Grotte Lascaux 4

Aussenansicht der 2016 eröffneten Grotte Lascaux 4 am Ortsrand von Montignac

 

Die Grotte von Lascaux ist eines der bedeutendsten Zeugnisse frühgeschichtlicher Kunst in Frankreich. Sie wurde 1940 zufällig von vier zwischen 15 und 18 Jahre alten Jugendlichen entdeckt, die schnell bemerkten, dass sie auf etwas höchst Sensationelles gestoßen waren. Sie informierten sachkundige Erwachsene ihres Ortes, die schnell dafür sorgten, dass die Fundstelle fachmännisch begutachtet wurde. Nach dem Krieg wurde die Grotte Besuchern zugänglich gemacht. Das war jedoch, wie sich bald zeigte,  keine gute Entscheidung, denn die Atemluft der Besucher brachte das empfindliche atmosphärische Gefüge der Grotte durcheinander und verursachte Schäden an den Malereien, die anfangs befürchten ließen, dass die Malereien zerstört werden würden. Aus diesem Grunde wurde die Grotte zu Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts für den Besucherverkehr gesperrt. Aus der Rückschau muss man sagen, dass diese Entscheidung gerade noch rechtzeitig erfolgte, denn es gelang in der Folge, wenn auch mit erheblichem Aufwand, die Pilzkulturen die sich in der Grotte angesiedelt hatten und die die Malereien stark bedrohten, zu bändigen, so dass deren Fortbestand, sorgfältige Pflege vorausgesetzt, gesichert erscheint.

Mit der Schließung der Originalgrotte erhob sich verständlicherweise der Ruf nach einer Lösung, die die Schätze der Grotte von Lascaux dem interessierten Publikum wieder zugänglich machen sollte. Man beschloss daher, in einem nahe der Originalgrotte gelegenen ehemaligen Steinbruch eine Nachbildung eines großen Teiles der Originalgrotte zu errichten. Nach umfangreichen Vorarbeiten wurden dann  schließlich unter Anwendung der modernsten damals verfügbaren Verfahren ein wissenschaftlichen Ansprüchen genügendes Abbild der Originalgrotte gebaut, dessen Abmessungen allerdings durch die Größe des ehemaligen Steinbruchs begrenzt war. Obwohl damit die Originalgrotte nicht komplett nachgebildet werden konnte, wurde der Nachbau, dem man den Namen Lascaux II gab, von den Besuchern gut angenommen.

Kurz nach der Jahrtausendwende tauchte die Idee auf, eine Teilreproduktion der Originalgrotte anzufertigen, die zerleg- und transportierbar sein sollte. Diese Lascaux III genannte Teilreproduktion wurde 2012 zuerst in Bordeaux der Öffentlichkeit vorgestellt und danach auf eine Weltreise geschickt, bei der Stationen in Nordamerika und Asien berührt wurden.

Etwa zeitgleich mit den Überlegungen für Lascaux III fing man an, einen ungleich ehrgeizigeren Plan zu entwickeln, der es ermöglichen sollte, eine neues, diesmal komplettes Abbild der Originalgrotte zu erstellen. Diese neueste wieder unter Heranziehung der neuesten technischen Errungenschaften geschaffenene Nachbildung gleicht dem Original bis auf wenige Millimeter und reproduziert dabei das Original fast vollständig. Diese letzte Lascaux-Version mit der laufenden Nummer 4 wurde 2016 im Beisein des damaligen Staatspräsidenten François Hollande und des letzten noch lebenden Entdeckers der Öffentlichkeit übergeben.

Zusammen mit der Reproduktion der Originalhöhle wurde ein umfangreicher Gebäudekomplex erstellt, der Gelegenheit gibt, große Teile der kunstgeschichtlich und wissenschaftlich besonders interessanten Malereien der Originalhöhle in Ruhe und mit erhellenden Erläuterungen zu betrachten.

 

 

Unter dem rechts im Bild ansteigenden Gelände verbirgt sich im Untergrund die Originalgrotte von Lascaux

 

Der Eingangsbereich, in dem sich die Besucher sammeln, die auf eine Führung warten

 

Wer ein Mitbringsel sucht, wird in dem ausgiebig bestückten …

 

   Museumsshop fündig

 

In einem separaten Teil des Museumsgebäudes können die Besucher nach ihrer Führung besonders interessante Teile noch einmal in Ruhe betrachten

 

Die Reproduktionen werden auf originalgetreu nachgebildeten Untegründen präsentiert und vermitteln damit eine guten Eindruck von der Plastizität der Originale

 

Die gezeigten Tiere stellen überwiegend …

 

die Tiere dar, die zur Zeit, …

 

in der die Malereien entstanden sind, …

 

bevorzugte Jagdtiere waren.

 

Die dargestellten Tiere sind wild …

 

und frei lebend. Gezähmmte Haustiere …

 

kannte man noch nicht

 

Ein dreidimensionles Modell der Höhle

 

 

 

Auch Pferde waren ausschließlich Jagdobjekte.

 

Und noch ein Blick auf Lascaux 4 von außen