Médoc-Notizen 2013/IV

 

Médoc-Notizen 2013-IV

Oktober 2013

 

Neuauflage in 2014

Der Verein Label Soulac, der federführend die Ausrichtung der jährlich meist im Juni ausgetragenen Nostalgieveranstaltung Soulac 1900 lenkt und leitet, hat auf seiner Generalversammlung in geheimer Abstimmung beschlossen, im nächsten Jahr die 11. Ausgabe zu veranstalten. Ein Thema liegst noch nicht fest, soll aber bald bekannt gemacht werden. Schlecht sieht es aus um die dampfbespannten Traditionszüge, da beide Dampfloks, die bislang in Soulac zu bestaunen waren, in Reparatur sind und nicht abgeschätzt werden kann, wann sie wieder fahrbereit sein werden. Relativ gesichert ist hingegen die Finanzierung der nächsten Veranstaltung, zu der die Gemeinde Soulac und der Gemeindeverband Pointe du Médoc Zuschüsse geben werden. Im Jahre 2013 waren dies 27.700 Euro und für 2014 rechnet man mit einer ähnlich großen Summe. Die wird aber erst bewilligt von den neuen Gemeinderäten, die aus der Wahl im März 2014 hervorgehen werden, und da sind durchaus Unsicherheiten vorhanden. Bei allen Zweifeln steht aber fest, dass Soulac 1900 im nächsten Jahr am 30. Mai und am 1. Juni über die Bühne gehen wird. Und recht sicher ist auch davon auszugehen, dass die Gewerbetreibenden in Soulac ihre Zuschüsse in der Größenordnung von zuletzt fast 40.000 Euro auch im kommenden Jahr einbringen werden. Noch gesucht werden Helfer und Freiwillige, die sich für die vielen Aufgaben einsetzen wollen, die bis nur nächsten Ausgabe von Soulac 1900 zu bewältigen sind. Wer sich engagieren will: Tel. 09 75 43 07 29.

(M. Caporal: Soulac 1900 : des travaux sur les trains, in: SUD OUEST, 24. Okt. 2014)

 

Grüße aus Grönland

Am 28. Oktober 2013 sind an den Küsten des Médoc Wellen aufgelaufen, die bis zu 6 m hoch waren. Das war zwar kein Rekordwert, aber doch bemerkenswert, weil diese Wellen einen weiten Weg hinter sich hatten. Sie waren bei Grönland entstanden und mit einer Geschwindigkeit von 80 – 90 km/h durch den nördlichen Atlantik gelaufen. Glücklicherweise war der Koeffizient recht niedrig, so dass keine größeren Schäden entstanden sind. Die Experten wussten um diese Wellen seit etwa vier Tagen, aber an den Küsten wurden doch viele überrascht. Am nächsten Sonntag, dem 3. November werden noch einmal Wellen auftreten, die über den Normalwerten liegen, doch werden sie dann nur Höhen von vier bis fünf Metern erreichen.

(K. Bertail: Lacanau : une houle venue du Groenland, in SUD OUEST, 29. Okt. 2013)

 

Warnung vor hohen Wellen

Während im Norden Frankreichs der erste schwere Herbststurm des Jahres für 65.000 Haushalte die Stromversorgung unterbrochen hat, ist es weiter südlich gnädiger abgegangen. Doch auch hier zeigten die Elemente ihre Gewalt. Bis 5 m hohe Wellen verwandelten manche Strandpartien der Gironde-Küste in Schaumfelder von teils beträchtlicher Höhe. Angesichts dieser Gegebenheiten wurde jede Form von Wassersport verboten. Ebenso wurde davon abgeraten, sich mit Segelbooten hinauszuwagen. Selbst die Profis haben diesen Umständen Tribut gezollt. Einige Fischer haben es am Morgen des 28. Oktober vorgezogen, nicht auszulaufen.

(Avis de houle géante sur la Gironde, in: SUD OUEST, 28. Okt. 2013,14.02h,Internet-Ausg.)

 

Fußballstreik

Der 15. Spieltag der 1. Liga im französischen Profifußball am letzten Novemberwochende fällt aus, weil die Fußballer streiken. Grund ist die Heraufsetzung des Spitzensteuersatzes für Bezieher von  Einkommen über 1 Mio Euro pro Jahr auf 75%. Gestreikt wird auch an demselben Wochenende von den Spielern der zweiten Liga. Am letzten Sonntag hatte der Präsident der Girondins de Bordeaux gedroht, der Hauptsponsor der Mannschaft, der Fernsehsender M6, werde sich aus dem Fußball zurückziehen, wenn die Besteuerung wie geplant angehoben werde.

Dies ist inzwischen kaum noch abzuwenden, da die Nationalversammlung am 18. Oktober die letzten Beschlüsse gefasst hat, damit die neuen Besteuerungssätze, die für die Jahre 2013 und 2014 gelten sollen,  in Kraft treten können. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit den Haushaltsgesetzen für 2014.

Die französischen Profiklubs werden durch die neuen Steuersätze mit rund 44 Mio jährlich zur Kasse gebeten, doch sind diese Belastungen sehr unterschiedlich verteilt. Den Löwenanteil hat Paris-Saint-Germain mit 20 Mio Euro aufzubringen, gefolgt von Marseile (5,3 Mio), Lyon (4,9 Mio ), Lille (4,8 Mio) und Bordeaux (3,3 Mio). Fünf Klubs der 1. Liga bleiben ungeschoren, weil keiner ihrer Spieler ein Gehalt bekommt, das die Millionen-Euro-Grenze übersteigt. Ungerupft bleibt auch Monaco, weil der Sitz des Klubs außerhalb der französischen Steuergrenzen liegt. In der kommenden Woche soll ein Treffen des Staatspräsidenten mit den Klubvorsitzenden der 1. Liga stattfinden, doch ist schwer vorstellbar, dass dabei das Problem gelöst wird.

(Sudouest.fr avec AFP: Les clubs de football professionnels seront en grève le 30 novembre contre la taxe à 75%, in : SUD OUEST, 24. Okt. 2013, 14.33h, Internet-Ausg.)

 

Auf dem Trockenen

In Bordeaux sitzt die Dame de Shangaï auf dem Trockenen, und das für rund einen Monat. Für Nichteingeweihte: besagte Dame ist ein ehemaliger Flusstanker, der 2003 umgebaut wurde zu einem Restaurant mit angeschlossener Diskothek und seither in den bassins à flot in Bordeaux-Bacalan vertäut war. Und dieses Schiff von gut 200 t Gewicht muss in regelmäßigen Abständen eine technische Inspektion über sich ergehen lassen, bei der geprüft wird, ob der Schiffsrumpf und die sonstigen Einrichtungen noch sicher genug sind für den Publikumsverkehr. Schon jetzt weist der Eigner der Dame de Shangaï darauf hin, dass die Verschlammung des Hafenbeckens, in dem dieses Schiff liegt, dem Schiffskörper enorm zusetzt, mehr jedenfalls als in einem fließenden Gewässer zu erwarten wäre. Man rechnet daher mit Reparaturkosten in Höhe von rund 200.000 Euro. Die erforderlichen Arbeiten sollen bis Ende November abgeschlossen sein. Einerlei, wie sich die Kostenkalkulation des Eigentümers gestaltet, für die zehn Angestellten, die in der Zeit der Reparaturarbeiten als technische Arbeitslose registriert werden, ist der Eingriff in das tägliche Leben noch größer. Sie sind zeitweise arbeitslos und hoffen, dass sie bald an ihre Arbeitsstätten zurückkehren können.

(J. R.: Bordeaux : un mois à sec pour la discothèque „La Dame de Shangaï“, in: SUD OUEST, 22. Okt. 2013)

 

Tour de France 2014

Viele hatten gehofft, die Tour de France 2014 in Bordeaux zu sehen und dabei ein Glanzlicht zu erleben, wenn die Tourkarawane den noch recht neuen Pont Chaban-Delmas überqueren würde. Jetzt sind die Würfel gefallen, besser: der Vorhang ist aufgezogen worden, denn die Entscheidungen für den Kurs der Tour 2014 liegen wohl schon länger fest. So bleibt es dabei, dass 2010 Bordeaux  zum bislang letzten Male Etappenziel und  Start für eine neue Etappe war. So ganz verstehen kann mancher das nicht, denn Bordeaux ist nach Paris die französische Stadt, die am häufigsten von der Tour angefahren wurde: sie war 55 mal Etappenziel und 27 mal Startort für eine Etappe. Zwischen 1952 und 1985, also über 33 Jahre, war die Tour jedes Jahr in Bordeaux zu Gast, zwischen 1985 und 1999 stand Bordeaux in jedem zweiten Jahr auf dem Tourplan, und erst seit 2000 macht sich die Tour rar in der Stadt an der Garonne, denn sie war seither nur dreimal (2003, 2006, 2010) in Bordeaux. Sieht so aus, als ob die Tourverantwortlichen diese Stadt nicht mehr mögen.

(J.-P. Vigenaud: Bordeaux une nouvelle fois oubliée par le Tour de France, in : SUD OUEST, 23. Okt. 2013)

 

Auch ein Argument?

Es gibt mancherlei Grund, mit der Justiz unzufrieden zu sein und vielerlei Möglichkeiten, dies kundzutun. Seit gestern ist die Palette der denkbaren Unmutsbekundungen um eine Variante reicher. Ort des Geschehens war das Tribunal de grande instance (TGI) in Bordeaux, was in etwa einem deutschen Landgericht entspricht, mithin einer Instanz, der sich der Bürger, wenn überhaupt, nur gebückt und in Demut zu nähern hat. Von dieser Haltung war ein missgelaunter Unzufriedener jedoch weit entfernt, denn er lenkte mit Schwung einen ausgewachsenen Lastkraftwagen über den Bürgersteig der Rue des Frères Bonnie in die Glasfront des Gerichtsgebäudes. Dabei gingen zwei große Glasscheiben zu Bruch, der Lkw und sein Fahrer erlitten keine Blessuren. Der Fahrer wurde an Ort und Stelle jedoch verhaftet und kann nun sicher sein, demnächst mit der Justiz erneut zu tun zu haben. Und, das kann als sicher angenommen werden, seine Gefühle für Dame Justitia werden dabei und danach noch ein paar Stufen feindseliger werden.

(Bordeaux : mécontent d’une décision de justice, il fonce dans le tribunal avec son camion in: SUD OUEST, 24. Okt. 2013, 15.50h, Internet-Ausg.)

 

 

Lohnende Investitionen im Campingbereich

Für den Geschäftsführer des ehemaligen Camping municipal in Montalivet, der jetzt als Camping Médoc plage firmiert, war die Saison 2013 mehr als zufriedenstellend. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um 20% gestiegen, wobei eine Anhebung der Preise für den Campingplatz um 3% natürlich eine Rolle gespielt  hat. Dennoch ist der Anstieg der Zahl der Besucher um 15% der hauptsächliche Faktor für die positive Entwicklung des Umsatzes. Der Geschäftsführer macht kein Geheimnis daraus, dass sein Campingplatz an die Gemeinde Vendays-Montalivet pro Jahr 300.000 Euro Pacht zu zahlen hat. Die kann er offenbar aber gut aufbringen, denn allein von den rund 150 Mobilhomes, die auf seinem Platz stehen, kassiert er pro Jahr jeweils 2.400 Euro.

(L. Llobell: Les travaux payent, in: SUD OUEST, 23. Okt. 2013)

 

Zu teurer Sand

Soulac hat, wie man nicht nur an der schrumpfenden Düne vor dem Appartementhaus Le Signal sehen kann, massive Probleme mit der Erosion, die, wie man weiß, prinzipiell mit menschlichen Mitteln nicht zu stoppen ist. Man kann sie alllenfalls verlangsamen, wenn man große Mengen Sand dort aufschüttet, wo die Kräfte des Ozeans am stärksten ansetzen. Als vor einigen Monaten der Autonome Hafen von Bordeaux ein Projekt zur Ausbaggerung einer neuen Fahrrinne für die Einfahrt in die Gironde ankündigte, war man in Soulac sehr aufmerksam und meldete Interesse daran an, 500.000 bis 1.000.000 m³ des dabei zu bewegenden Sandes abnehmen zu wollen. Nach ersten Überschlagsrechnungen wurden dafür 3 Mio Euro kalkuliert, eine Summe, die dem zu erreichenden Effekt angemessen schien. Leider war man zu optimistisch, denn bei genauerer Nachprüfung stellte sich heraus, dass die Kosten wohl mehr als das Doppelte der anfangs veranschlagten Summe ausmachen würden, weil kostspielige Umladeaktionen erforderlich wären, um den Sand an die Küste vor Soulac zu schaffen. In Soulac ist die Enttäuschung groß, doch sucht man nach anderen, billigeren Quellen, von denen der dringend benötigte Sand beschafft werden könnte.

(J. Lestage: Le sable de l’estuaire bien trop cher pour Soulac, in : SUD OUEST, 22. Okt. 2013)

 

Rocade Bordeaux: Lichter bleiben aus

Die Abschaltung der nächtlichen Beleuchtung auf der westlichen Seite der Rocade von Bordeaux war von Anfang an umstritten, doch hat sich die Situation durch einen nach der Abschaltung eingetretenen tödlichen Unfall von Motorradfahrern verändert, nach dem vehement gefordert wurde, die nächtliche Beleuchtung auf dem westlichen Abschnitt der Rocade müsse wieder eingeschaltet werden. Diesen Forderungen, die besonders von Organisationen, die Zweiradfahrer vertreten, vorgebracht wurden, trat jetzt Michel Delpuech, der Präfekt des Départements Gironde entgegen, der betonte, der Motorradunfall habe nichts mit der Abschaltung der Beleuchtung, sondern mit einer extrem überhöhten Geschwindigkeit des tödlich verunglückten Motorradfahrers zu tun. Nach Auswertung der Spurensicherung müsse davon ausgegangen werden, dass der zu Tode gekommene Motorradfahrer mit 150 km/h oder mehr unterwegs gewesen sei, und dies auf einer Strecke, auf der die Höchstgeschwindigkeit auf 90km/h festgelegt sei. Bei einer Umfrage des SUD OUEST waren 49% der Befragten der Meinung, das Abschalten der Beleuchtung berge kein Sicherheitsproblem, doch 51% äußerten die gegenteilige Meinung.

(J.-P. Vigneaud: Rocade de Bordeaux : le préfet ne remettra pas la lumièrein: SUD OUEST, 21. Okt. 2013

 

Streit um Platanen

In Pauillac wird seit dem Ende der Saison wieder am Umbau der Uferzone an der Gironde gearbeitet. In der letzten Woche sind dabei 44 Platanen gefällt worden, Bäume, die 100 und mehr Jahre alt waren. Gegen diese Aktion hat sich eine Welle der Verärgerung und des Unverständnisses erhoben, die insbesondere von ältern Bewohnern Pauillacs ausgeht. Die Stadtverwaltung hat entgegnet, die Fällaktion sei notwendig gewesen, weil einerseits der Umbau der Kais vorangehen müsse, andererseits die meisten der Platanen krank gewesen seien und daher aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Bei dem Sturm im Juli dieses Jahrs seien bei vielen Bäumen große Äste abgebrochen und daher müsse die Verwaltung diese Gefahrennquelle beseitigen. Zu den  Unzufriedenen gehören auch Geschäftsleute, die an den Kais tätig sind. Sie beklagen seit Beginn der Bauarbeiten einen merkbaren Umsatzrückgang, der für sie eindeutig mit den Bauaktivitäten zusammenhängt. Die Stadtverwaltung bleibt bei ihren Umbauplänen für die Kaizone und verweist darauf, dass dabei neben der Sanierung des Wasser- , Abwasser- und Stromnetzes zwei Uferpromenaden entsehen werden, die zusammen vier Kilometer lang sein werden. Mit Bezug zu den gefällten Bäumen wird die Anpflanzung von 65 Platanen angekündigt, die dem Uferbereich bald wieder ein Aussehen verschaffen werden sollen, das derzeit vermisst wird.

(Th. Saint-Cricq: Pauillac : la polémique enfle sur l’aménagement des quais, in: SUD OUEST, 21. Okt. 2013)

 

Fahndungserfolg

Das Médoc ist, wie alle bestätigen können, die es dorthin zieht, eine attraktive Gegend. Das fanden auch eher langfingrige Zeitgenossen, die seit Juli des Jahres zwischen Soulac und Le Verdon mancherlei Dinge mitgehen ließen, für die die rechtmäßigen Eigentümer noch gute Verwendung gehabt hätten. Seit dem 14. Oktober sind ihrem Treiben jedoch von der Polizei solide Schranken gesetzt worden, denn bei einem massiven Einsatz mit 40 Beamten wurden sieben junge Einbrecher festgesetzt, die sich auf absehbare Zeit keine Gedanken mehr darüber zu machen brauchen, wie sie an anderer Leute Hab und Gut gelangen können. Der Polizeieinsatz wurde umsichtig geplant, denn man wusste, dass bei einzelnen der zu Verhaftenden Waffenbesitz mehr als wahrscheinlich war. Neben den sieben Übeltätern wurde umfangreiches Diebesgut sichergestellt, darunter drei gestohlene Autos und hochwertige HiFi- und TV-Gerätschaften, die vornehmlich in gut ausgestatteten Ferienresidenzen erbeutet worden waren. Bleibt zu hoffen, dass die Berichterstattung über die geplünderten Ferienresidenzen nicht andere Bösewichter auf den Plan ruft, die sich bislang noch keine Gedanken gemacht haben über das, was in solchen Häusern zu holen sein könnte..

(J. Lestage: Coup de filet dans le Médoc : un groupe de sept cambrioleurs interpellés, in: SUD OUEST, 17. Okt. 2013)

 

 

32%

In einer kürzlich im Südwesten Frankreichs gestarteten Umfrage gaben 32% der befragten Autofahrer unter 35 Jahren an, mehr oder weniger regelmäßig SMS zu schreiben, während sie am Steuer sitzen und fahren. Ankommende SMS lesen während der Fahrt gar 61% der befragten jungen Leute. Bei den älterern Autofahrern sieht es günstiger aus. Bei denen lesen aber immerhin noch 31% SMS während der Fahrt, und 13% geben zu, dass sie während der Fahrt SMS oder Mails schreiben. 15% der Autofahrer insgesamt haben deswegen schon einmal eine Schrecksekunde erlebt, bei den unter 35jährigen sind es 28%. Wenn es eine Funktion gäbe, die das Mobiltelefon während der Fahrt deaktivierte, würden  50% der Autofahrer sie insgesamt nutzen, bei den unter 35jährigen jedoch nur 40%.

(SudOuest.fr, avec AFP: 32 % des conducteurs de moins de 35 ans écrivent des SMS au volant, in : SUD OUEST, 11. Okt. 2013, 16.48h, Internet-Ausg.)

 

 

Office de Tourisme Montalivet

Das unweit der Bahnhofsstraße in Montalivet gelegene Office de Tourisme ist für viele Monta-Besucher ein mehr oder weniger regelmäßiger Anlaufpunkt. Nach der Saison ist Zeit für eine Bilanz. Die fällt rundum positiv aus. Der Chef des Office de Tourisme hebt dabei zunächst die Einsatzbereitschaft seiner Mitarbeiterinnen hervor, die sich besonders darum bemüht haben, Deutsch zu lernen. Sie haben zu diesem Zweck einen Intensivkurs absolviert, der im nächsten Jahr fortgesetzt werden wird. Die Tourismusbilanz für 2013 zeigt, dass die meisten Gäste (exakt 85%) weniger als eine Woche in Montalivet zubringen. Im  Juli und August war die Zahl de Gäste geringfügig höher (+ 1%) als im Vorjahr. Das Office  de Tourisme (OT) in Montalivet hat eng zusammengearbeitet mit den OT in Lesparre und Grayan und eine Reihe von Freizeitangeboten gemacht, die von den Touristen gut angenommen worden sind.

(L. Llobell, L’office de tourisme fait son bilan, in : SUD OUEST,10.Okt. 2013)

 

 

Routine im  Gemeinderat

Die Gemeinderatssitzungen in Grayan bieten selten Aufregendes, so auch in der jüngsten Auflage vom 8. Oktober nicht. Hauptpunkte waren Berichte über die Fortführungen der Erneuerung des Straßennetzes, die in mehreren Etappen bis 2016 abgeschlossen werden soll. Dafür werden im Jahre 2013 rund 200.000 Euro ausgegeben, 2014 sollen es 229.862 Euro sein,  2015 dann 337.671 Euro und zum Schluss 2016 noch einmal 163.727 Euro, alle Summen zuzügl. Steuern. 300.000 Euro sind 2013 verbaut worden, um das Kanalisationssystem weiter zu sanieren. Und zum Schluss war noch Zeit für die Weihnachtsillumination, die in den nächsten drei Jahren von der Firma Blanchère Illuminations besorgt werden wird. Größere neue Projekte werden vor den Kommunalwahlen im nächsten März nicht mehr in Angriff genommen.

(M. Caporal: Un Conseil sans surprisesm, in : SUD OUEST, 10. Okt. 2013)

 

 

Ausbau der P+r-Plätze

Die Park+ride-Plätze in Bordeaux, die sich an den Endstationen der Tramlinien befinden, sind aus der Sicht der von außen kommenden Besucher eine äußerst positive Sache. Da das sehr viele denken, ist inzwischen mehr als häufig an den Einfahrtspuren zu lesen, dass die Plätze komplett belegt sind. Dabei ist unverkennbar, dass die Besetztmeldungen immer früher am Tage erscheinen. Erstaunlicherweise ist das Parkhaus Ravezies wohl noch nicht so bekannt, dort sind für Besucher aus dem Médoc die Chancen derzeit wohl am größten, ein Plätzchen zu finden, auch wenn man nicht ganz früh am Morgen kommt. Angesichts des Erfolgs der P+r-Angebote sind neun weitere Parkhäuser- bzw. –plätze in der Planung oder schon im Bau, die das Raumangebot kräftig ausweiten sollen. Es lohnt sich also, in der Zukunft die entsprechenden Hinweise und Veröffentlichungen der Tram-Betreiber zu beachten. Zur Zeit sind 15 P+r-Plätze im Bereich von Bordeaux in Betrieb. Sie bieten 4.700 Parkplätze. 700.000 Fahrzeuge haben im ersten Halbjahr 2013 von diesen Plätzen Gebrauch gemacht , 2,8% mehr als im gleichen Zeitraum 2012. Der Preis für den Parkplatz einschließlich Hin- und Rückfahrticket für jeden Fahrzeuginsassen liegt immer noch bei unglaublich günstigen 3,50 Euro.

 

(J. Rousset: Tramway : les parcs du Grand Bordeaux relais saturés, in : SUD OUEST, 12. Okt. 2013)

 

 

CHM Monta – keine Spur von Krise

Das Centre Héliomarin (CHM) in Montalivet blickt auf  ein  durchaus gutes Jahr 2013 zurück. Dem CHM, mit 35 ganzjährigen und 180 Saisonkräften im Sommer der größte Arbeitsgeber des Ortes, geht es gut. Das verkündete die Leitung, und sie lieferte Zahlen. Im Jahr 2013 zählte man 10% mehr Besucher als im Vorjahr. In der Hochsaison tummelten sich täglich zwischen 12.000 und 14.000 Personen im CHM. Obwohl die Frequentierung durch Besucher bis zum Juni als Folge des schlechten Wetters zu wünschen ließ, strömten sie umso zahlreicher mit Einsetzen des Sommers. Bei den Wohnmobilen wurde eine Zunahme um 30% registriert, wobei sich dies besonders bei denjenigen von ihnen zeigte, die 1 ½ Monate blieben. Der gesteigerten Nachfrage zuliebe wurden 80 weitere Wohnzelte aufgestellt, was zu einer Steigerung von 30% bei der Vermietung der Zelte geführt hat. Im Campingbereich stellte man eine Zunahme um 15% fest, wobei der Trend eindeutig in Richtung auf Rückkehr zur Natur gerichtet war. Auch bei den Besitzern von Bungalwos stellte man Erfreuliches fest, weil man herausfand, dass diese Besuchergruppe mehr Zeit in Montalivet zubrachte als in den vorhergehenden Jahren.

Erhebliche Verbesserungen gab es bei der Infrastruktur. Dort wurden z.B. ein Müllsortierungssystem eingerichtet und ein neuer Vertrag für die Stromversorgung geschlossen, der sichert, dass der Strom aus sauberen und erneuerbaren Quellen kommt. Für 2014 hat man sich auf die Fahnen geschrieben, der Ethik der Naturismus einen noch größeren Stellenwert einzuräumen. Die begonnenen Arbeiten an den Sportanlagen sollen fortgeführt werden, weiter soll das Schwimmbad überdacht werden, und das Boulodrome soll zum Sportgelände hin verlegt werden. Für die Leitung des CHM ist eine der wichtigsten Quellen des Erfolgs die Zusammenarbeit aller Beschäftigen ebenso wie die Aktivitäten der verschiedenen Vereine, die durch ihre Animationsangebote die Saison verlängern.

(L. Llobell: Le naturisme ne connaît pas la crise, in : SUD OUEST, 12. Okt. 2103)

 

 

 

Zuwachs im Port de la lune

Erst vor kurzem erfuhr man, dass die bislang aus zwei Schiffen bestehende Flottile der Flusskreuzfahrtschiffe in Bordeaux Konkurrenz, oder, wenn man will, Verstärkung, bekommen wird. Nun ist zu hören, dass vier weitere Reedereien Flusskreuzfahrtschiffe in Bordeaux stationieren werden. Dann könnten im Jahre 2015 neun Schiffe in Boreaux sich um Passagiere bemühen, die in Art und Größe den beiden bereits im Einsatz befindlichen Einheiten entsprechen werden. Die Stadtväter von Bordeaux sind mehr als erfreut und ziehen daraus den Schluss, dass der Port de la lune langsam wieder zu einem intensiveren Leben zurückkehren wird. Die beiden derzeit aktiven Schiffe, die von Bordeaux aus operieren, die Princess d’Aquitaine und die Cyrano de Bergerac haben in diesem Jahr bei 90 Kreuzfahrten 15.000 Passagiere an Bord gehabt. Um die neuen Schiffe unterbringen zu können, wird für 1,2 Mio Euro ein neuer Anleger gebaut, für dessen Errichtung die Mittel bereits von der Stadt Bordeaux bewilligt sind.

(J.-P. Vigneaud : Bateaux de croisière : un nouveau souffle pour le Port de la Lune in : SUD OUEST, 12. Okt. 2013)

 

 

Straßenbäume

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Frankreich rund 3 Millionen Straßenbäume, vornehmlich Platanen, Ahorn und Pappeln, heutzutage zählt man weniger als 350.000, und auch diese Zahl ist manchen zu hoch, die diese Bäume für unfallträchtig halten, weil sie zu nahe an den Straßen stehen. Die vom Centre national de sécurité routière (CNSR) verfochtene Linie will möglichst alle Straßenbäume abräumen, doch widersprechen diesem Ansatz viele Experten. Momentan neigt man eher dazu, keine weiteren großangelegten Fällaktionen zu starten, blockiert andererseits aber jeden Versuch, neue Straßenbäume anzupflanzen. Interessant ist dabei, dass in England Versuche laufen mit einer „french style avenue“, die die Anpflanzung von Bäumen als sicherheitsförderndes Element für die Verbesserung des Straßenverkehrs einsetzt. Dabei pflanzt man z. B. Straßenbäume über eine gewisse Strecken mit abnehmendem Abstand an und erreicht damit, dass die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Autos um 3 bis 5 km/h sinkt. Ausgelöst wird das durch den sogen. Stroboskopeffekt, der Autofahrern durch den abnehmenden Abstand der Bäume suggeriert, dass sie zu schnell fahren. Einen bremsenden Effekt erreicht man auch, das zeigen Probepflanzungen, wenn man, etwa vor einem Ortseingang, Bäume trichterförmig so pflanzt, dass der Abstand zur Fahrbahn abnimmt. Irgendwie scheint auch in den verstocktesten Autofahrern eine instinktive Grundhaltung zu existieren, die anrät, Bäumen nicht zu nahe zu kommen, namentlich, wenn man  einen fahrenden Untersatz betreibt .

(S. Cottin, Faut-il vraiment les abattre? in: SUD OUEST, 7. Okt. 2013)

Diebe an Geldautomaten

Seit einiger Zeit häufen sich im Großraum Bordeaux Gaunereien an Geldautomaten, die recht einfach angelegt, dafür aber umso wirksamer sind. Die Übeltäter blockieren, um an das Geld anderer Leute zu kommen, einfach die Ausgabeschlitze der Geldautomaten, indem sie darüber eine Abdeckung kleben, die, wenn sie geschickt angebracht ist, kaum als solche erkannt wird. Benutzer des Automaten führen ihre Karte ein und folgen dem üblichen Ablauf, doch der krönende Abschluss bleibt aus: Der Automat rückt das angeforderte Geld nicht heraus. Der enttäuschte Bankkunde wendet sich ab und sucht einen anderen Automaten auf. Währenddessen beobachten die Gauner den Vorgang und warten, bis mehrere Abhebeversuche geschehen sind. Anschließend entfernen sie die Abdeckung des Ausgabeschlitzes und nehmen das angesammelte Geld an sich. Danach wechseln sie in der Regel den Ort ihres Wirkens. Die Polizei nimmt immer wieder Täter fest, die nach dem beschriebenen Muster verfahren, doch wird der von den Verhafteten freigemachte Platz schnell wieder von anderen Tätern besetzt, die nach demselben Konzept verfahren. Meist werden die Blockaden für die Ausgabe an den Automaten am Feierabend nach Bankschluss oder an Feiertagen angebracht, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank auf Meldungen über Fehlversuche beim Abheben schnell reagiert, klein ist.  

(J.-M. Desplos : Agglo de Bordeaux : les pièges aux distributeurs automatiques se multiplient, in SUD OUEST, 9. Okt. 2013)

 

Bald Tempo 80?

Auf französischen Landstraßen ist, sofern sie nicht vierspurig sind, die Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/ h begrenzt, noch. Schon bald könnte daraus ein Höchstwert von 80 km/h werden, dann nämlich, wenn die Pläne des Nationalen Rates für die Sicherheit des Straßenverkehrs umgesetzt werden. Dort lässt man keinen Zweifel daran, dass eine Absenkung des zulässigen Höchsttempos ein wichtiger Beitrag sein könnte auf dem Weg zu einer weiteren Reduzierung der  Zahl der jährlich zu beklagenden Verkehrstoten. Noch sind es, Zahlen für 2012, rund 3.600, aber bis 2020 will man unter die Grenze von 2.000 gelangen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf Straßen mit Gegenverkehr auf 80 km/h die jährliche Zahl der Verkehrstoten um 450 sinken lassen könnte. Wenn dazu noch Hindernisse wie Bäume, Mauern, Gräben direkt neben der Fahrbahn verschwinden, könnten weitere 120 bis 270 Menschen im Straßenverkehr überleben. Noch mehr könnte die Installation von Alkoholtestsystemen in Kombination mit  einer Fahrsperre bewirken, aber darüber gibt es noch keine verlässlichen Schätzungen. Was aus den Empfehlungen des Verkehrssicherheitsrates wird, lässt sich bislang noch nicht richtig einschätzen, aber vorsichtshalber sollten Autofahrer in Frankreich schon mal trainieren, den Gasfuß auf größte Feinfühligkeit zu justieren.

(S. Cottin: Limitation à 80 km/h: Valls cherche sa route,in: SUD OUEST, 7. Okt. 2013)

 

Lesen und rechnen

Als der Herr bei der Schöpfung die überaus glückliche Idee hatte, die Menschheit in zweierlei Gestalt erstehen zu lassen, hat er mit Sicherheit noch nicht an die OECD gedacht. Die betreibt aber bei manchen Gelegenheiten eine Technik, bei der die Menschen noch weiter sortiert werden, z. B. hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, mit Texten und Zahlen umzugehen. Dabei kam Erstaunliches heraus. Beim Umgang mit Geschriebenem liegen die Japaner auf Rang 1, sie bekommen von der OECD 296 Punkte zuerkannt, wenig zurück folgen die Finnen mit 288 und die Niederländer mit 284 Punkten. Frankreich bringt es auf 262 Punkte, womit man ein kleines Stück hinter Deutschland liegt, das es auf mäßige 270 Punkte bringt. Beim Umgang mit Zahlen liegen die Japaner ebenfalls vorn mit 288 Punkten, gefolgt von den Finnen mit 282 Punkten. Auch hier heimsen die Franzosen wenig Lorbeerähnliches ein, denn sie landen mit 254 Punkten im Mittelfeld, deutlich hinter Deutschland, das es auf wenig überwältigende 272 Punkte bringt.

(SudOuest.fr avec AFP : Niveau de connaissances : les Français sont mauvais en lecture et en calcul, in : SUD OUEST, 08. Okt. 2013, 18.28h, Internet-Ausg.)

 

Zahlen, die nachdenklich machen sollten

Im Jahre 1972 verloren 16.546 Menschen im französischen Straßenverkehr ihr Leben. Schockiert durch diese Zahl setzte der damalige Premierminister Chaban-Delmas ein interministerielles Komitee für die Sicherheit im Straßenverkehr ein, und die davon ausgehenden Initiativen haben allmählich zum Rückgang der Anzahl der Verkehrstoten in Frankreich geführt. 2012 waren es 3.653, doch will man bis 2020  diese Zahl unter 2.000 drücken. Bis dahin ist noch viel zu tun. Zur Zeit hält ein Drittel der Franzosen sich nicht an die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Jeder zweite Franzose benutzt beim Autofahren regelmäßig sein Mobiltelefon. Bei einem Drittel der Verkehrsunfälle spielt Alkohol eine bestimmende Rolle. Verkehrsteilnehmer, die vor Antritt einer längeren Fahrt nur 5 Stunden Schlaf gehabt haben, haben ein dreifach höheres Unfallrisiko als Fahrer, die vollständig ausgeschlafen auf die Reise gehen. Auf den Autobahnen ist bei jedem dritten Unfall Übermüdung der entscheidende Auslöser. Es gibt also eine ganze Reihe von Ansatzmöglichkeiten, um die Zahl der Verkehrsopfer weiter zu reduzieren, bei fast allen ist allerdings anzunehmen, dass sie erst nach Einführung verstärkter Überwachungssysteme seitens der Polizei zu Ergebnissen führen, die sich in der Statistik der Verkehrsunfallopfer positiv niederschlagen.

(SUD OUEST, 7. Okt. 2013, p. 2)

 

Warnung an Internet-Anbieter

In einem gemeinsamen Brief an die Anbieter von Internet-Diensten haben der französische Minister für die Kommunikation und seine Kollegin vom Ressort für Innovation auf die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Leistungen und den Versprechungen in der Reklame hingewiesen und recht unverblümt gefordert haben, dass irreführende Versprechungen von Leistungen, die tatsächlich nicht erreicht werden, zu unterbleiben haben. Sollte dies nicht in der nächsten Zukunft dazu führen, dass die Anbieter realitätsnahe und überprüfte Leistungen anbieten, drohen ihnen Sanktionen des Staates, die allerdings zur Zeit nicht weiter präzisiert werden, aber es werden Fristen gesetzt, bis zu denen irreführende Werbungsversprechen der Anbieter zurückgezogen werden müssen.

(Sudouest.fr avec AFP : Offres Internet et 4G : les opérateurs doivent arrêter „de duper“ les consommateurs, in : SUD OUEST, 7. Okt. 2013)

Kulturpalast

Nach der Schließung des Gerichts in Lesparre am 30. September 2009 herrschte dort eine kurz andauernde Unsicherheit, die bald der Gewissheit wich, dass in dem von der Justiz nicht mehr benötigten Gebäude ein Kulturzentrum eingerichtet werden sollte. Dazu sind allerdings einige Umbauarbeiten an dem aus dem Jahr 1832 stammenden Gebäude erforderlich. Inzwischen liegt eine Konzeption des Architekten Philippe Cordier aus Mérignac vor, dessen Ideen die Neugestaltung des Bauwerks prägen werden. Auf der Basis des Entwurfs des Architekten sind Ausschreibungen gestartet worden, auf die interessierte Firmen bis zum 23. Oktober 2013, 12.00h ihre Angebote einreichen können. Nach Eröffnung der Angebote und den erforderlichen Entscheidungen der Stadtverwaltung wird mit einer etwa achtmonatigen Bauzeit gerechnet, so dass das neue Kulturzentrum im Herbst 2014 eingeweiht werden könnte. Die bauliche Zukunft des ehemaligen Gerichtsgebäudes dürfte damit entschieden sein, doch für die künftige Organisation und den Status des kommenden Kulturzentrums ist noch vieles ungeregelt. Die bestehenden Unsicherheiten auf diesem Gebiet werden wohl erst nach den Kommunalwahlen des Jahres 2014 ausgeräumt werden.

(S. Dubost: Lesparre : la culture aura bientôt son palais, in : SUD OUEST, 4. Okt. 2013)

 

Sternensammler

Es gibt bis jetzt noch keine wirklich erfolgversprechende Methode, um real existierende Himmelskörper einzusammeln, doch gibt es Gebiete, auf denen man eher zum Zuge kommen kann, wenn man sich anderen Erscheinungsformen der Sterne zuwendet. Die Voraussetzungen dafür hat der Restaurantführer von Michelin geschaffen, der seine Tester ausschwärmen lässt, und die hinterlassen, wenn sie sehr zufrieden waren, einen, zwei oder im Extremfall auch drei solcher glitzernden Figuren, für die Restaurantbetreiber ziemlich jedes Opfer bringen. Joël Robuchon gehört zu dieser Kategorie, doch bei ihm ist es eher so, dass die Sterne zu ihm kommen. Inzwischen haben seine Restaurants 25 dieser Michelinsterne – Weltrekord! – eingesammelt, wobei er vier Lokalitäten sein eigen nennt, die mit drei Sternen bedacht wurden. Interessant, dass keines davon in Frankreich liegt, denn sie sind in Macao, Hongkong, Las Vegas und New York zu finden. Bald wird es möglicherweise Sterne auch in Bordeaux geben, denn  Joël Robuchon plant, dort ein Restaurant zu eröffnen. Noch wartet man auf die Baugenehmigung, doch sollte die bald vorliegen. Das neue Restaurant mit Perspektive auf Michelinsterne wird in der rue Tivoli, gegenüber dem Institut culturel Bernard Magrez zu finden sein. Es soll vor der Sommersaison 2014 eröffnen. Dann wird es dort eine Küche geben, die einfach und regionalverhaftet, aber natürlich qualitativ hochwertig sein wird. Der Küchenchef wird ein Franzose sein, doch steht sein Name noch nicht fest. Feststeht hingegen, dass Mr Robuchon laut sagt, dass er auf  Sterne aus ist, drei, versteht sich. Mal sehen, ob es klappt.

(J. Ballarin: Robuchon vote Bordeaux, in:in: SUD OUEST, 3. Okt. 2013)

 

Knöllchen vom Himmel hoch

Es gab Zeiten, da glaubte man, alles Gute komme von oben. Doch das ist lange vorbei. Jetzt kann  vom französischen Himmel für Kraftfahrer allerlei  Unerfreuliches kommen. Und dafür sorgt gegebenenfalls die Polizei. Die testet nämlich seit einigen Wochen und Monaten leichte Flugzeuge und deren Verwendbarkeit für die Überwachung des Verkehrs. Besonderes Augenmerk richten die von Mérignac aus operierenden Ordnungshüter dabei auf Lastkraftwagen, denen von oben allerlei nachgewiesen werden kann, was früher meist ungeahndet blieb. Besonders gut lassen sich Verstöße gegen die vorgeschriebenen Mindestabstände und Übertretungen von Überholverboten entdecken, da für deren Nachweis einfache Fotos ausreichen. Die Beamten in den Flugzeugen kooperieren mit Motorradstreifen, die von Fall zu Fall alarmiert werden und denen dann die Aufgabe zufällt, die vom Himmel ausgehende Gerechtigkeit gebührenwirksam zu vollstrecken. Und dabei gehen sie konsequent und absolut humorlos vor, was besonders ausländische Kraftfahrer, die sich bislang allzu oft nahezu unbeobachtet glaubten, zu kostensparendem Umdenken zwingen wird. Eine Chance, die uniformtragenden Aufpasser am Himmel zu entdecken, haben Autofahrer kaum, denn die Flugzeuge fliegen rund 500m hoch, was ihnen  zudem einen großen Beobachtungsraum verschafft. Falls jetzt bei PKW-Fahrern eine Art Erleichterung aufkommt, weil man meint, die Flugzeuge seien nur zur Eindämmung von Verkehrsverstößen bei LKW da, dann muss gewarnt werden. Die Beamten in der Luft lassen sich keine Chance entgehen, Verkehrssünder zur Kasse zu bitten, einerlei welches Vehikel sie fortbewegen. Die bisherigen Analysen der Kosten und der Einnahmen zeigen, dass die Flugzeuge recht rentabel sind. Damit ist klar, wie es weitergeht.

 (J.-M. Desplos : Les amendes du ciel, in SUD OUEST, 3. Okt. 2013)

 

Erzwungener Schnellstart

Eigentlich sollte die Weinlese im Médoc für den Rotwein erst um den 10. Oktober herum beginnen, doch nun geht es allenthalben beinahe schon überhastet  los. Grund ist die schlechte Witterung der letzten Tage, verbunden mit relativ hohen Temperaturen, was dazu geführt hat, dass die Trauben zu faulen drohen oder schon angefangen haben zu verderben. Einzige Abhilfe, um zu retten, was zu retten ist, ist der vorgezogene Beginn der Weinlese. Erst werden die Merlots geerntet, dann kommen die Cabernets an die Reihe. Die unterschiedliche Reifung der Trauben erfordert erhöhten Aufwand beim Sortieren und jede Traube, die aussortiert wird, reduziert die Menge der Ernte. Man schätzt, dass nur rund 20 Hektoliter pro Hektar zustande kommen werden, zugelassen sind bis zu 57 hl pro Hektar. Der Jahrgang 2013 wird einst in den Annalen der Châteaux des Médoc als besonders schwierig  und aller Wahrscheinlichkeit von nur geringer Qualität und Menge verzeichnet werden.

(L. LeCor: Margaux, début des vendanges en urgence, in SUD OUEST, 4. Okt. 2013)

 

 

Schließung der Hafenbecken

Die am linken Ufer der Garonne gelegenen Hafenbecken von Bordeaux, an denen auch der riesige U-Boot-Bunker aus dem 2. Weltkrieg liegt, werden am 1. Dezember wegen Bau- und Überholungsarbeiten für einige Monate geschlossen. Im Rahmen der dann auszuführenden Arbeiten sollen die Becken ausgebaggert werden, wobei rund 40.000 m³ Schlamm entfernt werden sollen, die jährlich von der Garonne in diesen Becken abgelagert werden. Weiter, wobei das der eigentliche Grund für die Schließung ist, soll die Hauptschleuse ausgebessert werden, die nicht richtig schließt. Wenn das marode gewordene Schleusentor nicht mehr repariert werden kann, soll notfalls ein neues gebaut werden. Der Schlamm, der aus den Becken entfernt werden wird, ist nach Angaben der Direktion des Autonomen Hafens von Bordeaux, dem  die Hafenbecken unterstehen, nicht belastet durch Schadstoffe. Davon gebe es einiges, doch konzentriere sich das vor allem auf den Beckenbereich vor dem U-Boot-Bunker, vor dem jedoch keine Baggerarbeiten geplant sind. Da während der Schließung der Hafenbecken die Firma Compas marin ihren Betreib weitgehend einstellen muss, soll sie vom Gemeindeverband Bordeaux eine Entschädigung von 200.000 Euro erhalten als Ausgleich für entgangene Geschäftstätigkeiten. Trotz der für die Zukunft der Hafenbecken notwendigen Arbeiten, die jetzt anlaufen sollen, herrscht Unzufriedenheit und Unsicherheit bei allen im Bereich der Becken engagierten Unternehmen, weil man, wie kritisiert wird, vom Gemeindeverband Bordeaux nicht hinreichend über die Planungen für die nächste Zukunft der Hafenbecken unterrichtet werde.

(D. Lherm: Bordeaux : les bassins à flot vont se refermer, in : SUD OUEST, 2. Okt. 2013)

 

 

Portoerhöhung

Mit dem 1. Janaur 2014 wird in Frankreich eine Portoerhöhung wirksam, bei der z. B. der Preis für eine Marke, mit der ein Standard-Brief (lettre prioritaire) freigemacht wird, um 3 Centimes auf dann 66 Centimes steigen wird. Der Preis für eine lettre verte wird  von 57 auf 58 Centimes steigen. Eine lettre prioritaire wird in der Regel innerhalb von 24 Stunden zugestellt. Dafür werden die schnellsten verfügbaren Verkehrsmittel eingesetzt, vornehmlich Fugzeuge. Bei der lettre verte geht es gemächlicher zu, die schaffen es, wenn alles gut geht, in maximal 48 von A nach B. Dabei werden keine Flugzeuge bemüht, sondern umweltfreundlichere Verkehrsmittel, daher die Bezeichnung lettre verte (grüner Brief). Statistiker haben festgestellt, dass das Porto für den Standardbrief mit dieser Erhöhung in den letzten 43 Jahren um das Achtfache gestiegen ist,

(SudOuest.fr avec AFP: Prix des timbres : trois centimes de plus en 2014, in: SUD OUEST, 1. Okt. 2013)

Mehr zu den aktuellen Posttarifen

http://www.tarifs-de-la-poste.fr/

 

 

Hornissenjäger

Wenn sich die Erfahrung bestätigt, die ein Imker bei Biscarosse gemacht hat, gibt es eine wirksame und kostengünstige Methode, um den Kampf gegen die asiatischen Hornissen zu gewinnen. Diese Hornissen, die seit ihrem Auftauchen zu gefährlichen Feinden der einheimischen Bienen geworden sind, denen sie wegen des hohen Proteingehalts nachstellen, hatten bislang keine wirksamen natürlichen Feinde, abgesehen von der bisher erst einmal beobachteten Attacke eines Wespenbussards auf ein Hornissennest. Der oben angeführte Imker erinnerte sich, dass in früheren Zeiten um die Bienenstöcke herum Hühner nach Nahrung suchten und dabei sich auch an kranken oder verendeten Bienen gütlich taten. Der Imker zäunte das Areal ein, auf dem seine Bienenstöcke standen und ließ einen Schwarm Hühner in den eingezäunten Bereich. Dabei beobachtete er, dass die Hühner, die besonders in der Wachstumsphase auf proteinreiche Kost aus sind, nicht nur die kranken und verendeten Bienen begierig fraßen, sondern sich auch beherzt und höchst erfolgreich bei der Jagd nach asiatischen Hornissen erwiesen, die gekommen waren, um an den Bienenkörben Beute zu machen. Die Hühner waren dabei so erfolgreich, dass in der Umgebung des von ihnen bewachten Bienenstandortes die Anzahl von Nestern asiatischer Hornissen stark abnahm. Für den Imker von Bisacarosse sind sie kein Problem mehr und für seine Bienen erst recht nicht. Man darf gespannt sein, ob sich die Erfahrung dieses Bienenzüchters bestätigt, denn dann hätte man wohl eine Lösung des bislang offenen Problems der Bekämpfung der asiatischen Hornisssen.

(Chr. Lescoutte-Gardent: Landes : le poulet, l’arme fatale contre le frelon asiatique ? in: SUD OUEST, 1. Okt. 2013)

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November 2013

Europa-Rekord in der Europa-Liga

Die Europa-Liga des Fußballs ist zwar nicht so renommiert wie die Champion’s League, aber für die Anhänger der beteiligten Clubs scheint das von geringerer Bedeutung zu sein. Ein Beispiel dafür liefern die Anhänger von Eintracht Frankfurt, die zu dem Gastspiel ihrer Mannschaft bei den Girondins von Bordeaux mit 12.000 Fans anreisen werden. Den Antransport weden 3 Charterflieger und 70 Busse besorgen. Damit wird die deutsche Anhängerschaft der Frankfurter das zahlenmäßige Übergewicht an der Austragungsstätte, dem Stadion Chaban-Delmas haben, denn der Club aus Bordeaux konnte  bei seinen eigenen Anhängern lediglich 8.000 Tickets absetzen. Die Frankfurter haben mit ihrem Massenansturm einenveritablen Rekord aufgestellt. Bisher galt der türkische Club Galatasaray, der 2009 von 8.400 Anhängern bei einem Auswärtsspiel in einem europäischen Wettbewerb begleitet worden war, als Spitzenreiter vor Celtic Glasgow, die es im Jahr 2000 geschafft hatte, 7.400 Fans mit auf die Reise zu nehmen.

(Th. Vautrat : Girondins-Francfort en Ligue Europa : 12 000 supporters allemands attendus à Bordeaux, in : SUD OUEST, 26. 11. 2013, 12.25, Internet-Ausg.)

 

Bilanz der orangefarbenen Invasion

Der Ausflug an die Garonne hat sich für die tatsächlich angereisten 12.000 Frankfurter Fans gelohnt, denn ihre Mannschaft konnte mit einem 1 :0-Sieg im Gepäck die Heimreise antreten, während es für die in dieser Saison bislang ohne Fortune agierenden Girondins eine weitere Niederlage gab, die das Ende der diesjährigen internationalen Betätigung bedeutet. Die Anhänger von Eintracht Frankfurt haben zwar kurzfristig das Stadtbild von Bordeaux mit ihren orangefarbenen Kleidungen umgefärbt, aber alles in allem ist trotz ausgiebiger Siegesfeier mit feuchter Begleitung alles ohne größere Entgleisungen vor sich gegangen. Etwas maliziös wurde allerdings vermerkt, dass die Gäste aus Frankfurt bei der Auswahl der Sehenswürdigkeiten, die sie bei ihrem Kurztrip an die Ufer der Garonne besichtigt haben, sich vor allem davon leiten ließen, ob dort Bier ausgeschenkt wurde.

(Girondins-Eintracht Francfort : une marée orange a envahi Bordeaux, in : SUD OUEST, 29. Nov. 2013, 7.55h, Internet-Ausg.)

 

Kommt die Colbert zurück nach Bordeaux ?

Der Lenkwaffenkreuzer Colbert, der von 1959 bis 1991 in Diensten der französischen Marine stand und nach seiner Stilllegung, von 1993 bis 2007, als schwimmendes Museum in Bordeaux zu besichtigen war, bevor an seinen gegenwärtigen Liegeplatz in Landévennec in der Bretagne geschleppt wurde. Dort wartet er auf sein Ende in einer Abwrackwerft. Dabei kann es sein, dass er noch einmal nach Bordeaux zurückkehrt, dann allerdings zu seiner unwiderruflich letzten Reise. Diese Möglichkeit besteht, weil ein in Bassens ansässiges Unternehmen ein Gebot bei der französischen Marine eingereicht hat, um den Zuschlag für die Verschrottung der Colbert und des Hubschrauberträgers Jeanne d’Aarc zu bekommen. Die Entscheidung darüber, welche Firma zum Zuge kommt, ist noch nicht gefallen, doch könnte es ein, dass das Angebot aus Bassens deswegen gute Chancen hat, weil dahinter der einzige französische Bieter steht. Wenn der Zuschlag nach Bassens geht, könnte die Colbert und vielleicht auch zugleich die Jeanne d’Arc im nächsten Winter die Gironde hinaufgeschleppt werden. Die Abbrucharbeiten würden sich über etwa vier Jahre erstrecken und für diese Zeit einige Dutzend Arbeitskräfte beschäftigen, und, so hofft man, der Abwrackwerft danach vielleicht weitere Aufträge verschaffen.

(J.-P. Vigneaud: Le croiseur Colbert pourrait revenir à Bordeaux, in : SUD OUEST, 23. Nov. 2103)

 

Containerhafen Le Verdon

Um den Containerhafen von Le Verdon steht es nicht gut. Wenn in den letzten Jahren über ihn berichtet wurde, dann meist im Zusammenhang mit Pannen und technischen Problemen. Zur Zeit stehen beide Portalkräne still, weil sie alt und marode sind. Zu Hoffnungen, dass sie wieder in Betrieb genommen werden könnten, besteht kaum Anlass. Dennoch gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, und der kommt aus Brüssel. Dort haben die zuständigen Stellen der EU angekündigt, 50% der Kosten einer Studie zu übernehmen, die ein Konzept erarbeiten soll für die Entwicklung des Hafenstandortes Le Verdon. Die Studie soll erst 2015 vorliegen, mithin kommt von da her auch kein Signal auf baldige Besserung für den Containerhafen. Der Autonome Hafen von Bordeaux, dem das Gelände in Le Verdon gehört, hat vor geraumer Zeit eine Ausschreibung veranstaltet, zu der Firmen eingeladen waren, die Interesse haben an einer Übernahme des Containerumschlags und die auch Geld investieren können, um die baufälligen Kräne zu ersetzen, doch gibt es bislang noch keine Ergebnisse. Die Ausschreibung hätte eigentlich Mitte November dieses Jahres mit konkreten Angeboten abgeschlossen werden sollen, doch daraus wird nichts. Zwar weiß man, dass sich vier Unternehmen interessiert gezeigt haben, aber ob die wirklich konkrete Angebote vorlegen, ist derzeit nicht sicher. Und wenn sie es tun, kann das noch dauern. Die Hängepartie für den Hafenbetrieb in Le Verdon geht also weiter.

(B. Broustet: Port du Verdon : Bruxelles paiera l’étude du projet de développement du trafic conteneurs, in : SUD OUEST, 22. Nov. 2013)

 

 

Blockade auf der RN 10

Am Samstag, dem 30. November wird es auf der RN 10 eine LKW-Blockade geben, an der 100 bis 150 Lkw beteiligt sein werden. Wie bei ähnlichen Blockaden sollen nur Lkw an der Durchfahrt gehindert werden. Für Pkw wird eine Spur offen gelassen, was jedoch mit Sicherheit zu einer erheblichen Verzögerung auch für die Pkw führen wird. Die Lkw wollen mit ihrer Maßnahme gegen die Écotaxe protestieren, mit der Lastwagen auf Nationalstraßen belegt werden sollen, die bisher gebührenfrei auch vom Schwerverkehr genutzt werden konnten. Die Blockade wird ab 10.00h von Barbezieux aus beginnen und sich im Schneckentempo auf Bordeaux zu bewegen. Wann der Verkehr in diesem Streckenabschnitt dann wieder normal fließen wird, ist zur Zeit nicht zu sagen.

(Linda Douifi : Samedi, les routiers veulent bloquer la RN10, de la Charente à Bordeaux in : SUD OUEST, 26. Nov. 2013)

 

Windkraftanlagen bei Lesparre ?

Die Société Valorem plant die Errichtung von Windkraftanlagen im Gebiet von Lesparre und Saint-Germain-d’Esteuil. Da man Protestaktionen gegen dieses Vorhaben tunlichst vermeiden will, werden Informationsveranstaltungen in Lesparre in der Salle Paul-Defol, direkt neben dem Gebäude der Police Municpale durchgeführt, bei denen das Projekt vorgestellt und erläutert werden soll. Vorgesehen sind drei Termine: Freitag, 29. November, 16.00h bis 19.00h; Dienstag, 3. Dezember, 17.30h bis 19.00.h; Montag, 9. Dezember 14.00h bis 18.00h. Auskünfte gibt es auch per Telefon: 05 57 12 43 94 oder per Email: nathalie.jordana@valorem-energie.com.

(Pour tout savoir sur le projet éolien de Lesparre, in : SUD OUEST, 25. Nov. 2013)

 

 

Erweiterung

In Bordeaux werden in diesen Tagen die Bauarbeiten zur Erweiterung der Umgehungsautobahn A 630 auf 2 x 3 Spuren wieder aufgenommen. Der davon betroffene Abschnitt liegt zwischen den Anschlussstellen 13 und 15, betrifft also den nach Norden gehenden Verkehr aus dem Médoc nicht. Während der Bauarbeiten werden die Fahrspuren teilweise gesperrt und verlegt, doch  soll der Verehr bis auf wenige Ausnahmen ohne Umleitungen an der Baustelle vorbeigeführt werden. Bis zum 1. Dezember sollen die linksseitigen neuen Fahrspuren fertiggestellt sein, dann kommt die andere Seite an die Reihe. Im Zusammenhang mit den  Baumaßnahmen werden auch Lärmschutzwände errichtet. Das Ende der Arbeiten ist für Dezember 2014 geplant.

(Bordeaux : les travaux de mise à 2X3 voies de la rocade ouest reprennent lundi in: SUD OUEST, 21. Nov. 2013)

 

Keine Erweiterung

Das Naturistengelände La Jenny bei le Porge, das angeblich erheblich erweitert und vergrößert werden sollte, bleibt so wie es ist. Der Direktor der Anlage trat anderslautenden Meldungen entgegen und erklärte, es gebe keine Pläne für eine Vergrößerung von La Jenny. Man sei voll damit beschäftigt, notwendige Sanierungsarbeiten durchzuführen, für die rund 1 Mio Euro aufzuwenden seien. Der Bürgermeister von Le Porge, auf dessen Gebiet sich La Jenny befindet, bestätigte, dass es keine Pläne und schon gar keine Baugenehmigung für eine Vergrößerung von La Jenny gebe. Insofern sei der vom dem Umweltschutzverein Vive la Forêt angekündigte Widerstand gegen die angebliche Vergrößerung von La Jenny gegenstandslos. Die Ferienanlage La Jenny besteht seit nunmehr 30 Jahren, sie erstreckt sich über 130 ha und umfasst 756 Freienhäuser. Der Grund und Boden ist einem noch 60 Jahre laufenden Erbpachtverhältnis vom dem Besitzer an die Betreibergesellschaft verpachtet worden, der ebenfalls erklärte, es gebe keine neuen Pachtverträge mit der Leitung von La Jenny und auch keine Pläne in  Richtung einer Erweiterung.

(J. Lestage: Le Porge : Il n’y a pas d’extension possible au village naturiste de La Jenny, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2013)

 

Camping Vensac

Der Gemeinderat von Vensac hat auf seiner Sitzung vom 13. November neben anderen Dingen beschlossen, die Gebühren des Camping du Vieux Moulin für das kommende Jahr um 3% anzuheben. Dabei wurde bekanntgegeben, dass das auf dem Gelände des Campingplatzes gelegene Restaurant ganzjährig geöffnet sein wird. Der Betreiber bekommt einen langfristigen Pachtvertrag für das Restaurant unter der Bedingung, dass durch den Restaurantbetrieb die nächtliche Ruhe der Umgebung nicht gestört wird.

(Les élus s’opposent à la réforme scolaire, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2013)

 

Widerstand gegen Schulreform

Die ministeriell verfügte Neuordnung des Schulbetriebes in Frankreich sieht unter anderem vor, dass künftig die wöchentlichen Unterrichtstunden auf fünf Wochentage verteilt werden. Dies bedeutet das Ende des unterrichtsfreien Mittwoch. Damit steigt die Zahl der Schultage pro Jahr von bisher 144 auf 180. Sie liegt damit immer noch unter den Vergleichswerten für Deutschland (208) und England (190). Da der zusätzliche Schultag Kosten verursacht, die von den Kommunen aufzubringen sind, ist hier Widerstand vorprogrammiert. Das gilt auch für Vensac, wo der Gemeinderat auf seiner letzten Sitzung sich mit dieser Problematik beschäftigt hat und dabei zu einem fast einstimmigen Ergebnis gekommen ist: Man weigert sich schlicht, die Reform umzusetzen und hält vorerst an der Viertagewoche mit freiem Mittwoch fest. Dabei ist es auch in Frankreich eigentlich nicht zulässig, dass staatliche Anordnungen auf Gemeindeebene einfach ignoriert werden. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

(Les élus s’opposent à la réforme scolaire, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2013)

 

Aus für Windkraft-Pionier Bard

Die Meldung, die am 20. November 2013 um 20.16h verbreitet wurde, hat es in sich, und dies im mehrfacher Beziehung: Der Windparkerbauer Bard stellt seinen Betrieb ein mit der eindeutigen Begründung, dass nach dem Bau der Offshore-Anlagen in der Nordsee Folgeaufträge fehlten, und wer keine Aufträge hat, der kann nicht existieren.

Obwohl der Schwerpunkt der Aktivitäten der Bard-Gruppe bislang in der Nordsee lag, hat die Entscheidung  Auswirkungen auf das Médoc, denn dort wollte die Bard-Gruppe ein Montage- und Testzentrum für Windkraftanlagen auf dem Gelände des Hafens von Le Verdon errichten. Als kürzlich davon gesprochen wurde, räumte die Abgeordnete Pascale Got ein, dass die Verwirklichung dieses Projekts abhänge von der finanziellen Gesundheit der Bard-Gruppe. Und die ist nun offensichtlich mehr als angeschlagen. Für den Standort Le Verdon ist danach anzunehmen, dass es kein Engagement der Bard-Gruppe an der Mündung der Gironde geben wird. Und damit ist eine weitere Hoffnung auf dauerhaft sichere Arbeitsplätze im Médoc zerplatzt.

vgl.:

http://www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_66616672/hochsee-traeume-geplatzt-windkraft-pionier-bard-stellt-betrieb-ein.html

 

 

Vive la forêt!

Der im Médoc aktive Verein Vive la forêt („Es lebe der Wald“) hat am letzten Sonntag von seinem neuen Präsidenten die Schwerpunkte seiner umweltorientierten Arbeit veröffentlichen lassen. Ganz oben auf der Liste steht dabei die beabsichtigte Errichtung von zwei Photovoltaik-Parks, bei Naujac und am See von Hourtin, die der Verein  nachdrücklich ablehnt, weil dabei rund 70 ha Wald abgeholzt werden müssten.

Bedauert wird der vorläufige Stillstand des Projekts der Errichtung eines Parc naturel marin in der Girondemündung, der nicht vor 2017 realisiert werden wird, weil es vorher kein Geld gibt. Voran geht hingegen das Projekt des Baus von drei Windkraftanlagen für Testzwecke bei Le Verdon, für die die deutsche Gruppe Bard die Mittel aufbringen wird, wenn, wie die Abgeordnete Pascale Got erklärte, die finanzielle Situation der Gruppe dies erlaube. Der Verein steht diesem Vorhaben zwar nicht völlig ablehnend gegenüber, kündigt aber an, dass man die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen und auf Umweltverträglichkeit prüfen werde.

Sehr skeptisch und ablehnend steht   Vive la forêt auch dem Vorhaben einer Erweiterung der Naturistenanlage von La Jenny bei Le Porge gegenüber. Aufgeschlossen ist man hingegen für die Pläne zum Bau einer Destillationsanlage für Kiefernharz, die in Le Porge errichtet werden soll und von der man hofft, dass sie eine früher in der Gegend verbreitete Nutzung des Waldes wiederbeleben wird.

Uneingeschränkt in der Kritik des Vereins steht hingegen das Projekt, eine Teleski-Anlage auf dem See von Bombannes zu etablieren. Und schließlich lässt man auch kein gutes Haar an dem Restaurant Le Baïa, das oben auf der Düne von Le Pinc Sec für die Sommermonate aufgebaut wird, auch wenn dasselbe nach der Saison demontiert wird, wie jetzt im Oktober geschehen. Dort, so meint man, sollte generell jede Form der Bebauung, auch kurzfristig, untersagt werden.

(Th. Saint-Cicq: Médoc : l’association de défense Vive la forêt fait le point, in : SUD OUEST, 18. Nov .2013, 8.49, Internet-Ausg.)

 

Qualifiziert für WM

Die französische Fußballnationalmannschaft hat mit einer Energieleistung doch noch die Fahrkarten zur WM in Brasilien gelöst. Das Spiel im Stade de France am Dienstagabend ging 3 : 0 für die Bleus aus, doch bedurfte es einiger besonderer Umstände. Beim zweiten Tor erkannte der Schiedsrichter eine eindeutige Abseitssituation nicht, dann wurde ein Spieler der Ukraine vom Platz gestellt. Und das entscheidende dritte Tor erzielte ein Spieler der Gäste – Eigentor. Da aber bald niemand mehr von den Umständen sprechen wird, unter denen das Resultat zustandekam, ist die Freude der Franzosen ungetrübt, zu Recht, wie wir meinen.

                                                                           (UM, 20. Nov. 2013)

 

Die Freude am Singen

Im letzten Jahr haben sich in Grayan ein paar Sangesfreudige zusammengefunden, eigentlich ohne weitergehende Ambitionen. Daraus ist jedoch etwas geworden, das sich sehen und hören lassen kann. Die Gruppe mit Namen Sodave wird am Samstag, dem 30. November, in Grayan einen  Chansonabend gestalten, der markante Titel des 20. Jahrhunderts Revue passieren lassen wird. Die Gruppe hat sich in Vensac im dem Verein Vensac Loisirs Culture (VLC) kennengelernt, dem die Mitglieder immer noch angehören. Die Gruppe Sodave hat erste Erfahrungen mit eigenen Auftritten gesammelt bei Veranstaltungen in Seniorenresidenzen und auch bei Soulac 1900 wurde Präsenz gezeigt. Insofern ist die für den 30. November geplante Veranstaltung nur ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Gruppe, dem weitere folgen sollen.

(M. Caporal: Remonter le temps en chansons, in : SUD OUEST, 11. Nov. 2013)

 

 

81% für Brücke

Nach einer von TNS Sofres durchgeführten Umfrage sind 81% der Bewohner des Canton von Blaye für den Bau einer Brücke über die Gironde, mit der erstmals eine feste Landverbindung aus diesem Bereich des rechten Girondeufers in das Médoc hergestellt würde. Bei den leitenden Personen von Unternehmen ist die Zustimmung mit 86% sogar nach größer. Das Ergebnis ist am 14. November in einer Sitzung des Conseil communautaire des Cantons Blaye publik gemacht worden. Direkte Konsequenzen sind zunächst nicht zu erwarten, aber es könnte eine Diskussion beginnen, die, vorausgesetzt irgendwo und irgendwie findet sich eine Finanzierungsmöglichkeit, zu mehr führen könnte.

(Pont sur l’estuaire : 81 % des habitants du canton de Blaye favorables, in : SUD OUEST, 14. Nov. 2013, 16.28h., Internet-Ausg.)

 

 

Bleu – blanc – rage

Da, wo für jeden Franzosen normalerweise automatisch rouge kommt, wenn zuvor von bleu und blanc die Rede war, steht vor dem Ausscheidungsspiel der französischen Nationalmannschaft gegen die Ukraine rage – Wut. Die Ausgangslage für die französischen Kicker ist nach der „Ohrfeige“ (so wörtlich der Trainer) von Kiew, dem mit 0 : 2 verlorenen Hinspiel, die Ausgangslage alles andere als rosig. Auf der jüngsten Pressekonferenz bemühten sich die Spieler zwar, Entschlossenheit und Kampfgeist zu demonstrieren, aber was daraus auf dem Rasen wird, wird man erst am Dienstagabend sehen. Und wenn es nichts wird mit der Fahrkarte zur WM, wird das wohl viele Franzosen nicht sonderlich bedrücken. In einer Leserumfrage des SUD OUEST antworteten auf die Frage, ob sie wirklich wünschten, dass die französische Nationalmannschaft sich für die WM qualifizierte, 66,2% der Befragten mit einem klaren Nein. Nur 25,3% sagten ja

(F. Laharie: Avant France – Ukraine : Bleu, blanc… rage in: SUD OUEST, 18. Nov. 2013)

 

 

Fahrpreiserhöhung 2014?

Die Fahrpreise für Bus und Tram in Bordeaux sind durchaus moderat, und dagegen hat sicher niemand etwas, der diese Verkehrsmittel benutzt. Aus der Sicht der für die Finanzen des Gemeindeverbandes Bordeaux Verantwortlichen stellen sich die Dinge jedoch anders dar, zumal, wenn im kommenden Jahr die Erweiterung der Tram mit der Inbetriebnahme der dritten Phase und dem Eintreffen neuer Straßenbahnzüge kommen wird, die dann auch bezahlt werden müssen. Auch wenn Diskussionen über steigende Fahrpreise zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit Blick auf die Kommunalwahlen im nächsten März nicht populär sind, wird wohl kein Weg an einer Anhebung der Tarife vorbeiführen. Verständlich dabei ist, dass noch keine Aussagen über die Höhe der neuen Fahrpreise gemacht werden, aber Alternativen zu einem derartigen Schritt gibt es wohl nicht.

(D. Lherm: Trams et bus de Bordeaux : vers une hausse des tarifs en 2014 ? in : SUD OUEST, 15.Nov. 2013, 8.30h, Internet-Ausg.)

 

Gerettet und abgeschleppt

Lalaou Roucayrol und Mayeul Riffelt, die beiden Skipper aus dem Médoc, deren Trimaran am 10. November gekentert war, sind 85 Stunden nach ihrem Schiffbruch gerettet worden. Sie hatten fast drei Tage in ihrem kieloben treibenden Boot ausharren müssen, bevor sie der Schlepper, der zu ihrer Rettung ausgelaufen war, aufnehmen konnte. Unmittelbare Gefahr bestand für die beiden Segler nicht, allerdings verzögerte sich das Auslaufen des Schleppers, weil Gerätschaften zur Wiederaufrichtung des Trimarans erst herangeschafft werden mussten. Als der Schlepper bei den Schiffbrüchigen eintraf, war es wegen der schweren See und des steifen Windes nicht möglich, das geplante Manöver durchzuführen. Stattdessen wurde das havarierte Boot kieloben ins Schlepp genommen. Wegen des Wetters soll anstelle eines Hafens in Portugal Madeira angelaufen werden, wo man versuchen will, das Boot wieder in seine normale Lage zu bringen. Bislang geht man davon aus, dass der Trimaran das Kentern ohne größere Schäden überstanden hat. Der Skipper plant schon den nächsten Einsatz, doch wird davor erst eine genaue Inspektion des Bootes erfolgen müssen.

(Sudouest.fr./AFP: 15. Nov. 2013, 16.50h, Internet-Ausg.)

 

Keine Entschädigung

Nicht alles, was lange währt, wird endlich gut. Für den Prozess, der wegen der 2002 durch den Untergang des Tankers Prestige ausgelösten Ölpest an den Küsten Portugals, Spaniens und Frankreichs geführt worden ist, ist die Bilanz jedenfalls für alle, die Schäden durch dieses Ereignis erlitten haben, niederschmetternd. Das spanische Gericht, das mit dem Fall befasst war, stellte zwar, eher beiläufig, fest, dass die spanischen Behörden, die 2002 dem Tanker verwehrt hatten, einen Hafen anzulaufen, wo er wahrscheinlich außer Gefahr gewesen wäre, eine Entscheidung getroffen hatten, die nur zum Schiffbruch führen konnte, doch zog das Gericht daraus keinerlei Konsequenzen. Entschädigungen für die vielen Küstengemeinden in Spanien, Portugal und im Südwesen Frankreichs, die im Jahre 2002 hohe Kosten für die Reinigung ihrer Strände gehabt haben, wird es nicht geben. Dieses Urteil wurde allgemein mit Unverständnis aufgenommen, wobei man sich besonders darüber ärgert, dass Betreiber von schrottreifen Tankern, die immer wieder in Situationen geraten können wie die Prestige 2002 nun keinerlei Befürchtungen haben müssen, dass sie für Unheil, das ihre Schiffe anrichten, zur Verantwortung gezogen werden. Gegen das Urteil kann Einspruch eingelegt werden, doch besteht nach Lage der Dinge wenig Hoffnung, dass damit außer Kosten neue Gegebenheiten entstehen werden.

(SudOuest.fr, avec AFP : Marée noire du „Prestige“ : un jugement „très décevant“ pour les villes du Sud-Ouest, in : SUD OUEST, 14. Nov. 2013, 7.21h, Internet-Ausg.)

 

Sehr gute Saison 2013

Der Direktor des Atlantique-Club Montalivet (ACM) zog in einem Rückblick auf die vergangene Saison eine überaus zufriedene Bilanz. Er stellte fest, 2013 sei „ein sehr, sehr gutes Jahr“ gewesen. Zu dem guten Jahresergebnis hätte naturgemäß die Tatsache beigetragen, dass das Gelände erstmals über eine volle Saison geöffnet gewesen sei. In der Hochsaison habe man die erwarteten 3.000 bis 3.500 Gäste pro Tag gehabt. Ein Spitzenergebnis sei erzielt worden an dem Wochenende des Motorradtreffens. Ein weiterer Faktor, der die guten Zahlen für die abgelaufene Saison erklären könnte, sei der Umstand, dass das Gelände sich erstmals in einem neuen Gewande präsentiert habe. Attraktiv sei auch sicher das Niveau des 5-Sterne-Camingplatzes mit direktem Zugang zum Strand, das dichte Angebot an Läden, Animationen und vielen anderen Dingen. Und nicht zuletzt verfolge man eine sehr überlegte Preispolitik. So mache man zu bestimmten Zeiten z. B. Angebote, bei denen eine ganze Woche zum Preis eines Wochenendes geboten werde. Schließlich trage zum Erfolg wohl auch bei, dass die Animationsangebote während der gesamten Öffnungszeit der Anlage zur Verfügung stehen. Für das nächste Jahr hat man das Ziel, noch attraktiver zu werden, Gäste für Seminare anzuziehen und die Saison insgesamt zu verlängern. 

(L. Llobell : La première saison pleine du camping, in : SUD OUEST, 15. Nov. 2015

 

Frankreich in Not

Die französische Fußballnationalmannschaft hat in ihrer Qualifikationsgruppe für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr nur  den zweiten Platz belegt. Deshalb muss sie gegen einen weiteren Zweitplatzierten, in diesem Fall die Ukraine, zwei Ausscheidungsspiele bestreiten, die darüber entscheiden, welche der beiden Mannschaften zur WM fahren wird. Das erste der beiden Spiele hat am Abend des 15. November in der Ukraine stattgefunden und dem französischen Team eine bittere 0:2 Niederlange eingebracht. Damit ist zwar noch nicht alles verloren, aber die Ausgangslage für das zweite Entscheidungsspiel, das am 19. November in Frankreich stattfinden wird, ist nicht gerade rosig. Schon vor dem Spiel in der Ukraine hatte es in den französischen Medien Überlegungen darüber gegeben, was geschehen würde, wenn Frankreich die WM-Qualifikation verpasste. Das hätte man vielleicht doch nicht tun sollen.

(UM, 16. Nov. 2013)

 

 

Blockade der A 63

Am Samstag, dem 16. November 2013, wird die Autobahn A 63 südlich von Bordeaux von Lastwagen blockiert. Ziel dieser Aktion ist es, gegen die französische Verkehrspolitik zu protestieren, die nach Meinung der Speditionsunternehmen dem Güterverkehr Lasten auferlegt, die dessen Existenzmöglichkeiten gefährden. Die Protestaktion wird sich hauptsächlich zwischen 10.30 h und 13.00h abspielen, doch ist damit zu rechnen, dass es geraume Zeit vor und nach der Blockade zu gravierenden Beeinträchtigungen des Verkehrs auf der A 63 und den Zufahrten kommen wird. Durch die Protestaktion sollen zwei der vier Spuren der A63 durch stehende LKW blockiert werden, während jeweils eine Spur pro Richtung für PKW passierbar bleiben soll. Die Empfehlung, die sich angesichts dieser Nachrichtenlage ergibt, ist aber wohl eindeutig.

(J.-P. Vigenaud: Bordeaux : des poids lourds bloqueront l’A63 samedi in: SUD OUEST, 14. Nov. 2013, 18.21h, Internet-Ausg.)

 

Sturmschäden

Die schweren Sturmböen, die in der Nacht von Samstag zu Sonntag über das Médoc hinweggefegt sind, haben in Lesparre auf der Baustelle eine Tiefkühlunternehmens ein rechtes Chaos angerichtet. Eine frisch errichtete, etwa 6 m hohe Mauer, die noch keine Verbindung zu der Halle hatte, für die sie bestimmt war, wurde umgeweht. Menschen kamen nicht zu Schaden, aber der Zeitplan für die Errichtung des Kühlhauses, das Mitte Februar den Betrieb aufnehmen sollte, ist erst mal gründlich durcheinander geraten.

(S. Dubost: Lesparre-Médoc : un chantier dévasté par les intempéries, in SUD OUEST, 11. Nov. 2013)

 

Kommt noch etwas ?

Serge, das tramerfahrene Lama aus Bordeaux, hat fürwahr eine Popularität erlangt, die den allermeisten seiner Artgenossen verwehrt bleiben wird. Am letzten Wochenende stolzierte er in einem Auftritt mit zweifelhafter Resonanz vor dem Erstligaspiel der Girondins de Bordeaux über den Rasen des Stadions in Bordeaux. Das brachte Tierfreunde zu der Frage, ob man dem Tier das antun musste und ob es nötig war, ihm ein zudem noch grottenschlechtes Fußballspiel zuzumuten, bei dem die Mannschaft aus Bordeaux mit 0:3 gründlich unterging.

Wer populär ist, der wird in die Werbung eingespannt, und genau das passierte jetzt. Die Verkehrsbetriebe von Bordeaux ließen das Lama mit einem Ticket posieren und natürlich war ein Fotograf dabei und ein Texter auch. Jetzt steht auf dem Foto mit dem ticketpräsentierenden Spalthufer: „Je monte, je valide“. Damit soll daran erinnert werden, dass Fahrgäste von Bus und Bahn natürlich nur mit einem gültigen Ticket einsteigen dürfen und dass sie selbiges durch Einführen in einen Entwertungsautomaten zum gültigen Fahrschein machen müssen. Lama Serge macht sich darüber sicher weniger Gedanken, Fahrgäste sollten es: wer in Bordeaux bei einer Kontrolle ohne gültigen, das heißt bei Fahrtantritt entwerteten Fahrschein angetroffen wird, fährt schwarz, mit allen kostenträchtigen Folgen. Insofern sollte man ruhig auf Serge das Lama hören. Wo er Recht hat, hat auch er Recht. Ob die Medien jetzt mit Serge durch sind und ihm seinen lamamäßigen Frieden gönnen?

(vgl. : Sudouest.fr : Serge le lama aux Girondins de Bordeaux : les internautes désabusés, in : SUD OUEST, 10. Nov. 2013 ; Denis Lherm: Bordeaux : pour en finir avec Serge le lama, TBC le remet dans le tram, in : SUD OUEST, 12. Nov. 2013)

Hier gibt es einen Blick auf Lama Serge mit Ticket: Klick

 

Schiffbruch

Der weit über das Médoc bekannte Skipper Lalou Roucarol ist mit seinem Teamkollegen nur knapp einem Desaster entgangen. Ihr Schiff, der im Freizeithafen von Le Verdon beheimatete Trimaran L’Arkéma-Aquitaine, ist 200 Seemeilen vor Lissabon gekentert. Die beiden Männer haben dank ihrer Ausrüstung den Unfall unverletzt überstanden und auf die Ankunft von Rettungskräften warten können. Der Trimaran ist zwar beschädigt worden, kann aber abgeschleppt und geborgen werden. Die beiden Männer waren unterwegs in einem Hochseerennen, bei dem sie zum Zeitpunkt des Kenterns den zweiten Platz belegten.

(J.-P. V. : Naufrage de Lalou Roucayrol : la Région Aquitaine „triste mais soulagée“, in : SUD OUEST, 11. Nov. 2013)

Der Trimaran L’Arkéma-Aquitaine: Klick

 

Auszeichnung für Brückenbau

Die schon nicht mehr ganz neue Chaban-Delmas-Brücke ist ein Blickfang im Port de la Lune von Bordeaux, und sie wird dies sicher bleiben. Seit kurzem können die Schöpfer und Erbauer mit noch mehr Zufriedenheit auf ihr Werk blicken. Sie wurden nämlich  mit dem „Prix Aménagement-construction“ des  Grand prix national de l’ingénierie 2013 ausgezeichnet. Dieser unter anderem vom französischen Umweltministerium gestiftete Preis wird jährlich einmal verliehen für besondere Leistungen im Bereich der Ingenieurkunst. Bei der Verleihung wurde hervorgehoben, dass die Brücke sowohl in der Planung durch Berücksichtigung des Umfeldes, das immerhin als Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt wurde, und der Bewältigung der technischen Herausforderung in einem schwierigen Fluss das Maß des Üblichen übertroffen habe. Die Urkunden gingen an zehn Mitglieder des Teams, das mit den verschiedenen Teilbereichen der Planung, Gestaltung und Durchführung des Brückenbaus befasst waren.

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux : les constructeurs du pont Jacques-Chaban-Delmas à l’honneur, in: SUD OUEST, 8. Nov. 2013)

 

 

Staustatistik

Es gibt wenige Dinge, vor denen die Statistiker zurückschrecken, und wenn sie etwas gefunden haben, dann wird es auch publiziert. Jetzt wurde eine Rangfolge der französischen Städte veröffentlicht, die sortiert ist nach der Länge der Zeit, die deren Bewohner in Verkehrsstaus zubringen müssen. Dabei landete Bordeaux auf dem fünften Platz, hinter Marseille, Paris, Lyon und Nizza. Jeder Einwohner von Bordeaux steht pro Jahr 96 Stunden lang in einem Stau. Das wirkt sich so aus, dass jede Autofahrt im Großraum von Bordeaux im Durchschnitt 28% länger dauert, als wenn es keine Staus gäbe. Der Rekord wurde am 18. Juni verzeichnet, als eine Verzögerung von 80% ermittelt wurde. Wer Tröstliches sucht, wird auch hier von den Statistikern bedient: bei der letzten Erhebung landete Bordeaux auf Platz drei der Städte mit den meisten Staus. Dann ist es ein Fortschritt, wenn man jetzt zwei Plätze tiefer rangiert.

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux, cinquième ville la plus embouteillée de France in: SUD OUEST, 6. Nov. 2013)

 

Noch mehr Radar

Die französische Polizei und die von ihr inspirierten Techniker und Entwickler sind von beeindruckender Findigkeit, wenn es um die Konstruktion noch raffinierterer Radargeräte geht. Das neueste Produkt ist seit kurzem in den Départements Dordogne und Gironde unterwegs und hat gute Chancen, sich zum wahrhaftigen Schrecken aller undisziplinierten Autofahrer auszuwachsen, denn es ist eingebaut in ein zivil aussehendes Auto, dem man von außen nicht ansieht, wozu es fähig ist. Das neue Gerät ist so klein, dass es hinter einem Nummernschild versteckt werden kann, von wo es computergesteuert eine ganze Reihe von Kotrollmessungen durchführen kann. Es wird bedient von einem speziell ausgebildeten Polizisten, der an dem Gerät jeweils die Geschwindigkeit einstellt, die auf dem gerade befahrenen Straßenstück zulässig ist, den Rest besorgt das Radargerät. Es kontrolliert das Tempo der Fahrzeuge, die dem getarnten Messfahrzeug entgegenkommen und derjenigen, die es überholen, wobei die letzte Funktion besonders auf Motorradfahrer zugeschnitten ist, derer man sonst nur schlecht habhaft werden kann. Wenn das Gerät eine Geschwindigkeitsübertretung registriert, wird ein von außen nicht wahrnehmbarer Infrarotblitz ausgelöst und der arme Sünder fotografiert. Die dabei entstehenden Daten werden an das zentrale Auswertungszentrum in Rennes übermittelt und von dort bekommt der erwischte Verkehrsteilnehmer ein Knöllchen mit Angabe des fälligen Betrages zugestellt. Wenn auf diesem Bescheid kein Standort eines Radargerätes eingetragen ist, sondern die GPS-Daten, an denen der Verstoß registriert wurde, dann weiß der Betroffene, dass er von einem der neuen mobilen Kontrollfahrzeuge erwischt worden ist. Das hilft allerdings nicht: gezahlt werden muss trotzdem.

(J. Martinez: Nouveaux radars embarqués : voici comment ils fonctionnent in: SUD OUEST, 2. Nov. 2013)

 

 

Nachtruhe für Kirchenglocken

Der Maire von Saint Vivien und sein Gemeinderat gaben bekannt, dass von nun an die Glocken der Kirche im Zentrum des Ortes von 22.00h abends bis 6.00h morgens schweigen werden. Der Bürgermeister drückte dabei sein Bedauern darüber aus, dass damit eine seit dem Mittelalter bestehende Tradition beendet werde, doch habe man angesichts eines Gerichtsurteils, das sechs Gemeindebewohner erstritten hatten, keine Wahl. Das Gericht hatte festgestellt, dass das nächtliche Glockenläuten bei einer Geräuschentwicklung von über 50 Dezibel die für Nachtzeiten zulässigen Werte um das Doppelte überstieg. Die Gegner der Nachtruhe für die Kirchenglocken fragen besorgt, was man mit Hunden, Hähnen, Enten und sonstigem Getier machen solle, das bisweilen zu nächtlicher Stunde lautstark dokumentiert, dass es sich nicht um die Nachtruhe anderer schert.

(M. Caporal: Les cloches seront muettes la nuit, in : SUD OUEST, 7. Nov. 2013)

 

 

Grenzüberschreitende Knöllchen

Die Rede ist schon lange davon, dass Strafmandate, die in Frankreich gegen Ausländer verhängt werden, auch in deren Heimatländern eingetrieben werden. Vom 7. November 2013 an soll das nun tatsächlich flächendeckend für alle Bürger der EU gelten, wobei lediglich Großbritannien, Dänemark und Irland ausgenommen sind, weil diese Länder eine Konvention nicht unterzeichnet haben, die die rechtliche Basis für die Regelung abgibt. Von nun an werden Strafgelder, die von automatischen französischen Radaranlagen vermeldet worden sind, von den Haltern der erwischten Fahrzeuge eingefordert. Dazu wird eine Zahlungsaufforderung von der zentralen Bearbeitungsbehörde in Rennes an die ertappten Verkehrsteilnehmer verschickt. Bleibt die ohne Reaktion, wird der Vorgang an die Behörden des Heimatlandes des Zahlungsunwilligen weitergeleitet. Verstöße, die gebührenpflichtig geahndet werden, sind neben der Übertretung der  zulässigen Geschwindigkeit die Missachtung der Rotphasen an Ampeln, unerlaubter Gebrauch des Mobiltelefons beim Fahren und noch einiges mehr. Ausländer verursachen in Frankreich übrigens 21% der registrierten Geschwindigkeitsdelikte, obwohl sie nur 5% der Verkehrsteilnehmer ausmachen. In Ferienzeiten liegt in grenznahen Gebieten der Anteil mit bis zu 50% noch deutlich höher. Es ist schwer vorstellbar, dass die französischen Behörden auf die nun freigegebene Quelle für zusätzliche Einnahmen zugunsten der leidgeprüften Staatsfinanzen verzichten werden. Die Empfehlung, die sich für landfremde Autofahrer in Frankreich ergibt, muss nicht eigens formuliert werden.

(Sudouest.fr.: À partir d’aujourd’hui, les PV des radars automatiques dépassent les frontières européennes, in : SUDE OUEST, 7. Nov. 2013)

 

Sekretariat des Weihnachtsmannes

Die französischen Kinder haben eine Gewissheit mehr als ihre Altersgenossen anderswo. Sie können dem Weihnachtsmann schreiben, und der antwortet, garantiert, wenn an ihn gerichtete Post bis zum 20. Dezember abgeschickt wird. Voraussetzung ist allerdings eine korrekte Adresse, die entweder „Père  Noël“ oder „Papa Noël“ heißen muss. Post mit dieser Aufschrift geht in Frankreich an das Postamt in Libourne, wo ein eigens eingerichtetes Sekretariat, das in diesem Jahr am 19. November seine Arbeit aufnimmt, sich um diese Briefe kümmert. Während in früheren Jahren die Anliegen an den Weihnachtsmann mit Papier und Bleistift formuliert wurden, kommt heutzutage auch an, was über das Internet an den Weihnachtmann geschrieben wird. Der sichere Weg scheint dabei aber immer noch das traditionelle Verfahren zu sein. Das Sekretariat in Libourne hat im letzten Jahr 1,7 Millionen Zuschriften bewältigt, in diesem Jahr werden es bestimmt nicht weniger sein. Nach der Bearbeitung im Sekretariat wird die Post an den Weihnachtsmann weitergeleitet. Was der daraus macht, liegt jedoch nicht in der Zuständigkeit der fleißigen Postbeamten.

(J.-Ch. Galiacy: Libourne : les courriers au Père Noël, c’est pour dans deux semaines, in : SUD OUEST, 5. Nov. 2013, 18.18h, Internet-Ausg.)

Mehr zum Weihnachtsmann in Frankreich: Klick

 

 

Wrackentsorgung

Bei Ebbe konnte man bislang im Port de la lune in Bordeaux auf dem rechten, teilweise noch recht naturnah belassenen Ufer der Garonne, mancherlei aus dem Wasser aufragen sehen, was nicht einfach zu identifizieren war. Fragen bei Einheimischen blieben meist ohne Antwort, ein Indiz dafür, dass das, was da im Wasser lag, schon vor langer Zeit hineingeraten war. Jetzt kommt etwas Licht, vielleicht auch mehr, in diese Dinge, denn man plant den Anleger Yves Parlier auf dem rechten Ufer der Garonne zu vergrößern, und dafür muss einiges aus dem Wege geräumt werden, was bisher kaum oder wenig gestört hat. Am letzten Montag hat eine auf Wrackbeseitigung spezialisierte Firma begonnen, die Überreste eines etwa 30 m langen Schiffs mit flachem Boden zu bergen, das dort seit den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs liegt, bislang aber noch nicht gestört hat. Möglicherweise hat man es mit einem Schiff zu tun, mit dem während des Krieges Zwangsarbeiter zur Baustelle des  riesigen U-Boot-Bunkers gebracht wurden.

Die Wracks, von denen immer noch sechs im Port de la lune liegen, sind kurz vor dem Abzug der deutschen Truppen im August 1944 versenkt worden, um den Hafen von Bordeaux zu blockieren. Zu diesem Zweck haben die Besatzungstruppen annähend 200 Schiffe zwischen Bordeaux und Le Verdon versenkt und mit den dabei entstandenen 175.000 t Schrott tatsächlich dafür gesorgt, dass der Hafenbetrieb in Bordeaux nach dem Ende der Kampfhandlungen erst nach zeit- und kostenintensiven Anstrengungen wieder aufgenommen werden konnten. Diese Arbeiten haben sich über zwei Jahre hingezogen. Dabei sind 120 Wracks beseitigt worden, die übrigen 80, die außerhalb der Fahrrinne lagen, wurden nur zur Seite geschleppt. Und da sind sie, besonders bei Ebbe, noch heute an vielen Stellen sichtbar, oder das, was von ihnen noch übrig ist.

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux : une première épave évacuée du port de la Lune, in : SUD OUEST, 5. Nov. 2013)

 

Fernsehtip

Am Samstag, 9. November, um 16.20 wird von France 3 eine Sendung ausgestrahlt über die Inseln in der Girondemündung. Eine Wiederholung wird stattfinden, ebenfalls auf France 3, am Dienstag, 12. November um 10.45h.

(UM, 6. Nov. 2013)

 

 

Direkt von Bordeaux nach Zürich

Von Mai 2014 wird es eine Direktverbindung von Zürich nach Bordeaux-Mérignac geben. Dis kündigte die schweizer Gesellschaft Helvetica Airways an. Die Relation soll zweimal pro Woche bedient werden. Helvetic Airways beschäftigt 130 Mitarbeiter und fliegt mit 6 Fokker 100 und einem Airbus 319.

(Aéroport de Mérignac : une ligne Bordeaux-Zurich à partir de mai 2014, in : SUD OUEST, 5. Nov. 2013, 16.16h, Internet-Ausg.)

 

Dauerläufer Lama Serge

Die Annahme, das tramerfahrene Lama Serge habe alle Medieninteressen befriedigt, erweist sich noch immer als unbegründet. Jetzt meldet die Presse, der Zirkusinhaber habe seine Anzeige gegen die fünf Entführer des Lamas zurückgezogen. Er begründet seinen Schritt damit, dass das Lama bei seinem Ausflug keinen Schaden verursacht habe, für dessen Regulierung  die jungen Leute einstehen müssten. Und, so fügt er hinzu, sein Zirkus habe seit dem Ausflug von Serge deutlich mehr Besucher als zuvor. Unklar ist noch, ob sich die Justiz der Sichtweise des Zirkusdirektors anschließt und das Verfahren gegen die Entführer von Serge einstellt.

(SudOuest.fr avec AFP: Bordeaux : le directeur du cirque de Serge le lama retire sa plainte, in : SUD OUEST, 4. Nov. 2013, 14.42h , Internet-Ausg.)

 

Warnung vor hohen Wellen

Der französische Wetterdienst warnt erneut vor hohen Wellen an den Küsten des Südwestens. Météo France kündigt Wellen bis zu 5 m Höhe an und warnt vor allen Aktivitäten direkt an der Küste oder auf dem Meer. Die angespannte Sicherheitslage soll am Morgen des Dienstag gegen 6.00 h abklingen, aber bis dahin ist Vorsicht angeraten.

(Sudoest.fr: Le littoral atlantique en vigilance jaune „vagues submersion“, in : SUD OUEST, 4. Nov. 2013, 15.13h, Internet-Ausg.)

 

Nochmal  Lama Serge

Eigentlich dachte man wohl, dass inzwischen das tramfahrende Lama nichts mehr hergäbe, doch auch hier zeigt sich, dass manches anders kommt als man denkt. Dafür haben rund zwanzig Mitglieder eines Vereins gegen Tierquälerei gesorgt, die sich, natürlich in synchroner Abstimmung mit der Presse, vor dem Zirkus, dem Lama Serge gehört, aufgebaut haben, um mit Flugblättern und Plakaten auf das Schicksal der Zirkustiere aufmerksam zu machen. Unterdessen haben sich die fünf jungen Leute, die sich mit Serge in die Tram gezwängt hatten, gemeldet und verkündet, sie hätten mit der Entführung des Lamas nur einen Jux machen wollen, irgendwelche tieferen Absichten habe es nicht gegeben. Glaubhaft, dazu waren die jungen Männer auch viel zu benebelt.

(Fl. Moreau: Une manifestation devant le cirque de Serge le lama à Bordeaux in: SUD OUEST, 3. Nov. 2013

 

 

Wassertaxis in Bordeaux

L’Hirondelle und La Gondole, die beiden Wassertaxis, die in Bordeaux  zusätzliche Möglichkeiten für die Überquerung der Garonne bereitstellen sollten, haben bislang die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt, weil sie immer wieder, zum Teil sogar spektakulär, mit Pannen zu kämpfen hatten. Auf Grund dieser Störungen wurden sie vor einigen Wochen aus  dem Verkehr gezogen und gründlich durchgeprüft. Diese Phase ist jetzt abgeschlossen. Die beiden Katamarane sind wieder auf der Garonne unterwegs, sie nehmen jedoch keine Passagiere auf. Stattdessen führen sie Tests durch, die Aufschluss darüber geben sollen, ob die mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Boote endlich betriebsfest geworden sind. Erst wenn dies als wirklich erwiesen gilt, sollen La Gondole und L’Hirondelle wieder im Plandienst eingesetzt werden. Dabei will man sich Zeit lassen. Es kann daher sein, das die beiden Boote erst in den ersten Monaten des kommenden Jahres wieder mit festen Fahrplanzeiten eingesetzt werden. Bis dahin soll ein Ersatzdienst mit den beiden Booten La Mouette und Le Silent durchgeführt werden.

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux : les BatCub à l’essai pour plusieurs semaines, in : SUD OUEST, 30. Okt. 2013)

 

 

Geld für die Archäologie

Das Médoc hat mancherlei archäologische Schätze aufzuweisen. Einige davon, wie etwa die Fundstätten von Brion und Barbehère sind bekannt und gut erschlossen, andere warten noch auf ihre Entdeckung durch das Publikum. Zu der zweiten Kategorie gehört ein hochinteressanter Fundort auf dem Boden der Gemeinde Jau-Dignac-et-Loirac, der den bezeichnenden Namen La Chapelle trägt. Es handelt sich dabei um einen seit vorchristlichen Zeiten besiedelten Platz, der in der Antike einen Tempel vorzuzeigen hatte und im frühen Mittelalter mit einer Kapelle bebaut wurde, um die sich eine Friedhofsanlage mit zahlreichen Gräbern bildete. Am Ausgang des Mittelalters verfiel die Anlage und wurde, für die damalige Zeit durchaus normal und üblich, als Steinbruch genutzt, in dem man vergleichsweise gut an behauene Steine kam. Und als nichts mehr zu holen war, geriet der Ort in Vergessenheit.

Erst im Jahre 2000 wurde man bei landwirtschaftlichen Arbeiten durch Zufall aufmerksam auf das, was da an Interessantem in der Erde lag. Professionelle Archäologen haben dann in mehreren Kampagnen minutiös aufgedeckt, was an diesem Ort einst vorhanden war. Ein Teil der dabei zu Tage gekommenen Fundstücke wurde in das Musée d’Aquitaine nach Bordeaux gebracht und dort in die ständige Ausstellung eingefügt. Der Fundort selbst blieb allerdings zunächst in dem Zustand, wie ihn die Archäologen hinterlassen haben, das heißt so, dass Laien außer wenigen alten Steinen im Boden nicht viel sehen.

Das soll sich jedoch bald ändern, denn der Gemeindeverband Pointe du Médoc hat Geld bereitgestellt, das dazu verwendet werden soll, das Grabungsgelände mit Hinweisen und Tafeln auszustatten, die auch dem fachlich nicht vorgebildeten Publikum die Erläuterungen und Hilfen bieten, die man braucht, um sich einen soliden Eindruck von dem zu verschaffen, was einst an dieser Stelle bestanden hat. Für die Durchführung der Arbeiten ist ein Plan aufgestellt worden, der in drei Abschnitte gegliedert ist. Später soll dann die Fundstelle in einen Verbund mit anderen musealen Einrichtungen der Region, dem Museum von Soulac und der Grange du patrimoine von Montalivet eingefügt werden. Man darf gespannt sein, was sich da tun wird.

(M. Caporal: Archéologie : la CdC Pointe du Médoc investit à Jau-Dignac-et-Loirac, in : SUD OUEST, 26. Okt. 2013)

 

Einige der archäologischen Glanzlichter des Médoc haben wir schon vorgestellt:

Die römischen Ruinen von Brion: Klick

den Grabhügel von Barbehère: Klick

den Tour de l’Honneur in Lesparre: Klick

den mittelalterlichen Burgturm von Bressan: Klick ….

 

 

Serge Lama über „Serge le lama“

Auch der französische Sänger und Liedermacher Serge Lama (geb. 1943 in Bordeaux) hat von dem Abenteuer des Lamas in der Tram von Bordeaux gehört und dazu seine Meinung zu Gehör gebracht. Für den Sänger ist dies eine wohltuende Abwechslung in der Folge ernster und gravierender Nachrichten, die alles andere als zum Schmunzeln einladen. So ähnlich sehen das offenbar viele vornehmlich junge Leute, die auf Facebook in einer nach Hunderttausenden zählenden Menge äußern, dass sie den Lama-Diebstahl und die kurze Tramfahrt als amüsantes Intermezzo aufgenommen haben, wobei sie völlig übersehen, dass der Tatbestand des schweren Diebstahls, den sich die fünf alkoholbenebelten jungen Leute geleistet haben, nicht wegzudiskutieren ist. Offenbar ist aber die medienwirksame Popularität des Ereignisses noch nicht auf ihrem Gipfel angelangt, denn am Abend des 2. November trat Lama Serge, nicht zu verwechselnd mit dem Sänger Serge Lama, in den Heute-Nachrichten des ZDF auf, im Abspann, aber immerhin. 

(Bordeaux : Serge Lama affiche son soutien aux jeunes qui ont volé Serge le Lama, in : SUD OUEST, 1. Okt. 2013, 20.34h, Internet-Ausg. Vgl. Auch : Serge le lama dans le tram à Bordeaux : et maintenant, les chansons dédiées à l’animal, in SUD OUEST, 2. Nov 2013, 15.48h, Internet-Ausg.)

 

 

Alles OK bei Serge

Serge ist das Lama, das am Morgen des 31. Oktober kurzzeitig Fahrgast der Linie B der Tram in Bordeaux war. Der Besitzer des Zirkus, dem Serge gehört, erklärte, alles sei gut und Serge habe am Nachmittag schon seine gewohnten Aufgaben in der Vorstellung des Zirkus zur allgemeinen Zufriedenheit erfüllt. Inzwischen weiß man auch, dass Serge acht Jahre alt ist und dass dem Zirkus noch nie ein Tier abhanden gekommen ist, das anschließend mit der Straßenbahn fuhr.

(L. Bosdecher: Serge, le lama volé et promené dans le tramway de Bordeaux va bien, in: SUD OUEST, 31. Okt. 2013, 19.48h, Internet-Ausg.)

 

 

Auch Fußballclubs kann man verwöhnen

Sportlich läuft es für die Girondins, erste Fußballadresse in Bordeaux, zur Zeit nicht sonderlich gut, aber dennoch kann sich der Club gut aufgehoben fühlen, denn die Stadt Bordeaux umsorgt ihre prominenten Fußballer vorbildlich. Dies legte ein Bericht des Rechnungshofes offen, der für das Jahr 2011 eine Reihe lukrativer Geschenke oder Vergünstigungen seitens der Stadt an den Verein aufzählte. Größter Brocken in diesem Zusammenhang ist die Überlassung des Stadions, in dem die Girondins spielen, zu unglaublich günstigen Konditionen. Die Stadt begnügt sich mit 2% der Nettoeinnahmen aus den Ticketverkäufen. So erhielt die Stadtkasse im Jahre 2009, als die Girondins Landesmeister wurden, 243.433 Euro dafür, dass die Girondins das Stadion benutzten. Der Rechnungshof stellte fest, dass die Stadt allein für die Erhaltung des Stadions pro Jahr 700.000 Euro aufwenden muss. Zum Vergleich: In Marseille verlangt die Verwaltung pro Jahr 788.500 Euro von Olympique de Marseille.

Für einen Geländekomplex von 24 ha in Le Haillan, den die Girondins für Trainings- und andere Zwecke nutzen, zahlten die Kicker bis 2002 monatlich 4.400 Euro an die Stadt. Dafür standen zu ihrer Verfügung: 1 Château mit 2.139 m² Fläche, Umkleiden, ein Erholungskomplex, ein Schwimmbad und manches andere mehr. 2002 wurde die Pacht neu verhandelt und auf noch mäßigere 1.250 Euro monatlich festgesetzt, allerdings verpflichteten sich die Girondins im Gegenzug dazu, den Komplex in Le Haillan zu renovieren. Dafür sind, nach Angaben der Stadtverwaltung, inzwischen rund 1 Mio Euro aufgebracht worden. Dass die Stadt hinter den Girondins steht, zeigt sich auch daran, dass sie den Fußballverein gegen den Vorwurf in Schutz nimmt, er werde von der Stadt subventioniert. Dafür verweist man darauf, dass die Girondins zur Zeit der einzige Fußballverein in Frankreich sind, der sich massiv an der Finanzierung eines neuen Fußballstadions beteilige.

(Y. Saint-Sernin: Girondins de Bordeaux : un club choyé par la Ville? in: SUD OUEST, 25. Okt. 2013)

 

Ein Lama in der Tram

Gemeinhin kommen die Wörter Lama und Tram nicht in einem Satz vor. Bis zum Morgen des 31. Oktober 2013 galt dies auch für Bordeaux. Seither stellt sich die Sachlage allerdings anders dar. Und das kam so: Am Morgen des besagten Tages verließ eine Gruppe von fünf jungen Leuten eine Diskothek an den Bassins à flot in einem Zustand, der schwerlich anders als volltrunken genannt werden kann. Auf ihrem Weg in heimische Gefilde entdeckten sie einen kleinen Zirkus, der ihre Neugierde erregte. Beim näheren Zuschauen fanden sie ein Lama in einem Stall nebst anderem Getier. Warum sie sich gerade für das Lama entschieden, ist immer noch alkohol-nebelhaft, jedenfalls nahmen sie das Tier am Halsband und entführten es Richtung Straßenbahn. An der Haltstelle Bassins à flots erwarteten sie die nächste Tram und stiegen ein, samt Lama. Der Fahrer der Straßenbahn bemerkte den auffälligen Fahrgast und informierte seine Vorgesetzten. Die mussten nicht lange überlegen und entschieden, dass Lamas auch ausnahmsweise nicht in eine Straßenbahn gehören. Die Tram wurde angehalten und das Lama an einem Laternenmast festgebunden. Währenddessen stiegen auch die fünf jungen Leute aus und machten sich zu Fuß auf den Weg zur nächsten Haltestelle. Die erreichten sie jedoch nicht, da sie vorher von ebenfalls alarmierten Ordnungshütern eingesammelt wurden. Jetzt sitzen sie in Untersuchungshaft und warten darauf, was mit ihnen geschieht. Vielleicht sind sie inzwischen so weit nüchtern, dass sie sich ausrechnen können, dass auf sie einiges zukommt, falls sie nicht an einen verständnisvollen Richter geraten. Das Lama hat den Vorfall offensichtlich gut überstanden. Auf den Bildern, die Mitreisende gemacht und ins Netz gestellt haben, sieht es so aus, als ob es sogar Spaß an seinem Ausflug gehabt hätte.

(Fl. Moreau: Ivres, ils volent un lama et lui font prendre le tramway à Bordeaux, in : SUD OUEST, 31. Okt. 2013, 14.55h, Internet-Ausg.)

 Bilder:

https://twitter.com/x_cappelaere/status/395872952140304384/photo/1

 

 

 

Dezember 2013

Musée des Beaux-Arts – Wiedereröffnung

Am letzten Wochenende vor Weihnachten wurde in Bordeaux das Musée des Beaux-Arts wieder eröffnet. Mehr als 500 Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, die in neuem Glanz erstrahlenden Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen. Von den 8000 im Depot des Museums befindlichen Kunstwerken werden zur Zeit 352 gezeigt, also nur ein kleiner Teil des Bestandes. Manchem erscheinen die zu den Exponaten verfügbaren Erläuterungen wohl etwas zu knapp geraten, doch lässt sich hier Abhilfe im Internet finden. Wenn man dort stöbert, bemerkt man unter anderem, dass das älteste Museum Aquitaniens ein Akronym hat: Musba, zusammengezogen aus den Anfangsbuchstaben: Musée des Beaux-Arts. Hinweise zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen, Sonderausstellungen und manches andere mehr findet man auf der sehr informativen Internetseite des Museums.

(J. Rousset: Bordeaux : joli succès après la réouverture du musée des Beaux-Arts, in : SUD OUEST, 24. April 2013)

Mehr: http://www.musba-bordeaux.fr/fr

 

 

Das Médoc in Paris

Das Médoc, so wie es viele kennen und lieben, bleibt natürlich dort, wo es seit Urzeiten liegt, doch wird es bald in Paris eine Stelle geben, die dem Médoc gewidmet ist und dies mit dem Ziel, diese Gegend und alles, was zu ihr gehört, vorzustellen. Das wird am prestigeträchtigen Boulevard Haussmann geschehen und völlig aus privaten Mittel finanziert. Nach der für den kommenden April geplanten Eröffnung wird es in dort ein Spitzenrestaurant geben, eine Austernbar, ein Feinkostgeschäft und natürlich einen im Untergeschoss untergebrachten Weinkeller, der Gelegenheit bieten wird, Médoc-Weine zu verkosten.

(Le Médoc à Paris, in : SUD OUEST, 28. Dez. 2013)

 

 

Weihnachtsmarkt Lesparre

Der diesjährige Weihnachtsmarkt in Lesparre ist nach der Einschätzung der meisten Inhaber von Verkaufsständen keine Erfolgsgeschichte. Kaum einer der Anbieter ist zufrieden, da die erwarteten Käuferscharen ausgeblieben sind und die, die doch gekommen sind, ihre Portemonnaies fest verschlossen hielten. Die Ursachen werden vor allem darin gesucht, dass der Markt zu wenig attraktiv sei, und es an Animationen fehle, die Käufer anziehen könnten. Die Anbieter, die den Markt von Lesparre etwa mit dem von Pauillac vergleichen können, beklagen die zu geringe Unterstützung und Werbung der Stadtverwaltung. Die entgegnet, die Stadt habe in diesem Jahr  16.000 Euro für den Weihnachtsmarkt ausgegeben, zehn neue Stände bereitgestellt, einen Winterzirkus eingeladen und die alljährlich präsente Eislaufbahn wieder eingerichtet. Außerdem seien die Standgebühren mit 80 Euro extrem günstig, verglichen mit den 8.000 Euro, die für einen Stand auf dem Weihnachtmarkt von Bordeaux zu entrichten seien. In der Verwaltung ist man bereit, im nächsten Jahr mehr für Animationen zu sorgen, allerdings, daran wird kein Zweifel gelassen, koste das Geld und werde wohl zu einer Erhöhung der Standgebühren führen müssen.

(M. Lehot : Lesparre-Médoc : ambiance morose au marché de Noël, in : SUD OUEST, 24. Dez. 2013)

 

Polizisten-Diebstahl

Die Erfahrung lehrt, dass alles, was nicht niet- und nagelfest ist, geklaut wird, mit ein paar Ausnahmen vielleicht. Dazu zählten bis jetzt Ordnungshüter, also Polizisten und ihre Kollegen: Seit kurzem weiß man, dass Kleptomanen wirklich vor gar nichts mehr zurückschrecken, sie lassen auch Polizisten mitgehen. Das ergibt sich zumindest aus dem, was sich in Lesparre am carrefour de Begadan schon  am 17. November dieses Jahres zugetragen hat. Dort residiert seit vielen Jahren ein Autohändler, der  manches tut, was die Aufmerksamkeit potentieller Kunden auf sich zieht. Um das zu erreichen, hatte besagter Autohändler vor sechs Jahren die lebensgroße Gestalt eines Polizisten gekauft und in das Schaufenster seines Geschäfts gestellt. Dort wirkte sie durchaus segensvoll, denn, so wurde beobachtet, so mancher Automobilist, der vor diesem Schaufenster paradierte, entledigte sich schleunigst seines Mobiltelefons beim Anblick dieses immer dienstbereiten Ordnungshüters. Seit dem 17. November ist der gipshaltige Gendarm jedoch nicht  mehr dort, wo er sein müsste, sondern unterwegs, wie das bei Diebesgut nicht unüblich ist. Nach guter Polizistenart fahndet man jetzt nach dem Gips-Kollegen, wobei jedoch bei der Aufnahme des Falles sich ein Problem stellte: was, bitte schön, sollte man in das Formular an der Stelle eintragen, wo der entwendete Gegenstand zu benennen war: „Polizist“ ging nicht gut, denn wer glaubt auf dem Dienstweg schon, dass sich ein Polizist klauen ließe. Da aus dienstlichen Gründen Einblicke in laufende Ermittlungen nicht möglich sein sollten, muss man sich also eine Lösung für das benannte Problem ausdenken. Einerlei, wie das ausgeht, der Entwendete ist immer noch abgängig.

(M. Lehot: Un gendarme enlevé au garage Peugeot de Lesparre (33), in : SUD OUEST, 27. Dez. 2013)

 

 

Neuer Super-U-Markt in Lesparre

Auf der letzten Sitzung des Gemeinderates von Lesparre nahm eine Kontroverse um Planungen für einen neuen Supermarkt der Kette Super-U einen breiten Raum ein. Die stellvertretende Bürgermeisterin C. L’Hyver wehrte sich gegen Vorwürfe, die Stadtverwaltung habe lange Zeit nichts getan, um die Baugenehmigung für den neuen Laden voranzubringen. Richtiger sei es, so die stellvertretende Bürgermeisterin, die Schuld für die tatsächlich eingetretenen Verzögerungen beim Antragsteller zu suchen, der fehlende Unterlagen nur zögerlich beigebracht habe. Jetzt seien die Dinge jedoch auf einem guten Weg und man könne davon ausgehen, dass die Baugenehmigung für das neue Geschäft Ende Januar 2014 erteilt werde. Und dann steht offenbar der Erweiterung der Einzelhandelsszene in Lesparre nichts mehr im Wege.

(J. Lestage : Projet de Super U à Lesparre : l’adjointe au maire répond aux attaques,in : SUD OUEST, 23. Dez. 2013)

 

Auszeichnung für Librairie de Corinne

Die Librairie de Corinne besteht seit 2006 in Soulac, und sie ist ein kaum wegzudenkender Teil des intellektuellen Lebens in diesem Badeort geworden. Als die Inhaberin Corinne Caupène, für die meisten kurz Corinne, sich entschlossen hatte, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, hatte sie bereits 25 Jahre Berufserfahrung als angestellte Buchhändlerin hinter sich. Und sie hatte ziemlich genaue Vorstellungen, wie ihr eigenes Geschäft aussehen sollte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Neben einem Bestand von dauernd 20.000 Büchern und einer eigentlich rund um die Uhr geöffneten Ladentür kümmert sich Corinne intensiv um den lesenden Nachwuchs, sie organisiert Autorenlesungen, Widmungstage und hält engen Kontakt zu Autoren, die mit dem Médoc besonders verbunden sind. Die ihr jetzt vom Minister für Kultur und Kommunikation  verliehene Auszeichnung Librairie indépendante de référence (LIR) ist eine verdiente Anerkennung für ihre Bemühungen um die Hebung der Lesekultur in und um Soulac, zu der viele Kunden gratulieren. Am 28. Dezember 2013 um 15.00h gibt es die nächste Veranstaltung, bei der das Buch  „Roméo et le coup de Lune“ vorgestellt wird.

(Is. De Montvert-Chaussy: Soulac : la Librairie de Corinne obtient le label LIR du ministère de la Culturein: SUD OUEST, 20. 12. 2013)

 

Weihnachtswünsche

In Frankreich ist nicht alles besser, aber manches. Besser steht man dort da, wenn man sich per Post oder Email an den Weihnachtsmann wendet, denn man kann ziemlich sicher sein, dass man Antwort bekommt. Dafür sorgt aus bekannten Gründen natürlich nicht der Weihnachtsmann, sondern ein eigens in der Vorweihnachtszeit mit zusätzlichem Personal verstärktes Postamt in Libourne. In diesem Jahr  sind dort 1,8 Millionen Briefe mit Wünschen eingegangen, von denen einige darauf warten, übersetzt zu werden, was wir (ausnahmsweise) mal ziemlich wörtlich tun:

– „Lieber Weihnachtsmann ich wünsche mir einen Füllfederhalter, der alles für mich schreibt, eine Ratte, die lustige Kunststückchen kann und eine Taube, die mein Zimmer aufräumt“.

– „Ich habe eine Bitte. … Ich wohne im Département Gironde und meine Freundin in Paris, in 546 km Luftlinie.  Ich hätte gern einen Hubschrauber, um sie zu besuchen, wenn ich das möchte. Mach Dir keine unnötigen Sorgen, ich habe ein Haus mit einem großen Garten für den Landeplatz.“

– „Lieber Weihnachtsmann, ich hätte gern einen Mann, 1,80 m mindestens, ab 26 – 29 Jahre, mit Bart, europäischer Typ, 70 bis 80 kg, nicht älter als 45, Junggeselle ohne Kind, und er soll in Paris wohnen.“

– „Lieber Weihnachtsmann, mein größter Wunsch ist es, ein Kind zu bekommen. Ich hätte gern ein bisschen Sternenstaub, damit was Kleines in meinem Bauch anfängt zu wachsen.“

Schade, dass man kaum die Chance hat zu erfahren, welche der Wünsche und wie erfüllt wurden.

(Les lettres les plus insolites reçues en Gironde par le Père Noël, in : SU OUEST, 24. Dez. 2013)

 

Orkan Dirk

Der Wintersturm Dirk, der in Teilbereichen Orkanstärke erreichte, hat hauptsächlich die nördlichen Regionen Frankreichs und die Höhen der Pyrenäen getroffen, wo kurzfristig bis zu 240.000 Haushalte ohne Strom waren. Anders als bei früheren Ereignissen ähnlicher Art sind die meisten Schäden schon wieder behoben. Im Baskenland wurden auf den Gipfeln Windgeschwindigkeiten über 170 km/h gemessen. Verglichen damit ist das Médoc diesmal recht glimpflich weggekommen. Es war zwar stürmisch, aber alles blieb im Rahmen. Was natürlich nichts darüber aussagt, was in diesem Winter noch kommt.

(Sudouest.fr.: Tempête Dirk : le réveillon à la bougie pour un millier de foyers dans les Pyrénées-Atlantiques, in: SUD OUEST, 24. Dez. 2013)

 

 

Bankdienste werden teurer

Auch 2014 gibt es in Frankreich eine Gewissheit, auf die man schon in den Vorjahren bauen konnte: Die Gebühren für Dienstleistungen der Banken steigen weiter. Nicht alles wird teurer, aber vieles, zum Beispiel die einfachste Version der Bankkarte, die bislang je nach Institut zwischen 37 und 42 Euro pro Jahr kostete. Demnächst wird diese Leistung bei allen Banken bis auf die Banque Postale und die Bred mehr kosten und vor allem die kleinen Leute belasten. Nicht angehoben, teilweise sogar gesenkt werden die Tarife für cartes premium und für cartes gold. Die Hälfte der Banken wird auch die Gebühren für Überweisungen anheben, die nicht über das Internet getätigt werden, die sind kostenfrei bei allen Banken. Die Caisse d’épargne Côte d’Azur und der Crédit agricole d’Ile-de-France verlangen überdies mehr Geld für Abhebungen ihrer Kunden bei fremden Geldinstituten vom dritten oder vierten Abhebungsvorgang an. Eine steigende Tendenz ist auch bei den Kontoführungsgebühren zu beobachten, die seit 2010 landesweit um mehr als 50% zugelegt haben.

(lefigaro.fr : En 2014, les tarifs bancaires progresseront, surtout pour les plus modestes, in : Le Figaro, 23. Dez. 2013)

 

 

Kommt der Stör wieder ?

Der europäische Stör ist nach wie vor in seiner Existenz bedroht. Daher sind der Fang und der Transport von Stören strikt und bei Strafe verboten. Doch ist die Zukunft dieses urzeitlichen Fischs nicht mehr ganz so düster wie noch vor wenigen Jahren. Es scheint, dass die besonders in Frankreich unternommenen Versuche, Störnachwuchs in eigens dazu eingerichteten Betrieben heranzuziehen und später auszusetzen, allmählich von Erfolg gekrönt sind. Die Anzahl von unbeabsichtigt gefangenen Stören nimmt jedenfalls deutlich zu. Wurden im Jahr 2009 auf diese Weise lediglich 10 Störe  gefangen, waren es 2011 schon 188 und 2013 gar 320. Damit ist der Stör noch längst nicht gerettet, aber es scheint, dass die von Fachleuten mit 500.000 errechnete Zahl für die Menge der jährlich auszusetzenden Störlarven der Art langsam wieder aufhelfen. Seit 2007 sind rund 1,654 Millionen kleine Störe ausgesetzt worden. Allein 2011 waren es 750.000 und auch 2012 lag ihre Zahl mit 526.000 ausgesetzten Larven über den von den Experten für notwendig gehaltenen Mengen, die erforderlich sind, um den Bestand auf ein sich selbst stabilisierendes Niveau zu bringen.

(Le plan esturgeon porte ses fruits, in : SUD OUEST, 20. Dez. 2013)

Anmerkung der Redaktion: Auch in deutschen Flüssen laufen derzeit Wiederansiedelungsversuche, bei denen Störnachwuchs aus den französischen Zuchtbetrieben ausgesetzt wird. Die Zahlen der dabei freigelassenen jungen Störe liegen jedoch erheblich unter den französischen Werten.

 

Weihnachtsbudget

Auch  wenn es in vielen Familien in Frankreich in diesem Jahr weniger üppig zugeht, werden zu  Weihnachten nur wenige Abstriche an den bisherigen Gewohnheiten gemacht. Nach Ergebnissen einer Meinungsumfrage wird jeder Franzose statistisch gesehen 531 Euro für Weihnachtsausgaben aufwenden, das sind 0,9% weniger als Im Vorjahr. Ein Drittel davon  geht für Gaumenfreuden weg, wobei es regional nur geringe Unterschiede gibt. Während im landesweiten Durchschnitt die Kosten für das traditionelle Weihnachtsessen sich auf 123 Euro belaufen, muss man in Lothringen mit 119 Euro am wenigsten aufbringen, während man an der Côte d’Azur bis zu 127 Euro loswird.

Für Getränke wird der unbekannte, statistisch definierte Normalfranzose 55 Euro ausgeben, wobei die Aufwendungen mit steigendem Lebensalter zunehmen. Die unter 35jährigen geben sich mit 50 Euro zufrieden, die über 65jährigen wenden 64 Euro auf.

(I. de Foucaud: Les Lorrains paieront le réveillon de Noël le moins cher de France, in: Le Figaro, 21. Dez. 2013 und E. de Marechal: Le repas de Noël devrait être bien arrosé sur les tables françaises, in: Le Figaro, 15. Dez. 20113)

 

 

 

Weihnachtsbaumkauf

In Frankreich werden immer noch viele Weihnachtsbäume gekauft, auch wenn allgemein von Krise gesprochen wird. Insgesamt geben die Franzosen rund 150 Mio Euro aus, um sich einen Baum in das Wohnzimmer stellen zu können. Die Hälfte dieser Bäume werden zwischen dem 1. und dem 15. Dezember erworben. 2012 wurden 5,4 Mio Weihnachtsbäume gekauft, so dass rund ein Viertel der französischen Haushalte ein Exemplar aufstellen konnten. Mehr als drei Viertel der Käufer entschieden sich für einen „echten“ Weihnachtsbaum, weniger als 20% gaben sich mit einem Imitat zufrieden. Bei den Preisen gab es eine Steigerung oberhalb der Inflationsrate, was einen durchschnittlichen Preis pro Baum von 25 Euro ergab. Die meisten Franzosen entschieden sich für Exemplare mit Größen zwischen 1,0 m und 1,5 m. Zwei Drittel der gekauften Weihnachtsbäume waren Nordmannstannen, die durchschnittlich 28,2 Euro kosteten. Die meisten Weihnachtsbäume wurden in Großraumläden verkauft (rund ein Drittel), danach kamen die Gartenmärkte, die 18% der  Bäume an die Verbraucher brachten.

(E. de la Chesnais: Le sapin de Noël se vend toujours bien malgré la crise, in: Le Figaro, 14. Dez. 2013)

 

 

 

Knappheit zum Jahresende?

Die Angestellten der TOTAL-Raffinerie in Donges (Loire-Atlantique) streiken, und dies mit großer Mehrheit. Die Raffinerie in Donges ist die zweitgrößte in Frankreich. Sie versorgt hauptsächlich den Südwesten des Landes, der sich darauf einstellen muss, dass an vielen Tankstellen schon in den nächsten Tagen der Kraftstoff knapp werden wird. Die ersten Engpässe können schon vor den Weihnachtsfeiertagen spürbar werden, wobei damit gerechnet wird, dass viele Autofahrer in dem Bestreben, sich Vorräte anzulegen, über das normal übliche Maß hinaus tanken werden und damit die Verknappung noch fördern. Möglichkeiten,  von anderen Raffinerien  Ersatz für die ausbleibenden Lieferungen aus Donges zu erhalten, sind theoretisch denkbar, in der aktuellen Situation aber keine ernsthafte Alternative.

(SudOuest.fr, avec AFP Vers une pénurie d’essence pour les fêtes de fin d’année ? in: SUD OUEST, 20. Dez. 2013

 

Weihnachtsgeschenke nach Weihnachten

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS beabsichtigt ein Drittel der Franzosen, Weihnachtsgeschenke ganz oder teilweise erst im Januar zu machen, um damit Geld einzusparen. Diese Einstellung besteht vor allem in Haushalten, die nur über geringe Mittel verfügen (38% der Rentner, 36% der Personen mit Monatseinkommen unter 1200 Euro, 34% der Arbeiter).

(Des cadeaux de Noël … après Noël, in : SUD OUEST, 18. Dez. 2013)

 

 

Neues im Verbraucherrecht

Französische Verbraucher werden, sobald die derzeit im Gesetzgebungsverfahren befindlichen neuen Regelungen in Kraft treten, eine Reihe von neuen Möglichkeiten nutzen können. Neben der Liberalisierung des Verkaufs von Brillen und anderen Sehhilfen soll es möglich sein, demnächst Schwangerschaftstests nicht nur in Apotheken zu kaufen. Weiter soll es bald möglich sein, im ersten Jahr des Bestehens eines Versicherungsvertrages diesen zu jedem Zeitpunkt zu kündigen und nicht erst nach Ablauf von 12 Monaten zum Tag des Vertragsabschlusses. Der Schutz der Bezeichnung der geographischen Herkunft eines Produkts, der schon für Lebensmittel besteht, wird ausgedehnt auf handwerkliche und kunstgewerbliche Erzeugnisse, und zum Schutz vor Überschuldung wird ein landesweites Schuldnerregister eingerichtet, das Kreditgeber konsultieren müssen, wenn sie Darlehen vergeben.

(P. T. Des changements pour les consammateurs, in : SUD OUEST, 18. Dez. 2018)

 

 

 

10 Jahre neue Tram

Am 21.Dezember 2013 besteht die neue Tram in Bordeaux exakt zehn Jahre. Und in diesen zehn Jahren hat sie zwar nicht alle Probleme des innerstädtischen Verkehrs gelöst, doch dazu beigetragen, dass die, die das wollen, schnell und kostengünstig in die Innenstadt von Bordeaux gelangen, ohne sich Sorgen um Staus und Parklätze machen zu müssen. Seit der Einweihung ist das neue Tram-Netz auf 44 km angewachsen, die sich über drei Linien verteilen. Die vierte Linie ist im Bau. In drei Jahren wird das Netz der Straßenbahnschienen  77 km lang sein. Schon jetzt benutzen mit ansteigender Tendenz täglich 350.000 Fahrgäste die Tram. Um Gedränge und Wartezeiten zu verringern, wird an einer Verkürzung der Taktzeiten gearbeitet. Der Entschluss zum Bau der neuen Tram in Bordeaux wurde 1997 gefasst, nicht ohne Kontroversen und Widerstände. Bis dahin hatte Jacques Chaban-Delmas, der Amtsvorgänger des jetzigen Bürgermeisters Alain Juppé, eine Untergrundbahn nach Pariser Vorbild bauen wollen, die jedoch aus Kostengründen und wegen der schwierigen Bedingungen des Untergrundes von Bordeaux nicht zum Zuge kam.

(X. Sota: Quand le tramway révèle Bordeaux, in: SUD OUEST, 16. Dez. 2013)

 

Die nächste Brücke in Bordeaux

Schon vor der Einweihung der Hubbrücke, die den Namen von Jacques Chaban-Delmas, des ehemaligen Bürgermeisters von Bordeaux,  trägt, waren die Vorbereitungen für den Bau der nächsten Brücke über die Garonne angelaufen, die weiter flußaufwärts die Gemeinden Floirac und Bègles verbinden wird. Die nächste Entscheidung, die nach dem grundsätzlichen Beschluss zum Bau anstand, betraf die Nominierung eines Architekten, und das ist soeben geschehen. Der Präsident des Gemeindeverbandes Bordeaux, Vincent Feltesse, gab bekannt, dass der Niederländer Rem Koolhaas den ersten Platz bei der Ausschreibung für die Konstruktion der Brücke errungen  hat und dass er folgerichtig zum bauleitenden Architekten ernannt wurde. Die Errichtung der neuen Brücke soll 2015 beginnen und 2018 abgeschlossen sein. Sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach den Namen von Jean-Jacques Bosc tragen, einem Geschäftsmann und Politiker, der von 1757 bis 1840 lebte und eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben von Bordeaux gespielt hat.

(I. Castera: Le second pont de la décennie in: SUD OUEST, 14. Dez. 2013)

 

Hohe Wellen an den Girondeküsten

In den nächsten Wochen wird es mehrfach zu besonders heftigen und hohen Wellen an den Küsten des Départements Gironde kommen. Ursachen sind eine Anzahl von Tiefdruckgebieten, die mit stürmischen Winden von Westen her nach Europa ziehen und für den Aufruhr sorgen, der sich an den Küsten mit 3  bis 4 m hohen Wellen zeigen wird. Die Meteorologen rechnen damit, dass diese Wetterlage bis zum Ende des Monats Dezember anhält.

(Littoral girondin : de grosses vagues attendues , in : SUD OUEST, 18. Dez. 2013)

 

Billigere Brillen

In der französischen Nationalversammlung ist in zweiter Lesung ein Gesetz behandelt  worden, das den Vertrieb von Brillen und Kontaktlinsen über das Internet erleichtern soll. Die Initiatoren gehen davon aus, dass die Verbraucher nach dem Inkrafttreten des Gesetzes rund 1 Milliarde Euro einsparen können, die als freigesetzte Kaufkraft Nachfrage in anderen Bereichen ermöglichen wird. Die einschlägig betroffenen Verbände der Optiker sind in hohem Maße verärgert. Sie zweifeln den kalkulierten Rückgang der Kosten für den Kauf von Brillen und Kontaktlinsen an und behaupten, die in dem Zusammenhang geäußerten Zahlen seien unbewiesen. Zur Zeit wird im Internet etwa 1% aller Käufe für Sehhilfen getätigt. Nach Einführung des neuen Gesetzes soll dieser Anteil auf 5% bis 10% steigen. Einerlei, ob dies Kalkül aufgeht, die Franzosen haben heutzutage in Europa die höchsten Ausgaben pro Kopf für Brillen und ähnliches. Sie wenden pro Jahr 88 Euro in diesem Bereich auf, in Deutschland sind es 54 Euro, in Groß-Britannien 49 und in Italien 36 Euro. 

(P. Tillinac: Internet pour faire baisser le prix des lunettes, in : SUD OUEST, 18. Dez. 2013)

 

SUD OUEST vollständig digital

Seit geraumer Zeit besteht die Möglichkeit, einen großen Teil der täglichen Ausgaben  des SUD OUEST im Internet einzusehen. Dabei stehen zwar nicht alle, aber doch die meisten der im SUD OUEST erschienenen größeren Artikel zur Verfügung. Nun bietet die Zeitung ein vollständig digitalisiertes Abonnement zum Preis von 9,90 Euro pro Monat, das den Inhalt der Papierausgabe, also rund 60 Seiten täglich, komplett wiedergibt.. Dabei kann man eine der verschiedenen regionalen Ausgaben, z.B. für das Médoc oder Bordeaux wählen und kann dann täglich ab 6.00h die komplette Tageszeitung als PDF-Dokument lesen, und dies sowohl auf Computern, Tablets oder Smartphones, wobei der Lesespaß bei kleineren Bildschirmen etwas begrenzt sein dürfte. Neben der jeweils neuesten Tagesausgabe hat man Zugriff auf die letzten sieben Ausgaben. Im ersten Monat zahlt man derzeit übrigens nur 1 Euro. Das digitale Angebot des SUD OUEST wird in den nächsten Wochen und Monaten weiter ausgebaut.

(« Sud Ouest » devient aussi digital, in : SUD OUEST, 16. Dez. 2013)

 Mehr: http://www.sudouest.fr/pdf/

 

 

Kirchensanierung

Die Kirche Saint-Trélody in Lesparre ist auf einem guten Weg der Restaurierung. Und bei diesem Vorhaben ist ein Verein mit der zunächst schwer auflösbaren Abkürzung Opest (N’oublions pas l’église de Saint-Trélody) tätig, der bereits 80.000 Euro zusammengebracht und für Bauarbeiten an der Kirche zur Verfügung gestellt hat. Auf der jüngst durchgeführten Jahresversammlung des Vereins wurde jetzt bekannt, dass der ursprünglich aufgestellte Plan für die Reihenfolge der Sanierungsarbeiten wohl geändert werden muss, weil sich herausgestellt hat, dass an der Nordseite des Kirchengebäudes unerwartet Schäden sichtbar geworden sind, die es erforderlich machen, die Sanierung dieses Bereichs der Kirche vorzuziehen. Diese Arbeiten waren in dem auf mehrere Jahre angelegten Sanierungskonzept für die Kirche schon vorgesehen, sie hätten aber erst später ausgeführt werden sollen, wenn nicht die ausgiebigen Niederschlage der ersten Jahreshälfte die inzwischen offen erkennbaren Schäden deutlicher sichtbar gemacht hätten. Insofern sind die Änderungen in der zeitlichen Abfolge der Restaurierungsmaßnahmen eher technischer Art. Finanzielle Mehrbelastungen werden zunächst nicht erwartet. Bis jetzt sind die Arbeiten am Kirchturm und am Glockenstuhl abgeschlossen, wobei besonders das frisch herausgeputzte Aussehen des Turms weithin sichtbar zeigt, dass dort intensiv gearbeitet worden ist.  

(S. Dubost : L’église de Saint-Trélody chouchoutée, in : SUD OUEST, 12. Dez. 2013)

 

Moscheepläne

Die Planungen für den Bau einer Moschee in Bordeaux laufen schon seit über zwölf Jahren, doch erst jetzt scheinen sie in eine konkrete Phase einzumünden. Zunächst wurde ein Architektenwettbewerb gestartet, zu dem fünf Bewerber eingeladen wurden, die Entwürfe vorlegen sollen, aus denen dann einer ausgewählt und zur Grundlage des Baus der Moschee gemacht werden wird. Zwar hat man noch keinen festen Platz, an dem das Gebäude errichtet werden soll, doch laufen Verhandlungen, um ein Gelände in der Nähe des Bahnhofs Saint-Jean zu erwerben. Noch nicht gut sieht es bei den Finanzen aus. Bislang weiß man lediglich, dass der Bau um die 20 Mio Euro kosten soll, doch besteht noch kein exakter Plan, um diese Mittel zusammenzubringen. Man will demnächst eine Spendenaktion starten, zu der man auch an außerfranzösische Geldgeber herantreten will, aber alles ist noch wenig konkret. Weiter gediehen sind hingegen Überlegungen für den in den nächsten Monaten gepanten Start einer Subskriptionsaktion unter den 70.000 Muslimen im Großraum Bordeaux. Alles in allem darf angenommen  werden, dass noch einige Jahre ins Land gehen werden, bevor es in Bordeaux eine Moschee geben wird, die den Erwartungen der dort lebenden Muslime entspricht.

(C. Campagne: La future grande mosquée bordelaise cherche des financements in: SUD OUEST, 14. Dez. 2013, 8.56h, Internet-Ausg.)

 

Hausgemacht?

Bis jetzt rätselt auch in französischen Restaurants mancher Kunde, ob das, was er auf dem Teller hat, aus der Tiefkühltruhe kommt oder nicht. Das wird sich vom Sommer des kommenden Jahres gründlich ändern, denn dann gibt es ein neues Gütesiegel „fait maison“ auf den Speisekarten, das den Produkten vorbehalten ist, die tatsächlich aus frischen Zutaten hausgemacht in der Küche eines Restaurants entstanden sind. Die rechtlichen Voraussetzungen für die Wirksamkeit der neuen Qualitätsbezeichnung sind in der französischen Nationalversammlung per Abstimmung in der Nacht vom 11. zum 12. Dezember 2013 geschaffen worden. Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der neuen Regelung hat die sozialistische Abgeordnete Pascale Got, die den fünften Wahlkreis des Départments Gironde vertritt, zu dem das Médoc gehört. Mit der neuen Regelung sind ausnahmslos alle Betroffenen, sowohl die Restaurationsbranche als auch die Kunden zufrieden. 72% der Franzosen erklärten in einer Meinungsumfrage, sie hätten häufiger das Gefühl, dass sie Gerichte aus tiefgefrorenen Zutaten serviert bekämen. Und 95% erklärten, sie zögen Restaurants vor, in denen man erkennen könne, dass das, was serviert werde, tatsächlich frisch zubereitet sei.

(C. Lafon: En 2014 au restaurant, vous allez savoir si les plats sont „fait maison“, in : SUD OUEST, 13. dez. 2013, 16.00h, Internet-Ausg.)

 

Humor ist …

In Kürze wird der vom Prix Press Club Humour verliehene Preis für den  von einem Politiker stammenden „komischsten Satz des Jahres“ vergeben, und dabei liegt Alain Juppé, Bürgermeister von Bordeaux, gut im Rennen mit seiner Aussage: „En politique, on n’est jamais fini. Regardez-moi!“ („In der Politik ist man niemals am Ende. Sehen Sie mich an!“)

Vor ihm rangiert derzeit Nadine Morano, ehemals Ministerin und gewichtige Stimme in der konservativen UMP mit der logisch unangreifbaren Festsstellung: „On a une recrudescence de violence … par exemple le vol des portables à l’arraché. Ça n’existait pas avant que les portables existent.“ („Wir haben eine Zunahme bei den Gewalttaten … zum Beispiel bei den Handy-Diebstählen. Das gab es nicht vor der Existenz der Handys.“)

Gute Chancen auf den Preis hat auch der Abgeordnete Henri Guaino, von dem ein bemerkenswerter Satz festgehalten wurde: „Si Nicolas Sarkozy n’avait pas été là, il n’y aurait plus de démocratie en France, en Europe et dans le monde.“ (« Wenn es Nicolas Sarkozy nicht gegeben hätte, gäbe es keine Demokratie mehr in Frankreich, in Europa, in der Welt ».)

Ebenfalls chancenreich ist Valérie Pécresse, Generalsekretärin der UMP: „On a besoin d’une Angela Merkel en France et cela peut être un homme.“ (« Wir brauchen eine Angela Merkel in Frankreich und das kann ein Mann sein.“)

Eher boshaft wirkt der einzige in der Konkurrenz befindliche Angehörige der Linken, der Minister Arnaud Montebourg : „Je crois à un retour de Nicolas Sarkozy; mais menotté.“ („Ich glaube an die Rückkehr von Nicolas Sarkozy, aber in Handschellen“).

Außer Konkurrenz wird Präsident Hollande geführt: „Quand ça va bien, on devrait se rappeler que ça ne va pas durer. Et quand ça va mal, on peut penser que cela pourrait aller plus mal ou que ça ne va pas durer.“ («Wenn es gut geht, müsste man sich daran erinnern, dass das nicht dauern wird. Und wenn es schlecht geht, kann man denken, dass es noch schlechter gehen könnte, oder dass es nicht dauern wird. »)

2012 ging der Preis an den konservativen ehemaligen Verteidigungsminister Gérard Longuet: „Hollande est pour le mariage pour tous… sauf pour lui.“ ( „Hollande ist für die Ehe für alle… außer für sich“).

Letzte Preisträgerin aus dem Südwesten war Ségolène Royal, der im Jahre 2006 der Satz gelang: „Même quand je ne dis rien, cela fait du bruit“.(„Selbst wenn ich nichts sage, macht das Geräusche“).

Bei den Lesern des SUD OUEST liegt übrigens Nadine Morano deutlich an der Spitze. Kann man nachvollziehen.

(SudOuest.fr: Prix Humour et politique 2014 : une réplique d’Alain Juppé parmi les cinq finalistes,  in: SUD OUEST,

 

Festival Reggae Sun Ska 2014

Das Festival Reggae Sun Ska, das seit 1998 zu den vermeintlich feststehenden Veranstaltungen des Médoc-Sommers zu gehören schien, zieht um. Die nächste Auflage wird, wenn nicht Unvorhergesehenes eintritt,  auf dem Campus der Universität Bordeaux stattfinden. Es sind zwar noch einige Dinge zu verhandeln und zu regeln, aber die Universität Bordeaux und die Veranstalter sind sich im Prinzip einig. 

Der Grund für den Umzug der Veranstaltung, die in den letzten drei Jahren in Pauillac-Trompeloup stattgefunden hat, liegt im wesentlichen in der besseren Infrastruktur in Bordeaux begründet, während man in Pauillac erhebliche Investitionen tätigen müsste, um den immer noch ansteigenden Besucherstrom so zu empfangen, wie es dem größten Reggae-Festival auf französischem Boden gebührt. Dabei erinnern die Veranstalter daran, dass Versuche, im Médoc ein Gelände zu erwerben und für die dauerhafte Ansiedlung des Festivals einzurichten in der Vergangenheit gescheitert sind am Widerstand der Anrainer, die allesamt wenig Neigung zeigten, einen Festivalbetrieb mit Zehntausenden von Besuchern nahe vor ihrer Tür zu haben.

(X. Sota: Le Festival Reggae Sun Ska déménage sur le campus de Bordeaux, in: SUD OUEST, 12. dez. 2013, 8.28h, Internet-Ausg.

 

Gesunde Finanzen in Bordeaux

In einer Studie des Institut Montaigne, das die Finanzen der zehn größten Städte Frankreichs unter die Lupe genommen hat, kommt Bordeaux gut weg. Die Einnahmen der Stadt sind in den letzten zehn Jahren um 5% angestiegen. Mehr als die Hälfte der Einnahmen kommen aus lokalen Steuern, die allerdings z.B. bei der Taxe d’habitation mit 22,9% und der Grundsteuer mit 28,1% deutlich höher sind als in anderen Gemeinden. Auf der Ausgabenseite stellt der Bereich Kultur den größten Posten (18%), vor der Erziehung mit Schulen und Kinderkrippen (12%) und dem Sport (9%). Die Sozialausgaben belaufen sich auf knapp 8%. Das Institut schließt seinen Bericht mit dem Hinweis, dass der neue Stadtrat und der neue Bürgermeister von Bordeaux, die im März des kommenden Jahres gewählt werden, sich entscheiden müssen, ob sie den Steuerdruck, der auf die Bürger ihrer Stadt ausgeübt wird und der über dem Durchschnitt vergleichbarer Städte liegt, beibehalten oder senken wollen.

(D. Lherm: Bordeaux en tête des villes à forte pression fiscale, in : SUD OUEST, 9. dez. 2013, 17.19h, Internet-Ausg.)

 

 

 

Delfinschauspiel vor Lacanau

In den Abendstuden des 8. Dezember  haben vor Lacanau rund 30 Delfine für ein aufsehenerregendes Schauspiel gesorgt. Viele Spaziergänger, die von ihren Sonntagsausflügen zurückkehrten, konnten sich an dem Spektakel erfreuen, das die Delfine boten, die immer wieder hohe Sprünge in alle Richtungen vollführten und damit dafür sorgten, dass sie ausgiebig wahrgenommen wurden. Die Fachleute des Meeresforschungsinstituts in La Rochelle erklärten, dass die  ausnahmweise in großer Zahl vor Lacanau aufgetauchten Delfine normalerweise weiter draußen in größeren Meerestiefen leben, etwa 80 bis 100 km von den Küsten entfernt. Manchmal nähern sie sich den Stränden, wobei sie meist hinter ergiebigen Beuteschwärmen von Fischen her sind. Wenn man sie dann beobachten kann, hat man Glück, aber keinen Anspruch auf Wiederholung.

(J. Lestage : Vidéo : un banc de dauphins au large de Lacanau, in : SUD OUEST, 9. Dez. 2013, 14.24h, Internet-Ausg.)

 

 

Zu viel Verkaufsflächen in großen Einheiten?

Im Département Gironde sind zwischen 2009 und 2012 rund 405.000 m² neuer Verkaufsflächen in großen und sehr großen Läden geschaffen worden. Der Conseil Général hat errechnet, dass 175.000 m² neuer Verkaufsfläche ausgereicht hätten, um den Bedürfnissen der gestiegenen Bevölkerungszahl gerecht zu werden. Die 230.000 m² darüber hinaus geschaffenen Verkaufsflächen geben Anlass zur Besorgnis, denn es ist anzunehmen, dass schon bald eine Welle von Schließungen unrentabler Standorte einsetzen wird. Trotzdem wird immer noch geplant, weitere Flächen zu schaffen, insgesamt 190.000 m², von denen nur 1.900 m² auf das Medoc entfallen. Entgegen einer verbreiteten Auffassung entziehen  die großen Hypermarchés den kleinen Wettbewerbern nicht automatisch die Existenzgrundlage. Auch bei den Kleinen ist in den letzten Jahren der Personalbestand gewachsen, zwar etwas weniger stark als bei  den ganz großen, aber doch wahrnehmbar.

(J.-P. Vigneaud: Gironde : le danger d’un trop-plein de grandes surfaces, in : SUD OUEST, 07. Dez. 2013)

 

 

Schon wieder nix

Bei der Wahl zur Miss France 2014 ist der Südwesten wieder leer ausgegangen. Die drei jungen Damen aus diesen Gefilden, die die Départements Gironde, Charente-Maritime und Gers vertreten haben, wurde schon in der Vorentscheidung ausgemustert, in die nur 12 der insgesamt 33 Kandidatinnen gelangten, die sich in Lyon um das Krönchen einer Miss France beworben haben. Nun gibt es gewichtige Argumente, die die Bedeutsamkeit dieser Angelegenheit relativieren, was den Betroffenen nur wenig Trost geben dürfte. Aus welchen Gründen auch immer, die Bewerberinnen aus dem Südwesten haben nur selten die Chance, auf das oberste Treppchen zu gelangen. In den letzten 36 Jahren klappte das nur dreimal: 1977, 1995 und 2009. Nun kann man sich allerdings fragen, ob man sich deswegen wirklich Sorgen machen muss.

(Sudouest.fr: Élection de Miss France 2014 : flop pour les trois Miss du Sud-Ouest, in : SUD OUEST, 07. Dez. 2013,  22.43h, Internet-Ausg.)

 

Warmer Regen

Nach allem, was man in der letzen Zeit gehört hat, besteht wenig Grund zu der Annahme, dass Banken es darauf angelegt haben, beliebt zu sein oder gar als Wohltäter aufzutreten. Dennoch hat sich der Crédit Agricole am Montag, dem 1. Dezember 2013, wenigstens zeitweise als geradezu großzügig und spendabel gezeigt. Nutznießer davon waren allerdings nur Bauern, die ihren Augen nicht trauten, als die ihnen zustehenden Subventionszahlungen der EU auf ihren Konten eingingen und zwar genau doppelt so hoch, wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Der Segen betraf rund 350.000 Landwirte, die auf Zahlungen aus Brüssel warteten. Irgendwem und irgendwie fiel jedoch auf, dass die wundersame Geldvermehrung Kosten verursacht, 3,4 Milliarden Euro, leicht gerundet. Da ein solcher Betrag auch bei einer Bank vom Kaliber des Crédit Agricole nicht irgendwo herumliegt, wurde nachgeforscht, und man wurde fündig. Es stellte sich heraus, dass auf mirakulöse Weise sich auf allen Überweisungsträgern für die besagten Subventionszahlungen  eine Verdoppelung der anzuweisenden Beträge ereignet hatte. Im nächsten Akt wurden alle Überweisungen zurückgebucht und erneut angewiesen, diesmal in der korrekten Höhe. Am Ende der Woche, die den unerwarteten Geldsegen beschert hatte, waren schon 90% der überzahlten Beträge wieder zurückgeholt. Der Rest wird in den nächsten Tagen folgen. Die Erklärungen, die der Crédit Agricole bis jetzt für den Überweisungswirrwarr gegeben hat, entbehren der Verständlichkeit. Angeblich wurde die Lawine der Fehlüberweisungen nicht durch menschliches Versagen bewirkt, sondern durch einen technischen Fehler. Der, so folgern schärfer Denkende, muss aber irgendwie in die Technik geraten sein, und von wem wohl? Einerlei, wie es weitergeht, der Crédit Agricole hat eine grandiose Möglichkeit vertan, sich bei seinen landwirtschaftlichen Kunden überdimensional beliebt zu machen.

(SudOuest.fr avec AFP: Bug au Crédit agricole : 3,4 milliards d’euros versés en trop aux agriculteurs, in: SUD OUEST, 8. Dez. 2013,

 

Pech gehabt

In Bordeaux ereignete sich ein doppeltes Pech im Zusammenhang mit einem Dienstfahrrad der Post. Das erste Pech widerfuhr einem Postboten, dem sein, wie üblich nicht abgeschlossener, Drahtesel stibitzt wurde, als er sich an den Briefkästen eines größeren Hauses zu schaffen machte. Als er wieder auf die Straße kam, war sein Fahrrad weg, das heißt nicht ganz, denn der Postillon sah sein gutes Stück in gehöriger Entfernung entschwinden. Er machte sich laufend auf die Verfolgung und holte den Dieb, in diesem Fall eine Frau ein, stoppte sie und übergab sie der Polizei. Diesmal war das Pech auf der Seite der Frau. Und was lernt man daraus? Na, wer Fahrräder klaut, sollte zumindest so viel Kondition haben, dass man dem Besitzer notfalls davonfahren kann. Wenn nicht, sollten potentielle Diebe Fußgänger bleiben. Um dem Pech zu entgehen.

(Bordeaux : un facteur rattrape en courant celle qui venait de lui voler son vélo in: SUD OUEST, 02. Dez. 2013, 13.49h,Internet-Ausg.)

 

 

Dreimaster Belem

Das Schulschiff Belem, der älteste noch seetüchtige französische Dreimaster, der schon häufiger in der Gironde zu Besuch war, wird auch 2014 wieder im Südwesten Frankreichs zu sehen sei, wenn es in Pauillac und Bordeaux festmachen wird. Geplant sind für das kommende Jahr 30 Segelpraktika auf dem Schulschiff, an denen prinzipiell jeder Interessierte teilnehmen kann, Anmeldung vorausgesetzt, versteht sich. Die 1896 vom Stapel gelaufene Belem ist als historisches Denkmal klassifiziert und sie wird fast wie ein nationales Heiligtum gepflegt. Wer sich zu einem Praktikum auf dem Segler anmeldet, was für jeden gesunden Bewerber über 14 Jahren möglich ist, bekommt eine Einführung in alle Belange, die mit der Führung und Handhabung eines Großseglers zu tun haben. Im kommenden Jahr wird die Belem am 13. August in Pauillac und vom 15. bis 17. August in Bordeaux festmachen. Sie kann an diesen Tagen gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden,

(M. Michel: „Le Belem“ fera escale dans le Sud-Ouest l’été prochain, in : SUD OUEST, 3. Dez. 2013)

Mehr über die Belem und ihr Ausbildungsprogramm : www.fondationbelem.com

 

 

Wiedereröffnung

Das Kino Molière in Lesparre, das vor zwei Jahren nach einer Brandstiftung unbenutzbar geworden war und seinen Betrieb übergangsweise in den Espace Fr. Mitterand verlagert hatte, hat nach gründlicher Renovierung seine Türen an alter Stelle wieder geöffnet. Obwohl die Renovierung eine neues und in jeder Bezeihung attraktives Kino geschaffen hat, sind sich die Stadt Lesparre und die Betreiber nicht sicher, dass sich schon bald wieder die gewohnten Besucherzahlen in dem neuen Kino einstellen werden. Aus diesem Grund hat die Gemeinde die Initiative ergriffen und ein Programm aufgelegt, das dem Kino seinen früehren Stellenwert im kulturellen Leben  von Lesparre zurückgeben soll. Dazu gehört als erste Maßnahme die Übernahme der Eintrittskosten für die Eröffnungsvorstellung. Bis bis zum 31. Dezember kostet  ein Ticket dann einheitlich nur 4 Euro, weil die Stadtverwaltung die darüber hinausgehenden Beträge übernimmt. Damit werden der Stadtkasse Kosten in Höhe von rund 5.000 Euro entstehen, die nach Meinung des Bürgermeisters gut angelegt sind. Man hofft damit, dazu beizutragen, dass die Besucherzahlen in dem neuen Kino wieder in Größenordnungen anwachsen, die vor dem Brand üblich waren, nämlich etwa 20.000 pro Jahr. Während der Zeit, in der das Molière im Espace Mitterand Unterschlupf gefunden hatte, war die Zahl auf 4.000 abgesunken.

(Y. Boffo: Lesparre (33) : le rideau se lève sur le nouveau cinéma, in: SUD OUEST, 3. Dez. 2013)

 

 

Kirchenverkauf

Das Erzbistum Bordeaux verkauft zwei der ihm im Großraum Bordeaux gehörenden Kirchen. Es handelt sich dabei um kleinere Gotteshäuser, die nicht mehr oder nur noch sehr wenig genutzt werden. Sie gehören, anders als die meisten kunsthistorisch interessanten oder älteren Kirchengebäude der katholischen Kirche, weil sie mit finanziellen Mitteln der Kirche nach dem Inkrafttreten des Gesetzes von 1905 errichtet worden sind, das eine klare Trennung der Besitztümer von Kirche und Staat vollzogen hatte. Kirchengebäude, die nach diesem Jahr entstanden sind und mit Mitteln der Kirche finanziert wurden, sind Eigentum der Kirche mit allen daraus resultierenden Konsequenzen. Alle anderen Kirchen, und das sind weitaus die meisten, gehören dem Staat oder staatlichen Institutionen. Die beiden zum Verkauf ausgeschriebenen Gebäude sollen für 1 Mio bzw. 500.000 Euro den Besitzer wechseln, und es gibt schon Interessenten, die den Umbau zu Wohnanlagen planen. Mit dem Verkaufserlös will das Erzbistum sanierungsbedürftige Kirchen restaurieren und es wird Geld bereitgestellt für eine neue Kirche in einem Neubaugebiet von Bordeaux-Lac.

(J. Rousset: Bordeaux : archevêque vend églises, à restaurer, très peu servi, in : SUD OUEST, 2. Dez. 2013, 9.04h, Internet-Ausg.)

 

 

Ribéry Weltfußballer ?

Franck Ribéry zählt bei Bayern München zweifelos zu den herausragenden Leistungsträgern, was nicht zuletzt seine Wahl zum Fußballer Eropas dokumentiert hat. Bei den Franzosen kommt er hingegen deutlich weniger gut weg. Nur 53% seiner Landsleute möchten, dass er zum Weltfußballer gewählt wird, im Südwesten seines Heimatlandes sind es gar nur 40%. Die meisten Befürworter einer Wahl  finden sich unter den Männern (55%), den Gewerbetreibenden (63%) und den Bewohnern des nördlichen Frankreich (57%). Schlechte Sympathiewerte bekommt der quirlige Mittelfeldspieler hingegen bei Frauen (48%), den Landwirten (39%) und den Bewohnern des Südwestens (40%). Einerlei wie die Franzosen über ihn denken, am 8. Dezember wird das Ergebnis der Wahl zum Weltfußballer bekannt gegeben und dann ist, so kann vorhergesagt werden, etwa die Hälfte der Franzosen zufrieden und die anderen eben nicht.

(SudOuest.fr. : Ballon d’Or : Franck Ribéry mal aimé, surtout dans le Sud-Ouest, in : SUD OUEST, 01. Dez. 2013, 13.57h , Internet-Ausg.)

 

 

Ende der Poststelle in Grayan

Schon seit längerer Zeit weiß man, dass die Post ihre Filiale in Grayan schließen will. Nun ist es soweit. Die Postverwaltung hat die Gemeinde von ihrer Absicht informiert und mögliche Alternativen aufgezeigt für einen reduzierten Fortbestand der Postaktivitäten in Grayan. Die Gemeindeverwaltung hat sich nach längerem Bedenken dazu entschlossen, einen Teil der Postdienstleistungen auf den seit wenigen Monaten wiederöffneten Lebensmittelladen in Grayan zu übertragen. Auf diese Weise wird es möglich sein, die gängigen Postleistungen weiterhin vor Ort erhalten zu können. Eingeschränkt wird hingegen der Postbankbereich, der reduziert wird auf die Möglichkeit, wöchentlich bis zu 150 Euro abzuheben. Die Übereinkunft zwischen der Gemeinde und der Post, die die Grundlage für die neue Regelung bildet, ist zunächst auf drei Jahre befristet. Sie kann verlängert werden oder ersetzt werden durch die Einrichtung einer Poststelle in kommunaler Regie.

(M. Caporal : Le multiservice va remplacer la Poste in : SUD OUEST, 29. Nov. 2013)

 

Start wieder in Bordeaux

Die Solitaire du Figaro ist die in Frankreich bekannteste Einhandseglerregatta. Sie wird seit 1970 ausgetragen und nach dem Start in einem französischen Hafen in vier Etappen ausgesegelt. 2013 war Bordeaux Startort, und das wird auch im kommenden Jahr wieder so sein. Mit beigetragen zu dieser Entscheidung der Veranstalter hat sicher die Tatsache, dass im Juni 2013, als zeitgleich mit dem Start der Solitaire du Figaro das Flußfest in Bordeaux ausgetragen wurde, innerhalb von zehn Tagen rund 500.000 Besucher an den Ufern der Garonne gezählt wurden. Die Entscheidung für den Startort Bordeaux ist auch für andere Orte an der Gironde erfreulich, die, wie Pauillac etwa, damit rechnen können, dass es auch bei ihnen einen über das Übliche hinausgehenden Zustrom von Besuchern während der Startphase der Regatta geben wird. 

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux : la Solitaire du Figaro de nouveau en 2015 in: SUD OUEST, 28. Nov. 2013, 21.13h, Internet-Ausg.)

 

Campingplatz Le Gurp

Auf der letzen Sitzung des Gemeinderates in Grayan wurden unter anderem auch die Preise für den Campingplatz in Le Gurp für die Saison 2014 festgelegt. Sie liegen um etwa 2% geringfügig über dem Preisniveau  für 2013 und bleiben  ziemlich genau im Rahmen der Inflationsrate. Sie folgen damit der moderaten Linie, die die Gemeinde Grayan bei ihren Gebühren in den letzten Jahren verfolgt hat. Wie auch 2013 zu sehen, war die Auslastung des Campingplatzes wieder rekordverdächtig, was zu einem nicht unerheblichen Teil auf die besonnene Preispolitik der Gemeinde zurückzuführen ist.

(UM, 01. 12. 2013)

 

Gegen die Erhöhung der TVA für Reiterhöfe

Am Samstag, 30. November, gab es in Bordeaux eher Seltenes zu sehen : Rund 350 Demonstranten, begleitet von großen und kleinen Pferden, machten ihrem Unmut Luft über die geplante Anhebung der Mehrwertsteuer von derzeit 7% auf demnächst 20% für pferdewirtschaftliche Betriebe, also Reiterhöfe, Gestüte etc., wofür in Anlehnung an die Écotaxe das Wort « équitaxe » geprägt wurde. Im Rahmen der Protestveranstaltung gab es Bilder, die vor einem Jahrhundert, als Pferde noch zum alltäglichen Bild auch in den Städten gehörten, eher banal gewesen wären, nun aber doch manchen Fotografen reizten, wenn etwa der Grazienbrunnen auf dem Place de la Bourse als Pferdetränke genutzt wurde. Die Demonstranten führten teilweise witzig aufgemachte Transparente mit sich, auf denen sie z. B. drohten, ihre Pferde würden in einer Lasagne enden, wenn die Mehrwertsteuer angehoben und damit nach Meinung der Demonstranten die Existenzgrundlage mancher pferdehaltender Betriebe gefährdet würde. Protestaktionen ähnlicher Art gab es auch an anderen Orten in Frankreich, wobei natürlich die aus Bordeaux kommenden Bilder mit Pferden auf den Kais und am Börsenplatz ihren eigenen Reiz haben.

(G. Guitton :Bordeaux : les cavaliers ont manifesté sur les quais contre la TVA, in : SUD OUEST, 30. Nov. 2013, 8.51h, Internet-Ausg.)