehen aufeinander zu

Am 15. Mai 2010 werden die Mitglieder des Vereins Label Soulac in Royan mit denen des Vereins Royan Belle Epoque zusammentreffen,  um über das im Juni stattfindende Festwochenende Soulac 1900 zu sprechen und zu beraten, wie Royan Belle Epoque an den Feierlichkeiten am 5. und 6. Juni beteiligt werden kann. Das Treffen wird mit einem gemeinsamen Marktbesuch beginnen, gefolgt von einem Frühstück in Pontaillac. Es wird am Nachmittag im Hafen von Royan enden.

(Maguy Caporal, Soulac 1900 fait cap pour Royan, in : SUD OUEST, 9. April 2010)

Energie aus Holz

In Biganos entsteht derzeit die größte Verbrennungsanlage für Biomasse in Frankreich. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden, wird es möglich sein, pro Jahr 500.000 Tonnen Biomasse zu verfeuern, um daraus Dampf oder Elektrizität zu erzeugen, die in der Papierherstellung gebraucht werden. Zur Verbrennung sollen gebracht werden 250.000 t Rinde, 80.000 t Grünabfälle und 170.000 bis 200.000 t Holzreste. Der größte Teil des Brennmaterials soll aus industriell nicht verwertbarem Holz bestehen, das durch die Stürme 2009 angefallen ist. Bei der Verbrennung sollen trotz der Vergrößerung der Anlage nicht mehr Geruchs- und sonstige Belastungen für die Umgebung entstehen als bisher. Kritiker vermissen jedoch die Einbeziehung der rund 10.000 jährlichen LKW-Fahrten in die Verbrennungsanlage.

(B. Dubourg: L’énergie sort du bois, in : SUD OUEST, 9. April 2010)

 

Besitzerwechsel

Die Besitzer des Château Montrose in Saint Estèphe haben direkt vor ihrer Haustür die Gelegenheit ergriffen, um ihre Anbauflächen zu vergrößern. Sie kauften 22 ha in Fontpetite, das früher schon einmal zum Château Montrose gehört hat. Der Preis pro Hektar lag bei 900.000 Euro. Damit hat Saint-Estèphe zu den bisher bei den Verkaufspreisen führenden Gebieten Margaux und Pauillac aufgeschlossen. Schnäppchenjäger werden jetzt wohl auch um Saint-Estèphe einen Bogen machen.

(C. Compadre : Montrose achète 22 ha à Phélan, in: SUD OUEST, 8. April 2010)

 

Radwege

Mit insgesamt 600 km Radwegen ist das Département Gironde auf diesem Gebiet die Nummer eins in Frankreich, was der Conseil Général des Départements  in diesem Jahr anlässlich der in das Médoc führenden Etappe der Tour de France  werbewirksam herausstellen will. Leitgedanke soll dabei sein, den Besuchern neben hochklassigem Radsport die Gelegenheit zu eigener Bewegung per Rad anzubieten.

(Les pistes cyclables en vedette, in: SUDOUEST, 8. April 2010)

 

Eröffnung der Boutique von Label Soulac

Am letzten Samstag eröffnete Label Soulac für 2010 die  Boutique 1900 in Soulac an der Place de l’Eglise. Nach dem Studium zeitgenössischer Modezeitschriften und der Materialiensuche auf Flohmärkten und in vielen Geschäften konnte von den Nähkünstlerinnen schon eine Anzahl phantasievoller Kostüme hergestellt werden. Label Soulac wird das diesjährige Programm für Soulac 1900 unter anderem am 30. April und am 2. Mai am Quai des Vins in Port Médoc vorstellen.

(M. Caporal : La boutique 1900 a ouvert ses portes, in: SUDOUEST, 8. April 2010)

(UM, 7. April 2010)

 

Windkraft in Frankreich

In Frankreich sind im letzten Jahr 518 Windkraftanlagen gebaut worden. Deren Gesamtzahl ist damit landesweit auf 2914 gestiegen. Sie produzierten 2009 8,8 Terrawattstunden, das sind 1,6% des gesamten französischen Stromverbrauchs.

(Éoliennes, in: SUD OUEST, 7. April 2010)

 

 

 

 

1400 Häuser werden abgerissen

Rund 1.400 Häuser, die während des Orkans Xynthia von den über die Deiche hereinbrechenden Wassermassen überflutet worden sind, werden nicht wieder aufgebaut, sondern abgerissen. Das geschieht auf Weisung der Regierung in Paris mit der Begründung, dass diese Häuser in Gebieten errichtet worden sind, in denen wegen der damit verbundenen Gefahren überhaupt keine Bauten hätten genehmigt werden dürfen. 798 dieser Häuser liegen in der Vendée und 595 in der Charente Maritime. Die fraglichen Häuser liegen in „zones noires“, schwarzen Zonen also, in denen kein sicherer Schutz vor Naturkatastrophen möglich ist., Sie sollen daher auch nicht mehr geschützt werden, sondern der Natur zurückgegeben werden. Den Besitzern der Behausungen sollen Kaufangebote gemacht werden, notfalls finden Enteignungen statt.

(Xynthia : près de 1.400 logements inondés seront détruits selon Luc Chatel, in : SUD OUEST, 7. April 2010)

 

Bordeaux draußen

Die Girondins von Bordeaux haben am Mittwoch ihr Champions League-Rückspiel zwar 1:0 gegen Lyon gewonnen, doch reichte das nicht, um die Hinspielniederlage wettzumachen. Also kein Halbfinale Bayern München – Bordeaux. Stattdessen wird die Mannschaft aus Lyon Gegner der Münchener sein.

(UM, 7. April 2010)

 

 

Gedenkfeiern

In der zweiten Aprilhälfte jährt sich zum 65. Mal die Befreiung des Médoc aus deutscher Besatzung, die ihren Abschluss am 20. April gefunden hatte. Aus diesem Anlass werden an mehreren Orten, an denen besonders verlustreiche Kämpfe stattgefunden haben, Gedenkfeiern abgehalten.

Die Erinnerungszeremonien beginnen am Samstag, d. 17. April um 11.00h in Lesparre auf dem Friedhof an der rue de la Brigade Carnot. An demselben Tag wird um 15.00 h ein Gedenken in Vensac an der Stele des pont du paysan und um 15.30h an der Stèle des Arrestieux stattfinden. Immer noch am Samstag ist für 16.30 h in Montalivet eine Erinnerungsfeier am Denkmal für die Höhe 40 (Cote 40) und anschließend am Denkmal für den Leutnant Hoffmann geplant.

Am Sonntag finden nach einem Zusammentreffen um 9.45 in Le Verdon Gedenkfeiern statt an der alten Mairie und am Fort von Le Verdon. Um 11.00h werden Blumengebinde an den Bunkern des Port de Neyran niedergelegt und an der Stèle des Huttes.

Um 11.30 Versammlung am Denkmal für die Médoc-Front in Soulac und danach gemeinsamer Gang zur Stele der Esplanade des Arros .

(M.C.: Le 65e anniversaire se prépare activement, in : SUD OUEST, 6. April 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wir haben vor kurzem an diese Kämpfe erinnert und die Informationen mehrfach, zuletzt heute, ergänzt. Um dorthin zu gelangen, können Sie hier klicken.

 

Cognac auf Weltreise

Der erste Passagierdampfer dieses Jahres, der gestern in Bordeaux anlegte, hatte als besonderen Reisenden auch ein Fass Cognac an Bord. Die darin enthaltenen 350 Liter des hochkarätigen Getränks waren  ein Jahr lang rund um die Welt geschippert, bevor sie  in der nächsten Woche von Sachverständigen begutachtet werden. Dabei soll festgestellt werden, ob Seeluft und –reisen Einfluss auf die Qualitiät des Getränks haben. Wir vermuten, dass nein, aber für die Tester wird es eine gute Gelegenheit sein, dem Cognac ordentlich nahezutreten.

(Un fût de Cognac a fait le tour du monde, in: SUD OUEST, 6. April 2010)

 

Kurzer Prozess?

In Spanien wird der Prozess wegen des Untergangs des Tankers Prestige im Jahr 2002 vorbereitet. Die Erwartungen derjenigen, die gehofft hatten, für erlittene Beeinträchtigungen Schadenersatz zu bekommen, müssen aber wohl weit nach unten korrigiert werden. Der spanische Staat, dessen Behörden nach weit verbreiteter  Ansicht durch Fehlentscheidungen wesentlich zum Untergang des Tankers beigetragen haben, wird nicht zur Rechenschaft gezogen. Zivile Nebenkläger sind nicht zu gelassen, und auch die Umweltproblematik wird wohl keine Rolle spielen.

(D.Richard: „Ce n’est pas gagné pour le ‘Prestige’ », in SUD OUEST, 6. April 2010)

 

 

Hafenbilanz

Der Güterumschlag im Grand Port Maritime von Bordeaux ist im ersten Trimester 2010 gegenüber dem Vorjahr um 4,3% zurückgegangen. Verglichen mit Januar und Februar haben die Umschlagsleistungen im März jedoch um 13,2% zugelegt. Auf vergleichsweise hohem Niveau hat sich der Holzumschlag mit 37.600 Tonnen gehalten, demgegenüber ist der der Umschlag von Erdölprodukten gesunken.

(SUD OUEST, 6. Aril 2010)

 

Aufschwung

Gute Nachrichten für das Flugfeld in Montalivet : Seit wenigen Tagen ist eine neue Fluglehrerin im Einsatz, die dem Club, der das Gelände betreibt, neuen Schwung verleihen soll.

Das Flugfeld hat eine Piste von 800 m Länge, bei 18 m Breite, in bestem Zustand, seit vor fünf Jahren der Teerbelag erneuert wurde. Der Aeroclub von Vendays-Montalivet bietet Lehrgänge für die Ausbildung zum Piloten an. Inhabern von Flugscheinen wird die Möglichkeit geboten, ihre Kenntnisse aufzufrischen und auf den neuesten Stand zu bringen. Während der Sommersaison bietet eine private Firma (Airmauss) Fallschirmlehrgänge an.

(J. Lestage : La base de Montalivet a son pilote instructeur, in : S(D OUEST, 6. April 2010)

 

Weinkeller im Internet

Emeric Sauty aus Chalon, dessen Familie bereits 1855, als die Klassifizierung der Bordeaux-Weine in 5 Kategorien eingeführt wurde, den Bordeaux-Weinen sehr zugetan war und die eine Sammlung edelster Weine dieses Anbaugebietes anlegte, eröffnete 1995, zusammen mit seinem Freund Thierry Mancet, einen virtuellen Weinkeller im Internet, der inzwischen einer der größten weltweit ist. Mit 35 Angestellten bedient der Internetweinkeller 50.000 Kunden. Zu den Dienstleistungen des Hauses Sauty gehört auch die Herausgabe der  Weinmagazine „Mythes de Bordeaux“ und „L’Art français du vin“.

(Isabelle de Montvert Chaussy, Vin de prestige sur le Net, in: SUDOUEST, 5. April 2010)

 

Holzhäuser im Aufwind

Im Médoc stehen architektonisch ansprechende, luxuriös ausgestattete, nach ökologischen Gesichtspunkten gebaute Holzhäuser immer höher in der Gunst der Käufer. Die Bauherren sind sich dabei des Umstandes bewusst, dass der Bau von Holzhäusern naturnah und daher umweltverträglicher ist als der anderer Häuser. Dazu kommt, dass Holzhäuser eine wesentlich kürzere Bauzeit haben als andere Konstruktionsverfahren.

Wenig verwunderlich vor diesem Hintergrund, dass z. B. in Talaris, Carcans oder Talais ganze Neubaugebiete in  Holz ausgeführt werden.

(Camille Chignac, Cabanes haut de gamme, in: SUD OUEST, 5. April 2010)

 

 

Grünabfälle

In der Gemeinde Satint-Medard-en-Jalles war bislang die Abfuhr von Grünabfällen kostenlos. Dieser erfreuliche Zustand ist aufgehoben worden durch einen Beschluss des Gemeinderats. Danach werden jetzt verlangt für die kleinste Menge von Grünabfällen (bis 2 m³) 15 Euro. Für die nächste Stufe (2 bis 5 m³) sind 24 Euro zu entrichten. Gebührenpflichtig wird auch die Abfuhr von Sperrmüll.

(H.P.:Gros déchets: la main au portefeuille, in: SUD OUEST, 2. April)

 

 

Traditionskühe

In Bordeaux-Lac wurde auf 160 ha Fläche ein Projekt realisiert, das einen parc floral (31 ha), Wald (85), Weiden (20 ha) und Wasserflächen (11 ha) umfasst und als Naherholungszone für die Bewohner von Bordeaux eine wichtige Rolle spielt. Bei Anlage und Unterhalt wurde und wird auf natürliche Verfahren gesetzt. Chemie ist tabu. Zu dem Konzept gehört auch das Bemühen, einheimische Tiere, sowohl wildlebende als auch Haus- und Nutztiere zu erhalten. Auffälliges Beispiel ist eine vor drei Jahren angesiedelte Herde von schwarzweißen Bordeaux-Kühen, die einer vom Aussterben bedrohten Rasse angehören, weil sie nicht die Milchleistungen erbringen, die für die Landwirtschaft gebraucht werden. Inzwischen hat es Nachwuchs gegeben, und die Herde ist auf 13 Köpfe angewachsen. Die Kühe leben übrigens das ganze Jahr im Freien und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung eines naturnahen Umfeldes, von dem Insekten, Vögel und andere Tiere profitieren.

(P. Faure : Au bonheur de la bordelaise, in : SUD OUEST, 4. April 2010)

 

 

Erneuerbare Energien

Das Département Gironde hat kein Erdöl, aber es verfügt über andere Energiequellen, deren Erschließung allerdings noch in den Anfängen steckt. Die Kommission des Départements für erneuerbare Energien schlägt vor, in diesem Bereich in Holz, Methangas, Sonnenergie, Erdwärme und Windkraft zu investieren, um die bisher recht einseitig strukturierte Energiewelt neu aufzustellen. Diese Vorschläge sind in einem Gutachten enthalten, das eine in diesem Bereich tätige Gesellschaft erstellt hat. Vor vorschnellen Erwartungen sollte allerdings gewarnt werden, denn einen ähnlichen Bericht gab es schon 2008, ohne dass daraus allzu sichtbare Folgen entstanden. 

(H. Mathurin: La Gironde n’a pas de pétrole mais elle a de l’énergie propre, in : SUD OUEST, 3. April 2010)

 

 

Heimpleite

Die Girondins aus Bordeaux sind derzeit nicht gerade in einer Erfolgspur. Nach der Niederlage in der Champions League bei Lyon gab es jetzt in der Meisterschaft eine Heimniederlage (1:2) gegen Nancy. Damit verbunden ist der Verlust der Tabellenführung. Wenn es ganz schlecht läuft, kann Bordeaux an diesem Wochenende auf den vierten Tabellenplatz zurückfallen.

(UM, 3. April 2010)

 

 

Schmerzliche Erinnerungen

Vor 65 Jahren fand am 2. April 1945 ein für die Einwohner von Lesparre unerwarteter Artillerieangriff auf die Stadt statt. Das Feuer kam aus einer Stellung bei Saint-Vivien, das damals zum Vorfeld  der noch von deutschen Truppen gehaltenen Festung Gironde Süd gehörte. Die ersten Einschläge trafen ein Haus am cours Jean-Jaurés und den Platz vor der Post. Es gab Tote und Verletzte, die in der école Notre-Dame versorgt wurden.

(S. Dubost: Bombardée il y a 65 ans, in: SUD OUEST, 2. April 2010)

 

 

Mißwahl

Die Wahl der Miss Médoc 2010 findet in Lesparre statt. Nachdem die zeitweise unsichere Finanzierung steht, wurde der Vertrag unterzeichnet. Das Ereignis findet am 22. August im Espace François Mitterand statt. Beginn 15.00h.

(J.Lestage: Miss Médoc 2010: c’est signé pour Lesparre, in : SUD OUEST, 2. April 2010)

 

Aprilscherze

Der 1. April ist, wie auch in diesem Jahr zu sehen war, ein Datum, bei dem man nicht alles glauben darf, was in Wort, Bild oder Schrift verbreitet wird. Der SUD OUEST amüsierte gestern mit einer Meldung über ein kurioses Brückenprojekt in Bordeaux.

Der Bürgermeister von Barsac lancierte eine Meldung im Stile einer Nachrichtenagentur. Darin kündigte er an, Präsident Sarkozy wolle 2012 dem politischen Leben entsagen und sich mit seiner  Gattin aufs Land zurückziehen. Wohin? Nach Barsac, natürlich. Es ist kein Geheimnis, dass der bewusste Bürgermeister nicht zu den Sarkozy-Fans gehört.

( Hier, c’était le jour des poissons, SUD OUEST, 2. April 2010)

 

Anmerkung der Redaktion :  Auch in den Médoc-Notizen soll es eine Meldung gegeben haben, die nicht auf dem Boden der Seriosität stand. Wir sind auf der Suche.

 

 

Wal in Nöten

Am 31. März strandete kurz vor Mittag nahe beim Phare de La Coubre ein etwa drei Jahre alter Finnwal. Bei rund 3,60m Länge wurde sein Gewicht auf 450 kg geschätzt. Allerhand also für einen Wal in unmittelbarer Küstenähe bei nur noch geringer Wasserhöhe. Über sieben Stunden haben Feuerwehrleute aus Royan und aus La Tremblade sich bemüht, den Meeressäuger wieder zurück ins offene Wasser zu bringen. Vor allem durch den Stress, unter dem das Tier stand, war es wohl selbst nicht mehr in der Lage, das allein Richtige zu tun und den Hilfen der Feuerwehrleute nachzugeben. Bei Einbruch der Dunkelheit war noch nicht klar, ob die Rettung erfolgreich war.

(S. Carbonnel: Une baleine s’échoue sur la côte charentaise, in: SUD OUEST, 1. April 2010)

 

Poisson d’avril

So ganz genau weiß niemand, warum die poisssons d’avril so heißen, dennoch ist klar, dass es Scherze und Streiche sind, die am 1. April  verübt werden, um die Mitwelt zu erheitern. Beliebte Tatorte sind Presse, Fernsehen und Internet. Im SUD OUEST wurde jetzt das Projekt einer weiteren Brücke über die Garonne in Bordeaux vorgestellt, das wahrhaft possierliche Gedanken vereinigt, um Zweirädern einen Übergang auf das andere Garonneufer in Höhe der Quinconces zu ermöglichen. Man muss sich eine Art Kreuzung zwischen fester Brücke, Klappbrücke und Fähre vorstellen, die fast nichts kosten würde, dabei aber im Handumdrehen zu erstellen wäre. Einziges Handicap scheint wohl zu sein, dass das Projekt nicht zu realisieren ist. Macht nichts, sollte ja auch nur als poisson d’avril dienen.

(Un pont de plus, in : SUD OUEST, 1. April 2010)

 

Bahnhofssperrung

Der Bahnhof Saint-Jean in Bordeaux wird zur Zeit aus- und umgebaut, um seine bisher durch die wenigen die Garonne überquerenden Gleise begrenzte Leistungsfähigkeit zu steigern. Im Zuge der erforderlichen Ausbauarbeiten wird jetzt der Bahnhof rund 85 Stunden lang geschlossen vom 13. Mai, 1.15 h bis zum 15. Mai 13.30 h. In dieser Zeit werden Autobusse im Pendelverkehr versuchen, die Reisenden um den Bahnhof herumzuführen. Das wird Verzögerungen mit sich bringen, den Reiseverkehr aber nicht unterbinden.

(D. Llherm : La gare Saint-Jean fermée du 13 au 16 mai, in : SUD OUEST, 1. April 2010)

 

Schmalspurdampf in Euronat ?

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