Villa von Montcaret

 

Zur Villa rustica von Montcaret

 

Im 1. Jahrhundert entstand auf dem Boden der heutigen Gemeinde Montcaret, die im Westen des Departements Dordogne und etwa 38 km von Bergerac entfernt liegt, eine Villa rustica, also ein Landgut von beträchtlicher Größe. Die rund 4000 m² große Villa wurde von den Alamannen 275 n. Chr. zerstört, dann wieder aufgebaut und zu Beginn dese 5. Jahrunderts erneut zerstört. Im frühen Mittelalter entstand am selben Ort eine Benektiner-Abtei, die in den Regligionskriegen des 16. Jahrhunderts unterging. Die Kirche St. Pierre überdauerte als Ruine, bevor sie im 19. Jahrhundert im neoromanischen Stil wiederaufgebaut wurde.

Von der gallorömischen Villa haben umfangreichen Mauerreste und  reichhaltige Mosaikböden überdauert, die erkennen lassen, dass der Bauherr einst über beträchtliche fnanzielle Mittel verfügte, um seinen Wohnsitz dekorativ auszugestalten.

Die Villa wurde in den 1920er und 1940er Jahren ausgegraben und schon 1926 als monument historique eingestuft. Später wurde über einem Teil der Villa ein Museum errichtet, das einen großen Teil der an Ort und Stelle ausgegrabenen Fundstücke zeigt.

 

Beginn des Rundgangs. Erhalten sind vorwiegend Mauerreste, die im Lauf der Jahrhunderte vom Erdreich bedeckt worden waren und erst bei den Ausgrabungen im 20. Jahrhundert wieder freigelegt wurden. Das Dach, das hier im Hintergrund zu sehen, ist jüngeren Datums. Es wurde angelegt, um darunter befindliche Grabungsergebnisse zu schützen.

 

Eines von einer Reihe von Mosaiken, die die Wohn- und Aufenthaltsräume dieser Villa rustica zierten. Ihre relativ große Zahl weist auf den Reichtum des früheren Besitzer hin.

 

Alle Mosaiken sind Einzelanfertigungen, die sich inhaltlich deutlich voneinander unterscheiden.

 

Die erhaltenen Mauerreste zeugen von der Solidität der römischen Baukunst. Dass trotz der Robustheit der Ausführung der Bauwerke nur die unteren Teile der Gebäude erhalten geblieben sind, liegt daran, dass man diese Bauten in späteren Jahrhunderten als Steinbrüche verwendete, um Materialien für neue Gebäude zu gewinnen. Dieser aus heutiger Sicht respektlose Umgang mit den Zeugnisen der Vergangenheit machte erst im 19. Jahrundert einer Einstellung Platz, die versuchte, das Erhaltene zu bewahren.

 

Ausschnitt aus einem Mosaik

 

Noch ein Mosaik, diesmal mit einfacheren geometrischen Formen

 

Eines von mehreren Gräbern, die im Mittealter rund um die Kirche, die inmitten der Villa rustica angelegt worden war, eingefügt wurden. Zur Römerzeit waren Bestattungen nur außerhalb der Mauern bzw. Ortsgrenzen erlaubt, also keinesfalls in oder nahe bei Wohnanlagen

 

Der zentrale Raum der villa rustica

 

Auch hier wurden im Mittelalter Gräber angelegt

 

Die Böden wurden über eine Warmluft-Fußbodenheizung erwärmt, was ein überaus angenehmes Raumklima erzeugte.

 

Die unter dem Fußboden durchgeleitete erwärmte Luft stieg in solchen kaminähnlichen Kanälen in den Wänden nach oben und wurde in Dachhöhe freigesetzt.

 

Die Kirche wurde inmitten der Mauern der villa rustica angelegt. Sie erhielt ihre heutige Gestalt allerdings erst im 19. Jahrhndert. Immerhin unterstreicht sie eindrucksvoll die Größe der römischen Baulichkeiten.

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