Phare de Cordouan

Blick auf den Phare de Cordouan von Le Gurp aus

Ein Badestrand am Leuchtturm? Keinesfalls, hier hat ein starkes Teleobjektiv die Sandbank vor der Pointe de la Négade näher an den Leuchtturm gerückt, als es der Realitiät entspricht.

 

Der Leuchtturm von Cordouan – Biographie eines Bauwerks

 

Der Leuchtturm von Cordouan im Jahre 1612 nach der Fertigstellung des Neubaus

Was auf dem kolorierten Stich oben zu sehen ist, wird hier noch deutlicher. Der Leuchtturm von Cordouan hat früher auf einer größeren Insel gestanden als heute. Zu sehen sind Nebengebäude, die heute völlig verschwunden sind. Besonders auffällig die links vom Turm zu sehenden Gebäude, die die Vorfahren des heutigen Leuchtturms zeigen.  Die wurden von den Mönchen genutzt, die in früheren Zeiten das Leuchtfeuer betrieben haben und dafür Abgaben von den passierenden Schiffen kassieren konnten. Ob diese Baulichkeiten tatsächlich genau so ausgesehen hben, wie sie hier gezeigt werden, ist jedoch nicht sicher erwiesen.

 

Eine weitere Rekonstruktion, die den Leuchtturm von Cordouan in einem frühen Bauzustand zeigt, der  ab 1784 mit dem Umbau in die heutige Form gebracht wurde.

 

Der Leuchtturm von Cordouan ist nicht nur einer der bemerkenswertesten, sondern auch einer der ältesten in Frankreich. Der Urahn des heutigen Bauwerks wurde 1360 auf Anordnung des Schwarzen Prinzen errichtet, um den Eingang in die Gironde für Schiffe sicherer zu machen. Dieser erste  Turm war 16 m hoch. Auf seiner obersten Plattform brannte ein einfaches Holzfeuer, das von einem Eremiten unterhalten wurde. Nachdem dieser erste Bau mehr und mehr verfallen war, ordnete König Heinrich III. an, einen neuen Leuchtturm zu errichten. Der Auftrag wurde dem Architekten Louis de Foix übergeben, der unter Einsatz privater Mittel den Bau vorantrieb, seine Fertigstellung jedoch nicht mehr erlebte. 1611 wurde der Bau vollendet und auf dem nunmehr 37 m hohen Turm ein Becken installiert, in dem eine Mischung aus Teer, Holz und Pech verbrannt wurde. Um den Feuerzug anzufachen, wurde die Brennerschale in eine geschlossene und seitlich verglaste Kuppel gesetzt, aus der die Rauchgase nach oben durch einen pyramidenähnlichen Abzug entweichen konnten. Das Feuer selbst befand sich 37 m über dem Meeresspiegel.

Ein heftiger Sturm zerstörte die Kuppel und deren  Inhalt. 1664 wurden die Sturmschäden behoben und die Versorgung der Flammen auf Walrat umgestellt.

1727 wurde der steinerne Laternenaufbau abgetragen und durch eine eiserne Laterne ersetzt, in der ein Steinkohlenfeuer für Beleuchtung sorgte.

1782 wurde das erste Leuchtfeuer eingebaut, dessen Wirkung durch Parabolspiegel verstärkt wurde. 1790 wurde, nachdem der Turm erhöht und in die heutige Form gebracht worden war, in  60 m Höhe ein sich drehendes Feuer installiert. Die Leuchtquelle bestand aus Öllampen, die durch eine Mechanik zum Drehen gebracht wurden.

Die nächste große Verbesserung ergab sich nach Erfindung der Fresnellinse, durch deren Einbau die Reichweite des Leuchtfeuers erheblich vergrößert wurde. Verbrannt wurden nach wie vor verschiedene Öle, bis man 1907 auf Gas umstellte. Erst 1948 stand nach dem Einbau von Generatoren Elektrizität zur Verfügung, mit der zunächst eine Lampe von 6000 Watt versorgt wurde. Mit der Weiterentwicklung der elektrischen Leuchtquellen konnte 1984 eine Xenonlampe von 450 Watt eingebaut werden, die 1987 durch eine Halogenlampe von 2000 Watt ersetzt wurde. Seit 2006 tut ein ultramodernes Lampensystem Dienst, das sich der HMI-Technologie bedient und über 40 km weit sichtbar ist.

(vgl. : J.-M. Calbet: Les feux de Cordouan, in: L’estuarien, no. 33, juillet 2010, p. 13)

So sieht der Leuchtturm von Cordouan aus, wenn man ihn von der Strandpromenade in Soulac aus mit einem leistungsfähigen Teleobjektiv fotografiert. (Entfernung rund 7 km)

 

Blick von der obersten Plattform des Leuchtturms auf den Betonsteg am Fuß des Turms

Im Leuchtturm von Cordouan gibt es eine Kapelle, deren Altar man hier sieht. Es ist weltweit die einzige Kapelle in einem Leuchtturm

Das eigentliche Leuchtfeuer. Tagesansicht, daher nicht in Betrieb

 

Eine Querschnittansicht des 66 m hohen Leuchtturms. Wer gern Treppenstufen zählt, ist hier richtig. Bis zur obersten Plattform gibt es 301 davon.

Der Steg, der zum Leuchtturm führt, hier aufgenommen vom Leuchtturm

Das masssive Eingangstor, das man durchquert, um über eine Treppe auf die unterste Plattform des Leuchtturms zu gelangen. Über dem Tor ein wichtiger Hinweis

DerDer Der Leuchturm steht auf dem Boden der Gemeinde Le Verdon sur mer. Dass diese Angabe hier steht, ist kein Zufall, sondern bewusste Antwort auf Versuche, den Leuchturmstandort für das rechte Girondeufer zu reklamieren.

Ein ansehnliches Video zum Phare de Cordouan: Klick

Zu einem Bericht über einen Besuch des Leuchtturms: Klick