Médoc-Notizen 2014/IV

 

Oktober  2014

Sommer im Herbst

Der Oktober 2014 gehört in vielen Teilen Europas zu den wärmsten seit Beginn der wissenschaftlich fundierten Temperaturaufzeichnungen. Und der Südwesten Frankreichs macht dabei keine Ausnahme. In diesem Jahr wird möglicherweise am letzten Oktobertag ein Tagesrekord aufgestellt. Für Mont-de-Marsan werden 30° vorhergesagt, in Grayan soll es immerhin noch richtig sommerliche 25° geben und in Bordeaux 26°. Danach werden die Temperaturen allerdings sinken auf ein der Jahreszeit angemessenes Maß. Der reichliche Sonnenschein hat auch dafür gesorgt, dass die Mienen der Winzer aufgehellt sind wie schon lange nicht mehr.

(UM, 31. 10. 2014)

Office de Tourisme Montalivet

Das Office de Tourisme in Montalivet war bislang ein Verein mit gut 130 Mitgliedern, der allerdings kräftige personelle und finanzielle Unterstützung von der Gemeinde bekam. Der neue Maire und seine Mannschaft haben nun dem Wusch Ausdruck gegeben, den Verein in einen Service public administratif (SPA) umzuwandeln. Die Mitglieder des bisherigen Trägervereins haben auf der jüngst abgehaltenen Jahreshauptversammlung dem Vorschlag der Gemeindeleitung zugestimmt und den Verein aufgelöst. Damit ist zwar die rechtliche Stellung und Struktur geändert worden, nicht aber die interne Organisation und die Aufgabenstellung. Nach außen hin wird sich also wenig ändern.

Der Rückblick der Mannschaft des Office de Tourisme auf die diesjährige Saison fiel wenig euphorisch aus. Im Vergleich zu 2013 war die Besuchersituation rückläufig. Erst in der letzten Juliwoche sei die Saison richtig in Schwung gekommen, wofür neben dem Wetter vor allem die wirtschaftliche Gesamtsituation verantwortlich zu machen sei. Dies habe sich auch auf die Zahl der ausländischen Besucher des Office de tourisme ausgewirkt. Zufrieden sei man mit der Akzeptanz der Internetseite des Office, die von Januar bis August über 119.000 Besuche gehabt habe.

(L. Llobell: Tourisme : l’office change de statut, in: SUDOUEST, 29. Okt. 2014)

 

Mehr Geld

Die Dünenkante in Lacanau hat im letzten Winter besonders stark gelitten. Daher wurde von der Gemeinde ein Bauprogramm aufgestellt, das der Erosion Einhalt gebieten soll. Die dafür ursprünglich veranschlagten 2,1 Mio Euro reichen jedoch nicht aus, da seit der Verabschiedung des ersten Bauprogramms weitere Schäden entdeckt worden sind, die Gegenmaßnahmen erfordern. Dadurch steigt der Finanzbedarf um rund 1 Mio Euro, die kürzlich vom Gemeinderat bewilligt worden sind. Die neuen Mittel müssen jedoch nicht allein von der Gemeinde Lacanau aufgebracht werden, da ein großer Teil durch staatliche Zuschüsse abgedeckt wird.

(V. Boscher: Un million de plus pour le front de mer, in: SUDOUEST, 28. Okt.2014)

 

 

Der neue Féret

Soeben ist die 19. Auflage des Werkes Bordeaux et ses vins im Verlag Féret erschienen, in dem auf rund 2000 Seien so ziemlich alles erfasst und dargestellt wird, was mit dem Wein in und um Bordeaux zu tun hat. So erfährt man, dass derzeit 4.900 Weinbaubetriebe bestehen, 2007 waren es noch 6.200, wobei gleichzeitig die Anbaufläche für Weinstöcke von 121.000 auf 115.000 ha gesunken ist. Der Rückgang ist im wesentlichen darin zu erklären, dass viele kleine und kleinste Betriebe aus Alters- oder anderen Gründen ausgeschieden sind, wobei die Anbauflächen meistens an benachbarte  Betriebe gegangen sind und die durchschnittlichen bewirtschafteten Flächen zugelegt haben. Der größte Betrieb ist das Château Bore in Massugas, es bewirtschaftet 321 ha Rebstöcke. Die 300 Betriebe mit mehr als 50 ha machen übrigens rund 20% der Gesamtflächen aus. Der kleinste findet sich im Médoc mit gerade mal 0,07 ha. Neben den Betrieben, die ausgeschieden sind, haben sich 200 neue etabliert. In 425 der insgesamt 554 Gemeinden des Départements Gironde wird Weinbau in mehr oder weniger intensiver Form betrieben.

Bei der letzten landwirtschaftlichen Zählung hat man im Département Gironde 7.000 Weinbauern (viticulteurs) gezählt, die jedoch zum Teil mit Kooperativen verbunden sind, wobei eine Kooperative nur als ein Weinproduzent (vinificateur) gezählt wird. Wenn man nach Châteaux zählt (den am Markt vertreten Marken also), dann kommt man auf rund 9.000.

(C. Compadre: « Le vignoble n’a jamais été aussi vivant »in: SUD OUEST, 27. Okt. 2014)

 

 

Hafen Le Verdon

Der Containerhafen von Le Verdon ist ein Ort, der frei von jeglichem Charme ist, wenn man ihn von Bord eines Kreuzfahrtschiffes betrachtet. Da schon seit Monaten keinerlei Hafentätigkeit dort stattfindet, weil die beiden Portalkräne wohl auf Dauer außer Betrieb sind, wird die Trostlosigkeit der Kaianlagen noch verstärkt. Es hat erstaunlich lange gedauert, bis dies auch in der Verwaltung des Autonomen Hafens von Bordeaux angekommen ist, doch jetzt soll es besser werden. Man vermeldete, der Containerhafen von Le Verdon sei nicht der geeignete Ort, um Touristen zu empfangen, doch dann wird es weniger konkret, denn wo, wann und wie ein neuer attraktiver Anlegepunkt für Kreuzfahrer eingerichtet werden soll, erfährt man nicht. So wird es wohl noch länger bei dem derzeit betrüblichen Zustand bleiben, dass Kreuzfahrttouristen vom Médoc die Eindrücke mitnehmen, sie sie im Containerhafen von Le Verdon sammeln.

(Les bateaux de croisière vers un autre site, in: SUDOUEST, 25. Okt. 2014)

Wiederentdeckung

In Lesparre ist es wie in anderen Orten auch, die eine weit in die Vergangenheit reichende Geschichte haben: es gibt nur noch wenige bauliche Zeugen aus weiter zurückliegenden Jahrhunderten. In Lesparre hat man allerdings den Tour de l’Honneur, Überbleibsel der mittelalterlichen Burganlage, der heute noch beeindruckend zeigt, dass Lesparre einst ein Machtzentrum erster Ordnung im Médoc war. Lange Zeit glaubte man, es gebe daneben keine aus dem Mittelalter stammenden Funde, doch das erwies sich als unzutreffend. Vor rund zwanzig Jahren kamen nämlich Überreste eines Franziskanerklosters an das Tageslicht, die zwar verglichen mit dem Tour de l’Honneur in einem recht bedauernswerten Zustand waren, doch nach und nach wurden mehr Informationen über diesen Bau zusammengetragen. Er wurde im Jahre 1239 von Ayquem-Guilem III, Sire de Lesparre, gegründet, also nur wenige Jahre nach dem Tod des Ordensstifters. Das Kloster bestand bis zur Französischen Revolution, als es, wie aller Besitz der Kirche in die Hände des Staates gelangte und verkauft wurde. Danach wurde das Grundstück mehrfach unterteilt und mit schlichten privaten Häusern bebaut. Im Gefolge dieser Tätigkeit und wegen der Anlage einer Straße, die durch den ehemaligen Klosterbereich führte, blieb von der Bausubstanz der einstigen Franziskaneranlage nur wenig übrig. Inzwischen weiß man, wie der Grundriss ausgesehen hat, wobei man ermittelte, dass die Kirche einst 32 m lang war. Von den Mauern sind nur noch Reste vorhanden, auf denen sich teilweise Spuren von Malereien erhalten haben. Die Forschungen gehen weiter, doch sind wohl keine großen publikumswirksamen Entdeckungen zu erwarten, einfach, weil zuviel von der mittelalterlichen Bausubstanz abgetragen worden ist.

(A. Larue: Une mémoire retrouvée, in: SUDOUEST, 25. Okt. 2014)

 

 

Baustopp

Die modernen Straßenbahnen in Bordeaux sind, seitdem sie betriebsfest funktionieren ein attraktives Verkehrsmittel, über das sich nur Gutes sagen lässt. Glaubte man bis 23. Oktober 2014. An diesem Tage fällte nämlich das zuständige Verwaltungsgericht ein Urteil mit dem niemand wirklich gerechnet hatte: Das Gericht entschied, dass sowohl die Linie D, die von der Esplanade des Quinconces über Bruges nach Eysines führen sollte als auch die Tram-train-Linie nach Blanquefort nicht von öffentlichem Interesse seien. Dieses öffentliche Interesse muss aber bestehen, wenn Baumaßnahmen der hier in  Frage stehenden Art durchgeführt werden und dabei Unannehmlichkeiten und eventuell gar Nachteile für Anlieger entstehen.

Die Nachricht von dem Verwaltungsgerichtsspruch traf die Verwaltungen der verschiedenen davon betroffenen Kommunen unvorbereitet, und sie wirkte wie ein Schock. Bevor sich die verschiedenen Verwaltungen äußern, wollen sie gemeinsam das Urteil analysieren und dann darüber befinden, wie es weitergeht. Wer sich darauf gefreut hatte, bald vom Médoc bequem und schnell in die Mitte von Bordeaux zu gelangen, muss sich also erstmal gedulden.

(B. Lassere: Le tribunal coince les lignes, in: SUDOUEST, 24. Okt. 2014)

 

Soulac 1900, neue Auflage

Die traditionsreiche Veranstaltung Soulac 1900, für gewöhnlich am ersten Juniwochenende zelebriert, wird es auch 2015 geben, allerdings mit reduziertem Budget. Ursache dafür sind vor allem ausbleibende oder gekürzte Zuschüsse, die in früheren Jahren z. B. von der Gemeinde Soulac gewährt wurden. Im Rechnungsjahr 2013-2014 hatte der Verein Label Soulac (Organisator von Soulac 1900) 118.500 Euro Ausgaben bei nur 113.000 Euro Einnahmen zu verzeichnen. Das Defizit wurde aus Rücklagen ausgeglichen, aber die schmelzen nun dahin und betragen nur noch rund 10.000 Euro. Während es also bei den Finanzen nicht gerade rosig aussieht, ist auf der Seite des Engagements der Freiwilligen, ohne die Soulac 1900 nicht zu verwirklichen ist, ein günstigeres Bild entstanden. Einige der älteren Aktiven haben ihre Hilfe angeboten, auch wenn sie kein offizielles Amt mehr bekleiden wollen, andere sind hinzugekommen. Auch wenn man künftig wohl mit weniger Geld auskommen muss, sind die Aussichten für das Weiterbestehen der Institution Soulac 1900 besser als noch vor kurzem befürchtet.

(M. Caporal: En 2015, Soulac 1900 devra se serrer la ceinture, in: SUDOUEST, 24. Okt. 2014)

 

Anstoss Ende Mai

Die Arbeiten am neuen Großstadion von Bordeaux, das bald das ehrwürdige Stade Chaban-Delmas ersetzen wird, in dem die Girondins de Bordeaux seit 1938 ihre Ligaspiele ausführen, gehen zügig voran. Soeben hat die Montage der 37.000 Klappsitze begonnen. Die Arbeiten an der Dränage der küntigen Rasenfläche sind bereits begonnen worde, so dass Mitte November der in Le Barp hergestellte Rasen verlegt werden kann. In der letzten Woche sind die Kiefern gepflanzt worden, die den Eingangsbreich auflockern sollen. Das Stadion wird etwas mehr als 40.000 Sitzplätze bieten, wobei zu den gerade montierten Klapssitzen noch 4.400 VIP-Plätze kommen, weiter werden 500 Plätze für Besucher mit eingeschränkter Mobilität eingerichtet, und schließlich wird es noch 200 Plätze auf der Pressetribüne geben. Auch wenn die Bauarbeiten zügig vorangehen, wird die Eröffnung erst am 23. Mai 2015 stattfinden mit dem letzten Spiel der laufenden Saison, zu dem Montpellier erwartet wird.

(V. Romain: Coup d’envoi fin mai,  in: SUDOUEST, 23. Okt. 2014)

 

Ein neues Gesicht für den Hafen

Der neue Gemeinderat von Saint-Christoly setzt auf die Verbesserung der Außenansicht der Gemeinde: dazu gehört nach übereinstimmender Ansicht im Gemeinderat die Neugestaltung des Hafenbereichs. Dort sollen unter anderem zwei neuen Anleger gebaut werden, von denen einer für die Freizeitschifffahrt bestimmt sein soll, während der andere Anlegemöglichkeiten für Ausflugsboote bieten soll. Die neue Hafenansicht soll schon in der nächsten Saison präsentiert werden.

(N. Larque: Le port, projet phare de la nouvelle municipalité, in: SUDOUEST, 22. Okt. 2014)

 

Olga und ihre Vierlinge

Olga wohnt im Zoo von Pessac (Bordeaux) und ist eine Tigerin, deren Besonderheit darin besteht, dass sie weiß ist. Sie trägt zwar dazu ihre Tigerstreifen, doch ist ihre Grundfarbe anders geartet als bei gewöhnlichen Tigern. Grund für diese Anomalie ist ein genetischer Defekt, der in der Natur zwar auch vorkommt, dort jedoch meist dazu führt, dass weiße Tiger kaum Chancen haben zu überleben: sie sind zu auffällig. Olga hat Vierlinge, die schon im August geboren wurden, damals wogen sie schmale 600 Gramm. Inzwischen haben sie kräftig zugelegt und bringen rund 6 Kg auf die Waage. Erwachsen wiegen männliche Tiger bis zu 300 kg, die Weibchen begnügen sich mit 200 kg. Der Zoo hat mit der Vorstellung der Jungen absichtlich gewartet, da die Sterblichkeit bei kleinen Tigern recht hoch ist. In dem Fall des Wurfs von Olga haben alle vier Jungen, ein Weibchen und drei Männchen es geschafft, in ein Alter zu kommen, in dem ihre weiteren Perspektiven gut sind. Sie werden noch bis zum April zusammenbleiben, danach trennen sich ihre Wege. Das Weibchen und ein Männchen treten die Reise auf die kanarischen Inseln an und zwei Männchen bleiben im Süden Frankreichs. Der Zoo von Pessac will keine weiteren weißen Tiger mehr züchten, daher ist bis zum April die Gelegenheit zu nutzen, wenn man einen ganzen Wurf davon sehen will.

(W. Dallay : Olga et ses quadruplés, in. Sudouest; 21. Okt : 2014

 

 

Wieder zugänglich

Die Île Nouvelle, einst entstanden in der Gironde aus dem Zusammenwachsen zweier Inseln, der Île San-Pain und der nördlich davon gelegenen Île Bouchaud ist seit geraumer Zeit unbewohnt und für Besucher nicht zugänglich. Dabei war die rund 7 km lange und bis zu 500 m breite Insel nach ihrer Trockenlegung durch Eindeichung im 19. Jahrhundert einst Heimat für fast 150 Bewohner. Heute ist die Insel im Eigentum des Conservatoire du littoral, damit also in öffentlichem Besitz. Seit 2000 hat man auf der Insel viel getan für die Renaturierung, und man hatte Erfolg. Heute ist sie ein Vogelparadies mit einem ausgeprägten Schilfstreifen, das z. B. Löffelreiher angezogen hat, die nur hier im Departement Gironde sesshaft geworden sind und Nachwuchs aufziehen. Vom nächsten Frühjahr an, so ist die Planung, wird die Insel in Teilen für Besucher zugänglich sein. Die ersten Vorarbeiten sind bereits abgeschlossen, so dass davon auszugehen ist, dass es vom nächsten Jahr an ein weiteres attraktives Ausflugsziel im Médoc geben wird.

(J. Jamet: Retour à la vie sauvage, in: SUDOUEST, 16. Oktober 2014)

 

 

Safran aus dem Médoc

Es gibt mancherlei, was aus dem Médoc kommt und einen guten Ruf hat, doch gehörte der Safran bis vor kurzem nicht dazu. Das ist jedoch dabei sich zu ändern, denn seit 2013 wird in Gaillan auf einem sorgsam gegen Kaninchen eingefriedigtem Feld 10.000 Zwiebeln gesetzt, aus denen Blüten sprossen sollen, die dann Safran liefern werden. Die Anlage des 2500 m² großen Feldes hat 40.000 Euro gekostet, deren Amortisierung erst nach zwei bis drei Jahren beginnen wird, wenn alles so kommt, wie sich das die Safranerie von Tyffen erhofft. Schon jetzt hat der Besitzer alle Hände voll zu tun, da von Mitte Oktober bis Ende November Erntezeit ist. Dann werden die Blüten gepflückt und die eigentliche Gewinnung ds Safranpulvers gestartet. Im letzten Jahr waren es erst 60 Gramm, was bei einem Marktpreis von 32.000 Euro pro Kilo zwar ein nettes Zubrot darstellt, aber noch nicht ausreicht, um davon leben zu können. Wenn die Pflanzen ihre volle Ertragskraft erreicht haben werden, rechnet der Besitzer mit Erträgen in der Größenordung von 800 Gramm pro Jahr. Die abzusetzen dürfte nicht schwierig sein, denn in Frankreich werden derzeit nur 20 kg Safran geerntet, aber immer rund 200 kg verbraucht.

(A. Larrue: Il cultive du safran entre les pins et les vignes, in : SUDOUEST, 17, Okt. 2014)

 

 

Die Zukunft des Störs

Es gab Zeiten, da war der Stör in der Gironde ein in Massen auftretender Fisch, doch das ist Vergangenheit. Inzwischen ist die freilebende Population dieses urtümlichen Wasserbewohners zusammengebrochen, und nur mit gezielten Aufzuchtprogrammen kann versucht werden, diese Art vielleicht  zu retten. Das Zentrum dieser Bemühungen befindet sich in Saint-Seurin-sur-l’Isle, wo eine auf die Aufzucht bedrohter Fischarten spezialisierte Forschungseinrichtung sich mit Beharrlichkeit und Ausdauer bemüht, Nachwuchs von selten gewordenen Fischen aufzupäppeln. Zu diesem Zweck werden für die Störe in  speziellen Becken 49 Elterntiere gehalten, die Nachwuchs in großer Zahl produzieren. Der ist Gegenstand sorgfältiger Pflege, und er wird, sobald er widerstandsfähig genug ist, ausgewildert, um in der Freiheit erst des Süßwassers, dann des Salzwassers und zu passender Zeit wieder im Süßwasser zu großen Fischen heranzuwachsen. Die Überlebensquote bis in das fortpflanzungsfähige Alter hinein ist sehr gering, aber immerhin gib es erste Hoffnungszeichen. Wurde im Jahr 2006 von den Fischern in der Gironde nur ein einziger Stör als Beifang, der sofort wieder freigelassen wird, gemeldet, so waren es 2012 schon  326, doch ist damit der Stör noch lange nicht über den Berg. Da das Nachzuchtprogramm weiterläuft und da der Fang von Stören seit 1981 konsequent verboten ist, kann vielleicht doch etwas werden aus der zukünftigen Vorstellung, dass es in der Gironde wieder Störe geben, wird.

(J.-D. Renard: La bonne mine de l’esturgeon in: SUDOUEST, 17. Okt. 2014)

Yquem – Ein etwas anderer Wein

Das Château Yquem im Anbaugebiet Sauternes ist eines der Châteaux mit dem höchsten Renomméin der Welt der Weine. Der Wein, der von dort kommt, ist nicht unter 400 Euro pro Flasche zu haben, Tendenz nicht fallend. Das Geheimnis dieses Likörweins ist eng mit seiner Entstehung verknüpft, und bei der ist manches anders als bei den gängigen roten oder weißen Weinen.

Um zu einem Château d’Yquem zu werden, müssen die Trauben eine bestimmte Edelfäule erreicht haben, die der Pilz Botrytis Cinerea bewirkt, der verantwortlich ist für die Grauschimmelfäule. Die gibt den Trauben zwar ein Aussehen, das nicht sonderlich attraktiv ist, schafft aber die Voraussetzungen für einen Wein, den es sonst nicht gäbe.

Auch die Weinlese in Château Yquem folgt ihren eigenen Gesetzen, denn es werden immer nur die Trauben geerntet, auf denen sich Botrytis cinerea sichtbar entwickelt hat. Das bedeutet, dass nur mit der Hand gelesen wird und dass die Erntehelfer ihr Metier genau kennen müssen. Ist ein Lesedurchgang beendet, kann es mitunter mehrere Tage dauern, bevor sich ein erneuter Durchgang lohnt, auf den dann weitere folgen, solange es erntefähige Trauben gibt. Das Château Yquem produziert noch einen weiteren weißen Wein, den trockene Y, der kommt vergleichsweise billig in den Handel, für rund 150 Euro pro Flasche. Bei solchen Preisen kann man sich Extravaganzen leisten, die es anderswo nicht gibt. Wenn die Voraussetzungen für einen den Ansprüchen des Hauses genügenden Wein nicht gegeben sind, dann fällt die Weinlese und mit ihr ein Jahrgang aus, was zuletzt 2012 der Fall war. Im Jahre 2013 hatte das Château einen Umsatz von 29 Mio Euro und fuhr dabei einen Gewinn von 12,5 Mio Euro ein.

(C. Compadre: Ce raisin que l’on bichonne, in : SUDOUEST, 13. Okt. 2014)

 

Borstiger Strandbesucher

„Sonntag 12. Oktober 2014

Heute wurden wir am Euronat-Strand Zeugen einer außergewöhnlichen Jagdszene. Zunächst war am Dünenrand  ein heftiges Hundegebell zu hören, dann sah man in der Ferne eine Meute Hunde sich kreisend über den Strand bewegen und einen Mann hinterher laufen. Noch näher gekommen entpuppte sich die Szene als ein  Wildschwein, das der Hundemeute vergeblich zu entkommen suchte, und ein Jäger im orangefarbenen Outfit mit Flinte in der Hand. Das Rudel bewegte sich immer mehr dem Meer entgegen, bis das Wildschwein im Wasser stehend den heftigen Bissattacken der Hunde ausgesetzt war. Der Jäger war inzwischen zu diesem Tierknäuel gerannt, legte die Flinte an und „bumm“ erschoss das Wildschwein, von nahem, wobei er darauf achtete, dass keiner der Hunde gefährdet wurde. Dann gab es einen heftigen Disput mit einem französischen Strandspaziergänger, der partout darauf bestand, dass am Strand das Jagen verboten sei. Eine Viertelstunde später waren die anderen Jäger, denen das Wildschwein wohl über die Düne zu entkommen versucht hatte, zur Stelle und schafften die Beute fort. Es kehrte wieder die gewohnte Euronat-Strandruhe ein.“

(Christian Büttner/ Elke Schwichtenberg, 13. Okt. 2014)

 

Villa des Blattius in Plassac

Der kleine Ort Plassac, auf dem rechten Ufer der Gironde, nicht weit von Blaye gelegen, beherbergt eine der attraktivsten und reichhaltigsten Fundstätten des Departements aus der Römerzeit. Die dort freigelegte Villa des Blattius ist zwar keine Villa im heutigen Sinne, sondern  ein Gutshof mit allem, was dazugehört, aber genau das macht den archäologischen Wert des Ortes aus. Wie bei solchen Anlagen üblich, ist das Wohnhaus der Gebäudeteil, der die meisten attraktiven Funde hergibt, doch auch der Einblick in die Wirtschaftsgebäude ist für die Kenntnis der Lebensumstände in den ersten Jahrhunderten nach Beginn der christlichen Zeitrechnung von hohem Wert. Für die Archäologen ist es ein besonders günstiger Umstand, dass die einstige gallo-römische Villa nicht überbaut worden ist. Man hat daher recht direkten Zugriff auf die Originalstrukturen, wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass im Laufe der Jahrhunderte Gebäude dieser Art als Steinbruch genutzt worden und nahezu vollständig abgetragen worden sind. Für die Fachleute reicht aber das, was im Boden verblieben ist, um ziemlich genaue Aussagen über das vergangene Gebäude zu machen. Zu diesem Zweck hat man Teile des Grabungsgeländes überdacht, um .z. B. Mosaiken an der Originalfundstelle zeigen zu können, während anderes in einem gegenüber gelegenen Museum zu bestaunen ist. Insgesamt haben in diesem Sommer aber nur 2000 Besucher den Weg nach Plassac gefunden. Im nächsten Jahr, so hofft man, werden es mehr sein, denn dann hat sich wohl herumgesprochen, dass in Plassac in den letzten fünf Jahren allerhand Neues geschaffen worden ist, was auch für Besucher aus früheren Jahren Grund sein sollte, wieder nach Plassac zu kommen.

    1. Jamet: Bienvenue dans la villa de Blattius, in : SUDOUESTT, 10. Okt. 2014

 Mehr zu Plassac: Klick

 

 

Rocade Bordeaux

Die Rocade um Bordeaux herum gehört zu den am stärksten befahrenen Straßen im Departement Gironde. Ein Teil der immer wieder auftretenden Staus hat damit zu tun, dass die geplante Erweiterung auf durchgehend 2 x 3 Fahrspuren noch nicht vollendet wurde. Die Arbeiten laufen zwar, aber langsam und bisweilen mit der Perspektive, dass das Geld für den Fortgang der Baumaßnahmen nicht zur Verfügung gestellt würde. Vor diesem Hintergrund sind die Aussagen des Präfekten des Departemetns Gironde vor dem Presseklub in Bordeaux  zu sehen, wo er die Absicht bekräftigte, das noch ausstehende Stück der Rocade zwischen den Anschlussstellen 10 (Mérignac) und 4 (vor dem Pont d’Aquitanie) ebenfalls zu erweitern. Die dafür benötigten Mittel seien zeitgerecht verfügbar, so dass der Ausbau bis 2020 abgeschlossen werden kann. Wie bei allen Dingen, die noch erwartet werden, sollte man sich an das kluge Wort von Mark Twain erinnern, dass Prognosen besonders dann unsicher sind, wenn sie die Zukunft betreffen. Das hindert gleichwohl nicht, optimistisch zu sein.

(C. Darfay: Le préfet s’engage pour la rocade, in: SUDOUEST, 10. Okt. 2014)

 

 

Taubenschwund

Vor wenigen Tagen erschien auf der Internetseite der Stadt Lesparre ein Beitrag, der zunächst Verwunderung auslöste, denn es ging dort um Tauben, genauer gesagt um das, was Tauben in einer städtischen Umgebung anrichten können. Viel wirklich Positives ist dabei nicht aufzutreiben, wohl aber allerhand Schädliches, namentlich an Kirchen und sonstigen Gebäuden, die von Tauben bewohnt und besiedelt werden. In Lesparre gibt es allerdings kaum noch Tauben, wofür es eine einfache Erklärung gibt: Die Stadtverwaltug hat einen Falkner engagiert, der mit seinen Bussarden den Tauben das Leben in Lesparre so stressreich gemacht hat, dass das Stadtgebiet zur beinahe taubenfreien Zone geworden ist. Der Falkner, der Wert darauf legt, dass der Einsatz seiner Bussarde streng nach Vorschrift und den Regeln der Falknerei erfolgt ist, möchte zwar nicht mit Namen genannt werden, wohl weil er nicht zum Ziel von Racheaktionen werden will, aber er hat angekündigt, dass er in absehbarer Zeit nach Lesparre zurückkehren wird, um seine Aktion zu wiederholen.

(A. L.: Le mystère des pigeons disparus s’éclaircit, in : SUD OUEST, 9. Okt. 2014)

 

 

Pünktlich angekommen

Die Hermione ist, nachdem sie während ihrer gesamten Fahrt girondeaufwärts  von Scharen Staunender beobachtet und natürlich gefilmt und oder fotografiert worden ist, pünktlich in Bordeaux angekommen. Sie hat ziemlich genau zu der geplanten Zeit den Pont Chaban-Delmas unterquert und dabei wohl einen Größenrekord aufgestellt, denn noch nie ist die zur Verfügung stehende Durchfahrthöhe unter der Brücke so wie bei diesem Mal fast vollständig ausgenutzt worden.

(UM, 09. Okt. 2014)

Bilder der Hermione gibt es  hier: Klick

 

 

 

Aus den Nähten geplatzt

Das im Jahre 2010 eröffnete Gebäude für die Billigfliegergäste in Bordeaux-Mérignac ist an die Grenzen seiner Kapazität gestoßen, denn immer mehr Fuggäste nutzen dieses Segment. Während man 2008 erst 500.000 Billigfliegerpassagiere zählte, ist die Zahl auf 1,5 Millionen im Jahr 2013 hochgeschnellt, und damit ist das dafür bestimmte Terminal mehr als ausgelastet. Die Flughafenleitung hat daraus die Konsequenzen gezogen und beschlossen anzubauen. Danach soll das bisherige Terminal für die Billigflieger nur noch für Abflüge genutzt werden, während für die ankommenden Passagiere ein neues Gebäude errichtet werden soll. Die Bauarbeiten sollen in den nächsten Tagen beginnen und im Juni 2015 abgeschlossen werden. Mittlerweile fliegen die Billiganbieter von Bordeaux aus rund 50 Zielen in vielen Ländern Europas an. Dabei ist Deutschland wenig vertreten, denn nur München wird direkt angeflogen.

(O. Delhoumeau: Poussée de croissance du low-cost, in : SUDOUEST, 6. Okt. 2014)

 

 

Die Hermione auf See

Die Hermione hat ihr komprimiertes Testprogramm auf See mit Bravour bestanden. Alle Beteiligten sind des Lobes voll über die Qualitäten dieses Nachbaus einer Fregatte des 18. Jahrhunderts. Während zu Beginn der Erprobungen unter Motor gefahren wurde, konnte bald übergangen werden zu den Tests, denen sich ein Segler unterziehen muss, wenn er wirklich seefest sein soll. Diese Eigenschaften braucht die Hermione, denn sie soll im Frühjahr 2015 zur Fahrt über den Atlantik nach Nordamerika auslaufen.

Zunächst aber ist Bordeaux das Ziel, wo die Fregatte im Port de la lune festmachen wird und dort für die Dauer ihres Aufenthaltes zu besichtigen sein wird. Nach dem vorläufigen Kalender wird sie in der Mitte des Vormittags gegen 10.30h des 7. Oktober am Leuchtturm von Cordouan vorbei in die Gironde einlaufen und während ihres Weges nach Bordeaux die Aufmerksamkeit vieler Augen und Fotoapparate auf sich ziehen.

Die derzeit laufenden Tests sind war zufriedenstellend ausgefallen, bisher hat der Nachbau aber noch nicht zeigen können, ob er ebenso schnell ist wie das Vorbild. Die historische Hermione galt zusammen mit ihren zwölf Schwesterschiffen als besonders gelungene Konstruktion, die zu den schnellsten Großseglern ihrer Zeit gehörte. Aus den erhaltenen Logbüchern der originalen Fregatte lassen sich Durchschnittsgeschwindigkeiten von 10 bis 12 Knoten über größere Distanzen  ablesen, was bedeutet, dass sie in Spitzen auch mal 15 und mehr Knoten laufen konnte.

(Ph. Barou: « L’Hermione » vire au vent de l’Histoire, in: SUDOUEST, 6. Okt. 2014)

 

 

Solarpark Arsac

Seit langem wird im Médoc von Projekten im Bereich der Stromerzeugung aus Wind- oder Solarenergie geredet, aber erst seit dem Juni dieses Jahres geschieht wirklich etwas, und zwar an der RD 1215 in Arsac, wo die drittgrößte Photovoltaikanlage in Frankreich entsteht. Sie wird eine Fläche von 160 ha einnehmen und nach ihrer für Anfang 2015 geplanten Fertigstellung eine Höchstleistung von 84 MW erreichen, womit 30.000 Haushalte versorgt werden können. Derzeit arbeiten rund 120 Monteure mit Hochdruck an der Aufstellung der rund 55.000 verzinkten Stützen, auf die die 330.000 Photovoltaikelemente montiert werden. Die Betreiber der Anlage werden jährlich 150.000 Euro an den Gemeindeverband Médoc Estuaire abführen und  zusätzlich an die Gemeinde Arsac 70.000 Euro Grundsteuer pro Jahr zahlen. Auf dem Gelände werden zunächst 300, später 600 Schafe gehalten, die dafür sorgen werden, dass die Photovoltaikelemente nicht vom Unkraut überwuchert werden.

(M. Caurraze: Au coeur de la construction de la centrale photovoltaïque d’Arsac, in : Le Journal du Médoc, 3. Okt. 2014)

 

Auch die Post wird teurer

Vom 1. Januar des nächsten Jahres an wird das Porto für Briefe in Frankreich kräftig angehoben. Ein Normalbrief wird dann von 66 Centimes auf 76 Cent steigen. Die Erhöhung beim Paketporto fällt mit 1%  vergleichsweise gnädig aus. Zur Begründung wird angeführt, dass der Briefbereich dramatische Einbrüche erfahren habe. Während 2008 noch 18 Milliarden Briefe verschickt worden seien, habe man 2013 nur noch 13 Milliarden gezählt. Und diese Zahl wird sich nach den neuen Portosätzen nicht erhöhen.

(Hausse record du prix du timbre, in : SUDOUEST, 2. Okt. 2014)

 

 

Die Jeanne d’Arc kommt

Gemeint ist diesmal der 2010 ausgemusterte ehemalige Hubschrauberträger der französischen Marine, der seitdem an einem Liegeplatz in der  Bretagne auf sein weiteres Schicksal wartete. Jetzt ist die Entscheidung gefallen, und das Schiff wir in nach Bassens geschleppt und dort in einem Trockendock im Gebiet des Autonomen Hafens von Bordeaux abgebrochen. Am 11. Oktober wird der Schleppzug in Brest starten und nach zwei bis drei Tagen sein Ziel erreichen. Zunächst werden umfangreiche Arbeiten zur Entfernung von Schadstoffen wie etwa Asbest durchgeführt, wofür man bis zu zehn Monate anschlägt. Danach wird das, was von der Jeanne d’Arc übrig bleibt in ein Trockendock verlegt und dort zerlegt, wofür man rund sechs Monat ansetzt. Insgesamt schätzt man, dass 90% der bei der Zerlegung anfallenden Materialien einer neuen Nutzung zugeführt werden können, die allerdings zu einem großen Teil durch einen Hochofen führt.

(Y. Delneste: La « Jeanne d’Arc » arrive, in: SUDOUEST, 2. Okt. 2014)

 

 

Einiges wird teuer

Es gibt manches auf dieser Welt, was leichter zu bewältigen ist als das, was vor der französischen Regierung liegt. Die muss nämlich bei ihrem Haushalt für das Jahr 2015 Dinge leisten, die nach Meinung der Beobachter der Quadratur des Kreises gleichen, denn sie müsste angesichts eines nur mäßigen Wirtschaftswachstums, für 2015 wird 1% angenommen, dafür sorgen, dass die Quote der Staatsverschuldung auf EU-verträgliche Werte unter 3% abgesenkt wird, was wohl nicht gelingen wird. An einigen Stellen wird es für die Verbraucher in Frankreich aber teurer. So wird Dieselkraftstoff um 2 Cent pro Liter verteuert, was zu den schon beschlossenen 2 Cent/Liter hinzukommt, mithin also eine Gesamterhöhung von 4 Cent pro Liter ergibt. Auch die Radio- und Fernsehgebühren steigen an, um 3 Euro pro Jahr. Die Dieselerhöhung trifft 60% der französischen Autofahrer, währen das Transportgewerbe davon ausgenommen wird

(B. Dive: Budget : c’est la quadrature du cercle, in : SUDOUEST, 2. Okt. 2014)

 

 

Untergang eines Fischerbootes

Auf dem Fischerboot Les Mousquetaires II brach am Montag, dem 30. September 2014, gegen 10.00h aus bisher ungeklärten Gründen  in der Nähe des Leuchtturms von Cordouan ein Brand aus, den die beiden Besatzungsmitglieder nicht unter Kontrolle bekamen. Sie haben sich daher mit ihrem Rettungsboot in Sicherheit gebracht und wurden von einem in der Nähe befindlichen Boot aufgenommen und nach Port Médoc in Le Verdon gebracht. Dem an den Ort der Havarie geeilten Rettungskreuzer aus Le Verdon und einem hydrographischen Forschungsschiff der französischen Marine gelang es zwar, den Brand nach längeren Bemühungen zu löschen, doch war das Vorschiff des Havaristen erheblich beschädigt. Gegen  13.20 sank der Kutter. An der Untergangsstelle wurden umgehend Messungen vorgenommen, um festzustellen, ob es Umweltbelastungen durch ausgetretnen Schadstoffe gegeben hatte, doch war glücklicherweise der Befund negativ.

(Le sauvetage d’un chalutier échoue au large du phare de Cordouan, in : SUDOUEST, 1. Okt. 2014)

 

 

Neuer Rettungskreuzer

In Pauillac ist ein neuer Seenotrettungskreuzer in Dienst gestellt worden. Wie üblich war allerhand lokale und regionale politische Prominenz dabei, um die feierliche Indienststellung des auf den Namen Pichon Baron getauften Bootes mitzuzelebrieren. Die Mittel für den Erwerb des Rettungskreuzers stammen zur Hälfte aus privaten Quellen, darunter das Château Baron Pichon Longueville und Airbus. Die Hauptakteure, die Mitglieder der lokalen Zelle der nationalen Gesellschaft für Seerettung haben jedoch Sorgen beim Blick in die Zukunft. Sie fürchten, dass angesichts immer knapperer Mittel in den öffentlichen Kassen die Fortdauer ihres Rettungsschiffes bedroht sein könnte. Zur Zeit erstreckt sich der Einsatzbereich des neuen Bootes bis zur Girondemündung stromabwärts und in Gegenrichtung bis Bordeaux. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem in Le Verdon stationierten Rettungskreuzer, dessen Einsatzbereich  bei Bedarf bis nach Montalivet reicht. In den Stationen Pauillac und Le Verdon sind zusammen 45 Freiwillige tätig, die bei den Einsätzen die Boote bemannen. Zu deren Aufgaben gehören neben Rettungsaktionen für in Seenot geratene Schiffe auch Hilfeleistungen an den Stränden und über einen von der nationalen Gesellschaft für Seerettung gestellten Rettungstaucher an Bord des Hubschraubers Dragon 33  die Beteiligung an der Rettung aus der Luft.

(C. Pégard: La vedette « Pichon Baron » en renfort / J. Lestage: Et un canot « tous temps » au Verdon in : SUDOUEST, 30. Sept. 2014)

 

November  2014

Weniger neue Radargeräte ?

Aus der Sicht der französischen Behörden sind die vielen Radargeräte an den Straßen eine Erfolgsgeschichte: Die Zahlen der Verkehrsopfer sind kräftig zurückgegangen und außerdem haben die wenig beliebten Kästen and den Straßenrändern erkleckliche Summen in die öffentlichen Kassen gespült. Aber auch Radaranlagen kommen in die Jahre und sehen sich zudem der Konkurrenz jüngerer und leistungsfähigerer Apparaturen ausgesetzt. Die Regierung wollte 2015 40 neue Radargeräte zur Messung der Durchschnittsgeschwindigkeit aufstellen und 43 Radargeräte zur Kontrolle von Baustellen anschaffen. Der französische Senat, die zweite Kammer des Parlaments hat allerdings Einspruch erhoben und will nur jeweils der 20 neuen Geräte genehmigen. Die eingesparten Mittel sollten verwendet werden für Investitionen zugunsten der Sicherheit des Straßenverkehrs. Der für den Verkehr zuständige Innenminister B. Cazeneuve ist verärgert, wobei er vor allem auf die ungünstige Entwicklung der französischen Unfallstatistik verweist. Da Nationalversammlung und Senat unterschiedliche Positionen bezogen haben, muss nun ein Vermittlungsausschuss, dem je sieben Senatoren und Abgeordnete angehören einen Kompromiss ausarbeiten, dem beide Häuser zustimmen können. Gelingt das nicht, hat die Nationalversammlung das letzte Wort.

(Le Sénat ralentit la rénovation des radars, in: SUDOUEST, 30. Nov. 2014)

 

Wildschweinereien

Man sieht sie selten, weil sie am liebsten in der Dämmerung und in der Nacht unterwegs sind oder weil sie sich im Innern der immer zahlreicheren Maisfelder auch tagsüber sicher und ungestört bewegen können. Dabei sind die Schwarzkittel als schädliche Tierart eingestuft, die einen großen Teil das Jahres bejagt werden darf. Und das tun die Jäger ausgiebig. In der Jagdsaison 2013-2014 wurden im Departement Gironde 7247 Wildschweine erlegt, wovon 2.200 im Médoc zur Strecke gebracht wurden. Eigentlich müssten wegen der verursachten Schäden noch mehr Wildschweine geschossen werden, doch gelingt das aus verschiedenen Gründen nicht. Mancherorts wird daraus der Schluss gezogen, dass der Wildschweinbestand sich stabilisiert habe und dass durch die Bejagung der Vermehrung Grenzen gesetzt würden. Die Experten warnen vor solchen Schlussfolgerungen, weil es fast unmöglich sei, den Bestand dieser Tiere zuverlässig zu beziffern und zum andern sind gerade Wildschweine sehr flexibel und können sich in kürzester Zeit wieder stark vermehren, wenn der Bejagungsdruck nachlässt. Ein zusätzliches Problem, das von diesen Tieren ausgeht, ist die zunehmende Neigung der Wildschweine, sich Räume zu erobern, die an bebaute Gebiete angrenzen. Dort ist die Jagd mit herkömmlichen Mittel nicht erlaubt, und das scheinen sich die Borstentiere genüsslich zu Nutze zu machen. Doch auch in diesem Bereich verfügen die Jäger inzwischen über Techniken, mit denen sie zunehmend mehr Erfolg haben, wenn  auch der Erfolg mit einem größeren Aufwand erkauft werden muss.

(J. Lestage: Le sanglier sous pression, in : SUDOUEST, 26. Nov. 2014)

 

Rettungshubschrauber ohne Notarzt

Der Rettungshubschrauber Dragon33, der im Sommer in Lacanau stationiert ist, ist im Médoc so bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund, weil er oft genug zu sehen und zu hören ist, wenn er die Küstenstreifen abfliegt. Außerhalb der Saison ist er in Mérignac beheimatet, und von dort aus startet er zu seine zahlreichen Einsätzen, im Jahr um die 700 mal. Bis vor kurzem war ein Notarzt fester Bestandteil der Mannschaft des Hubschraubers, doch seit einigen Tagen fehlt der Arzt. Er muss daher, wenn ein Einsatz anläuft, erst von der Universitätsklinik in Bordeaux geholt werden, was naturgemäß Zeit kostet, die in Notfällen stets knapp ist. Grund für diesen Tatbestand sind, so ist zu hören, fehlende finanzielle Mittel, die zumindest bis zum Ende des Jahres wohl auch nicht beschafft werden können. Es gibt aber auch Stimmen, die eine andere Erklärung liefern, denn es wird behauptet, die Universitätsklinik Bordeaux strebe an, einen eigenen Rettungshubschrauber einzusetzen. Wenn das zutrifft, wäre wohl das Ende des bekannten Dragon 33 besiegelt. Noch gilt allerdings eine Übereinkunft zwischen dem Departement Gironde und der Universitätsklinik Bordeaux, die eigentlich sichern müsste, dass Dragon 33 demnächst wieder einen ständig verfügbaren Notarzt an Bord haben sollte. Angesichts der wenig transparenten Situation wird man aber wohl erst im nächsten Sommer wissen, ob der gerade für den Küstenbereich kaum ersetzbare Dragon 33 weiter in der bisherigen Weise im Einsatz sein wird.

(J. Lestage: L’hélicoptère privé de médecin, in : SUDOUEST, 28. Nov. 2014)

Die Kraniche sind wieder da

Wie es genau dazu kam, weiß niemand, aber seit ein paar Jahrzehnten ist der in einem Naturschutzgebiet wenige Kilometer südlich vom Lac de Hourtin-Carcans gelegene Étang de Cousseau zum Winterquartier einer großen Zahl von Kranichen geworden. Vor wenigen Tagen sind sie wieder eingetroffen und haben sich schnell wieder zurechtgefunden. Kraniche brauchen flache Gewässer als Nachtquartier, weil sie so bessere Möglichkeiten haben, sich nähernde Feinde, etwa Füchse, wahrzunehmen. Ihre Nahrung suchen sie auf den Feldern der Umgebung, wie es den Anschein hat, mit gutem Erfolg, denn sonst kämen sie nicht jedes Jahr wieder. Die Wächter des Naturschutzgebietes von Cousseau bieten am Samstag, dem 10. und am Sonntag, dem 25 Januar zwei Führungen an, bei denen Gelegenheit sein wird, die scheuen Stelzenvögel zu beobachten. Informationen zu den Führungen: Yann Toutain, garde-animateur : 06 45 73 04 21

(Vgl.: Les grues cendrées sont de retour, in: SUDOUEST, 27. Nov. 2014)

 

Hungerlöhne

Bei Arsac entsteht derzeit auf einer Fläche von 160 ha die größte Photovoltaikanlage des Médoc, bei der es  außer technischen Rekorden auch andere gibt, die jedoch mit deutlich negativen Vorzeichen. Dabei geht es um skandalöse Zustände bei der Entlohnung einer Gruppe ungarischer Arbeitnehmer, die tatsächlich nur auf Stundenlöhne von 2 Euro kommen, und dies in einem Land, dass seit langem schon einen garantierten Mindestlohn (SMIC) kennt, der gegenwärtig bei 9,53 Euro pro Stunde liegt. Für die krasse Unterschreitung der gesetzlich fixierten Lohnuntergrenze ist eine ungarische Firma verantwortlich, die als Subunternehmer beim Bau der Anlage tätig ist, und wohl der Meinung war, sie könnte Lohnvereinbarungen nach ungarischem Muster vornehmen. Das geht nun nicht mehr, denn die Präfektur des Departements Gironde hat diese misslichen Zustände bei einer routinemäßigen Kontrolle entdeckt und umgehend reagiert. Man stellte fest, dass eine Gruppe von 31 ungarischen Monteuren an sechs Tagen der Woche jeweils bis zu 11 ½ Stunden arbeitete und dafür effektiv einen Stundenlohn von 2,22 Euro erreichte. Die Präfektur verfügte eine sofortige Sperre für weitere Aktivitäten der ungarischen Firma auf dieser Baustelle, was bei der Gemeindeverwaltung Arsac und überall sonst, wo der Fall bekannt wurde, Genugtuung auslöste. Wies es weitergeht, weiß man derzeit nicht, das einzig Gewisse ist die Tatsache, dass die Arbeiten auf der Photovoltaikbaustelle fast zum Erliegen gekommen sind. Auch in Ungarn gibt des übrigens einen Mindestlohn, der liegt jedoch monatlich bei 344,24 Euro, weniger als ein Viertel des SMIC in Frankreich.

(J. Lestage: Des travailleurs payés 2 euros de l’heure, in.: SUDOUEST, 24. Nov. 2014)

 

Diese Radfahrer

25 Millionen Franzosen geben an, regelmäßig ein Fahrrad zu benutzen. Aber eine Studie zeigt, dass 77% der Radfahrer gefährlich leben, weil sie ebensoviel oder gar mehr Risiken auf sich nehmen als motorisierte Verkehrsteilnehmer. 31% der Franzosen räumen ein, dass sie auf einem Fahrrad sich weniger an die Straßenverkehrsordnung gebunden fühlen und 88% geben an, dass sie schon einmal auf einem Fahrrad ein Bußgeld haben zahlen müssen. Und 71% geben zu, dass sie schon mal über den Bürgersteig fahren, 49% nutzen ohne Bedenken Einbahnstraßen in der verbotenen Richtung, 47% geben beim Abbiegen kein Handzeichen, 44% überfahren ohne Skrupel Stoppschilder und 42% fahren auch bei Rot über Ampelkreuzungen. Dabei liegen die Franzosen im internationalen Vergleich vermutlich noch gar nicht mal so schlecht im Rennen, denn was in deutschen Fahrradhochburgen zu beobachten ist, schlägt wahrscheinlich alle französischen Rekorde.

(A. Négroni: Le sondage qui prouve qu’en ville, les cyclistes font vraiment n’importe quoi, in : Le Figaro, 24. Nov. 2014, 18.46, Interent-usf.)

 

Gurp TT 2015

Es vergehen zwar noch reichlich sechs Wochen, bevor am 10. Januar 2015 die nächste Auflage des Sandbahnrennens von Le Gurp gestartet wird, aber die Vorbereitungen laufen schon auf ziemlich hohen Touren. Schließlich müssen z. B. die 10 km lange Strecke mit Zäunen abgetrennt und gesichert werden, wozu allen 5.000 Zaunpfähle eingesetzt werden müssen. Damit sind zur Zeit ehrenamtliche Helfer des Moto Club des Esteys beschäftigt, der die Federführung des zur französischen Sandahnmeisterschaft zählenden Rennens hat. Wenn die Zäune gesetzt sind, müssen die Versorgungszonen abgesteckt und vorbereitet werden, danach sind unzählige Strohballen dort aufzustellen, wo die Fahrer geschützt werden sollen, und noch vieles mehr. Insgesamt rechnet man wieder mit 20.000 Besuchern, die eine sonst im Winter fast menschenleere Gegend für ein paar Tage mit Gewimmel und Gewusel erfüllen werden.

(Fanny Laison: Gurp TT : le compte à rebours a commencé, in: SUDOUEST, 24. Nov. 2014)

 

Treibender Müll

Schon seit einiger Zeit wird immer wieder darauf hingewiesen, dass sich in den Weltmeeren mehr und mehr Plastikmüll ansammelt, doch gab es dazu bislang wenig wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse. Das wird sich bald ändern, denn in diesen Tagen kehrte ein Forschungsschiff, der Schoner Tara in seinen Heimathafen Lorient zurück und brachte ein Fülle von Messergebnissen mit, die allesamt eher zum Gruseln sind. Zwar wird in Frankreich schon seit den 90er Jahren der Problematik der Müllverseuchung der Küsten nachgegangenen, doch erst seit wenigen Jahren hat man in die Untersuchungen auch die kleinsten Partikel aus Plastik aufgenommen, die sich mehr und mehr als reale Gefahr erweisen. Die Tara hat auf einer mehrmonatigen Kreuzfahrt durch das Mittelmeer 15.000 km zurückgelegt und 2.300 Wasserproben entnommen, um zu dokumentieren wie groß die Verschmutzung durch kleine Plastikpartikel unter 5 mm Größe im Mittelmeer ist. In allen entnommenen Wasserproben wurden kleinste Plastikpartikel gefunden, die durchweg recht stabile Molekularstrukturen aufweisen, was erwarten lässt, dass sie erst nach Jahrhunderten abgebaut sein werden. In dieser langen Zeit werden die Partikel allerdings immer kleiner, so dass sie irgendwann selbst von Mikroorganismen aufgenommen werden und damit in die Nahrungskette gelangen. Niemand weiß zur Zeit, welche Gefahren damit verbunden sind, aber alle Experten sind sich darin einig, dass von diesem Mikromüll keine positiven Wirkungen ausgehen werden.

(J.-D. Renard: « Tara » sur des flots de plastique, in : SUDOUEST, 23. Nov. 2014)

 

Strom unter Wasser

Der Nordwesten des Ballungsraumes von Bordeaux zieht mehr und mehr Bewohner an, und die verbrauchen elektrischen Strom in großen Mengen. Da das bestehende Leistungssystem zunehmend an den Rand der Belastbarkeit geriet, wurde der Beschluss gefasst, eine neue Leitung zu bauen. Da der Strom von Norden kommt, aber südlich der Garonne gebraucht wird, musste eine Lösung gefunden werden für die Überquerung dieses Hindernisses. Man entschloss sich für eine unterirdische Verlegung, bei der ein 1200 m langes stählernes Rohr in den Boden des Flussbettes eingelassen werden sollte. Und genau das ist am Montag dem 17. November um 17.20h passiert, zwischen Ludon und Ambès. Das Rohr von 65 cm Durchmesser, das in einer Tiefe von 57m unter dem Erdboden verlegt wurde, soll eine Hochspannungsleistung von 225.000 V aufnehmen und dazu Glasfaserkabel und allerlei der Kommunikation dienende Leitungen. Die Bauarbeiten sind längst nicht abgeschlossen. Der Zeitplan sieht vor, die elektrische Verbindung Ende 2015 fertigzustellen.

(M. Jay: Une liaison à très haute tension sous la Garonne, in: SUDOUEST, 20. Nov. 2014)

 

Sand in Monta

Die schmale Strandsraße, die RD 102, die von Montalivet nach Grayan und Soulac führt, ist oft vom Sand bedeckt und häufiger unpassierbar, wie jetzt mal wieder Mitte November. Die Planungen für die Räumung laufen zwar, doch wird die Ausführung noch etwas Zeit brauchen. Der Sand, von dem viele wohl denken, dass er der Gemeinde Vendays-Montalivet nur Ärger verursacht, ist dort jedoch hochwillkommen, denn er kann verwendet werden, um dem Sandmangel am Hauptstrand von Montalivet abzuhelfen. Zu diesem Zweck wird der demnächst zu räumende Sand an zweckmäßiger Stelle gelagert und im nächsten Frühsommer dorthin geschafft, wo er am meisten benötigt wird.

Um den mittlerweile recht häufig gewordenen Unterbrechungen der RD 102 entgegenzuwirken wird aber geplant, die Stranddüne zu bepflanzen, um damit die Wanderlust der Sandmassen zu bremsen. Als erste Pflanze für derartige Maßnahmen wird der Strandhafer eingesetzt, der durch seine tiefgehenden Wurzeln besonders geeignet ist, um lose Sandmassen zu verfestigen.

(J. Lestage: Vendays-Montalivet : un tas de sable qui vaut de l’or, in: SUDOUEST, 18. Nov. 2014, 8.41h, Internet-Ausg.))

 

Verkehrsverein Grayan

Das Office de Tourisme in Grayan hat zwischen Juni und August in diesem Jahr 3414 Besucher gehabt, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als man 1733 Gäste zählte. Die Leitung ist damit natürlich außerordentlich zufrieden und unterstreicht die Bedeutung dieser Einrichtung für das Image der Gemeinde.

(Les bons chiffres de l’OT de Grayan, in: SUDOUEST, 20. Nov. 2014)

 

Glasfaser für das Internet

Das Internet ist an manchen Orten des Médoc eine eher gemächliche Einrichtung, die zudem in der Sommersaison noch dazu neigt, besonders langsam zu werden, wenn zahlreiche sonst nicht anwesende Nutzer die Datenautobahn bevölkern. Abhilfe zu schaffen ist möglich, indem leistungsfähigere Netze geschaffen werden, die mit Glasfaserkabeln ausgestattet sind. Wie alles auf der Welt hat auch dies seinen Preis, und den wollen die Internetanbieter nicht zahlen. Sie beschränken sich auf den profitablen Großraum um Bordeaux und lassen das Médoc links liegen. Gleichwohl soll hier eine Änderung herbeigeführt werden, für die jedoch letztlich die Steuerzahler aufkommen müssen. Nach der derzeit bestehenden Planung wird das Département Gironde dabei die Federführung übernehmen und auch die Geldmittel zur Verfügung stellen. Schnell wird das nicht gehen, denn die auf 400 Mio Euro geschätzten Kosten können nur in kleineren Beträgen bereitgestellt werden. Daher wird die flächendeckende Versorgung mit Glasfiberkabeln sich über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren erstrecken. Bis dahin kann jeder, der im Médoc vor einem langsamen Internetzugang sitzt, schon einmal träumen, wie es eines fernen Tages zugehen wird.

(L. Boisdecher: Le très haut débit, mais à quel prix ! in : SUDOUEST, 18. Nov. 2014)

 

 

Austern aus dem Médoc

Einst waren in der Austernzucht im Médoc 3000 Personen beschäftigt, die nach dem Verbot der Nutzung der schadstoffbelasteten Muscheltiere sich schlecht und recht andere Beschäftigungen suchen mussten. Jetzt wird diese unterbrochene Tradition wieder aufgenommen, denn am 19. November werden die ersten Austern aus der Ferme aquaocle Eau Médoc in Saint Vivien in den Handel kommen. Dieser Betreib, meist als „Gambafarm“ bezeichnet, erweitert damit sein Angebot um ein weiteres Zuchtgebiet. Die Wiederanfänge der Austernwirtschaft im Médoc sind bescheiden, aber seitdem ein großer Teil der hinter dem Deich der Gironde liegenden Flächen von der Pointe de Grave bis zum Port de Goulée als „Zone B“ eingestuft wurde, in der Austern aufgezogen werden können, die nach einer antibakteriellen Behandlung in den Handel gebracht werden dürfen, wird es in diesem Teil des Médoc bald mehr Aktivitäten im Zusammenhang mit den Austern geben. Die derzeit gültige Genehmigung ist allerdings eingeschränkt, denn sie gestattet nur eine Verweildauer der Austern in den dafür freigegebenen Bereichen von maximal drei Monaten, das heißt nur für die letzten Wochen vor dem Verkauf der Schalentiere. Gleichwohl besteht Anlass zu der Erwartung, dass die noch bestehenden Beschränkungen für die Austernzucht im Médoc in absehbarer Zeit weiter gelockert werdne können.

(J.-D.Renard : Les huîtres du Médoc arrivent sur le marché, in: SUDOUEST, 18. Nov. 2014)

 

Gegner gesucht

In Bordeaux geht das neue Fußballstadion seiner Fertigstellung entgegen und man weiß inzwischen schon, dass es mit einem Spiel eingeweiht werden soll, das am letzten Spieltag der gegenwärtig laufenden Meisterschaft die Mannschaften von Montpellier und Bordeaux gegeneinander antreten lassen wird. Kopfzerbrechen bereitet es hingegen den Verantwortlichen des Französischen Fußballverbandes, das erste internationale Spiel in dem neuen Stadion zu organisieren. Europäische Mannschaften sind derzeit schwer zu finden, da sie allesamt in der Qualifikation für die EM 2016 stecken. Südamerikaner sind teuer, weil sie in der Regel bei einer Vereinbarung über ein Spiel in Europa als Gegenleistung ein Rückspiel in Südamerika veranstalten wollen, das naturgemäß beträchtliche Kosten verursacht. Der französische Fußballverband ist also in einer wenig beneidenswerten Lage, doch kann man zum Trost anmerken, dass es Schlimmeres gibt.

(F. Laharie: Nouveau stade de Bordeaux : la FFF cherche toujours un adversaire pour les Bleus, in: SUDOUEST, 15.11. 2014)

 

Photovoltaik in Naujac

Auch in Frankreich wird viel von erneuerbaren Energien geredet, wenn auch wegen der vor Jahrzehnten festgelegten Orientierung auf die Stromerzeugung in Atomkraftwerken, die allesamt noch am Netz sind, der Anreiz,  Alternativen zur konservativen Stromerzeugung zu nutzen weniger groß ist als z. B. in Deutschland. Dennoch gibt es Versuche, hier einen Wandel herbeizuführen, jedoch in kleinerem Maßstab. So in Naujac, wo man plant,  das dritte öffentliche Gebäude mit Voltaikelementen auszustatten. Bereits montiert wurden Photovoltaikelemente auf dem Kindergarten, danach soll die Salle des fêtes an die Reihe kommen und anschließend der Bauhof der Gemeinde. Für den Bürgermeister ist damit verbunden die Absicht, einesteils durch die Erlöse aus der Stromerzeugung Geld zu sparen, das der Gemeindekasse gut tut, andererseits will man das Image des Ortes aufwerten und, wie der Bürgermeister formulierte,  es so zu einem Schaufenster der erneuerbaren Energien machen.

(R. Boivinet: Du photovoltaïque sur les toits des bâtiments publics, in: SUDOUEST, 14. Nov. 2014)

 

Lascaux 3 auf Tournee in Europa

Die kunstvolle Teilnachbildung einiger der interessantesten und spektakulärsten vorgeschichtlichen Malereien der Höhle von Lascaux, die seit zwei Jahren durch die Welt tourt, ist nach dem Ende der Ausstellungen in den USA und in Kanada nach Europa zurückgekehrt. Erste Station ist derzeit Brüssel, wo die Exponate im Musée du Cinquantenaire zu sehen sind. Anschließend wird Lascaux 3 in drei weiteren europäischen Hauptstädten zu sehen sein und dann nach Asien gehen, zunächst nach Tokio und anschließend nach Korea. Während dieser Asientour wird in Frankreich im Laufe des Jahres 2016 Lascaux 4 fertiggestellt sein, das die komplette Originalhöhle nachbildet und damit wesentlich mehr von der seit Jahrzehnten aus konservatorischen Gründen für den Publikumsverkehr gesperrten Originalhöhle zugänglich machen als das derzeit zu besichtigende Teilfaksimile Lascaux 2.

(N. Ladde: Après l’Amérique, Lascaux 3 va sillonner l’Europe, in: SUDOUEST, 14. Nov. 2014)

 

 

Kontrollierter Brand

Wenn es in der Natur brennt, denkt man meist an Waldbrände und deren oft verheerende Folgen, die sich auch im Médoc an manchen Stellen beobachten lassen. Und dennoch haben auch diese Ereignisse Begleiterscheinungen, die für die Tier- und Pflanzenwelt durchaus positiv sein können. Aus diesem Grund wurde jetzt bei Carcans eine Sumpffläche unter strenger Aufsicht dafür spezialisierter Feuerwehrmannschaften in Brand gesetzt, um vor allem das dort im Laufe der Jahre angesammelte Trockenmaterial zu reduzieren, das im Fall eines echten Waldbrandes höchst gefährlich werden könnte. Außerdem wurde durch das gelenkte Abbrennen der Zugang in die so behandelte Fläche für die Feuerwehr erleichtert, falls doch einmal eine Intervention im Ernstfall erforderlich sein sollte. Da die Aktion bei Carcans geplant war, wurde sie auch gleichzeitig dafür genutzt, Feuerwehrleute in der speziellen Technik des gelenkten Abbrennens zu schulen. Dazu waren Mannschaften aus verschiedenen Regionen Frankreichs angereist. Die so behandelte Sumpfzone war übrigens zuletzt im Jahre 1979 abgebrannt, damals allerdings bei einem nicht gewollten Brand.

(P. Valllade: Terres brûlées pour la faune et la flore, in : SUDOUEST. 14. Nov. 2014)

 

Stopp der Erosion?

Die Dünenkante in Soulac hat im letzten Winter schwere Schläge einstecken müssen. Daraus wurde die Notwendigkeit für Gegenmaßnahmen abgeleitet, um der Erosion Einhalt zu gebieten. Schwerpunktmäßig sollte dies vor allem in L’Amélie und am Hauptstrand von Soulac geschehen. Und, nicht unwichtig, die erforderlichen Maßnahmen mussten vor dem Beginn der Winterstürme abgeschlossen sein. Das ist inzwischen geschehen. In L’Amélie wurde der alte Deich (enrochement) um 145 m in Richtung Süden verlängert, um vor allem die bedrohte Villa Surprise und den Campingplatz zu schützen. Vor dem Hauptstrand von Soulac wurde der alte Épi Barriquand, der als massiver Steinwall in das Wasser ragt, verstärkt und um rund 100 m verlängert. Man hofft damit, die Strömungsverhältnisse so zu ändern, dass verstärkt Sand abgelagert wird. Die Baumaßnahmen an den beiden Stellen haben 2,5 Mio Euro gekostet, von denen Soulac und der Gemeindeverband Pointe du Médoc 60% aufgebracht haben, während der Staat und die Region 40% beigesteuert haben. Jetzt wartet man mit Spannung darauf, ob die Baumaßnahmen die Ergebnisse haben werden, die man erwartet, denn sicher ist das nicht.

(J. Lestage. La digue de l’Amélie a été rallongée de 145 mètres, in : SUDOUEST, 11. Nov. 2014)

Bilder von den Arbeiten in Soulac: Klick

Bildervon den Arbeiten in L’Amélie: Klick

 

Le Signal : eine unendliche Geschichte ?

Das Appartementhaus Le Signal in Soulac, das gegen den Willen seiner Besitzer zu Berühmtheit gelangt ist, weil es immer stärker durch die Erosion bedroht ist, geht einem ungewissen Schicksal entgegen. Nachdem der Versuch der 78 Besitzer von Wohnungen in dem Gebäude gescheitert ist, über einen Verwaltungsgerichtsentscheid eine in ihren Augen angemessene Entschädigung zu erstreiten, hat sich die Lage des Gebäudes dramatisch verschlechtert. Das Verwaltungsgericht in Bordeaux entschied nämlich, dass es Angelegenheit der Eigentümer des Gebäudes sei, für den Schutz desselben vor den Attacken des Ozeans zu sorgen. Und das war für die Gemeinde Soulac Anlass, mit sofortiger Wirkung die in den letzten Jahren immer wieder durchgeführten Anschüttungen von Sand am Fuß der Düne vor dem Gebäude einzustellen. Da die Eigentümergemeinschaft des Appartementhauses erklärt hat, man wolle bis zur Erschöpfung aller Möglichkeiten auf dem Klageweg eine möglichst hohe Entschädigung erkämpfen, ist eine schnelle Einigung zunächst einmal in weite Ferne gerückt. Dabei haben die streitbaren Besitzer des Appartementhauses aber offensichtlich in ihre Überlegungen nicht die nächsten Winterstürme einbezogen, denn die könnten sehr schnell Tatsachen schaffen, die alle weiteren Verhandlungen überflüssig machen.

(É. Millien: Le Signal fait appel, in: SUDOUST, 10. Nov. 2014)

 

Auch ein Wettbewerb

Sie heißen Quitus, Kalin, Samba, Unique oder Tulipe, wiegen um die 800 bis 900 kg und sind Pferde einer besonderen Art, Kaltblüter eben, die allmählich wieder eine Beschäftigung im Weinbau finden. Sie haben zwar keine Chance, die Rolle zurückzuerobern, die ihre Vorfahren einst allgemein in der Landwirtschaft und natürlich auch im Weinbau innegehabt haben, aber sie sind wieder da. Und sie sind nicht nur Einzelstücke, sondern an mehreren Orten anzutreffen, und es gibt schon wieder so viel davon, dass sich ein Wettbewerb organisieren lässt. Der fand dieser Tage auf dem Gelände des Châteux Bardins vor den Toren von Bordeaux statt und sollte das Pferd samt Führer ermitteln, dass die vorgegebenen Aufgaben am erfolgreichsten hinter sich brachte. Konkret ging es darum, die Weinstöcke für den Winter vorzubereiten, indem Erde an ihre Füße angepflügt wurde, eine Arbeit also, die ziemlich viel Geschick erfordert. Dass man dabei wieder Pferde einsetzt, hat einen recht praktischen Grund, denn anders als die tonnenschweren Trecker, die diese Arbeiten sonst verrichten, verdichten die Pferde den Boden nur wenig, ein unbestreitbarer Vorteil also. Der Nachteil sind jedoch die vergleichsweise hohen Kosten der Pferde, die sich auf rund 60 Euro ohne Steuern pro Arbeitsstunde belaufen. Pferde brauchen auch dann Futter und Pflege, wenn sie nicht arbeiten und sie können pro Tag auch nicht so viele Stunden eingesetzt werden wie ein Schlepper. Dies alles erklärt, weshalb die inzwischen wieder 60 Pferde im Weinbau des Anbaugebietes Bordelais lediglich in rund 30 Châteaux Verwendung finden, die allesamt im oberen Preissegment anzusiedeln sind. Interessant ist, dass die Wiederentdeckung des Pferdes als Arbeitstier viele junge Frauen angezogen hat. Und daher war es wohl kein Zufall, dass mit Sophie Maerten eine Frau als Siegerin den Wettbewerb am Château Bardins beendete.

(C. Compadre: Les chevaux en compétition dans les vignes, in: SUDOUEST, 11. Nov. 2014)

 

Die Hermione ist zurück

Zwei Monat nach dem ersten Auslaufen aus ihren Heimathafen Rochefort hat die Hermione die erste Phase ihrer Erprobungsfahrten abgeschlossen. Nach einem ersten Besuch in Bordeaux hat der Nachbau dieser königlichen Fregatte, mit der einst der Marquis de Lafayette nach Nordamerika segelte, um den dort um ihre Unabhängigkeit von England kämpfenden Siedlern beizuspringen, ein umfangreiches Erprobungsprogramm in dem Seegebiet zwischen den Leuchttürmen von Cordouan und Fastnet absolviert. Am 9.November lief die Hermione in den Handelshafen von Rochefort ein, wo sie ein paar Tage liegen wird, bevor sie in das Arsenal verlegt wird. Dort kann sie in den nächsten Monaten besichtigt werden. Danach wird sie eine zweite Erprobungsphase absolvieren, an die sich die erste Atlantiküberquerung anschließen wird, die für das Frühjahr 2015 eingeplant ist.

(« L’Hermione » est de retour, in: SUDOUEST, 10. Nov. 2014)

 

Klage der Taubenfreunde

Anfang Oktober hatte die Stadtverwaltung von Lesparre eine Aktion gestartet, um die lästig gewordenen Tauben aus dem Stadtzentrum zu vertreiben. Dazu wurde ein Falkner angeheuert, der mit seinen speziell ausgebildeten Bussarden Jagd auf die Tauben machte. Die Maßnahme hatte durchschlagenden Erfolg, denn die Tauben verschwanden vor dieser Gefahr nahezu vollzählig aus dem Stadtgebiet. Jetzt droht dem Bürgermeister jedoch Ungemach, denn gegen ihn wurde Klage erhoben von Tierschützern, die zwar im Prinzip nicht bestreiten dass etwas unternommen werden muss, wenn die innerstädtischen Tauben zur Plage werden, es aber vermeiden zu sage, welche Maßnahmen aus ihrer Sicht akzeptabel sind. Jetzt liegt es beim Staatsanwalt, ob er die Klage abweist oder ihr stattgibt. Den aus Lesparre vertriebenen Tauben dürft beides relativ gleichgültig sein, es sei denn, sie entschließen sich zur Rückkehr.

(A. Larrue/J. Lestage: Pigeons : la municipalité visée par une plainte, in: SUDOUEST, 6. Nov. 2014)

 

 

Statistisches

In Département Gironde sind im Jahr 2013 8.781 Jungen, aber nur 8.484 Mädchen geboren worden. Dabei ist dieses Departement eines der wenigen in Frankreich, in dem 2013 mehr Kinder geboren wurden als im Vorjahr. Seit den 80er Jahren stiegt dabei das Alter der Mütter mehr und mehr an. Während in den 70er Jahren die Mütter der Neugeborenen im Durchschnitt 26 Jahre alt waren, lag das Durchschnittsalter 2013 bei 30 Jahren und vier Monaten. Der Anteil der Kinder, deren Mütter älter als 40 Jahre waren, hat von 2,8% im Jahre 1999 zugenommen auf 4,7% im Jahre 2013. Der Anteil der Zwillingsgeburten nimmt dabei mit dem Alter der Mütter zu. Bei den Frauen unter 25 lag er bei 1%, bei den Müttern über 45 Jahren bei 5,7%. Und zum Schluss: 61% der im Jahr 2013 im Département Gironde zur Welt Gekommenen  haben Eltern, die zum Zeitpunkt der Geburt der Kinder nicht miteinander verheiratet waren.

(Aude Courtin: Naissances hors mariage, parents tardifs : zoom sur la natalité dans le Sud-Ouest, in : SUDOUEST, 6. Nov. 2014)

 

 

Neue Munitionsfunde

Am Strand von Cap Feret sind neue Munitionsfunde gemeldet worden, die durch die hohen Fluten der letzten Tage freigespült worden sind. Bis jetzt wurden rund 100 Mörsergranaten vom Kaliber 81 mm und zahlreiche Artilleriegeschosse vom Kaliber 47 mm sowie Munition für leichtere Waffen geortet und sichergestellt. Die Funde werden zunächst in Sandgruben untergebracht und danach kontrolliert gesprengt. Insgesamt sind 2 ha Strandfläche sondiert und dabei gefundene Explosivstoffe geborgen worden. Die gefundene Munition ist zwar alt, aber nicht ungefährlich, weil sie instabil geworden ist und durch Erschütterungen explodieren kann. Die Sonden des Mineräumdienstes können recht tief in den Strand hinein gefährliche Stoffe orten, aber die meisten der gefunden Munitionsüberreste liegen recht nahe unter der Oberfläche. Die in der jüngsten Vergangenheit aufgefundenen Kampfmittel gehören allesamt zu im Krieg angelegten rückwärtigen Depots der deutschen Besatzungstruppen, die sich hinter der Linie der strandnahen Bunker befanden. Aus deutschen Unterlagen ist zu erschließen, dass noch immer große Mengen der im Krieg aufgehäuften Munitionsbestände unter dem Sand verborgen liegen. Deshalb ist die schon oft ausgesprochenen Warnung zu wiederholen, dass bei allen im Strandbereich aufgefunden verdächtigen Objekten dringend abzuraten ist von unüberlegten Aktionen. Wenn etwas gefunden wird, das den Verdacht auf Explosivstoffe nahe legt, dann ist unverzüglich die Polizei oder die Feuerwehr, notfalls auch die zuständige Gemeindeverwaltung zu informieren, die dann das Erforderliche veranlassen wird.

(Y. Boffo: Les obus refont surface, in : SUDPOUEST, 6. Nov. 2014)

 

Der Kürbis war es wohl nicht

So richtig überzeugt von der Schuld des tiefgefrorenen Kürbis an der Explosion in einem Haus in Marions war eigentlich niemand, doch jetzt haben die Gendarmen wohl den wirklich Schuldigen entdeckt: Sie fanden in den Trümmern des teilweise zerstörten Hauses Reste einer Gasflasche neuer Konstruktion aus Kunststoffmaterialien. Und Gasflaschen, das ist aus Erfahrung bekannt, neigen bisweilen zu Explosionen. Der letzte Beweis für diese Ursache der Explosion und des danach folgenden Brandes steht zwar noch aus, aber der Kürbis, soviel steht fest, war nicht der Hauptschuldige. 

(Explosion à Marions : l’hypothèse d’une bouteille de gaz, in : SUDOUEST, 6. Nov. 2014)

 

 

Gefährlicher Kürbis?

Am Morgen des 4.November hat eine heftige Explosion ein Haus im Süden des Départements Gironde erschüttert und einen Brand ausgelöst, den die Feuerwehr zwar löschen konnte, jedoch erst, nachdem das Haus schwer beschädigt worden war. Die Besitzerin, eine Krankenschwester, gab gegenüber der Feuerwehr zu Protokoll, sie habe, ohne an Böses zu denken, einen tiefgefrorenen Kürbis vor ihrem Kamin platziert, bevor sie in den Garten gegangen sei, um dort Wäsche aufzuhängen. Dabei sei sie von der Explosion überrascht worden, durch die ihre beiden Hunde zu Tode gekommen seien. Die Feuerwehr schließt angesichts der Tatsache, dass bislang keine plausible Erklärung für die Ursachen der Explosion gegeben werden können, nicht aus, dass tatsächlich der besagte Kürbis zu der Katastrophe geführt habe. Man hält jedoch die von der Hausbesitzerin gemachte Aussage noch nicht für erwiesen, wobei man meint, dass erst genauere Untersuchungen durchgeführt werden müssten.

Die Hausbesitzerin hat jedenfalls Unterschlupf bei Nachbarn suchen müssen, da ihr Haus derzeit unbewohnbar ist.

(C.D.: Gironde : un potiron congelé à l’origine de l’explosion d’une maison ? in: SUDOUEST, 4. Nov. 2014/É. A.-C. et C. D. : Le potiron a-t-il fait exploser la maison ? in: SUDOUEST, 5. Nov. 2014)

 

Poliklinik Lesparre

Nach einer Zeit voller Schwierigkeiten hat die Lage der Klinik in Lesparre sich merklich stabilisiert. Auf einer Veranstaltung, zu der die Leitung der Klinik eingeladen hatte, konnte vermeldet werden, dass die finanziellen Engpässe der Vergangenheit überwunden sind und das Defizit, das noch vor wenigen Jahren das Fortbestehen der Einrichtung bedrohte, stark reduziert worden ist. Während im Geschäftsjahr 2011 ein Fehlbestand von 2 Mio Euro registriert wurde, konnte der Betrag im Jahr 2013 auf 300.000 Euro gedrückt werden, und für 2014 werden noch geringere Fehlbeträge erwartet. Für 2015 schließlich wird mit einem ausgeglichen Ergebnis gerechnet. Neben der Verbesserung der finanziellen Situation hat man ein Schwergewicht darauf gelegt, neue Ärzte zu verpflichten, was bei der nicht gerade ausgeprägten Beliebtheit des Médoc als Arbeitsstätte nicht leicht war. Man sucht immer noch ein bis zwei Allgemeinmediziner, aber man ist zuversichtlich, dass man sie finden wird. Auch im baulichen Bereich sind zukunftssichernde Entscheidungen getroffen und zum Teil schon umgesetzt worden. Der dafür aufgestellte Renovierungsplan umfasst Ausgaben in Höhe von 4,5 Mio Euro, deren Finanzierung gesichert ist.

(A. Larrue: Polyclinique : les voyants sont presque tous au vert, in : SUDOUEST, 4. Nov. 2014)

 

Der viertwärmste Oktober

Der September dieses Jahres war schon besonders warm mit Durchschnittstemperaturen, die über denen vom August lagen, doch der Oktober legte noch eins darauf. Er ist seit Beginn der wissenschaftlich fundierten Aufzeichnungen der viertwärmste im Südwesten Frankreichs nach 1995, 2001 und 2006. Die Tagestemperaturen lagen durchweg über 20°. Die Höchsttemperaturen übertrafen dabei die üblichen Werte um 2 bis 4°. Auf der anderen Seite gab es ein Defizit bei den Niederschlägen, die im Südwesten Frankreichs um 50% unter den Durchschnittswerten lagen. Rekorde wurden auch bei der Sonnenscheindauer aufgestellt, die um 30% über dem Durchschnitt lagen. In Bordeaux gab es mit 193 Stunden Sonnenschein im Oktober einen Rekord, der den alten von 2011 mit 188 Stunden übertraf,

(SudOuest.fr, avec AFP : Le mois d’octobre 2014 est le 4e plus chaud depuis 114 ansin: SUDOUEST, 3. Nov. 2014,

 

Wohin mit den Kreuzfahrtschiffen?

Die Leitung des Autonomen Hafens von Bordeaux hat befunden, dass der Containerhafen von Le Verdon keinen angemessenen Rahmen für den Empfang von Kreuzfahrtschiffen darstellt, ein Befund, der sicherlich zutrifft. Allerdings hat man nicht darüber nachgedacht, wie und welche Alternativen angeboten werden könnten, um den auf diesem Weg in das Médoc kommende Besuchern den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten. Der Gemeindeverband Pointe du Médoc hat daraufhin eine Kommission gebildet, die versuchen soll, eine Lösung zu finden oder zumindest anzubahnen. Pauillac, das vom Autonomen Hafen von Bordeaux vorgeschlagen wurde, hat den Nachteil, dass die ganz großen Kreuzfahrtschiffe, die den Tiefwasserhafen von le Verdon anlaufen konnten, nicht bis dorthin gelangen. Außerdem würde der Bau eines notwendigen Anlegers mehrere Jahre in Anspruch nehmen und zunächst einmal bewirken, dass die Gironde als Ziel aus dem Katalog vieler Kreuzfahrtveranstalter verschwinden würde. Der Gemeindeverband Pointe du Médoc regt an, die in den dreißiger Jahren erbaute und im Krieg zerstörte Landungsbrücke bei Le Verdon in bescheidenerem Rahmen wieder aufzubauen, doch dazu ist allerhand Geld erforderlich, das bereitzustellen schwer sein dürfte.

(M. C. : Quel avenir pour les croisières ? in: SUDOUEST, 1. Nov. 2014)

 

Temperaturrekorde

Am 31. Oktober 2014 wurden gemessen: 30,1°in Dax, in Cazaux (Gironde) 29,6°, (alter Rekord: 28,3°) in La Courone (Charente) 26,3°. In Cap Feret wurden 28,2° gemessen, der alte Rekord stand bei 28,0° vom 30. Okt. 2001; in Bordeaux wurde mit 25,6° der Rekord vom 28. Oktober 1995 mit 26,4° nicht ganz erreicht.

                                                                                            (UM, 03.11.2014)

 

 

Soulac: Unmut an den Verkaufsständen

In Soulac gibt es die bekannte Markthalle mit ihren fest vergebenen Verkaufsflächen und außen vor den Eingängen der Halle je nach Jahreszeit mobile Verkaufsstände. Seit 2014 gibt es zusätzlich zu dem etablierten mobilen Markt am Donnerstag einen zweiten am Sonntag, der der Belebung der Rue de la plage durchaus förderlich ist. Zur Zeit knirscht es aber im Gebälk, denn die Betreiber der mobilen Stände sind unzufrieden damit, dass ihnen die Gemeinde den Standort, der ihnen am besten gefällt, versagt. Im Juli und Juli findet der mobile Markt vor beiden Eingängen der Markthalte statt. Ab September war der Standort bisher an Donnerstagen hinter dem  Ausgang der Markthalle zur Rue Trochu. In diesem Jahr sind die Stände erstmals in der Zeit von Anfang September bis zum 15. Oktober an der Rue de la plage aufgebaut worden, was deren Besitzern ausnehmend gut gefiel, weil sie dort mehr beachtet wurden und ihre Umsätze in die Höhe gegangen sind. Seit dem 15. Oktober ist dieser Standort gesperrt, die Stände müssen wieder hinter der Markthalle aufgebaut werden. Um an der Rue de la plage bleiben zu können, haben die Standbesitzer eine Unterschriftenaktion gestartet, die schon von 300 Passanten unterschrieben worden ist. Gespräche mit der Stadtverwaltung sind bis jetzt zwar geführt worden, aber bislang ohne Ergebnis, denn, so scheint es, eine schnelle und unkomplizierte Lösung ist nach Meinung der Verwaltung nicht möglich. Um hier Änderungen zu ermöglichen, müsste die bestehende Ordnung für die ambulanten Märkte neu gefasst werden und es müssten Fragen und Stellungnahmen wegen der Nutzung der öffentlichen Flächen, des Straßenverkehrs und der Sicherheit gelöst werden. Für November ist ein Treffen der Händler mit der Verwaltung geplant, was nach Meinung der Betroffenen aber zu spät ist. Einige von ihnen  drohen, wenn der Amtsschimmel nicht schnell aufhört zu wiehern, ihre Präsenz auf dem Sonntagsmarkt einzustellen.

(M. Caporal: Marché ambulant : grogne sur les étals, in: SUDOUEST, 29. Olt. 2014)

 

 

Surfender Seehund

Seit einigen Wochen gibt es immer wieder Meldungen von der Médoc-Küste, dass dort ein Seehund Besuche macht und ziemlich wenig Scheu vor Menschen zeigt. Vor einigen Tagen wurde er, genauer sie, vor Hourtin gesichtet und wohl auch gefilmt. Am Nachmittag des 31. Oktober war er an der Plage sud von Lacanau und ließ sich ausgiebig fotografieren. Die dabei entstandenen Bilder zeigen die Seehundlady wie sie gestreichelt wird und dies offenbar genießt . Auf anderen Bildern hat sie sich auf des Brett eines Surfers geschwungen und tut so als ob das für Seehunde eine natürliche Art der Fortbewegung sei. Die Experten sehen das Verhalten dieses Seehundes als außergewöhnlich an, weisen aber darauf hin, dass Seehunde wehrhafte Raubtiere sind, die in der Regel drauf bestehen, dass man ihren Sicherheitsabstand respektiert.

(Sudouest.fr: Insolite en Gironde : le phoque gris qui adore le surfin: SUDOUEST, 31. Okt. 2014, 17.36h, Internet-Ausg.)

 

 

Dezember  2014

Entwarnung für die Carrelets

Im Verlauf des Jahres 2014 zogen düstere Wolken auf über den Carrelets, von denen es an der Gironde rund 900 gibt, denn die zuständige Verwaltung drohte, ein aufwändiges Kontroll- und Genehmigungsverfahren durchzuführen, mit dem die Sicherheit und Beschaffenheit dieser Fischerhütten geprüft werden sollte. Die Kosten für die dafür zu erbringenden Gutachten wurden auf bis zu 3000 Euro veranschlagt, was die finanziellen Möglichkeiten vieler Carreletinhaber überstiegen hätte. Am 1. Januar 2015 tritt nun eine neue Regelung in kraft, die weitgehend den Vorstellungen und Vorschlägen der Carreletbesitzer entgegenkommt. Von den teuren Gutachten ist überhaupt nicht mehr die Rede. Die Pächter von Carreletestellen, die weniger als 100 Euro Pacht pro Jahr zahlen, bekommen nunmehr Verträge über drei Jahre, Pächter die zwischen 100 und 500 Euro zahlen, erhalten Verträge mit einer Laufzeit von 5 Jahren. Neu ist auch, dass sich Vereine bilden können, die als Pächter von Carrelets fungieren. Alles in allem ist mit diesen Regelungen verbunden die Erwartung, dass es keinen spektakulären Abriss und Niedergang der Carrelets geben wird, wie er wohl eingetreten wäre, wenn die teure Begutachtung verpflichtend geworden wäre.

(L. Bosdecher: Les carrelets retrouvent leur quiétude, in : SUDOUEST, 28. Dez. 2014)

Bilder von Carrelets: Klick

 

Bordeaux, Esplanade des Quinconces

Wer dieser Tage von der Garonne auf die Esplanade des Quinconces schaut und dabei die beiden mächtigen Colonnes Rostrales betrachtet, fragt sich, ob da nicht oben auf den Säulen etwas fehlt. Dem ist tatsächlich so, denn beide Säulen, 1829 von Pierre-Alexandre Poitevin geschaffen, müssen derzeit ohne die beiden Bronze-Statuen an ihrer Spitze auskommen, da die für dringend notwendige Renovierungs- und Konservierungsmaßnahme befristet ihre Sockel geräumt haben. Beide Statuen wurden von dem Bildhauer Monsau in Ton geschaffen und später in Bronze gegossen. Sie stellen den Handel, verkörpert durch den Gott Merkur und die Schifffahrt dar, beides Wirtschaftszweige, ohne die Bordeaux nicht das geworden wäre, was es heute ist. Die Statuen werden, wenn nichts Unvorgesehenes geschieht, 2016 bzw. 2017 an ihre angestammten Plätze zurückkehren.

(La deuxième statue partie à son tour, in: SUDOUEST, 25. Dez. 2014)

 

 

Naturkundemuseum Bordeaux

Das im Hôtel de Lisleferme residierende Naturkundemuseum in Bordeaux verfügt über einen Sammlungsbestand von über 1 Million Stücken. Die sind jedoch seit 2009 den Augen der Besucher entzogen, weil das Museum geschlossen wurde, um umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten auszuführen. Aufgrund mancher unvorhergesehener technischer Probleme haben sich die Arbeiten wieder und wieder verzögert, vor allem deswegen, weil zusätzlicher Raum geschaffen werden sollte für Sonderausstellungen. Jetzt, so meldet man, sind die technischen Probleme gelöst, und ab 1. Februar des neuen Jahres wird wieder gebaut. Das Ziel für die Wiedereröffnung heißt 2017. Bis dahin werden 16 Millionen Euro verbraucht sein, die zu 75% von der Stadt Bordeaux aufgebracht werden, der Rest kommt von der Région Aquitaine und vom Staat. 

(G. Guitton: Le muséum entre enfin en chantier en février, in: SUDOUEST, 25. Dez. 2014)

 

Strandaufsicht in Vensac-Océan

Wer auf dem kürzesten Weg von Euronat nach Montalivet will, befährt für einen gehörigen Teil der Strecke Boden der Gemeinde Vensac. Und wer die Straße direkt an der Dünenkante nimmt, sieht dabei viele Hinweise auf die Zuständigkeit der Gemeinde Vensac und er sieht auch, dass das Baden an diesem Strandabschnitt verboten ist. Eigentlich, denn in der Sommerzeit steht meist eine lange Reihe von Fahrzeugen am Straßenrand, deren Insassen sich allesamt am Strand tummeln und so tun, als ob sie die Hinweise in Richtung Badeverbot nicht zur Kenntnis zu nehmen bräuchten. Da es aber immer wieder zu Unfällen kommt und da, wenn Hilfe gerufen wird, die vom Strand von Montalivet kommt, hat jetzt der Gemeinderat von Vensac aus diesem Zustand die Konsequenzen gezogen und beschlossen, am Strand von Vensac-Océan einen Posten für die Strandaufsicht einzurichten. Das soll in enger Kooperation mit der Strandsicherung von Montalivet geschehen, die sowieso schon mit den Problemen dieses Dünenabschnitts vertraut ist. Die Gemeinde Vensac wird im kommenden Jahr 3000 Euro an die Verwaltung von Vendays-Montalivet überweisen, die dafür einen Rettungsschwimmer einstellen wird, der in die Equipe der Strandaufsicht von Montalivet integriert wird, seinen ständigen Platz jedoch am Strand von Vensac-Océan haben wird.

(M. Caporal: Plages : un poste de secours en 2015, in: SUDOUEST, 24. Dez. 2014)

 

Noch ein Wildschwein

Bordeauxbesuche scheinen bei Wildschweinen in Mode zu kommen. War kürzlich ein Schwarzkittel im Stadtteil Bastide Aufsehen erregend unterwegs, so wurde am 19. Dezember ein noch beeindruckenderer Auftritt eines Artgenossen in Villenave-d’Ornon gemeldet. Das noch jugendliche Borstentier begehrte Einlass in das Kaufhaus Castorama, hatte jedoch Pech, dass die automatische Türöffnung es nicht erfasste, offenbar weil die Sensoren auf andere Köpermaße eingestellt waren. Das Wildschwein demolierte daraufhin die Glastür und verschaffte sich gewaltsam Zugang. Dann streifte es ohne feste Orientierung auf bestimmte Teile des Sortiments durch die Gänge des Verkaufsraums, hinterließ mit Ausnahme der zersplitterten Eingangstür keine weiteren Verwüstungen und verschwand schließlich diskret durch einen Hinterausgang. Ob sich diese borstige Episode förderlich für den Umsatz des Geschäftes auswirken wird, ist derzeit noch nicht ermittelt.

(Un sanglier à Casto…, in : SUDUEST, 20. Dez. 2014)

 

Kein „Krieg gegen den Ozean“

Auch dem Strand von Montalivet ist von den Stürmen des letzten Winters schwer zugesetzt worden. An manchen Stellen ist die Dünenkante um 20 m zurückgedrängt worden. Es bestand also Handlungsbedarf. Die ursprüngliche Planung, noch von dem bei den letzen Kommunalwahlen abgewählten alten Bürgermeister betrieben, sah eine massive Strandbefestigung vor, so etwa wie sie in L’Amélie aufgerichtet worden ist. Dafür hätten fast 2 Millionen Euro aufgebracht werden müssen, von den rund 600.000 Euro von der Gemeinde zu tragen gewesen wären. Der neue Bürgermeister und seine Ratskollegen sind jedoch nicht in diese Planung eingestiegen. Sie haben ein neues Konzept entwickelt, das jetzt kurz vor der Fertigstellung steht. Dabei ist im Vergleich zur alten Planung  nur ein Drittel der Kosten aufgetreten. Der neue Bürgermeister sieht aber den hauptsächlichen Unterschied darin, dass statt eines unansehnlichen Steingebirges der alte Strandcharakter erhalten bleibt, denn die eigentliche, mit einer massiven Unterlage von schweren Felsbrocken armierte Strandbefestigung wurde unter einer 1,5 m hohen Sandschicht untergebracht, die weitgehend den Strandeindruck erhält, den man vom Hauptstrand von Montalivet kennt. Die Steinunterlage wurde aus einem der drei Wellenbrecher entnommen, der nicht wieder hergerichtet wurde. Dafür wurden die zwei übrig gebliebenen Épis verstärkt. Bleibt abzuwarten, ob die Erwartungen, die in das Konzept der neuen Gemeindeverwaltung gesetzt wurden, erfüllt werden.

(J.-D. Renard: Montalivet, ou l’art de l’esquive, in: SUDOUEST, 23. Dez. 2014)

20 Jahre Reggae Sun Ska Festival

Das Reggae Sun Ska Festival ist zwar 2014 nach Bordeaux umgezogen, weil es im Médoc kein den Veranstaltern zusagendes Gelände für die Austragung gab, doch erinnert man sich nach wie vor daran, das das Festival im Médoc vor 20 Jahren begründet worden ist und dass es dort zu seiner heutigen Größe herangewachsen ist. Zur Erinnerung an die Entstehung des Festivals wird am 20. Februar in Cissac-Médoc, dort, wo diese inzwischen frankreichweit größte Ereignis seiner Art die ersten Gehversuche gemacht hat, ein Erinnerungskonzert zelebriert, zu dem eine Reihe von Musikgruppen eingeladen sind, die der Veranstaltung in der Vergangenheit mehr oder weniger deutlich ihren Stempel aufgedrückt haben. Schon vorher wird es am 13 Februar in der Salle Bellegrave in Pessac eine Konzert geben, bei dem eine neue Soundanlage eingesetzt werden wird. Das sommerliche Hauptkonzert findet am 7., 8. und 9. August auf dem Campus der Universität Bordeaux statt. Reservierungen, bei denen einige Euro zu sparen sind, sind schon jetzt möglich .

(Le Reggae Sun Ska fête ses vingt ans à Pessac et dans le Médoc, in : SUDOUEST, 17. Dez. 2014, Internet-Ausg.)

Mehr:

http://www.reggaesunska.com/fr/news/la-billetterie-de-la-18eme-edition-est-ouverte

 

 

Austernklau

Es gibt Dinge, die lassen sich leicht stehlen und es gibt solche, da müssen sich die Diebe richtig ins Zeug legen. Zur letzten Art Diebesgut gehören Austern. Die werden von den Austernbänken des Bassin von Arcachon besonders gern vor Weihnachten und Neujahr gestohlen, was allerdings recht kräftigen körperlichen Einsatz verlangt. Der wird aber immer wieder aufgebracht. Jährlich, so schätzt man wechseln 3.500 kg Austern den Besitzer ohne die dafür eigentlich obligatorischen Formalitäten. Bei der Gesamterntemenge von jährlich um 8.000 Tonnen, die bei Arcachon geerntet werden, mag das wenig erscheinen, aber für den Austernzüchter, dem auf der Einnahmenseite ein paar tausend Euro fehlen, stellt sich das Problem anders dar. Um den offenbar immer noch tatbereiten Dieben ihr unrechtes Handwerk zu erschweren, hat man daher eine Fülle von Abschreckungs- und Überwachungsmaßnahmen entwickelt, die alles in allem ihre Wirksamkeit zeigen, denn früher lag die Menge der gestohlenen Austern in manchen Jahren bei bis zu 20 Tonnen. Besonders in den Wochen vor den Feiertagen patrouillieren dann Polizisten und freiwillige Helfer, aber es gelingt ihnen nur selten, Täter auf frischer Tat zu erwischen.

(S. Menet: « Un climat d’insécurité pour les voleurs », in: SUDOUEST, 22. Dez. 2014)

 

Wird das Geld an den Automaten knapp?

Möglich ist das schon, denn es gibt einen Streik bei den Angestellten von Brinks, einer amerikanischen  Firma, die in Frankreich mit 5.500 Beschäftigten rund 12.700 Geldautomaten mit dem Notwendigen bestückt. Diese Angestellten sind zum Streik aufgerufen, weil die Gewerkschaft FNCR (fédération nationale des chauffeurs routiers), sicher mit Zustimmung der Beschäftigten, eine Gehaltserhöhung von 150 Euro pro Monat erstreiten will. Der Streik, der am Morgen des 22. Dezember begonnen hat, ist absichtlich auf einen Zeitpunkt gelegt worden, wo viele Franzosen auf Weihnachtsurlaub sind und Geld von Automaten abheben. Wieweit der Streik befolgt wird und wann es tastsächlich zu Knappheit an den Geldautomaten kommen wird, ist im Augenblick noch nicht abzusehen. Frankreichreisenden ist in den nächsten Tagen aber zu empfehlen, nicht allzu sehr darauf zu vertrauen, dass man am nächsten Automaten seine Bargeldbestände auffüllen kann.

(Sudouest.fr: Vers une pénurie de billets dans les distributeurs automatiques ?, in: SUDOUEST, 22. Dez. 2014, Internet-Ausg.)

 

Geheimnis endlich gelüftet

Eines der letzten Geheimnisse dieser Welt ist endlich gelüftet: Man weiß jetzt, warum in den Wartezimmern von Ärzten die dort ausgelegten Zeitschriften meist ein beträchtliches Alter haben. Am Eid des Hippokrates, der das Tun und Lassen des Mediziner regelt,  liegt es nicht, denn man hat nachgeschaut und festgestellt, dass dort den Ärzten nicht untersagt ist, mehr als einmal im Jahrzehnt einen Zeitschriftenkiosk aufzusuchen. Also hat man eine Versuchsanordnung aufgebaut, in der die verschiedenen Druckerzeugnisse in Wartezimmern klassifiziert und inventarisiert wurden. Und dann man hat man regelmäßig nachgeschaut und was kaum dabei heraus? Man stellte fest, dass es auch auf den Tischen in Wartezimmern aktuelle Ausgaben von Zeitschriften gab, doch nicht lange, denn sie verschwanden schnell aus dem Sortiment. Da sie das nicht selbst tun können, verfeinerte man die Versuchsanordnung und bekam heraus, dass nicht wenige Patienten den Arztbesuch mit der Bereitschaft zu leichter Beschaffungskriminalität unternehmen und Zeitschriften mitgehen ließen. Und dabei fanden sie am meisten Gefallen an Klatsch- und Tratschmagazinen, während seriöse Publikationen weitgehend resistent gegen den vorzeitigen Abgang waren. Also, jetzt weiß man, dass es nicht an den Ärzten liegt. Beruhigend, auch wenn damit keine Problemlösung verbunden ist.

(P. Fréour : Pourquoi les magazines des salles d’attente sont-ils si vieux ? in Le Figaro, 17. Dez. 2014)

 

Das baldige Ende von Le Signal?

Am Nachmittag des 19. Dezember 2014 fand beim Präfekten des Departements Gironde die womöglich entscheidende und letzte Zusammenkunft statt, auf der das Schicksal des Appartementhauses besiegelt wurde. Teilnehmer waren Vertreter des Stadtrates von Soulac und drei der 78 Eigentümer des Signal. Niemand war richtig zufrieden, am wenigsten die Besitzer des Hauses. Der Vorschlag des Präfekten sieht vor, dass die Gemeinde Soulac zusammen mit dem Gemeindeverband Pointe de Médoc die auf 1,5 Millionen Euro veranschlagten  Kosten für das Abtragen des Gebäudes übernimmt und dass der Staat eine Summe in derselben Höhe für die Entschädigung der Eigentümer bereitstellt. Das Angebot ist für die Eigentümer eine herbe Enttäuschung, denn es bietet ihnen nur 20% des letzten Schätzwertes des Appartementhauses an. Diese letzte Schätzung stammt jedoch aus dem Jahre 2009, als es noch Überlebenshoffnungen für das Haus gab. Gegenwärtig ist das Betreten des inzwischen nahe an der Dünenkante stehenden Gebäudes untersagt, und demzufolge hat es streng genommen keinen Marktwert mehr. Wenn die Eigentümer sich entschließen, den Vorschlag des Präfekten anzunehmen, kann es schnell gehen, denn dann, so die gegenwärtigen Einschätzungen könnte das asbestbelastete Haus bis zum Sommer 2015 verschwunden sein.

(Le schéma qui rend amers les copropriétaires du Signal, in: SUDOUEST, 20. Dez. 2014)

 

Rocade Bordeaux

Der Gemeindeverband Bordeaux (CUB) hat bekräftigt, dass man unbedingt festhalte an der Erweiterung der Rocade auf 2 x 3 Spuren. Man werde wie vorgesehen sich an der Finanzierung des im Bau befindlichen Abschnitts der Rocade zwischen den Anschlussstellen 15 und 10 mit 14 Millionen Euro beteiligen, wobei der Gesamtbedarf bei 56 Millionen Euro liegt. Auch an der Finanzierung des nach Fertigstellung des Abschnittes zwischen den Anschlussstellen 15 und 10 noch zu erweiternden westlichen Teils der Rocade zwischen den Anschlussstellen 4 und 10 wird sich der Gemeindeverband Bordeaux beteiligen. Die dafür benötigten Mittel werden auf 164 Millionen Euro veranschlagt, bei denen allerdings noch nicht geklärt ist, wie diese Mittel aufgebracht werden können.

(Rocade de Bordeaux élargie : Alain Juppé persiste, in: SUDOUEST, 19. Dez. 2014)

 

Freiluftzoo Bordeaux

Katzen, Hunde und Tauben gehören zu den Tieren, die in Bordeaux wie  in vielen anderen Städten fest zur Einwohnerschaft gehören. Daneben gibt es aber auch noch andere Wesen, die sich wie Mäuse und Ratten in der Nähe des Menschen nicht unwohl fühlen. Und es gibt Wesen, deren Existenz man in einer Stadt wie Bordeaux nicht unbedingt vermuten würde. Neben Wildschweinen zählen dazu Rehe, Hirsche, Kaninchen, Igel, Nerze, Fischotter, Nutria und seit einiger Zeit sogar Waschbären. Die stammen wohl aus der Ferme exotique in Cadaujac, aus der einige Exemplare dieser eigentlich aus Nordamerika stammenden Spezies entwischt sind. Da sie sich gut auf das Leben in Freiheit einstellen können, gibt es jetzt auch in Bordeaux eine Population dieser Tiere, die, so ist nach der Sichtung von Jungtieren anzunehmen, sich weiter vergrößern wird. Und noch eine Tierart findet sich bisweilen in Bordeaux: Skorpione. Diese kleinen brauen oder schwarzen Tiere, die man besser nicht berühren sollte, wurden angeblich einst von Schiffen nach Bordeaux gebracht, als der Hafenbetrieb noch in voller Blüte stand. Auch wenn es so gewesen sein könnte, ist diese Annahme falsch, denn diese Skorpione sind im Süden Frankreichs einheimisch, auch wenn sie dort wohl kaum Freunde haben.

(D. L. : Des scorpions aux ratons, le bestiaire de, in SUDOUEST ; 12. Dez. 2014, Internet-Ausg.)

 

 

Sorgen um den Erhalt der Dünenkante

Auf der jährlichen Hauptversammlung des GIP (groupement d’intérêt public) Littoral, einer Körperschaft, zu deren Aufgaben es gehört, Maßnahmen vorzubreiten und zu planen, die dem Schutz der Küste dienen, wurde vernehmlich und deutlich darauf hingewiesen, dass der Staat, der bislang wenig Aktivität gezeigt habe, endlich handeln müsse. Die Voraussetzungen dafür seien zumindest für die Küsten Aquitaniens vorhanden, denn hier habe man schon vor Jahren intensive Kartierungs- und Erhebungsarbeiten geleistet, die die Grundlagen für erforderliche Küstenschutzmaßnahmen darstellten. Allerdings müsse eingeräumt werden, dass die zu Beginn des laufenden Jahrzehnts erstellten Gutachten und Szenarien wohl zu optimistisch gewesen seien. In einigen Küstenabschnitten haben die Ereignisse des letzten Winters schon die Linien erreicht, die erst für 2040 erwartet worden waren. Es bestehe kein Anlass, anzunehmen, dass die langfristigen Erosionsprozesse von selbst aufhörten. Man müsse vielmehr realistisch und ohne Scheu davon ausgehen, dass in der Zukunft ein Teil der immer näher an die Dünekante rückenden Bebauung aufgegeben werden müsse. Dafür sei es notwendig, Mechanismen zu entwerfen, mit denen diese Gebäude rechtzeitig zu marktüblichen Preisen von der öffentlichen Hand aufgekauft würden, damit sie, anders als beim Le Signal in Soulac, dann abgetragen werden könnten, wenn dazu noch Zeit sei.

(J.-D. Renard: Littoral : « Je suis inquiet pour cet hiver », in: SUDOUEST, 17. Dez. 2014)

 

Jahrgang 2014

Der Conseil interprofessionnel du vin de Bordeaux (CIVB) zog auf seiner Hauptversammlung Bilanz für das zu Ende gehende Jahr. Danach sind die Einnahmen der Vereinigung, die abhängig sind von den Verkäufen der Mitglieder, hinter den Erwartungen zurückgeblieben, doch lassen die jüngsten Ernteergebnisse erwarten, dass die nächsten Zahlen besser sein werden. Die Weinernte 2013 hatte im Anbaugebiet Bordeaux nur 3,4 Millionen Hektoliter erbracht, damit also rund 30% weniger als in normalen Jahren. Dennoch konnten die Produzenten 4,9 Millionen Hektoliter verkaufen, weil sie auf noch vorhandene Altbestände zurückgegriffen haben. Die Ernte 2014, die noch  Mitte Oktober 2014 auf Werte zwischen 5,4 und 6 Millionen Hektoliter veranschlagt worden war, wird tatsächlich bei 5,3 Millionen Hektoliter liegen. Damit werden zwar manche Erwartungen nicht erfüllt, doch wird der Jahrgang 2014 in der Qualität über dem Durchschnitt liegen und damit wahrscheinlich höhere Preise ermöglichen, die den Weinbaubetrieben ein weniger sorgenvolles Jahr als das letzte bereiten werden.

(M. Monteil: Un espoir après la chute, in: SUDOUEST, 16. Dez. 2014)

 

Immobilienpreise

Der Immobilienmarkt in Frankreich spiegelt die gesamtwirtschaftliche Situation wieder: die Zahlen für das zu Ende gehende Jahr im Vergleich zu 2013 stagnieren oder sind gar rückläufig. Bei gebrauchten Gebäuden haben die Preise zwar leicht um 0,3% zugelegt, dafür sind aber die Preise für Wohnungen pro m² um 1,7% auf durchschnittlich 2456 Euro zurückgegangen. In Aquitaine sieht alles ein wenig freundlicher aus, denn dort haben die Verkäufe bei neuen Gebäuden um 0,3% zugelegt, bei gebrauchten sogar um 1,3%, während in Gesamtfrankreich ein Rückgang um 6,7% registriert wurde. Besonders der Großraum Bordeaux hat hier die Statistik beeinflusst, denn dort sind die Preise für Wohnungen um 4,5% auf 3.571 Euro pro m² gestiegen, bei den Häusern haben die Preise um 2,5% auf 3.444 Euro pro m² zugelegt. Bei den Kosten pro m² hat Bordeaux die größten Aufschläge gesehen: +4,5% gegenüber 2,5% in Straßburg und 2% in Nîmes, die auf den nächsten Plätzen folgen. Die Preise in Bordeaux pro m² für Wohnungen liegen bei 3571 Euro/m² und damit in Frankreich auf dem zweiten Platz, allerdings weit hinter Paris, wo man 8399 Euro pro m2 aufbringen muss.

(V. Roman: Immobilier : Bordeaux et la côte tirent l’Aquitaine vers le haut, in : SUDOUEST, 15. Dez. 2014, Internet-Ausg.)

 

Wildschweinereien in Bordeaux

Wildschweine sind findig und gewitzt, und sie bringen es fertig, sich an allerlei Umweltgegebenheiten anzupassen, wenn sie davon Vorteile haben. Mittlerweile gehören diese im erwachsenen Zustand gewichtigen Tiere beinahe schon zum festen Repertoire großer Städte. Zumindest in Bordeaux sind Spuren von Wildschweinen an mehreren Stellen des Stadtgebietes mehr oder weniger regelmäßig anzutreffen. Da von Wildschweinen durchaus Gefahren für Menschen ausgehen können, hat der Präfekt des Departements Gironde angeordnet, die Schwatzkittel zu erlegen. Eine erste Treibjagd hat vor ein paar Tagen stattgefunden. Dabei wurden drei von ihnen in Lormont nahe dem Château du Prince Noir zur Strecke gebracht. Die übrigen Mitglieder der Meute konnten sich retten, aber da man von ihrer Existenz weiß, ist schon beschlossen worden, bald eine weitere Treibjagd zu veranstalten. Sichtungen von Wildschweinen kommen gelegentlich in Bordeaux selbst im Innenstadtbereich vor, dort, wo an den Stadträndern gute Rückzugsmöglichkeiten bestehen, sind sie, wie die oft anzutreffenden Spuren ihrer Wühlereien verraten, regelmäßige Gäste. Und einerlei wie die nächste Treibjagd ausgeht, der Großraum Bordeaux wird damit nicht zur wildschweinfreien Zone.

(D. Lherm : Sanglier aperçu sur les quais à Bordeaux : une battue aura lieu, in SUDOUEST ; 12. Dez. 2014, Internet-Ausg.)

 

Weihnachtsmarkt Lesparre

Vom  19. bis 24. Dezember wird in Lesparre der Weihnachtsmarkt der Gewerbetreibenden stattfinden. Es ist nicht der erste seiner Art, aber er wird in diesem Jahr etwas anders organisiert. Die insgesamt 15 Verkaufsstände, allesamt in überdachten Hütten untergebracht, werden nahe der Kirche Notre Dame aufgestellt und dort die Besucher neben Ess -und Trinkbarem mit allerlei Artikeln zu beglücken versuchen, die das Warenangebot eines Weihnachtsmarktes ausmachen. Das meiste von dem, was es dort zu kaufen gibt, braucht man eigentlich nicht, aber irgendwie macht es Spaß, sonst drängelten sich dort nicht so viele Besucher.

(A. Larrue: Le marché de Noël des commerçants déménage, in: SUDOUEST, 13. Dez. 2014)

 

Ende der Arbeiten

In Lacanau sind die Arbeiten zum Schutz der Dünenkante vor der Erosion durch die Wellen des Atlantik abgeschlossen worden. Die seit April des Jahrs durchgeführten Baumaßnahmen waren erforderlich geworden, nachdem die Stürme des letzten Winters große Teile der Strandbefestigung zerstört hatten. Die in Lacanau ausgeführten Arbeiten haben mehrere Millionen  Euro gekostet.

(Fin de chantier, in: SUDOUEST,13. 12. 2014)

 

Tauziehen um Le Signal

Die Zukunft des Appartementhauses Le Signal in Soulac ist immer noch ungewiss. Das Gebäude, das wegen Einsturzgefahr seit Anfang 2014 nicht mehr betreten werden darf, kann auf Dauer nicht erhalten werden. Es soll daher abgetragen werden, am liebsten, solange es noch oben auf der Düne steht. Dazu müssten jedoch die knapp 80 Eigentümer ihre Eigentumsrechte auf die Gemeinde Soulac oder den Gemeindeverband Pointe du Médoc übertragen. Dazu besteht prinzipiell Bereitschaft, doch wollen die Eigentümer ihren Besitz nur für einen angemessenen Preis hergeben. Und für einen solchen Preis will niemand das Haus übernehmen, das unter marktüblichen Bedingungen wertlos ist. Der Gemeindeverband Pointe du Médoc hat sich entschieden, keine Mittel für den Ankauf des Hauses bereitzustellen, und die Eigentümer zeigen keine Bereitschaft, ihren Besitz umsonst herzugeben. Wie es weitergehen könnte, weiß niemand, doch ist sicher, dass es keine schnelle Lösung geben wird, die vor den nächsten Winterstürmen das Problem Le Signal aus der Welt schaffen könnte.

(J. Lestage: Bras de fer autour du Signal à Soulac, in: SUDOUEST, 12. Dez. 2014)

 

Die Macht der Laubfrösche

Das auf dem rechten Ufer der Gironde gelegene Atomkraftwerk bei Blaye wird von einem Deich von 8,50 m Höhe gegen Überschwemmungen geschützt und ist damit nach Ansicht der Experten gesichert gegen Vorkommnisse, wie sie sich etwa 1999 ereignet haben. Nicht geschützt hingegen ist das Umspannwerk, das das AKW mit dem Stromnetz verbindet. Diese Verbindung dient einerseits dazu, den vor Ort erzeugten Strom zu den Verbrauchern zu bringen, notfalls aber auch die Möglichkeit zu haben, das AKW mit Strom zu versorgen, falls alle Reaktoren heruntergefahren werden müssten. Hier soll ein 4,50 m hoher Deich gebaut werden, um für alle Fälle gerüstet zu sein, aber die Planungen kommen nicht voran, weil die zuständige Umweltbehörde immer noch kein grünes Licht gegeben hat. Man begründet das damit, dass es in dem einzudeichenden Gebiet bedrohte Tierarten gebe, deren Lebensmöglichkeiten durch die Baumaßnahmen eingeschränkt würden. Es handelt sich dabei um Laubfrösche, europäische Nerze und eine Spitzmausart. Nun mehren sich die Stimmen, die verlangen, dass der Präfekt des Departements Gironde ein Machtwort sprechen soll, damit die erforderliche Baugenehmigung endlich erteilt wird. Der Präfekt hält sich aber immer noch bedeckt. Die Experten versichern, auch ohne Deich sei die Stromversorgung des AKW in Notfällen gesichert, denn man habe immerhin 11 Dieselgeneratoren, die angeworfen werden könnte, falls das erforderlich sein sollte. Zu den schon vorhandenen Generatoren sollen nach Auswertung der Katastrophe von Fukushima noch vier weitere mit besonders großer Leistungsfähigkeit kommen, aber auch die sind noch nicht aufgestellt. 

(J. Jamet: Une digue très attendue, in: SUDOUEST, 11. Dez. 2014)

 

Fischerei in der Gironde

Von den einst zahlreichen Fischern in der Gironde sind nur noch wenige übrig geblieben, und denen droht jetzt Ungemach. Die Europäische Kommission will nämlich ab Januar 2015 den Gebrauch von Treibnetzen verbieten. Begründet wird dieses Verbot damit, dass mit diesem Typ Fischernetz illegale Fangaktionen gemacht werden, die durch dfas Verbot unmöglich gemacht werden sollen. Tatsächlich sind in der Vergangenheit Verstöße gegen bestimmte Fangverbote registriert worden, was dazu geführt hat, dass Frankreich vom Europäischen Gerichtshof verurteilt worden ist, weil man die Fischerei mit den fraglichen Netzen nicht hinreichend kontrolliert habe. Da das neue Verbot alle Fischer trifft, auch die, die sich in der Vergangenheit eng an die Vorschriften gehalten haben, sind nicht wenige der Fischer, die ihren Beruf in der Gironde ausüben, ratlos und teilweise auch empört. Sie argumentieren, dass durch die Gironde mit ihrer Durchmischung von Meer- und Flusswasser eine Reihe von Fischen auf dem Weg zu ihren Laichgründen ziehen, die während ihrer Wanderung girondeaufwärts keine Nahrung aufnehmen und die daher nur mit Treibnetzen gefangen werden können. Ob das für den nächsten Monat angekündigte Verbot aufrecht erhalten bleibt, ist ungewiss, aber sicher ist , dass die Zahl der Fischer in der Gironde, die vor 100 Jahren noch bei etwa 600 lag, dann bis 1982 auf 300 zurückging und heute nur noch rund 20 beträgt, weiter rückläufig sein wird, so dass vielleicht schon naher Zukunft der letzte Girondefischer seinen Beruf aufgibt.  

(E. Beguin: « On tue la pêche sur l’estuaire », in: SUDOUEST, 10. Dez. 2014)

 

Konkurrenz für den Korken?

Seit, beginnend mit dem 17. Jahrhundert, Wein in Flaschen abgefüllt wird, gibt es das Problem, einen geeigneten Verschluss zu finden. Lange Zeit nahm man dazu Naturkork, doch als der knapp und teuer wurde, versuchte man es auch mit anderen Materialien. Für einige Weine, die ohne Anspruch auf besonderes Prestige in den Markt gelangen, verwendete man Schraubverschlüsse, die sich aber in oberen Qualitätsregionen nicht durchsetzen können. Jetzt wurde in Bordeaux ein Verschluss aus Glas präsentiert, der mancherlei Vorteile hat, vor allem den, dass er sich ohne Hilfsmittel öffnen und wirksam wiederverschließen lässt. Außerdem kann er in allen Farben des Regenbogens hergestellt werden und damit Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die neuartigen Glasstöpsel haben eine Dichtung, die den Flascheninhalt  luftdicht schützt, doch wird empfohlen, diese Glaskorken nur für Weine zu verwenden, die relativ jung zu verzehren sind. Sie werden übrigens in Böhmen hergestellt, kommen also aus einer Gegend, in der man lange Erfahrung mit der kreativen Verarbeitung von Glas hat.

(C. Compadre: Vinolok, le bouchon de verre en couleur, in: SUDOUEST, 9. 12. 2014)

 

 

Gegen Diesel

Fahrer von Dieselfahrzeugen auf französischen Straßen haben eine ungewisse Zukunft vor sich. Demnächst werden die Fahrzeuge in zwei Schadstoffklassen eingeteilt, die durch eine Vignette an der Windschutzscheibe gekennzeichnet werden. Rot bedeutet dabei, dass es sich um einen Motor mit hohem Schadstoffausstoß handelt, grün gibt es für moderne Dieselmotoren. Autos mit roten Vignetten sollen bei bestimmten Konzentrationen von Schadstoffen in der Luft mit Fahrverboten belegt werden. Das würde etwa 10% der französischen PKW betreffen. Diese Regelung soll zunächst in Städten von mehr als 250.000 Einwohner eingeführt werden. Ab wann sie gelten wird, ist noch nicht festgelegt, aber es kann sein, dass das schon 2016 passiert. Die Bürgermeisterin von Paris erklärte dazu, sie streben an, dass es ab 2020 keine Dieselfahrzeuge mehr in de französischen Hauptstadt geben soll.

( Sudouest.fr : La circulation des vieux diesels sera limitée dans les grandes villes en 2016, in : SUDOUEST, 7. Dez. 2014, Internet-Ausg.)

 

Probleme, die Normalsterbliche nicht haben

Die 1953 geborene Schriftstellerin Dominque Boa ist seit 2012 Mitglied der ehrwürdigen Académie Française, der bis zu vierzigköpfigen Elite der französischen Sprache, die unter anderem über deren Reinheit und Korrektheit wacht und im Zweifel darüber entscheidet, was geht und was nicht. Die Mitglieder der Académie Française werden als „Unsterbliche“ bezeichnet, sie tragen eine kunstvolle Uniform, zu der ein Schwert als Zeichen ihrer Würde gehört. Weiblichen Mitgliedern ist es freigestellt, ob sie ein Schwert tragen oder nicht. Dominique Bona hat sich für das Schwert entschieden und sich damit ein Problem eingehandelt, das andere nicht haben. Vor einer Reise nach Biarritz, zu der sie aus offiziellem Anlass ihre Uniform mitnehmen wollte, erfuhr sie, dass sie das Schwert im Flugzeug nicht bei sich tragen dürfe. Auf Nachfrage hieß es, nein, auch im Frachtraum könne das gute Stücke nicht transportiert werden, da es als kostbares Schmuckstück anzusehen sei. Und nun? Da das Flugzeug ausfiel, musste Madame Bona die Reise nach Biarritz mit dem Zug antreten. Das dauert natürlich länger, aber wenn man unsterblich ist ….

(Pas d’épee à bord, in: SUDOUEST, 6. Dez. 2014)

Mehr zu diesen Unsterblichen: Klick

 

Streit um Krippen

Man spricht zwar leichthin vom Leben wie Gott in Frankreich, doch dabei berücksichtigt man nicht, dass es in unserem westlichen Nachbarland seit 1905 eine strenge Gesetzgebung gibt, die Kirchliches und Staatliches voneinander trennt. Ziemlich rigide manchmal sogar. Das zeigt sich bei derzeit laufenden Gerichtsverfahren, in denen es darum geht, ob in Rathäusern Weihnachtskrippen aufgestellt werden dürfen. Mancherorts geschieht das, ohne dass sich jemand aufregt, anderswo treten jedoch Verfechter der reinlichen Trennung von Kirche und Staat auf den Plan. In der Vendée führte dies dazu, dass die Krippe, die seit Jahren im Gebäude des Conseil général in Nantes zur Weihnachtszeit aufgestellt wurde, wieder abgebaut und verpackt wurde. Das Verwaltungsgericht in Nantes stützte sich dabei auf das besagte Gesetz von 1905, das es untersagt, Zeichen oder Symbole religiösen Charakters in oder an öffentlichen Gebäuden oder Plätzen anzubringen. Ausnahmen werden nur für Kirchen und Friedhöfe zugelassen

In Béziers argumentierte das damit befasste Gericht hingegen, Krippen gehörten zur lokalen Tradition und seien nicht in erster Linie ein christliches Symbol. Dort durfte die Krippe bleiben. Eine schöne Bestätigung des Spruchs, dass man vor Gericht und auf hoher See allein in der Hand Gotte sei.

(St. Kovacs: Bataille juridique autour des crèches de Noël, in: Le Figaro, 5. Dez. 2014)

 

Schrumpfkur

Niemand kann leugnen, dass der Containerhafen von Le Verdon kein gastlicher Ort ist, um Kreuzfahrtschiffe zu empfangen. Dennoch haben in den letzen Jahren eine Reihe von ihnen am Kai  dieses zur Zeit stilliegenden Hafens festgemacht und ihre Passagiere auf Entdeckungsreise in das Médoc geschickt. Das wird sich jedoch bald ändern, denn die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die Le Verdon anlaufen werden, wird 2015 stark sinken. Es werden nur noch vier sein, nach 15 im Jahre 2014. Der Bürgermeister von Le Verdon ist darüber nicht einmal unglücklich, er hält Pauillac für geeigneter, wenn auch dort noch umfangreiche Arbeiten, die wohl fünf bis sechs Jahre dauern werden, erforderlich sind, um einen ausreichend großen Anleger zu bauen. Der Bürgermeister von Talais möchte hingegen den Hafen von Le Verdon als Anlaufstation erhalten, doch bleibt fraglich, ob er sich damit durchsetzen kann. Gelegentlich hört man auch Überlegungen, die im Krieg zerstörte Überseebrücke in Le Verdon wieder herzurichten, doch dafür wird eine Menge Geld gebraucht, das nirgendwo zu finden ist.

(M. Caporal: Escales au port : la croisière s’amenuise, in: SUDOUEST, 5. Dez. 2014)

 

Kraniche in Cousseau

Kraniche sind die größten Stelzvögel, die  man in Europa in freier Natur sehen kann. Sie brüten im Sommer oft weit im Norden, am liebsten in nahezu menschenleerer Umgebung und ziehen für die Überwinterung in wärmere Gefilde. Seit ein paar Jahren bleiben nicht wenige von ihnen im Médoc und machen den Étang de Cousseau zu ihrem Winterquartier. Dabei haben sie in diesem Jahr einen Rekord aufgestellt, denn sie sind zahlreicher gelandet als in den Vorjahren. Die Wärter des Naturschutzgebietes von Cousseau, in deren Dienstbereich der Teich liegt, der die Kraniche anzieht, haben im November 2.856 Kraniche gezählt, 400 mehr als im letzten Jahr.

Die Kraniche ziehen übrigens nicht deswegen nach Süden, weil sie die Kälte nicht ertragen, der Grund liegt in der Nahrungsbeschaffung. Bei Schneehöhen von mehr als 10 cm haben sie keine Chance mehr, Futter zu finden, und dann bleibt die einzige Lösung der Abflug. Im Médoc finden sie auch im Winter reichlich Futter auf den ausgedehnten Maisfeldern im Bereich von Carcans und Saint-Laurent. Neben den Kranichen in Cousseau gibt es noch andere Orte im Südwesten Frankreichs, die überwinternde Artgenossen anziehen. Man schätzt, dass zwischen 40.000 und 60.000 Kraniche Winter für Winter in Aquitanien bleiben. Die ersten kommen im Oktober, und sie machen sich ab Februar wieder auf den Rückflug. Die beste Möglichkeit, Kraniche zu beobachten ist der späte Nachmittag, zwischen 16.00 h und 18.00 h, dabei sollte man ein gutes Fernglas benutzten, denn die Vögel haben ein recht großes Sicherheitsbedürfnis und lassen niemanden nahe heran.

(J: Lestage: Des milliers de grues dans l’étang du Cousseau, in: SUDOUEST, 3. Dez. 2014)

 

 

Jazz-Pause

Im Restaurant La part des anges in Montalivet wird seit geraumer Zeit am Freitagabend Jazz gemacht, für viele Gäste ein Grund, ihren Besuch in diesem Restaurant auf den Freitag zu legen. Zur Zeit machen die Musiker jedoch eine Pause, die bis zum Januar dauern wird. Wenn die Jazzabende wieder beginnen, werden wir sie informieren.

(UM, 05. Dez. 2014)

 

Rekordtrüffel

Trüffeln sind, wie jedermann weiß die teuersten und begehrtesten Pilze, die es gibt. Anders als die Feld-, Wald- und Wiesenpilze, die für den heimischen Herd gesucht werden, sind diese Edelpilze viel zu schade, um sie selbst zu essen, sie werden verkauft und das zu Preisen, die meist nur hinter der vorgehaltenen Hand genannt werden. Und es gibt noch eine Besonderheit: diese Pilze wachsen in der Erde, man muss sie also aufspüren, was, wie sich leicht denken lässt, nicht so einfach ist. Früher setzte man dafür besonders ausgebildete Schweine ein, die ihrem Besitzer oft Erkleckliches einbrachten beim Trüffelsuchen und –finden, weshalb diese Trüffelschweine auch meist einen anderen Lebenslauf hatten als ihre weniger begabten Artgenossen. Heute wir vornehmlich mit dazu ausgebildeten Hunden nach Trüffeln gesucht, wie es scheint mit so gutem Erfolg, dass die Zunft der Trüffelschweine darüber ins Hintertreffen geraten ist.

Dieser Tage wurde eine Trüffel von 753 Gramm gefunden, und zwar in einer trufferie sauvage, einem Bereich, in dem Trüffeln völlig wild heranwachsen. Es gibt auch Zonen,  in denen den Wachstumsbedingungen und –vorlieben der Trüffeln gezielt gefördert werden, aber die Rekordtrüffel, von der hier die Rede ist, hat ihr Gewicht ganz ohne menschliche Unterstützung zusammengebracht. Der höchst zufriedene Finder der Rekordtrüffel gibt sich zugeknöpft hinsichtlich der näheren Umstände und des Ortes seines Fundes. Die Prachttrüffel mit dem Rekordgewicht hat übrigens einen genau vorhersehbaren Weg vor sich: sie ist vom Restaurant Le Saprien in Sauternes gekauft worden, und wird dort zu den Gaumenfreuden der Gäste beitragen.

(C. Dowmont: Une truffe de 753 g, in: SUDOUEST, 1. Dez. 2014)

 

Trüffelauktionen

Auf der ersten Trüffelauktion des laufenden Saison in Jarnac (Charente) wurden 61 kg Trüffeln verkauft, und das zu  Preisen zwischen 250 und 450 Euro pro Kilogramm. Auf der ersten Auktion in Sarlat (Dordogne) wechselten 48 kg den Besitzer. Für die Experten sind das Vorzeichen für eine sehr gute Saison, deren Höhepunkt noch aussteht.

(61 kg de truffes vendus à Jarnac, in : SUDOUEST, 3. Dez. 2014)

 

 

Zufriedener Gemeinderat

Im Gemeinderat von Gayan-et-L’Hôpital ist man zufrieden, eigentlich rundum. Das sich dem Ende zuneigende Jahr hat keine unliebsamen Überraschungen gebracht und die Gemeindefinanzen sind ein Muster an Ausgeglichenheit. Auf der Ratssitzung vom 26. November ging es um die Festsetzung der Gebühren für das kommende Jahr, soweit die Gemeinde dazu Entscheidungen zu treffen hat. Dabei wurden unter anderem die Gebühren für die Gîtes ruraux, die gemeindeeigenen Ferienhäuser um 2% angehoben. Eine ebensolche Erhöhung wurde  beschlossen für die Stellplatzgebühren auf dem Campingplatz in Le Gurp, die damit weiterhin preisgünstig bleiben. Die vollständige Gebührentafel für den Campingplatz liegt noch nicht vor, doch sollte anzunehmen sein, dass auch bei den noch nicht bekannten Tarifen die Veränderung gegenüber 2014 sich in der Größenordnung bewegen wird, wie sie für die Stellplatzkosten beschlossen wurde.

(M. Caporal : Conseil municipal : taxes et tarifs 2015, in : SUDOUEST, 1. Dez. 2014)

 

Schlechte Aussichten für Dieselfahrzeuge

Der französische Premierminister M. Valls hat in seiner Rede zum Abschluss der Umweltkonferenz deutliche Worte gefunden, die die Zukunft der Dieselfahrzeuge auf französischen Straßen in keinem günstigen Licht erscheinen lassen. Der Premierminister erklärte, der Dieselmotor sei lange in Frankreich begünstigt worden, doch das sei falsch gewesen. Diese fehlerhafte Bevorzugung müsse abgebaut werden und dabei sollten vornehmlich Instrumentarien eingesetzt werden, die über Steuern die Verbraucher zu umweltschonenderem Verhalten bewegen. Damit ist klar, dass die Preise für Dieselkraftstoffe an den Zapfsäulen über kurz oder lang zulegen werden.

(Le gouvernement pointe le diesel du doigt, in : SUDOUEST, 29. Nov. 2014)