Médoc-Notizen 2008

 

Médoc-Notizen Januar – Dezember 2008

 

Dezember 2008

Neues Leben für Port de Goulée

Der Bürgermeister von Valeyrac, Philippe Duport, gibt seinen Mitbürgern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ermutigende Zukunftsperspektiven, indem er ein Projekt für das Jahr 2009 vorstellt, das den Ort attraktiver machen und neue Arbeitsplätze schaffen soll. Der Port de Goulée soll durch den Bau eines Fischereimuseums und die Anlage einer Schiffsanlegestelle, von der aus Touren auch zu den Weingütern unternommen werden können, die Einrichtung eines Sanitärgebäudes und eines Wohnmobilstellplatzes weitere Touristen anziehen. Noch befinden sich diese Ideen im Stadium der Vorplanung, aber sie sollen möglichst bald von einem Expertenteam konkretisiert werden.

(Anne-Rose Bakirdjan: Projet de révitalisation du port de Goulée, in SUDOUEST/ Dienstag, 30. Dezember 2008)

 

 

Vor zwei Jahren: Rauchen wird  echtes Gesundheitsrisiko

Seit dem 31. Dezember 2007 ist die Welt nicht mehr das, was sie einst war. Dies gilt zumindest für Raucher, denen es seit diesem Datum in Frankreich untersagt ist, sich beim Rauchen in wohltemperierter Umgebung wohlzufühlen. Seit dem Januar 2008 darf nicht mehr am Arbeitsplatz und in öffentlichen Gebäuden geraucht werden, sondern nur noch an der frischen, und wintertags meist recht unterkühlten Luft. Was man sich dabei alles einfangen kann…

Um ihren Gästen dieses Ungemach zu ersparen, haben einzelne Lokale spezielle Räume für Raucher eingerichtet, andere haben auf ihren Terrassen Heizstrahler installiert, die den Nikotinabhängigen dabei helfen, sich an die Zeiten zu erinnern, als man rauchen konnte ohne dabei zu frieren.

Im Großen und Ganzen ist das Rauchverbot respektiert worden, wenigstens für die öffentlichen Gebäude und den Arbeitsplatz. Ob das als flächendeckende Aussage durchgehen kann, ist angesichts der nur geringen Kapazitäten der Ordnungshüter für Kontrollen in diesem Bereich allerdings schwer zu sagen.

Am schlechtesten weggekommen sind die kleinen Lokale an der Ecke, die keinen abgetrennten Raucherraum einrichten können und nicht über eine heizbare Terrasse verfügen. Dort sind die Umsätze fühlbar zurückgegangen, so dass mancherorts befürchtet wird, dass ein Teil dieser kleinen bars Schwierigkeiten haben wird, das kommende Jahr zu überleben.

In Bordeaux ist man bei aller Bereitschaft, die Einhaltung des Gesetzes zu befördern nicht kleinlich, wenn es um die Tolerierung mancher hausgestrickter Terrassenbeheizung geht. Weiter will man den Rauchern die Schmerzen und Gewissensbisse nehmen, die sie verspüren, wenn sie ihre oft nur angerauchten Glimmstengel auf den Bürgersteig werfen: Überall, da wo es sich lohnt, werden kommunale Aschenbecher aufgestellt. Was, wenn die keiner mehr braucht, weil wirklich alle aufhören mit dem Rauchen?

(Catherine Darfay: 2007, fin des clopes au chaud in: SUD OUEST, 30. Dez. 2008)

 

 

Vor fünf Jahren: Rückkehr der Straßenbahn nach Bordeaux

Vor ziemlich genau fünf Jahren, am 21. Dezember 2003,  wurde die erste der neuen Straßenbahnlinien in Bordeaux in Anwesenheit des Staatspräsidenten Chirac und begleitet von zahlreichen Pannen eröffnet.

So richtig eröffnet wurde sie am Tag ihrer Eröffnung nicht, denn abgesehen von einem einzigen Frühzug streikte das neue Gefährt erst einmal. Schuld war ein Defekt, der von dem revolutionär gewollten System der Stromversorgung der Tram ausging, das in der Innenstadt ohne Oberleitung, die sonst standardmäßig für den Betrieb von Straßenbahnen gebraucht wird, auskommt. Die Panne vollzog sich vor den Augen von rund 350.000 Schaulustigen, die als ersten Eindruck mitnahmen, dass Straßen-bahnfahren zwar abenteuerlich sein kann, besser aber unterlassen wird, wenn man die Absicht hat, ein bestimmtes Ziel zu einer bestimmten Zeit zu erreichen.

Es brauchte fast eineinhalb Jahre, um der neuen Tram die Kinderkrankheiten auszutreiben und sie wirklich betriebsfest zu machen, aber es hat sich gelohnt. Heute nutzen täglich 150.000 Fahrgäste das inzwischen aus Bordeaux nicht mehr wegzudenkende Verkehrsmittel. Tendenz weiter steigend.

(Denis Lherm : 2003, le retour du tramway, in: SUD OUEST, 29. Dez. 2008)

Mehr mit Text und Bildern zur Straßenbahn in Bordeaux und zum System ihrer Stromversorgung: Klicken Sie hier

 

Gemeinsam gegen die Winterkälte.

Die kalte Jahreszeit mit ihren eisigen Temperaturen ist hart für obdachlose Menschen, die in besonderer Weise den harten Seiten des Wetters ausgesetzt sind. Dem Regime der Eiseskälte  haben  34 Departements hauptsächlich im Norden Frankreichs und im Raum Lyon mit einer konzertierten Aktion, dem“ plan grand froid“ den Kampf angesagt. Dieses Programm soll in diesem Jahr erstmals dezentral  von den lokalen Präfekturen in Gang gesetzt werden. Anfang November 2008 stellte Wohnungsministerin Christine Boutin einen Notunterbringungsplan für den Winter vor, der 16.400 Menschen Unterkunft garantieren soll. Diese  Erhöhung der Aufnahmekapazitäten für Obdachlose ist gegenüber 2006 mit 3.138 Plätzen eine erhebliche Steigerung. Trotzdem wird befürchtet, dass es bei länger andauerndem starkem Frost zu Schwierigkeiten bei der Beherbergung von Bedürftigen kommen kann. Geographisch gesehen ist Calais, von wo aus immer viele Migranten nach Großbritannien zu gelangen versuchen, ein besonders neuralgischer Punkt. Zusätzlich zu Übernachtungsmöglichkeiten soll  dafür gesorgt werden, dass auch Aufenthaltsräume tagsüber zur Verfügung gestellt werden, in denen Menschen sich aufwärmen und ihren hygienischen Bedürfnissen nachkommen können.

(La bataille du froid in: SUD OUEST, 29. Dez. 2008)

 

Der Herbergsvater geht

Nach 26 Dienstjahren geht Mircéa Pelé, Leiter der Jugendherberge in Bordeaux ,in den Ruhestand. In seiner Person spiegelt sich zu einem guten Teil die unruhige und spannungsreiche Geschichte unseres Kontinents wider. Pelé wurde 1945 in Rumänien geboren, wollte aber, seit er bewusst denken konnte, der kommunistischen Diktatur in seinem Heimatland entfliehen. Er heiratete noch in Rumänien. Bald darauf gelang seiner schwangeren Frau die Flucht, er fand jedoch keine Chance, ihr zu folgen. Seine Frau fand Unterschlupf bei einer Familie in Bordeaux, die ihr half, sich an den französischen Präsidenten zu wenden, dank dessen Intervention dem jungen Pelé schließlich zwei Jahre nach seiner Frau die Ausreise aus Rumänien ermöglicht wurde. Er fand Arbeit in Bordeaux als Kraftfahrer und vertrat gelegentlich den damaligen Herbergsvater, dessen Nachfolger er schließlich 1982 wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Jugendherberge 240 Schlafplätze, heute sind davon wegen des Rückgangs der Nachfrage 108 geblieben.

(Denis Lherm :Le « père » Mircéa Pelé bientôt sorti de l’auberge, in: SUD OUEST, 28. Dez. 2008)

 

Wiedergefunden

Der 12. März 1915 war sicherlich einer der bewegendsten Tage im bewegten Leben von Sarah Bernhardt (1844 – 1923), der berühmtesten Schauspielerin ihrer Zeit. Als Folge eines unheilbaren Bühnenunfalls musste ihr ein Bein amputiert werden. Die Operation wurde von einem der damals renommiertesten Chirurgen in Bordeaux vorgenommen.

Für die Ausstellung  des in Formol konservierten amputierten Beines bot der amerikanische Zirkusunternehmer Barnum 100.000 Livres. Sarah Bernhardt soll lediglich telegrafiert haben: welches?

Das Bein wurde in der Klinik, in der die Operation stattgefunden hatte, aufbewahrt, verschwand jedoch vor einigen Jahren auf unerklärliche Weise nach einem Umzug in ein moderneres Gebäude. Es ruhte und ruht noch, wie sich erst kürzlich herausstellte, in einem Glasbehälter im pathologischen Labor der Universität von Bordeaux.

Sarah Bernhardt erholte sich von dem ihr Leben verändernden Eingriff in der Villa Eureka in Andernos-Les- Bains. Sie trug die Tatsache ihrer schweren Behinderung mit großer Fassung und Energie und spielte auch danach weiter Theater. In ihrem Rollstuhl sitzend meinte sie, sie sei nun wie die byzantinischen Kaiserinnen, die getragen oder geschoben wurden.

(SUD OUEST 28. Dez. 2008 )

 

 

Vor neun Jahren – 27. Dezember 1999

Der Orkan Martin, der vor neun Jahren das Médoc verwüstete, ist sicher das Naturereignis der letzten Jahre, das sich am tiefsten in das Gedächtnis derjenigen eingegraben hat, die damals den Naturgewalten ausgesetzt waren.

Noch heute sind in vielen Waldstücken deutlich wahrnehmbare Spuren zu sehen, die dieses Ereignis hinterlassen hat.

Der Orkan blockierte 2.600 km Straßen mit umgestürzten Bäumen, Ästen oder Bauschutt.

In Saint-Louis-de-Montferrand und Ambès gab es Überschwemmungen durch die Wassermassen der Garonne bzw. Dordogne, die die Wucht des Orkans in die Straßen trieb.

Bei Braud-et-Saint-Louis fürchtete man angesichts der herandrängenden Wassermassen um die Sicherheit des Atomkraftwerks. Später erfuhren die Anwohner, dass ein schlimmer Störfall nur knapp vermieden werden konnte.

Die Bilanz für das Département Gironde ist schwer: 400.000 Einwohner ohne Strom, 110.000 Menschen ohne Trinkwasser, 60.000 ohne Telefon, 50 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens ohne Strom, Wasser und Heizung, 4.000 Dächer zerstört, 18 Millionen Kubikmeter Holz zerstört, davon 10 Millionen im Médoc.

Drei Todesopfer und 62 Verletzte wurden registriert. Rettungskräfte brachten 3.000 Personen Hilfe. 3.000 Reisende waren in Zügen blockiert.

(Jean-Paul Vigneaud : Le choc de la tempête, in: SUD OUEST, 27. Dez. 2008)

 

Zu Informationen über den Orkan in Euronat: Klicken Sie hier

 

 

 

Wandalismus in Soulac

Manche Zeitgenossen haben offenbar gar keine Skrupel mehr. Das musste die Inhaberin der Boutique Grain de Sable in der rue de la Plage in Soulac erfahren. Sie hatte als Teil ihrer weihnachtliche Dekoration vor ihrem Laden 34 m² roten Teppichbodens ausgelegt, der plötzlich und über Nacht verschwunden ist. Die Diebe haben, da sie zwei schwere und massive Pflanzgefäße nicht zur Seite schaffen können, den Teppichboden an den Stellen ausgeschnitten, wo sie ihn nicht mitnehmen konnten. Jetzt haben sie eine ziemlich löcherige Beute, mit der sie wohl nicht viel anfangen können und die Besitzerin des Grain de Sable den Ärger.

(Maguy Caporal: Du vandalisme en cadeau, in:  SUD OUEST, 26. Dez. 2008)

 

 

Neuer Wärter für die Vogelinsel

Die Vogelinsel im Becken von Arcachon, touristischer Anziehungspunkt von Bedeutung, hat einen neuen, von der Gemeinde La Teste-de-Buch besoldeten Wärter. Der Vorgänger hatte es nur wenige Monate auf diesem Posten ausgehalten, der danach fast ein Jahr lang unbesetzt war. Vor allem im Winter ist die Arbeit auf dem 1657 ha großen Inselchen recht einsam, da es in dieser Zeit kaum oder keine Touristen gibt.  

Der neue Wärter stammt, anders als seine Vorgänger, aus der Gegend, ist verheiratet, hat zwei Kinder und verfügt über eine solide Ausbildung als Garten- und Waldfachmann. Zu seinen Obliegenheiten gehört nicht nur die Aufsicht über die zwei weit bekannten cabanes tchanquées, Hütten auf Stelzen, sondern auch die Fürsorge für insgesamt 42 auf der Insel verteilte Hütten.. Auf dem privaten Teil der Insel gibt es sechs weitere Hütten, für die ein privater Führer zuständig ist. Dem neuen städtischen Wärter obliegt jedoch auch in diesem Teil der Insel die Überwachung der gesetzlichen Auflagen für den Natur- und Vogelschutz. Er kann und soll Verstöße gegen diese Vorschriften mit Bußgeldern ahnden.

(Sabine Menet: Seul avec la nature, in: SUD OUEST, 26. Dez. 2008)

 

Adresse: Bordeaux, cathédrale Saint-André

Was man denkt, wenn jemand sagt: „Besuch mich, ich wohne in der cathédrale Saint-André in Bordeaux“, ist schwer vorhersagbar. Meistens wird die Reaktion wohl in Richtung von Vermutungen gehen, dass mit demjenigen, der eine solche Einladung ausspricht, irgendetwas nicht ganz richtig sein kann.

Tatsächlich liegt das Problem aber nicht auf der Seite des Einladenden, denn es gibt sie tatsächlich, diese Adresse cathédrale saint-André. Der dort Wohnende heißt Armando mit Vornamen und ist der Küster des ersten Gotteshauses am Platze und er ist das schon seit einigen Jahren. Dass er die genannte Adresse angeben kann, liegt daran, dass seine Dienstwohnung oben an die Kathedrale angebaut ist und er somit ganz zu Recht dorthin einladen kann. Sie befindet sich an der Südfassade über der Sakristei und kann sogar mit einem stattlichen Balkon aufwarten. Für den Küster ist seine Wohnung der Mittelpunkt von Bordeaux, und, so kann er hinzufügen, er wohnt direkt im Hause Gottes.

(Jean-Paul Vigneaud :  « Viens chez moi, j’habite à la cathédrale Saint-André ! », in SUD-OUEST, 25. Dez. 2008)

 

Kleiderschwemme in Saint-Vivien

Die Kleiderbörse in Saint-Vivein, die erste ihrer Art im Département Gironde, findet mehr und mehr Zuspruch. Der Idee, die zur Gründung dieser Einrichtung geführt hatte, lag das Bestreben zugrunde, sozial Schwächeren zu helfen.

Zu diesem Zweck wird Kleidung gesammelt, aufbereitet und verkauft. Der Trägerverein, die antenne du Secours catholique de Saint-Vivien-de-Médoc macht in einem Flugblatt, mit dem um Spenden für die Kleiderbörse gebeten wird, klare Vorgaben : Gesucht werden qualitativ einwandfreie und modisch tragbare Kleidungstücke. Die werden dann sortiert, gereinigt und für die Abgabe aufbereitet. Das besorgen rund zehn freiwillige Helfer, ohne die das Vorhaben nicht zu realisieren wäre. Die immer zahlreicheren Käufer, die die Börse aufsuchen, stammen aus allen sozialen Schichten. Die Einnahmen gehen ohne Abzüge an den Secours catholique von Bordeaux und werden verwendet für kollektive oder individuelle Hilfsmaßnahmen.

Die Boutique Côté coeur, Côté fringues, in der die besagten Kleidungsstücke angeboten werden,  befindet sich in der hinter der Kirche beginnenden rue du marquis de Vignes-Oudides in Saint-Vivien-de-Médoc. Öffnungszeiten : Mittwoch 9.30 h bis 13.00 h, Freitag 14.30 h bis 18.00 h.

(Annabelle Georgen : Une épidémie de fripes ! in : SUD-OUEST, 25. Dez. 2008)

 

Klinik Lesparre

Der Bürgermeister von Naujac, der Anfang September, als Gerüchte kursierten, dass die Existenz der Poliklinik in Lesparre bedroht sei, eine Initiative zum Erhalt dieser für das Médoc wichtigen medizinischen Einrichtung gestartet hatte, sieht die Notwendigkeit seines Engagements in dieser Angelegenheit nach wie vor für gegeben. Der von Naujac ausgegangene Antrag für das Weiterbestehen der Klinik in der bisherigen Form, der an 52 Gemeinden des Médoc gerichtet worden war, ist inzwischen von 20 Gemeinderäten formell unterstützt worden.

Mit Zufriedenheit stellt der Bürgermeister von Naujac fest, dass es eine Reihe beruhigender Aussagen über die Zukunft der Klinik in Lesparre gegeben habe. Da noch keine definitive Entscheidung getroffen sei, müsse man wachsam bleiben und gegebenenfalls über neue Aktionen nachdenken.

(Robert Boivinet Polyclinique… la vigilance s’impose, in: SUD OUEST, 22. Dez. 2008)

 

Schlechte Aussichten für manche Fischarten

Wenn die globale Klimaerwärmung sich so ereignet wie prognostiziert, wird dies für einige Fischarten, die derzeit in französischen Gewässern noch anzutreffen sind, schwerwiegende Folgen haben, während unter Umständen andere davon profitieren könnten, wie z. B., die Alse (Maifisch) oder die Meeräsche.

Schlecht sieht es wohl aus für den Lachs, der noch in der Loire anzutreffen ist, während er aus Adour, Garonne und Dordogne schon nahezu verschwunden ist oder nur noch mit aufwendigen Maßnahmen erhalten werden kann. Auch für die Meerforelle sind die Prognosen schlecht.

(Jacques Ripoche : Sale temps pour les poissons migrateurs, in : SUD OUEST, 23. dez. 2008)

 

 

Günstig für Ölpestopfer

In dem jahrelangen Rechtsstreit um die Kosten, die durch die Ölverschmutzungen der Strände nach der Tankerkatastrophe von 1999 (Erika)  entstanden sind, ist jetzt ein Urteil ergangen, das den Geschädigten Anlass zur Hoffnung gibt. Die Cour de cassation (etwa vergleichbar dem dt. Bundesgerichtshof) hat nämlich entschieden, dass für Schäden im Umweltbereich derjenige aufzukommen hat, der das Produkt hergestellt hat, das die Schäden verursacht hat. Dies gilt zunächst für dien Untergang der Erika, die mit einer Ladung unterwegs war, die vom französischen Ölriesen Total stammte.

Die Cour d’appel (etwa einem dt. Oberlandesgericht vergleichbar) in Bordeaux hat nun die Höhe der Entschädigung festzusetzen.

Aus dieser Entscheidung werden sich Konsequenzen ergeben für die Behandlung der Schäden, die nach dem Untergang der Prestige (2002) entstanden waren, für die nun das Unternehmen in Haftung genommen werden kann, in dessen Auftrag das Schiff fuhr.

Das ist gut so, denn gerade im Fall der Prestige wäre sonst wohl nichts zu holen gewesen. Das 1976 in Japan gebaute Schiff gehörte einer Gesellschaft in Liberia, die Tochtergesellschaft einer griechischen Reederei war. Das Schiff fuhr unter der Flagge Panamas und war von einer Gesellschaft aus der Schweiz gechartert worden, die ihrerseits zu einer russischen Firmengruppe gehörte. Die Besatzung bestand aus Rumänen und Filipinos, die unter einem griechischen Kapitän arbeiteten.

Bleibt abzuwarten, ob das Gerichtsverfahren wegen der Prestige nun in Gang kommt und Entschädigungen gezahlt werden, die diese Bezeichnung verdienen.

(Jean-Pierre Deroudille et Hélène Rouquette-Valeins : La justice au secours des communes polluées, in : SUD OUEST, 20. Dez. 2008)

 

Vendays putzt sich  – Vergrößerung des CHM in Montalivet

Der Gemeinderat von Vendays-Montalivet hat auf seiner letzten Sitzung Beschlüsse gefasst, die weitreichende Folgen haben werden. Nutznießer dieser Maßnahmen wird zunächst der Orstkern von Vendays sein, wo das Ortsbild gewinnen soll durch die Verlegung der Stromversorgung in den Untergrund und die Aufstellung neuer und ansehnlicherer Straßenlaternen.

Für Montalivet ist eine Abänderung des bestehenden Flächennutzungsplanes beschlossen worden. Damit sind die Voraussetzungen für die Vergrößerung des Centre Héliomarin (CHM), die schon länger im Gespräch war, geschaffen worden.

Bei der Abänderung des Flächennutzungsplanes sind weiterhin vorgesehen worden die Anlage einer Deponie für Grünzeug in Berganton und der Bau eines Saisonplatzes für Landfahrer (gens du voyage). Dieser Platz soll Raum für 15 Wohnwagen bieten. Die Kosten übernimmt der Gemeindeverband Pointe du Médoc, die Anlage wurde vom Département vorgeschrieben.  

(Lyne Lobell : La ville se prépare à faire peau neuve, in : SUD OUEST, 19. Dez. 2008)

 

Auch Sterne könne sich vermehren.

Zumindest dann, wenn sie als Klassifizierung von Hotels verwendet werden. Das wird im Département Gironde in nächster Zeit zur Freude von wenigstens vier bisherigen Vier-Sterne-Hotels geschehen, wenn sie sich auf Veranlassung des Staatssekretärs für den Tourismus  mit einem fünften Stern schmücken können.

Es sind dies das Grand Hôtel-The Regent in Bordeaux, Le Relais Margaux  im Médoc, l’Hostellerie de Plaisance in Saint- Émilion und  Les Sources de Caudalie in Martillac. Die weiteren fünfzehn Vier-Sterne-Hotels des Départements rechnen sich Chancen aus, bald ebenfalls zu diesem illustren Kreis zu gehören.

Im übrigen werden im Département 11580 Hotelzimmer in 281 Hotels angeboten, davon 8.339 Zimmer im Großraum Bordeaux. Damit nimmt Bordeaux, bezogen auf die Einwohnerzahl, eine Spitzenposition in Frankreich ein, vor Lyon, Toulouse, Lille und Marseille

(Jean-Paul Vigneaud : Une étoile est née, in: SUD OUEST, 19. Dez. 2008)

 

Neue Arbeitsplätze für Pauillac?

Die Gesellschaft AAER-SAS, ein Gemeinschaftsgeschäft einer kanadischen und einer französischen Firma, plant in Pauillac eine Fabrikation für Windkraftanlagen aufzubauen. Ein geeignetes Gebäude, in dem einst das weltgrößte Luftkissenboot produziert wurde,  steht zur Verfügung, Verhandlungen zur Anmietung sind angelaufen.

Insgesamt werden knapp 40 Arbeitsplätze entstehen. Die Produktion könnte Ende 2009 beginnen, wenn bis dahin die erforderlichen Genehmigungen erteilt sind und die Finanzierung gesichert ist. Insgesamt wird mit Investitionen in der Größenordnung von 3,2 Millionen Euro gerechnet, von denen das Département 306.000 Euro zuschießen soll.

Um die Ansiedlung dieser Fertigungsanlage hatten sich mehrere Gemeinden bemüht. Die Entscheidung für den Standort Pauillac wurde nicht zuletzt wegen der günstigen Transportmöglichkeiten über Wasser gefällt.

(Julien Lestage: Pauillac au centre d’un projet de fabrication d’éoliennes, in: SUD OUEST, 18. Dez. 2008)

 

Schülerdemonstrationen gegen alles

In Frankreich haben es Reformen oft schwer, wenn sie mit den Interessen bestimmter Gruppen kollidieren. Das ist jetzt wieder geschehen, als die vom Bildungsminister Xavier Darcos angekündigte Reform der gymnasialen Oberstufe keine Gnade vor den Augen der Schüler fand. Es wurden landesweite Demonstrationen gestartet, die besonders im Südwesten breite Resonanz unter der Schülerschaft fanden. In Bordeaux waren es 70.000, die auf der Straße ihrem Unmut Luft machten (in Paris nur 2.000).

Die Regierung kündigte vorsichtshalber an, das geplante Reformpaket erst in einem Jahr umzusetzen, doch die Schüler und die sie unterstützenden gesellschaftlichen Kräfte wollen mehr: Sie wollen, dass das gesamte Reformpaket ersatzlos gestrichen wird. Die Ankündigung des Ministers, die Reformen noch einmal von Anfang an auf den Prüfstand zu stellen und sie auf keinen Fall gegen die Jugend durchzusetzen, half nicht, um den Widerstandswillen der Schüler und ihrer Funktionäre zu besänftigen.  

Bleibt abzuwarten, was von den Reformen übrig bleibt. Gut möglich, dass sie das Schicksal früherer Versuche teilen und ersatzlos in der Ablage verschwinden.

(Bruno Béziat : Les lycéens s’entêtent, in: SUD OUEST, 17. Dez. 2009)

 

Gratis-Weihnachtsbäume

Die Feuerwehr in Cestas gibt an alle Interessenten Weihnachtsbäume zum Nulltarif ab. Zumindest solange die auf vier Sattelschleppern herangefahrenen Vorräte reichen. Damit wird eine seit 1965 gepflegte Tradition fortgesetzt, die inzwischen von anderen Feuerwehren übernommen worden ist. Erreicht werden soll durch diese kostenlose Abgabe, dass die sonst nicht gerade Selbstbedienung in den Wäldern der Umgebung eingedämmt wird.

Die Bäume hätten sowieso geschlagen werden müssen, weil sie z. B. unter Hochspannungsleitungen standen, wo eine bestimmte Wuchshöhe nicht überschritten werden darf.

Verteilt werden ausnahmslos Kiefern, die von vielen Weihnachtsbaumliebhabern deswegen geschätzt werden, weil sie länger frisch bleiben als Fichten und Tannen.

(Patrick Faure : La caserne des pins, in: SUD OUEST, 16. Dez. 2008)

 

 

Es gibt ihn doch

Den Weihnachtsmann nämlich. Am letzten Dienstag Nachmittag war er in Person in der Festhalle von Saint-Julien-Beychevelle, wo ihn eine erwartungsfrohe Schar von Kindern aus den benachbarten Schulen begrüßte. Père Noël (der Weihnachtsmann) zeigte sich von der besten Seite. Er ließ sich ausführlich über die Wünsche der Kinder informieren und versprach, alles weiterzuleiten. Jedes Kind erhielt eine Tüte mit Naschwerk, und als die Kinder nach Plätzchen und Kuchengenuss in ihre Busse stiegen, waren alle, auch die Erwachsenen, sicher, dass an der Institution des Weihnachts-mannes festgehalten werden muss.

(Gérard Fricke: Rendez-vous avec le Père Noël in: SUD OUEST, 15. Dez. 2008)

 

Musterturnhalle

In Hourtin ist die neue Turnhalle des collège Jules-Chambrelent eingeweiht worden, bei deren Errichtung in beispielgebender Weise moderne energiesparende Technologien eingesetzt wurden. Die Wände und das Dach sind besonders gut gegen Wärme und Kälte isoliert. An der Südseite ist vor einer Betonwand ein System aus Glasflächen montiert, das computergesteuert nach dem Treibhausprinzip Sonnenwärme einfängt. Auf dem Dach sind neben Sonnenkollektoren, die einen großen Teil der Wärme für das in den Sanitärräumen benötigte Wasser liefern, Photovoltaikelemente angebracht. Letztere sollen auf einer Fläche von 630 m² (Rekord für Aquitanien!) pro Jahr rund 78.000 Kilowattstunden Strom liefern, der zum großen Teil in das öffentliche Netz eingespeist werden soll. Wenn die Berechnungen aufgehen, soll sich diese Anlage in acht Jahren amortisiert haben.

Die Baukosten für die Halle beliefen sich auf etwas mehr als drei Millionen Euro, von denen die Gemeinde fast 600.000 Euro aufgebracht hat.

(Robert Boivinet: Un gymnase modèle, in: SUD OUEST, 15. Dez. 2009)

 

(Turnhalle heißt im Französischen le gymnase ; das was wir Gymnasium nennen, ist im Französischen un lycée. UM)

 

Erinnerung an die Operation Frankton

Zur Erinnerung an eine Episode des zweiten Weltkriegs haben 46 Freiwillige, unter anderem aus der Marineschule von Brest, in zehn seegängigen Kajaks vom Phare de Richard bei  Jau-Dignac Kurs genommen auf Bordeaux, um dort an den Erinnerungs-feiern für die Operation Frankton teilzunehmen. Begleitet von Sicherungsschiffen sollten sie den Weg nach Bordeaux in zwei Etappen, Übernachtung in Pauillac, zurücklegen. Die offizielle Erinnerungsfeier wird von der Stadtverwaltung Bordeaux ausgerichtet. Sie ist vorgesehen für den 12. Dezember in Bordeaux, place Frankton, esplanade du hangar 14

(Maguy Caporal : Héroïques Royal Marines, in :  SUD OUEST, 12. Dez. 2008)

 

Über die Hintergründe der Operation Frankton haben der SUD OUEST und danach die Médoc-Notizen im Mai 2007 schon einmal berichtet. Wir fügen aus Bequemlichkeit einfach unseren Bericht vom letzten Jahr ein. (UM, 13. Dez. 2008)

 

Auf den Spuren der Vergangenheit

Vom 15. bis zum 20. April d.J. haben Offiziersschüler der Militärakademie von Sandhurst ein Ereignis aus dem zweiten Weltkrieg nachvollzogen. Die originale Operation Frankton hatte am 7. Dezember 1942 begonnen, als britische Royal Marines vor Montalivet von dem U-Boot Tuna abgesetzt wurden. Sie sollten mit Kajaks versuchen, den Hafen von Bordeaux zu erreichen, um dort ankernde deutsche Schiffe zu vernichten. Von den zwölf Männern des Kommandos erreichten nur vier ihr Ziel in Bordeaux, wo sie vier Handelsschiffe versenkten und einen Sperrbrecher beschädigten. Nur zwei Marines überlebten und schafften unter Benutzung geheimer Verbindungswege des französischen Widerstands den Rückweg nach Groß-Britannien.

(SUD OUEST, 25. Mai 2007)

 

 

Letzte Wildschweinerei

Zuerst eine aus Wildschweinesicht gute Nachricht: Bei dem jüngsten Massaker unter den Wildschweinen auf dem Golfgelände von Lacanau sind zwar 11 ihrer Artgenossen umgekommen, was bei der materiellen und personellen Übermacht auf der Seite der Jäger wenig verwunderlich erscheint.  Es hat jedoch Überlebende gegeben, die den Nachstellungen der hochgerüsteten Wildschweingegner entkommen konnten. Genaue Angaben über deren Zahl und ihren Weg, auf dem sie das Weite gesucht haben, wurden nicht bekannt, doch spricht die Tatsache für die unbestrittene Pfiffigkeit der Tiere.

Nun die schlechte Nachricht für die Schwarzkittel: Die bei ihnen eingetretene demographische Explosion und die sich daraus ergebenden Folgen haben bei den Jägervereinigungen des Départements Gironde zu Entschlüssen geführt, die den (nahezu) allesfressenden Borstenträgern das Leben schwer machen werden.

Die Jäger des Départements haben im letzten Jahr 150.000 Euro zahlen müssen für Schäden, die von Wildschweinen verursacht wurden. Zu viel, wie die Waidmänner befinden.

Aus diesem Grund wollen sie in diesem Jahr 6.000 Wildschweine abschießen (im Vorjahr brachten sie 4.500 Tiere zur Strecke). Da die Tiere bei den Jägern als intelligent gelten, bleibt abzuwarten, ob diese Vorgabe erreicht werden kann, denn den Tieren ist mit Sicherheit nicht daran gelegen, dass ihre Verfolger ans Ziel kommen.

(Julien Lestage : Sale temps pour les sangliers sur la presqu’île  in SUD OUEST, 13. Dez. 2008)

 

Anspruchsvolle Ganoven

Die Gendarmerie hat eine Bande von sieben Einbrechern festgesetzt, die ihr Unwesen im gesamten Département Gironde getrieben und dabei einen Gesamtschaden von rund 2 Millionen Euron angerichtet haben.

Für die Polizei sind die Übeltäter keine unbeschriebenen Blätter. Auf ihr Konto gehen in den letzten Monaten Dutzende von Einbrüchen, die allesamt mit großer krimineller Energie begangen wurden. Bei den erbeuteten Dingen zeigten sie anspruchsvolle Sachkenntnis und gaben sich nicht mit billiger Massenware zufrieden. Bei einem Weinhändler ließen sie 1100 Flaschen mitgehen, darunter so erlesene Tropfen wie Haut-Brion 1917, Château-D’Yquem 1909, Château-Margaux, etc.

In ihrem Warenlager fand die Polizei zehn Flachbildfernseher von 145 cm, 400 Kleidungsstücke der ersten Marken, 50 Notebooks, Schmuck, Elektrogeräte und 35.000 Euro Bargeld.

Wenig wahrscheinlich, dass vor Gericht der Hang der Einbrecher zum höherwertigen Diebesgut einen für sie günstigen Einfluss auf die Strafen haben wird.

(JM.Desplos :Les casseurs faisaient dans le luxe et l’outillage, In: SUD OUEST, 13. Dez. 2008)

 

 

Für den Status des Rettungszentrums in Lesparre

Auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats von Saint-Laurent wurde mit Mehrheit eine Entschließung verabschiedet, mit der die Herabstufung des Rettungszentrums in Lesparre verurteilt wird. Darin wird kritisiert, dass bei der Entscheidung für die Herabstufung die Zählung von professionellen und freiwilligen Mitgliedern bei den Rettungskräften nicht an der Realität orientiert sei. Im Département Gironde seien im letzten Jahr von 8.000 Rettungsaktionen mehr als die Hälfte von Freiwilligen ausgeführt worden.

Es ist jedoch fraglich, ob der Vizepräfekt von Lesparre sich von dieser Argumentation beeinflussen lässt. Er hat seine herabstufende Entscheidung ja bereits getroffen, und dies in Kenntnis der vorliegenden Zahlen.

(Alain Eckert: Contre le déclassement du centre de secours, in: SUD OUEST, 13. Dez. 2008)

 

Mehr Kontrollen

Vor den heranrückenden Feiertagen will die Polizei im Médoc den Verkehrsteilnehmern besonders genau auf die Finger und den Gasfuß schauen. Einer der Gründe ist die immer noch unbefriedigende Unfallstatistik, in der im laufenden Jahr bereits zehn Todesopfer verzeichnet sind (im Vorjahr insgesamt neun).

Im Visier sind Geschwindigkeitsübertretungen, Mobiltelefongebrauch während des Fahrens, Unterschreitungen der Sicherheitsabstände, defekte Beleuchtungsanlagen etc.

Die Polizei wird neben den normalen Streifenwagen getarnte Zivilfahrzeuge aufbieten und von Fall zu Fall auf Hubschrauberunterstützung zurückgreifen.

Schlecht für Autofahrer, die den Nervenkitzel brauchen, der sich aus der Frage ergibt, ob man erwischt wird.

(Julien Lestage : Plus de contrôles routiers à l’approche des fêtes, in. SUD OUEST, 11. Dez. 2008)

 

Eine Pilgerreise der besonderen Art

Alle Jakobswege führen nach Santiago de Compostella. Auf diese Gewissheit haben sich über Jahrhunderte viele Generationen von Pilgern verlassen, die sich auf alle möglichen Fortbewegungsarten zu Land auf den Weg zu diesem Ziel gemacht haben. Nicht wenige von ihnen haben ihren Landweg an der Nordspitze des Médoc begonnen.

In der in Soulac ansässigen Vereinigung l’Appel du chemin, in der sich Pilger zusam-mengeschlossen haben, die sich gemeinsam auf den Weg nach Santiago vorbereiten,  hat seit 2006 eine Idee Fuß gefasst, die zu einer Pilgerreise der besonderen Art führen könnte. Gedacht ist daran, den Weg zum HI. Jakob auf dem 1896 erbauten Dreimaster Belem, einem der ältesten noch seetüchtigen Großsegler der Welt, zurückzulegen.

Der Start soll Ende Juni in Rochefort oder La Rochelle erfolgen, Rückkehr zwei Wochen später. Kosten zwischen 1300 und 1500 Euro, zuzüglich Aufwendungen für einen kurzen Spanienaufenthalt.

Reservierungen sind schon jetzt möglich bei: Pierre Dognefon, Tel. 05 56 09 93 45 und 06 85 66 53 73 oder dem Verkehrsverein von Soulac, Tel. 05 56 09 86 61.

(Maguy Caporal0:  Un pèlerinage hors du commun, in: SUD 0EST, 11.  Dez.  2008)

 

 

 

Haben Wildschweine eine Beziehung zum Golf?

Soweit bekannt, eigentlich nicht. Die Betreiber und Nutzer des Golfplatzes von Lacanau sind da vielleicht anderer Ansicht.

Sie haben vor kurzer Zeit für 230.000 € eine kostenaufwändige Einzäunung ihres Geländes vorgenommen, um den wühlenden Schwarzkitteln den Zugang zu verwehren, wobei besondere Mühe auf die Gestaltung der Eingangsbereiche gelegt wurde. Die sollten nämlich wildsicher sein, menschliche Passanten aber nicht behindern.

Offenbar hatte man aber vergessen, die Wildschweine entsprechend zu belehren, denn die spazierten, vermutlich genau über die angeblich wildsicheren Zugänge, munter weiter in das Gelände, aus dem man sie heraushalten wollte.

Da sie dort das taten, was ihrer Art entspricht, waren die einst gepflegten Grüns bald weder richtig grün noch gepflegt, eine echte Schweinerei.

Womit die Borstentiere nicht gerechnet hatten, war offenbar der Umstand, dass die Golplatzleute der Zorn überkam und sie nach Jägerhilfe riefen. Die kamen dann auch mit Hunden und allem erforderlichen Gerät. Schlecht für die Wildschweine. Als die Jäger abzogen, zählte man elf tote Schweine.

Bleibt abzuwarten, ob die überlebenden Artgenossen künftig größere Bögen um das Golfgelände machen.

Möglich aber, dass die Schuldfrage neu bewertet werden muss, wenn die Vermutung erhärtet werden sollte, dass die erlegten Tiere beim Bau der Umzäunung eingesperrt wurden und wegen der raffinierten Wildsicherung an den Eingängen kein Chance hatten, dem Golfplatz den Rücken zu kehren.

(J. L. : Traque aux sangliers sur le golf de Lacanau in: SUD OUEST, 10. Dez. 2008)

 

 

Wird die Girondemündung zum Schutzgebiet?

Möglich ist das, sicher allerdings (noch) nicht. Wenn es zustande kommt, soll das Schutzgebiet die Girondemündung und die Muschelaufzuchtgebiete der Charentes umfassen.

Auf staatliche Initiative hin  wird zunächst eine Kommission eingesetzt, die eine detaillierte Bestandsaufnahme in dem Gebiet, dessen Status sich vielleicht ändern wird, vornehmen soll.

Die Planungen stehen ganz am Anfang, es sollen aber alle Bedenken und Anregungen der in den betroffenen Zonen lebenden Bürger aufgenommen werden.

Auf die Entscheidung für oder gegen  den geplanten Gastankerhafen in Le Verdon haben die Überlegungen zu dem Schutzgebiet keinen Einfluss.

Ebenso wenig sind die Belange des im Médoc geplanten Naturparks (P.N.R.) betroffen.

(Julien Lestage : L’État souhaite créer un parc marin dans l’estuaire, in : SUD OUEST, 10. Dez. 2008)

 

Verstärkung für Hecht und Co.

Am letzten Mittwoch sind in den See von Hourtin Jungfische eingesetzt worden, um die dortigen Bestände zu stärken. 200 kg Junghechte, 100 kg Schleie und 100 kg Karpfen bekamen so ein neues Zuhauses. Besonders die Hechte wachsen schnell heran. Sie können in einem Jahr bis zu 50 cm lang werden. Vorausgesetzt sie entgehen bis dahin stärkeren Raubfischen und den allgegenwärtigen Kormoranen.

(Rober Boivinet: Petis brochet deviendront grands, in: SUD OUEST, 10. dez. 2008)

 

Herabstufung für Lesparre

Das in Lesparre ansässige bisherige Hauptrettungszentrum  (Centre de secours principal) ist herabgestuft worden zum Rettungszentrum (Centre de secours). Diese Maßnahme wurde vom Vizepräfekten des Médoc verkündet, der damit jedoch lediglich eine formale Vorschrift vollzog.

Danach sind bestimmte Personalstärken in den Rettungszentren erforderlich, nach denen sich die Klassifizierung richtet. In Lesparre wirkte sich vor allem aus, dass es nicht mehr genügend freiwillige Feuerwehrleute gab.

Eine Änderung in den Aktivitäten des Rettungszentrums in Lesparre ist mit der Herabstufung nicht verbunden. Nach wie vor werden die dortigen Rettungskräfte  im Bedarfsfall von benachbarten Einheiten unterstützt.

(Julien Lestage : Lesparre n’est plus Centre de secours principal, in : SUD OUEST, 9. Dez. 2009)

 

Téléthon 2008: krisenfest

Bis zum Morgen des 7. Dezember hat der diesjährige Téléthon 95.200.125 Euro an Spenden und Spendenversprechen eingefahren. Damit liegt das Ergebnis ziemlich genau im Bereich des Vorjahres, was angesichts der auch in Frankreich bestehenden Krisenängste als bemerkenswert einzustufen ist.

Zu der vorläufigen Gesamtsumme haben rund 22.000 Veranstaltungen beigetragen, auf denen frankreichweit Geld eingeworben wurde für die Vorhaben des Téléthon.

(Le Figaro, 07. Dez. 2008)

 

Wanderungserleichterungen für Fische

Fische sind Lebewesen mit zum Teil für Menschen kaum nachvollziehbaren Gewohnheiten. Zu denen gehören zweifellos die komplizierten Fortpflanzungsbräuche einiger Fischarten, die im Laufe ihres Lebens tausende von Kilometern zurücklegen, um ihren Nachwuchs exakt dort zur Welt zu bringen, wo die Eltern ihre Existenz begonnen haben.

Dieses Vorhaben, das zur Arterhaltung unumgänglich ist, wird durch zahlreiche von Menschenhand geschaffene Wanderungshindernisse immer schwieriger. Das hat eine Vereinigung im Südwesten Frankreichs (Migado – Migrateur Garonne Dordogne) dazu gebracht, Wanderungserleichterungen für Fische zu schaffen. Dabei setzt man zunächst an bei den flutgesteuerten Toren, die bei auflaufendem Wasser die Entwässerungskanäle gegen die Flut, aber z. B. auch gegen die Aallarven, die durch die Tore gelangen wollen, absperren. Im Marais von Arcins-Soussans ist daher ein Modellversuch eingeleitet worden, bei dem ermittelt werden soll, welche Möglichkeiten es gibt, einerseits die Entwässerung der früheren Sumpfgebiete zu sichern, andererseits aber den Bedürfnissen der Fische Rechnung zu tragen. Sobald der Modellversuch tragfähige Ergebnisse liefert, wird über weitere Maßnahmen entschieden.

(Jean-Claude-Rigault:Faciliter la migration des poissons , in: SUD OUEST, 06. Dez. 2008)

 

 

Prestige-Untergang: Immer noch kein Prozess

Sechs Jahre nach dem Untergang des Tankers Prestige vor der nordspanischen Küste und der anschließenden Ölpest, die weite Strandgebiete in Spanien und Südwestfrankreich heimsuchte, ist ein Beginn des Gerichtsverfahrens noch nicht in Sicht, in dem (hoffentlich) die Schuldigen an der Katastrophe ermittelt und den Geschädigten (ebenso hoffentlich) angemessener Schadensersatz zugesprochen werden müsste.

Die Schadenssumme an den französischen Stränden wird auf rund 1,7 Millionen Euro beziffert, erheblich niedriger als für die spanischen Küsten, vor deren Haustür das Unglück geschah. In dem irgendwann wohl doch beginnenden Prozess werden drei Ergebnisse erwartet: Die Ermittlung und Bestrafung der Schuldigen, die Entschädigung der leidtragenden Opfer und Vorkehrungen gegen die Wiederholung ähnlicher Unglücksfälle.

Bisher einzige Gewissheit gibt es über den Verhandlungsort. Das wird das kleine Städtchen Corcubión in Galizien sein.

Ebenso gewiss dürfte sein, dass die Anwälte, die mit dem Verfahren zu tun haben, nicht zu denjenigen gehören, die über den langsamen Fortgang der gerichtlichen Aufarbeitung klagen.

Schnelligkeit gibt es in derartigen Verfahren offenbar nicht, wie die Verhandlungen im Anschluss an die Ölkatastrophe der Erika zeigte, die erst 2007, acht Jahre nach dem Untergang, in ein Gerichtsverfahren mündete.

Elisa Artigue-Cazcarra: Grande marée procédurale, in SUD OUEST, 5. Dez. 2008)

 

Kein Geld für die Rocade?

Es scheint unbestritten, dass die Rocade um Bordeaux überall dreispurig ausgebaut werden muss, um den steigenden Verkehrsbelastungen gewachsen zu sein. Das sieht auch der Präfekt des Départments Gironde, er weiß jedoch nicht, wie und wo er das Geld herholen soll, um die auf 230 Millionen bezifferten Baukosten zu begleichen.

Der Präfekt möchte den Staat für 60% der Baukosten heranziehen und jeweils 15% von der  CUB (Communauté urbaine de Bordeaux) und der Région Aquitaine holen.

Bislang herrscht bei den potentiellen Geldgebern große Einigkeit: Geldhahn zu.

Gemäßigte Pessimisten rechnen hoch, dass die Ausbauarbeiten an der Rocade, wenn es so weitergeht,  kaum vor 2020 abgeschlossen werden können. Wer noch schwärzer sieht, fürchtet, es wird noch später.

(Il faut de l’argent , in : SUD OUEST, 5. Dez. 2008)

 

Der Tanz der Kormorane.

Darf man schlecht von Kormoranen denken? Für die Fischer von Hourtin keine Frage, sie tun es, und das schon lange. Für sie sind die „schwarzen Meerkrähen“, wie sie die Kormorane nennen, eine höchst unliebsame Konkurrenz. Kormorane fressen pro Tag zwischen 450 und 500 Gramm Fisch, vorzugsweise kleine und heranwachsende Fische, also eine vergleichsweise große Zahl. Die holen sie mit spektakulären Tauchleistungen (bis zu 10 m unter der Oberfläche!) aus dem Wasser. Dazu kommen die von den Schnäbeln bei fehlgeschlagenen Fangversuchen verletzten Fische, die nur wenig Überlebenschancen haben.

Unbeliebt sind die Vögel auch dort, wo sie sich auf Bäumen zum Schlafen oder Ausruhen niederlassen und dort das deponieren, was aus den zuvor gefressenen Fischen wird. Das hält selbst der stärkste Baum nicht aus.

Man müsste etwas tun, denken nicht nur die Fischer. Geht aber nicht, denn Kormorane, vor noch nicht langer Zeit vom Aussterben bedroht, stehen unter absolutem Naturschutz, europaweit.

Ob die Tiere das wissen und sich deshalb so benehmen?

(Robert Boivinet : Le bal des cormorans, in: SUD OUEST, 6. Dez. 2008)

 

Bleibt dem Wein nichts erspart?

Nicht genug damit, dass Kunststoffkorken anfangen, dem traditionellen Flaschenverschluss den Rang abzulaufen und damit die Weintrinker um die spannende Frage bringen, ob ein Wein nach Korken schmeckt oder nicht, jetzt geht es auch der traditionellen Flasche an das Leben.

Diesen Eindruck kann man haben nach dem, was die dreitägige Messe Vinitech kürzlich in Bordeaux offenbarte. Auf dem Stand der Firma Semaq gab es Flaschen aus Plastik (PET: Polyethylenterephthalat) zu sehen für Calvados, Rum und Wein. Die Hersteller glauben, dass ihre Kunststofflaschen auch bei alkoholischen Getränken eine große Zukunft haben. Sei verweisen auf die Anbieter von Mineralwasser, die ihre Produkte schon zu großen Teilen in Kunststoffbehältnissen anbieten.

Sie führen an, eine Glasflasche wiege rund 450 Gramm, eine PET-Flasche nur 50. Statt 600 Glasflaschen könne man 900 Kunststoffflaschen transportieren. Diese Gewichtseinsparungen könnten zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen. Für die Kunststofflasche spreche zudem die geringere Bruchgefahr.

Nachteile gebe es bei der Aufbewahrungsdauer. Hier seien die Kunststofflaschen wohl nur für zum baldigen Verbrauch bestimmte Weine einsetzbar, Obergrenze derzeit etwa 24 Monate.

Beruhigend für traditionell eingestimmte Weinliebaber. Dabei sollten die durchaus daran denken, dass die Abfüllung in Glas auch schon einen Bruch mit Traditionen bedeutete. Anfänglich wurde Wein in Amphoren aus Ton transportiert, danach in Schläuchen aus Tierhäuten oder in Holzfässern. Erst im 17. Jahrhundert kam die Glasflasche auf, die sich bis zum 19. Jahrhundert durchsetzte.

(César Compadre : Le plastique arrive en force , in: SUD OUEST, 4. Dez. 2008)

 

Neue Auflagen für das Gastankerhafenprojekt

Viele Gegner des Gastankerterminals in Le Verdon haben Freudensprünge gemacht, als sie erfuhren, dass der Präfekt der Gironde den Bauantrag der Firma 4Gaz zurückgewiesen habe, weil er in der vorliegenden Form nicht genehmigungsfähig sei.

Gefordert werden zusätzliche Angaben zu fast allen Bereichen, die von der Bau  und Betriebsgenehmigung betroffen sind: Sicherheit, Küstenschutz, Umweltschutz, Stadtplanung.

Eigentlich hätte man bei 4Gaz wissen müssen, dass diese Punkte präzisierungs-  und ergänzungsbedürftig sind. Man fragt sich, was die Gesellschaft dazu gebracht hat, einen so offensichtlich lückenhaften Bauantrag auf den Weg zu bringen.

Bei aller Freude sollten die Gegner des Gastankerhafens in Le Verdon  nicht vergessen, dass das Projekt durch die Entscheidung des Präfekten zwar verzögert, keinesfalls aber schon endgültig abgelehnt worden ist.

(Jean Paul Vigneaud : 4Gaz doit être plus clair, in: SUD OUEST, 4. Dez. 2008)

 

4Gaz gibt nicht nach

Der Investor 4Gaz hat umgehend nach Bekanntwerden der Vorbehalte gegen den bisherigen Bauantrag seine Bereitschaft bekräftigt, das Projekt des Gastankerhafens weiter zu verfolgen. Die Gesellschaft betont, die Entscheidung des Präfekten, weitere Angaben zu dem Bauvorhaben einzufordern sei technischer Art, keinesfalls aber eine endgültige Absage an die Baupläne. Man werde schnellstmöglich die geforderten zusätzlichen Unterlagen vorlegen.

Darüber hinaus sei man vielmehr der Meinung, das Projekt in Le Verdon trage bei zur Verwirklichung der neuen Energiepolitik Frankreichs und der Europäischen Union, die auf Unabhängigkeit in der Energieversorgung ziele. Zudem sei der Gaseinsatz viel umweltfreundlicher, da die Verbrennung weniger Treibhaus-Gase erzeuge als Kohle oder Erdöl.

(4Gaz persiste et signe, in : SUD OUEST, 4. Dez. 2008)

 

Zwei Politiker zur neuen Lage um den Gastankerhafen

Die sozialistische Abgeordnete Pascale Got erklärt, sie finde es richtig, dass das Projekt vorerst gestoppt sei, vermisse jedoch eindeutige Aktionen der Regierung zugunsten der Region, die schwer unter den Problemen der Arbeitslosigkeit zu leiden habe. Die Regierung müsse in Zusammenwirken mit den lokalen Trägern politischer Verantwortung alternative Projekte auf den Weg bringen.

Xavier Pintat, Senator und Bürgermeister von Soulac betont, das, was dem Bauantrag von 4Gaz widerfahren sei, zeige, dass der Antrag nicht solide ausgearbeitet worden sei. Das Projekt sei unsinnig unter ökologischen und unter ökonomischen Gesichtspunkten. Man habe der Betreibergesellschaft bereits vor Eintritt in das Genehmigungsverfahren rund fünfzig Fragen zu dem Bauvorhaben gestellt, auf die 4Gaz nur höchst unzureichende Antworten gegeben habe.

(SUD OUEST, 4. Dez. 2008)

 

Neu, nicht nur für Bordeaux

Seit der Änderung der Straßenverkehrsordnung vom 30. Juli 2008 ist es in Frankreich möglich, Straßen einzurichten, auf denen für Autos und motorisierte Zweiräder die Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt ist.

Demnächst werden in besonders stark frequentierten Straßen des Zentrums von Bordeaux diese Beschränkungen eingeführt.

Für die Autofahrer bedeutet dies die strikte Verpflichtung, die neue Höchstgeschwindigkeit zu respektieren. Ferner dürfen sie weder durch Hupen noch sonstige Kundgebungen von Unwillen und Verärgerung Fußgänger zum Verlassen der Fahrbahn zwingen.

Die Fußgänger sind die Könige des Verkehrsgeschehens in diesen Zonen. Sie dürfen so ziemlich alles, vor allem dürfen sie die Fahrbahn überall betreten, nicht nur wie sonst vorgeschrieben, zum Überqueren. Sie haben Vorrang vor Fahrrädern und zusammen mit diesen vor den Motorfahrzeugen.

Auch für Radfahrer gibt es neue Rechte in diesen Straßen: Sie dürfen diese in beiden Richtungen befahren, auch wenn für Autos Einbahnstraßenregelungen bestehen.

Für die Verfechter der Rechte der Fußgänger ist dies eine Art Kulturrevolution, für die jedoch besonders die Autofahrer noch sensibilisiert werden müssen.

Auf kurze und auch längere Sicht ist jedem Fußgänger zu raten, daran zu denken, dass die Natur ihm keine schützenden Knautschzonen mitgegeben hat. Im Schadensfall ist es zwar nützlich, im Recht zu sein, aber …..

(Julien Rousset : 20 nouveau pour les autos, in : SUD OUEST, 3. Dez. 2008)

 

 

8500 Haushalte ohne Strom

Ein schwerer Sturm hat in der Nacht vom Samstag zum Sonntag (29./30. Nov.) den Südwesten Frankreichs heimgesucht. In Bordeaux wurden Bauzäune, Absperrungen und eine Verkehrsampel umgeweht. Am schlimmsten wütete der Sturm bei Andernos, wo es Überschwemmungen im Bereich der Strandstraße gab und wo Boote auf den Strand geworfen wurden.

Zahlreiche Stromleitungen wurden unterbrochen, so dass bis zu 8.500 Haushalte z.T. für mehrere Stunden ohne Strom waren.

Die Feuerwehr musste 111 mal ausrücken, um Sturmschäden vor allem am Bassin von Arcachon und im Médoc zu beheben.

(florence moreau & denis lherm : 8500 foyers sans électricité, in SUD OUEST, 1. Dez. 2008)

 

Euronat : Keine Schäden

Auf telefonische Nachfrage wurde uns aus Euronat berichtet, dass dort der Sturm weniger stark gewesen ist. Schäden sind nicht bekannt.  (UM)

 

                                     November 2008                                

 

Wine Spectator 2008

Die amerikanische Wochenzeitung Wine Spectator, Auflage rund 400.000 Exemplare, ist wohl das weltweit einflussreichste Publikationsorgan in Sachen Wein. Auf jeden Fall ist es tonangebend im angelsächsischen Raum und bestimmt dort zu nicht unerheblichen Teilen die Verkaufsergebnisse vieler Weine.

Traditionsgemäß im November wird die Liste der weltweit besten 100 Weine vorgestellt. Der erste Platz geht in diesem Jahr an einen Wein aus Chile:

Platz 1 Casa Lapostolle Clos Apalta Colchagua Valley 2005 (Preis $75)

Wie der SUD OUEST weiß, ist der Besitzer ein französisches Unternehmen, die Gruppe Grand Marnier.

Der zweite Platz geht an einen Médoc-Wein:

Platz 2 Château Rauzan-Ségla Margaux 2005 (Preis $100)

Unter den ersten zwanzig Weinen finden sich drei weitere Gewächse aus dem Médoc.

Platz 7  Château Pontet-Canet Pauillac 2005 (Preis $100)

Platz 11  Château Clerc Milon Pauillac 2005 (Preis $57)

Platz 18 Château Malescot-St.-Exupéry Margaux 2005 (Preis $100)

 Näheres:

http://static.winespectator.com/Wine/Images/Graphics/Redesign/images/top100-2008-atGlance.pdf

(In der Liste der 100 besten Weine werden auch deutsche Produkte aufgeführt, allerdings nicht auf den vorderen Plätzen. UM)

 

 

 

Wenig Interesse an Wasser

Der in der letzten Woche unternommene Versuch, die Einwohner von Pauillac für die Problematik des Trinkwassers zu interessieren, ist nur von sehr geringem Erfolg begleitet gewesen. Der auf dem Markt aufgestellte Wagen, an dem Wasserproben zum Vergleich zwischen Quell-, Leitungs- und Mineralwasser angeboten wurden, wurde kaum frequentiert. Die Möglichkeit zur Besichtigung der Kläranlage hat nur ein Vater mit Kind genutzt. Lediglich in den Schulen, wo die Lehrerinnen und Lehrer Unterrichtseinheiten zum Thema Wasser angeboten haben, war die Resonanz sichtbarer.

Dabei gibt es Interessantes zu erfahren. Pauillac wird aus vier Brunnen jeweils mit zugeordnetem Wasserturm versorgt. Das Wasser wird aus Tiefen zwischen 200 und 300 m gefördert und muss vor der Einspeisung in das Trinkwassernetz behandelt werden, u. a. um den Eisengehalt zu reduzieren und das Wasser leicht zu chloren.

Das verbrauchte Wasser wird in einer Kläranlage behandelt, die für 20.000 Einwohner ausreichen würde, während im Siedlungsbereich von Pauillac nur 6.000 Bewohner ständig leben.

Die Kläranlage nimmt im Jahrsdurchschnitt täglich 25 m³ Abwasser auf. Während der Weinlese steigt die Menge auf rund 300 m³ pro Tag an.

(René Piquemal: La semaine de l’eau n’a eu qu’un écho limité, in: SUD OUEST, 29. Nov. 2008)

 

 

Soulac-Gazette

Wie in den letzten Jahren sind die Vorbereitungen für das nächste Soulac 1900 bereits kräftig angelaufen. Motto im nächsten Jahr wird sein: Die großen Erfindungen.

Neu wird dabei unter anderem sein, dass es eine eigens darauf ausgerichtete Zeitung geben wird. Dieses Blatt orientiert sich an dem in der angeblich „guten alten Zeit“ in den Sommermonaten in Soulac erhältlichen Soulac Plage.

Die neue Zeitung wird Soulac Journal heißen und in allen Buch- und Zeitschriftenhandlungen kostenlos ausliegen. Die erste Nummer wird für Dezember 2008 erwartet.

(M.C.: Nouvelle Gazette, in SUD OUEST, 28. Nov. 2008)

 

 

Modephänomen oder Krisensymptom?

Die noch rund zwanzig Schuhmacher in Bordeaux wundern sich. Sie haben Anstürme von Kunden zu bewältigen wie vor langen Zeiten. Die Kunden gehören allen gesellschaftlichen Schichten an, und das Schuhwerk, das sie reparieren lassen reicht vom teuersten Nobelprodukt bis zu billigster China-Ware.  Fast alle Kunden hoffen, ihr Schuhwerk schnell wieder an die Füße zu bekommen, doch hier sind Enttäuschungen die Regel. Unter dei Wochen geht es kaum, und das selbst in den Werkstätten, die die Arbeitszeiten flexibel verlängern.

Die Schuhmacher und alle, die die unerwartete Auftragsschwemme in diesem Gewerbe beobachten rätseln noch, ob sich hier eine neue Mode breit macht, die, die eigentlich nostalgisch rückwartsgewandte alte  wäre, oder ob dies ein Zeichen dafür ist, dass die Kunden krisenbewusst zu sparen beginnen, wo sie es lange nicht getan haben.

(Isabelle Castera:Une crise d’arrache-pied , in: SUD OUEST, 27. Nov. 2008)

 

 

Entscheidung für Martine Aubry

Der Abstimmungskrimi um die Führungsposition der Sozialistischen Partei  (PS) ist entschieden. Nach erneuter Auszählung hat die Wahlprüfungskommission festgestellt, dass für Martine Aubry 67.451 Stimmen abgegeben wurden und für Ségolène Royal  67.349. Vorsprung für Aubry nunmehr 102 Stimmen.

Aus dem Lager der unterlegenen Bewerberin kamen bislang noch keine Signale, die darauf schließen lassen, dass sie die Wahlentscheidung akzeptiert und dass die Partei bald in ein ruhiges Fahrwasser gelangen wird.

(Bruno Dive: Martine Aubry est face à un sacré défi, in : SUD OUEST, 26. Nov. 2008)

 

Interview mit dem Bürgermeister von Vendays-Montalivet

Der Bürgermeister von Vendays-Montalivet, Michel Bibey, sieht sich noch nicht in der Lage, eine abschließende Bewertung der zurückliegenden Urlaubssaison vorzunehmen. Dem Augenschein nach könnte es eine Zunahme der Sommergäste gegeben haben, die Zahlen beim Wasserverbrauch deuteten aber in die gegenteilige Richtung. Man müsse die Gewerbetreibenden nach ihren Ergebnissen fragen, um hier eine sichere Basis für ein Urteil zu erhalten.

Eindeutig zugelegt habe der Aldi-Markt, der seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr verdoppelt habe.

Zufrieden könne man auch sein mit den Aktivitäten der örtlichen Sportvereine, die zu einer Verjüngung des Bildes der Gemeinde beigetragen hätten.

Eindeutiges Zentrum der sommerlichen Aktivitäten in Vendays-Montalivet sei der Markt, der täglich 5.000 bis 10.000 Besucher anziehe.

Gut angenommen worden seien auch die festlichen Abendveranstaltungen, die 2009 fortgesetzt werden sollen.

(Interview Lyne Llobell: Un air de jeunesse, in : SUD OUEST, 26. Nov. 2008)

 

Geschenktipp

Der Photograph Michel Berger stellt einen reichhaltigen Bildband vor, in dem er mit 535 Fotos, allesamt Luftaufnahmen, einen umfassenden Überblick über das Médoc gibt. Der Bildband zeigt nahezu alle Gemeinden, 170 Châteaux, Strände  und so ziemlich alles, was attraktiv ist. Begleitet werden die Bilder von kurzen Texten (franz./engl.) der Kunsthistorikerin Sophie Boisseau.

Ein besonderer Reiz des Werkes ist der Umstand, dass zahlreiche Anwesen vorgestellt werden, die der Öffentlichkeit ansonsten nicht erreichbar sind.

(Julien Lestages : Tout le Médoc vu du ciel par le photographe Michel Berger, in : SUD OUEST, 25. Nov. 2008)

 

Michel Berger (Fotos) / Sophie Boisseau (Texte engl./franz.): Plein ciel sur le Médoc, ISBN 2912850193, 49,00€, (bei Versandbuchhandlungen z. T. etwas darunter)

(535 Fotos)

 

 

Neue Vorschriften für Flohmärkte

Seit 2005 gibt es in Frankreich ein wenig bekanntes Gesetz (loi Dutreil) das Regeln aufstellt für die Durchführung von Flohmärkten (vide-greniers, brocante), doch erst jetzt wurde ein Dekret erlassen, das festlegt, wie das Gesetz angewendet werden soll und muss.
Danach dürfen Flohmärkte höchstens zwei Monate pro Jahr andauern. Sie müssen bei dem zuständigen Bürgermeisteramt angemeldet werden. Als Verkäufer auf einem Flohmarkt können sich Privatpersonen betätigen, die nicht in das Handelsregister eingetragen sind, sofern sie nur gebrauchte Dinge verkaufen, die aus ihrem persönlichen Besitz stammen und sofern sie nur zweimal jährlich als Verkäufer auf einem Flohmarkt auftreten und ihren Haupt- oder einen Zweitwohnsitz in der Gemeinde oder dem arrondissement haben, in dem der Flohmarkt ausgerichtet wird.
Die Reaktionen auf das neue Gesetz sind in der Mehrheit ablehnend, vor allem, weil dadurch Zuverdienstmöglichkeiten für Privatleute und Vereine versperrt werden, die bisher ihr Einkommen auf Flohmärkten aufbessern konnten, ohne dabei vom Finanzamt oder den Behörden kontrolliert zu werden.

(Anne-Rose Bakirdjian : Flou autour de la législation sur les vide-greniers in: SUD OUEST, 24. Nov. 2008)

 

Disco und Kampfsport – eine gute Kombination?

William Déandris, ein weit über das Médoc hinaus bekannter Sportsmann, der sich besonders in den Sparten Kung fu und Amerikanisches Boxen engagiert und der in diesen Sportarten mehrfacher französischer und europäischer Titelträger war, hat die Leitung des Deep Sea (früher Pénélope) in Montalivet übernommen. Er war bereits, nachdem er seit 1989 eine Diskothek in Soulac betrieben hatte, im Jahr 2005 an der Gründung des Deep Sea in Vensac beteiligt.
Bei allem wirtschaftlichen Erfolg gab es aber auch Klagen der Ortsbewohner wegen der Lärmbelästigung. Aus diesem Grund wurde die Diskothek Deep Sea im Februar 2008 an ihrem alten Standort geschlossen und der Firmenname auf eine Disco im Zentrum von Montalivet übertragen, wobei eines der Hauptanliegen von Déandris und seiner Equipe die Vermeidung von Lärm und anderer Umweltbelästigungen ist. Daneben verfolgt Déandris Pläne für die Einrichtung einer Kampfsportschule in Gaillan.
(Lyne Llobell: Une figure incontournable, in: SUD OUEST, 22. Nov. 2008)

 

PS-Spektakel

PS steht in Frankreich für Parti Socialiste – Sozialistische Partei. Und da gibt es derzeit Hochspannung pur. Die Abstimmung über den Parteivorsitz, in der in einer Stichwahl die gescheiterte Bewerberin um das Amt des Staatspräsidenten, Ségolène Royal, gegen die ehemalige Arbeitsministerin Martine Aubray antrat, hat nach dem ersten offiziell verkündeten Gesamtergebnis bei 134.784 abgegebene Stimmen eine Mehrheit von 42 Stimmen für Martine Aubray ergeben.
Die unterlegene Ségolène Royal erklärte, sie erkenne dieses Ergebnis nicht an, da sein Zustandekommen nur auf Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung beruhen könne. Sie fordert eine neue Abstimmung.
Martine Aubray hingegen erklärte, Mehrheit sei Mehrheit, und sie sei die neue Vorsitzende aller Mitglieder der Sozialistischen Partei.
Für die Regierung eine komfortable Situation, wenn die Opposition so mit sich selbst beschäftigt ist.
Inzwischen wird die Situation durch eine AFP-Meldung aufgeladen, nach der ein Teilergebnis von 12 Stimmen in einem Wahlbezirk des Départements Moselle irrtümlich Martine Aubray anstatt Ségolène Royal zugerechnet worden sei.
Wenn sich dieser Fehler bestätigt, schrumpft der Vorsprung für Martine Aubray auf 18 Stimmen. Das dürfte die Bereitschaft im Lager von Ségolène Royal nicht steigen lassen, die, wenn auch knappe, Entscheidung der Parteimitglieder zu akzeptieren.
(AFP / Le Figaro, 22. Nov. 2008)

Im Département Gironde haben sich von den abstimmungsberechtigten PS-Mitgliedern ausgesprochen für:
Royal
:  55,28 %
Aubry : 44,72 %.
(SUD OUEST, 22. Nov. 2008)

 

Ungereimtes aus Arcachon

Die beliebte und angesehene Sendereihe Thalassa des Fernsehsenders France3 hat am 21. November direkt und live aus Arcachon gesendet. Eine für diese Sendung bereits zuvor produzierte neunminütige Dokumentation über die Aktivitäten des Hafens von Arcachon und die daraus resultierenden Belastungen für die Umwelt fehlte jedoch bei der Ausstrahlung. Der abgesetzte Beitrag zeigt, dass bestimmte Anstriche, die auf Schiffskörper aufgebracht werden, um dort das Festsetzen von Algen etc. zu unterdrücken, Belastungen für die Umwelt darstellen, die nicht zu unterschätzen sind.
Gegen die Ausstrahlung des Beitrages waren in erster Linie die Austernzüchter des Bassins von Arcachon, die ihre bisherigen Bemühungen um die Reduzierung von Umweltbelastungen im Bassin nicht hinreichend gewürdigt sahen.
Für France3 mindestens ebenso wichtig war wohl die Tatsache, dass am darauf folgenden Sonntag eine vorgezogene Wahl in Arcachon anstand, die durch die möglicherweise im Anschluss an die Ausstrahlung des zurückgezogenen Fernsehbeitrags entstehende Polemik beeinflusst worden wäre.
Nicht geklärt scheint dabei die Frage, ob die Umwelt, wenn sie denn belastetet wird, sich nach solchen Wahlterminen richtet.

(Jacky Sanudo : Le sujet qui fâche privé d’antenne à Arcachon, in : SUD OUEST, 22. Nov. 2008)

 

Schwarzer Donnerstag in Bordeaux

Am 21. November fuhr in Bordeaux kein Bus und keine Straßenbahn. Ursache war ein flächendeckender Streik der Bus- und Straßenbahnfahrer, die auf diese Weise aufmerksam machen wollten auf ihre Befürchtungen, dass mit dem Übergang der Betriebsführung der Nahverkehrsbetriebe im Großraum Bordeaux auf den neuen Betreiber Keolis die sozialen Leistungen, die sie erworben haben, reduziert oder gar abgeschafft würden.
(Julien Rousset: Vingt-quatre heures de paralysie, in :SUD OUEST, 21. Nov. 2008)

 

Neues von der schwarzen Petra

Petra, ein schwarzer Schwan aus Münster in Westfalen, der es zu überregionaler Bekanntheit gebracht hat – auch der SUD OUEST berichtete über sein gestörtes, auf ein schwanenförmiges Tretboot gerichtetes Liebesleben – macht wieder Schlagzeilen. Diesmal wegen einiger Eskapaden, die bei einem anonymen Artgenossen wahrscheinlich überhaupt nicht bemerkt worden wären.
Bei der prominenten Petra fiel jedoch auf, das sie seit geraumer Zeit zu mehrtägigen Ausflügen auf die Gewässer der näheren Umgebung neigt. Nicht genug damit, kam sie jetzt von dem letzten dieser  Ausflüge zurück in Begleitung von gleich zwei Schwänen. Und zu allem Überfluss turtelt sie mit denen auch noch in direktem Sichtkontakt zu ihrem Tretboot herum.
Mal sehen, was daraus wird. Wir halten sie auf dem Laufenden.
(Westf. Nachrichten, 21. Nov. 2008)

 

Urteile im CHM-Berufungsverfahren

Falls, was nicht unmöglich scheint, der Hauptangeklagte Didier Vacher nicht noch Berufung einlegt, ist das Verfahren gegen ihn und die zusammen mit ihm Angeklagten nach dem jetzt ergangenen Urteil im Berufungsverfahren abgeschlossen.
Den Angeklagten waren anfänglich erhebliche Verbrechen vorgeworfen worden, von denen schließlich nur die Vorwürfe der Untreue zu Lasten der Socnat, der Betreibergesellschaft des CHM in Montalivet bestehen blieben.
Gleichwohl hat das Berufungsgericht die gegen Vacher verhängte Geldstrafe auf 200.000 Euro (statt zuvor 150.000 Euro) heraufgesetzt. Die gegen ihn im Frühjahr 2007 festgesetzte Gefängnisstrafe (18 Monate, davon 15 Monate auf Bewährung) wurde ebenso wie die Gefängnisstrafen gegen die anderen Verurteilten bestätigt.
Zusätzlich zu der verschärften Geldstrafe wurde Vacher auf Betreiben der Minderheitsaktionäre nun verurteilt, an die Socnat Schadensersatz in Höhe von 400.000 Euro zu zahlen, wobei das Gericht hervorhob, Vacher habe durch seine Manipulationen der Socnat finanziellen Schaden zugefügt.
(Dominique Richard : La Socnat, suite et fin  in: SUD OUEST, 20. Nov. 2008)

 

Weihnachtlicher Wettbewerb in Soulac

Zum dritten Mal in Folge führt die Gemeinde Soulac einen Wettbewerb durch, bei dem weihnachtliche Dekorationen und Beleuchtungen in Gärten prämiert werden. In diesem Jahr wird auch ein Preis vergeben für die ansprechendste weihnachliche Gestaltung von Schaufenstern.
Der Wettbwerb läuft in der Zeit vom 15. bis 31. Dezember.

(SUD OUEST, 20. Nov. 2008)

 

Deutsche Bahn in Bordeaux

Die Deutsche Bahn bemüht das Verwaltungsgericht in Bordeaux, um die Rechtmäßigkeit des Vergabeverfahrens für den Betrieb des Nahverkehrs in Bordeaux prüfen zu lassen. Die Deutsche Bahn kritisiert die mangelnde Transparenz bei der Entscheidung für die französische Gesellschaft Keolis. Dadurch habe es keine Chancengleichheit für außerfranzösische Anbieter gegeben.
Die zuständigen Stellen in Bordeaux sind verwundert angesichts des Zeitpunkts der Intervention der Deutschen Bahn, denn am 28. November sollte in einer Vollversammlung des Rates der CUB der endgültige Zuschlag erfolgen.
Bleibt abzuwarten, wie das Verwaltungsgericht entscheidet.
Unklar ist dabei, ob es für die Benutzer der Nahverkehrsmittel im Großraum Bordeaux ein Gewinn wäre, wenn sie mit den Qualitätsstandards der Deutschen Bahn leben müssten.
(Jean-Bernard Gilles: Friture sur les lignes, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2008)

 

 

Schraubverschlüsse auf dem Vormarsch

Noch vor wenigen Jahren als Zeichen von Stillosigkeit und meistens auch als Hinweis auf qualitativ weniger hohen Anspruch eingestuft, wird der Schraubverschluss bei Weinflaschen zunehmend mehr eingesetzt.
Die Befürworter weisen darauf hin, dass in derart verschlossenen Flaschen keine geschmackliche Beeinträchtigung des Weins durch Korken eintreten könne. Es gebe weder Nachteile für die Haltbarkeit in Schraubverschlussflaschen noch andere negative Begleiterscheinungen. Außerdem werde dieses Verschlussverfahren weltweit jährlich 3 Milliarden mal angewendet, woraus man ersehen könne, dass Vorbehalte unbegründet seien. Allerdings sei es schwierig, in der Welt des Weins bestehende Gewohnheiten zu verändern. Derzeit werden pro Jahr immer noch 14 Milliarden Flaschen auf konventionelle Art mit Korken verschlossen.
(César Compadre La capsule à vis perce dans les goulots, in : SUD OUEST, 18. Nov. 2008)

 

 

Rückenwind für Windkraft

Auf der Generalversammlung der Vereinigung zum Schutz des Waldes Vive la Forêt hat der Unterpräfekt von Lesparre eindringlich darauf hingewiesen, dass er und die hinter ihm stehenden staatlichen Behörden der Errichtung von Windkraftanlagen positiv gegenüberstehen. Er räumte zwar ein, dass das Médoc keine besonders günstigen Werte hinsichtlich der Windstärke und –dauer habe, meinte aber, man müsse auch angesichts der europaweiten Bemühungen um die Nutzung erneuerbarer Energien alle zur Verfügung stehenden Energiequellen nutzen. Die Entscheidung über den Bau von Windkraftanlagen solle dabei nicht von den Gemeinden, sondern mit Blick auf die gesamte Region getroffen werden.
(J.L.: Le sous-préfet du Médoc porte un regard bienveillant sur le parc éolien, in SUD OUEST, 18. Nov. 2008)

 

Mehr als 7,5 Milliarden in Aquitanien

Gemeint sind die überaus unerwünschten Raupen des Prozessionsspinners (chenilles processionaires), die die Nadeln der Kiefern Aquitaniens fressen und damit das Wachstum und die Gesundheit der Bäume stark beeinträchtigen. Nachts ziehen sich die Raupen in ein wärmendes Nest zurück, das aussieht, als wäre es aus weißer Seide. Durch das Nest geschützt, können die Insekten im Winter aktiv sein.
Die Raupen treten alle fünf bis sieben Jahre besonders zahlreich auf. Man weiß natürlich nicht, wieviele es davon gibt, aber die Schätzungen sind recht zuverlässig. Für 2005 wurde eine Zahl von 7,5 Milliarden Raupen, verteilt auf 75 Millionen Nester errechnet.
Die Wissenschaft interessiert sich für diese Tiere nicht nur wegen der von ihnen verursachten Waldschäden, sondern auch, weil sie als Indikatoren für den Klimawandel gelten. Sie benötigen Temperaturen über null Grad in der Nacht und über 9 Grad tagsüber, damit sie ihre Nester verlassen und sich ernähren können. In den Nestern können sie es bis zu 16 Grad unter Null aushalten.  Bis in die achtziger Jahre war die Nordgrenze ihrer Verbreitung etwa die Loire-Linie. Inzwischen werden sie in der Normandie und am Stadtrand von Paris gesichtet.
Die Raupen haben die für Menschen und Tiere unangenehme Eigenschaft, dass ihre Härchen schmerzhafte Hautreizungen hervorrufen, die bei empfindlichen Menschen und Tieren bedrohliche Folgen haben können. Dazu muss nicht einmal direkter Hautkontakt bestehen, da die Raupen diese Härchen abwerfen, wenn sie sich bedroht fühlen, und dann verbreiten sie sich in der Umgebung. Es gibt zwar inzwischen Mittel, die die Wirkungen der Raupenhärchen mildern können, die beste Empfehlung ist jedoch, jeglichen Kontakt zu vermeiden.
Seit die Bekämpfung der Schädlinge mit chemischen Produkten verboten worden ist, muss  man auf biologische Mittel ausweichen und die natürlichen Feinde der Raupen fördern. Dazu zählen der Wiedehopf, der Kuckuck, der Ziegenmelker und einige Meisenarten.
Da man festgestellt hat, dass die Prozessionsspinnerraupen Birken und Eichen meiden, versucht man, durch die gezielte Anpflanzung von Eichen- und Birkengürteln die Ausbreitung der Insekten zu beschränken. Es werden auch Versuche mit Duftstoffen, die von Eichen und Birken ausgehen, unternommen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen.

(Jacques Ripoche: Plus de 7,5 milliards en Aquitaine !, in: SUD OUEST, 17. Nov. 2008)

 

Unmut in Lacanau

Nachdem die Ausbaupläne für Lacanau schon im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren, wurden nun die Gewerbetreibenden damit konfrontiert. Deren Reaktionen waren nahezu einhellig ablehnend. Sie monierten, die Planungen nähmen zu wenig Rücksicht auf die Problematik des Küstenschutzes und der Erosion, sie seien nicht genügend durchdacht, und es fehle an vernünftigen Vorstellungen über die Finanzierung der Projekte.
Damit dürfte zumindest sicher sein, dass eine schnelle Verwirklichung der vorgelegten Architektenentwürfe nicht in Sicht ist.
(Cédric Grèze: Des projets pharaoniques, in: SUD OUEST, 15. Nov. 2008)

 

Verjüngungskur für Compostelle

Das größte Altenheim des Médoc, Saint-Jacques-de Compostelle in Soulac wird im Jahre 2009 verlegt und völlig neu wieder aufgebaut. An den Kosten von rund 2,5 Millionen Euro wird sich die Gemeinde Soulac mit einem Betrag von 500.000 € beteiligen.

(Le Journal du Médoc, 14. Nov. 2008)

 

SUD OUEST mit neuem Gesicht

Beginnend mit der Ausgabe für den 14. November 2008 hat der SUD OUEST sein Gesicht geändert. Anders als bei manchen Zeitgenossen, die nach der Inanspruchnahme eines Schönheitschirurgen geraume Zeit benötigen, um sich selbst wieder zu duzen, sind die Veränderungen beim SUD OUEST eher moderat ausgefallen. Man sieht immer noch auf den ersten Blick, um welche Zeitung es sich handelt, und beim zweiten Blick weiß man, welche Regionalausgabe man vor sich hat.

(UM, 14. Nov. 2008)

 

Festhalten am Projekt Gastankerterminal

Der Präsident des Grand Port Maritime de Bordeaux (vormals Port Autonome de Bordeaux) lässt keinen Zweifel daran, dass der Gastankerhafen in Le Verdon eine besondere Bedeutung in seinen Planungen hat. Neben dem noch zu bauenden Gastankerhafen und dem Ausbau des bereits existierenden Container-Hafens solle in Le Verdon noch das derzeit nicht gesicherte Projekt Geovia durchgeführt werden, um der Region um Le Verdon eine gesicherte wirtschaftliche Basis zu verschaffen.

(Le Journal du Médoc, 14.Nov. 2008)

 

Finanzierung noch nicht gesichert.

Die Hochgeschwindigkeitslinie Tours – Bordeaux mit Fortsetzung nach Süden Richtung Toulouse und Spanien ist zwar geplant, aber noch nicht finanziert. Der Präsident der CUB (communauté urbaine de Bordeaux – etwa : Großraum Bordeaux) macht auf noch bestehende Unsicherheiten aufmerksam und bezweifelt, dass auf dem nächsten Treffen mit dem Verkehrsminister abschlussreife Übereinkommen unterschrieben werden können.

Nach Verwirklichung der neuen TGV-Verbindung zwischen Tours und Bordeaux werden die Reisezeiten zwischen Paris und Bordeaux von 2 h 30 Min (ab 2013) und von 2 h 10 (ab 2015 nach Anhebung der Spitzengeschwindigkeit der TGV auf 360 km/h) möglich, wenn bis dahin die erforderlichen Mittel zusammenkommen.

( SUD OUEST, 13. Nov. 2008)

 

Deep-Sea-Nachfolger wartet auf grünes Licht

Nach umfangreichen Arbeiten, bei denen besonderes Gewicht auf die Schalldämmung nach außen gelegt wurde, wartet das auf dem Boden der Gemeinde Vensac in unmittelbarer Nachbarschaft von Montalivet gelegene Vegas, Nachfolger der Diskothek Deep Sea, auf die Startgenehmigung. Die lässt auf sich warten, scheint aber wohl sicher. Es sind immerhin 150.000 Euro investiert worden, um den Anwohnern ungewollte Teilnahme an den in Diskotheken oft zu beobachtenden Bestrebungen um maximale Geräuschentwicklung  zu ersparen.

Für den Besitzer ist die Betriebsgenehmigung  eine wirtschaftliche Notwendigkeit, zumal die Diskothek während der letzten Saison geschlossen war.

Vorausgegangen waren Beschwerden von Anwohnern aus dem benachbarten Baugebiet, nach denen von behördlicher Seite Schallschutzmassnahmen verlangt worden waren. Nach ersten Umbauten wurden immer noch  Mängel festgestellt, wobei vor allem die  nach außen dringenden Bässe als unzumutbar empfunden wurden. Als Folge wurde die Diskothek für die Sommersaison 2008 stillgelegt.

Danach wurde noch einmal einiges Geld investiert, so dass nunmehr begründete Aussicht zu bestehen scheint, dass die erwartete Betriebsgenehmigung endlich erteilt werden wird.

( Julien Lestage: Le Vegas attend son feu vert, in: SUD OUEST, 12. Nov. 2008)

 

Bald 100.000 Führerscheine eingezogen

In Frankreich werden bis Ende des laufenden Jahres 100.000 oder mehr Kraftfahrern die Fahrerlaubnissee entzogen worden sein, weil ihr Punktestand auf Null gefallen sein wird. 2007 waren es insgesamt 89.000 Führerscheine, die auf diese Weise kassiert wurden.

In Frankreich wird jeder Führerschein mit zwölf Punkten ausgestattet, die bei Verstößen in mehr oder weniger großer Anzahl abgezogen werden. Sinkt das Punkteguthaben auf Null, verliert der dazu gehörige Führerschein automatisch seine Gültigkeit. Die seit Jahren beständig zunehmende Zahl von ungültig gewordenen Führerscheinen hat sicher damit zu tun, dass immer mehr Inhaber der seit 1992 existierenden Punkte-Führerscheine  ihr Guthaben aufgebraucht haben, ohne, was durchaus möglich ist, Kurse belegt zu haben, an deren  erfolgreichem Ende ein paar Punkte zurückerobert werden können.

Übrigens kann man sein Punktekonto auch dadurch aufbessern, dass man nach einem Punkteabzug drei Jahre keine weiteren punktepflichtigen Verkehrssünden begeht.

Auf der anderen Seite scheint das Verhalten der Autofahrer besonnener geworden zu sein, denn 2007 wurden erstmals weniger Punkte aberkannt als im Jahr zuvor (9,400 Millionen gegenüber 9,547).

Die Behörden setzen dennoch auf mehr Kontrolle. Zu den derzeit bestehenden 2.182 Verkehrsradaranlagen (1.383 fest installierte, 79 mobile) werden 2000 weitere in den nächsten fünf Jahren kommen. Zusätzlich werden 1000 Radaranlagen an Ampelanlagen installiert, mit denen Rotlichtverstöße ermittelt werden können.

Radargeräte, mit denen in Tunnels Abstandsmessungen zwischen Fahrzeugen vorgenommen werden könne, um Drängler zu ermitteln, sind noch im Experimentierstadium. Sie werden aber kommen.

(Angélique Négroni : Record : 100 000 retraits de permis de conduire en 2008, in : Le Figaro, 12. Nov. 2008)

 

Heute vor neunzig Jahren

Am 11. November 1918, exakt um 11.00 Uhr wurde der Waffenstillstand wirksam, der die Kämpfe des Ersten Weltkrieges beendete.

Der Waffenstillstand selbst wurde in einem eigens herbeigeschafften Eisenbahnwagen, der auf einer Lichtung nahe bei Rethondes im Wald von Compiègne aufgestellt war, kurz nach 5.00 Uhr morgens unterzeichnet. Die Verhandlungsführung auf alliierter Seite lag bei Marschall Foch, dem Oberkommandierenden der alliierten Truppen, die deutsche Delegation wurde von Mathias Erzberger als Vertreter der deutschen Reichsregierung geleitet.  

In Frankreich wurde der 11. November als Endpunkt der Grande Guerre (des großen Krieges) zu einem der bedeutsamsten Nationalfeiertage, in Deutschland aus verständlichen Gründen nicht.

Der Figaro überschreibt einen erinnernden Artikel Le 11 novembre 1918, une explosion de joie  (Der 11. November 1918, eine Explosion der Freude) und gibt damit zutreffend die Empfindungen wieder, die damals in Frankreich mit guten Gründen herrschten.

Es fällt jedoch auf, dass bei diesen und ähnlichen Rückblicken fast stets ausgeblendet wird, dass am 11. November 1918 nicht das Tor zu einer dauerhaften Friedensordnung geöffnet wurde, sondern dass aus auch damals nur teilweise entschuldbaren Rachebedürfnissen Chancen vergeben wurden, die, wenn sie genutzt worden wären, den Europäern erlaubt hätten, schon nach dem 1918 zu Ende gegangenen Krieg zu entdecken, dass, wie schon Victor Hugo geschrieben hatte,  jeder Krieg in Europa ein Bürgerkrieg ist.   

(UM)

 

Erste Verhaftungen wegen Bahnsabotage

Die ersten Verhaftungen sind wegen des Verdachts der Sabotage an Einrichtungen der SNCF erfolgt. Die Verdächtigten gehören anarchistisch-autonomen Gruppierungen an, die als linksextrem bezeichnet werden. Weitere Ermittlungen laufen.

Sollten sich die Verdachtsmomente bestätigen, drohen den Verhafteten Gefängnisstrafen zwischen drei und zehn Jahren und bis zu 75.000 Euro Geldstrafen.

(Le Figaro, 11. Nov. 2008)

 

Kampf gegen asiatische Hornissen

Die Bemühungen, die für die heimische Bienenwelt lebensbedrohenden asiatischen Hornissen zu bekämpfen, sind in eine neue Phase getreten, seit die meisten Laubbäume anfangen, ihre Blätter abzuwerfen. Dabei werden häufig Nester der gefürchteten eingewanderten Hornissen sichtbar, die zuvor verborgen waren. Diese meist länglich ovalen Bauten können bis zu 1,20 m lang werden, bei einem Durchmesser von bis zu 0,80 m.

Wenn die Bauten entdeckt sind, werden Vorbereitungen getroffen, die Hornissen unschädlich zu machen. Das geht am besten abends, wenn sie sich in ihre Baue zurückziehen. Bis jetzt sind schon 25 Hornissenvölker zerstört worden, man schätzt, dass man eine dreimal so große Anzahl noch entdecken und bekämpfen wird.

(France Blanc : Frelons dangereux, in: SUD OUEST, 11. Nov. 2008)

 

 

Schützer der Mündung

Angesichts des drastischen Rückgangs bei den Fangergebnissen einiger Fischarten im Mündungsgebiet der Gironde fragt man sich, was die offensichtlich schlechter gewordenen Lebensbedingungen dieser Wasserbewohner verursacht hat.

Um hier zu Klarheit und gesicherten Ergebnissen zu kommen, hat sich am letzten Freitag eine Vereinigung gebildet, die sich den bezeichnenden Namen Veilleurs d’estuaire (Wächter der Mündung) gegeben hat. In dieser Vereinigung sind Fischer, Wissenschaftler, Umweltschützer, Politiker und Flussanrainer versammelt, die alle das gemeinsame Ziel verfolgen, den störungsanfälligen Lebensraum der Girondemündung zu verteidigen.

Bedroht wird er von mehreren Seiten: von dem zunehmenden Mangel an Süßwasser, von Ausbaggerungen des Flussbetts, von Ablagerungen von Schwermetallen, von Einleitungen erwärmten Kühlwassers des Atomkraftwerks von Braud, von Einschwemmungen aus Landwirtschaft und Weinbau …. 

Der Verein strebt an, wissenschaftlich unangreifbare Gutachten erstellen zu lassen über die aktuelle Situation des Mündungsgebietes und die derzeitigen Bedrohungen und Gefährdungen, um danach Strategien zu entwerfen, um  durchgreifende Verbesserungen anzubahnen.

(Gilles Guiton: Les gardiens de l’estuaire, in: SUD OUEST, 11. Nov. 2008)

 

Kaninchenplage

Dass Kaninchen besonders gut darin sind, sich zu vermehren, ist keine neue Erkenntnis. Wenn sie das jedoch tun ohne Rücksicht auf ihre Umwelt, kann das zu Problemen führen.

So geschehen in Labarde, wo der ungehemmte Vermehrungstrieb der Wildkaninchen (lapin de garenne) den Zorn der Bewohner dieses Ortes heraufbeschworen hat. Dies wohl vor allem deswegen, weil die Kaninchen sich auf dem Ortsfriedhof breit und so zahlreich gemacht hatten, dass nach Abhilfe gerufen wurde. Diese Rufe kamen beim Bürgermeisteramt an und lösten dort einiges Nachdenken aus, denn das Spektrum der gegen auf Friedhöfen lebenden Kaninchen einsetzbaren Waffen ist eher begrenzt. Man wandte sich schließlich an den Jagdverband der Gironde, wo man schnell wusste, wie den unerwünschten Nagern beizukommen war.

Von dort schickte man einen Frettchenjäger, der mit seinen vierbeinigen Helfern bald auf den Plan trat. Die Jagd mit Frettchen ist übrigens streng reglementiert. Sie ist beschränkt auf Gebiete wie Friedhöfe, Parkanlagen, Wegränder etc., wo mit herkömmlichen Mitteln nicht gejagt werden kann.

Frettchen sind mit Iltissen verwandt, jedoch durch lange Domestikation recht zahm geworden. Was sie nicht abgelegt haben, ist jedoch ihr arttypischer durchdringender Geruch, der es dem nach Labarde gerufenen Frettchenhalter angezeigt sein lässt, seine Jagdhelfer in einem separaten Hänger zu transportieren.

Die Jagd verlief übrigens viel weniger erfolgreich, als es nach den Hilferufen der Friedhofsbesucher zu erwarten wesen wäre, wohl in erster Line deswegen, weil die gefühlte Kaninchengefahr größer war als die real existierende Bedrohung durch die langohrigen grauen Nager. Es wurde nur ein weibliches Tier gefangen, und das wurde heil und unversehrt an einem Ort freigelassen, der so weit von dem Friedhof von Labarde entfernt ist, dass eine Rückkehr ohne Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ausgeschlossen werden kann.

(Louis Le Cor : Il court le furet, in: SUD OUEST, 10. Nov. 2008)

 

Weiter Störungen bei SNCF

Nach den jüngsten Oberleitungspannen, die durch Materialmängel oder gezielte Schüsse auf tragende Teile ausgelöst worden waren, hat die französische Bahn jetzt mit Sabotageakten zu kämpfen. Dabei wurden mehrfach betonbeschwerte Eisenklammern über die stromführenden Teile der Oberleitung geworfen, die danach durch Kurzschluss ausfiel.

Betroffen waren diesmal TGV-Linien im Norden, im Osten und im Südosten. Die Zwischenfälle führten zu Verspätungen von bis zu 5 ½ Stunden.

(Bernard Broustet avec AFP et Reuters:Après l’usure et le fusil, sabotage sur les lignes, in : SUD OUEST, 9. Nov. 2008)

 

Lösung in Sicht

Bei der Suche nach einer dauerhaften Lösung für den Leuchtturm von Cordouan, der jährlich rund 25.000 Besucher anzieht,  zeichnet sich jetzt ein zufriedenstellendes Konzept ab, das sicherstellt, dass weiterhin Wärter auf dem denkmalgeschützten Bauwerk ihren Dienst versehen.

Die Vereinigung zum Schutz des Leuchtturms von Cordouan hat damit einen wichtigen Erfolg errungen, der gegen Akte des Wandalismus, wie sie bei einem unbeaufsichtigten Bauwerk zu befürchten sind, vorbeugen soll. Damit ständig ein Wärter auf dem Leuchtturm präsent ist, müssen drei weitere Kollegen des Diensthabenden bereitstehen, um die erforderlichen Ablösungen durchführen zu können.

Neben der Sicherstellung der personalen Präsenz sind andere Anstrengungen erforderlich, um den Leuchtturm zukunftsfest zu  machen. Dazu gehört an erster Stelle eine umweltgerechte Modernisierung der Toilettenanlagen, deren Abwässer bislang ohne Umschweife direkt ins Meer geleitet werden. Hier soll eine kleine Kläranlage Abhilfe schaffen.

Zur Finanzierung dieser und anderer für notwendig gehaltener Arbeiten werden etwa 900.000 Euro benötigt, die im wesentlichen über höhere Eintrittspreise (6 satt 4 € für Erwachsene, 3 statt 2€ für Kinder) hereingeholt werden sollen. Diskutiert wird auch, ob eine Art Zugangssteuer über die Betreiber der Ausflugsschiffe eingezogen werden soll. Danach bleibt immer noch ein Betrag von rund 150.000 Euro, der vom Département getragen werden wird. Organisatorisch sollen die Belange des Leuchtturms vom Smiddest (Syndicat mixte pour le développement durable de l’estuaire de la Gironde– Vereinigung für die dauerhafte Entwicklung der Girondemündung) betreut werden.

(Le Journal du Médoc, 8. Nov. 2008)

 

Alle Bürgermeister von Bordeaux auf einmal

Im feudalen Palais Rohan (Nutzen Sie für eine komfortable Internet-Visite: http://www.33-bordeaux.com/palais-rohan-mairie.htm), heute Sitz des Bürgermeisters von Bordeaux wurde ein gewichtiges Werk präsentiert, das auf 528 Seiten, angereichert durch über 1000 Illustrationen, alle 240 Bürgermeister der Stadt vorstellt.

Die lange Reihe der Amtsträger beginnt im Jahre 1208 und endet bei dem aktuellen Bürgermeister Alain Juppé.

Als besondere Idee hatte man sich ausgedacht, möglichst viele Nachkommen von früheren Bürgermeistern einzuladen, wobei man allerdings wohl nicht mit der großen Bereitschaft gerechnet hatte, diesen Einladungen nachzukommen. Alle theoretisch in Frage kommenden Nachkommen hätte man ohnehin nicht empfangen können, gibt es doch von einzelnen früheren Inhabern des höchsten Amtes der Stadt Bordeaux inzwischen mehr als 1000 Nachfahren.

Das opulent ausgestattete Sammelwerk ist vom 17. November an im Buchhandel erhältlich. Der Preis wurde noch nicht mitgeteilt.

(Jean-Paul Vigneaud: Mon ancêtre, maire de Bordeaux,  in: SUD OUEST, 8. Nov. 2008)

 

Gegenwind für Windkraftanlagen

Jean Perogallo, der Kreistagsabgeordnete der Waldbesitzervereinigung von Castelnau, macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Windkraftanlagen. Ihn stört vor allem, dass diese Anlagen in den Wäldern errichtet werden sollen, deren Bedürfnisse vor allem von den Städtern als vernachlässigenswert eingeschätzt werden.

Perogallo kritisiert, dass manche Waldbesitzer sich von den Betreibern der Windkraftanlagen ködern ließen, die für die Aufstellung einer Windkraftanlage weit mehr zahlten als mit einem Hektar Wald erwirtschaftet werden könnte. Das sei kurzfristig sicher interessant, aber, so fragt er, was geschieht, wenn die Windkraftanlagen nicht mehr subventioniert werden oder wenn neue Technologien entwickelt würden, die wirtschaftlich günstiger seien. Dann müssten die Waldbesitzer vielleicht die Kosten für den Abbau baufällig gewordener Windanlagen aus der eigenen Tasche aufbringen.

Dazu gebe es noch Bedenken hinsichtlich der Waldbrandgefahren, die durch zusätzliche Aktivitäten im Wald tendenziell vergrößert würden. Und bei der Bekämpfung von Waldbränden werde die Wirksamkeit von Löschflugzeugen, die ihre Wassermassen nicht mehr aus wenig mehr als Baumwipfelhöhe, sondern aus 300 bis 400 Metern ablassen müssten, erheblich eingeschränkt.

(„Je suis très réticent“, propos recueillis par Jean-Claud Rigault, in: SUD OUEST, 8. Nov. 2008)

 

 

Licht aus durch Stare

Dass das Leben Gefahren bereithält, weiß nahezu jeder. Woher diese Gefahren kommen, kann man hingegen nicht immer wissen.

Die Arbeiter in den Weinbergen an der route du Port von Soussans können von einem Ereigins berichten, das ihnen mehr als einen Schrecken eingejagt hat. Sie mussten nämlich erleben, dass eine über sie hinwegführende Stromleitung zur Erde fiel und für eine furchterregende Folge von Blitzen sorgte, als die immer noch stromführenden Kabel auf die Spanndrähte in den Weinfeldern fielen.

Zum Glück wurde niemand verletzt, obwohl man mit dem Niederlegen der Spanndrähte als Vorbereitung für den Schnitt der Weinstöcke beschäftigt war.

Die Schuldigen für den Stromunfall sind auch bereits ermittelt: Stare, die sich in einer für die altersschwache Leitung unerträglichen Konzentration zur Rast niedergelassen hatten.

In der Gemeindeverwaltung ist man hochgradig verärgert, weil die Baufälligkeit der Leitung seit Jahren bekannt war, die Erneuerung aber immer wieder verschoben worden war. Wenig zufrieden war man auch mit dem Tempo der Wiederherstellung der Stromversorgung der Gemeinde, die sich bis in die Abendstunden hinzog.

Für besonders Besorgte kann angefügt werden, dass die im vorstehenden Fall beschriebene Gefährlichkeit von Staren bisher weltweit noch nicht dokumentiert war.

(Jean-Claude-Rigault: Les oiseaux noirs ont éteint la lumière,  in: SUD OUEST, 8. Nov. 2008)

 

Das Golfprojekt in Grayan hat nicht nur Freunde

Die Besitzer von Häusern, die an die bestehende Golfanlage in Grayan grenzen und in direkter Nachbarschaft zu dem geplanten größeren Golfgelände leben, sind zufrieden, dass der mehrfach angekündigte Ausbau nicht vorankommt. Sie erklären, sich mit der Ansiedlung in Grayan für eine ruhige Umgebung entschieden zu haben, die sie durch einen großen Golfplatz bedroht sehen. Dazu fürchten sie, der künftige Golfplatz werde hohe Investitionen verschlingen, aber kaum rentabel zu betreiben sein. Dies würde dazu führen, dass der Betrieb aus der Gemeindekasse, damit also aus Steuergeldern subventioniert werden müsste.

(M. G.: Le golf ne fait pas l’unanimité, in: SUD OUEST, 8. Nov. 2008)

 

Neue Wege für Austern-Nachwuchs

Den gerade geschlüpften Larven der Austern (naissains) im Bassin von Arcachon wird es recht gleichgültig sein, was ab März des nächsten Jahres um sie herum geschieht, den Betrieben, in denen sie erbrütet werden, und den Austernzüchtern, die den Nachwuchs zu verzehrfähigen Muscheln heranwachsen lassen, sicher weniger.

Geplant ist die Einrichtung einer Art Börse, auf der Austern-Larven versteigert werden. Bislang vollzieht sich der Absatz dieser jungen Muscheln in direktem Verkehr zwischen Erzeugern und Abnehmern mit allen damit verbundenen Nachteilen. Demnächst sollen Käufer und Verkäufer  bei den Versteigerungen bessere und weniger zeitaufwendige Möglichkeiten haben, miteinander ins Geschäft zu kommen. Davon verspricht man sich unter anderem eine angemessenere Preisbildung, zunehmende Umsätze und eine Stärkung der Position des Bassins von Arcachon, das lange Zeit die erste Adresse für die Kinderstuben der Austern in Frankreich war, jetzt aber von der Charente nahezu eingeholt worden ist. 

(Sabine Menet: Les naissains vendus à la criée, in: SUD OUEST, 7. Nov. 2008)

 

Médoc-Wein 2008

Nach spät durchgeführter Weinlese, die jetzt abgeschlossen ist, geben die Erzeugerorganisationen des Anbaugebietes Médoc ihre ersten Einschätzungen ab.

In den Anbaugebieten Médoc, Haut-Médoc und Listrac ist die Ernte vom Volumen her eher klein geblieben. Dennoch sei es durch die geschickte Herauszögerung des Lesezeitpunktes gelungen, die Qualität des neuen Jahrgangs über das erwartete Maß hinaus zu steigern, wobei besondere Zufriedenheit über die günstigen Säurewerte herrscht.

In Margaux ist man im ganzen zufrieden, vor allem wegen des gnädigen Herbstes. Dennoch sind die Ergebnisse, bedingt durch Hagelschäden, teilweise beeinträchtigt. Daher werden die Erlöse für einige Winzer recht bescheiden ausfallen, auch wenn man sich wegen der Qualität des Jahrgangs keine Sorgen machen müsse. Gleiches gelte wegen der fehlenden Menge auch hinsichtlich der Preise, die ein ansprechendes Niveau hätten.

Optimistisch ist man in Saint-Julien, wo man auf einen guten Jahrgang hofft. Das gelte sowohl für die Menge als auch für die Qualität, da der Juli Voraussetzungen geschaffen habe, die auch durch den weniger guten August nicht mehr zerstört worden seien.

Auch in Moulis überwiegt der vorsichtige Optimismus, wobei man erwartet, dass der neue Jahrgang gute Lagereigenschaften haben werde.

In Saint-Estèphe blickt man mit besonderer Zufriedenheit auf den Juli zurück, der die Voraussetzungen dafür geschaffen habe, dass man mit dem neuen Jahrgang zufriedener sein könne als mit dem vorhergehenden.

In Pauillac schließlich fühlt am sich an 1978 erinnert, als erst in den letzten Wochen vor der Weinlese das Klima sich gnädig zeigte und schließlich doch noch einen nicht mehr erwarteten Qualitätssprung des Jahrgangs bewirkte. Gleichwohl sieht man mit einiger Beunruhigung in die Zukunft, weil man nicht sicher ist, ob die aktuellen wirtschaftlichen Krisenerscheinungen vor dem Weinmarkt Halt machen.

(Julien Lestage : De faibles vendanges, in: SUD OUEST, 5. Nov. 2008)

 

Reiselust der Médocains

Die Bewohner des Médoc sind pfiffig und clever, wie jeder erfährt, der mit ihnen zu tun hat. Was Wunder, dass ihr bevorzugtes Feriengebiet im Sommer das Médoc ist. Kann jeder verstehen, der das Médoc im Sommer kennt.

Erst in der Nachsaison kommen die Einheimischen auf die Idee, woanders ihre Ferien zu verbringen. Am liebsten packen sie ihre Koffer im September, Oktober oder in den Wintermonaten. Zu den Lieblingszielen gehört Tunesien, das zu günstigen Preisen Sonne, Strand und Feiern bietet. Aber auch Kanada gehört zu den beliebten Ferienregionen der Médocains, wobei gern kombinierte Flug- und Wohnmobilreisen gebucht werden. Es gibt Direktflüge von Bordeaux nach Québec, dem französisch geprägten Teil Kanadas, dessen Bewohner vielfach Wurzeln haben, die in das Médoc reichen. So kann man den Urlaub gleich mit einem Verwandtenbesuch verbinden.

Menschen, die zwischen 40 und 50 Jahre alt sind, buchen gern eine Reise nach Korsika. Weitere gern gewählte Ziele für eine Urlaubsreise im Winter sind Martinique, Gouadeloupe und der Senegal.

(Anne Rose Bakirdjian : Priorité au soleil, in: SUD OUEST, 1. Nov. 2008)

 

Ludothèque in Gaillan?

Ludothèque wird mit Spielothek übersetzt. Damit wird bei vielen Deutschen allerdings meist eine unzutreffende Assoziation hergestellt zu den Spielhallen, in denen geschäftstüchtige Betreiber alle möglichen Gerätschaften aufstellen, die gegen Geld benutzt werden können.

Bei einer ludothèque/Spielothek stehen Überlegungen im Vordergrund, wie über das Spiel im weitesten Sinn soziale Kontakte geknüpft und unterhalten werden können.

Derzeit bestehen Überlegungen, in Gaillan eine ludothèque einzurichten. Die Vorbereitungen zur Gründung eiens Vereins, der diese Einrichtung tragen müsste und die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten laufen bereits. 

(Georges Rigal: Un temps pour jouer, in: SUD OUEST, 4. Nov. 2008)

 

Katastrophenhunde im Training

In Le Verdon fand kürzlich ein von der Feuerwehr durchgeführtes viertägiges Training für Katastrophenhunde statt, an dem 19 Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spezialisten aus mehreren Départments teilnahmen. Trainiert wurden mehrere Situationen, bei denen verschüttete oder eingeschlossene Personen aufzufinden waren, wobei möglichst realistische Szenarien mit Rauch- und Lärmentwicklung aufgebaut wurden.

Die Anforderungen, die bei den hier simulierten Einsätzen an die Hunde gestellt werden, sind sehr hoch. Nur wenige, besonders mutige, nerven- und wesensfeste Hunde, die zudem auch hohe körperliche Belastungen aushalten müssen, sind für den schwierigen Dienst in Rettungshundestaffeln geeignet. 

(Maguy Caporal: Stage cynotechnique, in: SUD OUEST, 4. Nov. 2008)

 

Sorgen um Sauternes

Die Winzer im Anbaugebiet Sauternes haben bis zur letzten Minute gewartet, bevor sie die Weinlese begonnen haben. Sie wollten so eine Verbesserung des Jahrgangs 2008 erreichen, für den die Vorhersagen nicht gerade optimistisch waren.

Das Anbaugebiet hat in diesem Jahr einige Widrigkeiten auszuhalten gehabt: Frost im Frühjahr, danach Hagel und dazu ein schlimmer Sommer. Etwas besser sah es in der Nachsaison aus, aber man geht immer noch davon aus, dass der Jahrgang 2008 eher zu den schwächeren zählen wird. Es gab Befürchtungen, dass man nicht einmal 13 Hektoliter pro Hektar bekommen würde, was seit 1991 nicht mehr geschehen ist.

Inzwischen kann man aber Aussagen über den Alkoholgehalt der Trauben machen, und da sieht es besser aus.

(Axelle Maquin-Roy : Des vins plus rares, in SUD-OUEST, 4 Nov. 2008)

 

Auch so kann ein TGV zum Stehen kommen

Am 27. Oktober wurde berichtet, ein TGV habe auf der Fahrt von La Rochelle nach Bordeaux zwei Stunden lang halten müssen, weil ein Passagier auf ungewöhnliche Weise Gefangener der Zugtoilette geworden war. Er hatte versucht, sein in die Toilette gefallenes Mobiltelefon vor dem Verderben zu retten und dabei seinen Arm so verklemmt, dass er festsaß. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr musste den Abfluss der Toilette durchsägen. Erfolg der Aktion: Der Arm ist wieder da. Über Schicksal und Erhaltungszustand des unglücklichen Telefons ist nichts überliefert.

Man sieht aber: Das Leben ist noch gefährlicher als mancher denkt.

Fundstelle: http://handy.t-online.de/c/16/65/25/50/16652550.html

 

Noch eine eher außergewöhnliche Art, einen TGV stillzulegen

Rund vierhundert Mal pro Jahr bleiben Hochgeschwindigkeitszüge in Frankreich wegen Schäden an der Oberleitung liegen. Meistens wird als Fehlerursache Materialermüdung oder ein sonstiger altersbedingter Umstand angegeben, für den nach Ansicht der Fachleute über Jahre versäumte Investitionen in den Unterhalt und die Modernisierung der Streckenanlagen verantwortlich sind.

Am letzten Samstag erwischte es fünfzig TGV, davon acht für den Südwesten bestimmte. Schuld war eine Oberleitungspanne südlich von Paris, die nach Ansicht der Bahn einmal nicht von der SNCF zu verantworten war. Diesmal soll die Stromversorgung der TGV durch Gewehrschüsse beschädigt und zum Herunterfallen gebracht worden sein. Den Reisenden, die bis zu vier Stunden Verspätung auf sich nehmen mussten, dürfte dies egal sein, und die Pannenstatistik der Bahn wird nicht wirklich verbessert.

Die Schwächen der Oberleitung sollen mit einem auf vier Jahre veranschlagten Programm (Kosten 400 Mio Euro) behoben werden.

(Christine Morice : La SNCF porte plainte, in : SUD OUEST, 3. Nov. 2008)

 

Streiks in Sicht

Die Rückkehr aus den Kurzferien um Allerheiligen könnte für viele Reisende unangenehm werden. Bei Air France hat das fliegende Personal für die Zeit vom 4. bis 8. November Streiks angekündigt. Und bei der SNCF werden die Lokführer am 6. November ebenfalls zu Hause bleiben. Für Reisende Voraussetzungen genug, um sich Gedanken darüber zu machen, wie man dem angekündigten Verkehrschaos entgehen kann.

(Perturbations à prévoir, in: SUD OUEST, 01. Nov. 2008)

 

Der letzte seiner Art

Am letzten Donnerstag um 9 Uhr war es so weit: In Saint-Émilion wurde der letzte Strommast entfernt. Von nun an geht die gesamte elektrische Versorgung der Stadt unterirdisch vor sich. Klar, dass damit das historische Stadtbild gewinnt, zumal in Saint-Émilion auch keine Fernsehantennen auf den Häusern zu finden sind.

Der über mehrere Jahre betriebene Abbau der einstmals 221 Masten hat 1,6 Mio Euro gekostet, aber das Geld ist nach Meinung der Stadtväter gut angelegt worden, zumal die Zuverlässigkeit der Stromversorgung dadurch gewonnen hat.

Wo Licht ist, ist gewöhnlich auch Schatten. Eine mitfühlende alte Dame fragte: Und die Schwalben, was machen die jetzt? 

(Sophie Herber : Le dernier de sa lignée, in : SUD OUEST, 1. Nov. 2008)

 

 

 

 

Oktober 2008

Schluß mit lustig

Was sich bislang jeden Freitag Abend auf dem cours Jules-Ladoumègue in Bordeaux abspielte, war auch für die Hauptbeteiligten nicht wirklich lustig, sondern eher lebensgefährliche und unüberlegte Gefährdung der allgemeinen und der eigenen Sicherheit.

Die Rede ist von wilden Autorennen auf einer öffentlichen Straße, die freitags nach Einbruch der Dunkelheit für Nervenkitzel bei den beteiligten Autofahrern und ihren Zuschauern sorgen. Die Beteiligten sind in der Mehrzahl Jugendliche aus allen denkbaren sozialen Umfeldern. Sie kommen aus Bordeaux und der Umgebung zu diesem Spektakel, nicht nur junge Männer, auch Mädchen und junge Frauen.

Jetzt soll diesem Treiben, zu dessen Höhepunkten bisher auch das Auftauchen von Polizisten gehörte, die bis zu ihrer Abfahrt eine beruhigende Wirkung auf die geschwindigkeitssüchtigen Jungendlichen hatten, eine Ende gemacht werden durch das Anbringen von bandes rugueses. Diese bandes rugeuses sind bekannt als auf die Fahrbahn aufgebrachte erhöhte Streifen, die z.B. vor Mautstellen auch hartgesottene Schnellfahrer dazu bringen, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Noch nicht bekannt ist, ob die illegalen Raser des cours Jules-Ladoumègue von diesen Streifen beeindruckt werden. Vielleicht vermitteln sie ihnen einen zusätzlichen Anreiz bei ihrem sinnfreien Tun und bewirken damit das Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt ist.

(Florence Moreau: Coup de frein sur les rodéos nocturnes, in : SUD OUEST, 31. Okt. 2008)

 

 

Schlecht für Lesparre

Noch vor wenigen Monaten als demnächst realisierungsreif angekündigt, verschlechtern sich die Aussichten für den Bau der Umgehungsstraße um Lesparre. Obwohl die durch diesen Ort führende Hauptachse des Straßenverkehrs im Médoc von allen Seiten kritisiert wird wegen ihrer Unzulänglichkeiten und Gefahrenstellen, werden in nächster Zeit im Médoc nur die Straßenbaumaßnahmen durchgeführt, für die bereits ausreichende Haushaltsmittel bereitgestellt sind.

Das ist für die Umgehungsstraße um Lesparre nicht der Fall. Hier wurde lediglich davon gesprochen, dass es geplant sei, in den nächsten Haushalt des Départements Gironde Mittel einzustellen, mit denen die Planung für diese Straße begonnen werden sollte. Das gleiche Schicksal teilen übrigens die erstmal zurückgestellten Umgehungen um Castillon-la-Bataille, das Bassin von Arcachon und um Fargues-Saint-Hilaire. Das Schicksal aller dieser Vorhaben ist besiegelt worden durch die drastisch geschrumpften finanziellen Mittel des Départements. Und wo kein Geld ist, kann nicht solide geplant und gebaut werden.

(Le Journal du Médoc, 31. Okt. 2008)

 

Gut für den P.N.R.

Parc National Régional (P.N.R.) ist de Bezeichnung für das vor rund einem Monat vorgestellte Projekt eines regionalen Nationalparks Médoc. Von diesem Projekt verspricht man sich einiges, wenn man seinen Befürwortern glaubt. So sollen die Probleme der Arbeitslosigkeit, der Abgeschlossenheit und des Sozialbereichs verschwinden oder reduziert werden, wenn das genannte Projekt durchgeführt wird. Diese Erwartungen wurden jedenfalls in der Salle des fêtes von Saint-Laurent geweckt, wo der Eindruck entstand, dass an diesem Projekt alles gut sei.

Wie das wirklich sein wird, bleibt abzuwarten. Eines ist aber wahrscheinlich sicher: Es werden von der Region Aquitanien Mittel in das Médoc gelenkt, die sonst nicht dorthin gelangen würden.

Die Idee der P.N.R. ist übrigens nicht mit der der Nationalparks zu verwechseln, in denen der Schutz der Natur Vorrang vor allen anderen Erwägungen hat. Bei einem regionalen Nationalpark soll die wirtschaftliche Entwicklung in dem so bezeichneten Gebiet auf intelligente und ausgewogene Weise vorangebracht werden, wobei die Steuerung und Kontrolle der damit verbundenen Prozesse von den gewählten Volksvertretern ortsnah kontrolliert und gestaltet werden soll.

Näheres zu P.N.R.: www.parcs-naturels-regionaux.fr

(Le journal du Médoc, 31. Okt. 2008)

 

Neuer parc-relais in Bordeaux

Und wieder eröffnet die Fertigstellung eines neuen eleganten Parkhauses mit 368 Parkplätzen für Autos und 24 für Fahrräder auf 6 Etagen in der Nähe einer Tramstation vielen Interessierten neue Möglichkeiten, die Stadt Bordeaux auf bequemere Weise zu erreichen und kennenzulernen. Für eine Gebühr von 3 Euro können Autofahrer ihr Auto dort sicher abstellen und nach 10minütiger Tramfahrt die Innenstadt erreichen. Im neuen Parkhaus von Ravezies (fast in Sichtweite des von uns bereits vorgestellten Parkhauses in Les Aubiers) sind täglich 4 Angestellte dafür zuständig, die Benutzer einzuweisen und mit den Möglichkeiten, die  es auf seinen 6 Etagen bietet, vertraut zu machen. Die Tagesgebühr von 3 Euro gilt für den Parkplatz für das Auto oder das Fahrrad sowie als Rückfahrkarte mit der Tram ins Zentrum der Stadt für alle Fahrzeuginsassen.

Aus den bisher vorliegenden Informationen ist nicht zu entnehmen, ob der neue parc-relais für Wohnmobile nutzbar ist.

(JulienRousset: Nouveau parc relaisde Ravezies, in: SUD OUEST, 28. Okt. 2008)

 

Notwendige Einzäunung

Eigentlich hätte man den Golfplatz von l’Ardilouse bei Lacanau ohne Einzäunung gelassen, um möglichst vielen Interessenten den kürzesten und direktesten Weg auf das Gelände zu ermöglichen. Dieser löbliche Vorsatz wird nun notgedrungen aufgegeben und eine rund 7 km lange Metallzaunkonstruktion, 1,20 m hoch und 50 cm tief in die Erde eingelassen, um das Gelände gezogen.

Verantwortlich dafür sind wenig disziplinierte, dämmerungsaktive Besucher des Golfplatzes, die auf den sorgsam gepflegten Greens am liebsten das Unterste nach oben kehren. Wildschweine eben, die sich wie ihresgleichen benehmen.

Um den Platz zugänglich zu halten, sind zehn sinnvoll konstruierte,  wildschweinsichere Pforten in die Umzäunung eingefügt worden. Um auch den das Gelände berührenden Radweg möglichst komfortabel durch die Absperrung gelangen zu lassen, ist ein passage canadien gebaut worden. Das ist ein über eine grabenähnliche Vertiefung gelegte Konstruktion aus parallel verschweißten Rohren, die Wildtiere zuverlässig abhalten, weil diese sich auf den glatten Rohren nicht halten können. Bleibt abzuwarten, ob sich die Wildschweine bei Lacanau an das halten, was bei ihren kanadischen Verwandten funktioniert.

(Véronique Boscher : Une clôture attendu, in: SUD OUEST, 28. Okt. 2008)

 

Bald Ende des Kiesabbaus im Mündungsgebiet

Noch nicht endgültig, aber von der dafür zuständigen Kommission auf den Weg gebracht, wird  es nach der demnächst erwarteten Entscheidung des Präfekten bald keine Kiesentnahme aus dem Mündungsgebiet der Gironde mehr geben. Es gibt mehrere Begründungen für diese Regelung. Zum einen werden damit die (Über-)Lebensbedingungen des vom Aussterben bedrohten Störs verbessert, dessen Existenz an kiesige Untergründe gebunden ist, zum anderen werden Störungen des Grundwassers verhütet, die entstehen, wenn in ausgekieste Zonen Salzwasser eindringt, sich mit dem vorhandenen Süßwasser vermischt und dies damit unbrauchbar macht.

(Patrick Faure : Bientôt la fin des extractions de granulats,  in : SUD OUEST, 28. Okt. 2008)

 

Wiederherstellung des Leuchtturms auf Patiras

Wenn auch der Leuchtturm von Cordouan im Médoc auf Grund seiner majestätischen Gestalt und seiner Geschichte von einzigartiger Bedeutung ist, so gibt es  auf der Île de Patiras mitten in der Mündung der Gironde einen kleineren Leuchtturm, dessen Restaurierung jetzt abgeschlossen ist und der sicherlich zu einer Touristenattraktion werden wird. Von seiner Höhe von 26 m aus hat man einen wunderbaren Blick über die Mündung der Gironde.

Nach dem Orkan von 1999 war die Insel, die ungefähr 350 Hektar groß ist,  teilweise vom Wasser bedeckt. Ohne den finanziellen und ideellen Einsatz von Philippe Lacourt, einem Sohn der Gironde, wäre die Insel wahrscheinlich immer noch in einem beklagenswerten Zustand. Lacourt kaufte 2000 ein kleines Haus auf Patiras, das er umbauen ließ und er ließ ein größeres 210 Quadratmeter großes modernes Haus errichten, in dem Seminare, Empfänge und Feste veranstaltet werden können.  Nach dem Hausbau richtete Lacourt sein Interesse auf die Wiederherstellung des Leuchtturms. Inzwischen haben sich noch weitere Investoren für dieses kostenträchtige Projekt gefunden, für dessen Realisierung etwa  650.000 Euros benötigt wurden.

(Julien Lestage : Le phare de l’île de Patiras, in :  Sud-Ouest, 28. Okt. 2008)

 

 

Strommast in Montalivet par terre

Durch die Ungeschicklichkeit eines LKW-Fahrers ging am Abend des 22. Oktober ein Strommast in Montalivet nahe dem Stade Nouguérède zu Boden. Die Unfallstelle wurde von Polizei und Feuerwehr abgesperrt. Die Stromversorgung der meisten Abnehmer in Montalivet wurde nicht unterbrochen. Lediglich die Straßenbeleuchtung und einige gemeindeeigene Gebäude hatten kurzfristige Ausfälle. Die Reparaturarbeiten konnten nach wenigen Stunden abgeschlossen werden. Es gab keine Personenschäden.

(SUD-OUEST, 24. Okt. 2008)

 

Optimismus mit Vorbehalten

Der Unterpräfekt von Lesparre, Olivier Delcayrou blickt trotz einiger Vorbehalte optimistisch in die wirtschaftliche Zukunft des Médoc, da sich nach den letzten Kommunalwahlen vielerorts neue, zukunftsorientierte Kräfte in der regionalen Politik zeigten.

Es gebe aber in der Sozialstruktur der Region einige beunruhigende Befunde. So sei die Arbeitslosigkeit im Médoc mit 10% deutlich höher als im Durchschnitt des Département Gironde. Hier sei die überproportional große Zahl unqualifizierter jugendlicher Arbeitsloser besorgniserregend, ebenso wie die überdurchschnittlich große Zahl arbeitsloser Frauen und über 50jähriger.

Die demographische Entwicklung des Médoc werde einen Zuzug von rund 30.000 neuen Bewohnern in den nächsten 20 Jahren sehen. In den letzten zehn Jahren habe die Bevölkerung der Region jährlich um rund 1,4% zugenommen. Diese Entwicklung verlange aufmerksame Beachtung, denn im Médoc stünde nur ein Arbeitsplatz für acht Einwohner zur Verfügung, gegenüber einer Stelle für sechs Einwohner im übrigen Département.

(Le Journal du Médoc, 27. Okt. 2008)

 

Chuck Yeager in Cours-les-Bains (33)

Chuck Yeager ist der erste Mensch, der in einem Flugzeug die Schallmauer durchbrochen hat (14. Oktober 1947). Natürlich ist er Amerikaner. Seine Verbindung zum Département Gironde geht auf das Jahr 1944 zurück. Damals war er als junger Pilot eines Begleitjägers von einem deutschen Jagdflieger so schwer attackiert worden, dass er sein Flugzeug aufgab und sich mit dem Fallschirm rettete. Er kam unversehrt in Cours-les-Bains zu Boden und dann mit Hilfe des französischen Widerstands über die spanische Grenze zurück zu seiner Einheit in England.

Inzwischen 85jährig ist er nun an die Orte zurückgekehrt, die in seinem Leben eine besondere Rolle gespielt haben. Bei diesem Besuch, den er in erster Linie seiner zweiten Frau zuliebe unternommen hat, wurden ihm Überreste von seiner vor 15 Jahren aufgefundenen Maschine präsentiert und ebenso der Ort, an dem er sich nach seinem Absprung eine Nacht verborgen hatte.

(Axelle Maquin-Roy : Le grand Chuck est revenu, in : SUD OUEST, 27. Okt. 2008)

 

Mechanisierte Traubenlese

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts kamen die Hilfskräfte für die Weinlese aus dem Corréze, dann aus Spanien, danach waren es vor allem Zigeuner. Seit einigen Jahren werden die Scharen dieser Erntehelfer immer kleiner, weil die Mechanisierung auch in diesen Bereich eindringt. Sie macht jedoch bis jetzt einen Bogen um die ganz großen Namen, bei deren Abnehmern die Frage nach dem Preis keine wirkliche Rolle spielt. Überall da, wo dieser für die Châteaux luxuriöse Zustand nicht besteht, muss jedoch scharf gerechnet und rationalisiert werden.

Dazu werden derzeit vor allem zwei Möglichkeiten genutzt. Zum einen werden die Arbeiten der Weinlese an Lohnunternehmer vergeben, die für einen rationellen Einsatz der von ihnen beschäftigten Kräfte sorgen. Zum anderen wird vollmechanisiert geerntet, wobei eine Lesemaschine bis zu 60 Arbeitskräfte ersetzt.

Und selbst dort, wo die Weinlese noch per Hand geschieht, hat die Mechanisierung Einzug gehalten beim Sortieren der geernteten Trauben. Es gibt mittlerweile Maschinen, die, mit optischen Sensoren ausgerüstet, gute und schlechte Trauben mit großer Geschwindigkeit und Treffsicherheit zu trennen vermögen und damit die traditionelle Handarbeit ersetzen.

(Jean-Denis Renard. Raisin mécanique, in : SUD OUEST, 27. Okt. 2007)

 

Mascaret-Chanson

Das Phänomen des Mascaret ist den Lesern der Médoc-Notizen, wenn nicht aus eigener Anschauung, dann durch die von uns veröffentlichten Bilder (s. Dies&das; nochmals Dank an Peter Rieger für die Überlassung der Aufnahmen) bekannt.

Jetzt widmet der SUD OUEST einem der wenigen Forscher, die sich mit dem Mascaret wissenschaftlich beschäftigen, einen eigenen Artikel. Der vorgestellte Experte, Hubert Chanson, ist französischer Herkunft, lebt aber seit seinem achtzehnten Lebensjahr in Australien. Er ist Hydraulikingenieur, lehrt als Professor für Hydrodynamik an der Universität von Queensland und stellt fest, dass das Naturereignis Mascaret wissenschaftlich nur in China Interesse finde, während es sonst nahezu unbeachtet bleibe. Chanson verweist auf den aufschlussreichen Umstand, dass es weltweit kaum ein halbes Dutzend qualitativ anspruchsvoller wissenschaftlicher Veröffentlichungen zum Thema Mascaret gebe.

Für die Beobachtung des Mascaret sind zwei Orte in Frankreich zu empfehlen: Saint-Pardon, an der Dordogne, unweit Libourne, und Arcins an der Garonne.

Hubert Chanson wendet sich gegen einige, besonders im Internet, verbreitete Un- oder Halbwahrheiten über den Mascaret. So sei es falsch, den Mascaret als immerwährendes Naturereignis zu bezeichnen. In der Seine habe es im 19. Jahrhundert einen Mascaret von 5 bis 7 Metern gegeben, dem zwischen 1789 und 1840 220 Schiffe zum Opfer gefallen seien. Dieser Mascaret sei verschwunden, nachdem die Seine eingedeicht worden sei.

Für die Mascarets von Dordogne und Garonne sei daher zu schließen, dass es auch hier keine Gewähr für den unbefristeten Fortbestand dieses Phänomens gebe. Der Bau von Brücken könne sich z. B. negativ auf die Ausbildung des Mascaret auswirken. Für die Garonne bedeute dies z. B., dass der oft beklagte Umstand, dass es zu wenige Brücken über die Garonne gebe, wohl die Ursache dafür sei, dass der Mascaret immer noch existiere.

Es sei daher zu prüfen, ob und welche Auswirkungen der Bau einer weiteren Brücke in Bordeaux haben könnte.

(Hervé Mathurin: La chanson de la vague, in : SUD OUEST, 26. Okt. 2008)

 

Düstere Perspektiven für Air France

Nach bisher unbestätigten Meldungen soll Air France ihre Einstellungspläne für die nächsten drei Jahre halbiert haben. Hintergund seien die für die nächsten drei Jahre prognostizierten Zahlen für die Entwicklung der Gesellschaft, die für die kommenden Geschäftsjahre ein Nullwachstum erwarten liessen. Nunmehr sollen jährlich nur noch 2355 Neueinstellungen erfolgen, womit weniger neue Kräfte eingestellt werden als durch Pensionierungen aus dem Betrieb ausschieden..

(SUD OUEST; 24. Okt. 2008)

 

Wer suchet, der findet

Eingeweihten ist klar, dass Suchen und Finden zu unerwarteten Ergebnissen führen können, denn die zitierte Weisheit sagt nichts darüber aus, dass das, was gefunden wird, auch das Gesuchte sein wird.

In unserem Fall suchte jemand in Bordeaux einen Unterstellplatz für ein Auto. Dabei sah er zufällig eine geöffnete Garage und eine Dame in dieser Garage. Der Suchende wandte sich an die Dame mit der Frage, ob bei ihr ein Unterstellplatz zu mieten sei. Während er auf eine Antwort wartete, entdeckte er im Dachstuhl einen Flugzeugrumpf. Die befragte Dame erklärte dazu, die Garage gehöre ihr nicht, sie stelle lediglich ihr Auto seit mehr als dreißig Jahren unter diesem Flugzeug ab, wisse aber nicht, wie selbiges dorthin gelangt sei, wo es sich nun befinde.

Die nächste Frage führte zu der Besitzerin der Garage, die erklärte, sie wisse um die Existenz des Fluggerätes, das sich seit Generationen in der fraglichen Garage befinde, habe aber keinerlei Ahnung, welche Bewandtnis es damit habe.

Immerhin war das der Startschuss für eine systematische Nachforschung. Dabei ergab sich, dass das gefundene Flugzeug eine 1939 hergestellte zweisitzige Caudron C 600 war, von der seit 1935 178 Exemplare hergestellt worden waren. Das gefundene trug die Fabriknummer 128.

Derzeit sind nur zwei Exemplare bekannt, die überlebt haben. Offen ist das Schicksal des gerade aufgetauchten dritten. Entweder wird es flugfähig aufgearbeitet oder als Ersatzteilspender ausgeschlachtet.

(Dominique Manenc: Un avion sous le toit, in: SUD OUEST, 24. Okt. 2008)

 

Rückblende

Ein kürzlich erschienenes schmales Bändchen entführt die Leser in die Zeit, als der Port de La Lune in Bordeaux noch ein reges Leben kannte. Die Herausgeber haben drei Texte, die Mitglieder ihrer Familie verfasst haben, zusammengestellt. Der erste gibt Einblicke in das alte Bordeaux, in dessen Hafen noch vorwiegend Segelschiffe einliefen, die von der Firma Legendre, ihres Zeichens Schiffausstatter, versorgt wurden. Der zweite Text stellt den ersten Automobilisten von Bordeaux vor und der dritte liefert biographische Hinweise:

André und William Legendre: Les Legendre, une saga bordelaise. Jean Eimer, Éditions confluentes, 150 Seiten, 22,50 Euro

(Dominique de Laage: Quand le Port de la Lune brillait, in: SUD OUEST, 21. Okt. 2008)

 

Weiterer Ausbau des ADSL-Netzes

Die französische Regierung hat einen 154 Punkte umfassenden Plan vorgelegt, mit dem die digitalisierte Kommunikation in Frankreich vorangebracht werden soll.

Zu den vorgesehenen Massnahmen gehört die Schlließung der noch bestehenden Lücken in der Versorgung der Bevölkerung mit Breitbandzugängen (ADSL) zum Internet. Im Département Gironde warten noch 2% der Bevölkerung auf einen ADSL-Zugang, in der Dordogne sind es 5%.

Die Übertragungsleistung wird derzeit mit im geringsten Fall 512 Mbits/s angegeben, doch sind in den Ballungsräumen schon bis zu 10 Mbits/s möglich. Auch hier ist daher noch einiges zu tun, um die Versorgung flächendeckend zu verbessern. Die Regierung hat zwar das Vorhaben aufgegeben, den Internetzugang mit hoher Übertragungsleistung zu einer Art Grundrecht zu machen, doch sollen die Rechte der Verbraucher gegenüber den Internetanbietern so gestärkt werden, dass die Anwender einen Anspruch auf Zugänge mit hohen Leistungen gegenüber den Anbietern von Internetleistungen bekommen.

Eine weitere Maßnahme zur Stärkung des Internets wird in Frankreich 2009 mit der Ausgabe elektronischer Ausweise folgen, um das Vertrauen in die Sicherheit elektronischer Transaktionen zu vergrößern.

(Pierre Tillinac : Le Haut Débit sera un droit, in: SUD OUEST, 21. Okt. 2008)

 

Gibt das den Rauchern den Rest?

In Frankreich werden Überlegungen angestellt, die (verbliebenen) Raucher mit abschreckenden Bildern auf den Zigarettenpackungen zu konfrontieren. Die Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot steht dem Vorhaben positiv gegenüber, durch drastische Bilder, die typische Raucher-Erkrankungen zeigen, abschreckend zu wirken. Sie kann dabei auf Groß-Britannien verweisen, wo diese Praxis seit dem 1. Oktober dieses Jahres geübt wird. In Australien durchgeführte Studien zeigen offenbar, dass Raucher tatsächlich abgeschreckt werden können.

Bevor die französischen Raucher sich angewöhnen müssen, nicht nur die bereits jetzt aufgedruckten warnenden Texthinweise, sondern auch noch drastische Bilder zu verdrängen, wird aber noch einige Zeit vergehen.

(Le Figaro, 20. Okt. 2008)

 

Anbieterschwund

Wo noch vor wenigen Jahren eine Schar von Internetanbietern auf dem französischen Markt Jagd auf Kunden machte, ist inzwischen Übersichtlichkeit eingetreten. Derzeit sind von der Vielzahl ehemaliger Konkurrenten durch Aufkäufe und Übernahmen nur noch Orange als Marktführer, Free und Neuf/SFR übriggeblieben. Damit hat der Preiskampf zwischen den Anbietern nahezu aufgehört.

Noch nicht ganz, denn mit Bouygues Telecom startet derzeit ein neuer Wettbewerber den Versuch, mit einer sogenannten Bbox  Kunden an sich zu ziehen. Es ist jedoch noch offen, ob damit Bewegung in das Preisgefüge der etablierten Anbieter kommt.

(SUD OUEST, 19. Okt. 2008)

 

Automobile Oldtimer in Lesparre

An jedem dritten Sonntag des Monats versammeln sich in Lesparre auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt Carrefour Angehörige des Vereins l’Amicale des véhicules anciens du Médoc (Freundeskreis der alten Fahrzeuge des Médoc), um ihre Schätzchen und Schätze einem größeren Publikum vorzuführen.

Zu sehen sind dann nicht nur meisterhaft restaurierte DS, R16, etc, sondern auch die eine oder andere Rarität aus entfernteren Jahrzehnten. Letztens war die Hauptattraktion ein blauer Ford, Baujahr 1929

(J.-C.W.: DANS LE MEDOC, UN AUTRE SALON DE L’AUTOMOBILE, in : SUD OUEST, 20. Okt. 2008)

 

Digitalisierung mittelalterlicher Texte

Seit Juli dieses Jahres wird in einer großangelegten Kooperation verschiedener Institutionen Aquitaniens daran gearbeitet, 480 mittelalterliche Manuskripte aus Bibliotheken des Südwestens Frankreichs zu digitalisieren. Diese Arbeit soll am 18. Oktober beendet sein. Dann wird es möglich sein, die digitalisierten Dokumente im Internet, auf CD oder an speziell dafür eingerichteten Terminals zu konsultieren, ohne die zum größten Teil hochempfindlichen Originale zu strapazieren. Manuskripte ( aus dem Lateinischen: manus – Hand und scribere –schreiben) sind handgeschriebene Unikate, die zumeist auf Pergament geschrieben sind und wegen ihres hohen Alters besonders geschützt werden müssen.

Insgesamt werden die digitalisierten Texte rund 16.000 Seiten ergeben Sie stellen jedoch nur einen kleinen Teil der Schätze der aquitanischen Bibliotheken dar, wobei man den Schwerpunkt gelegt hat auf Texte aus den Bereichen Dichtung, Philosophie und Wissenschaft. Bei der Digitalisierung, die von der in Bordeaux ansässigen Firma Arkhênum durchgeführt wird, werden digitale Bilddateien mit höchster Auflösung erzeugt, die extreme Ausschnittsvergrößerungen zulassen, bei denen Details sichtbar werden, die mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar sein dürften.

(Christophe Loubes : L’an Mil sur le web, in : SUD OUEST, 20. Okt. 2008)

 

Anmerkung UM : Der digitalisierte Bestand umfasst nicht nur Manuskripte, sondern auch frühe Druckerzeugnisse. Daher müsste die Artikelüberschrift ergänzt werden: …und frühneuzeitlicher Drucke.

Für Interessierte hier die Internetadresse zum Einstieg: www.arpel.aquitaine.fr

Danach weiter über die Schaltfläche: Patrimoines des bibliothèques d’Aquitaine

Danach anklicken:Visiter le module FRAB

Dann braucht man nur noch viel Zeit, um die Schätze zu genießen, auf die man trifft….

 

Vielleicht geht es so

Das Schicksal der inzwischen ausgemusterten alten Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux ist immer noch nicht geklärt. Die einzige Klarheit besteht darüber, dass niemand die erste größere Ingenieurarbeit von Gustave Eiffel leichtfertig als Alteisen entsorgen will.

Jetzt kommt der in Bordeaux lebende Bildhauer Jean-François Buisson mit einem Vorschlag, auf den man erst einmal kommen muss: Er fragt, warum man nicht die ehemals in der Waagerechten ihren Aufgaben nachkommenden Brücke senkrecht stellt. Dann gäbe es auch in Bordeaux einen Eiffelturm, und zwar einen der besonderen Art. Dieses erstaunliche Bauwerk sollte dann, so Buisson, mit einem phosphoreszierenden Anstich versehen werden, der eine weithin sichtbare Silhouette schaffen könnte. Für den Ort, an dem dieses neue Wahrzeichen aufgestellt werden sollte, sieht Buisson mehrere Möglichkeiten: nahe dem alten Standort der Brücke, auf dem Platz der Börse, oder auf dem Platz Pey-Berland.

Technische Schwierigkeiten gebe es nicht, versichert der Bildhauer, der über einschlägige Erfahrungen verfügt, denn zu seinem beliebtesten Materialien gehört alles, was sich mit Schweißbrennern zerlegen und wieder zusammenschweißen lässt.

(Denis Lherm: Une tour Eiffel à Bordeaux ?, in : SUD OUEST, 19. Okt. 2008)

 

Glockentöne in Lesparre

Nach acht Jahren des Schweigens sind in Lesparre jetzt die Kirchenglocken von Saint-Trélody wieder zu hören. Werktags werden sie zwischen 8 und 21 Uhr und sonntags zwischen 9 und 21 Uhr  die Bürger daran erinnern, dass die Zeit vergeht. Ansonsten werden sie, wie früher auch, bei kirchlichen Ereignissen zu hören sein.

Für viele Einwohner ist damit ein Zustand beendet, der ihnen schwer erträglich war, denn eine Kirche, die nicht auch zu hören ist, tritt nicht so in Erscheinung, wie man es gewöhnt ist.

Dass die Glocken wieder aktiviert werden können, ist das Verdienst des Fördervereins  N’oublions pas l’église de Saint-Trélody, der zwar erst vor einem Jahr gegründet worden ist, aber schon 100 Mitglieder zählt, die durch ihre Spendenfreudigkeit die Innenausstattung der Kirche aufbessern. So konnten 200 Stühle und ein Leuchter gekauft werden. Demnächst soll ein Kirchenfenster restauriert werden, und die Gemeinde tut das Ihrige, in dem sie einen über der Kirchenuhr in 35 m Höhe wachsenden Baum entfernen lässt.

(Georges Riga : Huit ans de silence, in: SUD OUEST, 18. Okt. 2008)

 

498 km Radwege in der Gironde

Das Département Gironde nimmt mit einer Gesamtlänge von 498 km ausgebauten Radwegen den ersten Platz in Frankreich ein, gefolgt vom Département Gard mit 296 km. Die Verantwortlichen im Département Gironde sehen jedoch, dass es noch viel zu tun gibt, wenn man dem Fahrrad die Rolle zuweisen will, die es als umweltfreundliches Verkehrsmittel einnehmen könnte.

Um diesem Ziel näher zu kommen, sollen die noch bestehenden Lücken zwischen den bestehenden Radwegen geschlossen werden. Zusätzlich wirbt man in der Bevölkerung für das Fahrrad. Zu diesem Zweck wurde eine Broschüre (La vie à vélo) mit einer Auflage von 60.000 Exemplaren erstellt, die in den Bürgermeistereien für die unentgeltliche Abholung bereitgehalten wird.

(Hervé Mathurin: Sur le grand développement, in : SUD OUEST, 18. Okt. 2008)

 

Neue Brücke in Bordeaux

Am 16. Oktober haben in Bordeaux im Bereich der Hafenbecken Präzisionsarbeiten begonnen, um die neue rund 200 to schwere Drehbrücke einzubauen, die die marode alte Brücke über den Zugangskanal zu den Hafenbecken ersetzen soll.

Schon am kommenden Montag kann die Straßenbahn bis Bacalan provisorisch über eine Behelfsbrücke fahren. Die Aufnahme des regulären Straßenbahnverkehrs über die neue Brücke wird noch etwas Zeit benötigen. Sie wird für Ende April des kommenden Jahres erwartet. Dann wird das gesamte Bauwerk 3,5 Millionen Euro gekostet haben. Falls das zuviel erscheint, kann man sich damit trösten, dass die neue Brücke in Frankreich einzigartig ist, da sie gleichzeitig dem Autoverkehr und der Straßenbahn dient.

(Jean-Paul-Vigneaud: Un travail d’orfèvre, in: SUD-OUEST, 17. Okt. 2008)

 

 

Klinik Lesparre

Noch vor einigen Wochen schien es um die Zukunft der Klinik in Lesparre schlecht auszusehen, doch nun hat sich das Bild erfreulich aufgehellt. Der neue Direktor dieser für das Médoc einzigen überregionalen medizinischen Versorgungseinrichtung blickt optimistisch in die Zukunft. Er wird sich dafür einsetzen, das medizinische Angebot in Lesparre nicht zu verringern. Er räumt zwar ein, dass die Klinik nicht im besten Zustand ist, sieht aber gute Chancen dafür, dass ihr Mittel aus dem milliardenschweren Programm der Regierung zur Modernisierung von Krankenhäusern und vergleichbaren Einrichtungen zufließen werden. Die dafür erforderlichen Formalitäten sind bereits erledigt, mit einer Entscheidung kann offensichtlich in den nächsten Monaten gerechnet werden.

(SUD OUEST, 15. Okt. 2008)

 

Für Modernisierung der RN 215

Die Hauptachse des Straßenverkehrs im Médoc, die RN 215, seit wenigen Jahren RD 1215, hat dringenden Modernisierungsbedarf. Das ist nicht nur die Meinung von Thierry Tenau, Präsident der Vereinigung Survivre sur la RD 1215 (Überleben auf der RD 1215), sondern, so hoffte dieser, aller Bewohner des Médoc. Seine Vereinigung hat eine Charta ausgearbeitet, die das aufzeigt, was an der RD 1215 getan werden müsste, um sie sicherer und leistungsfähiger zu machen, als sie es derzeit ist. Gefordert werden dabei u. a. der Ausbau neuer vierspuriger Abschnitte, Ortsumgehungen für Le Tataillan/Saint Aubin, Lesparre/Gaillan und die Behebung bisheriger Unfallschwerpunkte

Die genannte Charta ist vor vier Monaten allen Gemeinden zugeleitet worden, wobei man davon ausging, dass sich alle angeschriebenen Bürgermeister schnell und kompromisslos hinter dieses Papier stellen würden. Gemessen an den Erwartungen der Initiatoren sind die Reaktionen jedoch eher enttäuschend ausgefallen. Nur neun Bürgermeister haben die erwartete Unterschrift geleistet und damit die Charta unterstützt. Es sind dies die Bürgermeister von Lesparre, Soulac, Naujac, Talais, Le Verdon, Valeyrac, Saint Christoly, Vertheuil und Ordonnac.

 (SUD OUEST, 14. Okt. 2008)

 

536 516 Euro für die Insel von Arcins

Die Besitzer der in der Garonne, etwas südlich des Stadtgebietes von Bordeaux gelegenen Insel von Arcins haben einen juristischen Sieg errungen, der es ihnen, so hoffen sie, ermöglichen wird, die Insel wieder in den alten Zustand zu versetzen. Das heißt, sie so herzurichten wie sie vor dem Sturm von 1999 ausgesehen hat.

Dieser Sturm hatte die Deiche der Insel ruiniert und ihre Anbindung an die Wasserversorgung und das Stromnetz unterbrochen. Wasser und Strom gibt es bis heute nicht wieder auf der 37 ha großen Insel, und auch die Deiche haben noch nicht das Maß an Verlässlichkeit und Sicherheit erreicht, das von den mit der Beseitigung der Sturmschäden beauftragten Firmen zu schaffen gewesen wäre, wenn die ihre Arbeiten sachgerecht ausgeführt hätten. Das haben sie nicht, wie das Berufungsgericht in Bordeaux jetzt festgestellt hat, und dafür müssen sie die oben genannte Entschädigung an die Inselbesitzer zahlen.

(SUD OUEST, 14. Okt. 2008)

 

Neuer Status für die Vogelinsel

Die Vogelinsel vor La Teste-de-Buch ist zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden. Bislang war die 1657 ha große Insel im Bassin von Arcachon lediglich in der Liste der schützenswerten Landschaften aufgeführt worden. Mit der jetzt erfolgten Aufwertung ist ein besonderer Schutz der Insel verbunden, der jede Veränderung  darauf von einer vorher einzuholenden Genehmigung abhängig macht. Zwei Aktivitäten sind grundsätzlich untersagt: Werbung und Camping.

Alles, was mit der Aufzucht von Muscheln zu tun hat, ist hingegen weiterhin zugelassen.

(Nach: Sabine Menet: Une île qui a de la classe, in: SUD OUEST, 13. Okt. 2008)

 

Die cabanes tchanquées der Vogelinsel

Das besondere Postkartenmotiv der Vogelinsel im Bassin von Arcachon sind die sogenannten cabanes tchanquées, Hütten auf Stelzen, die bei Flut dafür sorgen, dass die Häuschen nicht überschwemmt werden. Bei Ebbe hingegen stehen sie auf einige Meter hohen Stelzen, die den Zugang vom Meeresboden aus nicht gerade leicht machen.

Die erste dieser cabanes tchanquées wurde 1883 von einem Austernzüchter errichtet. Sie bestand bis 1943, als sie in einem Sturm zerstört wurde. Dieses Gebäude wurde nicht wieder aufgebaut, Reste seiner Stelzenkonstruktion sind bei Ebbe noch heute zu sehen.

1945 wurde die Genehmigung zum Bau einer neuen cabane tchanquée erteilt, die wenig später eine Nachbarin erhielt. Diese Gebäude bestehen im wesentlichen noch heute, wenn auch die zweite  cabane inzwischen aufwendig saniert werden musste.

(nach : Wikipedia Franz. : http://fr.wikipedia.org/wiki/Cabane_tchanqu%C3%A9e)

 

Eine Weinlese der besonderen Art

Das Dorf Cartelègue, unweit von Blaye, ist wegen zweier Dinge bekannt. Zum Einen bringt der Ort einen respektablen Côtes de Blaye hervor, zum anderen ist es der Heimatort des Professors Serge Renaud, eines weltweit bekannten Wissenschaftlers, auf den die Entdeckung des French paradox zurückgeht, das nachgewiesen hat, dass der Wein einen wohltätigen Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem haben kann.

Die dankbare Gemeinde hat ihrem renommierten Sohn eine Parzelle des gemeindeeigenen Weinfeldes gewidmet, an deren Ernte der 80-jährige Professor Renaud in diesem Jahr teilgenommen hat. Kaum zu glauben, es war für den so Geehrten die erste Teilnahme an der Weinlese.

(SUD OUEST, 13. Okt. 2008)

 

 

Zweimal zum letzten Male

Auch wenn der Radsport andernorts viel von seiner Anziehungskraft verloren hat, bleibt er in Frankreich nach wie vor eine der Sportarten, die die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Bei dem heute zum 102. Male ausgetragenen Rennen Paris- Tours gibt es für das französische Publikum zwei Ereignisse, die schon vor dem Startschuss registriert werden.

Da ist zunächst die Tatsache zu nennen, dass in diesem Rennen der deutsche Sprinter Erik Zabel, inzwischen 38 Jahre alt, zum letzten Mal ein Renen bestreitet. Zabel, der in Frankreich mindestens ebenso bekannt ist wie in seiner Heimat hat dreimal Paris-Tours gewonnen (1994, 2003, 2005), sechsmal war er Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France, bei der er überdies insgesamt 12 Etappensiege herausfahren konnte.

Das zweite Ereignis, das bei diesem Rennen letztmalig zu beobachten sein wird, ist der Start eines Traditionsteams, das es nach diesem Rennen nicht mehr geben wird. Gemeint ist das Team Crédit Agricole, das für die Fortsetzung seiner Aktivitäten keinen Geldgeber gefunden hat und somit zum Aufhören gezwungen ist. Gebraucht worden wären zwischen sieben und acht Millionen Euro, die in der heutigen Zeit mit ihren Dopingproblemen und dem dazugekommenen Problemkomplex der Finanzkrise nicht aufzutreiben waren. Das bedeutet das Aus für die älteste Profimannschaft des französischen Radsports.

(SUD OUEST, 12. Okt. 2008)

 

Soulac1900

Die “belle époque” ist eine Zeit, in der man nahezu unbeschränkt an den Segen des Fortschritts glaubte und noch keine Vorstellungen davon hatte, was dieser Fortschritt anrichten konnte, wenn seine Produkte im Krieg angewendet wurden.

Das Thema des nächsten Soulac 1900 (6. und 7. Juni 2009) stellt die großen Erfindungen dieser Zeit vor, zu denen nicht nur der Reißverschluss gehört.

Label Soulac, der Trägerverein, hat nach Abschluss der diesjährigen Veranstaltung Bilanz gezogen und festgestellt, dass in diesem Jahr ein Defizit von rund 3000 Euro zu verzeichnen war, was bei einem Budget von 149.000 Euro verkraftbar erscheint.

Die finanziellen Aussichten für das kommende Jahr sind nicht sehr verheißungsvoll, weil der Rückzug eines Sponsors bewältigt werden muss. Dennoch herrscht Optimismus, denn Label Soulac hat schon anderen Herausforderungen die Stirn geboten.

Kontakt: Association Label Soulac, 1, rue Foch, 33780 Soluac-sur-Mer. Tel. 09.75.43.07.29 ; eMail : labelsoulac@wanadoo.fr

(nach: Maguy Caporal: A la belle époque, in: SUD OUEST, 11. Okt. 2008)

 

 

Saisonende auch bei Kreuzfahrtschiffen

Am 10. Oktober wird das letzte größere Kreuzfahrschiff in Bordeaux im port de la Lune festmachen. Damit haben in diesem Jahr 29 Kreuzfahrschiffe Le Verdon, Bassens oder Bordeaux angelaufen. Das ist, verglichen mit dem Vorjahr mit nur 16 Schiffen, eine deutliche Steigerung. Es wird erwartet, dass sich diese Tendenz auch im nächsten Jahr fortsetzen wird.

Die Passagiere dieser Schiffe sind als Kunden bei ihren Landgängen durchaus begehrt. Jeder Passagier gibt durchschnittlich 193 Euro aus, wenn er sich auf sicherem Boden weiss. Das ergibt bei den gezählten 26.000 Passagieren und Besatzungsmitgliedern dieses Jahres eine erkleckliche Summe, auf die die einheimischen Geschäftsleute auch in den kommenden Jahren nicht verzichten wollen. Das müssen sie wohl auch nicht, weil die Quais in Bordeaux inzwischen so attraktiv geworden sind, dass Kreuzfahrer, die sich so weit in die Gironde hereinwagen, einen Aufenthalt in Bordeaux gern in ihr Programm aufnehmen.

(nach: Jean-Paul Vigneaud : L’importance du décor, in : SUD OUEST, 10. Okt. 2008)

 

Neue Arbeitsplätze im Médoc?

Die kanadische Firma AAER hat Pläne, eine Produktionsstätte für Turbinen von Windkraftanlagen im Département Gironde zu errichten. Derzeit sieht es so aus, als ob eine Anlage im Médoc den Vorzug vor anderen Standorten erhält. Wenn die bestehenden Planungen umgesetzt werden, könnten bis 2010/2011 rund 200 Arbeitsplätze entstehen. Zunächst sollen in dieser Produktionsstätte Turbinen, Gehäuse und Masten hergestellt werden, während die Flügel aus den USA importiert werden sollen. Mittelfristig sollen aber auch die Flügel in der neuen Anlage hergestellt werden.

(nach: Jean-Bernard Gilles: 200 emplois à la clé, in : SUD OUEST, 10. Okt. 2008)

 

Golf in Grayan

Der Verein Balata Golf Practice ist in den neunziger Jahren entstanden, als man offenbar fest damit rechnete, dass bald ein ausgewachsener Golfplatz in Grayan errichtet würde. 1999 hatte sich der Optimismus abgekühlt, als mehr und mehr Hindernisse für die Verwirklichung des großen Golfplatzes auftauchten. Der Verein fiel in eine Art Winterschlaf, das Vorhaben blieb ein Plan, dessen Umsetzung auf sich warten ließ.

Im Juli dieses Jahres wurde der Verein von Marie-Ange Rocamora und einer neuen Mannschaft wiederbelebt.

Das Übungsgelände, das von Michel Goignard instand gehalten worden war und wird, wurde wieder täglich geöffnet und findet regen Zuspruch. Darin zeigt sich nach der Meinung des Vereins, dass im nördlichen Médoc ein wirklicher Bedarf für ein Golfgelände besteht.

Am letzten Wochenende wurden von freiwilligen Helfern des Vereins mit Unterstützung des Bürgermeisteramtes Tage der offenen Tür organisiert, die rund 150 Gäste anzogen, obwohl das Wetter alles andere als freundlich war.

Der Übungsplatz in Grayan ist kein vollwertiger Golfplatz, aber er erfüllt seine Aufgabe als Möglichkeit für die Einführungen in viele Aspekte des Golfsports. Um möglichst viele Interessenten anzuziehen, stellt der Verein die gesamte Ausrüstung unentgeltlich zur Verfügung. Lediglich für einen Korb mit 30 Bällen werden bescheidene 2 Euro berechnet.

Das Gelände umfasst neben dem aus sieben Löchern bestehenden Übungsgelände (täglich zugänglich mit eigenem Gerät) eine Einführungsanlage (gegenwärtig geöffnet Mittwochnachmittag, Samstag und Sonntag morgens und nachmittags)

Kontakt und Auskünfte : Marie-Ange Rocamora, Tel. 06 20 41 69 61

(nach: Maguy Caporal: Un practice rustique, in : SUD OUEST, 09. Okt. 2008)

 

 

 

Neue Funktion der cave Saint Roch in Queyrac

Die cave Saint-Roch in Queyrac ist nunmehr im vierten Jahr kein Ort mehr, an dem Trauben den Weg von der Lese bis zum abgabefertigen Wein zurücklegen, sondern nur noch ein Lagerort. Für die Winzer der näheren Umgebung, die früher an kurze Weg e gewöhnt waren, bedeutet dies, sich auf längere Anfahrstrecken nach Begadan oder Prignac zu begeben. Damit sind die Transportfahrzeuge manchmal einen halben Tag lang unterwegs und können dementsprechend weniger Trauben abtransportieren. Möglicher Ausweg: ein größeres Fahrzeug, das jedoch erst gekauft und finanziert werden muss. Es gibt daneben noch andere, vielleicht zuvor nicht so recht bedachte Folgen der Schließung der cave Saint-Roch für die Weingewinnung. In größeren Transport-behältern lassen sich die einzelnen Lagen nicht mehr so gut auseinanderhalten wie früher, durch die längeren Transportzeiten oxydiert der Wein schneller und durch den größeren Druck auf die Trauben entsteht mehr Saft als vorher.

Alles in allem scheint die Schließung von Qeyrac und die Verlagerung auf die größeren und leistungsfähigeren caves in Begadan und Prignac aber doch mehr Vorteile als Nachteile zu bringen: Die Produktionskosten sinken und die Qualität wird durch technische Beratung in den Weinfeldern verbessert.

(nach: Anne- Rose Bakirdjian : Une réorganisation, in: SUD OUEST, 8. Okt. 2008)

 

Schlechte Zeiten für Wilderer

Vier Jäger aus Jau Dignac wurden verurteilt, weil sie sie unter Naturschutz stehende Vögel, nämlich Turteltauben ( la tourterelle), geschossen hatten. 56 dieser Vögel wurden z.T. gerupft und ausgenommen im Gefrierschrank einer Jagdhütte bei  Phare Richard gefunden. Das Gericht legte bei der Bemessung der Strafen eine neue Preisliste zugrunde, auf der das nationale Jagdamt festgelegt hat, mit welchen Summen Verstöße gegen bestehende Jagd- bzw. Schutzgesetze zu ahnden sind. Der Satz für Turteltauben beträgt 90 Euro pro Stück.  Die Jäger wurden daher  zur Zahlung von  insgesamt 5040 Euro verurteilt, dazu wurden ihre Waffen eingezogen.

Auf der Preistafel des nationalen Jagdamtes stehen für einen Hirsch (le cerf) 1800 Euro, für ein Rehkitz (le faon) 1000 Euro, für einen Auerhahn (le grand tétras) 700 Euro und für einen Schwan (le cygne) 1200 Euro. Man sieht, es gibt bestimmt billigere Möglichkeiten, um an diese Tiere heranzukommen

(nach Christine Morice: La tourterelle à la hausse, in SUD OUEST 8. Okt. 2008)

 

 

Mit Baboo nach Genf

Die junge schweizerische Fluggesellschaft Baboo bietet während der Woche eine Flugverbindung von Bordeaux nach Genf an und übernimmt damit eine Verbindung, die kürzlich von Air France gestrichen worden war. Ende des Monats erfolgt mit der Verbindung Bordeaux-Rom eine weitere Linie, die zuvor von Air France bedient wurde. In beiden Fällen wird Air France die Wochenendflüge weiterhin selbst übernehmen. Der Hin- und Rückflug nach Genf kostet im günstigsten Fall 84 Euro, für den Hin- und Rückflug nach Rom sind in der kostengünstigsten Preisklasse 149 Euro fällig.

Die Ankündigung von Baboo ist von den Verantwortlichen des Flugplatzes Bordeaux-Mérignac mit Zufriedenheit aufgenommen worden. Inzwischen wird Mérignac von 21 regulären Fluglinien und 9 Billigfliegern angesteuert. Im Sommer werden von Bordeaux aus 15 Städte in Frankreich und 24 in Europa angeflogen,  zu denen noch 31 Ziele außerhalb Europas kommen.

Bisher wurden in Mérignac im Jahr 2008 2,741 Millionen Fuggäste gezählt, was einer Zunahme um 3,4% im nationalen und um 4,8% im internationalen Bereich bedeutet.

(nach: Maryan Charruau: A Genève avec Baboo, in: SUD OUEST, 8. Okt. 2008)

 

Gefahr für Tour de France?

Der Leiter der Sport-Abteilung von France-Télévisions Daniel Bilalian zeigte sich in einem Interview davon überzeugt, dass die Tour de France auch weiterhin erfolgreich sein werde. Das französische öffentliche Fernsehen hat sich jedenfalls für einen geheimgehaltenen Betrag vertraglich die Übertragungsrechte bis 2013 gesichert. Daniel Bilalian machte jedoch deutlich, dass die Tour nach den jüngst bekannt gewordenen Dopingfällen erhebliche Anstrengungen unternehmen müsse, um ihre Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.

In Frankreich sei eine Entscheidung, wie sie die deutsche ARD 2007 getroffen hatte (Ausstieg aus der Übertagung nach den Dopingfällen 2007) nicht zu erwarten. Dafür sei die Anhänglichkeit der französischen Zuschauer an die Tour zu groß. Allerdings gebe es die Gefahr, dass das Tourgeschehen zu einem Jahrmarktspektakel verkomme und damit sein bisheriges Publikum verlieren könnte. Die jüngsten Maßnahmen gegen Dopingsünder seien jedenfalls geeignet, um zu verhindern, dass weiteres Vertrauen verlorenginge.

Nach: Interview mit Daniel Bilalian, aufgez. v. Julien Duby, in: SUD OUEST, 08. Okt. 2008)

 

 

Beginn der Vendanges im Médoc

Die Weinlese 2008 hat nun auch im Médoc begonnen. Die Weingutsbesitzer sind durchweg der Meinung, dass 2008 für den mengenmäßigen Ertrag und die Güte des Weins kein besseres Jahr sein wird als 2007 es war. Es hat seit Monaten zuviel geregnet und auch der Beginn der Lese stand vom Wetter her unter keinem freundlichen Stern.

Vielleicht, so mutmaßen manche Weingutsbesitzer hat das schlechte Jahr damit zu tun, dass es 2008  wie schon in 2007 13 Mondwechsel gab. Man möchte daraus aber keine negative Erwartung für die Weinernte 2009 ableiten, da auch das kommende Jahr 13 Mondwechsel haben wird.

(nach : César Compadre: „2008 aussi dur que 2007“, in: SUID OUEST, 7. Okt. 2008)

 

 

Schöne Aussichten für Radsport-Fans??

Ende Oktober 2008 wird das Organisationskomitee der Tour de France bekannt geben, ob tatsächlich eine Etappe des berühmten Rennens 2009 oder 2010 in Bordeaux enden wird. Für 2009 hält sich der 12. Juli als Ankunftstag im Gespräch.

Im Anschluss an diese  hoffentlich dopingfreie Etappe ist ein Ruhetag  für die Fahrer vorgesehen.

(SUD OUEST, 7. Okt. 2008) 

 

 

Bombensicher

Der einzige nach menschlicher Vorstellung wirklich atombombensichere Ort im Médoc befindet sich im Château Siran. Vor rund dreißig Jahren erbaut, hat dieses rund 250 m² Gelass unter dem Schloss noch heute die Funktion, die bei der Errichtung im Mittelpunkt der Überlegungen gestanden hatte.

Es werden dort nämlich kostbare und kostbarste Weine gelagert, denen die Auftraggeber einst Schutz und Sicherheit vor atomaren Gefahren verschaffen wollten.

Das Château Siran liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Labarde am südlichen Rand der Apellation Margaux. Das Weingut gehörte einst der Familie des Malers Toulouse-Lautrec

Neben allen Jahrgängen des Château Siran, der älteste stammt aus dem Jahr der Katastrophe der Titanic, finden sich in den Regalen mancherlei illustre Tropfen, fast alle übrigens aus dem Médoc.

Um den Entschluss zum Bau dieses Schutzraumes besser verstehen zu können, muss man sich vergegenwärtigen, wie zu Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts die Gefahr atomarer Katastrophen eingeschätzt wurde. 1979 hatte es in Pennsylvanien in den USA den bis dahin größten Störfall in einem Atomreaktor gegeben (Three Miles), der zwar noch relativ glimpflich verlaufen war, dennoch aber massive Zweifel an der Sicherheit der atomaren Technik geweckt hatte. In der Schweiz war zu dieser Zeit der Bau von atomsicheren Schutzräumen in Ballungsräumen vorgeschrieben. Und unweit des Château Siran ging der Bau eines Atomkraftwerks vonstatten, das 1981 den Betrieb aufnahm. Vielleicht Grund genug, wenn das Kleingeld nicht fehlte, den Raum eines Schutzraumes der nunmehr vorhandenen Art in Auftrag zu geben.

Pikantes Detail: In dem Bunker gibt es nicht einmal einmal einen Wasseranschluss. Eventuell schutzsuchende Menschen hätten in dem Bunker also nur spartanische Lebensbedingungen vorgefunden. Aber immerhin war für den Schutz der eingelagerten Weine vorbildlich gesorgt.

(nach Jean-Pierre Gauffre : Une cave à toute épreuve, in : Le Journal du Médoc, 3. Okt. 2008)

 

Immoblienmarkt im Médoc

Auch im Médoc machen sich die aktuellen Verwerfungen auf den Finanzmärkten bemerkbar. Der Immobilenmarkt zeigt eher lustlos, wobei regionale Besonderheiten auffallen. So hat das Kaufinteresse im unmittelbaren Küstenbereich kaum nachgelassen, allerdings auf einem auch zuvor schon eher gemäßigten Preisniveau. Objekte bis zu 150.000 Euro finden immer noch relativ leicht ihre Käufer, etwas schwieriger wird es bei teureren Immobilien. Dazu hat auch die geringer gewordenen Bereitschaft der Banken beigetragen, Geld für Finanzierungen bereitzustellen. Mehr als 60% des Kaufpreises wollen die Kreditinstitute derzeit kaum herausrücken.

Kaum verändert gegenüber ist der Markt für alte, restaurierungsbedürftige Gebäude, deren Käufer meist einen ausgeprägten Bastlertrieb besitzen, der von dne Gegebenheiten der Finanzmärkte eher nicht beeinflusst wird.

(nach Alain Le Pors: Attendre la fin de l’orage, in: Le journal du Médoc, 3. Okt. 2008)

 

Internet in Südwest-Frankreich

99% der Fläche Aquitaniens haben Zugang zu ADSL, doch nur die Hälfte davon kann von Übertragungsleistungen von 2 Mbits/s profitieren. Zudem ist die Auswahl unter den Anbietern meist beschränkt. Nur in den Ballungsräumen und im Département Pyrénées-Atlantiques sieht es für die Internet-Nutzer besser aus.

Dabei nimmt die Nutzung von Internet-Leistungen zu. Bereits ein Drittel der Haushalte (In den Départements Dordogne und Lot-et-Garonne: 70%) kaufen mehr oder weniger regelmäßig im Internet ein

Auch für Unternehmen wird das Internet zunehmend wichtiger. Erstaunlich ist hier, das mittlere und kleinere Unternehmen das Internet vorwiegend nutzen, um Waren einzukaufen, während die Vermarktung der eigenen Produkte eher auf traditionellen Wegen betrieben wird.

(nach: Pierre Tillinac: Un écran sur la région, in : SUD OUEST, 6. Okt. 2008)

 

Gefährliche Pilze

Die katastrophalen Schäden, die der Orkan vom 27. Dezember 1999 den Waldbeständen im Südwesten Frankreichs zufügte, konnten mit Unterstützung der Départements und der Europäischen Union nahezu behoben werden. Damals waren zwischen 109.500 und 133.000 ha Wald zu 40% und mehr geschädigt worden. Von 100.000 ha, in denen Aufräumarbeiten erforderlich waren, sind mittlerweile nur noch 1800 ha übrig geblieben. 7434 ha sind bereits aufgeforstet, 1400 ha warten noch darauf.

Nun droht  dem sich erholenden Wald eine neue Gefahr: der formès (deutsch: Wurzelschwamm, héterobasidion annosum),  ein Pilz, der  den Kiefern vernichtenden Schaden zufügt. In den Landes hat sich die Krankheit bereits ausgebreitet, und auch im Département Gironde ist sie auf dem Vormarsch. Leicht anzuwendende Gegenmittel gibt es bislang nicht. Das einzige wirksame Verfahren, um den unerwünschten Pilz zu stoppen ist radikaler Kahlschlag der befallenen Bestände und anschließende Entfernung der Wurzeln.

(nach: Pierre Vallade: Une nouvelle menace, in: SUD OUEST, 6. Oktober 2008)

 

Betreten verboten?

Jedes Jahr im Herbst ergibt sich nicht nur im Médoc  dasselbe Spiel.

Pilzsammler kommen in großer Zahl in die Wälder, um die beliebten Steinpilze zu sammeln. Und in jedem Jahr kommt es zu  unliebsamen Begegnungen zwischen Sammlern und den Waldbesitzern, die den Pilzfreunden den Zutritt streitig machen wollen. Das gipfelte vor etwa 3 Wochen darin, dass ein Waldbesitzer Sammlern mit seinem Karabiner drohte, wobei er später sagte, er habe nur auf deren Auto angelegt, um die ungebetenen Gäste von seinem Grund und Boden und von seinen Steinpilzen fernzuhalten. Inzwischen hat er ein Schild am Wald aufgestellt: Zutritt verboten. Ob das wohl rechtens ist?

Das ist in der Tat rechtens. Der Wald gehörte mit allem, was darin wächst einem Besitzer, der darüber verfügen kann, wie er will, solange er damit niemand Schaden zufügt. Pilze gehören also dem Waldbesitzer. Der kann das Sammeln verbieten, dann ist sein Wald tabu. Tu er es nicht, ist für die Pilzsammler die Sache immer noch nicht klar. Sie können sammeln, müssen ihre Tätigkeit aber einstellen, wenn sie vom Besitzer dazu aufgefordert werden.

In der Praxis sollte es im Médoc da aber weniger Probleme geben, denn an den allerwenigsten Wäldern stehen Verbotsschilder.

(nach : Jean-Chr. Wasner : La cèpe de tous les dangers, in :SUD OUEST, 6. Okt. 2008)

 

Lupenreiner Strand

Freiwillige Helfer haben sich bei Hourtin mit Erfolg bemüht, den dortigen Strand von allem zu befreien, was dort nicht hingehört. Die von der Organisation Nettoyons la nature initiierte Aktion ist an drei Tagen fast 200 Personen unterstützt worden.

(nach : Robert Boivinet : La plage au peigne fin, in : SUD OUEST, 6. Okt. 2008)

 

 

Zwei neue Adressen in Lesparre

In Lesparre wird neben der Agentur der France Télécom eine Mode-Boutique eröffnet, die neben Kleidung in allen Größen Silberschmuck mit echten Steinen anbieten wird.

Neu ist auch in der rue Jean-Jacques-Rousseau 59 das Sushi-Lokal SûsaCô, das mittags und abends von Dienstag bis Samstag geöffnet ist. Es ist das erste Sushi-Restaurant im Médoc. Die Inhaberin hat zuvor während der Saison auf dem Markt in Montalivet ihre Produkte angeboten.

(Georges Rigal : Nouvelles adresses, in : SUD OUEST, 4. Okt. 2008)

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Naturpark Médoc ?

Im Conseil régional des Médoc gibt es Überlegungen, einen Parc naturel régional (PNR –  regionaler Naturpark) einzurichten. In Frankreich bestehen derzeit 45 solcher Naturparks. Sie bedecken 12% der Fläche Frankreichs mit 3.690 Gemeinden und mehr als 3 Millionen Einwohnern. Das Médoc könnte also der 46. parc naturel régional werden.

Ein regionaler Naturpark wird definiert als ein großes und einheitliches Gebiet, das sich durch einen Reichtum an Natur und Umwelt und an kulturellem Erbe auszeichnet. Die Zielsetzung der PNR ist es, in einem bestimmten geographischen Gebiet alle natürlichen, landschaftlichen, menschlichen, baulichen und kulturellen Ressourcen zu schützen und zu entwickeln.

In finanzieller Hinsicht hat ein PNR Aussicht auf Fördermittel, die von der Europäischen Union, der Region und dem Département nur dieser Art von Gebiet zur Verfügung gestellt werden. Damit könnten im Médoc Vorhaben gefördert werden, die derzeit nicht vom Fleck kommen.

(Pierre Valade/Julien Lestage : Le Médoc en parc naturel, in:  SUD OUEST, 4. Okt. 2008)

Reiseziel Müllverwertung

Mitglieder der Gemeinderäte der 33 Kommunen und der vier Gemeindeverbände des Médoc haben das Müllverarbeitungszentrum des Smicotom (Syndicat mixte de collecte et de traitement des ordures ménagères) in Naujac-sur-Mer besichtigt und sich dabei einen Eindruck in die technischen Abläufe der Anlage verschafft. Hintergrund des Besuchs war es, einen Eindruck von den von der Anlage ausgehenden tatsächlichen oder zumindest von der umwohnenden Bevölkerung subjektiv empfundenen Belästigung zu erhalten.

Der 1986 gegründete Smicitom hat die Aufgabe, den Hausmüll und andere Abfälle von 46.000 ständigen Bewohnern (in der Saison kommen bis zu 150.000 zusätzliche Müllverursacher hinzu) im Einzugsgebiet der Anlage zu sammeln und weiterzubehandeln.

Im Einzugsgebiet des Smicitom bestehehnd erzeit neun Deponien und seit 2002 eine Sortieranlage (in Saint-Laurrent), die die davor bestehenden nahezu unkontrollierte wilde Ablagerung von Müll  abgelöst haben. Durch die verschiedenen inzwischen praktizierten Verfahren der Mülltrennung ist die Menge des nicht mehr zu verwertenden Restmülls auf 24.000 to jährlich reduziert worden, das auf dem Gelände in Naujac gelagert wird, solange dort noch Platz ist. In spätestens zwei Jahren muss dann nach neuen Lösungen gesucht werden.

(Robert Boivinet: Portes ouvertes , in: SUD OUEST, 4. Okt. 2008)

 

Stars im Médoc

Der Besuch, mit dem Cathérine Deneuve, Emanuelle Béart, Mélanie Bernier und andere Größen der französischen Filmwelt das Eden in Pauillac beehrten, galt nicht allein der Vorpremiere des Films Mes stars et moi  , sondern gestand einer wahren  Größe des Médoc, dem Wein,  den Platz zu, der ihm gebührt.

Vor der Filmpremiere trafen sich die Stars im Château Corbeillan – Bages bei Michel Cazes , um die Köstlichkeiten der Gegend, die Kehle und Gaumen erfreuen, zu genießen. Nach der Präsentation des Films  im Eden konnte die Direktorin des Etablissements versichern, dass dort weitere hochkarätige  Veranstaltungen folgen werden.

(Lucien Lestage : Le cinéma et le vin à la fête, in : SUD OUEST, 2. Okt. 2008)

 

 

Île Nouvelle: Bald Ende der Saison

Der Zugang zur Île Nouvelle (in der Gironde, nahe Blaye) ist seit der Eröffnung eines Landungssteges im Juni dieses Jahres leichter geworden, dennoch aber nicht so leicht, wie dies manche Touristen wünschen. Der Zugang ist nur möglich im Rahmen von geführten Besuchen, bei denen Hunde nicht zugelassen sind, um die Ruhe der auf der Insel lebenden Tierwelt nicht über Gebühr zu strapazieren.

In diesem Jahr werden nur noch an zwei Tagen Fahrten zu der Insel durchgeführt, und zwar am 4. und am 16. Oktober. Die Besuchsmöglichkeiten sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Die Fahrten am 4. Oktober beginnen um 11.00 Uhr und um 14.00 Uhr, sie dauern 3 Stunden (1 ½ Stunden auf der Insel). Am 16. Oktober wird die Exkursion von 12.00 Uhr bis 17.30 Uhr dauern. Teilnehmer sollten Essen und Getränke mitbringen und nicht vergessen, den produzierten Müll eigenhändig zurückzutransportieren.

Für die Fahrten am 4. Oktober: Fahrpreis 10 Euro, Abfahrt in Blaye, Auskünfte und Kartenverkauf: Office de tourisme du canton de Blaye. Tél. 05.57.42.12.09, Courriel : info@tourisme-blaye.com

Fahrpreis am 16. Oktober : 30 Euro, Kontakt: Pétronille 05 56 44 81 65

(Michèle Méreau : Derniers départs, in: SUD OUEST, 3. Okt. 2008)

 

Windkraft in Hourtin

Die Gesellschaft Valorem plant die Errichtung eines Windkraftparks auf dem Gebiet der Gemeinde Hourtin. Die ersten Schritt für die Umsetzung des Projekts sind bereits getan. Der Gemeinderat hat die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zugestimmt.

Geplant sind vier bis fünf Windkrafträder auf einem gemeindeeigenen Grundstück an der Route de Pauillac, 8 km vom Ortszentrum entfernt. Für die Durchführung der Studie ist etwa ein Jahr veranschlagt, in dem unter anderem Messungen der tatsächlichen Windverhältnisse vorgenommen werden sollen. Die ursprünglich von Valorem geplante Aufstellung der Anlagen nahe der Küste ist von der Gemeinde abgewiesen worden.

(Julien Lestage : Les élus pas hostiles à l’éolien, in : SUD OUEST, 3. Okt. 2008)

 

Rettet der Alkohol den französischen Staat?

Die französische Staatskassen sind ebenso wenig gut gefüllt wie die der meisten anderen Staaten in Europa. Daher verwundert es nicht, dass nach neuen Einnahmequellen gesucht wird. In Frankreich könnte dies eine höhere Besteuerung alkoholischer Getränke sein.

Derzeit zahlt jeder Käufer eines alkoholhaltigen Produkts eine spezielle Steuer, die accise, deren Entrichtung angezeigt wird durch das auf der Kapsel der Flaschen angebrachte Symbol der Marianne. Diese Steuer, die in manchen Ländern unbekannt ist (Spanien, Italien) ist in anderen sehr viel höher als in Frankreich (Groß-Britannien, Irland, Skandinavien).

Das Projekt, das zur Zeit in der Diskussion ist, sieht eine Erhöhung der accise für Wein um 16% vor, um damit die in den letzten zehn Jahren eingetretene Geldentwertung zu kompensieren. Zukünftig könnte dann die accise am Jahresende jeweils um den festgestellten Satz der Inflationsrate heraufgesetzt werden.

Die Idee, die accise zu erhöhen, ist den französischen Behörden in der Vergangenheit schon öfter gekommen, zumeist ist die Ausführung jedoch wegen der erwarteten Proteste ausgeblieben. Die letzte Erhöhung de accise fand 1996 statt (5% für Alkohol, 36% für Bier). Wein war von dieser Erhöhung ausgenommen worden. Die letzte Anhebung der accise für Wein fand 1983 statt. Heute werden 3 Centimes pro Liter erhoben, viel weniger als z. B. für Cognac.

(Fiscalité : une hausse est à l’étude, in : SUD OUEST, 30. sept. 2008

 

Hoffnung für den Stör

Seit Mitte September sind 80.000 künstlich ausgebrütete Larven des europäischen Störs in der Dordogne ausgesetzt worden. Daran knüpft sich die Hofffnung, dass etwa 2020 rund 100 erwachsene Störe von 3,50 m Länge die Dordogne hinaufschwimmern werden, um sich zwischen Libourne und Bergerac zu paaren und damit für den Fortbestand ihrer Art auf natürlichem Wege zu sorgen.

Eine ähnliche Aktion ist für die Garonne geplant im Département Lot-et-Garonne.

Der europäische Stör tritt nur noch im Flussgebiet von Gironde, Dordogne und Garonne auf. Er steht in Frankreich seit 1982, in Europa seit 1998 unter Naturschutz, ohne dass das bisher den Erhalt der Art wahrnehmbar begünstigt hätte.

Die erste Aussetzung von Fischlarven war im letzten Jahr durchgeführt worden, nachdem es in der Station des Cemagref von Saint-Seurin-sur-L’Isle, Gironde, gelungen war, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem Nachwuchs des europäischen Störs (acipenser sturio) künstlich erbrütet werden kann, ein Verfahren das für den siberischen Stör (acipenser baeri) schon seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird.

Wie dramatisch die Situation für den Erhalt des europäischen Störs ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass zum letzten Mal im Jahr 1994 natürlich entstandene Jungfische beobachtet worden sind. Inzwischen haben die Bestände an fortpflanzungsfähigen Altfischen weiter abgenommen, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich erwachsene Männchen und Weibchen begegnen gegen Null tendiert. Auch mit den jetzt erfolgten Aussetzungen von Fischlarven ist der Kampf um den Erhalt des europäischen Störs noch nicht gewonnen, aber es ist ein Anfang gemacht, der bei entsprechender Fortsetzung erfolgreich sein kann.

(Jean-Denis Renard : De l’espoir pour l’esturgeon, in : SUD OUEST, 30. Sept. 2008)

 

Neues vom Leuchtturm von Richard

Die Association communale du phare de Richard, die sich als Trägerverein seit 1993 erfolgreich um den Erhalt und den Betrieb des Museums in dem Gebäude des alten Leuchtturms von Richard kümmert, konnte  zwei Neuerwerbungen, ein carrelet und eine pilotine  vorstellen, die am letzten Samstag von dem Präsidenten der Vereinigung der Öffentlichkeit übergeben wurden.

Ein carrelet ist eine der für die Girondemündung charakteristischen Fischerhütten, die vom Ufer aus bei Flut einen ehemals reichhaltigen Fischfang mit besonderen Netzen, die abwechselnd ins Wasser abgesenkt und anschließend angehoben wurden, ermöglichten. Inzwischen ist diese Art des Fischfangs wirtschaftlich nahezu bedeutungslos geworden wegen des rasanten Rückgangs der Fischbestände.

Die zweite Neuerung des Museums ist eine pilotine, ein 1971 gebautes ehemaliges Lotsenboot, das 2006 nach seiner Außerdienststellung vom Verein gekauft wurde.

Als nächstes soll die Kuppel des Leuchtturms renoviert werden, was schon länger geplant, aber bislang immer verschoben worden war.

(Maguy Caporal: Du nouveau au phare, in: SUD OUEST, 30. Sept. 2008)

 

 

Lesparre: Office de tourisme

Auch für die Mitarbeiter des Verkehrsvereins von Lesparre geht die Saison 2008 unaufhaltsam ihrem Ende entgegen. Eine vorläufige Bilanz zeigt, dass die Mehrheit der Sommergäste zwar die Küste zum Ziel hat, dabei jedoch auch am Hinterland interessiert ist. Das Office de tourisme in Lesparre wurde im Juli 2008 von Besuchern um Rat gefragt, im August waren es gar 1214.

Die touristische Attraktion in Lesparre, der Tour de l’honneur weist seit vier Jahren zunehmende Besucherzahlen auf, wozu nicht zuletzt Werbemaßnahmen des Verkehrsvereins beigetragen haben.

(Anne-Rose Bakirdjian : Un premier bilan, in :SUD OUEST, 30. Sept. 2008)

 

Wissenswertes zum Wald

Der Wald zählt im Südwesten Frankeichs zu den größten von der Natur bereitgestellten Schätzen. Bei einer Gesamtfläche von 503.000 ha gehören 198.872 ha dem Staat, 300.606 ha den Gemeinden und 2.816 ha privaten Besitzern.

Als Wirtschaftsfaktor hat der Wald im letzten Jahr 26,7 Millionen Euro erbracht und 1.091.315 m³ Holz geliefert. 710 Beschäftigte lebten vom Wald im weitesten Sinne.

Im Médoc sind rund zwanzig Waldarbeiter fest angestellt, die bei harten Arbeitsbedingungen weit entfernt sind von der 35-Stunden-Woche.

Der Wald steht prinzipiell allen offen, aber weil er als Raum geschützt werden soll und muss, sind bestimmte Dinge verboten, zum Beispiel das Befahren von Waldwegen mit Motorfahrzeugen, die nicht eindeutig forstwirtschaftlichen Zwecken dienen.

Für die Jagd gibt es feste Regeln, deren Einhaltung strikt überwacht wird.

Vorschriften gibt es auch für das Sammeln von Pilzen, das lediglich für den privaten Gebrauch erlaubt ist, sofern die Schutzbestimmungen für die Erhaltung bedrohter Arten eingehalten werden.

Alle Pilzsammler sollten daran denken, dass die Pilzsaison und die Jagdzeit zu derselben Zeit des Jahres stattfinden. Daher ist es besser, größere Bögen um die Waldstücke zu machen, in denen Jäger unterwegs sind. Die müssten zwar den Unterschied zwischen Wild und Pilzsuchern kennen, aber kann man sich darauf absolut verlassen?

(Une forêt vivante, in :SUD OUEST, 29. Sept. 2008)

 

 September 2008

 

 

 

 

Cavistes und foires aux vins

Die berufsmäßigen Weinhändler haben für die alljährlich im Herbst stattfindenden foires aux vins nicht viel übrig. Sie bemängeln, dass die Verkäufer auf den foires aux vins meist nur auf den kurzfristigen Umsatz ausgerichtet seien, während sie das ganze Jahr über ihrer Kundschaft mit Sachkenntnis zur Verfügung stünden und darüber hinaus zumeist sicherstellen könnten, dass die von ihnen angebotenen Weine über einen längeren Zeitraum erhältlich seien.

Die Cavistes klagen darüber, dass sie von den Weingütern schlechtere Konditionen erhielten als die Großabnehmer, weil sie nicht dieselben Mengen abnehmen könnten wie die großen Supermärkte.

(SUD OUEST, 27. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

 

Bunkerpädagogik

Die letzten Touristen am Strand von Pin sec wurden Zeugen der Umsetzung einer eher ungewöhnlichen pädagogischen Idee, als während einer  Woche acht Schüler aus Saint-Ysans ihre gemeinsamen Anstrengungen darauf richteten zwei aus dem Zweiten Weltkrieg stammende Bunker zu bemalen. Dies mit Zustimmung und Unterstützung der Gemeinde Naujac-sur-Mer, die jetzt an ihrem Strand zwei vorzeigbare ehemals graue Betonklötze hat, deren aktuelles Aussehen als unzweifelbar von dem malenden Zöllner Rousseau inspiriert erscheint.

Neben der gemeinsamen Malaktion hatten die jugendlichen Künstler Gelegenheit, sich selbst bei einer Einführung in das Surfen zu erproben.

(SUD OUEST, 27. Sept. 2008) 

 

 

Schüler bei der Strandreinigung

Am letzten Freitag haben die 92 Schüler der Schule von Begadan an den nebeneinander liegenden Stränden von Vensac und Montalivet einen praktischen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten können, als sie angeführt von ihren Lehrern den Strand von allen Dingen befreiten, die Wellen und Zufall oder wenig umweltbewusste Strandbesucher am Meeresrand hinterlassen haben.

Nach einem „gigantischen“ Picknick hatten die Schüler Gelegenheit unter sachkundiger Anleitung des Office national des forêts, sich einen Einblick in die geheimnisvolle Welt der Dünen zu verschaffen, bevor sie zufrieden mit der eigenen Leistung und den gewonnenen Eindrücken die Heimreise antraten..

(SUD OUEST, 27. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

 

Extremsport im Médoc

Am Samstag 20. September wird am Strand der Pointe de Grave ein Laufwettbewerb der besonderen Art gestartet. An diesem Ultra-Cannonball werden 33 Teilnehmer, unter ihen  wie Kanadierinnen 100 km hinter sich bringen, um zu Fuß auf schnellst möglichem und kürzestem Weg das Cap Ferret zu erreichen. Im letzten Jahr benötigte der Sieger für die 118 km 13 Stunden und fünfzig Minuten. Die meisten Teilnehmer werden wohl 24 oder mehr Stunden unterwegs sein.

(SUD OUEST, 19. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

 

Erleichterung für Bewohner von Margaux

Das schwere Gewitter vom 28. Mai, das in Margaux erhebliche Überschwemmungen verursacht hatte, ist jetzt als Naturkatastrophe anerkannte worden. Für die Betroffenen bedeutet dies ein Anrecht auf Entschädigung. Dafür müssen die Geschädigten in den nächsten zehn Tagen ihre Ansprüche bei ihren Versicherungen anmelden.

(SUD OUEST, 19. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

Ärger um neue Pässe

In Frankreich ab Juni 2009 flächendeckend neue Pässe mit biometrischen Daten eingeführt.

Schon jetzt werden einzelne Gemeinden von den Départements ausgewählt, um das neue System durchzutesten. Im Médoc hat Lesparre, Castelnau und Pauillac getroffen. In allen drei Orten empfindet man das nicht als Auszeichnung, sondern klagt über Mehrkosten, die den Gemeinden aufgebürdet werden. Kostenträchtig ist dabei vor allem die Notwendigkeit, einen gesicherten Raum in den Bürgermeisterämtern einzurichten, in denen das Terminal aufgestellt wird für die Erfassung und Digitalisierung der biometrischen Bestandteile des Passes (Gesicht, Fingerabdrücke). Und dafür gibt es nach Ansicht der Gemeinden keine angemessene Entschädigung. Unzufrieden ist man auch damit, dass durch die neuen Einrichtungen die ortsansässigen Photographen um eine Einnahmemöglichkeit gebracht werden, für die sie zuvor Geräte angeschafft haben, die nun nicht gebraucht werden.

(SUD OUEST, 17. Sept. 2009) zurück zum Seitenanfang September 2008

 

Enttäuschung für Bordeaux

Die Jury hat ihr Wort gesprochen und Marseille ausgewählt. Bordeaux wird damit nicht Kulturhauptstadt 2013 sein.

(www.lemonde.fr 16. Sept. 2008, 18.05 Uhr)

zurück zum Seitenanfang September 2008___________________

Mehr Arbeit für Verwaltungsgericht

Das Verwaltungsgericht in Bordeaux wird mit immer mehr Verfahren eingedeckt. Wurden im Jahr 2002 3800 Verfahren entschieden, während 3200 neue Verfahren angestrengt wurden, schloss das Gericht im Jahr 2007 insgesamt 5350 Verfahren ab, während im gleiche Zeitraum 5750 neue Verfahren eröffnet wurden. Dabei hat sich der Personalbestand des Gerichts seit 2002 nur unwesentlich von 19 auf 22 Richter erhöht.

(SUD OUEST, 16. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Überwachungskameras in Lesparre

Die sieben Videoüberwachungskameras, die inzwischen in Lesparre installiert worden sind, werden erst Anfang Oktober des Jahres aktiviert. Dieser Zeitpunkt liegt später als der ursprünglich geplante, weil es offenbar Abstimmungsprobleme mit der Firma gab, die die Anlage geliefert hat.

(SUD OUEST, 16. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Grünes Licht für das künftige Bahnhofsviertel in Bordeaux

Der zuständige Minister hat den Planungen der Stadt für das künftige Bahnhofsviertel zugestimmt, nach denen im Bereich des Bahnhofs Saint-Jean im Laufe der nächsten beiden Jahrzehnte ein Euratlantique genanntes Stadtviertel an die Stelle der bisherigen Bebauung treten soll. Das neue Viertel soll bis zu 2 Millionen m² bebauter Fläche enthalten, die organisch aufgeteilt werden zwischen Wohn-, Büro-, und Ladenflächen.

(SUD OUEST, 15. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Pläne für die Hafenbecken in Bordeaux

Seit zehn Jahren wird in Bordeaux immer wieder von einem Freizeithafen gesprochen. Getan hat sich bisher nicht viel.

Jetzt gibt es Überlegungen, im Bereich der Hafenbecken (bassins à flot) die bestehenden Anlage so umzubauen, dass rund dreihundert Liegeplätze entstehen könnten. Nachteil für diese Becken ist der Umstand, dass sie nur durch Schleusen zu erreichen sind, die nur etwa zwei Stunden pro Tag geöffnet werden können.

Wenn, wie derzeit überlegt, der Feizeithafen eher in Richtung eines Über- winterungshafens ausgelegt würde, wäre dieser Nachteil weniger gravierend.

(SUD OUEST, 15. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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TGV-Verbindung Tours-Bordeaux

Am 15. September mussten die Angebote für den Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Tours-Bordeaux abgegeben werden. Für die 302 km lange Stecke werden etwa 7 Milliarden Euro veranschlagt, bevor sie im Jahre 2015 fertiggestellt sein wird.

Wenn die Strecke in Betrieb genommen sein wird, werden sich die Reisezeiten zwischen Paris und Bordeaux auf 2 Stunden und 10 Minuten verringern.

Geschwindigkeit hat ihren Preis, und der soll nach dem Willen der für das Schienennetz zuständigen Gesellschaft RFF (Réseau ferré de France) zum Teil von den Regionen mitfinanziert werden, die von dem Neubau profitieren.

Da das Genehmigungsverfahren für Teile der Strecke noch nicht abgeschlossen ist, können die Verhandlungen ohne Zeitdruck geführt werden.

Im April oder Mai des nächsten Jahres soll entscheiden werden, welcher der drei Bieter den Zuschlag erhält.

 (SUD OUEST, 15. Sept. 2008)

(Anm. UM : Derzeit braucht ein TGV von Paris nach Bordeaux im günstigsten Fall drei Stunden, die meisten Verbindungen dauern je nach Zahl der Zwischenhalte länger.

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Mobiltelefonfreie Zonen

Es gibt sie noch, die Inseln der Glückseligkeit, auf denen man ungestört seinen Hobbies nachgehen, mit Nachbarn tratschen oder auch mal streiten kann, ohne durch quengelige Piep-, Klingel- und sonstige Töne bei dem gestört zu werden, was man eigentlich viel lieber macht. Gemeint sind die immerhin noch 364 Orte in Frankreich, deren Bewohner noch nicht per Mobiltelefon erreicht werden können. Die Namen der Orte werden aus Datenschutzgründen geheimgehalten, um unkontrollierte Massen- zuwanderungen zu verhindern.

Diese Vorsichtsmaßnahmen werden spätestens 2011 gegenstandslos, wenn auch diese letzten Refugien selbstbestimmter Existenzmöglichkeiten ausgelöscht und dem Diktat der permanenten Erreich- und Verfügbarkeit durch die mobile Telefonie  unterworfen werden. Schwer vorstellbar, aber aus zuverlässiger Quelle berichet: Es soll Bewohner/innen geben, die angesichts dieser Aussichten dennoch in Jubel ausbrechen!

(SUD OUEST, 12. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Heute schon gelacht?

Nein? Macht nichts. Dafür hat man im Gemeinderat von Vensac um so mehr gelacht, als dort ein Brief des Direktors des Straßenverkehrsamtes des Départment Gironde verlesen wurde. Darin ging es um die Mounaques, die lebensgroßen Puppen und Figuren, die in Vensac auch in diesem Jahr zur Freude von jung und alt vergnügliche Szenen, diesmal aus der Märchenwelt präsentieren. Die Mounaques, fordert der Briefschreiber, sollen entfernt werden, weil sie den Verkehr gefährden.

Darauf muss man erstmal kommen. Die Gemeinde ist voller Unverständnis, signalisiert aber, dass man Ideen hat, wie man den Forderungen des Briefs nachkommen kann, ohne sie zu erfüllen.

Mal sehen, was dabei herauskommt.

(SUD OUEST, 12. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Air France dünnt Flugplan aus

Als Folge des Entwicklung der Kraftstoffpreise hat Air France mehrere von Bordeaux ausgehende Flugverbindungen gestrichen oder gekürzt. Die Verbindungen nach Mühlhausen/Basel, Montpellier, Clermont-Ferrand und demnächst nach Genf werden eingestellt. Flüge nach Strassbourg und Lille werden weniger häufig angeboten.

(SUD OUEST, 12. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Keine Angst vor der UNESCO

Es ist bekannt, dass die Pläne, in Bordeaux eine neue Brücke in Höhe der Hafenbecken zu bauen, bei der UNESCO ablehnend aufgenommen worden sind, weil dort befürchtet wird, diese neue Brücke (zer-)störe das einmalige Panaroma der Stadt an der Garonne. Im Juli war auf der UNESCO-Konferenz in Québec eine unmissverständliche Warnung an die Adresse  von Bordeaux ergangen. Es hieß dabei, man solle der UNESCO entweder nachweisen, dass der Bau sich störungsfrei in das Stadtbild einfüge, oder man solle auf die Einstufung als Weltkulturerbe verzichten.

Die Mitglieder des Stadtrats von Bordeaux haben offensichtlich wenig Angst, denn sie verkündeten kürzlich, die Brücke werde gebaut, mit oder ohne den Segen der UNESCO. Diese Entschlossenheit wird belegt durch die bereits am Ufer der Garonne aufgestellten großflächigen Schilder, die das Aussehen der projektierten Brücke zeigen.

Die UNESCO hat angekündigt, Experten zu entsenden, die vor Ort die Auswirkungen des Brückenbaus auf das Stadtbild prüfen sollen.

Gegner des Brückenbaus gibt es auch in Bordeaux, wo ein front associatif dem Vorhaben sehr kritisch gegenübersteht.

Für die Beobachter der Gegebenheiten in Bordeaux gibt es dabei eine interessante Parallele in Dresden, wo der Bau der Waldschlösschenbrücke ähnlich missbilligend von der UNESCO betrachtet wird.

(SUD OUEST, 11. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Neues Parkhaus in Mérignac

Am Montag, 15. September 2008, wird das neue Parkhaus Quatre Chemins an der Strassenbahnlinie A an der Avenue de la Marne in Mérignac für den Publikumsverkehr freigegeben. Es bietet 400 Parkplätze, darunter 4  Plätze für Elektroautos, 8 für Behinderte und 41 für Fahrräder. Interessant ist das neue Parkhaus vor allem für aus westlichen Richtungen nach Bordeaux anreisende Automoblisten, die von dort aus einen bequemen Zugang zur Straßenbahn bekommen.

Bei der Gestaltung dieses Parkhauses wurde größter Wert auf  Komfort und Sicherheit für die Benutzer gelegt. Die durchbrochene Fassade des Gebäudes ermöglicht den Benutzern darüberhinaus  einen ungetrübten Ausblick auf die Stadt. Die Extravaganz des Parkhauses wird sich besonders bei Nacht entfalten, wenn es in vielfarbigem Licht erstrahlt.

(SUD OUEST, 11. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Konkurrenz zum Gastankerterminal?

Ganz offensichtlich vor dem Hintergrund des projektierten Gastankerhafens hat die Gemeine Le Verdon Pläne für die industrielle Entwicklung der weitgehend brach liegenden Flächen im Hafenbereich vorgelegt. Dabei ist man sich bewusst, dass die Entscheidung über die Baugenehmigung für das Methangasprojekt nicht bei der Gemeinde liegt.

Unverkennbar ist jedoch die Absicht der Gemeinde zu zeigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, Arbeitsplätze zu schaffen.

Drei Projekte wurden vorgestellt:

Das Projekt Geovia ist eine logistische Plattform von 44.500 m² für den Umschlag von Containern. Zusammen mit einer geplanten Bürofläche von 1.500 m² sollen bis zu 140 Arbeitsplätze geschaffen werden. Dabei gibt es einige technische Probleme zu lösen, wie z. B. die Beschaffenheit des Untergrundes, der befestigt werden muss, damit er die errechnete Belastung von 5 to pro m² aushält. Weiter ist zu klären, wie der Verkehrsfluss auf Schiene und Strasse sich verhält, wenn Containertransporte im großen Stil durchgeführt werden.

Das zweite Projekt ist eine Anlage zur Zerlegung von Freizeitschiffen, die inzwischen aus einem wahren Materialmix bestehen, der sich ohne spezialisierte Behandlung kaum noch abbauen lässt. Man schätzt, dass derzeit über 800.000 solcher Freizeitschiffe in Frankreich registriert sind, zu denen jährlich 20.000 bis 25.000 neu hinzukommen. Ein Drittel dieser Boote haben 20 und mehr Jahre hinter sich und nähern sich damit dem  Zeitpunkt, an dem gefragt wird, wo und wie sie entsorgt werden können. Bei den Planungen für eine solche Anlage werden auch Einrichtungen vorgesehen, mit denen Autos und Flugzeuge sachgerecht in ihre Bestandteile zerlegt werden könne. In den derzeitigen Überlegungen wird von rund 150 Arbeitsplätzen gesprochen, die die Anlage schaffen würde.

Das dritte, bisher am wenigsten konkretisierte, Projekt ist auf erneuerbare Energien ausgerichtet. Dabei sollen Sonne, Wind und Wasser ausgenutzt werden. Der Ansatz an sich ist von offizieller Seite günstig aufgenommen worden. Was fehlt, ist ein potenter Investor, der sich entschließt, ein solches Projekt in Le Verdon zu realisieren. Bis dahin sind Voraussagen über Zahlen von Arbeitsplätzen nicht möglich.

(SUD OUEST, 11. Sept. 2008)

(Anmerkung UM : Zum Vergleich : Bei dem geplanten Gastankerterminal wird von 40 bis 50 Dauerarbeitsplätzen gesprochen.) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Pont d’Aquitaine

Der Pont d’Aquitaine wird an den beiden kommenden Wochenenden teilweise geschlossen sein und zwar

von Freitag,  d. 12. 09. (ab 22.00 Uhr) bis Montag, d. 15. 09. (bis 4.00 Uhr  morgens).

Dasselbe wiederholt sich am folgenden Wochenende, Freitag, 19. 09. bis Montag, 22. 09. 2008, ebenfalls jeweils  von Freitag 22.00 Uhr bis Montag früh 4.00 Uhr.

Die Sperrung wird durchgeführt, um die Betonpfeiler gründlich untersuchen zu können.

(SUD OUEST, 10. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Filmvorpremiere mit Weltstars

Am 30. September 08  erwartet  Pauillac illustren Besuch. Anlässlich der Vorpremiere ihres Films  „Mes stars et moi“ wird Catherine Deneuve, unter anderen begleitet von Emanuelle Béart,  im Eden das Publikum mit ihrer Anwesenheit erfreuen.

(SUD OUEST, 10. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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CHM-Prozess (II)

Im zweiten Prozess gegen Didier Vacher und seine Umgebung hat die Verteidigung ihre Plädoyers gehalten, in denen sie zwar nicht bestreiten mochte, dass einige den Angeklagten zur Last gelegten Finanzoperationen nicht lupenrein waren, dennoch aber letztlich niemand geschädigt hätten, so dass eine Neufestsetzung der Strafen gegen die Angeklagten nicht zu verstehen sei.

An die Adresse der ehemaligen Aktionäre des CHM Montalivet richtete die Verteidigung eine geradezu zynische Belehrung. Diese ehemaligen Aktionäre hätten einen geschlossenen Verein bilden sollen, wenn sie darauf Wert gelegt hätte, unter sich zu bleiben. Da sie aber stattdessen eine Aktiengesellschaft gegründet hättten, hätten sie wissen müssen, dass eine Aktiengesellschaft jederzeit, auch gegen den Willen der Aktionäre von anderen übernommen werden könnte. Genau dies sei im CHM in Montalivet geschehen, und es sei lediglich ein Problem der ehemaligen Aktionäre, da sie mit diesem Sachverhalt nicht fertig würden.

Das Urteil in diesem Prozess wird am 19. November 2008 verkündet.

(SUD OUEST, 10. Sept. 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Wiederbelebung des Jakobsweges

Pilger aus Frankreich haben auf dem Weg nach Santiago de Compostella vier grosse Routen, denen sie folgen können. Der klassische Weg, der in Le Puy beginnt ist der am häfigsten gewählte (ein Viertel der Pilger). Demgegenüber war der in Vezelay (Yonne) beginnenden Weg über den Südwesten des Départements Gironde lange Zeit fast vergessen. Im Jahr 2000 legt der inzwischen gegründete Verein der Freunde und Pilger des Wegs von Vézalay einen Führer vor, in dem die 36 Etappen von täglich durchschnittlich 27 km ausführlich beschrieben und vorgestellt wurden. Diesem Führer ist das zunehmende Interesse an dieser Route zu verdanken. Im letzten Jahr begaben sich rund tausend Pilger auf diesem Weg nach Santiago de Compostella. Erstaunlich, dass nur 10% dieser Pilger sich als religiös bezeichnen.

Nur 50% der Pilger auf diesem Weg sind Franzosen, die übrigen sind vorwiegend Deutsche, Belgier oder Niederländer.

(SUD OUEST, 10. September 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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CHM Montalivet – Zweiter Prozess (I)

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt findet seit einer Woche der zweite Prozess gegen die ehemalige Führungsriege des CHM in Montalivet statt, bei dem das beim ersten Prozess im Frühjahr 2007 verhängte Strafmass überprüft und wahrscheinlich erheblich heraufgesetzt werden wird. Folgende Strafanträge sind gestellt:

–         Gegen Didier Vacher: Drei Jahre Gefängnis, davon zwei Jahre mit Bewährung, 300000 Euro Geldstrafe, Verbot für fünf Jahre, ein Unternehmen zu leiten,

–        Gegen Jean Marc Rubio: zwei Jahre Gefängnis mit Bewährung, 20.000 Euro Geldstrafe,

–       Gegen Pascal Lupart: ein Jahr Gefängnis mit Bewährung, 10.000 Euro Geldstrafe

–         Gegen Jean-Claude Dauvergne: ein Jahr Gefänngis mit Bewährung

–         Gegen Bruno Mallet: vier Monate Gefängnis mit Bewährung

Den Angeklagen werden unzulässige Manipulationen beim Erwerb der Aktienmehrheit des CHM Montalivet im Jahre 1999 und Finanztransaktionen außerhalb der Legalität in dem von den Angeklagten aufgebauten Firmengeflecht vorgeworfen.

Während der Hauptangeklagte behauptet, durch seine Transaktionen sei kein Außenstehender geschädigt worden, wird ihm vom Gericht vorgehalten, seine undurchschaubaren Machenschaften hätten vornehmlich seinem persönlichen Vorteil gedient.

Die ehemaligen Aktionäre des CHM Montalivet, seit 1999 in der Minderheit, stellen bedeutende Schadensersatzforderungen an die Angeklagten, weil sie glauben, bei den Übernahmeaktionen 1999 betrogen worden zu sein. Sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben, mit Hilfe der Gerichtsentscheidung in ihre alten Rechte wiedereingesetzt zu werden. Zu diesem Zweck haben sie den Antrag gestellt, die 26.690 Aktien der Gruppe Vacher unter Zwangsverwaltung zu stellen, bis deren derzeitige Inhaber den Nachweis erbracht haben, dass diese Aktien rechtmäßig erworben worden sind.

(SUD OUEST, 9. Sept. 2008)

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Gefahr durch Kaninchen

In den Parks von Bordeaux vermehren sich die Kaninchen in bedrohlicher Weise. Die Schäden, die sie verursachen summieren sich zu erheblichen Beträgen: Beschädigungen der Bewässerungseinrichtungen, Zerstörungen von Anpflanzungen, Abfressen von jungen Bäumen und Büschen.

Jetzt geht die Stadt Bordeaux zum Gegenangriff vor und leitet eine großangelegte Fangaktion ein, bei der der Bestand der ungewünschten Langohren drastisch reduziert werden soll. Sicher keine dauerhafte Lösung des Problems, da die Kaninchen von ihrer seit Urzeiten praktizierten Überlebensstrategie Gebrauch werden: Sie vermehren sich halt wie dieselben.

(SUD OUEST, 9. Sept. 2008)

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Umweltminister stärkt Gegner des Gastankerhafens

Bei einer seit längerem geplanten Zusammenkunft hat sich der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo die Argumente der Vereinigung Une pointe pour tous vortragen lassen, die den Widerstand gegen das Projekt eines Gastankerterminals in Le Verdon organisiert. Der Minister hat dabei klargestellt, dass für ihn die Problematik bezüglich der Planungen in Le Verdon nicht komplex sei. Er sei zwar in seiner Funktion aus Umweltschutzgründen dem Gas gegenüber positiv eingestellt, sehe aber nicht, dass die Durchführung des Bauvorhabens von größerem Interesse für die nationale Energieversorgung sei.

Die Vertreter von Une pointe pour tous hätten sich eine klarere Stellungnahme des Ministers für ihre Position gewünscht, sie haben aber dennoch aus seinen Aussagen eine deutliche Stärkung ihrer Sache entnehmen können.

Auch wenn der Minister sagte, für ihn zeigten aus Umweltgründen bei dem Vorhaben in Le Verdon alle Ampeln rot, bleiben die Gegner des Gastankerterminals entschlossen, den Widerstand fortzusetzen. Als Zeichen ihrer Entschlossenheit formierten sie am Strand von Royan einen Kreis, der den Durchmesser eines der geplanten Tanks zeigte.

(SUD OUEST, 8. Sept. 2008)  _______________________

Baubeginn an der Rocade

Die angekündigten Bauarbeiten an der Rocade in Bordeaux beginnen, um zwischen den Anschlussstellen 10 und 12 die Leistungsfähigkeit dieser häufig belasteten Straßenverbindung durch Bau einer zusätzlichen Spur zu vergrößern. Tagsüber wird die Verkehrsführung in beiden Richtungen zweispurig sein, nachts wird einspurig zu fahren sein. Dabei herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h. Voraussichtliche Dauer der Arbeiten: vier Monate.

(SUD OUEST, 8. Sept. 2008)

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Störungen bei der französischen Bahn

Am vergangenen Freitag sind rund 20.000 Bahnreisende durch einen Schaden an der Oberleitung  in Montrouge (Hauts-de-Seine) zu ungewollten Fahrtverzögerungen gekommen. Rund 40 TGV mit an die 20.000 Reisenden, von denen etwa ein Viertel in Richtung Südwest-Frankreich unterwegs waren, mussten sich in Geduld fassen. Auch wenn die Bahnverwaltung umsichtig und entgegenkommend versucht hat, den Reisenden zu helfen, war deren Reaktion alles andere als begeistert.

Die SNCF hat ungefähr 15.000 km Strecke unter Fahrdraht. Jährlich ereignen sich rund 400 Bahnpannen wegen Oberleitungsproblemen. Für die Gewerkschaften sind die Ursachen dieses Übelstandes die hohe Verschuldung der SNCF (27 Milliarden €), weshalb nur unzureichende Mittel für Wartung und Reparatur zur Verfügung stehen, und der drastische Personalabbau der letzten Jahre.

Die Bahn kündigte an, gezielte Überprüfungen des Oberleitungssystems durchzuführen, um Schwachstellen aufzuspüren und zu beheben.

(SUD OUEST, 7. Sept. 2008)

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Schwerer Sturm an der Atlantikküste

Am Samstag, 6. Sept. 2008, hat ein schwerer Sturm an der Westküste  Frankreichs örtlich begrenzte Schäden verursacht. In La Rochelle wurde ein 1100 m² großes Zelt, das für eine Ausstellung aufgebaut worden war, zerstört.

Im Bereich um Euronat gab es keine Schäden.

(SUD OUEST, 7. Sept. 2008)

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Bilanz der Saison 2008

Es scheint so, dass die Saison 2008 in Bezug auf den Tourismus doch nicht so schlecht war, wie vor einiger Zeit prognostiziert, aber hinsichtlich des Wetters war sie wirklich keine Glanzleistung de Hl. Petrus.

Laut Météo France gab es nur fünf echte Sommertage, nämlich vom 26. bis 30. August. Die übrigen Tage wurden als störungsreich, wechselhaft und kühl eingestuft. Das Azorenhoch, sonst ein verlässlicher Garant stabilen Sommerwetters, blieb, wo es herkommt, so dass Aquitanien und die Charentes ein Wetter hatten, dass sonst „typisch für Schottland“ ist. Die Regenmessgeräte registrierten im Juli Werte unterhalb der saisonüblichen Zahlen (60%), während es im August ein Plus gab (110%). Die Temperaturen lagen um 0,2 bis 0,6 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt.

Kleiner Trost: Vom kommenden Montag bis Mittwoch zeigt sich der Sommer, bevor er am Donnerstag wieder entschwindet.

(SUD OUEST, 6. Sept. 2008)

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Seetüchtige Polizei

Auf dem See von Lacanau hat während der gesamten Saison ein flachgehendes Polizeiboot nicht nur für Ordnung gesorgt, sondern auch vielfach Rat und Hilfe angeboten. Daneben wurde auch für die Einhaltung der auf dem See zu respektierenden Vorschriften gesorgt, wobei besonderes Augenmerk gerichtet wurde auf die Einhaltung der Vorschrift, nach der in einem vom Ufer aus gesehen 300 m breiten Streifen sich kein Wasserfahrzeug schneller als 5 km/h bewegen darf. Ein weiterer Schwerpunkt war die Sauberhaltung der Uferbereiche, in denen besonders wilde Camper unter die Lupe genommen und bei Bedarf zur Ordnung gerufen wurden. Das erst im Juni in Dienst gestellte neue Boot der Seepolizei hat bislang schon rund 2500 km zurückgelegt

(SUD OUEST, 6. Sept. 2008)

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Unruhe um Klinik

Die Klinik in Lesparre ist die einzige Einrichtung für kurze Krankenhausaufenthalte im Médoc.  Darüberhinaus ist sie ein wichtiges medizinisches Zentrum, an dem zahlreiche Fachärzte, meist aus Bordeaux, ein oder zwei Tage pro Woche zu erreichen sind.

Es ist daher verständlich, dass der Gemeinderat von Naujac auf Gerüchte, nach denen das Leistungsspektrum der Klinik eingeschränkt werden soll, reagiert und die Beibehaltung der bisherigen Angebote gefordert hat. Um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, sind alle 52 Gemeinderäte und Bürgermeister des Médoc angeschrieben worden, um sie für diese Problematik zu sensibilisieren und deren Unterstützung zu gewinnen.

(SUD OUEST, 5. Sept. 2008)

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Médoc-Marathon 2008

Der Médoc-Marathon 2008 startet morgen, 6. September um 9.30 Uhr. Die Zielankunft wird um 15.30 Uhr geschlossen.

Insgesamt 8524 Läuferinnen und Läufer sind gemeldet. Von ihnen stammt nur ein Viertel aus Aquitanien. Die größte Gruppe der Ausländer sind Deutsche (rund 500), gefolgt von Briten und Belgiern. Es starten auch Senegalesen, drei Chinesen, acht Inder und 200 US-Amerikanerinnen bzw. Amerikaner. Der Parcours ist bis auf geringfügige Änderungen identisch mit dem des Vorjahres.

(SUD OUEST, 5. Sept. 2008)

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Letzte Arbeiten vor Beginn der Weinlese

Nach dem Stutzen der Weinstöcke durch Entfernen der allzu hoch aufgeschossenen Triebe werden jetzt die zu weit seitwärts stehenden Triebe entfernt, die die Reifung der Trauben unter Umständen behindern könnten. Danach kommt in Kürze die Weinlese.

(SUD OUEST, 5. Sept. 2008)

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Deutsch-Klasse gerettet

Am Collège Georges Mandel in Soulac standen die Chancen für das Zustandekommen einer Deutsch-Klasse für das soeben gestartete Schuljahr eine Zeitlang nicht günstig. Jetzt kam jedoch die Meldung, dass eine neue Klasse mit 13 Schülern gebildet wird. Eine gute Nachricht, die auch wichtig ist für die Kontinuität des Deutsch-Unterrichts an dieser Schule.

(SUD OUEST, 5. Sept. 2008)

 

Feuerquallen – alles schon mal da gewesen

Das Auftreten von Physalia physalis, den etwas ungenau als Feuerquallen bezeichneten unbeliebten Meeresbewohnern, die in diesem Jahr für einige Aufregung an den Küsten des Médoc gesorgt haben, ist nicht so ungewöhnlich wie mancherorts gedacht wird.

Ein inzwischen im Ruhestand lebender Apotheker, einst auch Bürgermeister von Arcachon, erinnert sich, dass es 1946 eine regelrechte Schwemme dieser Quallenart gegeben hat. Er selbst hat damals 193 Personen behandelt, die mit den Tentakeln dieser Tiere in Berührung gekommen waren.

Das Besondere der Physalia physalis sind Zellen, die mit Luft gefüllt werden können und die Qualle dann aufgehen lassen wie ein Segel. Daher auch ihre Bezeichnung als „portugiesische Galeere“. Da sie an der Meeresoberfläche lebt, kann sie leicht von Wind und Strömungen abgetrieben werden, wie dies in diesem Jahr geschehen ist.

(SUD OUEST, 4. Sept. 2008)

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« Clemenceau »- Schicksal noch immer ungewiss

Der ehemalige Flugzeugträger Clemenceau der französischen Marine, 1959 in Dienst gestellt, 1997 stillgelegt und seit 2002 als Schiffskörper Q-790 geführt, kommt immer noch nicht unter den Scheidbrenner.

Nachdem der Versuch, ihn in Indien verschrotten zu lassen, von den indischen Behörden wegen des hohen Asbestanteils in seinem Inneren gestoppt worden war und er daraufhin den langen Weg um Afrika herum zurück nach Brest geschleppt werden musste, unterbreiteten mehrere Firmen Angebote für seine Zerlegung. Unter anderem war ein Untenehmen in Bordeaux im Gespräch, doch erhielt schließlich ein britischer Anbieter den Zuschlag, der nur die Hälfte der Kosten in Rechnung zu stellen versprach, die seine Konkurrenten errechnet hatten. Damit hätte Q-790 seinen wirklich letzten Weg nach Hartlepool in der Nähe von Newcastle antreten können. Das wollte die Umweltschutzvereinigung Friends of Hartlepool nicht, die vor Gericht zog, weil nach ihrer Meinung die Beseitigung der in dem Schiffsrumpf immer noch enthaltenen 700 oder mehr Tonnen Asbest mit gesundheitlichen Risiken für die Anwohner verbunden sein könnte.

Der Rechtsstreit ist auf dem vorgeschriebenen Instanzenweg inzwischen in London angelangt, wo in den nächsten Tagen eine Entscheidung getroffen werden soll.

Bis dahin fristet Q-790 seine Tage auf der Reede von Brest in Nachbarschaft des ehemaligen Lenkwaffenkreuzers Colbert, der von 1993 bis 2007 als schwimmendes Museum in Bordeaux gelegen hat.

(SUD OUEST, 4. Sept. 2008)

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Saison-Ausklang in Vertheuil

Am 5. September findet in Vertheuil um 18.00 Uhr eine Führung durch die Abtei statt. Um 19.00 Uhr schließt sich die Vernissage einer Ausstellung über das romanische Erbe im Médoc an. Um 21 h gibt es ein Konzert mit Elisabeth Vidal (Sopran) und André Cognet (Bass-Bariton): Von Vivaldi bis Verdi, Karten: 20,00 und 10,00 €, Reservierungen: 05.56.73.30.10

(Journal du Médoc, 29. August 2008) zurück zum Seitenanfang September 2008

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Porsche-Diesel!   Sensation?

Wirklich Bemerkenswertes gab es auf dem Dreschfest in Montalivet zu sehen. Die technisch spektakulärste Vorstellung gab ein SFV-Trecker, 11.000 cm³ Hubraum, 1 Zylinder. Bei dem das Fest krönenden Treckerkorso war dann auch der Porsche-Diesel zu bestaunen, ein Trecker in vorbildlich restauriertem Zustand, der einzige fahrbereite Porsche-Diesel weit und breit.

(Journal du Médoc, 29. August 2008)

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EU-Verkehrsminister für Verlagerung des Straßenverkehrs

Die Verkehrsminister der Mitgliedsländer der EU wollen stärker als bisher den Transport von LKW auf dem Seeweg unterstützen. Die Reeder, die Erfahrungen auf diesem Gebiet haben, sind jedoch weniger optimistisch. Nach ihren Angaben sind die bisher gestarteten Projekte noch nicht rentabel. Das wird wohl so bleiben, wenn nicht neue Ideen für die Finanzierung gefunden werden. So wird etwa vorgeschlagen, Schiffe, die auf den LKW-Transport spezialisiert sind, als Infrastruktureinrichtungen ähnlich wie Straßen einzustufen und danach zu fördern.

Der LKW-Transport per Eisenbahn ist zur Zeit ebenfalls noch nicht aus den Kinderschuhen heraus. Die bestehende Linie Luxemburg – Perpignan ist zwar derzeit zu rund 75% ausgelastet, arbeitet aber immer noch nicht rentabel. Die Eröffnung einer weiteren rollenden Landstraße von Paris nach Bayonne ist geplant, doch warnen Fachleute hier vor einer zu frühen Eröffnung. Sie meinen, die Strecke müsste erst durchgehend und regelmäßig für den Transport aller Arten von LKW ausgebaut werden.

(SUD OUEST, 3. September 2008)

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Wildschwein – diesmal beinahe explosiv

Dass Wildschweine ihre Nase in alles stecken, weiß man. Was dabei herauskommt, weiß man vorher meist nicht. In Landiras bekam ein Bauer, der Wildschweine züchtet, einen gehörigen Schreck, als er sah, dass seine Borstentiere eine 5-cm Granate freigelegt hatten.

Ein zu Hilfe gerufener Feuerwerker sprengte das gefährliche Überbleibsel des zweiten Weltkriegs an Ort und Stelle, weil er es für zu risikoreich hielt, die Granate zu bewegen.

(SUD OUEST, 1./3. Sept. 2008)

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Neue Adresse für Vollblutliebhaber

Am kommenden Freitag, 12. September, wird auf dem Gelände des Hippodrome von Le Bequet bei La Teste-de-Buch eine Auktion von yearlings (Vollblutpferde-Nachwuchs im Alter von um die 18 Monate) stattfinden. Bislang hat diese Art von Auktion in Frankreich lediglich in dem mondänen Deauville eine Tradition.

Die angebotenen Pferde kommen aus dem Südwesten Frankreichs, der als Pferdezuchtregion, vor allem für Galopper, schon lange einen guten Ruf genießt.

Bei der kommenden Auktion, für die 200 Pferde angemeldet worden waren, von denen 75 ausgewählt wurden, sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die Verträglichkeit von Engagements bei dieser Veranstaltung für die Brieftaschen der Beteiligten ist sicher nur individuell zu beurteilen.

Beginn der Auktion 15.00 Uhr, voraussichtliches Ende: 18.00 Uhr.

(SUD OUEST, 2. Sept. 2008)

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Bordeaux steht hinter der Kandidatur

Die Bürger von Bordeaux haben zahlreich dem Aufruf des Bürgermeisters Folge geleistet und sich am Abend des 1. September zu einem gemeinschaftlichen Picknick versammelt, um damit zu dokumentieren, dass sie die Bewerbung ihrer Stadt um die Würde der Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2013 befürworten.

Die Entscheidung, welche der vier ins Rennen gegangenen Städte den Zuschlag erhalten wird, fällt schon bald. Die Jury wird in den nächsten Tagen die Mitbewerber Lyon, Marseille und Toulouse besuchen, bevor am 15. und 16. September in Paris eine abschließende Anhörung der vier Städte erfolgen wird. Unmittelbar danach soll die Entscheidung der Jury bekanntgegeben werden.

(SUD OUEST, 2. Sept. 2008)

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Das Bassin von Arcachon zeigt sich im Internet.

Eine gut gemachte, äußerst informative Internetseite gibt eine Fülle von Informationen über das Becken von Arcachon und seine nähere Umgebung

Empfehlung: ansehen: www.zeguide.eu

(SUD OUEST, 2. Sept. 2008)

 

Schlechte Nachrichten für Fälscher

Seit geraumer Zeit ist es möglich, mit der Cäsium-137-Methode den genauen Jahrgang von Weinen zu bestimmen, so dass Umetikettierungen mit betrügerischer Absicht nachgewiesen werden können. Durch ein neues Verfahren, bei dem eine Analyse des verwendeten Glases vorgenommen wird und eine Reihe von Parametern des Flascheninhalts mit vorhandenen Datenbanken abgeglichen werden, können Fälschungen jetzt auch an ungeöffneten Flaschen nachgewiesen werden.

Gut für Käufer und Weinliebhaber, schlecht für diejenigen, die sich jetzt eine neue berufliche Existenz aufbauen müssen.

(SUD OUEST, 2. Sept. 2008)

 

Gastankerterminal – Bodengewinn für die Befürworter?

Nachdem die Gesellschaft 4Gas, die das strittige Projekt errichten will, nahezu unbeirrt ihren Kurs in Richtung Baugenehmigung beibehält, scheint es doch mehr Befürworter des Vorhabens zu geben, als anfangs gedacht wurde.

Alain Juppé, Bürgermeister von Bordeaux, tritt vorsichtig für die Errichtung ein, wobei er durchblicken lässt, dass die optische Gestaltung der Anlage noch verbessert werden könnte. Sicherheitsbedenken hat er hingegen nicht, da die anzuwendende Technik bewährt und unproblematisch sei.

Nach wie vor fast vorbehaltlos für die Durchführung der Planungen von 4Gas ist UDV (Union pour le développement du Verdon – Union für die Entwicklung von Le Verdon), die keine Nachteile für den Tourismus erwartet, da der Fremdenverkehr vor rund dreißig Jahren einen erheblichen Aufschwung im nördlichen Médoc genommen habe, als der Ölhafen in Le Verdon noch in Betrieb war, und der Ort von Öltanks umgeben war.

(Le Journal des Propriétaires du Médoc, No. 89, Aug./Sept. 2008)

 

 

Définitives Ende der großen Autobahnumgehung um Bordeaux

Schon Anfang Juni eingeleitet, ist das Aus für die Superrocade um Bordeaux jetzt endgültig. Die nach den vorhergehenden Gerichtsentscheidungen mögliche juristische Fortsetzung des Streits um die Baugenehmigung wird nicht erfolgen. Damit ist zumindest auf dieser Ebene alles klar. Unklar ist jedoch, wie die permanent anwachsenden Verkehrsströme der Zukunft um das Nadelöhr Bordeaux herumgeleitet werden können.

(Le Journal des Propriétaires du Médoc, No. 89, Aug./Sept. 2008)

 

 

Grayan : Reparaturbedarf an der Kirche

Bei der jährlichen Inspektion wurde festgestellt, dass der Turm der Kirche in Grayan in schlechtem Zustand ist und schon bald zu einem Sicherheitsrisiko werden könnte. Um Gefahren vorzubeugen sind Arbeiten für rund 12.000 Euro erforderlich. Die Gemeinde wird sich um Zuschüsse vom conseil général des Départements bemühen. Die wird es wohl auch geben, zumal der Bürgermeister von Grayan, Serge Laporte, seit den letzten Wahlen in diesem Gremium sitzt.

(Le Journal des Propriétaires du Médoc, No. 89, Aug./Sept. 2008)

 

 

Port Médoc : Ausbau

Die um 137 m verlängerte Nord-Mole schützt nunmehr zufriedenstellend Port Médoc vor der zuvor störenden Dünung. 60.000 to Material wurden für diese Massnahme verbaut, die zumeist aus den beiden Charentes und der Dordogne kamen.

Die Ausbaggerung des Hafenbeckens ist ebenfalls abgeschlossen. Bei der Untersuchung der Ablagerungen gab es beruhigende Ergebnisse, da keinerlei umweltschädliche Stoffe festgestellt wurden. Ab Oktober soll der weitere Ausbau des Hafens angegangen werden, bei dem 400 neue Liegeplätze die bereits bestehenden 800 ergänzen werden.

(Le Journal des Propriétaires du Médoc, No. 89, Aug./Sept. 2008)

 

 

 

 

August 2008

 

Schafft es Bordeaux?

Die Frage ist, ob Bordeaux im Jahre 2013 eine der beiden Kulturhauptstädte Europas sein wird oder nicht. Zwei werden es nach den bestehenden Regularien auf jeden Fall sein, eine französische und eine slowakische.

In Frankreich bewerben sich Marseille, Lyon, Toulouse und Bordeaux um diesen begehrten Titel, der nicht nur ideellen Wert hat. Am ersten September tritt der Auswahlprozess in Frankreich in die entscheidende Phase, wenn eine dreizehnköpfige Jury (sieben Mitglieder werden von der EU benannt, sechs vom französischen Kulturministerium) sich in Bordeaux umsehen wird. Der Auswahlkommission wird ein bislang streng geheimgehaltenes Programm geboten, bei dem dem Vernehmen nach nicht die bekannten Postkartenansichten im Zentrum stehen werden, sondern z. B. die Hafenbecken mit dem aus dem 2. Weltkrieg stammenden U-Boot-Bunker und das rechte Garonneufer.

 

(SUD OUEST, 30. August 2008)

 

Hochbetrieb bei den Böttchern

Im Vorfeld der Weinlese herrscht bei den Betrieben, die die Holzfässer herstellen, in denen die Weine der Region, die etwas auf sich halten, eine Zeit ihres Entwicklungsprozesses verbringen, rege Geschäftigkeit.

Das für die Region Bordeaux typische Fass (la bordelaise) hat ein Fassungsvermögen von 225 Litern; es ist 95 cm lang und hat in der Mitte einen Durchmesser von 70 cm, an beiden Enden sind es 58 cm.

Das Holz, das verarbeitet wird, muss möglichst glatte Fasern haben, was am besten bei hohen und langsam wachsenden Gehölzen gegeben ist. Erste Wahl nicht nur aus diesem Grunde sind Eichen aus dem Gebiet um Tronçais in Zentralfrankreich.

Die Stämme der ausgewählten Eichen werden zu douelles verarbeitet, die dann zwei Jahre trocknen, bevor sie gehobelt und vorgeformt werden.. Nach dem Hobeln des Holzes wird es auf Temperaturen zwischen 200 und 250 Grad erhitzt und in die komplizierte Form gebogen, die sicherstellt, dass nach dem Zusammenfügen tatsächlich ein Fass entsteht, das als bordelaise akzeptiert wird. Nach diesem ersten Durchgang  erfolgt eine zweite Erhitzung (le bousinage), bei der das Aroma des Holzes entfaltet wird. Das erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kellermeistern der Weingüter, die die Fässer verwenden werden. Auch hier hat der Computer inzwischen Einzug gehalten, um die bei den Erhitzungsvorgängen gemessenen Daten zu erfassen und zu speichern. Auf diese Weise ist es möglich, bestimmte Charakteristiken der Fässer zu reproduzieren und eine gewisse Einheitlichkeit der Eigenschaften der Fässer in späteren Jahren zu erzielen.

(SUD OUEST, 30. August 2008)

 

Dritte Ausgrabungskampagne in Saint-Laurent-Médoc

Auf dem Gelände des Kindergartens in Saint-Laurent ist die dritte Ausgrabungsphase zu Ende gegangen. Bei der mit einem geradezu minimalen Etat von 4000 Euro ausgestatteten Aktion haben 17 freiwillige Helfer in minutiöser Kleinarbeit rund 60 m² erforscht. Dabei sind weitere Aufschlüsse über den vor rund 4300 Jahren bewohnten Siedlungsplatz zu Tage gefördert worden, unter anderem steinerne Perlen, Knöpfe in V-Form, 18 verschiedene Vasenformen und sogar der Zahn eines Braunbären. Die von dem Museum in Les Eyzies (Dordogne) geleitete Grabung soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

(SUD OUEST, 30. August 2008)

 

Schweres Los für Girondins

Die Girondins de Bordeaux, auch in der Vergangenheit nicht vom Losglück begünstigt, haben eine schwere Gruppe in de Champions League erwischt. Bei der Auslosung für die nächste Runde sind sie in die Gruppe geraten, in der Chelsea, AS Rom und der rumänische Vertreter CFR Cluj als kaum zu bezwingende Gegner eingestuft werden. Bleibt wohl nur kollektives Daumendrücken für die Anhänger der Girondins.

(SUD OUEST, 29. August 2008)

 

Ein Discounter sorgt sich um die Herzen seiner Kunden

Die Firma Netto in Gaillan-Médoc hat einen DAE (défibrillateur automatique externe – Gerät zur Wiederbelebung bei Herzstillstand) angeschafft. Damit das unter Umständen lebensrettende Gerät erfolgreich eingesetzt werden kann, wird eine Schulung durch Spezialisten der Feuerwehr in Lesparre erfolgen. Danach wird es, gesichert durch eine elektronische Überwachung, im Bedarfsfall für alle Kunden und Angestellten zugänglich sein.

In Frankreich sterben jährlich zwischen 40000 und 60000 Menschen an plötzlichem Herzstillstand.

(SUD OUEST, 29. August 2008)

 

Die meisten Strände bald ohne Aufsicht

Die staatlichen CRS-MNS (Rettungsschwimmer der Compagnie Républicaine de Sécurité), die in diesem Jahr später als sonst ihre Positionen an den Stränden des Médoc bezogen haben, gehen dieses Jahr auch früher als zuvor.

In Soulac und Montalivet wachen sie an den Hauptstränden noch bis zum 14. September, In Naujac-sur-mer, Hourtin-Plage und Lacanau-Océan bleiben sie nur noch bis zum 7. September 2008. Diese Nachrichten werden angesichts der Badeunfälle der jüngsten Vergangenheit – der letzte tödliche erst am 27. August in Soulac – besonders kritisch aufgenommen.

Die vom Staatssekretär des Innenministeriums noch Ende Juli vertretene Meinung, der Staat habe sich nicht aus der Aufsicht an den Stränden zurückgezogen, wird von den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden nicht geteilt. Sie bemängeln zudem, dass ihre Planungen für 2009 viele Unsicherheiten enthalten, da das Engagement des Staates im kommenden Jahr nicht verlässlich eingeschätzt werden könne.

(Journal du Médoc, 28. August 2008)

 

Gute Nachrichten für Bahnreisende im Médoc

Die SNCF macht Anstrengungen im Regionalverkehr. Davon profitieren vor allem die Verbindungen Bordeaux – Arcachon und Bordeaux- Le Verdon, bei denen die Zugdichte ab September wahrnehmbar verstärkt wird. Die Zuggeschwindigkeiten bleiben zwar im wesentlichen auf dem alten Niveau, trotzdem werden sich für viele Reisende die Zeiten, die sie unterwegs sind, erheblich verkürzen, einfach weil mehr Züge fahren und folglich die Wartezeiten bis zum nächsten Zug sich verrringern.

Weitere Annehmlichkeit: die festen Taktzeiten für die Ankunft- und Abfahrtzeiten an den Bahnhöfen werden beibehalten.

Standard-Abfahrtzeit in Bordeaux (mit Ausnahme der ganz frühen und der späten Züge): 8.05 im Stundentakt,

Abfahrtzeit in Lesparre (auch hier mit Ausnahme der ganz frühen und späten Verbindungen) 8.15 h, 9.15 h etc.

Die Fahrzeiten schwanken von 1.41 h (Bordeaux-Lesparre) und 1.37 h (Lesparre-Bordeaux)

(SUD OUEST, 28. August 2008)

 

Letzter Besuch der Queen-Elizabeth 2 in Le Verdon

Die Queen-Elizabeth 2, eines der beeindruckendsten Schiffe, das derzeit auf den Weltmeeren kreuzt, ist am 25. August zum letzten Mal in den Handelshafen von Le Verdon eingelaufen, um seinen rund 1800 Passagieren (und vielleicht auch einem Teil seiner 1015 Besatzungsmitglieder) Gelegenheit zu geben, einen wenn auch wohl nur kurzen Blick in das Médoc zu werfen.

Das 1969 gebaute Schiff, mit einer Länge von 293,5 m ein wahrhafter Ozeanriese, wird im November dieses Jahres seine Rolle als Kreuzfahrtschiff beenden und in Dubai als schwimmendes Luxushotel an der künstlichen Insel von Palm Jumeirah eine neue Bestimmung erhalten.

(SUD OUEST, 27. August 2008)

 

Nochmal Quallenalarm

Die bereits vor vierzehn Tagen gemeldeten Quallen der gefährlichen Art Physalia physalis sind wieder da. Diesmal wurden sie an mehreren Stellen der Küsten Südwestfrankreichs gemeldet. Am Montag mussten nach Kontakten mit Exemplaren dieser Quallenart acht Betroffene im Krankenhaus von Arcachon behandelt werden. Bei ihnen waren nach Berührungen durch die Quallen ein stark beschleunigter Puls und ein erheblich angestiegener Blutdruck festgestellt worden. Erfreulich, dass alle acht Patienten am Abend das Krankenhaus wieder verlassen konnten. Rund dreißig weitere Badegäste, die Kontakt mit  diesen unerfreulichen Lebewesen gehabt hatten, kamen ohne ärztliche Hilfe aus.

Vorsicht ist auf jeden Fall  angesagt, denn die nach neueren Angaben bis zu 20 Meter langen Tentakel der Tiere sind im Wasser nur schwer auszumachen. Diese Quallen leben normalerweise vor der Küste der iberischen Halbinsel. Sie werden nur selten, in diesem Jahr jedoch häufiger als sonst, durch Wind und Strömungen in Meeresgegenden verschlagen, in denen sie nicht heimisch sind.

Die Präfekturen der Départments Gironde und Landes haben zu verstärkter Wachsamkeit aufgerufen. Sie haben den Einsatz von Hubschraubern angeordnet, um bei erneutem Auftreten von Physalia physalis rechtzeitig warnen und Schließungen von betroffenen Strandabschnitten anordnen zu können.

(SUD OUEST, 27. August 2008)

 

 

Erfolgreiches Bekämpfungsverfahren

Die verbreitete Ratlosigkeit, wie denn die vor wenigen Jahren nach Frankreich vorgedrungene asiatische Hornisse, gefürchtete Feindin der heimischen Bienen, bekämpft werden kann, ist der optimistischen Erwartung gewichen, dass man nun über ein Verfahren verfügt, mit dem das unerwünschte Insekt wirkungsvoll zurückgedrängt werden kann.

Die Wirkung des Bekämpfungsmittels ist durchschlagend, wie die bisherigen Tests bewiesen haben. Zudem ist seine Zusammensetzung aus Schwefel und Wasser umweltfreundlich und billig. Die schweflige Lösung wird in die Baue der Hornissen eingespritzt und tötet alle Bewohner blitzartig und sicher.

Um die oft hoch in Bäumen angebrachten Baue der Hornissen vom Boden erreichen zu können, wurde eine teleskopierbare Spritze entwickelt, die schnell und für die Bedienungsmannschaften gefahrlos eingesetzt werden kann.

Nun hoffen die Imker, dass der Optimismus, der die Nachrichten von der Entwicklung und den ersten Erfolgen der neuen Methode begleitet, nicht enttäuscht wird.

(SUD OUEST, 27. August 2008)

 

 

Œnotourismus im Aufwind

Die bisher vorliegenden Zahlen zum Fremdenverkehr in Frankreich in diesem Jahr sind nicht gerade Anlass zum Optimismus. Dabei gibt es durchaus Bereiche, in denen Wachstum und Zufriedenheit vorherrschen.

So beim Œnotourismus, ein Kunstwort, das alle Aktivitäten zusammenfasst, die Bezüge zwischen dem Fremdenverkehr und dem Weinbau herstellen. Der ersteTeil des Wortes hat griechische Eltern (oinos – Wein).

Allein in den Weinanbaugebieten um Bordeaux wurden in diesem Jahr 11.000 Interessenten (davon 80% Ausländer), gegenüber 8.500 im Vorjahr gezählt. Geboten werden Führungen durch Weinbaubetriebe, die in der Regel ein bis zwei Stunden dauern. Auskünfte gibt es bei den Verkehrsvereinen.

(SUD OUEST, 26. August 2008)

 

Hoher Besuch in Cordouan

Der Leuchtturm von Cordouan (Le phare des rois – le roi des phares: „Der Leuchtturm der Könige – der König der Leuchttürme“) bekommt hohen Besuch. Es reist an der dänische Prinzgemahl Henrik, der mit der Jacht Danebrog in Le Verdon anlegen wird, um von dort aus in Begleitung der Leitung des Vereins zur Erhaltung des Leuchtturms einen Besuch auf diesem Wahrzeichen in der Girondemündung zu machen.

Königliche Hoheit werden dort wie alle anderen Sterblichen nasse Füße bei Ankunft und Abfahrt bekommen.

(SUD OUEST, 26. August 2008)

 

 

Zum Verkehrssündigen nach Frankreich?

Sicher nicht die beste Idee, vielleicht aber ein Zeichen von Kostenbewusstsein.

Zur Zeit sind im Départment Gironde niederländische Verkehrspolizisten bei ihren französischen Kollegen zu Gast, um Erfahrungen auszutauschen und Anregungen mitzunehmen. Beim Vergleich der in beiden Ländern fälligen Strafgelder bei Verkehrsverstößen zeigen sich die Gäste aus dem Norden wesentlich einnahmefreudiger. So kostet der Gebrauch des Mobiltelefons beim Fahren in den Niederlanden 150 Euro (in Frankreich 22 Euro und 2 Punkte), das unberechtigte Befahren des Standstreifens schlägt in den Niederlanden mit 200 Euro zu Buche (in Frankreich 22 Euro und 3 Punkte). Extreme Geschwindigkeitsübertretungen kosten in den Niederlanden 1500 Euro, während dasselbe Delikt in Frankreich nur 750 Euro wert ist.

Der mündige Autofahrer kann nun überlegen, wo er seine Verkehrsverstöße begeht, falls er nicht aus prinzipiellen Gründen sich für bedingungslose Gesetzestreue entscheidet.

(SUD OUEST, 25. August 2008)

 

 

Fischerei in der Gironde

Der Fischfang in der Gironde ist ein alter Berufszweig mit vielfältigen Spezialisierungen. Die wesentlichsten Fischarten, die in wirtschaftlich relevanten Mengen gefangen werden sind Neunauge (la lamproie), Adlerfisch (le maigre), Alse oder Maifisch (l’alose), Aal (l’anguille) und Garnelen (la crevette).

Die Zukunftsperspektiven der Fischerei in der Gironde sind eindeutig: Es gibt keine. Die Entwicklung der Fangergebnisse spricht für sich: 1980 : 1600 to, 2000 : 800 to, 2007: weniger als 200 to.

Die Ursachen dieser Entwicklung werden je nach Interessenlage nicht einhellig benannt. Hauptübel ist aber wohl die fortlaufende Überfischung in den letzten Jahren die den Fischen keine Möglichkeit gab, die wegegefangenen Bestände zu ersetzen.

(G. Paquignon, Les pêches, in : Estuaire Magazine, No1, Édition 2008)

 

Einkauf der Zukunft?

In Le Haillan hat die Firma Chronodrive ihre sechste Filiale in Frankreich eröffnet. Das Sortiment umfasst so ziemlich alles, was in Küche und Haushalt gebraucht wird, bei einem Preisniveau, das an Großraumläden wie Auchan orientiert ist. Anders als dort ist jedoch das Verfahren, wie der Kunde zu seiner Ware kommt.

Bei Chronodrive wird die Bestellung per Internet erledigt und, wenn gewünscht, auch bezahlt. Der Besuch in dem Geschäftslokal dient dann nur noch dem Einladen der Waren, die innerhalb von zwei Stunden nach Bestätigung der Internet-Bestellung abholbereit sind.

Die Kunden loben die Zeitersparnis und die bessere Kontrolle der Kosten, da man, anders als zumeist beim herkömmlichen Einkauf, jederzeit über die Höhe der Ausgaben informiert wird. Nachteile werden darin gesehen, dass man z. B. bei Obst und Gemüse keine Auswahl per Augenschein oder Befühlen treffen kann.

(SUD OUEST, 23. August 2008)

 

Dunkelgrünes Licht für Austern

Nach Auswertung der letzten Testergebnisse besteht erstmals seit dem 24. Juli dieses Jahres keinerlei Verkaufsbeschränkung für Austern und Muscheln aus dem Becken von Arcachon.

(SUD OUEST, 23. August 2008)

 

Der Zweck heiligt die Mittel

Die Brisanz dieses Satzes ist offensichtlich, für die Polizei in mittlerweile sieben französischen Départements, darunter Gironde, aber eher ein nachgeordnetes Problem.

Vordringlich ist für die Polizei die Verringerung der Zahl der Verkehrstoten (für das laufende Jahr bisher 47 im Département Gironde , Steigerung um 38% gegenüber dem Vorjahreszeitraum), und bei diesem Vorhaben greift sie auch zu unkonventionellen Mitteln. Derzeit ist der Einsatz von unauffälligen Zivilfahrzeugen offenbar ein Erfolgsrezept, das viele Autofahrer nicht einschätzen können.

Die Zahlen der Polizei sprechen für sich: Bei 11000 km Fahrten mit Zivilfahrzeugen wurden 621 Bussgelder verhängt: 161 mal wegen Gebrauchs des Mobiltelefons beim Autofahren, 104 mal wegen Geschwindigkeitsübertretungen, 97 mal wegen nicht angelegter Sicherheitsgurte, 49 mal wegen Überfahrens eines Stoppschildes ….

Die Polizei ist von ihren auf diese Art erzielten Erfolgen so angetan, dass sie das Verfahren auf ganz Frankreich ausdehnen wird.

(SUD OUEST, 23. August 2008)

 

Ein luftiger Beruf

Von Andernos startet seit dreißig Jahren ein Pilot, der zögert, wenn er danach gefragt wird, was für einen Beruf er genau ausübt. Er würde wohl sagen „Banderolier“, weil er, wenn er in der Luft ist, ein Spruchband hinter sich herzieht, mit dem Reklame für dies und das gemacht wird. Das Wort würde wohl verstanden, existiert aber im offiziellen Französisch nicht. Im Lauf der Jahre hat er so rund 6000 Stunden in der Luft zugebracht und vermutlich Millionen von Sommergästen die von ihm geschleppten Werbesprüche vor Augen geführt.

Man schätzt, dass bei einer Flugzeit von einer Stunde bis zu 300.000 Personen mit einer derartigen Werbebotschaft konfrontiert werden.

Der fliegerische Teil dabei ist nicht ohne eine spezielle Lizenz zu erledigen. Neben den während des Fluges zu beherrschenden Kräften, die von den bis zu 100 m² großen Reklameflächen ausgehen, verlangt der Start fast schon kunstflugwürdige Leistungen. Das Flugzeug des Reklamepiloten startet nämlich zunächst solo, ohne Anhang. Der wird bei einem Überflug des Platzes in niedrigster Höhe dann per Haken aufgenommen und in die Luft befördert, wobei der Pilot höchstes Geschick entfalten muss. Dafür sind dann die pro Flugstunde in Rechnung gestellten 500 Euro angemessen.

(SUD OUEST, 22. August 2008)

 

Darf man oder darf man nicht?

Gefragt ist danach, ob man am Strand angeln darf oder nicht. Man darf, wenn man vom festen Boden aus, sozusagen zu Fuß, sich mit Schnur und Haken bemüht, Fische zu fangen. Andere Fangvorrichtungen wie z.B. Netze müssen von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Nicht beliebig frei ist auch das Sammeln von Muscheln. Dafür gibt es Vorschriften hinsichtlich der zugelassenen Orte, der Größe und der Menge der zulässigen Muscheln. Einzelheiten dazu sind bei den zuständigen Bürgermeisterämtern zu erfragen.

(SUD OUEST, 22. August, 2008)

 

Gute Testergebnisse für Austern und Muscheln

Infolge der negativ verlaufenen letzten Tests sind Austern und Muscheln aus dem Bassin von Arcachon wieder als unbedenklich für den Verzehr eingestuft worden. Für die Austern von Arguin muss noch ein letztes Test-Ergebnis abgewartet werden, bevor der uneingeschränkte Verkauf wieder beginnen kann.

(SUD OUEST, 22. August 2008)

 

Ausgrabungen in Biganos

In  Biganos (südostl. Ecke des Bassin d’Arcachon) laufen seit dem 11. August archäologische Forschungen mit dem Ziel, Näheres über das gallo-römische Boios, den ehemaligen Vorort der Boiates  zu erfahren. Die Erforschung dieser Stätte hat vor rund einem Jahrhundert begonnen, ist dann aber aufgegeben und erst 2005 wieder aufgenommen worden. Seither arbeiten jedes Jahr, allerdings nur für wenige Wochen, Freiwillige an der Freilegung dieser Fundstätte.

Gefunden wurden bislang viele interessante Belege, die erlauben, den Ort recht genau zu datieren. Seine Anfänge reichen demnach in das 1. Jahrhundert n. Chr. zurück. Belegt ist eine rege Verflechtung der Fundstätte in das Handelsnetz des damaligen Römischen Reiches. Ende August wird wieder Ruhe auf dem Grabungsgelände einkehren. Bis zum nächsten August.

Kontakt: Tel. 05.57.70.66.63, email: luc.wozny@free.fr

 

Tour d’honneur in Lesparre unter Strom

Der Tour d’honneur in Lesparre (in Anlehnung an das Französische müsste es eigentlich heißen: Die Tour ..) hat Anfang August einen neuen und leistungsfähigeren Anschluss an das Stromnetz erhalten, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die alte Anlage zu schwach war.

 

Freizeithafen im Aufwind

Der Freizeithafen von Le Verdon, der seit seiner Eröffnung vor vier Jahren nicht immer aussah wie ein Erfolgsmodell, ist bemüht seine Attraktivität zu steigern. Dazu gehört eine Offensive der Betreibergesellschaft, ,um die noch leerstehenden 11 Ladenlokale zu vermieten. Die Aussichten dafür haben sich verbessert, zumal die meisten vor Ort tätigen Geschäftsleute inzwischen mit ihren Ergebnissen zufrieden sind.

Dabei sind wohl alle in Le Verdon Engagierten wenig erbaut von den Plänen zur Errichtung des umstrittenen Gastankerhafens in Sichtweite des Freizeithafens.

 

Besuch auf der Île Nouvelle

Die Île Nouvelle (neue Insel), eine in der Gironde vor Blaye gelegene Insel ist zwar inzwischen bald anderthalb Jahrhunderte alt, zählt aber dennoch zu den erdgeschichtlich sehr jungen Formationen. Sie ist zwischen 1859 und 1866 künstlich aufgeschüttet worden zwischen den schon vorhandenen Inselchen Bouchaud und Sans Pain. Zusammen mit den bald darauf erfolgten Ablagerungen der Gironde ist so in kurzer Zeit die neue Insel, eben die Île Nouvelle enstanden.

Wirklich neu ist allerdings die erst seit dem 1. Juli dieses Jahres bestehende Möglichkeit, diese Insel im Rahmen von organisierten Führungen zu besuchen.

Interessant ist die reichhaltige Vogelwelt auf dieser menschenfreien Insel, die im Frühjahr und Herbst eine beliebte Zwischenstation für Zugvögel ist. Reichhaltig, wenn auch von den für den Erhalt der Insel Zuständigen mit wenig Freude registriert, ist das Vorkommen an Bisamratten, die auf der Insel ohne jegliche natürliche Feinde, alle ihre Kräfte daran setzen, sich zu vermehren. Das gelingt ihnen so sehr, dass ihre Baue auf zum Teil bedrohliche Weise die Uferbefestigungen unterminieren und destabilisieren.

Auch bei den Pflanzen gibt es bemerkenswerte Vorkommen, eine nur hier vorkommende Abart des Engelwurz und ebenfalls nur hier anzutreffende Abart des Fenchel.

Die beiden vor der heutigen Île Nouvelle bestehenden Inseln sind erstmals auf einer Karte von 1825 verzeichnet als Île Bouchaud und Île Nouvelle. Letztere wird 1830 umgetauft und heißt seitdem Sans Pain (ohne Brot), weil in dem vorangegangenen Winter die Witterungsbedingungen so widrig waren, dass das Inselchen nicht mit Brot versorgt werden konnte.

Die heutige Insel war bis 1960 bewohnt, wovon noch heute Ruinen eines kleinen Dörfchens zeugen. Zu besichtigen sind auch Reste eines Weinkellers, die aus der Zeit stammen, als auf der Insel Wein angebaut wurde. Der bescherte der Insel eine kurze Blüte, als um 1870 ganz Frankreich von der Reblaus heimgesucht wurde. Um die Île Nouvelle machte dieser Schädling einen Bogen, vermutlich weil dort im Winter die Weinanbauflächen überflutet und dabei die Eier der Reblaus zerstört wurden. Nach 1920 waren die guten Zeiten jedoch unwiederbringlich vorbei, nicht zuletzt weil der dort erzeugte Wein seither nicht mehr mit der Herkunftsbezeichnung Médoc in den Handel gebracht werden darf.

Auskünfte und Reservierungen Pauillac, Maison Du Tourisme et du Vin:

Tel. 05 56 59 03 08

(SUD OUEST, 20. August 2008) 

 

Besitzerwechsel für Rauschgift

Bei einer Verkehrskontrolle wurde ein Autofahrer in Bordeaux erwischt, der, säuberlich verpackt, dreißig Gramm Cannabis bei sich hatte. Noch interessanter für die Polizei war eine Liste mit Namen, die sich ebenfalls in dem Auto fand. Die gehörten, wie sich später herausstellte, Kunden des Rauschgifttransporteurs. Im Rahmen der an diesen Vorfall anschließenden Ermittlungen konnte die Polizei drei Kilogramm Cannabis und 3000 Euro sicherstellen und insgesamt sechs in diesen Handel verwickelte Verdächtige festnehmen.

(SUD OUEST, 20. August 2008)

 

Baustelle Rocade

Heute beginnen auf der Rocade in Bordeaux Bauarbeiten zwischen den Anschlusstellen 10 (Mérignac-Centre)  und 12 (Saint-Jean d’Illac), um durch eine zusätzliche Spur den Verkehrsfluss in diesem häufig überlasteten Abschnitt der Autobahn-Umgehung zu verbessern. Die zunächst auf vier Monate veranschlagten Arbeiten sollen um Weihnachten herum abgeschlossen werden.

Sperrungen während des Tages sind nicht vorgesehen, möglich sind sie nachts. Ein Zeitplan besteht derzeit jedoch noch nicht.

Ende 2009 soll dann der weitere Ausbau der Rocade einsetzen, um weitere Abschnitte vollwertig dreispurig zu gestalten.

(SUD OUEST, 20. August 2008)

 

Tourismus : schwaches Jahr für Frankreich

Der Sommer ist zwar (hoffentlich!!) noch nicht vorbei, aber schon jetzt ist klar, dass das laufende Jahr keine guten Zahlen für den Fremdenverkehr in Frankreich bringt. Frankreich, das nach den Besucherzahlen das begehrteste Reisezielland der Welt ist (vor Spanien) zählte von Anfang Juli bis Mitte 2% weniger Übernachtungen als im Vorjahr. Besonders fühlbar sind die Rückgänge in der Bretagne (-5%) und im Südwesten (-3%). Zuwächse gab es an der Côte d’Azur (+3%) und in Paris (+15).

Noch deutlicher als bei den Übernachtungen ist die Zurückhaltung der Touristen bei Ausgaben in Restaurants, Bars und Cafés, wo die Rückgänge gegenüber dem Vorjahr auf 20 bis 30% geschätzt werden.

Angesichts des Anteils von rund 7%, den der Tourismus zum Bruttoinlandsprodukt beisteuert, denkt die Regierung über Fördermaßnahmen nach, um die diesjährigen Einbußen nicht zur Regel werden zu lassen.

(FAZ, 19. August 2008)

 

 

Paradies der pieds-noirs – Zur Geschichte des CHM in Montalivet

Der Begriff pied-noir bezieht sich eigentlich auf die aus dem in die Unabhängigkeit (18. März 1962) entlassenen Algerien in das Mutterland zurückkehrenden Franzosen. Die Entstehung des Begriffs ist alles andere als geklärt, gesichert ist jedoch, dass die damit Bezeichneten wohl durchweg keine wirklich schwarzen (noir) Füße (pied) hatten.

Die pieds-noirs, ohne die die Gründunggeschichte des CHM in Montalivet nicht stattgefunden hätte, hatten aber wohl tatsächlich und über längere Zeit schwarze Füße. Verantwortlich dafür war das, was nach einer Serie verheerender Waldbrände auf dem Gelände der Gemeinde Montalivet von den ehemals dort vorhandenen küstennahen Wäldern übriggeblieben war.

Dort hatten sich, geschart um Albert und Christiane Lecoq, Naturisten eingefunden, die der Gemeinde vorschlugen, die Brandspuren zu beseitigen, wenn man ihnen danach das sanierte Gelände verpachten würde, um dort ein Naturistenzentrum zu errichten. Die Idee fand in dem damaligen Bürgermeister, Jean Monget, einen interessierten und engagierten Befürworter. Und so wurde nach harten Aufräumarbeiten am 23 Juli 1950 das Centre Hélio-Marin in Montalivet eröffnet, das seinen Bewohnern eine heute kaum noch vorstellbare Naturnähe bot. Die ersten Behausungen waren Zelte, die erst nach und nach von einfachen Holzhütten abgelöst wurden, die vereinzelt noch heute anzutreffen sind. Trinkwasser wurde mit einem Pferdefuhrwerk nach Bedarf angefahren.

Heute auch kaum noch nachvollziehbar waren die zum Teil giftigen Reaktionen aus der ansässigen Bevölkerung auf das neue Zentrum. Der Druck auf den Bürgermeister hat wohl dazu beigetragen, dass er sich im Alter von 48 Jahren das Leben nahm.

Heutzutage umfasst das CHM eine Fläche von rund 200 ha und ist damit, wenn auch nicht mehr das größte, doch noch immer eines der größten Naturistenzentren in Europa.

Christiane Lecoq, die Witwe des Gründers, genießt, inzwischen im Alter von 97 Jahren,  noch immer das von ihr mitgeschaffene Paradies, in einem einfachen Bungalow, ohne Elektrizität, wie in der Anfangszeit.

(SUD OUEST, 18. August 2008)

 

 

Schwierigkeiten auch in Lascaux 2

Nach der seit 1963 dem Publikumsverkehr verschlossenen Originalhöhle von Lascaux, die vor einigen Monaten von mysteriösen schwarzen Flecken heimgesucht wurde, deren Neutralisierung immer noch nicht richtig gelungen ist, meldet jetzt auch die seit 1983 geöffnete Nachbildung der weltberühmten Grotte Probleme. Die jährlich von rund 270.000 Touristen besuchte Höhle wird mit den Massen der Schaulustigen offenbar nicht mehr fertig. Die erforderliche Grundsanierung, die jahrelang verschleppt oder verdrängt worden ist, muss nun erfolgen. Der dafür aufgestellte Zeitplan sieht vor, dass die Höhle für mehrerer Jahre jeweils ab November geschlossen wird und danach  im darauffolgenden März oder April wieder geöffnet wird.

(SUD OUEST, 18. August 2008)

(Hinweis UM : Karten für den Besuch der Grotte werden nicht mehr am Eingang zur Grotte, sondern nur noch an einer Kartenverkaufsstelle im Ortskern von Montignac verkauft. Wer sich ohne Karte am Eingang präsentiert, hat Pech gehabt, er muß zurückfahren und sich Karten besorgen.)

 

Gute Nachrichten für Wohnmobile in Bordeaux

Noch vor den demnächst beginnenden Arbeiten für den Campingplatz in Bruges hat die Stadtverwaltung von Bordeaux einige Maßnahmen beschlossen, die den in Wohnmobilen anreisenden Touristen das Leben erleichtern werden. Auch wenn es (noch) keine offiziell ausgewiesenen Stellplätze für Wohnmobile gibt, ist die Weisung ausgegeben worden, nachsichtig gegen parkende Wohnmobile zu sein, sofern sie nicht den Verkehr behindern. Damit sollen insbesondere Wohnmobile an den Quais des linken Garonne-Ufers geduldet werden. Dies gilt nicht für den Quai de Queyries und den Parc des berges.

Planungen für eine zentrumsnahe eigens für Wohnmobile reservierte Fläche sind dem Vernehmen nach über das Anfangsstadium hinaus.

(SUD OUEST, 18. August 2008)

 

Bordeaux bald kein weißer Fleck mehr auf den Campingplatz-Karten

Nach langen, wohl nicht immer geradlinigen Vorarbeiten werden im nächsten Monat die Arbeiten beginnen, die der Stadt Bordeaux einen standesgemäßen Campingplatz verschaffen wollen. Der soll am Ufer des Sees in Bruges entstehen, 190 Stellplätze aufweisen und eine Fläche von insgesamt 15 ha bedecken. Die Anlage soll dem Standard eines 4-Sterne-Platzes entsprechen, also mehr als durchschnittliche Ausstattung und Komfort aufweisen.

 (SUD OUEST, 18. August 2008)

 

 

Strände in Gefahr

Wellen und  Wind vor allem machen der dem Atlantik zugewandten Küste des  Médoc schwer zu schaffen. Im Durchschnitt dringt das Meer jährlich bis zu 3,5 Meter vor. Um die Öffentlichkeit für diese Gefahr zu sensibilisieren, hat der Verein Vivre à Soulac (Leben in Soulac) am 4. Juli 2008 eine Informationsveranstaltung durchgeführt, bei der Interessantes berichtet wurde.

So ist der Gemeinde inzwischen vom Präfekten des Département Gironde empfohlen worden, die Grenzen der Bebauung um 100 bis 500 m von der Küstenlinie zurückzuverlegen. Schutzbauten der Art, wie sie in Amélie ausgeführt worden sind, wird es aus einer Reihe von Gründen nicht für die gesamte bedrohte Küstenlinie geben. 

(Journal des Propriétaires, No. 89, August/September 2008)

 

 

Gegenwind für den Gastankerhafen aus der Regierung ?

In einem bereits im Juni gewährten Interview hat der Staatssekretär im Verkehrsministerium Dominique Bussereau erklärt, die niederländische Firma 4Gas, die einen Gastankerhafen in Le Verdon errichten will, genieße keine Unterstützung durch Institutionen und Vertreter des Staates. Er führt eine Reihe von Gründen dafür an, dass aus seiner Sicht die Errichtung eines Gastankerhafens an der geplanten Stelle in Le Verdon keine zweckmäßige Entscheidung sei. Daher werde 4Gas keine der beantragten Genehmigungen zum Bau der geplanten Anlagen erhalten.

(Journal des Propriétaires, No. 89, August/September 2008)

 

Zumindest verwunderlich erscheint danach aber die Tatsache, dass 4Gas derzeit einen Antrag auf Baugenehmigung für das umstrittene Projekt eingereicht hat. Wenn der wirklich keine Aussicht auf Erfolg hätte, hätten die Niederländer dann ein kostenträchtiges Unternehmen gestartet?

(UM, 16. August 2008)

 

 

Austern aus dem Becken von Arcachon wieder im Handel

Nach Vorliegen der jüngsten Test-Ergebnisse ist das Verkaufsverbot für Austern aus dem Becken von Arcachon weitgehend aufgehoben worden. Allerdings ist die Freude der Austernzüchter nicht gross, weil Austern und Muscheln aus Arguin weiter gesperrt bleiben. Zudem kann niemand garantieren, dass nicht schon der nächste Test  wieder zu einer Handelssperre führt.

(SUD OUEST, 16. August 2008)

 

Bäriges auf der RN 20

Bei Mérens-les-Vals (Dép. Ariège, Pyrenäen) hat ein Bär einen Kleinbus gerammt. Es gab keine Verletzten, aber einen bewegungsunfähigen Bus. Der Bär, kurzfristig benommen nach dem Zusammenprall, beging Unfallflucht. Spezialisten stellten Haarspuren an dem lädierten Bus sicher und konnten damit den Bären identifizieren, was dem recht gleichgültig sein dürfte, zumal er nicht mit strafrechtlichen Konsequenzen für sein Verhalten rechnen muss.

Der Bär, dessen Anonymität gewahrt wurde, gehört zu einer Gruppe von anfangs fünf slowenischen Bären, die 2006 eingebürgert und in den französischen Pyrenäen ausgesetzt wurde. Diese vom Umweltministerium in Paris geförderte Maßnahme ist bei den Schäfern und lokalen Behörden in den betroffenen Regionen der Pyrenäen alles andere als unumstritten.

Mittlerweile hat sich die Bärenpopulation vergrößert, doch schwanken die Schätzungen stark zwischen acht und zwanzig Tieren.

(SUD OUEST, 16. August 2008)

 

Die Sonne macht Ferien

Allerdings irgendwo anders. Im Südwesten Frankreichs ist der Sommer derzeit jedenfalls nicht zu Hause. Es ist derzeit eher kühler und unbeständiger, als man es für die Jahreszeit haben möchte. Dennoch ist Optimismus angesagt. Ab übermorgen, Montag, soll es wieder besser werden .

(UM, 16. August 2008)

 

Wein : Schwacher 2008er

Angesichts der Schätzungen für die Weinernte 2008, die in allen französischen Anbaugebieten Werte erwarten lässt, die auf dem schwachen Niveau des Vorjahres liegen, müssen die französischen Winzer erhöhten Aufwand betreiben, um weitere Minderungen der Erträge durch Krankheiten zu verhüten.

Neben Frostschäden in der Austriebsphase werden vor allem die ungünstigen Wetterbedingungen in der Zeit der Blüte für die Einbussen verantwortlich gemacht.

Nach den ersten Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums werden für ganz Frankreich 47,1 Millionen Hektoliter erwartet, kaum 1% mehr als im schlechten letzten Jahr, dem schlechtesten seit 2000. Im Département Gironde werden 6,1 Millionen Hektoliter erwartet, etwa soviel wie im Vorjahr.

(SUD OUEST, 15. August 2008)

 

Tödlicher Badeunfall

Anders als für die mit knapper Not geretteten drei Jugendlichen vom Vortag ist, erneut am Strand von Carcans-Plage, ein Badeunfall unglücklich ausgegangen. Das Opfer ist ein 16-jähriger, der zusammen mit seinem Vater an einer durch rote Fahnen als gefährlich gekennzeichneten Stelle ins Wasser gegangen war. Wahrscheinlich von einer baïne erfasst, wurde er unter Wasser gezogen und ist ertrunken. Versuche, ihn mit Hubschraubern aufzufinden, blieben bis zum Abend erfolglos.

(SUD OUEST, 15. August 2008)

 

Wegen der auch in Euronat bestehenden Gefahren durch baïnes hier eine Erinnerung an einen bereits im letzten Jahr in den Médoc-Notizen erschienenen warnenden Beitrag. Klicken Sie hier (UM, 15. August 2008)

 

 

Rettung in letzter Minute

Vor Carcans-Plage sind am letzen Dienstag kurz nach 19.00 h drei Jugendliche, 12, 16 und 18 Jahre alt, vor dem Tod des Ertrinkens gerettet worden. Dass es nicht zu einer Katastrophe kam, ist das Verdienst eines Rettungsschwimmers, der nach Ende seines Dienstes die drei Jugendlichen entdeckte und ihnen zu Hilfe eilte. Unterstützt von zwei weiteren Rettungsschwimmern und einem herbeigerufenen Hubschrauber konnten die drei jungen Leute wohlbehalten an Land gebracht werden.

Die drei Jugendlichen waren von einer baïne erfasst und vom Land weggetragen worden. Grund genug, vor unbedachtem Verhalten zu warnen.

In diesem Jahr haben die Rettungskräfte an den Stränden des südwestlichen Frankreich schon 2200 mal Hilfe in höchster Not bringen müssen, fast immer, weil elementare Sicherheitsregeln nicht beachtet wurden.

(SUD OUEST, 14. August 2008)

 

Nachhilfe in Surf

Kurz vor den am kommenden Sonntag in Lacanau zu Ende gehenden Surf-Konkurrenzen bietet das Journal du Médoc allen, die sich für diesen Sport interessieren, dabei aber Schwierigkeiten haben, die zum Teil rätselhaft erscheinende Sprache der Eingeweihten zu verstehen, eine umfangreiche Liste von Übersetzungen der häufigsten Begriffe an. Ob man dadurch besser in dieser Sportart wird, ist nicht zu belegen; immerhin kann man aber, wenn es nicht so klappt, fachmännisch sagen, warum.

(Le Journal du Médoc, 14. August 2008)

 

Die Gegner des Gastankerhafens planen nächste Schritte

Die Vereinigung Une pointe pour tous, die die zentrale Kraft des Widerstandes gegen den in Le Verdon geplanten Gastankerhafen darstellt, hat auf der Versammlung ihres Verwaltungsrates beschlossen, die nächste öffentliche Aktion am 7. September in Royan am Strand der Grande Conche zu starten.

Ebenfalls in Royan will man an der Sommeruniversität der konservativen UMP teilnehmen, die vom 5. bis 7. September dort abgehalten wird. Mit der Teilnahme verbunden ist die Erwartung, die Positionen der Gegner des Hafenprojekts bei den massgeblichen Repräsentanten der Konservativen publik zu machen.

Ähnliches soll schon vorher auf der vom 29. bis 31. August in La Rochelle  stattfindenden Sommeruniversität der Sozialisten versucht werden. Namentlich dort hofft man auf Erfolg, hat sich doch die Region Poitou-Charentes bereits gegen das Gastankervorhaben ausgesprochen.

(SUD OUEST, 13. August 2008)

 

Baustelle Flughafen

Auf dem Flughafen Mérignac sind umfangreiche Bauarbeiten begonnen worden. Für rund 16 Millionen Euro werden die Hauptlandebahn und ihre Nebenanlagen verbreitert und, soweit erforderlich, erneuert. Geplante Fertigstellung im Jahre 2010. Bis dahin wird der Flugverkehr über die zweite Start- und Landebahn abgewickelt, was wegen der Ausrichtung dieser Piste zu einer stärkeren Lärmbelastung einiger Gemeinden führt, die sonst vom Fluglärm nicht so sehr betroffen sind.

(SUD OUEST, 12. August 2008)

 

 

Feuerquallen am Strand von Lacanau

Drei Quallen der Art Physalis sind am letzten Samstag am Hauptstrand von Lacanau aufgetaucht und haben rund zehn Personen Verbrennungen zugefügt. Zwei der Verletzten sind mit Krankenwagen in eine Klinik in Arès eingeliefert worden. Während der Bemühungen um die Verletzten ist der Strand gesperrt, danach aber wieder freigegeben worden.

Die Quallen dieser Art sind zwar im Atlantik heimisch, ihr Auftreten nahe dem Ufer ist jedoch selten. Dennoch ist Vorsicht angezeigt, denn mit ihren bis zu zehn Meter langen fadenförmigen Anhängen sind sie schwer zu lokalisieren. In Lacanau werden von nun an Wasserski-Patrouillen gefahren, um die Badegäste bei Bedarf frühzeitig warnen zu können.

(SUD OUEST, 11. Aug. 2008)

 

Feuer am Strand erlaubt?

Eindeutig nein. Die Polizei lässt in dieser Frage keine Ausnahmen zu. Die Gesetzgebung untersagt offene Feuer am Strand, in den Dünen und im Wald. Zuwiderhandlungen werden mit Geldbussen der Kategorie 4 geahndet: 135 Euro.

(SUD OUEST, 11. Aug. 2008)

 

Vier Führerscheine eingezogen.

Bei nächtlichen Kontrollen im Médoc hat die Polizei zahlreiche Autofahrer überprüft und bei vier von ihnen unzulässig hohe Blutalkoholwerte festgestellt. Als unausweichliche Folge wurden die Führerscheine der Betroffenen eingezogen.

Kontrollen dieser Art sollen den ganzen Sommer durch fortgesetzt werden. Auch danach ist zur Vorsicht zu raten, denn der Kampf gegen Alkohol im Straßenverkehr gehört zu den erklärten Zielen der französischen Polizei.

(SUD OUEST, 11.  August 2008)

 

Weinfest mit Rekordbeteiligung

Bei dem am letzten Wochenende zelebrierten Weinfest in Lesparre sind rund eintausend Besucher  gezählt worden, die sich von den vielfältigen Unterhaltungsangeboten angetan zeigten. 2009 soll es eine Fortsetzung geben, die sich zum Ziel setzen wird, das gute Ergebnis dieses Jahres noch zu übertreffen.

(SUD OUEST, 11. Aug. 200(9

 

Ein anderer Atlantikwall

Anders als der während des Zweiten Weltkriegs von Deutschland errichtete Atlantikwall, der nicht nur kurzlebig, sondern auch weitgehend wirkungslos war, hat eine andere Art Befestigung am Atlantik seit nunmehr rund 200 Jahren dauerhaften Erfolg.

Gemeint ist der Strandhafer. Anfang des 19. Jhdts. von dem damaligen Generalinspekteur der Ponts et Chaussées Nicolas Brémontier (1738-1809) eingeführt, hat dieses zähe Gewächs wenig bekannte Eigenschaften, die seinen Erfolg begreifbar machen.

Der Strandhafer (ammophila arenari) ist, wie sein lateinischer Name sagt, ein wahrer Freund des Sandes, der sich den harten Bedingungen des Lebens im Sand angepasst hat. Die Pflanze hat die Fähigkeit ihre Blätter spiralförmig einzurollen, um so die der Sonne und der Verdunstung ausgesetzte Blattfläche zu minimieren. Dazu besitzt sie Wurzeln, die mehrere Meter lang werden können, um so an die lebensspendende Feuchtigkeit im Untergrund zu kommen. Nebeneffekt ist die Befestigung des Sandes, der so am Wandern gehindert wird. Zur Überlegensfähigkeit des Strandhafers trägt bei, dass die Pflanze ihre Samen geradezu strategisch geschickt verteilt und damit die Voraussetzungen für den erfolgreichen Erhalt der Art schafft.

(SUD OUEST, 9. August 2008)

Gesundheitsamt kontrolliert zwei Restaurants in Soulac

Polizisten aus Lesparre haben, assistiert von Angehörigen der Veterinär-Dienste, erneut Kontrollen durchgeführt in Restaurants des Médoc. Am Mittwoch wurden zwei Restaurants in Soulac besucht, wobei in einem der Lokale vier Kilo verdorbener Fleischerzeugnisse beschlagnahmt wurden. Weitere Kontrollen im Verlauf des Sommers sind vorgesehen.

(SUD OUEST, 8. Aug. 2008)

 

Neuer Schlag für die Austernzüchter im Becken von Arcachon

Am 7. August ist durch Dekret des Präfekten der Gironde der Verkauf von Austern und Miesmuscheln  aus dem Becken von Arcachon verboten worden. Grundlage des Verbots ist der aus der Sicht der Austernzüchter veraltete Test mit Mäusen, die nach dem Füttern mit Austern bzw. Miesmuscheln darauf beobachtet werden, ob sie diese Fütterung 24 Stunden lang ohne Anzeichen von Erkrankung überstehen. Falls nicht, wird daraus der Schluss gezogen, dass der Verzehr von Miesmuschen und Austern auch für den Menschen gesundheitlich bedenkliche Folgen haben könnte und zu verbieten ist. Austernzüchter und Miesmuschelfischer sind außer sich, wobei letztere argumentieren, dass Touristen kiloweise die Miesmuscheln sammeln und essen, während diejenigen, die davon leben müssen, sie nicht fangen und vermarkten dürfen. Dabei bleiben diese Touristen offenbar am Leben und zeigen damit die Fragwürdigkeit der bisherigen Testverfahren auf.

(SUD OUEST, 8. Aug. 2008)

 

Schlimme Aussichten auch für die Austernzüchter der Charente Maritime

In den Austernzuchtgebieten der Charente Maritime geht die Angst um vor der Zukunft. Derzeit sterben die jungen Austern, die in den Jahren 2009 bis 2010 vermarktungsreif sein sollten, weil diese jungen Tiere von einem kombinierten Angriff von Bakterien und Viren heimgesucht werden, dem sie massenhaft erliegen. So wird angenommen, dass 75 bis 80% des Austernnachwuchses von 2007 nicht überlebt haben. Die Austernzuchtbetriebe sind unzufrieden, wobei sie sich besonders vom Staat verlassen fühlen, der ihre Probleme bislang nicht habe wahrnehmen wollen.

(SUD OUEST, 8. August 2008)

 

Abschied von der Freiluftleitung

Gestern wurde über der Insel von Patiras (vor Blaye) ein erster Schritt getan, um das teilweise wenig schöne Geflecht von Hochspannungsleitungen über der Gironde verschwinden zu lassen. Das französische Gesetz Natura 2000 und der Wille des zuständigen Départements wirken zusammen bei den Baumaßnahmen, mit denen die das Landschaftsbild störenden Freiluftleitungen über die Gironde nach und nach durch Erd- bzw. Unterwasserkabel ersetzt werden. Neben den positiven Auswirkungen für das Landschaftsbild verschwindet damit eine bei starken Stürmen latent vorhandene Gefahrenquelle. Und schließlich profitieren die zahlreichen Vögel, von denen in der Vergangenheit manch einer nach einer gewaltsamen Kollision mit einem der Leitungsdrähte ums Leben kam.

(SUD OUEST, 6. Aug. 2008)

 

Der Kampf gegen den Gastankerhafen tritt in die entscheidende Phase

Gestern hat die Organisation Une pointe pour tous, die den Widerstand gegen das Projekt des Gastankerterminals in Le Verdon organisiert und vorantreibt, zusammen mit den Gemeinden Soulac, Royan, Saint-Geroges-de-Didonne und vier Privatpersonen aus Le Verdon einen Widerspruch eingelegt gegen die Vereinbarung zwischen dem Autonomen Hafen von Bordeaux und der holländischen Gesellschaft 4Gas, in der die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, dass die holländische Firma eine Planung für den fraglichen Gastankerhafen vornehmen kann.

Ansatz für den Widerspruch ist der Vorwurf, der Direktor des PAB (Port Autonome de Bordeaux – Autonomer Hafen von Bordeaux) habe nicht das Recht gehabt, diese Vereinbarung zu unterzeichnen, da dies allein dem französischen Staat zugestanden habe.

Wenn das mit dem Einspruch befasste Verwaltungsgericht den Klägern Recht gibt, wäre dies das Ende der Vereinbarung zwischen dem PAB und 4Gas. Folglich müsste alles von vorn beginnen. Den Gegnern des Projekts erscheint jedoch nicht sicher, dass 4Gas danach die Segel streichen würde. Sie gehen eher davon aus, dass 4Gas bei den ursprünglichen Planungen bleiben dürfte. Und genau auf diese aus der Sicht von Une pointe pour tous schlechtesten Alternative ist die Strategie für das weitere Vorgehen der Organisation gegen die Pläne von 4Gas ausgerichtet.

(SUD OUEST, 6. Aug. 2008)

 

Beginn der Schlacht vor Gericht

Für das Journal du Médoc ist der Einspruch der Vereinigung Une pointe pour tous gegen die Rechtsgültigkeit des Vertrages zwischen dem Autonomen Hafen von Bordeaux und der holländischen Firma 4Gas der erste Pfeil in einer, so ist zumindest zu befürchten, langen gerichtlichen Auseinandersetzung. Une pointe pour tous lässt sich durch die Pariser Kanzlei Winston & Strawn vertreten, die spezialisiert ist auf Fragen des Umwelt- und Energierechts.

(Le Journal du Médoc, 09. Aug. 2008)

 

 

Unzufriedenheit bei den Gegnern des Gastankerhafens

Die bei der letzten Gemeinderatsitzung in Le Verdon zahlreich anwesenden Gegner des Gastankerhafens sind verärgert, weil in dieser Sitzung das von ihnen bekämpfte Projekt nicht einmal gestreift wurde. Besonders erzürnte es sie dabei, dass entgegen der sonst üblichen Handhabung vor Ende der Sitzung von den Gästen keine Fragen gestellt werden konnten.

Dabei wäre es nach Meinung der Vereinigung une pointe pour tous, die als Organisation der Gegner dieses Bauvorhabens fungiert, wäre es für die Gemeindeverwaltung, an der Spitze der Bürgermeister, Zeit gewesen, Stellung zu beziehen gegen die Pläne des holländischen Investors 4GAS.

Seit Ende Juni liegt nämlich der Gemeinde Le Verdon ein Antrag auf Baugenehmigung für das umstrittene Gastankerterminal vor.

Der Bürgermeister von Le Verdon erklärt, es gebe einen für alle Gemeinderatsmitglieder bindenden Beschluss, nachdem sich dieses Gremium hinter die große Mehrheit der Bürger von Le Verdon stellt, die zu 68% das Gastankerunternehmen ablehnt.

Vorerst ist der Antrag auf Baugenehmigung den Augen der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Wenn dies der Fall sein wird, wird man weitersehen, denn dann wird auch die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung zu dem Bauvorhaben zugänglich.

Bleibt abzuwarten, wie es dann weitergeht.
(SUD OUEST, 4. Aug. 2008)

 

Ökoferien pur

In Pian-Médoc gibt es auf dem Gelände des château Malleret seit kurzem ein Hotel der besonderen Art, dessen Unterkünfte direkt in den zu dem Anwesen gehörenden Wald gebaut sind. Und dies in luftiger Höhe als reichlich dimensionierte Baumhäuser mit direktem Anschluss an die umgebende Fauna und Flora. Diese insgesamt fünf luftigen Behausungen tragen geheimnisvolle Namen, wären aber auch ohne diese auffällig genug.

Trotz der ungewöhnlichen Formgebungen sind diese Gebilde solide Handwerkerleistungen, die den Sicherheitsvorschriften in allen Belangen genügen. Das Frühstück kann in luftiger Höhe eingenommen werden. Dazu brauchen die Gäste nur einen mit allem Notwendigen bestückten Korb hinaufzuziehen.

Nach den ersten Eindrücken der Betreiber findet das ungewöhnliche Angebot Anklang. Anläßlich der vinexpo waren alle Luftschlösser belegt.

(SUD OUEST, 4. August 2008)

 

Ferien bei knapperen Budgets

Was viele Feriengäste schon gefühlt haben, haben die Statistiker jetzt bestätigt. In den meisten Portemonnaies herrscht zwar vielleicht nicht gerade Ebbe ,aber eine strengere Ausgabendisziplin als in früheren Jahren. In diesem Jahr haben sich 75% der Franzosen ein festes Ausgabenlimit für die Ferien gesetzt, vor fünf Jahren waren es erst 60%. Die Auslastung der Hotels der unteren Kategorien hat um 5% nachgelassen, die der obersten Kategorien allerdings um 2% zugelegt.

(SUD OUEST, 4. August 2008)

Sommerinterview aus Bordeaux

Das ZDF hat am ersten Augustsonntag im Rahmen der seit einigen Wochen sonntags gesendeten Interviews mit deutschen Parteispitzen Gregor Gysi von der Linkspartei zu Wort kommen lassen. Herr Gysi hat Herrn Gysi gegeben, aber die Bilder aus Bordeaux waren eine Augenweide.

(UM, 3. Aug. 2008)

Behindertenfreundlicher Campingplatz

Der Campingplatz in Carcans-Maubuisson hat sich erfolgreich auf Gäste eingestellt, die sich im Rollstuhl bewegen müssen. Fünf Ferienhäuser und acht Mobilhomes sind mit Zufahrtrampen ausgestattet und besitzen behindertengerechte Sanitäreinrichtungen. Neben diesen Häusern und Mobilhomes sind feste Flächen angelegt, auf denen Rollstühle gut fahren können. Schon im letzten Sommer wurde am Schwimmbad ein „tiralo“ angelegt (ein „tire à l’eau“, ein Gerät, mit dem Gehbehinderte sich ohne fremde Hilfe ins Wasser lassen können, natürlich auch umgekehrt). Der Betreiber des Campingplatzes will den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Sein Ziel ist es, in die höchste Kategorie der behindertengerechten Campingplätze aufzusteigen.

(SUD OUEST, 2. August 2008)

(Anmerkung UM : tirealos gibt es auch am Hauptstrand von Montalivet. Sie wurden auf Gemeindekosten angeschafft.)

 

Jet-Ski – eine neue Plage am Strand?

Die seit ein paar Jahren an den sommerlichen Stränden anzutreffenden Jet-Skis haben keinen guten Ruf. Sie gelten bei vielen Sommergästen als laut, luftverpestend, gefährlich, kurz: eigentlich sind sie überflüssig.

Dabei scheint es so zu sein, dass die behördlichen Reglementierungen beim Gebrauch dieser Wassergefährte Früchte zeigen und, abgesehen von einigen Unbelehrbaren, Verantwortungsbewusstsein praktiziert wird.

Zu den strikt einzuhaltenden Regeln gehört es, in Strandnähe nicht schneller als 5 Knoten/h zu sein, erst 300 m vom Ufer kann die zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten/h ausgefahren werden.

Der Trend geht zu längeren (und strandferneren) Ausritten, die sich bis zu 30 km ausdehnen können. Billig ist das Vergnügen nicht. Pro Stunde sind rund 100 Euro an den Vermieter zu zahlen. Wer sich ein eigenes Gerät zulegen will, muss dafür 10.000 Euro und mehr anlegen. Stundenverbrauch um die 15 Liter Super bleifrei.

(SUD OUEST, 1. Aug. 2008)

 

 

Juli 2008

Kurzporträt des CHM

Der SUD OUEST veröffentlichte ein wohlwollendes Kurzportrait des CHM in Montalivet, aus dem hervorgeht, dass jährlich eine halbe Million Franzosen Naturismus-Ferien macht.
(SUD OUEST, 31. Juli 2008)

Ärger in Bordeaux

In Bordeaux ist die Esplanade am Ufer der Garonne vor der Place de la Bourse ein bevorzugter Ort geworden, an dem Nachtschwärmer ihre abendlichen und nächtlichen Unternehmungen beenden. Das alles wäre nicht Gegenstand von Ärgernissen, wenn diese nächtlichen Gäste den Ort ihrer bevorzugten Treffen so verliessen, wie sie ihn vorgefunden haben. Tatsächlich bleibt aber die wunderschöne Spiegelfläche vor der Place de la Bourse morgens in einem Zustand zurück, der den Zorn aller Betrachter weckt. So muss derzeit jeden Morgen ein Reinigungstrupp ans Werk gehen, um allein diese Fläche wieder vorzeigbar zu machen. Kosten: täglich 600 Euro, verursacht durch gedankenlose Zeitgenossen, die nicht darüber nachdenken, dass Ausgaben, die sie auf diese Weise der Stadtkasse aufbürden, der Stadt an anderer Stelle fehlen.
(SUD OUEST, 30 Juli 2008)

 

Kaufempfehlung: Cahiers Médulliens 49

Soeben erschienen, verspricht das 49. Heft der Cahiers Médulliens interessante Einblicke und Informationen. Erster Schwerpunkt ist die Geschichte von Soulac, in die ein Bericht aus dem 19. Jhdt. Einblicke eines Beobachters in privilegierter Position gibt, der als Arzt und Schriftsteller im Jahre 1861 Einblicke in das Leben in einer kleinen abgelegenen Provinzstadt gibt, die noch nicht vom Tourismus verändert war. Zweiter Schwerpunkt ist ein Bericht über vierzehn Kirchen in den cantons von St. Laurent und Pauillac. Vielleicht ein Nachteil: das Heft erscheint nur in französischer Sprache. Es ist erhältlich zum Preis von 8,50 überall da, wo Zeitungen im Médoc verkauft werden.
(SUD OUEST, 29.Juli 2008)

 

Der étang de Cousseau – Naturerlebnis aus nächster Nähe

Das auf dem Gebiet der Gemeinde von Lacanau gelegene Naturschutzgebiet des Teichs von Cousseau ist gut 600 ha groß und gratis zu besichtigen von Sonntag bis Donnerstag. Die geführte Besichtigung dauert von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es wird empfohlen, solides Schuhwerk zu tragen und Trinkwasser mitzubringen.

Den Besuchern wird Einblick geboten in den Zustand der Landes de Gascogne, wie er sich vor 300 Jahren geboten hätte, also vor den weitreichenden Trockenlegungsmaßnahmen, die große Teile der alten Feuchtgebiete verschwinden ließen. Zu sehen sind mancherlei für diese Lebensumstände typische Tiere: Wasservögel, Schildkröten, Bussarde, Milane. Beosndere Attraktion ist ein kleine Herde von neun vaches marines, Kühe, die sich dem Leben in sumpfiger Umgebung angepasst haben. Sie sind übrigens die letzten Tiere ihrer Art in Aquitanien.

Für Kinder werden Spiele angeboten, die engen Bezug zur Umwelt haben.

Das Naturschutzgebiet besteht aus einem Dünenwald, dem Teich (60 ha) und einem Sumpfgebiet (300 ha).

Die Besichtigung beginnt außerhalb und folgt einem Lehrpfad. Anmelden kann man sich bei den Verkehrsvereinen von Lacanau und Carcans
(SUD OUEST, 29. Juli 2008)

 

Gute Nachricht für Radwanderer

Der Verwaltungsrat der Gemeinschaft der Seen des Médoc hat sich dafür ausgesprochen, auf der Trasse der stillgelegten Bahnverbindung Lacanau-Carcans-Hourtin einen Radweg anzulegen, der sich in das bestehende Netz der pistes cyclables gut einfügen würde. Damit würde  für Radfahrer der gefährliche Weg über die D3 entfallen, die namentlich zwischen Carcans und Hourtin sehr starken Autoverkehr aufweist.  Bevor das Projekt realisiert werden kann, ist noch einiges an Vorarbeiten zu leisten. Hilfreich wäre kräftiges Daumendrücken der Radfahrenthousiasten.
(SUD OUST, 2. Juli 2008)

Juni 2008

 

Publikumsmagnet Weinfest

Das Weinfest in Bordeaux hat zwischen 400.000 und 450.000 Besucher angezogen, 100.000 mehr als erwartet worden waren. Alle Beteiligten sind zufrieden, dennoch fällt ein Schatten auf diese Stimmung, weil die nächste Auflage des Weinfests vielleicht erst in zwei Jahren stattfinden wird. Für das kommende Jahr plant die Stadt Bordeaux ein noch nicht näher definiertes kulturelles Großereignis im September oder Oktober im Zusammenhang mit dem Flussfest.
(SUD OUEST, 30. Juni 2008)

 

 Galgenfrist oder Rettung für die Eiffel-Brücke in Bordeaux?

Die durch den jüngst in Betrieb genommenen Neubau der Eisenbahnbrücke in Bordeaux entbehrlich gewordene alte Brücke, die technikgeschichtlich erhaltenswert ist, weil ihr Konstrukteur Gustave Eiffel war, ist immer noch nicht gerettet. Allerdings hat man jetzt den für August 2008 geplanten Abbruch um ein Jahr aufgeschoben. Was danach wird, ist noch nicht entscheiden. Dennoch sind die Befürworter des Erhalts der Brücke mit diesem Aufschub zufrieden, was angesichts der ursprünglichen Planung verständlich ist.
(SUD OUEST, 27. Juni 2008)

 

Aquitanien an der Spitze

Von 2010 ab werden in der région Aquitaine mehrere zehntausend Haushalte Strom verbrauchen, der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Die Verbraucher werden dies zwar nicht wirklich merken, aber Zufriedenheit kann sich ausbreiten, wenn man weiß, dass Aquitanien damit in Frankreich an der Spitze der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen steht. So werden rund 300.000 Tonnen Sägespäne und sonstige aus dem Wald kommende Holzabfälle und 132.000 aus der Landwirtschaft stammende Produkte für die Energiegewinnung verwendet.
(SUD OUEST, 26. Juni 2008)

 

Flugzeug zur See

Das Spannendste passiert in Bordeaux, wenn die auf der Garonne per Binnenschiff nach Langon zu transportierenden Teile für den Riesenairbus A380 durch das Nadelöhr des pont de pierre müssen. Hier sind nur wenige Zentimeter Spielraum, wenn eines der Brückengewölbe durchfahren werden muss. Damit das überhaupt geht, müssen Wasserstand, Strömung und Wind sorgfältig beobachtet werden. Dafür zuständig sind computergestützte Messsysteme, die erst dann grünes Licht geben, wenn eigentlich alles glatt gehen müsste.

Die voluminösen Bauteile für den A380 kommen per Schiff  aus Saint-Nazaire, Hamburg,  Cadix und Broughton (Wales) und werden in Pauillac auf Binnenschiffe umgeladen, die dann den Transport bis Langon, rund 50 km südlich von Bordeaux, übernehmen. Danach geht aus dem Landweg weiter auf einer aufwendig ausgebauten Straßenverbindung nach Toulouse, wo die Endmontage stattfindet.

Während 2006 lediglich sechs solcher Transporte durchgeführt wurden, waren es 2007 schon acht. 2008 sollen es vierzehn sein und danach bis zu fünfzig, wenn die Serienfertigung auf Touren kommt.
(SUD OUEST, 24. Juni 2004)

 

Sicherheitsweste und Warndreieck obligatorisch

Nach Spanien, Portugal, Italien, Österreich und Belgien müssen Autofahrer in Frankreich vom 1. Juli 2008 an eine reflektierende Sicherheitsweste und ein Warndreieck mitführen. Bis zum 1. Oktober wird die Polizei bei Verstößen gegen diese Vorschrift nur Ermahnungen aussprechen, danach gibt es Verwarnungen, die 135 Euro kosten. Kostenbewusste können hier etwas sparen, wenn sie  innerhalb von drei Tagen zahlen. Dann sind nur 90 Euro fällig.

Für die Werbekampagne, die Weste und Dreieck populär machen sollen, wurde Karl Lagerfeld gewonnen. Er sagt auf den Fotos, die ihn mit Weste zeigen: „C’est jaune, c’est moche, ça ne va  avec rien mais  ça peut sauver la vie“ („Es ist gelb, es sieht  hässlich aus, es passt zu nichts, aber es kann das Leben retten“).
(SUD OUEST, 19. Juni 2008)

 

 

Kaufempfehlung: Médoc-Führer

Seit kurzem ist zum Preis von 4,90 Euro in Zeitungsländen und Buchhandlungen des Médoc ein kartoniertes, rund 130 Seiten starkes Bändchen mit dem Titel Médoc passions erhältlich, das eine Fülle von reichhaltig illustrierten Informationen über das Médoc enthält.

Da das Médoc ansonsten meist recht stiefmütterlich in den Reiseführern abgetan wird, ist dieser Band eine wirkliche Bereicherung, deren Anschaffung unbedingt zu empfehlen ist.

Einziger Nachteil für die wenigen Frankreichliebhaber, die immer noch auf die Zeichensprache setzen: Das Bändchen wird (vorerst?) nur in französischer Sprache angeboten.

(UM, Juni 2008)

 

Wildschweinereien III, diesmal aber historisch

Das Prunkstück des Archäologischen Museums in Soulac, ein 1989 am Strand von Amélie gefundenes keltisches Feldzeichen in Form eines Wildschweins ist jetzt in verkleinerter Form aus vergoldetem Messing als Brosche oder Halsketten-Anhänger in einer Lyoner Goldschmiede gefertigt worden und im Archäologischen Museum von Soulac zum Preis von 45 Euro zu kaufen. Da die erste Serie auf je 15 Exemplare der Brosche und des Anhängers begrenzt ist, sind schnelle Entschlüsse gefragt.

Das Museum findet man in Soulac am Boulevard El Burgo de Osma hinter dem Casino. Ein Besuch lohnt sich.

Öffnungszeiten des Museums:

Von April bis Juni: von 15.00 bis 18.00 Uhr täglich außer Mittwoch

Juli und August: 15.00 bis 18.00 Uhr, täglich außer Mittwoch, geführte Besichtigungen Donnerstag 17.30 Uhr

Vom 1. bis 15. September: von 15.00 bis 18.00 Uhr täglich außer Mittwoch

Tél. 05 56 73 29 37

(SUD OUEST, 18. Juni 2008)

 

Fähre unter dem Schweißbrenner

La Gironde, eine der alten Fähren, die zwischen Royan und Le Verdon seit den siebziger Jahren unzählige Male die Gironde überquerte, hat seit ihrer Ausmusterung im Jahre 2004 ein wenig glückliches Dasein geführt. Pläne, das verdiente Schiff anderer Nutzung zuzuführen, zerschlugen sich, und jetzt hat der Schweißbrenner das letzte Wort. Die auf sechs bis sieben Wochen veranschlagen Arbeiten werden das alte Schiff in transportierbare Stücke zerlegen, die dann den Weg in einen Hochofen antreten müssen.

(SUD OUEST, 17. Juni 2008)

 

Günstiger Wind für die Windkraft

Die seit rund 2 Jahren laufenden Planungen für einen Windkraftpark (parc éolien) in Naujac nehmen konkretere Gestalt an. Anlässlich einer kürzlich durchgeführten Informationsveranstaltung wurde bekanntgegeben, dass die Voraussetzungen für den Bau von Windkrafträdern auf dem Gebiet der Gemeinde Naujac günstig sind. Da die Bevölkerung dem Projekt aufgeschlossen gegenübersteht, kann die konkrete Planungsphase bald anlaufen. 2011 könnte dann die Stromproduktion beginnen, wenn nicht noch unvorhergesehene Hindernisse auftauchen.

(SUD OUEST, 16. Juni 2008)

 

Ein Drittel der Franzosen werden im Jahr 2050 älter als 60 Jahre sein

Wenn die künftige demographische Entwicklung nicht signifikant von der gegenwärtigen Tendenz abweicht, werden immer mehr Franzosen 60 Jahre und älter sein. Aktuell sind es rund 20 Prozent.

Durch Wanderungsgewinne wird die Bevölkerung im Département Gironde bis zum Jahr 2030 um 29% von derzeit 1.287.000 auf 1.167.000 zunehmen. Dabei wird der Anteil der unter Zwanzigjährigen von derzeit 23,1% auf 21,8% sinken, während der Anteil der über Sechzigjährigen von 21,35 auf 28,8% ansteigen wird.

(SUD OUEST, 15. Juni 2008)

 

Wie vor einem Jahr: Vorsicht vor baïnes

Eine baïne (in der Sprache der Gascogne etwa: eine Wanne, Schüssel) ist ein höchst gefährliches Phänomen, das vor allem an den Küsten im Südwesten Frankreichs zu beobachten ist. Für das Zustandekommen einer baïne sind mehrere Faktoren verantwortlich: ein relativ hoher Unterschied des Meeresspiegels zwischen Ebbe und Flut, eine flache Neigung des Meeresuntergrundes und eine starke Dünung. Durch die Kräfte der Dünung wird der Sand des Meeresuntergrundes verlagert, so dass unter der Wasseroberfläche verborgene Becken gebildet werden, die senkrecht zur Küstenlinie, bis zu 100 m breit und bis zu 5 m tief sein können. In der Zeit ihrer Entstehung sind sie vom offenen Meer durch Sandbänke abgetrennt. Durch die Kräfte der Dünung werden diese Sandbänke häufig unterbrochen und der Inhalt einer Baïne entleert sich plötzlich und mit großem Sog in Richtung des offenen Meeres. Die dabei entstehenden Strömungen („sorties de baïnes“) stellen die eigentliche Gefahr dar, die von den baïnes ausgeht. Experten raten, man solle in einer solchen Situation nicht versuchen, gegen den Sog anzuschwimmen, sondern durch Gesten, Rufe etc, die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich ziehen, damit Rettungskräfte auf die bedrohliche Situation reagieren können.
Die Zeit, in der die gefährlichen „sorties de baïnes“ hauptsächlich auftreten, sind die ersten drei Stunden der auflaufenden Flut (und nicht, wie manchmal behauptet wird, die Zeit des ablaufenden Wassers).
Diese Gefahren sind naturgemäß den verantwortlichen Behörden der Küstenregionen bekannt, die immer wieder versuchen, allzu wagemutige Strandbesucher vor ihrem Leichtsinn zu schützen. Dafür sind in erster Linie die maîtres nageurs sauveteurs zuständig, die unterstützt von ausgebildeten und zertifizierten Rettungsschwimmern an den Küsten des südwestlichen Frankreichs dafür Sorge tragen, dass das Strandvergnügen der zahlreichen Sommergäste kein schreckliches Ende findet.
Dieses Ziel kann umso leichter erreicht werden, wenn sich alle Strandbesucher an einige wenige Regeln halten:
1. Schwimmen nur in den durch blaue Fähnchen gekennzeichneten Bereichen
2. Beachten der Farben der an den Badezonen aufgezogenen Fahnen (grün: keine Gefahr; orange: Vorsicht, rot: Badeverbot)
3. Keine Fahne: Keine Strandüberwachung
Im Jahr 2006 sind 14 Tote an den Stränden im südwestlichen Frankreich zu beklagen gewesen, davon 12 Tote, die sich außerhalb der bewachten Zeiten und außerhalb der überwachten Zonen in Wagnisse gestürzt haben, denen sie nicht gewachsen waren.

(SUD OUEST, 25. Juni 2007, aktualisiert UM)

 

4Gas verfolgt Gashafenpläne, als ob es keinen Widerstand gäbe

Die niederländische Investorengruppe 4Gas, die den Gastankerhafen in Le Verdon bauen will, verfolgt ihre Pläne unbeirrt durch den bereits heftig und eindeutig artikulierten Widerstand der Gegner dieses Projekts.

Die von der Kommission, die die öffentliche Erörterung des Für und Wider dieses Bauvorhabens durchgeführt und deren Ergebnisse in einem ausführlichen Bericht vorgelegt hat, geäußerten Vorschläge zur Modifikation der ursprünglichen Planung sind mehr oder weniger unberücksichtigt geblieben. 4Gaz führt dafür Gründe an, die die Gegner nicht überzeugen werden, da sie sich vor allem an dem Bestreben orientieren, die Baukosten niedrig zu halten.

Für die Vereinigung Une pointe pour tous, die den Widerstand gegen den Gastankerhafen organisiert und bündelt, ist damit der kurze Waffenstillstand beendet und die Zeit für neue Aktionen gekommen.

Die erste soll am 14. Juni ab 10.30 Uhr mit einem großen Picknick am Strand von La Chambrette, dem Ort, an dem die Planungen von 4Gas realisiert werden sollen, beginnen.

(Journal du Médoc, 12. Juni 2008)

 

Gefahren des Alkohols

Jeder Lernwillige weiss, dass dem Alkohol Gefahren innewohnen für Leber, Führerschein und Sozialstatus. Dass es noch andere mit dieser Substanz verknüpfte Risiken gibt, musste der französische Präsident anlässlich seines letzten Staatsbesuchs in Polen erfahren. Ihm war gut bekannt, dass er es in den Personen des polnischen Staatspräsidenten und des Ministerpräsidenten mit zwei Männern zu tun hatte, die sich einig sind in der wechselseitigen herzlichen Abneigung. Deshalb schien es besonders angezeigt, bei der Auswahl der ihnen zu übergebenden Geschenke niemanden zu bevorzugen.

Die Entscheidung des französischen Präsidenten fiel schließlich auf einen exquisiten Cognac, Jahrgang 1713. Damit wurde ein Bogen geschlagen in die letzten Regierungsjahre Ludwig XIV., des Sonnenkönigs, dem nicht nur das Schloss von Versailles zu verdanken ist.

Als die Nachricht von dieser Entscheidung über die Presseagenturen verbreitet wurde und dabei bekannt gemacht wurde, dass dieser Cognac, Jahrgang 1713, von der Domaine la Fontaine de la Pouyade aus Bassac in der Charente stammte, klingelte es bei einem Redakteur des SUD OUEST. Der erinnerte sich nämlich, dass seine Zeitung im Mai 2006 über ein für die Gesellschaft Fontaine de la Pouyade  wenig erfreuliches Gerichtsurteil berichtet hatte, in dem der Geschäftsführer dieser Gesellschaft zu einer Geldstrafe in Höhe von 3500 Euro verurteilt worden war, weil er seine Kunden über die Qualität und die Herkunft der von ihm vermarkteten Produkte getäuscht hatte. Ihm wurde nämlich nachgewiesen, dass im Gegensatz zu der Behauptung, die von ihm vertriebenen Produkte stammten aus Betrieben seiner Familie, er nur als Händler tätig war, der die Erzeugnisse verschiedener Hersteller auf den Markt brachte. Die in Prospekten der Firma angeblich bis in die Zeit Ludwigs XIV. zurückzuverfolgende Geschichte der Marke Fontaine de la Pouyade erwies sich ebenfalls als Phantasieprodukt, das jedoch noch übertroffen wurde durch die Behauptung, König Heinrich IV. (seit 1589 König von Frankreich, berühmt, weil er jedem Franzosen sein Huhn im Topf versprach und gesagt haben soll, Paris sei eine Messe wert) sei 1592 bei einer Rast in der Charente eine Flasche Fontaine de la Pouyade überreicht worden. Wenig wahrscheinlich, eigentlich unmöglich, da das Produkt, das heutzutage unter dem Begriff Cognac bekannt ist, damals noch nicht existierte. Cognac gibt es erst seit 1617, als holländische Brenner das Verfahren der Herstellung dieses hochprozentigen und edlen Tropfens in die Charente brachten.

Als versucht wurde, den Geschäftsführer der Firma Fontaine de la Pouyade zu einer Stellungnahme zu bewegen, stellte sich heraus, dass dieser auf Reisen im Ausland war. Seine Firma, so ergab sich, besteht offensichtlich nur aus diesem Geschäftsführer, einem Anrufbeantworter und einer dritten Person, die gelegentlich den Anrufbeantworter abhört.

Nicht bekannt ist, was der polnische Präsident und sein Ministerpräsident mit den beiden Flaschen, auf denen immer noch das Jahr 1713 prangt, anfangen.

Die Präfektur der Charente hat jedenfalls erklärt, bei ihr sei niemals wegen des Ankaufs des fraglichen Cognacs angefragt worden

(Sud OUEST, 11. Juni 2008)

 

Neuer Kreisverkehr in Lesparre in der Warteschleife

Der schon seit längerem geplante Kreisverkehr Saint Lénoard (gegenüber Leclerc Meubles) lässt auf sich warten. Ursprünglich zu Kosten von rund 500.000 Euro geplant, was eine Beteiligung der Gemeinde in Höhe von 120.000 Euro bedeutet hätte, sind die Kosten auf inzwischen 950.000 Euro angewachsen, wovon die Gemeinde 240.000 Euro zu tragen hätte.

Diese Kostenexplosion erklärt sich nach Auskunft des Bürgermeisters von Lesparre im wesentlichen daraus, dass der ursprüngliche niedrigere Betrag zu Zeiten errechnet worden war, als die RN 215 noch allein vom Staat zu finanzieren war, der für Kreisverkehranlagen in der Regel kostengünstige Minimallösungen favorisierte, während nach Übergang der Zuständigkeit dieser Straße in die Zuständigkeit des Départements andere Grundsätze angewendet werden. Für die Gemeinde Lesparre ist jedoch unzweifelhaft, dass die neuen Berechnungen die Möglichkeiten der Kommune übersteigen.

Konsequenz für den Kreisverkehr: vorerst kein Kreisverkehr.

(SUD OUEST, 11. Juni 2008)

 

Entschlossen zum Widerstand gegen den Gastankerhafen

Auf der im übrigen unter strahlender Sonne und mit wiederum großer Beteiligung durchgeführten Veranstaltung Soulac 1900 wurde von der Vereinigung une pointe pour tous, die nach eigenen Angaben 4800 Mitglieder zählt, Tausende von Flugblättern verteilt, die dazu aufriefen, wachsam zu bleiben angesichts der wieder aktuell gewordenen Problematik des Gastankerhafens in Le Verdon. Am kommenden Samstag, d. 14. Juni wird une pointe pour tous ab 10.30 Uhr ein großes Picknick am Strand von La Chambrette bei Le Verdon veranstalten. Des weiteren ist ein offener Brief der Gegner des Gastankerhafenprojekts in Vorbereitung, der, so heißt es, die Unterschriften prominenter Politiker tragen wird.

(SUD OUEST, 8. Juni 2008)

 

Protestaktionen gegen Explosion der Kraftstoffpreise

Was die Fischer mit einigem Erfolg vorgemacht haben, wird jetzt von anderen Interessengruppen, die besonders unter der Preisentwicklung bei den Kraftstoffen leiden, nachgemacht und mit viel Vorstellungskraft variiert.

So wurde am 6. Juni das Zentrum von Périgueux durch Lastzüge, Sattelschlepper, Taxis, Traktoren und Krankenwagen blockiert und lahmgelegt, die unmissverständlich und mit Nachdruck auf die durch die Kraftstoffpreisentwicklung für viele Gewerbezweige drastisch verschlechterte wirtschaftliche Lage aufmerksam machen wollten.

Die Auswirkungen der Protestaktionen machen sich auch in Bordeaux bemerkbar, wo bereits mehrfach durchgeführt und demnächst weiter praktiziert die Rocade mit einer „Aktion Schnecke“ blockiert und als Verkehrsweg ausgeschaltet wurde. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls kurzfristig Informationen über die Verkehrssituation auf der Rocade einzuholen, namentlich dann, wenn Protestaktionen angekündigt worden sind.

(SUD OUEST, 7. Juni 2008)

 

Kein Aus für Gastankerhafen

Obwohl die im Dezember des letzten Jahres mit einem ausführlichen Bericht abgeschlossene Erhebung zur Meinung der betroffenen Bürger eine breite eindeutig negative Einstellung zu diesem Vorhaben konstatiert hatte, gibt der holländische Investor, der hinter dem Projekt steht, nicht auf. Auch wenn offenbar noch keine offiziellen Anträge auf Baugenehmigung eingereicht worden sind, scheint die Entschlossenheit des Investors zu einem Engagement in Le Verdon ungebrochen.

Genauso ungebrochen ist jedoch die Bereitschaft der Gegner des Gastankerhafens, die erneut und nachhaltig zum Widerstand aufrufen.

Die Spannung steigt, ob bis zum 18. Juli, dem letzten Termin, zu dem das offizielle Genehmigungsverfahren eröffnet werden kann, der Investor diesen Schritt vollzieht oder ob er doch dem vorhersehbaren Widerstand ausweicht.

(SUD OUEST, 6./7. Juni 2008)

 

Strandüberwachung in Montalivet

Seit Anfang Juni wird am Hauptstrand von Montalivet der Badebetrieb überwacht, zunächst täglich von 12.00 bis 18.30 (Juni und September), dann während der Hauptferienmonate Juli und August von 11.00 bis 19.00 Uhr.

(SUD OUEST, 5. Juni)

 

Aus für Autobahnumgehung

Wenig mehr als zwei Jahre nach den ersten offiziellen Ankündigungen ist das Projekt der großen Autobahnumgehung um Bordeaux zu den Akten gelegt worden. Damit hat zwar der breite Widerstand der Bürger namentlich dort, wo in mehr oder weniger großer Nähe zum eigenen Wohnort die geplante Strecke gebaut werden sollte, gesiegt, doch wird von den Verkehrsplanern diese Entscheidung mit mehr als gemischten Gefühlen aufgenommen.

So heißt es von der Industrie- und Handelskammer in Bordeaux, man werde bald am zunehmenden Verkehr ersticken, da die Rocade in Bordeaux bereits jetzt an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen sei. Derzeit befahren danach täglich 100.000 Fahrzeuge die Rocade, was in der Regel zu Staus von täglich rund 5 ¼ Stunden führt. Tendenz zunehmend.

Alternativen zu dem aufgegebenen Autobahnprojekt gibt es zwar: Autoverladung per Bahn oder Schiff, wobei diese Vorhaben alle mehr oder weniger nur als Wunsch existieren. Konkrete und durchgerechnete Planungen liegen dazu noch nicht vor.

(SUD OUEST, 5./6. Juni 2008)

 

Angelweltmeisterschaften in Montalivet

Die aus neun Ländern angereisten Angler, die ihren Weltmeister an den Stränden von Vensac und Montalivet ermittelt haben, wissen jetzt, dass der Sieger dieses Wettbewerbs aus dem Niederlanden kommt: der Club Edelkarper Pro. Der Angler mit der größten Zahl gefangener Fische kommt aus Spanien: an seinen Haken bissen sich 70 Fische fest

(SUD OUEST, 4. Juni 2008)

 

Zuwachs bei IKEA

IKEA Bordeaux hat die Genehmigung erhalten, seine Geschäftsfläche von derzeit 14000 qm auf 24000 qm zu erweitern. Die Baumaßnahmen soll Ende 2008 beginnen und bis  2010 abgeschlossen sein.

Dabei wird die Verkaufsfläche um rund 3000 qm vergrößert, die übrigen neuen Flächen kommen dem Auslieferungslager und dem Parkplatzangebot zugute. Gut für die Kunden: zu den vorhandenen 19 Kassen  kommen 16 weitere hinzu.

(SUD OUEST, 4. Juni 2008)

 

Gefährliche Schildkröte

Der See von Hourtin und die daran angrenzenden Feuchtgebiete sind anscheinend immer gut für Überraschungen. So wurde vor wenigen Tagen ein kapitaler Wels von 1,30 m Länge und 13 Kilo gefangen. Das war für den erfolgreichen Angler ein Ereignis, von dem er wohl noch lange zehren wird, doch fügte es sich in die natürliche Ordnung problemlos ein: es gibt im See von Hourtin Welse, und die werden, wenn sie es lange genug schaffen, um die ihnen vorgehaltenen Angelhaken hinreichend große Bögen zu machen, alt und lang und schwer.

Nicht gleicherweise mit rechten natürlichen Dingen ging jedoch der Fund einer Schildkröte von beträchtlicher Größe zu, die auf einer Straße bei Contaut gesichtet wurde. Das ungewöhnlich große Tier, von Kopf bis Schwanzspitze rund einen Meter lang und um die dreißig Kilo schwer, gehört eigentlich nach Amerika, und das ist gut so. Sie gehört nämlich der Spezies Chelydra serpentina an, die keinen guten Ruf genießt. Sie reagiert auf alles, was ihr nicht gefällt, mit gefährlichen Angriffen, wobei ihr langer Hals, den sie mit unerwarteter Geschwindigkeit vorschnellen lassen kann und die messerscharfen Kauwerkzeuge, mit denen sie in der Lage ist, empfindliche Bissverletzungen zu verursachen, nicht ihre einzigen Waffen sind. Sie verfügt an ihren Beinen auch noch über besonders spitze Krallen von 3 cm Länge, mit denen sie nicht nur Beutetiere (Fische, Wassergeflügel, Reptilien und Schalentiere) zerlegt, sondern damit auch alles und jeden, den sie für einen Feind hält, attackiert.

Obwohl man dabei nur auf Vermutungen angewiesen ist, ist der Verdacht naheliegend, dass diese Schildkröte von ihrem ehemaligen Halter ausgesetzt worden ist, der wohl vor der Aggressivität dieses Tieres kapituliert hat.

(SUD OUEST, 2. Juni 2008)

Mai 2008

 

Unruhe um Aldi-Markt

Der Aldi-Markt in Montalivet sieht sich mit zwei zumindest unbequemen Verwaltungsgerichtsurteilen konfrontiert.

Zum einen wurde das Verfahren zur Genehmigung eines großflächigen Parkplatzes moniert, da die dafür verwendete Fläche als Picknick-Platz ausgewiesen und diese Zuordnung nicht ordnungsgemäß aufgehoben worden war.

Das zweite Urteil ist wohl schwerwiegender, da damit ein Gemeinderatsbeschluss vom Juli 2005 aufgehoben worden ist, der grünes Licht für die Errichtung eines Supermarktes und eines Haushaltswarenladens gegeben hatte. Als Begründung wird angeführt, dieser Beschluss habe nicht hinreichend berücksichtigt, ob durch die Neuansiedlung des Supermarktes das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Handelsformen vor Ort beeinträchtigt würde.

Der Bürgermeister ist entschlossen, gegen diese Urteile Einspruch einzulegen, nicht zuletzt, weil der Supermarkt ganzjährig geöffnet sei und damit eine wichtige Versorgungsquelle für die Bewohner der Gemeinde darstelle, während die meisten anderen Geschäfte ihre Aktivitäten auf die vier Monate der Saison beschränkten.

(SUD OUEST, 28. Mai 2008)

 

Soulac 1900 wirft seine Schatten voraus

Die diesjährige Ausgabe der Veranstaltung Soulac 1900 (7. und 8. Juni 2008) , die fünfte seit der ersten Realisierung dieses sehenswerten und interessanten Spektakels ist dem Thema Marine und verwandte Berufe gewidmet. Schauplatz der zahlreichen Aktivitäten ist der Innenstadtbereich von Soulac.

Eine besondere Attraktion bietet der Bahnhof, auf dem Samstag gegen 11.40 ein aus Bordeaux kommender Sonderzug mit einer Dampflok ankommen wird (Abfahrt Bordeaux St. Jean 8.20 Uhr). Der Zug bleibt am Wochenende im  Médoc, bevor er am Sonntag um 17.40 aus Soulac abfährt (Ankunft Bordeaux St. Jean 20h 35).

Auskünfte zum Sonderzug: Tel. 09.75.43.07.29 oder www.soulac1900.fr

(SUD OUEST, 27. Mai 2008)

 

Spinnangel-Weltmeisterschaften

Die 16. Weltmeisterschaften im Spinnangeln finden bis zum 31. Mai am Strand zwischen Montalivet und Euronat statt. Es ist das zweite Großereignis an diesem Strand nach der Austragung der nationalen französischen Meisterschaften im Jahre 2003.

(Sud OUEST, 27. Mai 2008)

 

Preise im Aufwind

Die Verkaufserlöse bei Weinanbauflächen in Franreich haben ihren vorübergehenden Tiefstand überwunden und sind auf einem deutlichen Kurs nach oben. Zur Zeit kostet ein Hektar Weinanbaufläche durchschnittlich 734 000 Euro (Champagne), 87 000 Euro (Burgund), 64 400 Euro (Bordeaux), 36.700 Euro (Vallée du Rhône), 26.100 Euro (Val de Loire), 23.700 Euro (Cognac), 12.600 Euro (Südwesten, außer Bordeaux) und 10.700 Euro (Languedoc-Roussillon).

Im Südwesten werden folgende Preise pro Hektar erzielt: 900.000 Euro (Pomerol), 700.000 Euro (Margaux), 130.00 Euro (Pessac-Léognan), 60.000 Euro (Sauternais), 40.000 (Medoc-Haut Médoc), 23.300 (Buzet), 8.500 Euro (Marmande)

(SUD OUEST, 27. Mai 2008)

 

Schlussstrich unter die Proteste der Fischer (?)

Die zum Teil massiven Protestaktionen der Fischer des Südwestens Frankreichs gegen die für sie als existenzbedrohend empfundenen Erhöhungen der Kraftstoffpreise haben einen durchschlagenden Erfolg für die Fischer gebracht. Sie haben durch die gezielte Unterbrechung der Versorgung der Tankstellen weitgehende Zugeständnisse der Regierung erreicht. Im Ergebnis konnten sie durchsetzen, dass für sie die effektiven Treibstoffkosten auf ein Niveau von 40 Cent pro Liter zurückgeführt werden (wie vor der aktuellen Preiserhöhungswelle). Im Gegenzug verpflichteten die Fischer sich, ihre Arbeit wieder aufzunehmen und ihre Störaktionen einzustellen.

Dennoch gab es noch zögernde Fischer, die den Zusagen der Regierung offenbar nicht trauten und die laufenden Störaktionen fortsetzen wollten.

(SUD OUEST, 26. Mai 2008)

 

Radarstationen sind auch nur Menschen

Das stimmt zwar nicht, dennoch ist das, was sich eine Radarstation kürzlich geleistet hat, kaum mit dem Bild der Perfektion und Unfehlbarkeit vereinbar, das die Ordnungshüter von diesen Erzeugnissen fortschrittlicher Technologie zeichnen.

Ein Autofahrer erhielt einen Strafbefehl über 90 Euro, weil er an einer Stelle, an der eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h bestand, 37 km/h gefahren sein soll. Zu den Kosten wurde dem Autofahrer ein Punkt von seinem Führerscheinpunktekonto abgezogen.

Bis hierher scheinbar eine banale und alltägliche Geschichte.

Die Skurrilitäten beginnen dort, wo der Ort des Verstoßes benannt wird:  Abban-Dessous (weit im Osten, nahe bei Besançon, Département Doubs, PLZ 25440). Dort soll er die fragliche Strasse befahren haben in Richtung von Villeneuve-sur-Lot nach Aiguillon, beides Orte, die im Südwesten im Départment Lot-et-Garonne liegen und keinerlei Namensvettern im Département Doubs haben.

Um dieses Rätsel aufzulösen hat der genervte Autofahrer einen Originalabzug des Fotos angefordert, das zu seinem Strafbefehl geführt hatte. Dort sah er, dass das abgebildete Auto das seine war, aus dem erkennbaren Hintergrund konnte er allerdings erschließen, dass das Foto im Südwesten in Latresne an einer Stelle gemacht worden war, die er nahezu regelmäßig passiert, wo die erlaubte Höchstgeschwindigkeit jedoch 50 km/h beträgt. Dazu konnte er feststellen, dass er zu dem Zeitpunkt, an dem er den ihm zur Last gelegten Verstoß begangen haben sollte, in der Nähe von Bordeaux an einer Tankstelle sein Auto mit Kraftstoff versorgt hatte.

Richtig komisch wird das Ganze dadurch, dass der Beschuldigte an dem Tag, als die angeforderten Originalabzüge an ihn verschickt wurden, von einer anderen Dienststelle die Mittelung erhielt, dass das gegen ihn angestrengte Verfahren wegen seines Einspruchs eingestellt worden sei. Er hatte aber vor Kenntnisnahme der Abzüge noch nichts unternommen und schon gar nicht an die Dienststelle geschrieben, die ihm die Einstellung des Verfahrens mitteilte.

Wenn man auch kaum verstehen kann, wie es zu den geschilderten Ungereimtheiten kam, kann der Vorfall aber dennoch als Beleg für die schwer zu widerlegende These genommen werden, dass es zwischen Himmel und Erde Dinge gibt, die sich nicht erklären lassen.

(SUD OUEST, 25. Mai 2006)

 

Sturm auf Tankstellen

Als Folge der Blockaden von Tanklagern hat bei den Autofahrern in und um Bordeaux die Angst zugenommen, keine Treibstoffe für ihre Autos mehr zu finden. Die aus diesem Grund getätigten Vorratskäufe haben manchen Tankstellen nahezu eine Verdopplung ihrer täglichen Umsatzzahlen und den Autofahrern eine Vervielfachung der sonst üblichen Wartezeiten an den Tankstellen gebracht.

Dabei ist die durch die Blockade der Fischer verursachte Verknappung der Lieferungen im Laufe des Vortages prinzipiell überwunden gewesen, weil alle Tanklager wieder lieferfähig waren.

(SUD OUEST, 22. Mai 2008)

 

Erfolgreicher Schüleraustausch

Der seit fünf Jahren bestehende Schüleraustausch zwischen dem Collège Cantrane in Castelnau-Médoc und dem Pädagogicum in Bad Sachsa (Niedersachsen) hat erneut mit Erfolg Schülerinnen und Schüler aus Frankreich und Deutschland zusammengeführt. Diesjährig neu war ein gemeinsamer Besuch von Paris mit Übernachtung in einer Jugendherberge. Ausserdem wurden Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung der französischen Partnerstadt gemacht. Besonders erfreulich, dass die Zahl der Teilnehmer von im Vorjahr 30 auf nunmehr 60 angestiegen ist. Damit ist dieser deutsch-französische Austausch einer der wenigen mit Zuwachs, während ansonsten die Teilnehmerzahlen kontinuierlich zurückgehen.

(SUD OUEST, 22. Mai 2008)

 

Maßnahmen zum Schutz der Umwelt

Erstmalig in Frankreich wird eine umfassende Regelung für den Umweltschutz auf einem Binnengewässer angeordnet. Durch Erlass wurde verfügt, dass ab Sommer dieses Jahres alle Wasserfahrzeuge im Bassin von Arcachon verpflichtet sind, vermeidbare Schädigungen der Umwelt zu unterlassen.

Sie dürfen daher zukünftig kein Schmutzwasser mehr außenbords leiten, sondern müssen alles in einem Tank sammeln und an dafür vorgesehenen Stellen an Land abpumpen.

Jeder Führer eines Schiffes erhält eine Sammlung von Empfehlungen mit reichlich guten Ratschlägen zum Schutz der Umwelt.

Allen Schiffen, die dem neuen Umweltstandard entsprechen, wird eine Art Plakette zugeteilt, mit deren Hilfe es möglich sein wird, Schiffe zu identifizieren, die im Verdacht stehen, der Umwelt geschadet zu haben.

Schließlich werden Untersuchungen unternommen, die z.B. die Schädlichkeit von Schiffsanstrichen mit bestimmten Pestiziden überprüfen.

Gegenwärtig ist das Becken von Arcachon als „Zone A“ eingestuft, was bedeutet, dass dort gefangene Austern ohne Vorbehandlung verzehrt werden können.

Für den kommenden Sommer ist eine weitere Studie geplant, die, gestützt auf Luftaufnahmen, verlässliche Daten für den Schiffsverkehr im Becken von Arcachon liefern soll.

(SUD OUEST, 21. Mai 2008)

 

Blockade von Tanklagern

Als Folge des Zorns der Fischer, die sich durch die Explosion der Treibstoffpreise an den Rand des Ruins gedrängt sehen und sich mit Gegenmaßnahmen Gehör zu verschaffen suchen, wurde mancherorts der Treibstoff an den Tankstellen knapp. Grund dafür war die Blockade von Tanklagern durch erboste Fischer, die dadurch die Versorgung der von diesen Lagern normalerweise versorgten Tankstellen unterbrachen.

Die Aktion der Fischer wirkte sich vor allem im Département Charente-Maritime aus, wo sich zeigte, dass durch gezielte Maßnahmen sehr schnell empfindliche Lücken in der Kraftstoffversorgung einer Region eintreten können. Eine Tatsache, der sich die Fischer sehr bewusst waren, als sie sich die Ziele ihrer Aktionen aussuchten.

Die Fischer wollen durch ihre Blockade auf ihre prekäre Lage aufmerksam machen und staatliche Unterstützung erhalten. Dazu sollten in Paris mit den zuständigen Behörden Verhandlungen aufgenommen werden.

(SUD OUEST, 21. Mai 2008)

 

Auszeichnung für Port Médoc

Port Médoc ist erneut ausgezeichnet worden für seine allgemeine Führung und für sein Umweltbewusstsein. Insgesamt sind 72 Kandidaten ausgezeichnet worden, davon jedoch nur einer im Médoc.

Bei näherem Hinsehen konnte dies allerdings beinahe erwartet werden, da Port Médoc beim umweltschonenden Umgang mit Abwässern über Anlagen verfügt, die im Südwesten Frankreichs nicht ihresgleichen haben. Auch beim Umgang mit dem Müll wird in Port Médoc beispielhaft verfahren.

(16.Mai 2008)

 

Brand in Montalivet

In der Nacht vom 13. zum 14. Mai ist in Montalivet, avenue de l’océan, ein Brand ausgebrochen, der zum Glück relativ glimpflich verlief. Betroffen war das Restaurant Les Copains, vor dem ein Auto in Brand geriet, der auf andere Fahrzeuge übergriffen hat und danach das Restaurant beschädigt hat. Die vom Nachbarn des Restaurants alarmierte Feuerwehr rückte mit zwei Spritzenwagen an (einer aus Vendays, einer aus Lesparre als Verstärkung), die den Brand schnell unter Kontrolle bekamen.

(SUD OUEST, 15. mai 2008)

 

Sinkende Immobilienpreise am Becken von Arcachon

Nach einer Welle mit unrealistischen und spekulativen Preissprüngen hat sich der Immobilienmarkt  am Becken von Arcachon beruhigt. Damit sind Gewinnspannen, die noch vor kurzem möglich waren, unrealistisch geworden, sicher zum Leidwesen der Verkäufer.

Dabei ist aus einem Verkäufer- ein Käufermarkt geworden. Der typische Käufer ist derzeit nicht auf einen bestimmten Küstenbereich festgelegt. Er ist vielmehr offen für mehrere Ziele und entscheidet sich letztlich nach dem Preis.

Erschwerend für die Verkäufer kommt hinzu, dass die Käufer sich schwerer als noch vor wenigen Monaten entscheiden, wobei offensichtlich Auswirkungen der Hypothekenkrise zu spüren sind.

(SUD OUEST, 15. mai 2008)

 

Neues bei Alstom

Am 13. Mai wurde in den Alstom-Fabriken am Stadtrand von La Rochelle der neueste AGV (automotrice à grande vitesse – Triebwagen für hohe Geschwindigkeit) der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses neue Schienenfahrzeug ist für eine Betriebsgeschwindigkeit von 360 km/h ausgelegt. Bevor Reisende in den Genuss dieses Tempos kommen, hat der Triebwagen umfangreiche Testfahrten zu absolvieren. Zu diesem Zweck wurden alle entbehrlichen Ausstattungsbestandteile entfernt und durch Kabel, Computer, Mess- und Aufzeichnungsgeräte ersetzt, die während der Testfahrten die erforderlichen Daten liefern sollen, mit denen die Ingenieure ihre Berechnungen überprüfen können.

Nach der auf vier Monate angesetzten Testphase beginnt die Serienfertigung des AGV. Erste Empfängerin von 25 Triebzügen wird die private italienische Gesellschaft NTV sein, die dafür 650 Millionen Euro zu überweisen hat. Von 2010 an wird der AGV zunächst zwischen Rom und Neapel verkehren, danach zwischen Neapel und Mailand.

Pikante Randnotiz: Ebenso wie der Konkurrent Siemens steht Alstom unter dem Verdacht, bei den Bemühungen um Verkaufsverträge mit ausländischen Abnehmern mit Mitteln gearbeitet zu haben, die das Interesse der Justiz erregt haben.

(SUD OUEST, 14. Mai 2008)

 

Pläne für Ausbau des Eisenbahnnetzes in Südwest-Frankreich

So wichtig die neue Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux auch ist, stellt sie dennoch nur ein Glied dar in dem geplanten Programm zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Eisenbahnen im Südwesten Frankreichs. Die mit der Abkürzung GPSO (grands projets du Sud-Ouest – große Projekte des Süd-Westens)  bezeichneten Vorhaben umfassen neben der neuen Brücke und den dazu gehörenden 2,5 km Strecke im Stadtgebiet von Bordeaux drei große Schnellverkehrsstrecken:  Bordeaux – Paris, Bordeaux – Toulouse und Bordeaux –Hendaye. Für die Umsetzung dieser Vorhaben werden (zu heutigen Preisen) zwischen 13 und 15 Milliarden Euro benötigt, eine Summe, deren Aufbringung längst nicht gesichert ist.

Bevor diese in die Zukunft weisenden Vorhaben in Angriff genommen werden, müssen die im Stadtgebiet von Bordeaux noch zu erledigenden Arbeiten ausgeführt werden, damit der mit der neuen Brücke zwar gemilderte, aber noch nicht beseitigte Engpass tatsächlich überwunden wird. Dazu gehören auf dem rechten Garonne-Ufer die Verlegung zweier zusätzlicher Gleise, die Neugestaltung der Gleisanlagen im Eingangsbereich der Gare St.Jean und der Umbau der Bahnsteige mit dem Ziel, einen leistungsfähigen TGV-Bahnhof mit sechs Gleisen zu erhalten. Diese bereits durchgeplanten Arbeiten sollen bis 2010 fertiggestellt werden. Dann gibt es eine neue Sperrung des Bahnhofs St.Jean, dann total und für 96 Stunden.

(SUD OUEST, 13. Mai 2008)

 

 

Die neuen Nummernschilder für Autos rücken näher

Die Einführung eines neuen Systems der Kfz-Kennzeichen in Frankreich hat erklärte und zum Teil erbitterte Gegner.

Sie sind dagegen, dass die neuen Nummernschilder, die aus sieben Zeichen bestehen werden (2 Buchstaben + 3 Zahlen + 2 Buchstaben, jeweils getrennt durch Bindestriche: z.B.: AA-123-AA) keinen Rückschluss mehr zulassen auf die Herkunft eines Fahrzeugs. Dieses neue Verfahren soll am 1. Januar 2009 für Neuwagen und am 1. März 2009 für Gebrauchtwagen in Kraft treten.

Damit entfällt der bisher in der letzten Zweiergruppe der Nummernschilder abzulesende Hinweis auf das Département, aus dem ein Fahrzeug kommt (z.B. 33 für das Département Gironde). Gerade diese Änderung erregt zunehmend mehr Missfallen, wobei eine Vielfalt von Begründungen angeführt werden, angefangen vom Verlust der regionalen Identität bis zum Lerneffekt für Kinder, die ihre Kenntnis der französischen Départements trainieren können, wenn sie Papa oder Mama aufsagen, woher ein Fahrzeug gerade kommt.

Unbestritten ist hingegen, dass das neue Kennzeichensystem einige Schwächen des alten Verfahrens beseitigt. So wird bislang jedes Kennzeichen nur einmal vergeben, mit der Folge, dass etwa für das Jahr 2016 keine neuen Nummerschilder mehr für Paris ausgegeben werden können. Weiterhin wird bislang jedes Mal, wenn ein Besitzerwechsel eintritt, ein neues Kennzeichen erforderlich, unabhängig davon, ob das Fahrzeug an seinem alten Standort bleibt oder nicht. Dies erfordert jährlich allein 6 Millionen mal neue Schilder für Gebrauchtwagen, verbunden mit Kosten und Zeitaufwand. Beim neuen System bleibt ein Kennzeichen lebenslang an einem Fahrzeug und kann nach dessen definitiver Verschrottung neu vergeben werden.

Die Anhänger des alten Stils haben jedoch eine Chance, wenn die Möglichkeit genutzt wird, den auf den neuen Nummernschildern rechts außen freigelassenen Teil je nach Wunsch mit der Nummer des Departements und/oder dem Logo der Herkunftsregion zu bedrucken. Das reicht vielen Kritikern allerdings nicht, die anführen, dass diese fakultative Möglichkeit nicht genug genutzt werden dürfte.

Die Diskussion wird sich in den nächsten Monaten intensivieren, sie hat jedoch durch die vorgegebenen Einführungsdaten einen vorprogrammierten Schlusspunkt.

(SUD OUEST, 13. Mai 2008)

 

Jetzt kommt’s auch vom Himmel hoch

Noch schlechtere Nachrichtern für alle Verkehrsteilnehmer, die gern mal zu schnell fahren, zu wenig an roten Ampeln halten, zu dicht auffahren, slalomartig zwischen den Fahrspuren wechseln und den Alkoholspiegel in ihrem Blut nicht unter der Markierung halten, die der Führerschein braucht, wenn er bei seinem Inhaber bleiben will.

Die Polizei im Département Gironde setzt seit kurzem Hubschrauber für Verkehrskontrollen ein. Sie kann sich dabei auf den Verkehrsminister stützen, der angesichts immer noch zu hoher Verkehrsopferzahlen in Frankreich (täglich 13 Tote und 300 Verletzte) zu einer Kampagne aufgerufen hat, die die weitere Sensibilisierung für die Gefahren und Risiken des Straßenverkehrs zum Ziel hat.

Die Zahlen in der Gironde sind besonders schlecht. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden doppelt so viel Menschen auf den Straßen getötet wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Insgesamt wurden im Département Gironde 400 Beamte für zusätzliche Verkehrskontrollen eingesetzt, davon zwei Teams in Hubschraubern, in denen ein Offizier der police judiciare mitfliegt, der kurzen Prozess mit ertappten Verkehrssündern macht.

Chancen, der Überwachung aus der Luft zu entgehen, gibt es kaum, es sei denn man führt permanent ein Besatzungsmitglied mit, das zur Kontrolle des Luftraums eingeteilt wird.

Zum Schluss eine Erinnerung zum Thema Mindestabstand: Gefordert ist das Produkt aus den Zehnern der angezeigten Tachokilometer in Metern: Bei einer Geschwindigkeit von 90 km/h sind dies exakt 9*9=81 m.

(SUD OUEST, 9. Mai 2008)

 

Argumente für den Erhalt der alten Eisenbahnbrücke

Auch wenn unstrittig ist, dass die Einweihung der neuen Eisenbahnbrücke einen Gewinn für die Geschwindigkeit und die Leistungsfähigkeit der durch Bordeaux führenden Bahnlinien darstellt, sind die Anhänger der alten Brücke tätig, um den Abriss und möglicherweise die Verschrottung des von Gustave Eiffel geplanten und realisierten Bauwerks zu verhindern.

Sie haben dabei gute Argumente auf ihrer Seite. Nicht nur, dass die alte Brücke auf Eiffel zurückgeht, dessen erste große Ingenieurleistung sie verkörperte, sie war auch zu ihrer Zeit die zweite Brücke überhaupt, die die Überquerung des Unterlaufs der Garonne ermöglichte. Vorher gab es in Bordeaux nur den heute noch existierenden Pont de Pierre, der jedoch nicht für die Eisenbahn genutzt werden konnte. Die endete notgedrungen auf dem rechten Ufer, wo ankommende Reisende die Züge verlassen mussten, um erst nach beschwerlichem und zeitraubendem Übersetzen mit einer Fähre auf dem anderen Ufer die dort abgehenden Züge wieder besteigen zu können.

Technikgeschichtlich ist das Bauwerk eine der frühesten großen Konstruktionen aus genieteten Eisenprofilen, deren Haltbarkeit und Tragfähigkeit an dieser Brücke zum ersten Male in großem Stile unter Beweis gestellt wurden. In Frankreich war das insgesamt 500 m lange Bauwerk das größte seiner Art. Seine Eröffnung wurde von der Kaiserin Eugénie, Gemahlin Napoléons III., vollzogen, die, huldvoll aus dem Fenster ihres Salonwagens winkend, als erste die neue Brücke passierte.

Die erste Überquerung der neuen Brücke war – den veränderten Zeitläuften durchaus angemessen – einem von Normalbürgern gut besetzten Regionalzug vorbehalten, der ohne große Formalitäten den künftigen Betrieb einläutete. Ein wenig Glanz musste dennoch sein: Der TGV von 22.23 Uhr entzündet bei seiner Durchfahrt ein ansehnliches Feuerwerk.

Der ersten Überquerung der Eiffel-Brücke folgten bald täglich rund 240 Fahrten im Durchschnitt, insgesamt um die 1,2 Millionen Zugbewegungen in den 150 Dienstjahren der Brücke.

Nach Meinung der Freunde der Brücke mehr als genug Gründe, um das Bauwerk zu erhalten. Pläne und Entwürfe dafür gibt es schon. Bevor man aber weiß, was schließlich daraus wird, wird noch so mancher Kubikmeter Wasser die Garonne hinabfließen.

(SUD OUEST, 7./12. Mai. 2008)

 

Die neue Eisenbahnbrücke über die Garonne

Mit der am Pfingstwochenende durchgeführten Inbetriebnahme der neuen Eisenbahn-Brücke über die Garonne wird in mancherlei Hinsicht eine neue Ära des Eisenbahnverkehrs im Südwesten Frankreichs eingeläutet, weil damit ein den Eisenbahnverkehr einengendes Nadelöhr verschwindet.

Das Ergebnis ist ein Streckenstück von 2,5 km plus Brückenlänge, das bis dahin bestehende Verkehrseinschränkungen beendet. Der Gewinn an Verkehrsleistung hat allerdings seinen Preis: 250 Millionen Euro, davon 55 Millionen für die Brücke.

Für die Finanzierung dieser 250 Millionen Euro zeichnen eine Reihe von Geldgebern verantwortlich: 32% die franz. Eisenbahnen, 22% der franz. Staat, 18% die Region, 10% die Europ. Union, 10% die Stadt Bordeaux und 8% das Département Gironde.

Dieser Brückenschlag verkürzt die bisher im günstigsten Fall benötigten etwas mehr als drei Stunden, um vom Gare Montparnasse in Paris zum Gare St.Jean in Bordeaux zu gelangen. Ziel ist eine Reduzierung der Reisezeit auf 2 Stunden und 15 Minuten bis 2016.

Die neue Brücke ersetzt ein Bauwerk, das technikgeschichtlich einen besonderen Status genießt, weil seine Entstehung zu wesentlichen Teilen auf Gustave Eiffel, den damals 26jährigen späteren Konstrukteur des nach ihm benannten Turms in Paris zurückgeht.

Technologisch ist die neue Brücke ein wohl ebenso bemerkenswertes Bauwerk, wie es die alte für ihre Zeit war. Allerdings sind die Besonderheiten der neuen Brücke dem Blick des Betrachters eher unsichtbar, da sie sich unter der glatten Betonfläche verbergen, auf denen die Schienen montiert sind. Unter den Schienen liegt eine Konstruktion, wie man sie sonst nur bei hochbeanspruchten Start- und Landebahnen von Flugplätzen findet. Dies war erforderlich, um die extremen Belastungen des Unterbaus der Gleise beim Abbremsen von Hochgeschwindigkeitszügen aushalten zu können. Dank dieser Konstruktionsprinzipien kann die neue Eisenbahnbrücke mit Geschwindigkeiten befahren werden, die weit über der Begrenzung der alten Brücke liegen, die am besten bei Schritt-Tempo, höchsten jedoch bei Tempo 30 passiert werden durfte.

Damit ist der Anfang gemacht, um den alten Engpass der Eisenbahnverbindung bei der Überquerung der Garonne in Bordeaux zu überwinden. Konnten mit der alten Brücke täglich höchstens 240 Züge den Fluss überqueren, werden demnächst bis zu 400 Züge pro Tag möglich sein, allerdings erst nach weiteren kostenintensiven Baumaßnahmen zur Erweiterung der Gleisanlagen vor der Brücke..

(SUD OUEST, 5. Mai 2008)

April 2008

 

Neue Ausflugsmöglichkeiten auf der Gironde

Die kürzlich gegründete Vereinigung Gens d’estuaire (etwa: Leute der Mündung) hat sich zum Ziel gesetzt, den Tourismus zwischen den beiden Ufern der Gironde im Bereich Blaye – Pauillac wiederzubeleben. Das Projekt stützt sich auf mehrere Unternehmen, die Ausflüge nach Maß anbieten, die von den Interessenten je nach deren individuellen Wünschen und Vorlieben zusammengestellt werden können.

Buchungen können bald über das von der Vereinigung geplante Büro an den Quais von Pauillac vorgenommen werden.

Es werden drei kleinere Boote (bis 12 Personen) und ein größeres Panorama-Boot (bis 73 Passagiere) zu Verfügung stehen, die individuell gebucht werden können.

Kontakt: Gens d’estuaire, quai Albert de Pichon (face à la rotonde) in Pauillac. Tél. 05 56 59 09 34 und 06 31 65 29 46,Fax 05 56 59 50 48. oder www.gensdestuaire.fr oder gensdestuaire@gmail.com

(SUD OUEST, 29. April 2008)

 

Jagdschutz in Feuchtgebieten

Seit fünf Jahren bemühen sich die Angehörigen der Fédération des chasseurs de Gironde (Vereinigung der Jäger in der Gironde) um den jagdgerechten Schutz der zahlreichen Feuchtgebiete im Médoc. Dazu gehören nach Aussage des Präsidenten der Vereinigung zahlreiche Aktivitäten zum Schutz der in diesen Gebieten lebenden Tierarten. Derzeit sind zwischen 200 und 300 Hektar Feuchtgebiete Eigentum der Vereinigung, in denen zum Schutz der Tierwelt z.B. Schilfgürtel abgemäht werden und Vorsorge für die Aufrechterhaltung eines auskömmlichen Wasserstandes getroffen werden. Nicht laut gesagt, dennoch aber bestimmend bei allen diesen Aktionen ist die Erwartung, dass danach eine ertragreiche Jagd auf Wassergeflügel möglich ist.

(Sud OUEST, 28. April 2008)

 

Gutes aus Grayan

Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ist nach einer Gedenkminute für das unerwartet verstorbene, erst am 9. März gewählte Gemeinderatsmitglied Denis Chaigneau hauptsächlich der Gemeindehaushalt beraten und beschlossen worden.

Dabei ergab sich eine für alle Steuerzahler erfreuliche Nachricht: Die Abgaben bleiben auf dem Niveau des Vorjahres;

taxe d’habitation: 4,05%;

foncier bâti (Grundsteuer für bebaute Grundstücke): 5.54%;

foncier non bâti (Grundsteuer für nicht bebaute Grundstücke): 13.34%).

 

Der Gemeindehaushalt beläuft sich für Betriebsausgaben auf 2.066.120 Euro und für Investitionen auf 1.524.251 Euro

Das Budget für die Abwasserbeseitigung ist auf 693.000 Euro für Betriebsausgaben und auf 438.000 Euro für Investitionen festgesetzt worden

Der Haushalt des gemeindeeigenen Waldes ist für Betriebsausgaben auf 190.000 Euro veranschlagt, für Investitionen auf 213.857.40 Euro.

Für die gemeindeeigenen Ferienhäuser sind Betriebsausgaben in Höhe von 91.355 Euro angesetzt.

Das Budget des Campingplatzes Le Gurp sieht für Betriebsausgaben Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 897.100 Euro vor und für Investitionen 639110,37 Euro.

(SUD OUEST, 26. April 2008)

 

Über die  taxe d’habitation

Die taxe d’habitation (Wohnraumsteuer) ist in Frankreich eine der vier Steuern, die von den Gemeinden erhoben werden und die rund 45% der Einnahmen der Gemeinden darstellen. . (Neben der taxe professionelle, der taxe foncière für bebaute Grundstücke und der taxe foncière für unbebaute Grundstücke).

Bezugswert für die Berechnung der taxe d’habitation sind Durchschnittswerte für die Höhe der erzielbaren Mieten für die zu besteuernden Wohneinheiten. 

Die Höhe wird von den Gemeinden per Ratsbeschluss festgesetzt in Prozent von dem Basiswert. Daraus folgt, dass ein niedriger Prozentsatz auch eine niedrige Steuerzahlung verursacht.

Die Steuerpflichtigen der Gemeinde Grayan-L’Hôpital stehen hier besonders gut da, denn ihre Belastung liegt deutlich unter derjenigen anderer Gemeinden.

 

Vergleichszahlen sehen z.B. so aus:

St.Vivien-de-Médoc :

Erhöhung der Gemeindesteuern um 2% auf :

taxe d’habitation: 11,11% ; foncier bâti : 18,26% ; foncier non bâti : 51% (Zahlen für St-Vivien : SUD OUEST, 26. April 2008)

 

Listrac-Médoc :

Erhöhung der Gemeindesteuern um 1,025% auf:

taxe d’habitation, 14,10 % ; foncier bâti, 12,57 % ; foncier non bâti, 37,50 %. (Zahlen : SUD OUEST, 28. April 2008)

 

Einerlei, ob man als Steuerzahler Trost daraus zieht, dass andere noch mehr zahlen müssen, bleibt festzuhalten, dass der Gemeinde Grayan ein großes Kompliment gebührt für den vorsichtigen und zurückhaltenden Umgang mit dem Geld ihrer Einwohner. 

(UM, 26. April 2008)

 

Schüler aus Soulac in Saarburg

Der im Rahmen der Städtepartnerschaft Soulac – Saarburg bestehende Schüleraustausch findet in diesem Jahr zum dreißigsten Mal statt.. Die Schüler des Collège Georges Mandel aus Soulac haben neben der Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu testen, Gelegenheit, Koblenz, Trier und Saarbrücken kennenzulernen. Der Gegenbesuch ihrer deutschen Partner findet vom 19. bis 25. Mai statt. Krönender Höhepunkt wird dann eine Reise nach Paris zu sein, wo neben dem Besuch des Senats die Besichtigung einiger der Attraktionen der französischen Hauptstadt auf dem Programm stehen wird.

(SUD OUEST, 26. April 2008)

 

Atomkraftwerk Blaye

Anlässlich einer unangemeldeten Inspektion des AKW Blaye durch die zuständige Behörde (ASN – autorité de sécurité nucléaire) sind einige Unzulänglichkeiten festgestellt und deren Abstellung angemahnt worden. Dafür wurde eine Frist von zwei Monaten gesetzt.

Die bei der Kontrolle festgestellten Mängel betreffen allesamt Dinge, die in keinem Fall den engeren nuklearen Bereich der Anlage betreffen.

(SUD OUEST, 25. April 2008)

 

Golf in Grayan

Der Conseil Communautaire der Pointe de Grave hat seinen Haushaltsplan für 2008 verabschiedet.

Eines der größeren Projekte dabei war das Projekt Golfplatz in Grayan. Die Realisierung dieser auf 60 ha geplanten Anlage braucht aber offenbar Zeit. Seit dem Vorjahr, in dem drei Jahre für die Verwirklichung des Plans veranschlagt worden waren, hat sich nicht viel getan. Wenn jetzt ernsthaft mit der Umsetzung der Planungen begonnen würde, bräuchte man wieder drei Jahre, bevor ein betriebsbereites Gelände der Öffentlichkeit übergeben werden könnte.

(SUD OUEST, 24. April 2008)

 

Neue Aufgaben für den Hafen von Le Verdon?

Die im Becken von Arcachon beheimateten Fischer haben vielerlei Probleme. Eines davon hat zu tun mit den Entfernungen, die sie zu ihren Fanggründen zurücklegen müssen. Dazu kommen noch besonders im Winter die Schwierigkeiten, aus dem Becken von Arcachon heraus und wieder hineinzukommen.

Ein Ausweg aus diesen Zwängen könnte sich ergeben, wenn der Hafen von Le Verdon zum vorgeschobenen Außenstützpunkt für die betroffenen Fischer würde. Die dort zu errichtende Infrastruktur wäre nach Ansicht der Fachleuten relativ leicht zu schaffen. Neben der für Le Verdon günstigen Aussicht auf neue Arbeitsplätze hätten auch die Fischer von Arcachon ihren Vorteil. Sie könnten dann lange Anfahrtswege zu ihren Fanggründen sparen, was bei den derzeitigen Kraftstoffpreisen besonders attraktiv ist. Bis zu Kraftstoffpreisen von 30 bis 40 Cent pro Liter ist die Fischerei rentabel. Aktuell müssen jedoch 62 Cent pro Liter gezahlt werden, was für manchen Fischer bedeutet, dass er bis zu 80% seiner Fangerlöse ausgeben muss, um Treibstoff zu kaufen.

Die Entscheidung darüber, ob der Hafen von Le Verdon neue Aufgaben bekommt, liegt beim Département und bei der Région Aquitaine. Beide Instanzen haben sich zu den Wünschen der Fischer noch nicht geäußert.

(SUD OUEST, 24. April 2008)

 

Guter Saisonstart am Becken von Arcachon

Im Gegensatz zum Wetter strahlen die Hoteliers am Becken von Arcachon, wenn sie von ihren Gästen reden. Die sind nämlich unerwartet zahlreich und bescheren dem Beherbergungsgewerbe ordentliche Ergebnisse. Die Auslastung der Hotels und Campingplätze für die nächsten Wochen ist zufriedenstellend, doch wagt niemand eine Prognose für die gesamte Saison. Sicher zu verstehen, doch ist ein guter Start schon mal ein Pluspunkt, der nicht mehr zu nehmen ist. 

(SUD OUEST, 24. April 2008)

 

Staatliche Rettungsschwimmer (CRS) nun doch auch in diesem Jahr im Einsatz

Die Unsicherheit darüber, ob in diesem Jahr wieder vom Staat besoldete Rettungsschwimmer Dienst an den Stränden im Südwesten Frankreichs tun werden, ist beendet. Sie werden, wenn auch nicht ganz so zahlreich wie im Vorjahr. Insgesamt werden 220 von ihnen an 71 Stationen von La Rochelle bis Hendaye für Sicherheit und Ordnung sorgen. Sie beginnen ihre Tätigkeit am 15. Juni und geben sie wieder auf am 15. September. Unterstützt werden die CRS (Compagnie républicaine de Sécurité) von rund 200 jungen Zivilisten, deren Ausbildung demnächst beginnt.

Sorgen machen sich die Verantwortlichen in den Gemeinden mit zu sichernden Stränden über die Zeit vor und nach dem Ende der Tätigkeit der CRS. Falls plötzlich auftretende sommerliche Temperaturen erste Invasionen der Strände auslösen, wären diese ohne Aufsicht.

(SUD OUEST, 23. April 2008)

 

Aus für das höchste Gestrüpp in Lesparre

An der Kirche Saint-Trélody in Lesparre sind Maßnahmen durchgeführt worden, die das Stadtbild wieder in Ordnung gebracht haben. Oben auf dieser Kirche, in einer Höhe von 37 m wuchs nämlich ein weithin sichtbarer Holunderstrauch, dessen Wurzeln dem Mauerwerk gefährlich wurden. Nachdem Risse in einem Wasserspeier sichtbar wurden, die die Wurzeln des genannten Strauchs  verursacht hatten, hat man sich zu einer genaueren Inspektion des Turms der Kirche entschließen müssen. Dabei wurde dem Holunderstrauch sein Rang als höchstplaziertes Gesträuch der Stadt genommen. Wie sich herausstellte, hatte er Gesellschaft von zwei weiteren Gehölzen, die ebenfalls einen Zwangsabstieg erlebten.

(SUD OUEST, 22. April 2008)

 

Leuchtturm von Cordouan

Alle, Wähler, Abgeordnete, Vereine sind sich einig, dass der Leuchtturm von Cordouan gerettet werden muss. Dieser Leuchtturm, der ebenso wie die Kathedrale Notre-Dame de Paris im Jahre 1862 als historisches Denkmal eingestuft wurde, ist der letzte Leuchtturm in Frankreich, der noch ständig von einem Leuchtturmwärter betreut wird, dessen Gegenwart das Bauwerk nicht zuletzt vor dem Wandalismus ungebetener Gäste schützt.

Die Fortsetzung der Tätigkeit von Leuchtturmwärtern, deren Gegenwart heutzutage technisch nicht unbedingt notwendig ist, kostet Geld, das der Staat gern einsparen würde.

Das Engagement des Bürgermeisters von Le Verdon, zu dessen Gemeinde mit der Parzelle No.1 der Leuchtturm gehört, der Abgeordneten der Nationalversammlung Pascale Got und des frisch gewählten conseiller général Serge Laporte für den Fortbestand der gegenwärtigen Tätigkeit des Leuchtturmwärters hat einen ersten Erfolg gehabt. Die definitive Entscheidung über das Schicksal des Leuchtturms wird vertagt auf Mitte 2009. Pessimisten fragen sich jedoch, ob der Staat wirklich ein Interesse an seinem Erhalt hat.

 (SUD OUEST, 22. April 2008)

 

Verkehrsreiche Wochenenden in Frankreich

Der diesjährige Kalender bietet den Franzosen mehrere Brückentage (ponts) an, die für den Straßenverkehr nicht unproblematisch sein werden.

Es sind dies die verlängerten Wochenenden vom 1. –4. Mai, vom 9. bis 12 Juni, vom 12. – 14. Juli, vom 15. – 17. August, vom 8. – 11. November und vom 25. bis 28. Dezember.

(SUD OUEST, 19. April 2008)

 

Direktflugverbindung Köln-Bordeaux

Die von Germanwings betriebene Verbindung zwischen Köln/Bonn und Bordeaux-Mérignac steht kurz vor ihrem Start, der für Anfang Mai vorgesehen ist.

Die Flugpreise werden zwischen 19 und 169 Euro liegen, je nach Buchungszeit.

(SUD OUEST, 18. April 2008)

 

Gnadenfrist für die alte Eisenbahnbrücke in Bordeaux

Die zu Pfingsten geplante Inbetriebnahme der neuen Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux wirft die Frage auf, was mit der alten geschehen soll. Diese, erste große Arbeit von Gustave Eiffel, dem späteren Erbauer des nach ihm benannten Turms in Paris, hat einen Wert als Industriedenkmal, der von einer rührigen Gruppe Interessierter immer wieder angeführt wird, um diese Brücke vor dem Schneidbrenner zu bewahren.

Alles, was in dieser Richtung unternommen werden soll und kann, kostet Geld, unter Umständen sogar sehr viel. Von der Stadtverwaltung genannte Zahlen lassen erkennen, dass für den Erhalt der Brücke Beträge von bis zu 10 Millionen Euro erforderlich sein könnten. Genaues weiß man nicht, solange es kein fundiertes Gutachten über den Zustand der Brücke gibt. Für dieses Gutachten werden rund sechs Monate benötigt. RFF (réseau ferré de France), die staatliche Gesellschaft ,die das Schienennetz der Bahn betreibt, gesteht jedoch nur eine Frist von zwei Monaten zu.

Fraglich, ob die Stadtverwaltung von Bordeaux unter diesem Zeitdruck den Mut findet für eine kostenträchtige Entscheidung, die unter Umständen durch das genannte Gutachten in Frage gestellt wird.

(SUD OUEST, 18. April 2008)

 

Trotz kräftiger Niederschläge Wassermangel

Die ergiebigen Niederschläge der letzten Wochen haben im Südwesten Frankreichs die Grundwasserdefizite, die aus den viel zu geringen Regenmengen des vergangenen Winters herrührten, verringert. Damit ist aber nur der Rückstand verringert worden, die Grundwasservorräte haben noch immer nicht ihren für die Jahreszeit üblichen Stand erreicht. Gleichwohl sind die Befürchtungen, die sich aus dem Ausbleiben der Niederschläge noch vor wenigen Wochen ergaben, teilweise gegenstandslos geworden. Um ganz sicher zu sein, dass im kommenden Sommer genug Wasser vorhanden sein wird, müsste es weiter regnen, auch wenn Niederschläge in dieser Jahreszeit durch den Wiederbeginn der Vegetation nicht mehr voll im Grundwasser ankommen.

Dieser für Wasserwirtschaftler verständliche Wunsch nach weiterem Regen wird sicher nicht von allen geteilt, aber das ist ein Problem, das schon in einem alten chinesischen Sprichwort vorkam: Der Bauer betet um Regen, der Reisende um Sonne. Die Götter zögern.

(SUD OUEST, 17. April 2008)

 

Erweiterung in Port-Médoc

Der Freizeithafen Port-Médoc hat seine Startprobleme offenbar überwunden. Im Oktober sollen 400 neue Liegeplätze geschaffen werden. Zusammen mit der Erweiterung des Hafenbeckens ist die Mole verlängert worden, die die bislang im Hafenbecken störende Dünung reduzieren soll. Gesamtkosten: rund 5 Millionen Euro

(SUD OUEST, 17. April 2008)

 

Schlechte Nachrichten für die asiatischen Hornissen

Die aus Asien eingeschleppten Hornissen (vespa velutina) sind im Südwesten Frankreichs heimisch geworden. Chancen diese gefräßigen und überaus überlebenstüchtigen Insekten, die es besonders auf Bienen abgesehen haben, auszurotten, gibt es wohl nicht mehr.

Dennoch haben die Imker Verfahren entwickelt, mit denen die Bedrohung für ihre Bienenbestände verringert werden kann. Man hat herausgefunden, dass diese Hornissen sich durch einfach herzustellende Fallen fangen lassen.

Dazu werden leere Bierflaschen mit einer kleinen Menge dunklen Bieres und einem Schuss Johannisbeerensirup gefüllt und in der Nähe von Bienenkörben aufgehängt. Diese Flaschen üben eine unwiderstehliche Anziehung auf die Hornissen aus, die in die Flaschen eindringen, dann aber nicht mehr in der Lage sind, den Ausgang zu finden und in diesen Gefängnissen verenden.

Nach den bisher gemachten Erfahrungen bestehen damit gute Aussichten, die bedrohten Bienenvölker zu erhalten. Ohne solche Fangvorrichtungen blockieren die Bienen, sobald sie das Vorhandensein von angriffslustigen Hornissen bemerken, die Eingänge zu ihren Behausungen und stellen ihre honigsammelnden Flüge ein, was naturgemäß schwerwiegende Folgen für das jeweilige Bienenvolk hat.

Wie so manche gute Nachricht hat auch diese ihre schlechte Seite: zusammen mit den Hornissen werden in den Fallen auch andere Insekten gefangen, die zum Teil sogar geschützt werden müssten. Die Imker suchen nach Verbesserungen, mit denen sie diese Nebenwirkungen ausschalten können.

(SUD OUEST, 16. April 2008)

 

Neues von der Bahnlinie Bordeaux-Le Verdon

Mit der Wiedereröffnung des Bahnhofs von Margaux haben die staatlichen Eisenbahnen in Frankreich (SNCF : société nationale des chemins de fer) ein sichtbares Zeichen für ihre Anstrengungen um die Aufwertung dieser Bahnlinie gesetzt. Gleiches gilt für die Renovierungsmaßnahmen an den Bahnhöfen von Lesparre, Blanquefort, Bruges und andere.

Für die Reisenden mindestens ebenso wichtig ist die neue Taktfolge der Züge. Vom 6. Juli 2008 an wird es stündliche eine Verbindung Bordeaux-Leparre geben und alle zwei Stunden über Lesparre hinaus nach Le Verdon.

Ab Anfang September wird im Großraum Bordeaux die Zugfolge für den morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr weiter gesteigert.

Schließlich werden An- und Abfahrtszeiten gedächtnisfreundlich standardisiert; z.B.:  7.22 Uhr, 8.22 Uhr, 9.22 Uhr etc.

(SUD OUEST, 16. April 2008)

 

Preise auf dem Abflug

Zur Zeit schlägt die Preisentwicklung in Frankreich (und nicht nur dort) alle (oder fast alle) Rekorde. Erstmals seit 1991 wurde eine monatliche Preissteigerung von 3,8% registriert. Auf das gesamte letzte Jahr berechnet stiegen die Preise um 3,2%.

Lagen die Preise für Kleidung und Schuhe um 6,7% über dem Vorjahreswert, waren es bei Milch und Sahne 14,4%, bei Geflügel 13%, bei Speiseölen und Fetten 9,9%. Auch die Steigerungsrate bei Brot (6%) lag auf Rekordhöhe.

Spitzenreiter sind flüssige Brennstoffe (Heizöl, Petroleum etc.) mit einer Steigerung von 38,6%, Kraftstoffe und Schmiermittel für Autos (16,3%).

(SUD OUEST, 16. April 2008)

 

Überlebenskünstler Bisamratte

Die Bisamratte (ragondin) ist der Spitzenreiter der in den Südwesten Frankreichs eingewanderten Tiere. Wobei Einwanderung in diesem Fall nicht ganz zutrifft, denn die Bisamratten wurden vor etwa hundert Jahren aus Südamerika wegen ihrer Pelze eingeführt und in Zuchtfarmen gehalten. Wie sie es dann geschafft haben, in die Freiheit zu entwischen, ist nicht ganz geklärt, aber nicht zu bestreiten.

Heute sind die 5 bis 7 kg schweren Großratten im Südwesten Frankreichs weit verbreitet. Sie sind jedoch alles andere als beliebt wegen ihrer angeborenen Neigung, ihre Baue in den Böschungen von Flüssen und in Deichen anzulegen, die auf diese Art durchlöchert und damit gefährdet werden. Auch im Tierreich ist ihre Anwesenheit nicht gern gesehen, denn sie verdrängen z.B. Fischotter.

Wie so manche nicht einheimische Tierarten sind die Bisamratten ohne ihre natürlichen Feinde gekommen. In diesem Fall wären das Pumas, deren Vorkommen hierzulande wie bekannt unter der Wahrnehmungsgrenze bleibt.

Wenn es keine natürlichen Feinde gibt, muss der Mensch einschreiten. Das tat er hier auch und bekämpfte die Bisamratten mit so ziemlich allen Mitteln, die man finden konnte, darunter auch Gift.

Solange alle Mittel recht waren, gelang es, den Bestand der Bisamratten, wenn nicht auszurotten, dann doch zu reduzieren. Seitdem der Einsatz von Gift verboten wurde, hat sich der Vorteil auf die Seite der Bisamratten verlagert, die nun nur noch vor Autos und Fallenstellern auf der Hut sein müssen. Leztere haben im letzten Jahr 12.000 Bisamratten zur Strecke gebracht, womit der Bestand allerdings in keiner Weise gefährdet wurde.

Wenn man, was im Bereich der Girondeküste nicht selten passiert, einem ragondin begegnet, ist distanzsuchende Zurückhaltung zu empfehlen. Bisamratten haben keine Scheu vor Menschen, sie verfügen aber über mächtige, immer ungeputzte ziemlich gelbe Zähne, denen man aus jeden Fall aus dem Weg gehen sollte.

(SUD OUEST, 15. April 2005)

 

Phishing-Angriffe im Internet

Die seit 2004 erstmals aufgetretene kriminelle Methode des Phishing ist seit kurzem besonders für Kunden der Bank BNP Paribas eine reale Gefahr.

Dabei werden eMails verschickt, die denjenigen der genannten Bank täuschend ähnlich sind und in denen die Empfänger unter scheinbar unverfänglichen Gründen aufgefordert werden, Daten für den Zugang zu ihrem Konto bekannt zu geben. Dies angeblich, um ein bestehendes Sicherheitsrisiko abzuwenden oder irgendwelche phantasievoll erfundenen neuen Dienste der Bank nutzen zu können. Tatsächlich landen diese Daten, wenn man auf den Trick der Absender hereinfällt in unsauberen Händen, die mit den so „abgefischten“ Daten die Konten abräumen, deren Zugangsdaten sie in ihren Besitz gebracht haben.

Grundregel für alle Internetnutzer, die Bankgeschäfte abwickeln muss sein: Niemals Zugangsdaten zu Konten preisgeben, wenn dazu außerhalb der von der Bank routinemäßig benutzten Formularbildschirme aufgefordert wird.

Die Banken weisen zumeist dauernd selbst darauf hin, da sie niemals solche Daten außerhalb von Banktransaktionen erfragen (das brauchen sie auch nicht, weil sie diese Daten besitzen).

(SUD OUEST, 15. April 2008)

 

Erneuerbare Energien auf dem (langsamen) Vormarsch

In den Régions Aquitaine und Midi-Pyrénés sind im letzten Jahr 600 Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien an das Netz angeschlossen worden. Dabei sind sowohl Windkraft- als auch Photovoltaikanlagen gebaut worden.

Die Errichter solcher Anlagen haben neben steuerlichen Vorteilen solide kalkulierbare Garantiepreise für den Strom, den sie in das Netz einspeisen. So erhalten sie gesetzlich garantiert über zwanzig Jahre 35 bis 55 Cent pro Kilowattstunde. Angesichts dieser Preise wird für das laufende Jahr damit gerechnet, dass die Anzahl neuer Anlagen auf 1200 steigen wird.

Dabei bleibt jedoch zu berücksichtigen, dass in Frankreich die „grünen“ Energien mit 1.200 Megawatt sich recht bescheiden ausnehmen neben den Leistungen der Atomkraftwerke, die 95.000 Megawatt produzieren.

Das Atomkraftwerk von Blaye, das 90% der Energie für die Région Aquitaine erzeugt, wird noch lange in Betreib bleiben. Ursprünglich für eine Nutzungsdauer von 30 Jahren vorgesehen, werden inzwischen die erwarteten Laufzeiten auf vierzig oder mehr Jahre veranschlagt. Dafür sind bereits oder werden noch Modernisierungsarbeiten durchgeführt.

(SUD OUST, 15. April 2008)

 

Abstimmung gegen den Gastankerhafen

Mit einer Mehrheit von 68% der abgegeben Stimmen haben die Einwohner von Le Verdon dem Projekt des Gastankerhafens eine deutliche Absage erteilt. Dabei haben sich 59% der Wahlberechtigten an der Abstimmung beteiligt. Eine irgendwie geartete Entscheidung ist mit dieser Abstimmung nicht verbunden, die der Bürgermeister angesetzt hatte, um ein Bild von der Einstellung der Bürger seiner Gemeinde zu dieser Frage zu gewinnen.

Nach Meinung der Organisation der Vereinigung der Gegner dieses Projekts ist der Wert der Abstimmung zweifelhaft, weil es keine juristische Basis für diese Befragung gegeben habe und auch Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens nicht zu aller Zufriedenheit waren.

So wird bemängelt, dass z.B. die Gegner des Bauvorhabens, die nicht im Wählerverzeichnis von Le Verdon aufgeführt werden, weil sie dort nur einen Zweitwohnsitz unterhalten, nicht stimmberechtigt waren, obwohl bei ihnen die Ablehnung besonders ausgeprägt ist. Der Bürgermeister hat aber zugesichert, dass bei einer kommenden öffentlichen Befragung auch die Interessen dieser Bewohner ihren Ausdruck finden können. Diese Befragung wird dann durchgeführt, wenn die Investorengruppe, die hinter den Plänen steht, bei ihren Absichten bleibt. Das ist zur Zeit allerdings nicht abzuschätzen.

(SUD OUEST, 14. April 2008)

 

Diskussionsabend der Gastankergegner

In der Mehrzweckhalle Guy Lartigue in Grayan wurde eine Veranstaltung durchgeführt, bei der die Risiken des umstrittenen Bauvorhabens beleuchtet wurden. So wurden von Jean-Pierre Salle, dem Präsidenten der Vereinigung „Il était une fois le Médoc“ ein Film vorgestellt über die geologischen Gegebenheiten, die Anlass zu größter Vorsicht geben müssten. Naturkatastrophen (Erdbeben, Sturmfluten, Orkane), die seit dem ersten überlieferten Großereignis im Jahre 580 immer wieder die Gegend um den vorgesehenen Bauplatz heimgesucht hätten, seien auch in der Zukunft wahrscheinlich, wobei die Folgen für einen Gastankerhafen mit den dazu gehörenden Einrichtungen kaum kalkulierbar seien.

In zwei weiteren Film wurden die Folgen von Gasexplosionen und die Realitäten in dem bereits bestehenden Gastankerhafen von Fos-sur-Mer (unweit von Marseille) gezeigt.

(SUD OUEST, 14. April 2008)

 

Lascaux auf dem Weg der Besserung

Die Höhle von Lascaux, einzigartiger Höhepunkt steinzeitlicher Höhlenmalereien, ist nach rigorosen Schutzvorkehrungen offenbar aus der Gefahrenzone. Die anfangs unerklärlichen schwarzen Flecken, die die Malereien in der Höhle zu überlagern drohten, sind auf dem Rückzug. Dabei hat entscheidend mitgewirkt eine Anfang Januar probeweise durchgeführte Bekämpfung der Flecken mit einem eigens dafür hergestellten Mittel, das sich als durchaus wirksam erweist.

Die Originalhöhle, in der die Schäden aufgetreten waren, ist nach wie vor hermetisch abgesperrt. Zugang gibt es nur für Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen. Als nächster Schritt ist eine spezialisierte Klimaanlage geplant, die eine erneute Bedrohung durch die schwarzen Flecken verhindern soll.

Nicht betroffen ist die Nachbildung der Originalhöhle, die nach wie vor für den Besucherverkehr geöffnet ist.

(SUD OUEST, 12. April 2008)

 

Frostschäden in Wein- und Obstbau

In der Nacht vom 6. zum 7. April haben unerwartet starke Nachtfröste mehr Schäden angerichtet als zunächst befürchtet worden war. Nach starken Schäden an Obstbaumplantagen im Département Lot-et-Garonne und Schäden am Wein im Muscadet hat es auch einige Anbaugebiete im Département Gironde erwischt. Dort sind im Südosten des Départements zum Teil erhebliche Schäden aufgetreten, wobei auffällt, das diesmal Gebiete betroffen waren, die bislang als relativ wenig frostgefährdet galten.

Der letzte große Frost, der dem Weinbau an der Küste zugesetzt hat, war am 21. April 1991

(SUD OUEST, 11. April 2008)

 

Auch dem Spargel ist es zu kalt.

Der Spargel wächst am besten, wenn es warm ist. Wenn nicht, wächst er auch, aber nicht in den Mengen, die die Spargelanbauer am liebsten verkaufen möchten. Derzeit sind die Ernteerträge in den Anbaugebieten von Blaye ebenso wie in den anderen südlicheren Regionen mit Spargelanbautradition noch zufriedenstellend. Dennoch wird beim Näherrücken des Endes der Spargelsaison am 15. Mai der Wunsch nach mehr Sonne immer lauter. Angesichts der Witterungsverhältnisse sind die Preise recht hoch: über 9 Euro für ein Kilo der besten Qualität.

(SUD OUEST, 9. April 2008)

 

Neues von der Eisenbahn

Nach hartnäckigem Drängen der Bahnkunden und langen Vorarbeiten der SNCF wird vom 6. Juli 2008 an die Zugfolge auf einigen Nahverkehrsstrecken, zu denen auch die Linie von Bordeaux nach Le Verdon zählt, auf ein neues System umgestellt. Dabei wird eine feste Taktfolge eingerichtet und die Abstände zwischen den Zügen werden verringert. Weiter werden die Abfahrtszeiten vereinheitlicht. So wird demnächst am Bahnhof X ein Zug nach Bordeaux  um 7.13 Uhr, 8.13 Uhr , 9.13 Uhr etc abfahren und in einer ähnlichen Zeitordnung ankommen.

(SUD OUEST, 8. April 2008)

 

Franzosen gegen Schnellabfertigung beim Essen

Eine repräsentative Unersuchung über die Essgewohnheiten der Franzosen hat zum Teil Erstaunliches zu Tage gefördert. 85% der Befragten erklärten, sie nähmen täglich drei Mahlzeiten ein. Das zumeist wenig ausgewogen zusammengestellte Frühstück wird dabei häufig eilig verschlungen, während die Mittagsmahlzeit immer häufiger am Arbeitsplatz eingenommen wird, wobei oft von zu Haus mitgebrachte Nahrungsmittel verzehrt werden. Unbestrittene Hauptmahlzeit ist das dîner, das von 99% der Befragten als besonders wichtig eingestuft wird.

Für die Mittagspause stehen im Durchschnitt 38 Minuten zur Verfügung (1975 noch 1 Stunde und 38 Minuten).

Die beliebtesten Gerichte der Franzosen waren 2007: 1. Kalbsfrikassee, 2. Couscous, 3. Miesmuscheln mit pommes frites, 4. Rindersteaks, 5. boeuf bourgignon.

1997 sah die Rangfolge so aus: 1. Quiche lorraine, 2. steak frites, 3. pot-au-feu, 4. Kalbsfrikassee, 5. Couscous.

Die Franzosen haben nach wie vor ein Faible für Restaurants mit traditioneller Küche, (70% der Befragten) gefolgt von den Liebhabern exotischer Restaurants und Pizzerien.

(SUD OUEST, 6. April 2008)

 

Wildschweinereien III: Unerwünschter Tourismus in Carcans

Manche Anwohner fühlten sich an eine Fabel Jean de la Fontaines erinnert, in der ein reicher Landbesitzer seine bewegungsunwilligen Söhne damit zur Arbeit bringt, dass er ihnen vorgaukelt, er habe in seinen Ländereien einen Schatz vergraben, was die Söhne zum Anlass nahmen, dieselben spatenschwingend zu bearbeiten.

Das, was sich kürzlich den Augen der Einwohner von Carcans bot, ließ literarisch Bewanderte spontan an diese Fabel denken, denn auf den ersten Blick gab es keine vernünftige Erklärung für den Sinn umfassender ziel- und planloser Umgrabeaktionen in Gärten, Frei- und Grünflachen.

Beim zweiten Blick offenbarte sich zwar nicht der Sinn dieser Aktion, aber immerhin deren Urheber: Wildschweine, die sich in neuerer Zeit immer öfter über das gärtnerische Ordnungsstreben hinwegsetzen und im wahrsten Sinne das Unterste nach oben kehren. Das Nachsehen haben die Geschädigten, denen außer ihrem Ärger nicht viel mehr bleibt, als stabile Zäune zu bauen und zu hoffen, dass in der nächsten Jagdsaison der Wildschweinbestand fühlbar reduziert wird, eine Hoffnung, die bislang meist am Überlebenswillen dieser intelligenten Wühler scheiterte.

(SUD OUEST, 5. April 2008)

 

Weinjahrgang 2007: im ganzen ordentliche Noten

Nach einer Woche ausgiebiger Verkostungen und Vorstellungen in Bordeaux haben die Experten Bilanz gezogen. Sie stufen die Weißweine des letzten Jahres als im ganzen gut ein (Likörweine und trockene weiße), während das Urteil über die Rotweine weniger einheitlich ausfällt. Diesen wird alles in allem bestätigt, dass sie dank der Fortschritte in der Technik der Weingüter kein Ausfall sind, dennoch sollten keine allzu großen Hoffnungen in ihre Haltbarkeit gesetzt werden. Die Empfehlung der Experten: bald verbrauchen, da kaum Aussicht besteht, dass diese Weine durch Lagerung gewinnen. Zudem: So wird Lagerplatz frei für den nächsten großen Jahrgang.

 (SUD OUEST, 5. April 2008)

 

Weniger Rettungsschwimmer an den Stränden

Wenn die staatlichen Planungen umgesetzt werden, wird es in der kommenden Sommersaison 10% weniger Rettungsschwimmer an den Stränden Aquitaniens geben. Die Reduzierung der vom Staat besoldeten CRS (Compagnie républicaine de sécurité) schwächt nach Meinung von Kritikern nicht nur die Kapazitäten bei Rettungsaktionen, sondern stellt auch eine Verminderung der Sicherheit dar, da die CRS neben ihrem Rettungsauftrag auch polizeiliche Befugnisse haben.

(SUD OUEST, 5. April 2008)

 

Zahlen zum Außenhandel der région Aquitaine

Die région Aquitaine, das sind die Départements  Dordogne, Gironde, Landes, Lot-et-Garonne undPyrénées-Atlantiques, kann mit dem Jahr 2007 durchaus zufrieden sein. Es gelang, einen Rekord-Außenhandelsüberschuss von 2,7 Milliarden Euro zu erzielen. Damit nimmt Aquitanien den sechsten Platz unter den Regionen Frankreichs ein, die einen Überschuss vorweisen können. Insgesamt hat Frankreich dabei ein Rekord-Defizit im Außenhandel von 52,1 Milliarden Euro eingefahren.

In absoluten Zahlen hat der Export Aquitaniens 13,257 Milliarden Euro erreicht (nach 11,441 Mrd Euro in 2005 und 12,872 Mrd Euro in 2007. Der Import summierte sich auf 10.551,4 Mrd Euro für 2007 (2005: 9,668 Mrd Euro, 2006: 10,057 Mrd Euro.

In der Rangfolge der Länder gingen 18% der Exporte in die USA, 17% nach Spanien, 9% nach Deutschland, 8% nach Großbritannien, 6,7% nach Asien und Ozeanien. Der Rest verteilt sich über eine Vielzahl von Ländern und Gebieten.

Mit Exporten in Höhe von 7,873 Mrd Euro nimmt das Départmeent Gironde den unangefochtenen Spitzenplatz in der Region ein (59,4% der Ergebnisse Aquitaniens).

An der Spitze der Exportgüter des Départments Gironde stehen mit 2,293 Mrd Euro Produkte der Luft- und Raumfahrtindustrie, gefolgt vom Wein mit 1,522 Mrd Euro (Steigerung von 8% gegenüber dem Vorjahr) und pharmazeutischen Produkten mit 1,221 Mrd Euro.

(SUD OUEST, 04. April 2008)

 

 

März 2008

 

Mitgefühl mit Petra

Eingeweihte wissen, dass Petra ein schwarzer Schwan ist aus Münster/Westf., dem das Schicksal einen bösen Streich gespielt hat, indem der besagte Schwan sich in ein überdimensioniertes Tretboot mit einer gewissen Schwanenähnlichkeit vergafft hatte und diesem Gegenstand seiner Liebe alles das entgegenbrachte, was Schwäne ihren Ehepartnern (das Wort ist durchaus am Platze, obwohl die Stabilität dieser Beziehungen bei Schwänen das inzwischen im menschlichen Bereich verbreitete Maß kräftig übertrifft) bieten. Alles natürlich nicht, denn das Schwanentretboot war und blieb ein Tretboot, was besagte Petra allerdings hartnäckig nicht zur Kenntnis nahm. Nach einer kurzen aber nicht dauerhaften Umorientierung auf einen tatsächlichen Schwan ist Petra nun zu ihrer ersten und großen Liebe zurückgekehrt: dem Schwanentretboot.

An diesem Punkt dieses Beziehungsdramas macht sich auch der SUD OUEST  seine Gedanken und berichtet wenn auch unter Verschweigen des Namens (Datenschutz oblige!), Petra sei untröstlich, denn der Gegenstand ihrer Liebe sei einfach verschwunden, freilich nicht auf Nimmerwiedersehen, sondern um einen neuen Anstrich zu bekommen. Und da setzt das Mitgefühl des SUD OUEST ein, der das verzweifelte Seufzen der allein gelassenen Petra registriert, allerdings keinen Ausweg aufzeigt.

Ist aber auch schwierig. Wer hat schließlich schon mal einen fehlgeleiteten Schwan bekehrt?

(SUD OUEST, 30. März 2008)

 

Sanierung des pont Saint-Jean in Bordeaux

Die 1965 fertiggestellte Spannbeton-Brücke hat eine grundlegende Sanierung erfahren, bei der 54 km Kabel zusammengefasst zu 114 Bündeln von jeweils 475 m Länge eingebaut worden sind. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten sind die daran Beteiligten zufrieden mit  ihrem Erfolg, denn eine Sanierung in diesem Ausmaß hat es zuvor weltweit noch nicht gegeben.

(SUD OUEST, 29. März 2008)

 

Wildschweinereien II: auch Obélix würde sich sorgen

Wie berichtet, sind die Wildschweinbestände in der région Aquitaine rasant angewachsen. Aus einem einst seltenen und gesuchten Jagdtier ist etwas geworden, was manche als Plage empfinden.

Dazu beigetragen haben freigelassene cochongliers (aus cochon/Hausschwein und sanglier/Wildschwein zusammengezogen), deren Züchter seit kurzem von den Jagdbehörden dingfest gemacht und den Gerichten übergeben werden. Ihnen wird vorgeworfen, heimlich und unerlaubt, Wild- und Hausschweine gekreuzt und die Ergebnisse dieser Paarungen freigelassen zu haben. Dadurch würden neben der Zunahme der Schäden durch Wildschweine (und ihre nicht lupenreinen Verwandten) irreparable Schäden am Erbgut der Schwarzkittel angerichtet. Diese genetische Umweltbelastung ist strafbar. Es wird mehrere Gerichtsverfahren gegen heimlich Züchter von cochongliers geben. Nachdem ein erster in Périgueux verurteilt worden ist, warten vier weitere auf  ihre Verhandlungen.  

(SUD OUEST, 29. März 2008)

 

 

Brocante und vide-grenier in Lesparre

Der Vélo-Club Médocain compétition organisiert am Samstag, d. 5. und am Sonntag d. 6. April einen Flohmarkt in Lesparre auf dem Platz an der Kirche. Für Getränke und einen kleinen Imbiss wird gesorgt.

(SUD OUEST, 28. März 2008)

 

Gefahr für den Maifisch

Der Maifisch (alosa alosa,  deutsch auch Alse) ist auch in Frankreich in höchster Gefahr. Dieser zu den Heringsartigen gehörende Fisch ,der einst auch in Deutschland ein wichtiger Speisefisch war, dort aber seit dem Ende des 19. Jhdts. faktisch ausgerottet war, ist nun auch in Frankreich in seinem Bestand äußerst bedroht. Aus diesem Grund wurde für fünf Jahre eine starke Reglementierung der Fänge im Gebiet, Garonne, Dordogne, Charente, Seudre und Leyre verfügt. Diese Massnahmen sind nach Meinung von Experten jedoch nicht streng genug. Pessimisten bezweifeln überdies, dass die Fangverbote für den großen Maifisch wirklich respektiert werden. So wie es aussieht, geht auch dieser Fisch einer höchst ungewissen Zukunft entgegen.

(SUD OUEST, 28. März 2008)

 

Der neue Gemeinderat von Grayan-et-L’Hôpital

Nach der ersten, nur für die Wahl des (alten und neuen) Bürgermeisters Serge Laporte und seiner Stellvertreter bestimmten Zusammenkunft hat der neue Gemeinderat in seiner zweiten Sitzung die Zuständigkeiten und Geschäftsbereiche innerhalb des Gemeinderats festgelegt.

Der 1. Stellvertreter des Bürgermeisters Gérard Cluzeau-Bon ist danach zuständig für die Bereiche Forst, Jagd, Straßenbau, Kanalisation, Gemeindecamping Le Gurp, Strandaufsicht. Er wird unterstützt von den Damen und Herren Bouchon, Chaigneau, Frenandez, Jouandeau, Lair, Signac, Tripota. Der 2 stellvertr. Bürgermeister Michel Martin ist zuständig für soziale und kulturelle Angelegenheiten, Kommunikation, Sport, Feste, Jugend Umwelt. Ihm stehen zur Seite die Damen und Herren Broustey, Devisschères, , Jayques, Jouandeau, Lair Signac, Tripota. Maryse Brostey, 3. stellvertr. Bügermeisterin bearbeitet die Sachgebiete Schule, , Kantine, Schülertransporte, Verwaltung der gemeindeeigenen Ferienhäuser. Sie wird unterstützt von den Damen und Herren Berton, Bouchon, Devisschères, Gonthier, Jouandeau. Dem vierten stellvertr. Bürgermeister obliegen die gemeindeeigenen Bauten, Material und Werkzeug, Gemeindearbeiten und schließlich das Personal der Gemeinde. Er wird unterstützt von den Damen und Herren Berton, Bouchon, Chaigneau, Jacques, Lair und Tripota.

Weiter wurden besetzt eine Reihe von interkommunalen Ausschüssen und Kommissionen, die für Aufgaben zuständig sind, die den Rahmen der Gemeinde Grayan-et-L’Hôpital überschreiten.

(SUD OUEST, 27. März 2008)

 

Probebohrungen für neue Brücke in Bordeaux

In der Garonne haben Probebohrungen begonnen, um den Untergrund für die Pfeiler der geplanten Brücke Bacalan-Bastide zu prüfen. Dazu werden von im Fluss verankerten Plattformen Bohrungen bis in Tiefen von 65 m niedergebracht, die den Statikern gesicherte Werte für die weitere Planung liefern sollen.

Die neue Klapp-Brücke soll bei 43 m Breite eine Länge von 500 m aufweisen und neben vier Autofahrbahnen zwei Spuren für Bus bzw. Straßenbahn und am Rand Wege für Radfahrer und Fußgänger haben. Die etwa 1,5 km flussabwärts vom pont de Pierre etwa auf halbem Wege zum pont d’Aquitaine projektierte Brücke soll die rue Lucien-Faure (linkes Ufer) mit dem boulevard André-Ricard auf dem rechten Ufer verbinden.

In abgesenktem Zustand wird die Brücke etwa die Höhe des pont de Pierre aufweisen, in aufgeklapptem Zustand erreicht sie die Höhe des pont d’Aquitaine. Geöffnet wird die Brücke einen Durchlass von 150 m Breite haben, so dass auch größere Schiffe so wie bisher in die Garonne einlaufen können.

Sollten die jetzt laufenden Untersuchungen zeigen, dass dem Bau der Brücke keine technischen Schwierigkeiten, könnte die eigentliche Bauphase, die drei oder vier Jahre beanspruchen wird, beginnen.

Sie könnte, wenn nicht eine gewichtige Front von Vereinen, die sich eindeutig gegen den Bau ausgesprochen haben, mit einem Verfahren zur Verhinderung des Brückenbaus vor dem Verwaltungsgericht Erfolg hat. Dazu kommt Widerstand von der Seite der UNESCO, die gedroht hat, durch den Brückenbau könnte Bordeaux seinen Titel als Weltkulturerbe verlieren,

(SUD OUEST, 27. März 2008)

 

Jetzt Gesetz: Pfingstmontag wieder Feiertag

Der Pfingstmontag ist nach einem Beschluss der Nationalversammlung in Frankreich wieder ein Feiertag für alle. Das allerletzte Wort hat allerdings der Senat, der darüber am 9. April befinden wird. (Mehr dazu in den Médoc-Notizen vom Januar 2008)

(SUD OUEST, 27. März 2008)

 

Bürgermeister von Grayan jetzt auch conseiller général

Serge Laporte (PS – parti socialiste), alter und neuer (sozialistischer) Bürgermeister von Grayan-et-L’Hôpital hat sich auch bei der Wahl des conseiller général des canton St-Vivien-de-Médoc durchgesetzt. Er erhielt, nachdem er bereits im ersten Wahlgang die meisten Stimmen, allerdings nicht die erforderliche absolute Mehrheit erhalten hatte, nunmehr 59,5% der abgegebenen 5592 Stimmen und schlug damit den bisherigen (konservativen) conseiller général J-.François Regère (UMP – Union pour un mouvement populaire), auf den 40,96% der Stimmen entfielen deutlich.

(SUD OUEST, 17. März 2008)

 

 

Tod des letzten Poilu

Im Alter von 110 Jahren ist Lazare Ponticelli, der letzte der 8,5 Millionen französischen Soldaten verstorben, die den Ersten Weltkrieg, für die Franzosen der Große Krieg (la Grande Guerre), aktiv erleben mussten. Er wird mit einem Staatstakt im Invalidendom in Paris geehrt, bevor er in seinem Heimatort in einer Familiengruft beigesetzt werden wird. Ursprünglich hatte er die für ihn vorgesehen Ehrung nicht annehmen wollen, dann, nachdem der vorletzte seiner Kriegskameraden von anderthalb Monaten verstorben war, doch zugestimmt.

Im ersten Weltkrieg haben 1,4 Millionen französische Soldaten den Tod gefunden, die meisten von ihnen auf den mörderischen Schlachtfeldern im Norden Frankreichs: 900 Gefallene pro Tag über 51 Monate vom 1. August 1914 bis zum 11. November 1918.

Der schrecklichen Bilanz müssen 3 Millionen Verwundete und 1 Million Kriegsversehrte oder Gaskriegsopfer hinzugefügt werden.

Das Wort Poilu, das zum festen Begriff für die französischen Soldaten des Ersten Weltkriegs geworden ist, ist lange vor diesem Krieg in Gebrauch gewesen. Es bezog sich ursprünglich auf die als besonders draufgängerisch eingeschätzten Soldaten aus Paris und seinen Vororten, wurde dann aber im Stellungskrieg auf alle in den Schützengräben kämpfenden Franzosen angewendet, die nur selten Zeit und Gelegenheit fanden, sich zu rasieren. (franz.: poilu – behaart)

(SUD OUEST, 13. März 2008)

 

Entscheidung gegen Waldbesitzer in La Teste

Die Einwohner von La Teste, Arcachon und Lège-Cap-Ferret können weiterhin ihren Bedarf an Brenn- oder Nutzholz aus dem Waldgebiet von La-Teste-de-Buch decken. So hat nach 20 Jahren Rechtsstreit die erste Zivilkammer des Tribunal de grande instance von Bordeaux entschieden.

Die Eigentümer wollten dieses Nutzungsrecht, das nach ihrer Ansicht sowohl ihren wirtschaftlichen Interessen als auch der Regeneration des Waldes schadet, abschaffen lassen, aber das Gericht entschied anders. Das Recht, um das es hier geht, entstand am Ende des Mittelalters, als der Seigneur Jean de Foix den Bauern, die seine Ländereien bearbeiteten, das Recht gewährte, sich in dem fraglichen Waldgebiet mit dem Holz zu versorgen, das sie für ihren eigenen Bedarf benötigten. Die heutigen Besitzer von Waldstücken, die einst Jean de Foix gehörten, sind allerdings der Meinung, in ihr Eigentumsrecht werde unzumutbar eingegriffen. Damit stehen sie im Widerspruch zu den Gemeinderatsmitgliedern und zu der Vereinigung zur Verteidigung der Gewohnheitsrechte. Gut möglich, dass Einspruch gegen die Entscheidung des Gerichts erhoben wird und dann die Gerichte erneut in Aktion treten müssen.

(SUD OUEST, 13. März 2008)

 

Bio-Diesel aus Bassens

Nach dem Beginn der Testphase im Januar wird jetzt in der ersten Bio-Diesel-Anlage im Südwesten Frankreichs die Produktion zügig hochgefahren. Nachdem 60 Mio Euro investiert worden sind, sollen jährlich 250.000 to Bio-Diesel (franz.: le biodiesel oder le diester) aus Raps und Sonnenblumen hergestellt werden, die zu 90% aus regionaler Produktion stammen.

Der in Bassens hergestellte Bio-Diesel wird in ein Tanklager nach Ambès transportiert, wo er mit herkömmlichem Dieselkraftstoff auf Erdölbasis vermischt wird. Derzeit werden 5,75% Biodiesel zugesetzt, bis 2010 soll der Anteil auf 7% gesteigert werden.

Wie bei so manchen Produktionsabläufen ist auch bei der Bio-Diesel-Produktion der Automatisierungsgrad sehr hoch, so dass nur wenig neue Arbeitsplätze, in diesem Fall 20, entstehen.

(SUD OUEST, 13. März 2008)

 

Kurioses von den Gemeinderatswahlen II

In Bassane, einer kleinen Gemeinde des Départements Gironde hat sich etwas ereignet, was vielleicht nur im französischen Wahlsystem möglich ist.

In dieser Gemeinde hatte der bisherige Bürgermeister beschlossen, sich nicht mehr zur Wahl zu stellen. Obwohl er deshalb auf keiner der zur Wahl angetretenen Listen erschien, war sein Erstaunen am Abend des Wahltages groß, denn die Auszählung der abgegebenen Stimmen ergab, dass der alte Bürgermeister mit überwältigender Mehrheit, wenn auch gegen seinen Willen, eine Wahl gewonnen hatte, bei der sich nicht als Kandidat präsentiert hatte. Dafür hatten ihn 55 der 58 Wähler der Gemeinde zusätzlich auf die Kandidatenliste gesetzt (was in Gemeinden mit weniger als 3500 Einwohnern bei Kommunalwahlen in Frankreich möglich ist).

Der alte Bürgermeister ist damit wieder Mitglied des Gemeinderats, der ihn, kaum anders vorstellbar, umgehend wieder zum Bürgermeister wählen wird.

(SUD OUEST, 11. März 2008)

 

Wiederauferstehung des cru bourgeois

Nach dem verwaltungsgerichtlich verfügten Verbot der Verwendung der Bezeichnung cru bourgeois zeichnet sich jetzt ein Weg ab, der diese von den Erzeugern begehrte Klassifizierung auf eine neue Basis stellt. Die Initiatoren dieser Neuorientierung wollen durch jährliche Einstufungsprozeduren erreichen, dass die Qualitätsbewertungen aussagekräftiger, flexibler  und für die Käufer zweckmäßiger werden.

Nach dem Verwaltungsgerichtsentscheid vom Februar 2007 ist die Verwendung des Prädikats cru bourgeois nach altem Modus nur bis zum Jahrgang 2006 zulässig. Da die Zeit drängt, soll nun ein beschleunigtes und vereinfachtes Verfahren angewendet werden, um die Einstufung der Weine durchzuführen. Damit wäre es möglich, auch für den Jahrgang 2007, sobald er auf den Markt kommt, die begehrte Kennzeichnung zu erhalten.

(SUD OUEST, 11. März 2008)

 

Kurioses von den Gemeinderatswahlen I

Die Kuriosität ereignete sich zwar nicht in „unserem“ Département Gironde sondern im Gers (32) in dem kleine Ort Ordan-Larroque unweit der Départements-Hauptstadt Auch. Auch dort wurden am 8. März Wahlen zum Gemeinderat durchgeführt, die jedoch ein überraschendes Ergebnis hatten. Nach achtstündiger Auszählung, Nachzählung, Kontrollzählung und nochmaliger Zählung der Stimmen stellte sich heraus, dass – rekordverdächtig – nicht ein einziger der angetretenen Kandidaten eine Mehrheit der Wähler hinter sich versammeln konnte.

Die Erklärung für dieses ungewöhnliche Resultat liegt in der Gemeinde selbst begründet, in der sich mehrere politische Lager ohne Kompromissbereitschaft gegenüberstehen. Ungewöhnlich hoch auch die Zahl der Kandidaten: 6% der Wahlberechtigten haben sich aufstellen lassen und so für eine Zersplitterung ungewöhnlicher Art gesorgt.

Der zweite Wahlgang am kommenden Sonntag wird aber auch hier zumindest für statistische Klarheit sorgen, denn dann ist gewählt, wer die meisten Stimmen bekommen hat, ohne dass eine absolute Mehrheit erreicht werden muss.

(SUD OUEST, 10. März 2008)

 

Schwerer Sturm in Frankreich

Zum Glück für den Südwesten Frankreichs haben sich die Unwetterwarnungen für den 1. März, an dem vor Orkanböen weit über 100 km/h gewarnt wurde, als nicht begründet erwiesen. Es gab zwar einen Sturm, der jedoch keine ernsthaften Schäden in Euronat verursachte. Der starken Brandung fielen allerdings Teile der bis dahin intakten Strandabgänge zum Opfer.

(UM 10. März 2008)

 

Wieviel verdient ein Bürgermeister in Frankreich?

Gemeint ist nicht die beliebte, letztlich aber ineffektive Frage, ob er das, was er erhält, auch wert ist, sondern die wertfreie Information darüber, wieviel Geld auf dem Konto eines Bürgermeisters monatlich ankommt für seine Tätigkeit als Chef einer Gemeindeverwaltung.

Die Höhe der Bezüge wird vom Gemeinderat festgesetzt, der dabei allerdings an vom Gesetzgeber festgelegte Grenzen gebunden ist.

In Gemeinden unter 500 Einwohnern kann der Maire maximal 632,85 € erhalten, in Gemeinden zwischen 501 und 999 Einwohnern sind es 1.154,02 €.

Bei Gemeinden zwischen 1000 und 3499 Einwohnern sind es 1.600,73 €, bei Gemeinden zwischen 3500 und 9999 Einwohner 2.419, 72 € und bei Gemeinden zwischen 10.000 und 19.999 Einwohnern 2.419, 72 €.

In Gemeinden zwischen 20.000 und 49.999 Einwohnern kann er bis zu 3350, 38 € erhalten, in Gemeinden zwischen 50.000 und 99.999 Einwohner können es  4094,90 € werden.

Bei noch mehr Einwohnern gibt es 5.397,83€. Das ist der Höchstbetrag der auch für die Großstädte Paris, Marseille und Lyon gilt.

Diese Beträge können aufgestockt werden, wenn die fragliche Gemeinde z. B. Hauptstadt eines Départements ist oder eine besondere touristische Bedeutung hat.

Da alle genannten Beträge voll der Steuerpflicht unterliegen, ist nahezu sichergestellt, dass die Entscheidung eines Kandidaten, sich für das Amt eines Bürgermeisters zu bewerben, nur in Ausnahmefällen von finanziellen Erwägungen gesteuert wird.

(Le Figaro, 10. März. 2008)

 

 

Zahlen zum Département Gironde

Das Département hat eine Gesamtfläche von 1,02 Mio ha.

Davon sind 500.000 ha bewaldet, 258.000 ha werden landwirtschaftlich genutzt. Der Rest (immerhin 264.000 ha) wird von Straßen, Häusern etc. eingenommen.

Von den landwirtschaftlichen Flächen werden genutzt 160.000 ha für den Anbau von Wein, 43.000 ha für den Anbau von Getreide und ebenefalls 43.000 als Weideflächen.

Das Départment zählt 10.500 landwirtschaftliche Betriebe (Durchschnittsgöße 25 ha). Sie beschäftigen 67.000 Personen. Damit nimmt das Département Gironde den ersten Platz in Frankreich ein.

Holzernte und –verwendung im Département:

Konstruktionsholz:                1.696.000 m³

Spanholz:                                 1.124.000 m³

Brennholz:                                    38.000 m³

Sonstiges Industrieholz:           7.000 m³

(SUD OUEST, 7. März 2008)

 

Kommunalwahlen 2008 in Grayan

Insgesamt wenig Überraschendes in Grayan und Umgebung: Fast durchgehend sind die bestehenden Machtverhältnisse bestätigt und fortgeschrieben worden.

Der derzeitige (und künftige) Bürgermeister von Grayan, Serge LAPORTE, hat ein Ergebnis, von dem deutsche Politiker vergeblich träumen.

Seine Wiederwahl ist nur noch eine Formsache.

 

Folgende Kandidaten wurden im ersten Wahlgang gewählt:

 

Alain BOUCHON                            89.25%       598 Stimmen

Serge LAPORTE                           88.96%       596 Stimmen

Maryse BROUSTEY                     87.91%        589 Stimmen

Alain GONTHIER                           87.91%        589 Stimmen

Michel MARTIN                             87.61%        587 Stimmen

Jean Christophe LAIR                87.31%        585 Stimmen

Christian TRIPOTA                      86.87%        582 Stimmen

Laurent JACQUES                       86.57%       580 Stimmen

Murielle DEVISSCHERE               85.67%       574 Stimmen

Claude FERNANDEZ                     85.67%      574 Stimmen

Denis CHAIGNEAU                       84.63%      567 Stimmen

Alain BERTON                               84.48%      566 Stimmen

Jean-François JOUANDEAU      83.43%      559 Stimmen

(Le Figaro, 10. März 2008)

 

 

Kurzinfo zu Gemeinderatswahlen in Frankreich:

Wie wird gewählt?

 

    1. a) in Gemeinden von weniger als 3500 Einwohnern:

Die Wahlberechtigten wählen die Gemeinderatsmitglieder für 6 Jahre in geheimer direkter Wahl nach dem Mehrheitswahlrecht mit Listen in zwei Wahlgängen (falls die Wahl nicht schon im ersten Wahlgang entschieden ist).

Die Listen können panaschiert werden (d.h. der Wähler kann Kandidaten aus verschiedenen Listen wählen).Es ist möglich, Kandidaten zu streichen oder hinzuzufügen, ohne dass die Wahl ungültig wird.

Im ersten Wahlgang gewählt sind die Kandidaten, die die absolute Mehrheit (50% + 1Stimme) erreicht haben, sofern die erreichte Stimmenzahl größer ist als 25% der Wahlberechtigten. Für die noch nicht vergebeben Sitze wird ein zweiter Wahlgang veranstaltet.

Beim zweiten Wahlgang sind die Kandidaten gewählt, die die meisten Stimmen auf sich vereinigt haben.

Nach der Gemeinderatswahl tritt der Gemeinderat so schnell wie möglich zusammen. Er wählt aus seiner Mitte den Bürgermeister und die Stellvertreter.

 

    1. b) in Gemeinden mit mehr als 3500 Einwohnern ist das Panaschieren nicht möglich. Ebenso sind Streichungen und Hinzufügungen von Kandidatennamen nicht zulässig

(UM, 10. März 2008)

 

 

 

Zu trockener Herbst/Winter 2007/08

In Frankreich haben im landesweiten Durchschnitt der Herbst und der Winter rund 25% weniger Regen gebracht als im langjährigen Mittel. Im Südwesten ist die Bilanz noch schlechter: dort fehlen rund 50% der sonst üblichen Niederschlagsmengen. Damit zählt der zu Ende gehende Winter zu den drei trockensten seit 1950. Schuld daran sind die seit September nur kurzfristig unterbrochenen Hockdrucklagen mit viel Sonne und überreichlichem blauen Himmel. Die Tendenzwende im Januar hat nicht ausgereicht, um die Defizite aufzufüllen, sie hat aber immerhin dafür gesorgt, dass die Fehlmengen nicht noch größer ausfielen.

Die sechs Monate von Anfang September bis Ende Februar sind normalerweise die Periode, in der die Gewässer und vor allem die Grundwasservorräte aufgefüllt werden. Werden sie das nicht, können sie in der im März beginnenden Vegetationsperiode nicht die Wassermengen bereitstellen, die die Pflanzenwelt anfordert.

Vermutungen, die ausgebliebenen Niederschläge gingen auf das Konto der Klimaerwärmung werden von den Experten zurückgewiesen. Sie sehen darin normale Schwankungen in einem gemäßigten Klima. Sie sind sich auch sicher, dass eine massive Dürrekatastrophe im kommenden Sommer nur dann nicht eintritt, wenn es von nun an regnet, regnet und noch mal regnet.

(SUD OUEST, 5. März 2008)

 

Viele Ausländer ohne Stimmrecht bei Kommunalwahlen in Frankreich

Während die aus den Ländern der Europäischen Union stammenden Ausländer, nach Erledigung einiger kleinerer bürokratisch notwendiger Schritte in ein Wählerverzeichnis  in Frankreich aufgenommen werden können, besteht diese Möglichkeit für rund 60.000 Einwohner und Steuerzahler im Südwesten Frankreichs nicht, da sie nicht aus dem Kreis der privilegierten Länder stammen, die Mitglieder der EU sind.

Für die Betroffenen ist nicht leicht zu verstehen, dass sie, die bereits seit Jahrzehnten in Frankreich verwurzelt sind und noch dazu oft aus ehemaligen französischen Kolonien stammen,, nicht wählen dürfen, während EU-Bürger, die erst seit relativ kurzer Zeit ihre Vorliebe für Frankreich entdeckt haben, scheinbar mühelos in den Genuss des aktiven und passiven Wahlrechts, zumindest bei Kommunalwahlen, kommen.

(SUD OUEST, 4. März 2008)

 

Wo die Sterne fallen

Von manchen mit Zittern, von den meisten aber mit Spannung und Neugier erwartet: der rote Michelin-Führer  2008 erscheint am 6. März in den französischen Buchhandlungen. Unabhängig davon, ob man seine Einschätzungen mag und teilt oder nicht, dieser Führer stellt eine Macht dar, die in der französischen Gastronomie kaum unterschätzt wird. Von der Ausgabe 2007 wurden immerhin 380 000 Exemplare verkauft.

Auch dieser Führer spiegelt wider, dass Frankreich ein Land ist mit bevorzugten und eher vernachlässigten Gegenden, zu denen auch einige Departements im Südwesten gehören. Daher ist kaum verwunderlich, dass auch die vom Michelin mit Sternen bedachten Restaurants geographisch alles andere als gleichmäßig verteilt sind. Nach Départements geordnet, entfallen 7 auf  Dordogne, 8 auf Landes, 10 auf Gironde, 1 auf Charente und 3 auf Charente Maritime.

 

Von den 42 im Südwesten durch Zuerkennung von einem oder mehreren Sternen geadelten Restaurants befinden sich einige in (noch) erreichbarer Nähe:

Château Cordeillan-Bages, Pauillac, 2 Sterne ;

l’Hostellerie de Plaisance, Saint-Émilion, 2 Sterne

Le Chapon Fin, Bordeaux, 1 Stern;

Le Pavillon des Boulevards, Bordeaux, 1Stern;

Le Saint-James, Bouliac, 1 Stern;

La Cape, Cenon, 1 Stern;

Jean-Marie Amat, Lormont, 1 Stern;

La Guériniére, Gujan-Mestras, 1 Stern,

Claude Darroze, Langon, 1 Stern.

(SUD OUEST, 4. März 2008)

 

Flugzeug auf Tauchstation

Eine am 12. Februar 2008 in die Gironde gestürzte Mirage 2000 N wurde nach längeren Vorbereitungen geborgen. Für den für die Bergung des verunglückten Jagdflugzeugs verantwortlichen Marineoffizier wurde damit ein Wettlauf gegen die Zeit gewonnen, bevor die hohen Koeffizienten der Hochwasser in den kommenden Tagen dies nahezu unmöglich gemacht hätten. Auch so waren die Arbeiten schwierig genug. Die Taucher hatten unter Wasser meist nur 20 cm Sichtweite, und dies bei ungemütlichen Wassertemperaturen.

Das nunmehr an die Oberfläche zurückgebrachte Flugzeugwrack wird auf der Militärbasis von Mérignac vollständig zerlegt und analysiert, um die Ursache des Absturzes herauszufinden.

Bislang weiß man nur, dass die Maschine technische Probleme hatte, die den Piloten veranlassten, auf das Meer hinauszufliegen, um einen möglichen Absturz über bewohntem Gebiet zu vermeiden. Als die Schwierigkeiten nicht mehr zu beherrschen waren, sind der Pilot und sein Navigator mit ihren Schleudersitzen ausgestiegen. Sie wurden nach knapp einer Stunde wohlbehalten gerettet.

(SUD OUEST, 3. März 2008)

 

 

Februar 2008

 

Die Robinie, eine Alternative

Die Société forestière du Médoc ist die einzige Firma im Médoc, die die Robinie wirtschaftlich nutzt, die nach ihren Aussagen viel zu lange nicht die Beachtung gefunden hat, die sie eigentlich verdient hätte. Auch die Bienenzüchter verfolgen die Bemühungen um verstärkte Nutzung dieses Baumes mit Interesse, weil seine Blüten mengenmäßig sehr gute und sehr wohlschmeckende Erträge liefern. Die in dieser Beziehung besonders geschätzten Arten stammen aus Ungarn.

Die Waldwirtschaft beabsichtigt einen verstärkten Einsatz der Robinie (Robinia pseudoacacia), die oft (fälschlich) als Akazie angesprochen wird, obwohl die Robinie mit der zur Familie der Mimosengewächse gehörenden Akazie (acacia) trotz einiger Gemeinsamkeiten (gefiederte Blätter, Dornen) nicht besonders nahe verwandt ist.

In Frankreich gibt es insgesamt 130 000 ha mit Robinien bestandene Flächen, von denen 8600 ha im Département Gironde (davon 2500 ha im Médoc) zu finden sind, das damit in dieser Beziehung den ersten Platz unter den Départements einnimmt und außerdem die größte zusammenhängende Robinienfläche vorweisen kann.

Seit 1994 läuft ein Forschungsprogramm, das die Kenntnisse um und über die Kultur der Robinie voranbringen soll. Bis jetzt weiß man schon, dass die Robinie mit armen, sandigen Böden zurechtkommt und diese sogar verbessern kann.

Unter Umweltgesichtspunkten nicht zu verachten ist schließlich die Möglichkeit, Robinienholz anstatt problematischer Tropenhölzer einzusetzen, da es besonders witterungsbeständig ist und als vollwertige Alternative zu Teakholz oder chemisch behandelten Hölzern eingesetzt werden kann.

Es wird inzwischen zunehmend mehr eingesetzt für Gartenmöbel, Holzterrassen etc., wobei die zur Verfügung stehenden noch begrenzten Mengen einen Einsatz in größerem Stil noch verhindern.

(SUD OUEST, 27. Febr. 2008)

 

Verkaufsschlager Falcon

Auf der Bilanzpressekonferenz des Flugzeugbauers Dassault gab es tiefschwarze Zahlen. Der Gewinn im letzten Geschäftsjahr ist um 40% gegenüber dem vorhergehenden auf 382 Mio Euro nach Steuern gestiegen. Dieser Sprung nach oben ging im wesentlichen auf die Verkaufserfolge des Geschäftsflugzeugs Falcon zurück, von dem 2007 70 Exemplare ausgeliefert wurden. Diese Tendenz wird sich im laufenden Jahr fortsetzen, denn das Unternehmen konnte 212 Verkaufsverträge abschließen. Diese Entwicklung wird begeleitet von einer geographischen Diversifizierung der Kaufinteressenten. War bis vor kurzem der Hauptsabsatzmarkt in den USA zu finden, kommt jetzt verstärkte Nachfrage aus dem Nahen und Mittleren Osten. Dort waren bislang vor allem die Familien der Herrscherhäuser als Flugzeugkäufer aufgetreten, die jedoch wegen ihrer Reisegewohnheiten große Maschinen bei Airbus oder Boeing orderten. Inzwischen sind auch vermögende Geschäftsleute auf den Geschmack gekommen und legen sich eigene Flugzeuge zu. Da sie in weniger großen Verbänden reisen, kommen sie mit Maschinen der Größenordnung der Falcon aus. Zunehmende Nachfrage kommt auch aus dem asiatischen Raum sowie aus Russland und Brasilien.

Für Kaufinteressenten allenfalls schlecht: Die Lieferfristen haben zugenommen, obwohl die Fertigungsanlagen in Mérignac ausgeweitet worden sind.

(SUD OUEST, 22. Febr. 2008)

 

Europäer in Le Porge an den Urnen

Die Kommunalwahlen 2008 bieten in Frankreich nicht zum ersten Mal EU-Ausländern die Möglichkeiten zur Teilnahme. Die bestand in Frankreich nach der Verabschiedung des Gesetzes im Jahre 2000 , das in Umsetzung der Maastrichter Verträge die erforderlichen Rechtsvorschriften fixierte, erstmals 2001. Sie wurde jedoch nicht zuletzt wegen der zu absolvierenden Prozeduren und der einzuhaltenden Fristen nur selten genutzt.

In Le Porge haben sich 29 EU-Bürger (13 Portugiesen, sieben Spanier, fünf Belgier, zwei Niederländer, ein Deutscher und eine Engländerin) in die Wählerlisten eintragen lassen, das sind 1,8% der Wahlberechtigten.

(SUD OUEST, 21. Febr. 2008)

 

Zweiradkontrollen in Bordeaux

Im letzten Januar hat der zuständige Staatsanwalt die Ordnungshüter in Bordeaux angehalten, unnachsichtig vorzugehen gegen Zweiradfahrer, die gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Vor allem im Visier sind die Radfahrer, denen vorgeworfen wird, sich besonders skrupellos über die bestehenden Vorschriften hinwegzusetzen. Dabei sind die Zahlen alarmierend: Im Januar wurden in Bordeaux 50 Unfälle registriert, in die Zweiradfahrer verwickelt waren, bei insgesamt 55 Unfällen im gesamten Département Gironde.

Im Januar erhielten 304 Radfahrer, 166 Mopedfahrer und 22 Motorradfahrer Strafmandate in Bordeaux.

(SUD OUEST, 21. Febr. 2008)

 

Behinderung des Eisenbahnverkehrs zu Pfingsten

Beginnend mit dem 8. Mai wird das Pfingstwochenende in Bordeaux für den Eisenbahnverkehr eine Reihe von Verzögerungen und Behinderungen bringen, weil die neue Eisenbahnbrücke über die Garonne in Betrieb genommen wird. Dass sich da etwas zusammenbraute, konnten Reisende, die für diese Zeit im Internet TGV-Plätze buchen wollten, bereits seit einiger Zeit vermuten, da sie ihre gewohnten Züge nicht fanden. Die Erklärung dafür liegt in der Schließung der Eisenbahnbrücke für 72 Stunden von Donnerstag, 8. Mai, 12.00 Uhr bis Sonntag, 11. Mai, 12.00 Uhr.

Am 8. Mai wird der letzte Zug nach Bordeaux um 7.15 Paris verlassen und dort um 10.30 Uhr eintreffen. Nach diesem Zeitpunkt ist Libourne vorläufige Endstation für den Bahnverkehr. Von dort geht es weiter mit einer Busverbindung zum Gare St. Jean in Bordeaux, wo dann wieder Züge für die Weiterfahrt nach Süden bereitstehen. Reisende mit dem Ziel Bordeaux werden mit Regionalzügen bis Cenon am nördlichen Stadtrand gebracht, wo Anschluss an die Straßenbahn besteht. Für Züge von anderen Ausgangsbahnhöfen im Norden (Nantes, La Rochelle, Saintes) ist vorläufige Endstation in Saint-Mariens (nördl. der Gironde) mit Anschluß an das Busnetz zur Weiterfahrt zur Gare St. Jean.

Reisende mit Zielen im Norden können in ungekehrter Richtung in Libourne den TGV erreichen, wozu sie in Cenon einen Regionalzug nehmen können, während Züge nach Nantes oder La Rochelle von Saint-Mariens abgehen.

Reisende aus dem Süden werden von der Gare St. Jean mit Bussen zu den Anschlussbahnhöfen transportiert.

Allen Reisenden, die über Pfingsten Züge benutzen wollen, die sonst Bordeaux passieren oder erreichen, sollten sich eingehend nach den Ausweichfahrplänen erkundigen und neben Geduld zusätzliche Zeit einplanen, besonders dann, wenn sie anschließend Flugverbindungen erreichen wollen.

Dabei ist rechtzeitige Buchung angeraten, denn zwischen Paris und Libourne wird nur die Hälfte der Zügen fahren, die sonst an Pfingstwochenenden eingesetzt werden.

(SUD OUEST, 21. Febr. 2008)

 

Kommunalwahl in Bordeaux

Nach der neuesten Umfrage wird der derzeitige Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé (UMP) im ersten Wahlgang mit 51% der Stimmen erfolgreich sein. Sein nächster Verfolger, der Sozialist Alain Rousset kann nur auf 37% hoffen.

Aufschlussreich sind die Prioritäten der Wähler über diese Personalentscheidung hinaus. Für 36% der Befragten steht die Sicherheit des Arbeitsplatzes an erster Stelle, mit 35% gefolgt von der Sorge um eine gute und erschwingliche Wohnung. Diese beiden Dinge stehen in der Gruppe der 25 bis 50-jährigen oben auf der Liste, während bei den 18-24-jährigen sich mit 20,7% deutlich weniger Gedanken um Arbeitsplätze machen. Dagegen steht in dieser Altersgruppe bei 44,1% die Sorge um die Wohnung obenan.

Den insgesamt dritten Platz nehmen bei der Gesamtheit der Befragten Umweltfragen ein, an vierter Position kommt bei 25% die Sauberkeit der Stadt, dicht gefolgt mit 24% von Kultur und Freizeit. Für 20% ist die sparsame Verwendung der öffentlichen Gelder gleichauf mit Fragen der älteren Generation wichtig, während 19% besonderes Gewicht auf die wirtschaftliche Entwicklung legen.

(SUD OUEST, 21. Febr. 2008)

 

Bald ein Engländer im Gemeinderat von St.Vivien?

Nicht unmöglich, wenn Malcolm Barrie Baldwin, der seit zwei Jahren in St-Vivien-de-Médoc lebt, gewählt wird. Der hat sich, nachdem er zwanzig Jahre in Frankreich gelebt hat, entschlossen, sich im Médoc niederzulassen und in die lokale Politik einzusteigen. Nachdem diese Entscheidung gefallen war, hat er sich der von Laurent Leclercq angeführten Liste „Bâtir ensemble notre avenir“ angeschlossen, auf der er den zehnten Platz einnimmt. Dass das überhaupt geht, verdankt er den Verträgen von Maastricht aus dem Jahre 1992, in denen festgelegt wurde, dass EU-Bürger in den Staaten der Union sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht ausüben können, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das aktive Wahlrecht bedeutet, dass man wählen kann, das passive, dass man gewählt werden kann. Für Laurent Leclercq ist die Entscheidung, einen Engländer in seine Liste aufzunehmen ein Beweis dafür, dass man im Médoc gastfreundlich und weltoffen ist. Inzwischen sagt er, man hätte noch einen Deutschen und einen Spanier dazugewinnen sollen. Vielleicht beim nächsten Mal.

(Wenn Sie mehr zum Wahlrecht bei Kommunalwahlen in Frankreich erfahren wollen, finden Sie weitere Informationen in unserer Rubrik IFE-News.)

(SUD OUEST, 20. Febr. 2008)

 

 

Sinkende Immobilienpreise ?

In den letzten zehn Jahren haben die Immobilenpreise in  Südwestfrankreich nur eine Entwicklung gehabt : nach oben. Nun scheint eine Trendumkehr in Sicht, die aber noch nicht sicher ist. Es ist fraglich, ob Kaufinteressenten noch weiter warten sollen, oder ob ihnen geraten werden soll, die derzeit günstigen Zinsen für die Finanzierung zu nutzen. Die sind zwar nicht spektakulär, aber doch immerhin um 0,10% im letzten Monat gesunken. Derzeit werden für Immobilienhypotheken 4,75% verlangt bei einer Zinsbindung über zwanzig Jahre und 4,85% für 25 Jahre. Es wird erwartet, dass dieses Niveau bis Ende 2008 erhalten bleiben wird.

(SUD OUEST, 18. Febr. 2008)

 

Positive Kriminalstatistik im Großraum Bordeaux

Innerhalb von fünf Jahren hat die Zahl der bei der Polizei angezeigten Einbruchsdelikte in den Stadtrandgebieten von Bordeaux nahezu um die Hälfte abgenommen: von 1223 im Jahre 2002 auf 655 im Jahr 2007.

Deutlich abgenommen hat auch die Anzahl der Autodiebstähle. Für die Polizei besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Verhaftungen von Bandenführern und dem anschließenden Rückgang von Delikten.

Unzufrieden ist die Polizei mit der Entwicklung der Sicherheit im Straßenverkehr. Hier sollen weiter gezielt die (inzwischen recht zahlreichen und messgenauen) zur Verfügung stehenden Radargeräte für Geschwindigkeitskontrollen eingesetzt werden.

(SUD OUEST, 16. Febr. 2008)

 

Wie geht es weiter mit dem geplanten Gastankerhafen in Le Verdon ?

Nach einer Reihe zum Teil bewegter Veranstaltungen, hat die mit der Wahrnehmung der öffentlichen Auseinandersetzung um dieses Projekt (commission du débat public du projet de terminal méthanier du Verdon) betraute Institutiondie Ergebnisse ihrer Veranstaltungen vorgelegt. Zentrale Aussage darin ist die Feststellung, dass das Projekt Gastankehrhafen in Le Verdon in der ansässigen Bevölkerung kaum Befürworter findet.

Für die Gesellschaft 4Gaz, die das umstrittene Bauvorhaben durchführen und betreiben will, stellt sich damit die Frage, ob man bei den ursprünglichen Planungen bleibt oder ob man sich dem massiven Widerstand der Projektgegner beugt und aufgibt.

Derzeit liegen noch keine Anzeichen vor, die erlauben würden, das weitere Vorgehen von 4Gaz einzuschätzen.

Dafür liegt der 66 Seiten umfassende Bericht der commission du débat public du projet de terminal méthanier du Verdon vor, der im Internet gut zugänglich ist (wenn auch die an mehreren Stellen veröffentlichten fehlerhaften Links den Zugang nicht erleichtern):

 

http://www.debatpublic-leverdon.org/docs/cr-final/compte-rendu.pdf

 

Wenn 4Gaz sich nicht von dem bereits erkennbar gewordenen Widerstand abschrecken lässt und das umstrittene Projekt weiter verfolgt, müsste die Gesellschaft beim Präfekten des Départements Gironde eine förmliche Baugenehmigung beantragen, deren Bearbeitung bis zu einem zustimmenden oder ablehnenden Bescheid rund zwei Jahre dauern würde.

Die ersten Reaktionen auf den Bericht der Kommission zeigen, dass die Gegner des Gastankerhafens weiterhin entschlossen sind, alles zu tun, um dem Vorhaben von 4Gaz Widerstand entgegenzusetzen.

(SUD OUEST, 14. Febr. 2008)

 

Gutes Jahr für das Museum am Phare de Richard

Der Trägerverein des Phare de Richard hat in seiner Jahreshauptversammlung eine insgesamt positive Bilanz gezogen. Danach war das Jahr 2007, vielleicht sogar wegen des schlechten Sommers, günstig für das Museum, das zwischen April und Oktober 2007 von mehr als 10.000 Besuchern frequentiert worden ist.

(SUD OUEST, 11. Febr. 2008)

 

Ausbau der alten RN 215 – schlechte Perspektiven

Auf einer Versammlung Anfang Februar 2008 in Le Verdon, auf der es um den Ausbau der alten Route Nationale 215, nunmehr RD 1215, ging, wurde erkennbar, dass Planungen, die diese Strasse betreffen, nicht mit hoher Dringlichkeit betrieben werden.

Weder für die seit langem geforderten Umgehungsstraßen für Listrac und Lesparre noch für den vierspurigen Ausbau der alten RN 215 sind zur Zeit nennenswerte Mittel eingeplant, die erlauben würden, auf eine baldige Realisierung der vorstehend genannten Straßenbauten zu hoffen.

Für Lesparre bedeutet dies, dass die Ortsdurchfahrt in den nächsten Jahren besonders während der Saison ein zeit- und nervenraubendes Nadelöhr bleibt.

(SUD OUEST, 11. Febr. 2008)

 

Zuwachs beim Straßenbahnnetz in Bordeaux

Mit der 2009 beginnenden und bis 2015/16 gehenden dritten Phase des Ausbaus wird das Straßenbahnnetz im Großraum Bordeaux um weitere 35 km vergrößert.

Um den finanziellen Aufwand in beherrschbaren Grenzen zu halten, werden allerdings Abstriche gegenüber den bisherigen Baumaßnahmen gemacht werden müssen, wobei das Ziel darin besteht, die neuen Strecken zu Kosten zu bauen, die um 40% unter den bisherigen liegen. Erreicht werden soll dies u. a. durch den Verzicht auf die teure Stromversorgung aus dem Boden (APS =alimentation par le sol) und  die Vergrößerung des Abstandes zwischen den Haltestellen.

Damit wird erhofft, die Baukosten pro Kilometer auf zwischen 15 und 18 Millionen Euro zu begrenzen. Das würde aber immerhin noch insgesamt rund 630 Millionen Euro für die geplanten Erweiterung um 35 km erfordern.

Sollte der Staat sein bisheriges finanzielles Engagement fortschreiben, blieben immer noch 480 Millionen Euro, die von der Stadt Bordeaux aufzubringen wären. Wenn der Ausbau, wie derzeit beabsichtigt, auf sechs Jahre verteilt wird, bedeutete dies 80 Millionen Euro pro Jahr.

(SUD OUEST, 11. Febr. 2008)

 

Alkoholmessgeräte in der Kritik

Ein Autofahrer aus Bordeaux, dem ein Bußgeld wegen eines zu hohen Blutalkoholgehaltes auferlegt und danach der Führerschein entzogen worden war, kann aufatmen: Er hat seinen Führerschein zurückbekommen. Und dies nicht, weil sich plötzlich herausgestellt hätte, dass er doch nicht zu tief ins Glas geschaut hatte, sondern wegen eines banalen Fehlers der Polizei. Die hatte nämlich vergessen, auf dem Bußgeldbescheid des betroffenen Autofahrers anzugeben, wann das eingesetzte Blutalkoholmessgerät zuletzt auf seine Funktionssicherheit und Messgenauigkeit überprüft worden war.

Es ist davon auszugehen , dass dieses Versäumnis sich zukünftig nicht mehr ereignen wird, weshalb allen Autofahren anzuraten ist, die zulässigen Blutalkoholwerte nicht zu überschreiten. Es sei denn, man wüsste, dass die kontrollierenden Beamten noch einmal vergessen werden, das Datum anzugeben, an dem ihr Messgerät überprüft worden ist.

Bei dem nachträglich wieder zu seinem Führerschein gekommen Autofahrer waren 0,86 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft gemessen worden, wobei die Höchstgrenze bei 0,25 Milligramm liegt.

(SUD OUEST, 9. Febr. 2008)

 

Damen-Fußballmannschaft Grayan-Nord-Médoc auf dem Vormarsch

Nach ihrem letzten 3:0 Erfolg über ihre direkten Verfolger haben die Fußball-Damen von Grayan-Nord-Médoc beste Chancen, die Meisterschaft in Aquitanien zu erringen. Die Hoffnungen und Erwartungen der Damenmannschaft aus dem nördlichen Médoc sind umso begründeter, als sie im Vergleich zu ihren Verfolgerinnen bereits einen Vorsprung auf die nächstplazierte Mannschaft haben und zudem keine Nachholspiele mehr zu absolvieren haben wie die anderen Mannschaften.

(SUD OUEST, 5. Febr. 2008)

 

Januar 2008

Recycling für Energiesparlampen ab Februar

Überall dort, wo im Médoc die Gesellschaft Smicotom die Müllabfuhr besorgt (also auch in Euronat), gilt ab Februar die Verpflichtung, unbrauchbar gewordene Energiesparlampen getrennt zu entsorgen. Anders als herkömmliche Glühbirnen enthalten sie gefährliche Stoffe, wie z.B. Quecksilber, die zur Entlastung der Umwelt eine besondere Behandlung verlangen.

Daneben gibt es auch einen wirtschaftlich interessanten Aspekt, denn über 90% der Bestandteile von Energiesparlampen können wiederverwendet werden.

Zur Annahme der betreffenden Lampen werden auf den Müllannahmestellen (déchetterie) der Gegend spezielle Behältnisse bereitgestellt.

(SUD OUEST, 31. Jan. 2008)

 

Brückenbauprojekt in Bordeaux auf der Kippe?

In Bordeaux laufende Planungen für eine neue Brücke über die Garonne im Bereich Bacalan-Bastide lösen Befürchtungen aus, die Stadt könnte ihren Status als Weltkulturerbe verlieren. Man sieht Parallelen zu Dresden und beobachtet aufmerksam, was in der sächsischen Landeshauptstadt geschieht.

Eine abschließende Entscheidung über das Bauprojekt in Bordeaux steht noch aus.

(SUD OUEST, 30. Jan. 2008)

 

Pfingstmontag in Frankreich wieder Feiertag

Nachdem drei Jahre lang am Pfingstmontag, der eigentlich zum Arbeitstag gemacht werden sollte, um Geld für soziale Zwecke zugunsten Alter und Behinderter zu erwirtschaften, gearbeitet wurde oder auch nicht, sollen jetzt wieder klare Verhältnisse einkehren.

Die Idee, den Pfingstmontag zum zweckgebundenen Arbeitstag zu machen, war in der schlimmen Hitzewelle des Jahres 2003 entstanden, der nach vorsichtigen Schätzungen 15.000 Menschen zum Opfer fielen. Durch Gesetz vom 30. Juni 2004 war dann eine Kasse eingerichtet worden, die das einziehen sollte, was am Pfingstmontag verdient wurde. Zur Kasse gebeten werden sollten ursprünglich alle im Wirtschaftsleben Aktiven, seit 2005 wurde die Zahlungspflicht aber auf die abhängig Beschäftigten beschränkt. Freiberufler, Händler, Bauern und Ruheständler brauchten nicht mehr zu zahlen.

Alles in allem kamen seit 2005 jährlich rund 2 Milliarden Euro zusammen, eine Einnahme, die jetzt entfällt und ein beträchtliches zusätzliches Loch in die Staatskasse reißt.

Abgesehen von der Unzufriedenheit mit der schwer einsehbaren Begrenzung der Zahlungspflicht sind weite Teile der Bevölkerung am Pfingstmontag einfach nicht am Arbeitsplatz erschienen. Jeder zweite Arbeitnehmer blieb zu Hause.

In diesem Jahr ist der Pfingstmontag besonders attraktiv, denn er liegt vier Tage nach dem 8. Mai (Feiertag in Frankreich), so dass ein pont von fünf Tagen möglich ist.

(SUD OUEST, 30. Jan. 2008)

 

Grünes Licht für Abwrackbetrieb in Bassens

Kurz nach der Irrfahrt des ausgemusterten Flugzeugträgers Clémenceau, der eigentlich in Indien zerlegt werden sollte, tatsächlich dann aber wegen der Asbestbelastungen nach Frankreich zurückgeschickt wurde, hat die Firma Véolia ein Konzept entwickelt, das ausgemusterte und problembehaftete Schiffe gewinnbringend verwerten soll. Die Anlage soll in Bassens auf dem Gelände des Autonomen Hafens von Bordeaux entstehen. In dem Genehmigungsverfahren für dieses Projekt hat die Véolia Einwände von Anwohnern hinsichtlich der Umweltbelastungen zu entkräften versucht. Bleibt abzuwarten, was die kommenden Verhandlungen erbringen.

Véolia versichert jedenfalls, bei der Genehmigung zur Errichtung des neuen Abwrackbetriebes seien alle Auflagen des Umweltschutzes eingehalten worden. Das bei der Demontage der Schiffe anfallende Asbest soll nach Arjuzanx (Landes) geschafft und dort so behandelt werden, dass es seine Schädlichkeit verliert. Die wiederverwertbaren metallischen Bestandteile sollen auf dem Wasserwege abtransportiert werden, was bei der Genehmigung des Bauvorhabens zu einem positiven Bescheid beigetragen hat.

(SUD OUEST, 29.Jan. 2008)

 

Polizeiaktion gegen Fischräuber

Drei Männer, die unter Missachtung der gesetzlichen Vorgabe Aallarven abgefischt haben, sind von einem Einsatzkommando der Polizei in Saint-Vivien-de-Médoc auf nächtlicher frischer Tat erwischt und verhaftet worden. Die für die Beamten schlafraubende und insgesamt kühle Operation war gut vorbereitet und erfolgreich aus der Sicht der Polizei.

Die Aallarven, die seit Jahren unter besonderem Schutz stehen und nur unter strengen Vorgaben gefangen werden dürfen, erzielen inzwischen Kilopreise im Bereich von 1000 Euro. Verständlich, wenn auch nicht entschuldbar, dass dies manchen in Versuchung führt.

(SUD OUEST, 28. Jan. 2008)

 

SOS für die Trüffeln

Trotz gezielter Bemühungen um Tuber melanosporum, die berühmte schwarze Trüffel des Périgord bleiben die Ernterträge um 40 bis 50% hinter den Erwartungen  zurück. Es werden nur 20 bis 25 Tonnen jährlich geerntet, obwohl man mit mehr als 40 Tonnen gerechnet hatte. Nach Meinung der Experten gibt es für die seit Jahren unbefriedigenden Ernten nur eine Erklärung: die Erwärmung des Klimas

Auf dem internationalen Trüffel-Kongress, der in Ménerbes (Vaucluse) stattfand, gaben Forscher aus Spanien ihre Ergebnisse bekannt. Danach werden die Ernteergebnisse in Nordspanien bis 2040 um 30% zurückgehen.

Dabei nimmt die Nachfrage bei steigenden Preisen rasant zu. Heutzutage sind zwischen 800 und 1000 Euro pro Kilo zu erzielen

(SUD OUEST, 27. Jan. 2008)

 

Der Unter-Präfekt des Médoc zu Stärken und Schwächen der Region

Anlässlich seiner Neujahrsansprache hat Olivier Delcayrou, Unterpräfekt des Médoc, einen Ausblick gegeben auf kommende Aufgaben.

Zu den Schwächen des Médoc zählt er das wenig homogene soziale Gefüge, die unzureichenden Nahverkehrsmöglichkeiten und eine gering entwickelte Wirtschaft, die hinter dem zurückbleibe, was die Region brauche. Unbefriedigend sei auch die Sicherheitslage, wenn auch seit einigen Jahren ein Rückgang der Kriminalität beobachtet werden könne. Weiterhin solle der Verkehrsüberwachung verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet werden, da trotz der vergleichsweise guten Bilanz für 2007 mit zehn Verkehrstoten und 100 Verletzten der Trend sich schnell umkehren könnte.

Anlass zu Besorgnis gebe auch der Arbeitsmarkt. So verfügten beispielsweise 34% der Berufstätigen im Médoc über keinerlei qualifizierte Ausbildung. 56% der 8.300 Betriebe in der Region beschäftigten keine Angestellten. Auf der anderen Seite gebe es in manchen Bereichen (Weinbau, Pflegeberufe, Bau und Restauration) freie Stellen, die nicht besetzt werden könnten.

Aber das Médoc verfüge auch über Pluspunkte. Dazu gehöre das, was Natur und Umwelt bereitstellten (die Strände, die Girondemündung, Feuchtzonen).

Angesichts der erwarteten Bevölkerungszunahme im Médoc (Zuzug von 40.000 Einwohnern in den nächsten zwanzig Jahren)  müsse eine vorausschauende Planung betrieben werden, die der vorhersehbaren Entwicklung gerecht werde.

(SUD OUEST, 26. Jan. 2008)

 

Der Vater von Asterix veröffentlicht seine Memoiren

Etwa zeitgleich mit dem Kinostart des neuesten Asterixfilms legt Albert Uderzo, der achtzigjährige Erfinder und Schöpfer der Kultfiguren um den streitbaren kleinen Gallier seine Erinnerungen vor. Er gibt darin anrührende Einblicke in seine Kindheit und Jugend und berichtet über die Anfänge des Unternehmens Asterix.

Nach dem Erscheinen der Autobiographie und des neuen Films sucht Albert Uderzo neue Herausforderungen. Am liebsten würde er sich ans Werk machen und ein neues Abenteuer für Asterix und seine Weggefährten realisieren. Es sei, so sagt er sein höchstes Vergnügen, zu zeichnen und zu schreiben, was er seit nunmehr 62 Jahren zum Inhalt seines Lebens gemacht habe. Und schließlich sei er ja er noch nicht mal 81.

 (SUD OUEST, 26. Jan. 2008)

 

Bohrungen nach Öl und Gas im Südwesten Frankreichs

Der Höhenflug der Rohölpreise hat auch auf den Südwesten Frankreichs Rückwirkungen, da die Experten glauben, der Boden habe noch nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben. Probebohrungen im Département Landes sollen nun Klarheit bringen. Bei allem Optimismus glaubt man jedoch nicht an spektakulär große Funde, auch wenn die Region Aquitanien heute bei der (allerdings recht bescheidenen) Förderung von Erdgas den ersten und beim Erdöl den zweiten Platz in Frankreich einnimmt.

(SUD OUEST, 21. Jan. 2008)

 

Mehrausgaben für Telekommunikation

Es scheint paradox: In Frankreich sinken die Tarife für das Telefon,  und die Höhe der Telefonrechnungen steigt an. Die Erklärung liegt in der enorm gestiegenen Inanspruchnahme von Kommunikationsdiensten. France Télécom hat eine Reduzierung der Tarife für Verbindungen von Festnetz zu Festnetz und von Festnetz zu mobilen Telefonen angekündigt, möglicherweise ein Vorspiel zu weiteren Preissenkungen.

Erstaunlich ist unter anderem, dass die Festnetzanschlüsse, vor geraumer Zeit als Auslaufmodell abqualifiziert, im Zusammenhang mit Internet-Paketangeboten Boden zurückgewinnen. Inzwischen geht nahezu ein Drittel aller Kommunikationsleistungen von Festnetzanschlüssen aus über eine Box.

Spitzenwerte bei den Mobiltelefonen: Landesweit verfügen 84% der Franzosen über einen mobilen Anschluss.

Die Entwicklung der Mobiltelefontarife wird von den meisten Beobachtern als nicht mehr spektakulär angesehen. Die Zeit der Ankündigungen besonders günstiger Angebote scheint vorbei.

Im letzten Jahr hat jeder französische Haushalt durchschnittlich 93 Euro monatlich für elektronische Kommunikationsleistungen ausgegeben: 22 für das Festnetztelefon, 55 für das Mobiltelefon und 16 für Breitbandverbindungen in das Internet.

1998 waren es monatlich rund 45 Euro, davon 36 für Festnetzverbindungen, 9 für das Mobiltelefon. Breitbandzugänge in das Internet gab es damals noch nicht.

 (SUD OUEST, 18. Jan. 2007)

 

Großraum Bordeaux mit rund 1 Mio Einwohnern

Im Jahr 1999 zählte der Ballungsraum um Bordeaux genau 925.429 Einwohner. Vor 18 Monaten waren es 996.500. Heute ist die Millionengrenze vielleicht schon überschritten.

Der Ballungsraum reicht im Norden bis Saint-André-de-Cubzac, im Süden bis Hostens. Im Westen beginnt er in La Sauve Majeure und im Osten in Marcheprime.

Das eigentliche Stadtgebiet von Bordeaux zählt derzeit gut 230.000 Bewohner.

 

Der Bevölkerungszuwachs wir durch Zuwanderung verursacht. Die Geburtenrate im Großraum Bordeaux liegt leicht unter dem Landesdurchschnitt und würde somit nicht ausreichen für eine wahrnehmbare Zunahme der Wohnbevölkerung.

Die Neuankömmlinge sind im Durchschnitt junge aktive Familien in den Dreißigern mit zwei Kindern.

Im Gegensatz zu den Jüngeren zieht es die Ruheständler eher in die Küstenregionen, vornehmlich an das Bassin von Arcachon

(SUD OUEST, 16. Jan. 2008)

 

Der Bürgermeister von Grayan kandidiert erneut für dieses Amt

Nachdem er seine Bewerbung für die Kreiswahl bereits abgegeben hatte, erklärte der amtierende Bürgermeister von Grayan, Serge Laporte, bei seiner Neujahrsrede in der Gemeinde, dass er sich um ein erneutes Mandat bewerbe.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr stellte er fest, trotz des regnerischen Sommers sei der Umsatz des Campingplatzes in Le Gurp um 5% angestiegen. 2007 sei insgesamt ein gutes Jahr für die Gemeinde gewesen, da es gelungen sei, die Räumungs- und Aufforstungsarbeiten in den Wäldern zum Abschluss zu bringen, die durch den Sturm von 1999 erforderlich waren. Erfreulich sei auch ,dass an der Schule in Grayan eine weitere Klasse eröffnet werden konnte und dass die Vergrößerung der Gemeindebibliothek, die inzwischen 550 eingeschriebene Nutzer zähle, auf den Weg gebracht sei.

Für das neue Jahr seien Arbeiten an den Straßen vorgesehen, unter anderem der Bau eines Kreisverkehrs. Es solle außerdem ein weiterer Raum für die Schule geschaffen werden.

Schließlich lud Serge Laporte die Einwohner von Grayan ein, bis zum 7. Februar in der Mairie Einblick zu nehmen in den Brandschutzplan und dazu ihre Bemerkungen abzugeben.

(SUD OUEST, 16. Jan. 2008)

 

Strandsicherheit wie gehabt

Zur großen Erleichterung der betroffenen Gemeinden wird auch im Sommer 2008 die Strandaufsicht und –überwachung von CRS gewährleistet (CRS: Compagnie Républicaine de Sécurité). Damit ist das seit einigen Jahren immer wieder auftauchende Gerücht, der Staat wolle sich aus dieser kostenträchtigen Aufgabe zurückziehen, zumindest für die kommende Saison entkräftet.

Es bleibt also dabei, dass an der Atlantikküste des Département Gironde wieder 82 CRS ihren Dienst tun. Wären sie abgezogen worden, hätten die Gemeindeverwaltungen für zivilen Ersatz sorgen müssen. Dann hätte man rund 120 Kräfte gebraucht, die bei 35 Wochenarbeitsstunden die Aufgaben der 82 CRS (die 48 Stunden pro Woche arbeiten bei nur einem Ruhetag), zu erfüllen hätten. Dabei ist zweifelhaft, ob man soviel Stellen hätte besetzen können.

Dazukommt, dass die Regelungen für die Ausbildung und Qualifizierung der Rettungsschwimmer verschärft worden sind, so dass auch von dieser Seite zu befürchten ist, dass die Zahl potentieller Bewerber zurückgeht.

(SUD OUEST, 11. Jan. 2007)

 

 

Kanditatur des Bürgermeisters von Grayan für den Kreis

Serge Laporte, seit 1983 Inhaber von Ämtern in der Gemeinde Grayan, seit sieben Jahren Bürgermeister, hat seine Kandidatur bei den Kreiswahlen 2008 erklärt. Er ist zwar Angehöriger der sozialistischen Partei, sieht seine Aufgabe aber nicht in erster Linie darin, politische Gegner zu attackieren, sondern sachliche Lösungen herbeizuführen. Dabei legt er großen Wert darauf, seine zahlreichen Freundschaften quer zu den politischen Orientierungen aufrechtzuerhalten. Er sagt von sich selbst, er sei Médocain, engagiert als Amtsinhaber und Bürger, verbunden den Traditionen, dem Landleben, dem Schutz der Umwelt, der Entwicklung bürgernaher Dienste, dem Erhalt der Lebensqualität im Médoc und offen für Neues.

Seine Frau, ehemalige Grundschullehrerin in Soulac hat nur eine Klage: er lächle nicht genug. Er verspricht Besserung und erklärt, er sei im Grunde optimistisch und fröhlich, auch wenn dies auf den Photos nicht immer zu sehen sei.

(SUD OUEST, 11. Jan. 2007)

 

Neue Flugverbindung nach Bordeaux

Nach der Lufthansa nimmt auch die deutsche Fluggesellschaft German Wings, einer der aktivsten und größten europäischen Anbieter im niedrigen Preisbereich, eine direkte Verbindung nach Bordeaux in ihren Streckenplan auf. Diese Verbindung startet am 28. April  von Köln aus. Sie soll zunächst zweimal wöchentlich bedient werden.

Die Betreiber des Flughafens Bordeaux-Mérignac sind sehr zufrieden mit dieser Entwicklung, die die Zunahme der Fluggastzahlen (im Jahre 2007 um 6,3% auf 3,467 Millionen) fortzusetzen verspricht. Zu dem bisherigen Wachstum hat nicht zuletzt die Steigerung bei den internationalen Verbindungen (plus 16,5%) beigetragen, und hier geht ein großer Tel des Zuwachses auf das Konto der Lufthansa, deren Direktflüge von Frankfurt/Main nach Bordeaux seit ihrer Aufnahme im letzten Oktober rund 16.000 Fluggäste genutzt haben.

 (SUD OUEST, 10. Januar 2007)

 

Ein schlechtes Jahr für Verkehrssünder

Im letzten Jahr haben sich die Chancen der Raser auf französischen Straßen in mehrfacher Hinsicht verschlechtert. Dazu hat einerseits die Zunahme der fest installierten Radarmesstationen beigetragen, deren Zahl fast lawinenartig von 1100 (Ende 2006) auf 1858 (Ende 2007) angestiegen ist.

Andererseits haben sich die Chancen von Autofahrern, die gegen Bußgeldbescheide wegen Geschwindigkeitsübertretungen Einspruch erheben, drastisch verschlechtert. Die Anwälte der Automobilclubs berichten, nahezu alle Einsprüche würden zurückgewiesen. Wenn ein Autofahrer seinen Einspruch damit begründet, er sei nicht der Fahrer bei einem registrierten Tempoverstoß gewesen, dann erreicht er damit höchstens, dass sein eigenes Punktekonto nicht belastet wird. Dafür muss er dann allerdings dennoch ein Bußgeld, je nach der Höhe der Geschwindigkeitsübertretung zwischen 68 und 135 Euro zahlen.

Der gegen die Behörden erhobene Vorwurf, die konsequente Zurückweisung von Einsprüchen gehe auf eine staatliche Maßgabe zurück, wird bestritten. Man erklärt, der Prozentsatz der Einsprüche liege unverändert bei 2 bis 3%, was bei einer Gesamtzahl von 6,2 Millionen Strafmandaten normal sei.

(Le Figaro, 8. Jan. 2007)

 

Was wird aus der Eisenbahnbrücke in Bordeaux?

Die Eisenbahnbrücke, die nahe beim Gare St.Jean die Garonne überquert, ist alt und genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr, weil sie zu u.a. zu schmal ist. Das Schicksal, das ihr damit vorgegeben scheint, hat aber eine rührige Vereinigung auf den Plan gerufen, die diese Brücke erhalten will.

Das Besondere an dieser Brücke ist, dass sie eines der ersten großen Brückenbauwerke von Gustave Eiffel ist, die dieser errichtete, lange bevor sein Name und Ruhm mit dem nach ihm benannten Turm in Paris verbunden wurde.

Was konkret mit der Brücke geschehen soll, ob sie etwa in eine Fußgänger- und Radwegbrücke umgewandelt wird oder abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgestellt wird, ist derzeit noch unklar. Klarheit besteht allerdings über die Kosten: 8 Millionen Euro für den Erhalt und die Sanierung des technikgeschichtlich bedeutsamen Bauwerks. Gelingt die Finanzierung nicht, wird wohl schon im Mai die Arbeit der Schweißbrenner beginnen. Dann wäre vorstellbar, dass die Brücke abgebaut und in Le Verdon gelagert wird, bis sich ein Interessent findet oder bis der Zustand der Überreste keine andere Wahl als die Reise zum Hochofen lässt.

Unbeschadet dieser Perspektiven kann schon jetzt gesagt werden, dass das Stadtbild von Bordeaux eine Attraktion verlieren wird, wenn der Erhalt der Konstruktion Gustave Eiffels nicht gesichert werden kann.

(SUD OUEST, 8. Jan. 2008)

 

 

Zunahmen beim Güterumschlag im Hafen von Bordeaux.

Im letzten Jahr wurden wieder mehr Güter als im Vorjahr im port autonome de Bordeaux umgeschlagen. Die im Jahr 2007 umgeschlagene Menge von 8,3 Millionen Tonnen bedeutet eine Steigerung vom 0,07% gegenüber 2006.

Der stärkste Zuwachs war bei den Containern zu verzeichnen, wo ein Plus von 20% auf 65223 Container, in denen 660.000 to Güter transportiert wurden, zu beobachten war.

(SUD OUEST, 4. Jan. 2008)

 

 

Rückgang der Verkehrsunfälle im Département Gironde

Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten hat sich im Département Gironde drastisch verringert, bleibt aber dennoch  Anlass zu Besorgnis und Nachdenken. Während im Jahr 1972 mehr als 380 Verkehrstote auf den Straßen des Départmenents zu beklagen waren, lag diese Zahl 1980 bei 311 Toten. 2005 waren es noch 130 und 2006 insgesamt 86.

Bei näherer Betrachtung verliert diese Statistik jedoch ihren Glanz, wenn sich herausstellt, dass im Jahre 2007 bis zum 9. Dezember bereits 1959 Verkehrsunfälle registriert werden mussten, während es im gesamten Jahr 2006 „nur“ 1942 waren. Dabei wurden bis zum 9. 12. 2007 2426 Personen verletzt, gegenüber 2209 im Jahr 2006. Für die Ordnungshüter ergibt sich daraus der klare Auftrag, noch mehr Präsenz zu zeigen und noch konsequenter gegen Verkehrssünder vorzugehen. Dabei sind überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer die beiden Schwerpunkte, bei denen in erster Linie angesetzt werden wird.

(SUD OUEST, 3. Jan. 2007)

 

Höhere TÜV-Gebühren in Frankreich

Seit dem 1. Januar 2008 sind die Gebühren für die contrôles techniques (entspricht etwa dem TÜV in Deutschland) kräftig erhöht worden. Da dies seit längerem bekannt war, drängten sich vor Jahresende kostenbewusste Autofahrer in den Prüfstellen. Grund für die Gebührenerhöhung ist unter anderem ein neues und intensiveres Untersuchungsverfahren für Fahrzeuge, die älter als vier Jahre sind. Alles in allem sind die Preiserhöhungen aber deutlich unter den von Pessimisten angekündigten 30% geblieben.

(SUD OUEST, 3. Jan. 2008)

 

 

 

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