Französische Gebiete in Übersee
Das Département Gironde: nicht das größte französische Département, aber das größte Département in Frankreich
Wenn man Ranglisten französischer Departements aufstellt, kommen darin auch die fünf außerhalb des Mutterlandes gelegenen Departemetns vor.
Das Département Gironde steht dann in der Liste der nach Fläche geordneten Départements der République Française hinter dem Departement Guyane (83.534 km²) an zweiter Stelle mit seinen 10.000 km². Nach Bewohnerzahlen sortiert steht Gironde an neunter Stelle mit 1.393.758 Bewohnern. Spitzenreiter ist hier Nord (2.565.257 Einwohner) vor Paris (2.181.371).
Guyane, in Südamerika gelegen, – daher kommen die Bilder von den Ariane-Starts – ist zwar Teil Frankreichs (Départements d’Outre-Mer –DOM = Übersee-Departements), liegt aber nicht in Frankreich.
Es gibt insgesamt fünf Départements d’Outre-mer: Gouadeloupe, Guyane (franz. G.), La Réunion, Matinique und Mayotte. Die Bewohner dieser Überseedepartements haben die gleichen Rechte wie die Bewohner des französischen Mutterlandes. Sie sind ebenfalls Bürger der Europäischen Union. Bei Wahlen schließen dort die Wahllokale nach Landeszeit erheblich später als in Europa.
Die französischen Überseedepartements gehören übrigens zur Europäischen Union als Région ultrapériphérique als Region in äußerster Randlage also. Es gibt insgesamt neun von diesen Régions ultrapériphériques. Sechs davon gehören zu Frankreich: fünf Überseedepartements: Guyane, Mayotte, Martinique, Guadeloupe und La Réunion und eine Collectivité d’outre-mer française (Saint Martin, in der Karibik). Weiter zählen dazu die Kanarischen Inseln (zu Spanien), und schließlich die beiden autonomen portugiesischen Regionen der Azoren und Madeira. Ganz gleichgestellt mit den Bewohnern der in Europa gelegenen Regionen der Europäischen Union sind die Bürger der Régions ultrapériphérique allerdings nicht, denn für sie gelten nicht die Regelungen des Schengen-Raumes.
Daneben gibt es noch Territoires d’Outre-Mer, Überseeterritorien, deren Bewohner keine vollen französischen Bürgerrechte und die nicht Bürger der Europäischen Union sind. Deren Status ist wegen der vielen individuellen Unterschiede nicht so einfach zu beschreiben.
Diese insgesamt acht Territorien, die nicht den Status eines französischen Departements haben, sind von sehr unterschiedlicher Größe und sehr ungleicher Einwohnerzahl.
Die bevölkerungsreichsten sind Polynesien (275.000) und Neu-Kaledonien (268.000 Einwohner). Sie und die anderen Gebiete sind Überbleibsel des einstigen französischen Kolonialreichs. Teile der Einwohnerschaft dieser Territorien streben die Loslösung von Frankreich an. Andere Gruppen sehen jedoch im Verbleib bei Frankreich Vorteile, vornehmlich finanzieller Art. In Neu-Kaledonien hat es in den 80er Jahren blutige Aufstände der Ureinwohner gegeben, die schließlich mit den Verträgen von 1988 und 1998 beendet wurden, in denen unter anderem festgelegt wurde, dass 2018 eine Abstimmung stattfinden sollte, die über den Status des Gebietes entscheiden sollte.
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