Médoc-Notizen 2010/III
Médoc-Notizen 2010/III: Sept. -Dezember 2010
September 2010
Dicke Fische
Die Polizei im Département Gironde war wieder erfolgreich beim Aufspüren von Drogenschmugglern. Diesmal gelang es, rund 800kg Cannabis aus dem Verkehr zu ziehen, die einen Marktwert von rund 4 Mio Euro darstellen. Neben dem Rauschgift wurden Waffen, Autos und größere Geldbeträge konfisziert, die offensichtlich aus dem Drogenhandel stammen.
(Un réseau de cannabis démantelé en Gironde, in : SUD OUEST, 30. Sept., 7.14h, elektron. Ausg.)
Chinesen-Träume
Seitdem die Chinesen es dürfen, leben sie ihre Reisleust aus. Besonders beliebt sind nach Auskunft der Leitung der Vereinigung der chinesischen Reiseagenturen für Europa Ziele in Frankreich. An der Spitze des Interesses steht dabei das „goldene Dreieck“, Bordeaux (Wein), Limoges (Porzellan) und Cognac.
Im Jahr 2009 haben mehr als 1 Mio Chinesen Europa besucht, davon waren mindestens 700.00 (auch) in Frankreich. Nach vorläufigen Erhebungen hat die Zahl chinesischer Besucher in Frankreich in der ersten Hälfte des Jahres 2010 um 20% zugenommen und für zufriedene Mienen in der Tourismusbranche gesorgt.
(V. Dewitte: La Chine passe à l’Ouest, in SUD OUEST, 30. Sept., 6.00h, elektron. Ausgabe)
Erdbeben
Am 28. September bebte auf der Île d’Oléron die Erde. Nicht nur ein bisschen, sondern richtig. Die Seismologen registrierten ein Beben der Stärke 4,5 auf der Richter-Skala, und die Inselbewohner hörten einen Knall und spürten, dass die Wände wackelten. Schäden gab es nicht, abgesehen von einzelnen kleineren Rissen im Mauerwerk.
Die Bewohner der Insel leben damit, dass bei ihnen immer wieder mal die Erde zumeist leicht ins Wanken gerät. Am 22. Juli dieses Jahres gab es z. B. einen Erdstoss der Stärke 2,2, der allerdings nur für wenig Aufregung sorgte. Ältere erinnerten sich dabei an ein durchaus kräftiges Beben, das 1972 mit der Stärke 5,7 für eine Reihe von Schäden an Gebäuden sorgte.
Der Grund dafür, dass die Insel für französische Verhältnisse oft mit kleineren oder größeren Erdbeben konfrontiert ist, liegt in einer noch wenig erforschten Bruchkante, die wahrscheinlich in Verlängerung der Mündung der Charente verläuft, insgesamt aber noch nicht präzise kartiert ist.
(S. Cottin: Séisme de 4,5 sur l’échelle de Richter sur l’île d’Oléron, in: SUD OUEST, 29. September 2010)
Gefahr
Die flavescence dorée (goldgelbe Vergilbung) ist eine Krankheit, von der Weinstöcke im Süden und Südwesten Frankreichs befallen werden können. Es ist die einzige Weinkrankheit, die sofort gemeldet werden muss, weil sie hochgradig gefährlich ist. Befallene Rebstöcke sterben schnell ab, sie können nicht gerettet werden. Einzige Gegenwehr gegen die Ausbreitung der Krankheit ist das Entfernen der angegriffenen Pflanzen. Sind 20% oder mehr der Rebstöcke attackiert, muss das gesamte Weinfeld gerodet werden. Bislang sind im Médoc aber nur einzelne Weinstöcke gefunden worden, die von der flavescence dorée befallen waren. Die ersten Fälle wurden Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre entdeckt. 2008 wurden in Macau und Saint-Christoly einzelne Befallsbefunde gemeldet, im letzten Jahr gab es eine Meldung aus Pian-Médoc.
Die Erkrankung wird übertragen durch den Transport befallener Pflanzen oder durch die Rebzikade, auf die, sobald das Auftreten der Erkrankung festgestellt wird, Jagd gemacht wird mit chemischen Mitteln, die jedoch nicht ganz unproblematisch sind. Daher werden Bestände, in denen der Verdacht auf das Auftreten der flavescence dorée besteht, erst durch intensive Inspektion untersucht, bevor die Chemie zum Einsatz kommt. In diesem Jahr werden 1800 ha zu Fuß von eigens dafür ausgebildeten Experten unter die Lupe genommen und zwar in Saint-Estèphe, Saint-Christoly, Saint-Ysans, Le Pian, Macau und Blanquefort
(À l’assaut de la cicadelle, in : Journal du Médoc, 24. Sept. 2010)
Fährpause
Die Fähre Blaye-Lamarque ist bis zum 2. Oktober einschließlich wegen Überholungsarbeiten außer Dienst. Es gibt einen eingeschränkten Ersatzdienst mit der „Trousse chemise“, die allerdings nur Fußgänger und Fahrräder transportieren kann. Die Fährzeiten werden nicht verändert.
(Le bac fermé jusqu’à ce weekend, in: SUD OUEST, 29. September)
Wie jedes Jahr
Mal etwas früher, mal etwas später beginnt die Weinlese im Médoc. In diesem Jahr hat sie für die frühen Lagen bereits begonnen, für die etwas späteren wird sie in den nächsten Tagen anfangen. Überall ist man zufrieden, dass die Ernte ohne Zeitdruck angegangen werden kann, weil die Trauben allerorten gesund sind und keine Gefahr besteht, dass die Qualität der Früchte gefährdet ist durch Krankheiten oder Fäulnis. Bezüglich der Klasse des neuen Jahrgangs sind Aussagen natürlich verfrüht, aber trotz der durch die Trockenheit im Sommer bedingten kleineren Trauben rechnet man mit einer guten Qualität des neuen Jahrgangs.
Bei den in der Weinlese Beschäftigten erwartet man einen Rückgang um 10 bis 15% gegenüber dem Vorjahr. Hauptursache dafür ist die weiter voranschreitende Mechanisierung der Weinleseverfahren. Insgesamt werden mehr Saisonkräfte aus osteuropäischen Ländern eingestellt, die deutlich geringere Löhne fordern als einheimische und zudem wenig Ansprüche an die Arbeitsbedingungen stellen.
(B. Chaix : Une récolte sans pression, in : SUD OUEST, 29. Sept. 2010)
Ministerbesuch
In und um Bordeaux tut sich einiges im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge, aber es läuft nicht alles reibungslos. Vor allem finanzielle Probleme und Widerstand aus den Reihen der Umweltschützer sorgen hier für Verzögerungen. Vor diesem Hintergrund ist der Besuch des Verkehrsministers in Bordeaux zu sehen, der versuchen will, erst die Finanzierung der neuen Bahnlinien zu sichern. Für die Neubaustrecke Tours-Bordeaux, die insgesamt rund 7 Milliarden Euro kosten wird, werden 1,7 Milliarden von den Gemeinden entlang der Strecke erwartet, die die Vertreter der Kommunen jedoch nicht freiwillig und ohne Gegenleistungen hier und da herausrücken. Nun herrscht große Spannung, ob es dem Minister gelingt, die Widerstrebenden auf verbindliche Finanzierungsbeiträge festzulegen.
Der zweite Komplex betrifft die Fortführung der Hochgeschwindigkeitslinie über Bordeaux hinaus nach Toulouse und weiter nach Spanien, wo die Streckenführung immer wieder von mehreren Seiten und mit unterschiedlichen Begründungen in Frage gestellt wird. Auch hier erhofft man sich den entscheidenden Durchbruch vom Minister.
Nächster Komplex wird die Neugestaltung des Bahnhofs Saint-Jean und seines Umfeldes in Bordeaux sein. Der Bahnhof soll bald 20 Mio Reisende im Jahr empfangen, derzeit sind es rund 9 Mio. Die Neugestaltung des Bahnhofsviertels, wo ein großzügiges Geschäfts- und Wirtschaftszentrum verbunden mit viel neuem Wohnraum entstehen soll, ist nach staatlichen Aussagen ein Unternehmen von nationalem Interesse. Folglich muss der Staat sich finanziell engagieren, um die Bauarbeiten voranzubringen. Angesichts des Programms ist nicht anzunehmen, dass der Minister Zeit haben wird für die angenehmen Seiten eines Bordeaux-Besuchs.
(J.-B. Gilles: LGV : Borloo prend le train en marche, in: SUD OUEST, 28. Sept. 2010)
Künster-Trio in Euronat
Ein besonders mit dem Médoc verbundenes Künstler-Trio stellt bis zum 3. Oktober seine Werke in Euronat (Salle 5 Art Théma) aus. Gérald Tron, ein Aquarellist „hyperréaliste“, besitzt in Lesparre eine Galerie, von der aus er seine Streifzüge durch das Médoc unternimmt, die ihn immer wieder mit neuen Motiven und Ideen versorgen.
Catherine Hairon-Pailhassar lebt in Hortin. Sie gehört der Vereinigung Les Indépendants plasticiens in Bordeaux an und sucht einen eigenen Weg des künstlerischen Ausdrucks.
Thierry Audibert wohnt in Jau-Dignac. Er läßt sich mit Vorliebe von den indianischen Kulturen Amerikas inspirieren, was sich in Malereien und Skulpturen niederschlägt.
Die Ausstellung ist von 10.30 h bis 18.00h geöffnet. Eintritt frei.
(M.C.: Trio d’artistes à Euronat, in: SUD OUEST, 28. Sept. 2010)
Touristen-Bilanz
Die Geschäftsleute in Hourtin, Lacanau und Umgebung haben eine erste Bilanz für die abgelaufene Saison gezogen, die sie insgesamt als mittelmäßig einstufen. Dabei habe es zahlenmäßig etwa so viel eTouristen gegeben wie im Vorjahr, die jedoch ihre Portemonnaies insgesamt weniger weit aufgemacht hätten. Die Aufenthaltsdauer der Touristen in der Ferienregion habe im Durchschnitt abgenommen. Dabei sei der größte Zustrom um den Monatswechsel Juli-August zu verzeichnen gewesen.
(V. Barros: Des touristes nombreux mais moins dépensiers, in : SUD OUEST, 27. Sept. 2010)
Fertiggestellt
Nach längeren Bauarbeiten während des Sommers steht die zweite Start- und Landebahn des Flugplatzes Bordeaux-Mérignac seit kurzem wieder für den Flugverkehr zur Verfügung und erhöht damit die Leistungsfähigkeit des Airports bertächtlich. Die durchgeführten Bauarbeiten gehören zu einem Paket von Maßnahmen, die seit 2008 laufen und 2011 abgeschlossen werden sollen. Dabei werden rund 20 Mio Euro verbaut. Die nächste Maßnahme betrifft die Hauptlandebahn, die ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht werden soll. Danach wird noch die Signalbefeuerung grundlegend erneuert.
(O. Delhoumeau: Les avions retrouvent leurs deux pistes, in: SUD OUEST, 26. Sept. 2010)
Weiterstreiken
Der Widerstand gegen die von der französischen Regierung geplante Anhebung des Eintrittsalters in die Rente scheint zum Dauerläufer zu werden. Auch wenn die hinter den Protesten stehenden Gewerkschaften und Gruppierungen in mancherlei Dingen uneins sind, sind sie sich einig, dass die Protestbewegung auf den Strassen fortgesetzt werden soll. Nächste Termine sind der 2. und der 12. Oktober. Was dabei bestreikt und durcheinandergebracht wird, ist derzeit noch nicht in allen Einzelheiten bekannt, aber man sollte sich auf Störungen in allen Bereichen des Verkehrs einstellen.
(J.-P. Deroudille : Retraites : manifestations le 2 et 12 octobre, in : SUD OUEST, 25. Sept. 2010)
Gegen die Raupen
Im Südwesten Frankreichs sind die Raupen der Kiefernprozessionsspinner wahrhaft unerfreulich und zudem für viele empfindliche Zeitgenossen eine echte Plage wegen der von ihnen verursachten Hautreizungen, gegen die es kein durchschlagend wirksames Gegenmittel gibt. In früheren Jahren wurde die unerwünschten Raupen aus der Luft mit chemischen Mitteln bekämpft, ziemlich erfolgreich, aber mit Nebenwirkungen vielfacher Art, die ebenfalls problematisch waren. In der Folge ging man zu einer reduzierten Bekämpfung vom Boden aus, was jedoch deutlich weniger Wirksamkeit zeigte, wie die zuletzt rasant angestiegenen Zahlen der Raupen zeigten.
Die zunehmenden Klagen haben jetzt zu einem Umdenken bei den Behörden geführt und zum Beschluss, wieder eine großflächige Kampagne gegen die Raupen durchzuführen. Dazu soll die gesamte Region Aquitanien von Le Verdon bis zur spanischen Grenze aus der Luft besprüht werden mit einem sparsam dosierten Mittel (Foray 96 B, 2 kg pro Hektar), das zudem nur die Raupen des Kiefernprozessionsspinners schädigt und vernichtet, andere Lebewesen sowie die Umwelt und Gewässer jedoch nicht beeinträchtigt. Das Mittel blockiert den Fresstrieb der Raupen und führt nach wenigen Tagen zu ihrem Tod. Entsprechend den geltenden Sicherheitsstandards für das Überfliegen von bewohnten Gebieten erfolgt die Sprühaktion mit zweimotorigen Hubschraubern, die mit zwei Piloten bemannt sind. Die Aktion ist am 17. September gestartet worden. Sie soll zügig durchgeführt werden, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.
(M. Bonnecaze: Traitement contre les chenilles processionnaires, in SUD OUEST, 22. Sept. 2010 und : Halte à la chenille processionnaire, in : SUD OUEST, 17. Sept. 2010
Weinpreise
Wein ist ein Gut, das Kosten verursacht. Daher kostet es mehr oder weniger, wenn man Wein kauft. Ein Weinhändler im Bordelais hat sich den Spaß gemacht, die Entwicklung der Weinpreise in Beziehung zu setzen zum Preis des SUD OUEST. Er entdeckte Erstaunliches. Mit Hilfe eines Weinkatalogs von 1954 hat er Verkaufspreise für „normale“ und Spitzenweine des Bordelais zusammengetragen und sie in Beziehung gesetzt zum Preis des SUD OUEST. Dabei kam heraus, dass die Weine teurer waren als der SUD OUEST (was niemand verwundern kann), aber die Unterschiede zwischen „normalen“ und Spitzenweinen waren auffällig. Kostete 1954 ein „normaler“, aber guter Bordeaux den 6,3-fachen Preis des SUD OUST, musste man 2010 nur noch das Dreifache eines SUD OUEST aufwenden, um einen solchen Wein zu erwerben.
Anders bei den absoluten Top- und Spitzenweinen: Ein grand cru classé wechselte 1954 für den Gegenwert von 30 SUD OUEST den Besitzer, heute muss man den 1300-fachen Wert des SUD OUEST auf den Ladentisch legen, um einen solchen Wein zu erwerben.
Hinter diesem Befund stecken seriöse Probleme: Den „normalen“ Weinbaubetrieben geht es nicht gut. Ihre Erlöse sind mehr und mehr geschrumpft, und eine Trendwende ist nicht in Sicht.
(Vins de Bordeaux : Le dérapage des grandes bouteilles, in : SUD OUEST, 23. Sept., 11,23h, elektron. Ausgabe)
Ohne Zukunft?
Das diesjährige Reggae-Festival in Saint-Sauveur hat 46.000 Besucher angezogen, allerdings auch Unzufriedenheit erzeugt, weil z.B. die Aufräumarbeiten nicht so verlaufen sind, wie erwartet worden war. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für einen Runden Tisch, der im Oktober in Cissac stattfinden soll und auf dem entschieden wird, ob das Festival im kommenden Jahr im Médoc bleibt oder nicht. Die Veranstalter haben Fühler in verschiedene Richtungen ausgestreckt, um einen geeigneten Durchführungsort zu finden, doch bislang ist nichts konkret. Am weitesten gediehen scheinen Erkundungen in Gaillan, wo man einen 200 ha großen Hof gefunden hat, der geeignet wäre. Allerdings formiert sich dagegen Widerstand in der Bevölkerung, die schon 200 Unterschriften gegen das Projekt zusammengebracht hat. Der Bürgermeister ist darüber nicht gerade erfreut, und die Veranstalter machen kein Hehl aus ihrer Bereitschaft, das Festival außerhalb des Médoc durchzuführen.
(J.Lestage: La presqu’île pourrait perdre son Sun Ska, in SUD OUEST, 22. Set. 2010)
Aktionstag
Am 23. September findet der von den Gewerkschaften angekündigte neue Aktionstag gegen die Pläne der Regierung zur Anhebung der Altersgrenze für den Rentenbeginn statt. In einer Leserumfrage ds SUD OUEST erklärten 42,5% der Befragten, die geplanten Aktionen seien Zeitverschwendung, da das Gesetz bereits beschlossen sei. 32% meinten, man müsse den Druck auf die Regierung fortsetzen, damit die geplanten Reformen zurückgezogen würde, und 25,5% der Leser vertraten die Meinung, man könne durch die Mobilisierung der Massen erreichen, dass das Regierungsvorhaben modifiziert würde.
(Appel à témoignages : vos raisons pour manifester, ou non, à nouveau, in SUD OUEST, 22. Sept. 2010)
So nicht
Die Anzeige einer Immobilienagentur aus Bordeaux, die unter anderem eine Stripteaseuse in Berufskleidung zeigte, (http://www.touspromoteurs.com/ ) ist von der Ethik-Jury für Werbung gerügt und damit so gut wie aus dem Verkehr gezogen worden. Die Jury begründete ihren Spruch damit, dass es keinen nachvollziehbaren Bezug zwischen der Zurschaustellung einer Stripteaseuse und einem Immobilieninvestment gebe. Stimmt so, auch nach längerem Nachdenken.
(M.Monteil: La campagne publicitaire mettant en scène une stripteaseuse bordelaise doit cesser, in : SUD OUEST, 21. Sept., 18.25h, elektron. Ausgabe)
Weitermachen
Alain Juppé, Maire von Bordeaux, wird seit geraumer Zeit als Kandidat für ein Ministeramt bei der nächsten Kabinettsumbildung in Frankreich gehandelt. Angesichts des politischen Gewichts des Bürgermeisters der Stadt an der Garonne keine Überraschung. Die nahezu einige Unklarkeit bestand darin, ob Juppé nach Übernahme eines Ministeramts Maire von Bordeaux bleiben würde oder nicht. Er wird, so ließ er jetzt erklären. (L. Bosedcker :Même s’il entre au gouvernement, Alain Juppé restera maire de Bordeaux, in : SUD OUEST, 21. Sept. 17.43h, elektron. Ausgabe)
Unerfreulich
Das Sportgelände La Garosse in Saint-Sauveur ist seit dem Reggae-Festival im August unbenutzbar. De Behörden haben Aktivitäten von Schulen auf dem Gelände untersagt. Grund sind die nicht ordentlich erfolgten Aufräumarbeiten nach dem Festival. Immer noch liegen vielerorts Glasscherben und Flaschenverschlüsse auf dem Boden, nicht zu reden von den unzähligen achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen. Die Veranstalter haben ein Reinigungsunternehmen mit dem Säubern des Geländes beauftragt. Nun suchen vier Arbeiter die 10 ha große Rasenfläche ab und sammeln alles ein, was dort nicht sein sollte. Bis zum Abschluss der Arbeiten müssen Schulen und Sportvereine auf das gewohnte Gelände verzichten. Und dabei hatte das Festival unter dem Begriff der Umweltverantwortlichkeit stehen sollen. Scheint bei vielen Teilnehmern nicht angekommen zu sein.
(J. Lestage: Le Sun Ska laisse la plaine des sports impraticable, in : SUD OUEST, 21. Sept. 2010)
Position vier
Die Institution, die Kongresse, Messen und Ausstellungen in Bordeaux organisiert (CEB: Congrès et expositions de Bordeaux) ist zufrieden damit, dass Bordeaux auf Platz vier der französischen Städte steht, wenn es um die Ausrichtung solcher Veranstaltungen geht. Damit ist eine regelrechte Erfolgsgeschichte beschrieben, denn noch vor zehn Jahren tauchte Bordeaux in den einschlägigen Statistiken nicht im Vorderfeld auf. In der weltweiten Rangliste hat sich Bordeaux um 49 Plätze auf Position 79 vorgeschoben. Trotz der Zufriedenheit will man aber noch mehr erreichen, zumal die dafür benötigten Einrichtungen zur Verfügung stehen.
(J.-P. Vigenaud : Bordeaux, quatrième ville de congrès, in : SUD OUEST, 21. Sept. 2010)
Nachspiel
Der besonders in der Vendée verheerende Orkan Xynthia, der damals eine Spur von Tod und Verwüstung gelegt hatte, hat aus verständlichen Gründen Nachwirkungen, die eine Wiederholung der Katastrophe verhüten sollen. Unmittelbar nach dem Unwetter war beabsichtigt, einen großen Teil der überschwemmungsgefährdeten Gebiete für die Bebauung zu sperren und dort bestehende Gebäude abzubrechen. Nach kräftigen Protesten ist die Zone, in der künftig keine Wohngebäude stehen sollten, immer weiter verkleinert worden. Waren anfangs rund 600 Wohngebäude zum Abriss bestimmt, sind es jetzt immerhin noch knapp 500. Ob damit schon das letzte Wort in dieser Angelegenheit gesprochen ist, ist nicht sicher.
(Xynthia: un rapport revoit à la baisse le nombre de maisons à exproprier en Vendée, AFP und SUD OUEST, 21. Sept. 2010)
Bauarbeiten
Der Boulevard des Quais in Bordeaux muss gegenüber der Place de la Bourse saniert werden, weil der Fahrbahnbelag überholt werden muss. Die Arbeiten sollen sich bis zum 17. Oktober hinziehen. Bis dahin sind, besonders im Berufsverkehr, Störungen des Verkehrsflusses unvermeidlich. Wer kann, sollte diesen Bereich meiden.
(Perturbations sur le boulevard des quais face à la place de la Bourse, in: SUD OUEST, 20. Sept. 2010,1945h, Internet-Ausg.)
Neues Geldstück
Eine neue versilberte Münze im Wert von 10 Euro ist in der staatlichen Münze von Paris in 4 Mio Exemplaren geschlagen worden. Sie zeigt die Symbole der 22 Regionen Frankreichs und der vier Übersee-Départements. Hinter der Entscheidung, diese Münze zu prägen, stehen Überlegungen, den Franzosen den Euro näherzubrigen. Erhälltich ist die neue Münze ab sofort in allen bureaux de presse.
(L’essentiel de la journée en cinq titres, SUD OUEST, 20. Sept. 18.45, Internet-Ausg.)
Trendwende?
Die Fußballer der Girondins aus Bordeaux haben bei ihrem Heimsieg (2:0) über Lyon gezeigt, dass mit ihnen noch zu rechnen ist. Sie stehen jetzt auf dem 13. Platz der Tabelle, 6 Punkte hinter den beiden Spitzenreitern Saint-Étienne und Toulouse. Vom ersten Abstiegsplatz trennen sie allerdings nur zwei Punkte. Der ehemalige Spielmacher der Girondins, Yoann Gourcuff, erst im August von Bordeaux nach Lyon gewechselt, wurde mit Pfiffen begrüßt und lieferte ein schwaches Spiel ab.
(UM 20. Sept. 2010)
Jubiläum
In Le Porge feiert man den 100. Jahrestag der Errichtung der Mairie, eine Festlichkeit, die andernorts kaum so begangen würde, weil dort für gewöhnlich dieses Ereignis viel länger zurückliegt. Le Porge ist eine vergleichsweise junge Ortschaft, die erst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand. Vorher hatte es dort nur spärlich belebte Weidegründe gegeben, durch die vereinzelte Hirten auf Stelzen zogen. Mit der staatlich verordneten Aufforstung der Küstendünen kamen in das Gebiet der heutigen Gemeinde Le Porge Harzsammler und Waldarbeiter, die sich ärmliche Hütten errichteten. Unter Napoleon III. verpflichtete der Staat die Orte im Dünengürtel zur Aufforstung, für die die armen Gemeinden in der Regel nicht die Mittel hatten. Daher finanzierte dann der Staat, machte sich allerdings zum Eigentümer der Waldungen. So auch in Le Porge. Als der Staat Waldflächen verkaufen wollte, die ihm grundbuchmäßig gar nicht gehörten, zog die Kommune vor Gericht und gewann unerwartet den Prozess. Das war der Grundstein zu unerwartetem Reichtum für Le Porge, das in der Folge zu einer der wohlhabendsten Gemeinden in der Region aufstieg. 1883 konnte eine Kirche gebaut werden, 1906 eine Arztpraxis, zwei Jahre später wurde das Château Bachot gekauft, um die Schule des Ortes unterzubringen, und 1910 wurde eben die erwähnte Mairie eingeweiht. 1901 war die Gemeinde schuldenfreie Besitzerin ihrer Dünen und Waldflächen. 1923 wurde der Ort als erster der Gegend an das Stromnetz angeschlossen, mit fortschrittlichen 220 Volt. Der Wohlstand reichte sogar aus, die Elektrifizierung von Lège und Arès zu finanzieren, allerdings nur mit billiger zu errichtenden 110 Volt. 1950 wurde der Wasserturm gebaut und jedem Haushalt aus der Gemeindekasse ein Wasserhahn samt Anschlusskosten spendiert. Danach folgten die Errichtung eines Camping municipal, der Bau der Kanalisation, neue Schulen und Siedlungen. Heute setzt die Gemeinde auf Umweltfreundlichkeit und kompensiert damit die immer noch spürbaren Folgen eines Waldbrandes, der 1989 2.600 ha Kiefernbestände vernichtete.
(M. Mano: Le Porge, un siècle d’histoire, in: SUD OUEST, 18. Sept. 2010)
Umfrage
Eine im Auftrag des SUD OUEST durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IFOP ermittelte, dass 71% der Franzosen meinen, das Bild ihres Landes im Ausland habe sich in den letzten Wochen verschlechtert, 2% finden, es habe sich verbessert, und 27% finden, es habe sich nicht verändert.
(SUD OUEST, 18. Sept. 2010
Ungewöhnlich
Im Sommer waren in Bordeaux bislang bei schönem Wetter Touristen eher seltene Exemplare, da die meisten es vorzogen, dem Standleben zu frönen. In diesem Jahr war dies offenbar anders, denn erstmals gab es auch bei strahlendem Sonnenschein touristisches Gedränge. So berichtete das Office du Tourisme von Tagen mit über 4.000 Besuchern im Juli und August. Renner bei den besuchten Sehenswürdigkeiten war in diesem Jahr das Palais Gaillan, wo siebenmal mehr Besucher gezählt wurden als in den vorhergehenden Jahren. Anziehungspunkte waren auch der Tour Pey-Berland, der Glockenturm der Kathedrale Saint-André, wo an manchen Tagen im August 8.000 Besucher registriert wurden, die lange Wartezeiten in Kauf nahmen, um Bordeaux von oben betrachten zu können. Ähnlich sah es am Turm von Saint-Michel aus. Besucher drängten sich auch im Grand Théâtre und an der Porte Cailhau. Meist ausverkauft waren die nächtlichen Besichtigungstouren im offenen Bus, und schließlich konnten auch die Museen einen beträchtlichen Besucherzuwachs verzeichnen: 17% mehr als im Vorjahreszeitraum. Warum die Touristenströme in diesem Sommer anders orientiert waren als zuvor, ist noch ein Geheimnis, aber Erklärungen werden sich bei genauerem Hinsehen sicher finden lassen.
(I. Castéra: Tourisme: Voyage dans l’hypercentre de Bordeaux, in: SUD OUEST, 17. Sept. 2010)
Abgeblasen
Vögel oder Windkraftanlagen? Auf diese Formel reduzierte sich die Entscheidung, ob vor der Küste der Charente-Maritime ein großer Windkraftanlagen-Park gebaut werden sollte oder nicht. Er soll nicht, so die kürzlich getroffene Entscheidung des Staates. Die Entscheidung fiel zugunsten der in dem geplanten Baugebiet besonders großen Artenvielfalt der Vogelwelt und gegen ein energiepolitisch durchaus erwünschtes Projekt, bei dem 20 Windkrafträder von je 5 MW Leistung aufgestellt werden sollten. Grundlage des Baustops ist die Erklärung eines Gebietes von 800.000 ha vor der Küste der Charente-Maritime zur Zone de protection spéciale (ZPS, Zone unter besonderem Schutz), in dem Anlagen der geplanten Art nicht errichtet werden dürfen.
(Th. Brosset: Coup d’arrêt au projet d’éoliennes off-shore en Charente-Maritime, in : SUD OUEST, 16. Sept. 2010)
Der Wein der Zukunft
Der bekannte Oenologe Michel Rolland diskutierte mit Studenten der l’INSECC, einer Fachschule in Bordeaux für alles, was mit Wein zu tun hat, darüber, ob und wie sich der Weingeschmack bis zum Jahr 2050 entwickeln und ändern wird. Nach Ansicht von M. Rolland werden die Fortschritte auf dem Gebiet der Oenologie manches möglich machen. Für wahrscheinlich hält er, dass Weine den Geschmacksvorlieben in bestimmten Regionen angepasst werden. Dann könnte z. B. Wein für den indischen Markt etwa einen leichten Curry-Geschmack bekommen, weil die dortigen Abnehmer auf diesen Geschmack eingestellt sind. Wenn der Markt es verlangt, werden sich die Winzer sicherlich weitgehend nach den Wünschen der Käufer richten, so wie Coca Cola sein Produkt den Geschmacksvorlieben der jeweiligen Märkte anpasst. Michel Rolland hofft aber, dass die traditionellen Geschmacksrichtungen und der Qualitätsstandard der Bordeaux-Weine bewahrt werden können. Vielleicht kommt aber alles anders, denn, wie man weiß, Prognosen haben ihre Tücken.
(Denis L’HERM, Le vin du futur façon, in:SUDOUEST, 5. September 2010)
Eine fehlt
An vielen Stellen Europas suchen in diesen Tagen Kühe ihre Winterquartiere auf. Auch in Bordeaux ist Bewegung unter die paarhufigen Wiederkäuer gekommen, die seit mehr als vier Monaten überaus friedlich und umweltfreundlich als lebensgroße und phantasiereich bemalte Skulpturen das Stadtbild belebt haben. Sie versammeln sich zu einem letzten gemeinsamen Auftritt, auf dem sie dann zu Preisen ab 3000 Euro, pro Kuh, versteht sich, neue Besitzer finden sollen. Damit sie sich von der besten Seite zeigen können, werden sie vorher noch aufgehübscht, was nach den vielen Hautkontakten mit kleinen und großen Passanten angezeigt ist. Der Erlös der Versteigerung geht in die Kasse der Banque alimentaire und kommt damit sozial schwachen Bewohnern von Bordeaux zugute. Ein Schatten fällt jedoch auf das Ende der Cow parade: eine Kuh namens Marine fehlt, sie wurde am 6. oder 7. August gekidnappt und ist seitdem verschwunden. Bis jetzt gibt es weder Bekennerschreiben noch Lösegeldforderungen, die Kuh ist einfach weg.
(E. Latry: Cow parade: L’heure de la transhumance, in: SUD OUEST, 14. Sept. 2010)
Terminänderung : Die ursprünglich für den 13. Oktober angekündigte Bunkerführung wird aus technischen Gründen auf den 12. Oktober vorverlegt. Mehr: –>Veranstaltungen
Marine-Museum
In einem großen Gebäudekomplex, der am Rand des Hafenbeckens Nr. 1 in Bordeaux errichtet werden wird, soll auf 4.000 m² ein Marine-Museum eingerichtet werden. Die Eröffnung ist für 2013 geplant. Damit wird es in Bordeaux nach längerer Unterbrechung wieder ein Museum dieser Art geben. Der inzwischen nur noch Eingeweihten bekannte Vorgänger war an der place de la Bourse untergebracht, schloss aber schon 1977 seine Pforten. Damals wurden die Bestände der Sammlungen nach Paris überführt. Ob etwas davon zurückkommt, ist zur Zeit noch nicht geklärt.
(M. Montell: Un musée de la marine à Bordeaux-Bacalan en 2013, in : SUD OUEST, 13. Sept. 2010)
Zwei auf einen Streich
Am 10. September wurde in Lesparre eingeweiht. Weil sich die Gelegenheit bot, gleich zweimal. Erst war der neue Kreisverkehr dran, den es zwar schon einige Zeit gibt, namenlos jedoch. Das hat sich mit einem beträchtlichen Aufgebot von sechs Rednern und in Anwesenheit prominenter Politiker, allen voran der Präsident der Région Aquitaine, jetzt geändert. Der rond-point heißt von nun an Coeur de presqu’île.
Danach ging es zum Bahnhof, dessen Modernisierung und Aufpolierung ebenfalls mit festlichem Gepränge begangen wurde. Das letzte Wort hatte der in Lesparre residierende Unterpräfekt, der es sich nicht nehmen ließ, seine bereits anderenorts geäußerte Prognose für die Zukunft der Stadt zu wiederholen: 5.000 Arbeitsplätze, 10.000 Einwohner, und das im Jahr 2020. Einzig gewiss daran ist, dass das Jahr 2020 arithmetisch korrekt kommen wird. Bei den Einwohnern und den Arbeitsplätzen wird man sehen, ob die den Worten des Amtsträgers folgen oder nicht.
(S. Dubost: La gare et le rond-point ont été inaugurés, in : SUD OUEST, 13. Sept. 2010)
70 Jahre Lascaux
Vor 70 Jahren wurde von vier Kindern die heute weltbekannte Grotte von Lascaux entdeckt. Nach dem Krieg wurde sie wegen der in ihr gefundenen einzigartigen steinzeitlichen Höhlenmalereien zu einem Anziehungspunkt erster Ordnung für Touristen aus aller Welt, was der Grotte und ihrem fragilen Innenleben allerdings schlecht bekam. Die 18.000 Jahre alten Malereien ertrugen die Ausdünstungen der vielen Touristen nicht. Die Grotte wurde geschlossen und man überlegte, was zu tun sei. Ausweg war ein Faksimile, das man in der Nähe der Originalhöhle unterbrachte und das dem größten Teil des Vorbildes mit einzigartiger Präzision nachgebildet war.
Anlässlich der 70jährigen Wiederkehr der Entdeckung stattete jetzt der französische Staatspräsident der Original-Grotte einen Besuch ab und kam zu demselben Ergebnis wie vor ihm Tausende anderer Besucher, die sich jedoch mit der Nachbildung zufrieden geben müssen. Er habe, so sagte er, den Eindruck gehabt, in einer Kathedrale zu sein. Verständlich, aber nicht sehr originell, gilt die Grotte von Lascaux bei begeisterten Fachleuten in einem gut gewählten Vergleich doch als die „Sixtinische Kapelle der Vorgeschichte“. Der Präsident kam in Begleitung seiner Frau und von rund 100 Demonstranten, die auch bei dieser Gelegenheit ihre Unzufriedenheit mit der Politik der Regierung zeigten.
(UM ; AFP und : En visite à Lascaux, in: SUD OUEST, 12. Sept. 2010)
Dreharbeiten in Montalivet
Wer behauptet, dass in der Nachsaison in Montalivet nichts los sei, ist offenbar nicht informiert. Am letzten Wochenende gab es mehrere sportliche Wettbewerbe: Rugby und die Master Longboard Meisterschaft. Und im Restaurant La Part des Anges war die Filmwelt zu Gast und drehte dort die letzten Szenen des Films l’Oiseau mit Sandrine Kiberlain, Clément Sibony und Bruno Todeschini, der 2011 in die Kinos kommt.
Für den Film, der das Leben einer Frau beschreibt, die zusammen mit einem Freund ein Restaurant führt, suchte das Produktionsteam nach sechswöchigen Dreharbeiten in Bordeaux ein passendes Lokal im Médoc für die letzten Szenen. Man fragte in La Part des Anges in Montalivet an, dessen Besitzer Stephanie und Laurent dem Anliegen der Filmleute, ihnen ihr Haus für ihre Arbeit zu öffnen, gern entsprachen.
In der nächsten Woche werden die Abenteurer von Koh-Lanta in Montalivet erwartet. Wie man sieht, ist die Saison für besondere Ereignisse in Monta wirklich noch nicht zu Ende.
(Lyne Llobell, Un tournage de film à Montalivet, in : SUDOUEST, 7. September 2010)
Partnerschaft
Nur wenige wissen es, aber es ist nicht zu bestreiten: Die Garonne ist spanischen Ursprungs. Sie entspringt im Massiv der Maladeta auf dem Boden der Gemeinde Naut Aran. Und in diesem Ort entstand die Idee, eine Partnerschaft einzugehen mit dem der Girondemündung nahen Le Verdon. Da solche Dinge den Instanzenweg einzuhalten haben, wandte sich der „Erfinder“ dieser Idee an den Bürgermeister von Naut Aranm, der den Gedanken engagiert aufgriff und sich an die Mairie von Le Verdon wandte. Dort fand man das Vorhaben auch gut, ein erster Besuch zum Kennenlernen hat stattgefunden, und jetzt ist man dabei, ein Statut zu entwerfen, mit dem die Partnerschaft zwischen den beiden durch die Wasser der Garonne verbundenen Orte konkrete Gestalt annehmen soll. Wegen der im kommenden Mai anstehenden Kommunalwahlen in Naut Aran will man nichts überstürzen, rechnet aber damit, dass bald nach diesem Ereignis die Partnerschaft offiziell aus der Taufe gehoben werden kann.
(M.Caporal: Négociation d’un jumelage avec un village espagnol, in: SUD OUEST, 11. Sept. 2010)
Noch ein Problem
Das Médoc ist eine Landschaft, in der es nicht nur viele Touristen gibt, sondern auch viel, viel Wild. Über den Vermehrungsfleiß der Kaninchen wurde schon berichtet, doch stehen sie mit ihren überaus erfolgreichen Bemühungen um Erhaltung ihrer Art nicht allein. Bei ihren noch längerohrigen Verwandten, den Hasen, sieht es ähnlich aus. Auch Hirsche und Rehe vermehren sich, dass es eine Art ist. Und nicht nur sie, auch Wildschweine gibt es im Übermaß ebenso wie Wildtauben. Nun könnte man sagen, gut so, Wild ist Natur und Natur ist immer gut. Könnte man sagen, wenn man nicht wüsste, dass auch Wild Futter braucht und sich dies gern dort holt, wo auch Menschen ernten wollen. Auch in den Kreisen, die nicht allem, was Jäger wollen und tun, kritikloses Wohlwollen entgegenbringen wächst die Überzeugung, dass einem unkontrollierten Zuwachs der Wildbestände begegnet werden muss. Einziges Mittel ist wohl die konsequente Bejagung nach vorheriger Festlegung von Kontingenten für die verschiedenen Wildarten. Erscheint machbar, hat aber einen Haken. Und der liegt bei den Jägern. Die gelten nämlich im Médoc zwar noch nicht als wirklich bedrohte Art, aber sie klagen massiv über Nachwuchsmangel. Wenn der nicht behoben werden kann, wird es über kurz oder lang mit Wildschäden Probleme geben, die das übertreffen, was bisher teilweise schon schmerzhaft wahrgenommen wird.
(J.Lestage : Il y a du gibier à gogo, in : SUD OUEST, 11. September 2010)
Viel Lärm um den Lärm
Zu einem offensichtlich geschickt gewählten Zeitpunkt äußern eine Reihe von Ratsmitgliedern aus den Gemeinden der CUB (Communauté urbaine bordelaise) Bedenken, dass die neue Hochge-schwindigkeitstrasse, auf der von 2016 an der TGV Tours-Bordeaux verkehren soll, im Stadtgebiet von Bordeaux zu laut für die Anlieger sein wird. Die Einwände werden einen Monat vor der Abstimmung geäußert, in der die Gemeinden der CUB den Beschluss über ihren Beitrag zur Finanzierung der neuen Strecke fassen sollen. Die Vorbehalte der zögernden Ratsmitglieder werden damit begründet, dass die Zusicherung für den Lärmschutz seitens der für das Schienennetz zuständigen Bahngesellschaft nicht ausreichend konkret und sicher sind.
Es erscheint zweifelhaft, dass die ausstehenden Klärungen bis zu dem bevorstehenden Abstimmungstermin erfolgt sein werden. Unklar ist noch, welche Folgen daraus für das Gesamtprojekt der neuen Hochgeschwindigkeitsverbindung erwachsen können.
(J.-P.Vigneaud: Des élus de la CUB s’inquiètent du bruit généré par la LGV, in:SUD OUEST, 11. Sept.2010)
Späte Dürre
Zu einem eher ungewöhnlichen Zeitpunkt, am Ende des Sommers nämlich, zeigen sich an vielen Stellen des Südwestens Frankreichs unerwartete Symptome einer ausgeprägten Trockenheit. Mancherorts nehmen Laubbäume schon Anfang September herbstliche Färbungen an, die ansonsten erst im späten Oktober anzutreffen sind. Verdorrte Weideflächen und ausgetrocknete Bäche sind weitere Anzeichen des Wassermangels, an dem auch die Regenfälle vom Anfang September nichts Durchgreifendes geändert haben. Météo France schätzt das Niederschlagsdefizit in diesem Sommer auf 50 bis 75% je nach Gegend. Mancherorts waren die Regenmengen noch niedriger. In Bordeaux, wo normalerweise 59 mm Regen im Sommer fallen, waren es in diesem Jahr nur 7,6 mm.
(Th. Magnol: Und fin d’été au régime sec, in: SUD OUEST, 10. Sept. 2010)
Bahnhofssperre
In der Nacht vom 11. auf den 12. September wird der Eisenbahnverkehr über die Garonne in Bordeaux für rund sechs Stunden unterbrochen, damit die Umstellung vom bisher zweigleisigen auf viergleisigen Verkehr über die Brücke vorgenommen werden kann. Der Gleisabschnitt, innerhalb dessen sich die Arbeiten und Umstellungen vollziehen, ist zwar nur 2,5 km lang, stellte aber bislang ein Nadelöhr dar, das nunmehr überwunden ist. Nutznießer werden die Reisenden der rund 220 Züge sein, die sich täglich dem Bahnhof Saint-Jean von Norden nähern.
Verglichen mit früheren Stillegungen des Bahnverkehrs in diesem Bereich sind diesmal die Auswirkungen relativ gering. Sie betreffen nur 20 Züge. Die Arbeiten am 11. und 12. September bilden den Schlusspunkt der ersten Ausbaustufe des Bahnhofs Saint-Jean, die seit 2006 laufen und 260 Mio Euro gekostet haben. Im Herbst soll die zweite Ausbaustufe anlaufen, die 240 Mio Euro kosten wird. Dabei werden Voraussetzungen für die neue Hochgeschwindigkeits-verbindung Tours-Bordeaux geschaffen, deren Fertigstellung für 2016 vorgesehen ist.
(J.-P. Vigneaud: Bordeaux:la gare sort du tunnel, in : SUD OUEST, 10. Sept. 2010)
Neuer Streik
Obwohl Präsident Sarkozy zu Modifikationen seines Vorhabens, den Eintritt in das Rentenalter auf 62 Jahre hinaufzusetzen, bereit ist, reagieren seine politischen Gegner darauf mit Ablehnung, weil nach ihrer Meinung nur die vollständige Zurücknahme des Reformvorhabens in Frage kommt. Da das nicht zu erwarten ist, rufen sechs Gewerkschaften zu einem neuen landesweiten Streik für den 23. September auf. Im Vorfeld gab es einige Uneinigkeiten über den Termin, weshalb wohl nicht alle Oppositionsgruppen an dem besagten Tag auf die Straße gehen werden.
(O. Auguste : Nouvelle mobilisation syndicale le 23 septembre, in : SUD OUEST, 8. Sept. 2010)
Langohrige Überbevölkerung
Wenige Tage vor Eröffnung der Jagd am 12. September stellen die Jägerverbände, und nicht nur sie, fest, dass die Bevölkerung der Kaninchen im Médoc stark zugenommen hat, mancherorts fast explosionsartig. Erklärungen dafür sind nicht leicht zu geben, vielleicht hat das nahezu völlige Verschwinden der Myxomatose dazu beigetragen. Einerlei, der Tatbestand ist eindeutig und der Schaden, den die langohrigen Nager anrichten, ist nicht nur im Weinbau beträchtlich. Die Jäger werden also aufgefordert, zur Tat zu schreiten und dem Kaninchenbestand Schranken zu setzen. Die Jäger sind dazu prinzipiell bereit, sie bauen aber schon vor. Sie weisen darauf hin, dass die kleinen Nager schnell, klein und gut getarnt sind. Außerdem verfügen sie über den Vorteil der intimsten Geländekenntnis, und sie können ihre Beutezüge zu Zeiten durchziehen, an denen rechtschaffene Jäger ihre Bettstatt nicht flüchten. Sieht so aus, dass nach der Jagdsaison vielleicht nicht viel zu viele Kaninchen herumhüpfen, aber zu viele. Mal sehen.
(Les chasseurs incités à chasser les lapins, SUD OUEST, 9. Sept. 2010)
Japaner im Plus
Die 26. Auflage des Médoc-Marathons am 11. September wird 8.500 Teilnehmer an den Start gehen sehen. Nach Meinung der Veranstalter ist dies eine Obergrenze, die künftig nicht überschritten werden soll, weil sonst die Veranstaltung zum unpersönlichen Massenereignis geriete. Beim Startschuss um 9.30 h werden sich Läufer aus vielen Nationen mehr oder minder herausgeputzt auf den Weg durch die Weinfelder machen und ihrem Ziel in Pauillac entgegenstreben, auf einem Parcours übrigens, der von dem des Vorjahres kaum abweicht. Insgesamt werden 2.500 Läufer starten, die keinen französischen Pass besitzen. Eine große Gruppe davon werden die Japaner stellen, in deren Land der Médoc-Marathon recht populär ist.
(J. Lestage : Le Japon arrive en force, in : SUD OUEST, 9. Sept. 2010)
Sehr gute Saison
Obwohl noch keine detaillierten Zahlen vorliegen, zieht der Präsident der Union touristique du Médoc eine überaus zufriedene Bilanz für die Sommersaison 2010 im Médoc. Besonders in der Hochsaison sei die Auslastung der Ferienquartiere besser gewesen als 2009. Vor allem die Küstenregion habe davon profitiert, aber auch in den Weinbaugegenden sei vorwiegend Zufriedenheit anzutreffen. Die Dauer der eigentlichen Hochsaison habe sich zwar auf den Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August verkürzt, in dieser Zeit seien aber die Ferienquartiere, an der Spitze die Campingplätze, fast zu 100 % belegt gewesen. Die Region zieht vor allem Gäste aus der näheren Umgebung an, aber auch die Ausländer, die sich 2009 etwas rar gemacht hatten, sind zurück. Sie machen rund 20% der Sommergäste aus, wovon je 40% auf Deutsche und Engländer entfallen.
(Une très bonne fréquentation estivale, in: Le Journal du Médoc, 02. 09. 2010)
Polizeibericht
Die Ordnungshüter des Médoc haben Erfreuliches zu berichten: Seit dem 1. Januar 2010 ist die Zahl der Straftaten gesunken, und zwar um 7,7% gegenüber den ersten sieben Monaten des Vorjahres. Damit ist noch nicht gesichert, dass die Entwicklung im weiteren Verlauf des Jahres ähnlich sein wird, denn 2009 waren besonders der Herbst und der Beginn des Winters ungünstig für die Statistik. Zurückzuführen ist die günstige Entwicklung für die ersten Monate des laufenden Jahres nicht zuletzt darauf, dass die Polizei gezielt Präsenz gezeigt und dabei allein 29 Einsätze zwischen dem 1. Juli und dem 31. August durchgeführt hat, darunter auch Aktionen mit einem Rauschgiftspürhund in den Küstenorten. Allerdings hat wohl auch die geringere Zahl von Touristen im Juli beigetragen zum Rückgang der Straftaten.
Auch die Zahl der Unfälle auf den Straßen ist gesunken: von 16 im Vorjahr auf 10 in diesem Jahr, wobei die Zahl der Verletzten gesunken (10 gegenüber 16), die Zahl der Verkehrstoten jedoch von zwei auf drei angestiegen ist.
(J. Lestage: Baisse de la délinquance constatée cet ´té, in : SUD OUEST, 7. Sept. 2010)
Erleichterung
Die französische Fußball-Nationalmannschaft hat ihr zweites Qualifikationsspiel für die EM 2012 auswärts gegen Bosnien mit 2:0 gewonnen und steht nach dem misslungenen Auftaktspiel mit 3 Punkten gleich gut da wie Bosnien.
(UM, 7. Sept. 2010)
Demonstrationen ohne Ende?
Frankreich erlebt am 7. September einen der turbulentesten Tage des Jahres, allerdings nach Ankündigung. Eine Streikwelle geht durch das Land, die das öffentliche Leben ziemlich durcheinanderbringt. Protestiert wird gegen das Vorhaben der Regierung, den Eintritt in das Rentenalter anzuheben. Bisher lag die Grenze bei 60 Jahren, nun soll sie auf 62 Jahre verschoben werden, weil das bisherige System an die Grenzen der Finanzierbarkeit gestoßen ist. Eine anscheinend große Mehrheit der Franzosen ist sich einig darin, dass alles beim alten bleiben soll. Dann hört die Einigkeit aber auch schnell auf. Wie es weitergehen soll, wenn man dem Kurs der Regierung nicht folgt, weiß niemand so recht zu sagen. Dabei gibt es, angesichts der dramatisch angestiegenen Staatsverschuldung kaum einen gangbaren Weg, der anders aussieht als das, was die Regierung plant. Die nächsten Demonstrationen sind bereits angekündigt. (UM 07. 09. 2010)
Bei den von den Agenturen übermittelten Zahlen der Demonstrations-teilnehmer gibt es das übliche Bild:
Für 15.00h werden für Marseille nach Angaben der Veranstalter 200.000 Demonstranten gemeldet, die Polizei schätzt die Zahl auf 27.000.
In Lyon sehen die Organisatoren 35.000 Menschen auf den Straßen, die Polizei nur 16.000
Um 17.00 h meldet die CFDT 2,5 Mio Demonstranten für ganz Frankreich, die Polizei gibt noch keine eigene Zahl heraus. Feststeht, dass die Zahl der CFDT von der Polizei nicht bestätigt werden wird.
(SUD OUEST, 7. Sept. 2010, elektron. Ausgabe)
Der Figaro meldet für ganz Frankreich um 18.59h: 2,7 Mio Demonstranten nach Angaben der Organisatoren, 1,1 Mio nach Angaben des Innenministeriums.
(Le Figaro, 7. Sept, 18.59 h, elektron. Ausgabe)
Bevölkerungswachstum
Die kleine Stadt Blanquefort an der Gironde steigert zum Herbst ihre Einwohnerzahl (15.600) wieder um 5000. Bei dem Zuwachs handelt es sich um Schüler und Studenten der vielen in Blanquefort vertretenen Fachschulen (Hotelgewerbe, Landwirtschafts-, Weinbaufachschule, Verwaltungs-, Pädagogik- Ingenieurfachschulen , medizinische und Pflegefachschulen, die nach der Sommerpause wieder starten. Die jungen Leute, die diese Schulen besuchen, sind gern gesehen in Blanquefort. Sie bevölkern zu den Essenszeiten die Fast-Food-, Döner- und Sandwichbars, lassen aber leider auch den Müll, den ihre Mahlzeiten verursachen, zu gern einfach dort liegen, wo sie sich niedergelassen haben. Viele der jungen Leute sind notgedrungen Pendler, die die öffentlichen Verkehrsmittel besetzen oder deren Autos ihren Beitrag zu verstopften Straßen leisten. Diejenigen, die Unterkunft in Blanquefort suchen, haben dabei wegen des geringen Wohnraumangebots Schwierigkeiten etwas Passendes zu finden. Bei aller Freude über die jungen Menschen in der Stadt bleibt noch einiges zu tun, damit alle die positiven Seiten des Einwohnerwachstums genießen können.
(Hervé Pons, Le campus qui n’en a pas l’air, in: SUDOUEST, 6. September 2010)
Entdeckung der größeren Art
In einer Sandspielkiste des Kindergartens von Lacanau fanden Kinder im Jahr 2005 Knochenüberreste, die als zumindest rätselhaft eingestuft und danach Gegenstand einer archäologischen Begutachtung wurden. Das, was man sah, veranlasste Archäologen der Universität Bordeaux 1 dazu, genauer nachzuschauen. Zu diesem Zweck wurde im August 2006 eine erste Grabung durchgeführt, der weitere folgten. Heute ist das Geheimnis der Fundstelle gelüftet und die Sandkiste den Kindern zurückgegeben.
Man weiß jetzt, dass man einen Begräbnisplatz der Glockenbecherkultur vom Ende der Jungsteinzeit (gegen Ende des 3. Jahrtausends vor Chr.) gefunden hat, an dem rund dreißig Menschen bestattet worden sind. Zusammen mit den Knochenfunden wurden Keramikvasen, Pfeilspitzen und vereinzelt auch Kupfergegenstände gefunden. Auch Schmuckstücke, aus Muscheln gefertigt, Perlen aus Kalkstein und Knöpfe aus Knochen wurden gefunden.
Nunmehr werden die Analysen im Laboratorium fortgesetzt, um Genaueres über Alter, Geschlecht, Herkunft eventuelle Erkrankungen etc. der Bestatteten herauszufinden. Schon jetzt wissen die Archäologen, dass der Fund der spielenden Kinder sie auf die Spur zu einer größeren Entdeckung geführt hat, die weiteren Aufschluss über die Besiedlung des Médoc in vorgeschichtlicher Zeit gibt.
(P. Vallade: Le tumulus des Sables, une découverte majeure, in : SUD OUEST, 6. Sept. 2010)
Kein Erfolg
Seit August 2009 können alle Geschäfte in Frankreich an den Sonntagen für den Verkauf geöffnet sein. Der erste Septembersonntag 2010 war für die meisten geöffneten Geschäfte in Bordeaux kein Erfolg. Einer der Gründe für die ausbleibende Kundschaft mag die sommerliche Wetterlage gewesen sein, die die Menschen eher ins Schwimmbad oder ans Meer zog. Einige Geschäftsinhaber und –leiter fordern aber auch eine allgemeine gesetzliche Regelung und feste Absprachen in der Geschäftswelt eines Ortes, die festlegt, ob die Geschäfte geöffnet werden oder geschlossen bleiben. Wenn jeder Ladenbesitzer, so heißt es, mache, was er wolle, so führe das nur zu Unzufriedenheit und Unsicherheit bei den Kunden, den Angestellten und den Betreibern.
(Laurie Bosdecher, Le dimanche fait un flop, in: SUDOUEST, 5. September 2010
Weinfesttradition
Die seit 30 Jahren gepflegte, im September beginnende Jahreszeit der französischen Weinfeste ist sowohl in kultureller als auch geschäftlicher Hinsicht für Besucher und Erzeuger von großer Bedeutung. In dieser Phase ist es wichtig für die Winzer, besonders in einer Zeit, die Absatzrückgänge zu beklagen hat, neue Verkaufskontakte zu knüpfen und alte zu pflegen, um die insgesamt nicht rosige Situation vieler kleinerer Châteaux zu verbessern. Die Käufer können dabei das Weinangebot sondieren, Weine verkosten und kaufen und sich an Leckereien der französischen Küche erfreuen. Die Weinfesttradition ist übrigens eine französische Erfindung, die nirgendwo so intensiv gepflegt wird wie im Bordelais.
(César Compadre, Les foires aux vins, in: SUDOUEST, 5. September 2010)
Wiedereröffnung
Dies seit März stillgelegte Bahnverbindung vom Bahnhof Saint-Jean in Bordeaux nach Bordeaux-Ravezies ist am 4. September wieder in Betrieb genommen worden. Vorausgegangen waren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, bei denen neue Betonschwellen verlegt und geschweißte Gleise eingebaut wurden. Damit endet ein für Pendler besonders aus dem Médoc lästiges Provisorium, das die Reisenden nötigte, schon in Bordeaux-Ravezies auf Tram, Bus oder Fahrrad umzusteigen, um in das Zentrum von Bordeaux zu gelangen.
Die Bahn baut weiter an der Sanierung der Verbindung in das Médoc. So wird es in Mérignac-Arlac einen neuen Haltepunkt geben, mit dem der Anschluss an die Tram-Linie A ermöglicht wird. In den nächsten Tagen wird mit der Renovierung des Bahnhofs von Lesparre begonnen. 2011 kommt der Bahnhof von Margaux an die Reihe. Auch der Bahnhof von Soulac soll aufgewertet und modernisiert werden. Dafür stehen 525.000 Euro bereit. Und schließlich wird es ab 2013 neue Triebwagen auf der Strecke in das Médoc geben, die jeweils 220 Plätze bieten. Die Passagierzahlen auf dieser Linie sind seit 2002 um 30% gestiegen, und die Zufriedenheit der Reisenden auch: Derzeit verkehren 94,2% der Züge pünktlich. Respekt.
(L. Le Coir: Ravezeis-Bordeaux: la ligne rouvre aujourd’hui, in: SUD OUEST, 4. Sept. 2010)
Warnung vor starker Brandung
Am ersten Septemberwochenende können schwere Brandungswellen mit Höhen von bis zu zwei Metern an der Médoc-Küste auftreten. Die Warnung geht aus von Océan Surf Report und wendet sich sowohl an Surfer als auch an Badende. Die ungewöhnlich hohen Wellen sind Überreste eines tropischen Wirbelsturms, dessen Auswirkungen sich bis zu den europäischen Atlantikküsten fortsetzen können. Phänomene dieser Art sind zwar selten, aber nicht ungewöhnlich. Das letzte bekannte größere Ereignis dieser Art geschah im August 2004 und führte dazu, dass die im Verlauf begriffenen Surf-Wettbewerbe von Lacanau aus Sicherheitsgründen für einige Tage unterbrochen werden mussten.
Vorsicht ist auch diesmal anzuraten, zumal die gefährlichen Wellen sich oft nach einer Reihe kleinerer Wellen ohne Vorwarnung auftürmen und dann Surfer und Schwimmer vor Probleme stellen, denen die meisten nicht angemessen begegnen können.
(J. Lestage : Houle cyclonique : prudence ce weekend, in : SUD OUEST, 4. Sept. 2010
Fehlstart
Das erste Qualifikationsspiel zur nächsten Fussball-EM ist den Bleus gründlich danebengeraten. Sie mussten sich zu Hause in Paris dem Gegner aus Weiß-Russland, auf Platz 78 der FIFA-Rangliste eingestuft, mit 0:1 geschlagen geben. Bei den französischen Fußballanhängern herrschen Entsetzen und Fassungslosigkeit. Im SUD-OUEST: „Nach einer desaströsen Fußball-Weltmeisterschaft … ( haben die EM-Ausscheidungen) auf die schlechteste vorstellbare Weise angefangen. …. Der Alptraum geht weiter für die Bleus…“
(F. Laharie : France-Biélorussie (0-1) : Le cauchemar continue, in : SUD OUEST, 4. Sept. 2010)
Strandaufsicht
Mit dem 1. September haben die Rettungsschwimmer der CRS ihren diesjährigen Dienst am Strand eingestellt und sind zu ihren nichtsommerlichen Tätigkeiten im Rahmen der nationalen Polizei zurückgekehrt. Damit die Strandaufsicht aufrechterhalten werden kann, werden jetzt verstärkt zivile Rettungsschwimmer eingesetzt. Sie werden dafür sorgen, dass die Strände bis zu folgenden Terminen bewacht werden:
Soulac und Grayan: bis zum 19. September, Lacanau, Hourtin, Carcans und Montalivet bis zum12. September.
Bis zum 12. September bleibt auch der Rettungsshubschrauber Dragon 33 in Lacanau-Océan stationiert., danach kehrt er zu seiner Heimatbasis Mérignac zurück
(J. Lestage: La surveillance continue après le départ des CRS, in : SUD OUEST, 2. Sept. 2010)
Wieder in der Gewinnzone
Die SNCF hat im ersten Semester 2010 wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Die dabei registrierten 80 Mio Euro sind allerdings nach Ansicht des Unternehmens nicht ausreichend, um den starken Investitionsbedarf der Bahn zu finanzieren. Zufriedenstellend ist das Ergebnis für das erste Halbjahr 2010 jedoch, wenn man es mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gegenüberstellt, als ein Defizit von 496 Mio Euro aufgetreten war.
(La SNCF revient dans le vert, in SUD OUEST, 1. Sept.- 2010)
Starker Anstieg
Der neue Terminal für den Billigflugbereich in Bordeaux hat sich als gute Investition erwiesen, denn der Flughafen in Mérignac hat im Juli einen Zuwachs um 18% und im August von 19,9% gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres erreicht. Damit liegt man weit an der Spitze der französischen Flughäfen, die wenn überhaupt, nur geringfügige Zuwachsraten melden konnten. Dabei geht die Zunahme in Bordeaux fast ganz auf den Bereich der Billigflieger zurück, für die erst kürzlich ein eigener Terminal in Dienst gestellt wurde. Neue Flugverbindungen nach Charleroi, Porto, Mailand Edinburg und andere Ziele (dabei keine deutschen Flughäfen!) haben neue Fluggäste angezogen. Man hofft, dass das so bleibt.
(B. Broustet : Le low-cost croît encore, in: SUD OUEST, 1. Sept. 2010
Oktober 2010
Zeitenwende
Wie in den anderen EU-Ländern auch, die den schönen Wechsel von Winter- zu Sommerzeit und umgekehrt praktizieren, haben sich in Frankreich die Uhrzeiger um eine Stunde zurückbewegt. Am letzten März-Wochenende 2011 werden sie diesen Rückschritt wieder aufholen.
Die Umstellung auf Sommerzeit hat im Jahr 2010 in Frankreich 440 Gigawatt-Stunden Strom eingespart. Das entspricht dem Bedarf von ungefähr 800.000 Haushalten. Damit sind 44.000 Tonnen CO² weniger produziert worden. Das hat die französische Agence de l’Environnement et de la maîtrise de l’Energie (Ademe) ausgerechnet, und die müssen das ja wissen.
(La France passe ce soir à l’heure d’hiver, in : Le Figaro /AFP, 30. Okt. 2010, 22.47h, Internet-Ausg.)
Camille
Die letzte Bärin in den Pyrenäen, die von einheimischen Vorfahren abstammt, ist tot. Das schließen die Experten, die seit mehreren Monaten keine Lebenszeichen von ihr registriert haben. Ihre Vermutung wird noch bestärkt durch das hohe Alter der Bärin und ihre gesundheitlichen Probleme. Das letzte Photo von Camille stammt vom Februar 2010. Mit ihrem Ende hört eine einst in den Pyrenäen verbreitete Tierart auf zu bestehen. Es gibt zwar weiterhin Bären in dieser Region, insgesamt rund 20, die aber allesamt abstammen von aus Slowenien eingeführten Tieren. Im nächsten Frühjahr soll auf Französischer Seite eine Bärin ausgewildert werden, die in gewisser Weise Ersatz für Camille sein soll.
(Dernière photo de Camille, in: SUD OUEST, 30. Okt., 14.27h, Internent-Ausg.)
Nein zu Reggae Sun Ska
In geheimer Abstimmung haben sich die Gemeinderatsvertreter von Gaillan-en-Médoc mit großer Mehrheit (14 : 3 Stimmen) gegen Pläne ausgesprochen, auf dem Boden der Kommune eine ständige Basis für Veranstaltungen wie das Reggae Sun Ska-Festival einzurichten. Vorausgegangen waren ausführliche Sondierungen des Bürgermeisteramtes bei den Vereinen in Gaillan. Dabei hatten sich alle Befragten gegen das Projekt ausgesprochen. Damit ist die Zukunft dieses Festivals im Médoc mehr als unsicher.
(G. Rigal: Gaillan-en-Médoc : les élus disent non au Reggae Sun Ska, in : SUDE OUEST. 28. Okt. 2010, 11.49h, Internet-Ausg.)
EU-Knöllchen
Schon mehrfach angekündigt, aber jetzt soll es ernst werden: Ab 1. November wird bei deutschen Autofahrern für Verkehrsverstöße im Ausland abkassiert. Im Ausland sowieso, von nun an auch nach der Rückkehr in heimische Gefilde, allerdings nur, wenn die Geldbuße 70 oder mehr Euro beträgt und wenn das Knöllchen in einem EU-Land eingefangen wurde.
(http://nachrichten.t-online.de/was-sich-fuer-verbraucher-zum-1-november-aendert/id_43277658/index)
Anmerkung der Redaktion : Da das auf diese Weise eingezogene Bußgeld in Deutschland bleibt, ist damit zu rechnen, dass nur wenige ausländische Behörden so eifrig sind, ihren deutschen Kollegen Einnahmen zu verschaffen, von denen sie – außer Arbeit – nichts haben. Warten wir mal ab.
Ende der Kraftstoffknappheit
Nachdem die französischen Raffinerien alle wieder hochgefahren werden und die Blockaden der Depots aufgehört haben, wird die Versorgungslage an den Zapfsäulen schnell zur Normalität zurückkehren. Für den Samstag, 30. Okt., wurde gemeldet, dass über 90% aller Tankstellen bereits versorgt sind und für den Rest Lieferungen unmittelbar bevorstehen. Erwartet wird auch, dass die in den letzten Tagen eingetretenen Preiserhöhungen, die mit Kostenerhöhungen wegen längerer Transportwege aus dem Ausland begründet wurden, zurückgenommen werden.
(Carburant: „pas de problème majeur“ sur les autoroutes, normalisation en cours ailleurs, in : SUD OUEST, 30. Okt., 21,37h, Internet-Ausg.)
Reiseberichte
Am Samstag, 30. Okt.) aus dem Médoc nach Deutschland Zurückreisende berichten, dass an keiner Tankstelle ungewöhnliche Schlangen beobachtet wurden. Alle Autobahntankstellen waren normal besucht. Lediglich an einer kleinen Tankstelle südlich von Tours wurde ein Anschlag: Vide (leer) an den Säulen gesichtet.
(UM, 30. Okt. 2010)
Meinungsumfrage
Eine IFOP-Umfrage, die dritte, die in letzter Zeit im Auftrag der Stadt Bordeaux durchgeführt wurde, sagt, dass 97% der Befragten, damit zufrieden sind, dass sie in Bordeaux leben. Die Zustimmung zu den Neubauplänen für eine großes Fußballstadion steigen. Jetzt sind es 57%, 9% mehr als bei der letzten Umfrage im Februar, aber immer noch weniger als die 61% vom letzten Herbst.
(L. Bosdecher: Bordeaux : le Grand stade retrouve la cote auprès des habitants, in : SUD OUEST, 28. Okt. 2010, 7.58h, Internet-Ausg.)
Zukunftsmusik ?
Nachdem das Projekt eines Gastankerhafens in Le Verdon endgültig vom Tisch ist, sieht es um die wirtschaftliche Zukunft der nördlichen Spitze des Médoc nicht allzu rosig aus. Das scheint sich jetzt zu ändern, denn die deutsche Firma BARD, die einschlägige Erfahrungen im Bau und Betrieb von Windkraftanlagen vor den Küsten hat, interessiert sich für den Standort von Le Verdon. Dort könnte, nach dem gegenwärtigen, noch keinesfalls endgültig beschlossenen Stand der Dinge, eine Anlage für den Bau, die Wartung und Erprobung von Windkraftanlagen entstehen. Das würde unter anderem den Bau von ein oder zwei experimentellen Windkraftanlagen auf dem Hafengelände mit sich bringen. Für die Beschäftigungslage im Médoc interessant sind die möglicherweise in Le Verdon entstehenden 150 Arbeitsplätze, zu denen noch weitere bei Zulieferern kommen können. Der Verein Une pointe pour tous, der maßgeblich den Widerstand gegen das Gastankerhafenprojekt getragen hatte, steht dem neuen Vorhaben positiv gegenüber, wenngleich noch keine detaillierten Planungen vorliegen, die eine differenzierte Einschätzung erlauben.
(Enfin un projet porteur d’avenir pour la zone portuaire du Verdon ?, in : Une pointe pour tous, 27. Okt. 2010)
Mehr :
Enfin un projet porteur d’avenir pour la zone portuaire du Verdon ?
Bestätigung
Der französische Budgetminister Fr. Baroin hat bestätigt, dass in Frankreich zum kommenden Jahreswechsel die Preise für Elektrizität um weitere 3% steigen werden. Zusammen mit der erst im August erfolgten letzten Erhöhung wird die Stromrechnung damit innerhalb weniger Monate um 6% teurer. Teurer werden auch die Knöllchen für falsches Parken: Erhöhung auf 15 Euro, bisher 11 Euro. Steigerung also um rund 36%.
Fragt man sich, was die Leute in Frankreich antreibt, ihre Wagen zu besteigen, obwohl alles, was Spaß macht beim Autofahren, laufend rasant teuerer wird.
(François Baroin confirme la hausse de l’électricité et des amendes de stationnement , in : SUD OUEST, 27. Okt. 11.39h, Internet-Ausg.)
Es bröckelt
Der Widerstand in Frankreich gegen die Neuregelung des Renteneintrittsalters lässt nach. Gleichwohl gibt es immer noch Protestaktionen unterschiedlichster Art. In einigen Raffinerien werden aber Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Betriebs getroffen, wobei das Hochfahren einer solchen Anlage bis zu fünf Tage dauern kann. Alles in allem sollte erwartet werden, dass die Situation an den Tankstellen sich weiter entspannt.
(Le mouvement contre la réforme des retraites s’essouffle, in : SUD OUEST, 26. Okt., 19.02h, elektron. Ausg.)
Frauenhäuser im Médoc
Am Freitag. D. 5.November 2010 findet ab 20 Uhr im Salon d’Honneur des Rathauses in Lesparre die Gründungsversammlung des Vereins ACVR (gegen Gewalt an Frauen) statt. Der Verein wil sich für die Einrichtung von Frauenhäusern im Médoc einsetzen, da es bisher solche Zufluchtstätten, in denen misshandelte Frauen schnell Unterkunft und fachkundige Beratung erhalten, in diesem Gebiet nicht gibt. Der Verein will die gewählten Volksvertreter von der Notwendigkeit solcher Einrichtungen überzeugen und um ihre Unterstützung für das Projekt ’Frauenhäuser im Médoc’ werben.
(Julien Lestage, l’Assemblée générale de l’association AGIR (contre les violences aux femmes, in : SUDOUEST , 26. Oktober 2010)
Widerstand
Der Gemeinderat von Naujac hat sich eindeutig gegen Pläne ausgesprochen, in Gaillan einen festen Austragungsort für Musikfestivals wie das Reggae Sun Ska einzurichten. Man argumentiert, dass der vorgesehene Standort, der auf dem Boden von Gaillan liegt, aber nahe an Naujac herankommt, Sicherheitsrisiken berge, namentlich im Fall von Bränden. Unausgesprochen ist dabei die Befürchtung von Anwohnern, durch Lärm und undisziplinierte Besucher belästigt zu werden. Der Gemeinderatsbeschluss von Naujac bindet die Verantwortlichen von Gaillan nicht, wird aber doch wohl nachdenklich stimmen.
(R. Boivinet, Les élus refusent la proximité du festival, in : SUD OUEST, 25. Okt. 2010, 6.00h, elektron. Ausg.)
Preiserhöhung
Noch nicht ganz sicher, aber ziemlich wahrscheinlich: Die Strompreise in Frankreich werden zum 1. Januar 2011 wieder erhöht. Diesmal um ca. 3 – 4%, was zusammen mit der letzten Erhöhung eine Preissteigerung um 6 – 7% in einem Jahr bedeuten würde. Die neue Erhöhung soll vor allem dazu dienen, die höheren Einspeisungspreise für Photovoltaik-Strom zu kompensieren.
(B. Trevidic: Le gouvernement ouvre la voie à une nouvelle hausse des prix de l’électricité, in : Les Échos, 25. Okt. 2010, 7.00h, elektron. Ausg.)
Umgehungsstraße
Man wundert sich. Mehr oder weniger alle sind dafür, dass Umgehungsstraßen sowohl für Lesparre als auch für Listrac gebaut werden müssen, aber es passiert nichts. Vor Wahlen tauchen mit schöner Regelmäßigkeit vage Andeutungen und Befürwortungen des Projekts auf, aber danach sind sie schnell wieder verschwunden. Die hauptsächlich Betroffenen klagen, dass das schon seit 40 Jahren so sei, obwohl seither der Verkehr stark zugenommen habe. In Listrac werden täglich 12.000 PKW und 1.200 LKW gezählt, die mit Lärm und Abgasen die Lebensbedingungen der Anwohner beeinträchtigen. Dazu kommen erhebliche Sicherheitsprobleme, vor allem für Kinder. Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten. Für Inhaber von Geschäften und Lokalen an der jetzigen Durchfahrtstrecke ist die Vorstellung, dass eine Verlagerung des Verkehrs stattfinden soll, ein Schreckensbild, bei dem sie nur verlieren können. Feststeht aber, dass die nächsten Wahlen kommen und mit ihnen wieder das Gerede von der Umgehung, bis dann, na ja, wie üblich.
(Olivier Laffargue: Le village coupé en deux, in : SUD OUEST, 25. Okt. 2010, 6.00h, elektron. Ausg.)
Kraftstoffversorgung
Die Situation an den Tankstellen in Frankreich ist noch immer uneinheitlich. Für Montag wird wegen der verlangsamten Auslieferung am Sonntag an manchen Tankstellen weniger Kraftstoff vorhanden sein als normal. Am ungünstigsten sieht es in der Île de France und im Westen aus, wo rund ein Drittel der Zapfsäulen trocken stehen. Besser sieht es aus an den Autobahnen, wo von den 336 Tankstellen fünf geschlossen waren und ein Dutzend nicht alle Treibstoffsorten anbieten konnten.
(Carburants : les départs en vacances relativement sereins, in : SUD OUEST, 24. Okt., 2010, 13.57h, elektron. Ausg.)
Aus Rückmeldungen von nach Deutschland Heimgereisten erfahren wir, dass niemand, der rechtzeitig ans Nachtanken gedacht hat, liegengeblieben ist, dass aber teilweise längere Wartezeiten entstanden sind und dass manche Tankstellen auch geschlossen waren. Mehr dazu auf dem Schwarzen Brett. Klicken Sie hier.
Motorrad-Demo
Was andere können, können Motorradfahrer auch: Demonstrieren. Gestern waren 1.200 von ihnen in Bordeaux unterwegs, erst in der Innenstadt, dann auf der Rocade. Mit standesgemäßer Geräuschkulisse, versteht sich. Sie wollten dagegen demonstrieren, dass sie, wie einer ihrer Wortführer sagte, als schwarze Schafe angesehen würden, womit der sich vielleicht im Bild vergriffen hat. Die Motorradfahrer fordern, dass die von ihnen geübte Praxis des Fahrens zwischen den Fahrspuren legalisiert wird. Sie sagen, das sei absolut ungefährlich. Wer sie dabei beobachtet, denkt anders.
Dann wollen sie verhindern, dass nach der angekündigten technischen Überprüfung der Mopeds etwa Ähnliches für Motorräder eingeführt wird. Nach ihrer Version gibt es keine Motorräder mit technischen Unzulänglichkeiten, da jeder Motorradfahrer eine besondere Beziehung zu seinem fahrbaren Untersatz habe und ihn deswegen den Vorschriften gemäß und besonders pfleglich behandle. Kann man, muss man aber nicht glauben.
(M. Louis: Manifestations de motards : « Nous sommes les moutons noirs », in : SUD OUEST, 24. Okt. 2010, 7.44h, elektron. Ausg,)
Tonkünstler in Montalivet
Tonkünstler haben die Wahl, ob sie sich im Bereich der Musik oder handfester und glitschiger betätigen wollen. In Montalivet hat man sich der zweiten Möglichkeit zugewandt. Dort gründeten etwa 10 Keramikbegeisterte unter der Leitung der Skulpturenkünstlerin Jeanine Charue alias Justine eine Freizeitgruppe, in der sie ihrer Leidenschaft Ton zu gestalten unter sachkundiger Führung und in anregendem Umfeld frönen können. Sie treffen sich zweimal wöchentlich dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr im Haus der Jugend neben dem Boulodrome in Montalivet, das die Gemeinde ihnen mit seinen Einrichtungen zur Verfügung stellt, um Ton zu modellieren, zu glasieren und später zu brennen. Das alles unter sachkundiger Anleitung durch Jeanine, erfahrene Gruppenmitglieder und Gäste. Die Gruppe ist offen für alle, die an der kreativen Gestaltung von Ton interessiert sind.
Nähere Auskünfte erteilt Jeanine Charaue unter Tel.05 56 41 70 09
(Lyne Llobell, Sculpture au féminin, in: SUDOUEST, 23. Oktober 2010)
Kraftstoffversorgung
In sieben französischen Départements (Eure, Calvados, Loire-Atlantique, Indre-et-Loire, Val-de-Marne, Oise, Allier) gibt es nach Verlautbarungen des zuständigen Ministeriums noch deutliche Probleme bei der Versorgung mit Kraftstoffen, während sich in anderen die Situation deutlich entspannt hat. Bei der Versorgung wird den 300 Autobahntankstellen Vorrang eingeräumt, von denen weniger als 5% nicht ausreichend Treibstoff haben und auf Lieferungen warten.
Recht gut sieht es in der südlichen Hälfte Frankreichs aus und im Norden und Osten, wo 80 bis 90% der Tankstellen normal versorgt sind.
(Pénurie de carburants : le Sud-Ouest peu touché, in : SUD OUEST, 23. Okt., 17.38h.elektron. Ausg.)
Verkehrsbehinderungen
In Gaillan-en-Médoc wird das Versorgungsnetz der Elektrizität unterirdisch verlegt. Hintergrund ist, wie überall, wo dies zur Zeit geschieht, die Absicht, die Stromversorgung bei Stürmen störungsfrei zu machen. Gleichzeitig sollen Teile des Abwassersystems saniert werden. Folge davon wird sein, dass mindestens bis zum Februar des nächsten Jahres die Durchfahrt durch Gaillan Geduld erfordern wird.
(G. Rigal : Des perturbations à prévoir sur la RD 1215, in : SUD OUEST, 23. Okt. 2010)
Kraftstoffversorgung
Die Medien melden eine leichte Entspannung, aber immer noch sind über 2.500 Tankstellen ohne Treibstoff. Davon sind auch Autobahnraststätten betroffen. Am Freitag Nachmittag gab es zwischen Tours und Paris auf der A10 keinen Dieseltreibstoff.
(UM, 22. Okt. 2010)
Verabschiedet
Der Senat hat das seit dem 5. Oktober beratene Gesetz über die Neuregelung des Rentenbeginns mit 177 gegen 153 Stimmen verabschiedet. Nächste Instanz ist jetzt ein Vermittlungsausschuss aus je 7 Mitgliedern von Nationalversammlung und Senat, die eine Gesetzesfassung zu erarbeiten haben, die beiden Häusern des französischen Parlaments (Nationalversammlung und Senat) am kommenden Mittwoch zur abschließenden Abstimmung vorgelegt werden soll.
(G. Perrault: Le projet de loi sur les retraites passe le cap du Sénat,
in: Le Figaro, 22. Okt., 21.09h, lektron. Ausg.)
Verärgerung
Die Nutzer der Bahnverbindung in das Médoc sind mehr als unzufrieden mit dem Angebot der SNCF. Sie rechnen vor, dass ein TGV von Bordeaux nach Paris bald nur noch zwei Stunden brauchen wird, dass 1930 eine Zugfahrt von Bordeaux nach Soulac 1 Stunde 50 Minuten dauerte, dass aber im Jahre 2010 dafür 2 Stunden 13 Minuten gebraucht werden. Die Bahnkunden wollen nun mehr Druck auf die SNCF und die Volksvertreter der Region ausüben, um nicht mehr als arme Verwandte behandelt zu werden.
Aus einer Gruppe von derzeit rund 20 Bahnkritikern könnte bald ein Verein entstehen, der ähnlich wie die Vereinigung Survivre sur la 1215, die sich um den Ausbau der Hauptstraße in das Médoc bemüht, Aktionen plant und durchführt, die die Bahnverbindung in das Médoc hinein leistungsfähiger und schneller machen könnte.
(M. Caporal: Les usagers mécontents font entendre leurs voix, in: SUD OUEST, 22. Okt. 2010)
Soulac 1900: Achte Auflage
Nachdem bestehende Unsicherheiten über die Finanzierung glücklich ausgeräumt sind, steht jetzt fest, dass es auch 2011 eine neue Ausgabe von Soulac 1900 geben wird. Das Thema wird sein « Les saltimbanques, de la Belle Époque aux Années folles », wobei die zeitliche Erweiterung bis in die 20er Jahre den Kostümgestaltern neue Möglichkeiten zur Kreativität geben wird und soll. Auf der Kostenseite wurden 2009 75.800. Euro für Animationen ausgegeben, 2010 hingegen nur 63.200 Euro. Insgesamt blieb 2010 ein Überschuss von 21.000 Euro, ziemlich genau die Summe, die für den historischen Dampfzug im kommenden Jahr aufzuwenden sein wird. Nach wie vor sind Freiwillige eingeladen, ihre Kräfte in den Dienst von Soulac 1900 zu stellen. Dabei wird in vielen Bereichen Hilfe benötigt: Animation, Strand, Bastelarbeiten, Internet, Zeitung, Versteigerung, Ausstellung, Sicherheit und Kommunikation.
Interessenten melden sich per Telefon: 09 75 43 07 29, eMail: labelsoulac@wanadoo.fr oder direkt: Label Soulac, 1, rue Foch, 33780 Soulac-sur-Mer.
(M. Caporal : Soulac 1900 prépare son huitième opus, in : SUD OUEST, 22. Okt. 2010)
Unübersichtlich
Die Lage an den französischen Tankstellen ändert sich mehr oder weniger ständig dadurch, dass Stationen, die zuvor trocken standen, versorgt wurden, andere dafür, die versorgt waren, leergekauft werden.
Die Verlautbarungen aus Regierungskreisen versuchen, den Eindruck zu erwecken, dass die Rückkehr zur Normalität bevorstehe, aus Kreisen der Kraftstoffindustrie kommen aber Töne, die um vieles zurückhaltender sind. Feststeht offenbar, dass immer noch rund 3.000 Tankstellen ohne Kraftstoff sind.
(Près de 3000 stations sont toujours sans carburant, in : SUD OUEST, 21. Okt. 2010, 20.01h, elektron. Ausgabe)
Vacances de la Toussaint
Von Samstag, 23. Oktober, bis Donnerstag, 4. November 2010 sind in Frankreich Herbstferien. Nach den Vorhersagen von bison futé muss man sich auf dichten Verkehr am 22. und 23. Oktober und am 29. Oktober in Richtung Paris – Ferienregionen einstellen. Möglicherweise wird der Ferienreiseverkehr auch Auswirkungen auf die Situation an den Tankstellen haben.
(UM, 21. Okt. 2010)
Neue Aktionstage
Obwohl die Konferenz der Gewerkschaften noch nicht beendet war, wurde bekannt, dass es zwei neue Aktionstage gegen die geplante Rentenreform geben soll:
Am Donnerstag, 28. Oktober, dem Tag, an dem die gemischte Kommission aus Senatoren und Abgeordneten der Nationalversammlung zusammentreten wird, um abschließend über des Reformprojekt zu beraten und am Samstag, 6. November, unmittelbar vor Verkündung des Gesetzes.
(Deux nouvelles journées de mobilisation le 28 octobre et le 6 novembre, in : SUD OUEST, 21. Okt. 2010, 18.30h, elektron. Ausg.)
Nichts Besonderes
Die jüngste Sitzung des Gemeinderates von Grayan-L’Hôpital verlief ruhig und unaufgeregt. Unter anderem war zu erfahren, dass die Gemeindewälder auch in diesem Jahr keine Einnahmen aufweisen, weil immer noch Nachwirkungen der letzten Stürme den Markt belasten. Abgestorbene Bäume in den kommunalen Waldparzellen werden gratis abgegeben.
Der Campingplatz in Le Gurp hat gegenüber dem Vorjahr eine Umsatzsteigerung von 1% erreicht, und das, obwohl die Monate Juni und Juli schlechte Ergebnisse hatten. Der größte Teil der Campinggäste kamen aus dem Ausland.
(M. Caporal: le conseil municipal traite les affaires courantes, in: SUD OUEST, 16. Okt. 2010)
Keine Kraftstoffknappheit im Médoc
Entspannung an den Tankstellen des Médoc. Die großen Supermärkte sind beliefert worden. Etwas schlechter sieht es bei den kleinen Tankstellen aus. Insgesamt überwiegt im Médoc aber der Eindruck, dass es nicht zu einer totalen Kraftstoffknappheit kommt.
(J. Lestage : Pas de pénurie d’essence sur la presqu’île, in: SUD OUEST, 20. Okt. 2010)
Links zur Situation der Kraftstoffversorgung in Frankreich :
www.automoto.fr
www.carbeo.com
http://www.carbeo.com/stationsvides_v2.html
http://www.zagaz.com/france-penurie-carburant.php
Es bleibt unruhig
Am vergangenen Dienstag haben je nach Quelle der Schätzungen zwischen 1,1 und 3,5 Mio Franzosen auf den Straßen gegen die Regierungspläne zur Neufestsetzung des Rentenbeginns protestiert. Während sich die Abstimmung im französischen Senat weiter hinauszögert, denken die Gewerkschaften darüber nach, einen neuen Streiktag, wahrscheinlich am kommenden Dienstag, anzusetzen. Immerhin 59% der Franzosen sind dafür, die Protestaktionen gegen die neuen Regelungen für den Rentenbeginn fortzusetzen. 40% sind dagegen.
(Une nouvelle journée de manifestations contre la réforme des retraites mardi prochain ? in: SUD OUEST, 20. Okt. 2010)
Kraftstoffversorgung: zurück zur Normalität?
Die französische Regierung hat am Dienstag, 19. Oktober, einen Maßnahmenkatalog verabschiedet, mit dem in wenigen Tagen die Kraftstoffversorgung wieder reibungslos ablaufen soll. Zu den Maßnahmen gehören eine verbesserte Erfassung und Verteilung der Reserven der großen Tankstellenketten und die Bereitstellung zusätzlichen Transportraumes. Eine Garantie für die Verwirklichung der Ankündigung gibt es aber nicht.
(L. Desjoyaux: Essence : «un retour à la normale dans 4 à 5 jours», in: Le Figaro, 19. Okt., aktualisert 20.08h, elektron. Ausg.)
Depot Bassens wieder frei
Am Dienstag gegen 16.30h haben Polizeikräfte das Kraftstoffdepot in Bassens bei Bordeaux wieder zugänglich gemacht und unter Polizeigeleit rund 50 Tanklaster auf das Gelände geführt. Das Lager war seit den Morgenstunden von Demonstranten blockiert worden. Dieser Blockade war bereits am Donnerstag eine ähnliche Aktion vorangegangen, die nach rund 24 Stunden von der Polizei beendet worden war.
(Les forces de l’ordre débloquent le dépôt de carburant de Bassens, in : SUD OUEST, 19. Okt., 17.22h, elektron. Ausgabe)
4.000 Tankstellen in Wartestellung
Obwohl die Regierung kürzlich behauptet hatte, es gebe eigentlich keine Kraftstoffknappheit in Frankreich, sieht sie sich jetzt doch zu einer Korrektur veranlasst. In etwa einem Drittel der französischen Départements gibt es Versorgungsengpässe beim Kraftstoff. Der für Energiefragen zuständige Minister gab bekannt, 4.000 Tankstellen erwarteten beliefert zu werden, ohne sich darüber zu äußern, ob die Tankstellen bereits leergekauft sind oder nicht.
Die großen Tankstellenketten (Carrefour, Casino, Auchan, Leclerc, etc) melden, dass in den letzten Tagen ihre Verkäufe um 300 bis 500% über den Normalwerten gelegen haben. Da diese Hamsterwelle abzuklingen beginnt und einige der blockierten Depots wieder zugänglich sind bzw. zugänglich gemacht werden sollen, wird insgesamt mit einer Entspannung in der Versorgung der Tankstellen gerechnet. Sicher ist das jedoch wohl nicht.
(Pénurie de carburant: 4000 stations en attente d’approvisionnement , in : SUD OUEST, 19. Okt., 17.31h, elektron. Ausgabe)
Übereinstimmung
Die großen Zeitungen und das Fernsehen berichten übereinstimmend, dass die Kraftstofferversorgung in Frankreich nicht, wie teilweise erwartet, zur Normalität zurückgekehrt ist. (UM, 18. Okt. 2010, 23.00h)
Engpässe
Von den 4.800 Tankstellen, die Casino, Carrefour, Auchan, Cora, Leclerc und Intermarché betreiben, gibt es bei rund 1.500 Versorgungsengpässe, weil entweder ein Produkt ausgegangen ist oder die Tanks ganz leer sind. Michel-Edouard Leclerc meldet, dass in den Tankstellen seines Unternehmens der Kraftstoff zunehmend knapper wird, so dass gegen Ende der Woche, vorausgesetzt, die Zufuhren bleiben auf dem aktuellen (niedrigen) Niveau, die meisten seiner Tankstellen geschlossen werden müssen.
Besonders schwierig ist die Versorgungslage der 3.500 freien Tankstellen, die vornehmlich im ländlichen Raum zu finden sind.
(Carburant: le nombre de stations en rupture ne cesse d’augmenter, in : SUD OUEST, 18. Okt., 20.19h)
Monta-Tankstelle
Die seit einigen Tagen geschlossene ELAN-Tankstelle in Montalivet (nahe bei Aldi) öffnet am 19. Oktober wieder. Grund für die Schließung waren technische Gründe, nicht Kratftstoffmangel.
(UM, 18. Okt. 2010)
Zweckoptimismus ?
Die französische Regierung bleibt bei ihrer Linie, nach der ein großflächiger Kraftstoffmangel nicht eintreten werde. Der Industrieminister wiederholte am Montag, die Regierung werde die Blockierung von Kraftstoffdepots nicht zulassen.
Widersprüchlich
Die Berichte über die Sicherheit der Treibstoffversorgung in Frankreich sind uneinheitlich. Während der Premierminister abwiegelnd versichert, es werde keine Treibstoffknappheit geben, ist der Verband der Kraftstoffindustrie vorsichtiger. Unsicherheit verbreiten Gewerkschaftsfunktionäre, die davon sprechen, dass bald wieder Treibstoffdepots blockiert werden könnten, wodurch die geregelte Versorgung der Tankstellen in Frage gestellt würde.
Im Département Gironde gibt es zur Zeit nur in der Unterpräfektur Langon Versorgungsengpässe bei der Belieferung der Tankstellen.
In der Charente Martitime und der Charente sind bereits mehrere Tankstellen ausverkauft, doch wird von den Präfekturen berichtet, man gehe davon aus, dass die Bestände innerhalb kurzer Zeit wieder aufgefüllt würden.
(Carburant : des ruptures de stock un peu partout dans la région, in : SUD OUEST, 17. Okt., 20.49h, elektron. Ausgabe)
Zunahme der Einpersonenhaushalte
Bordeaux ist die Stadt in Frankreich mit der höchsten Wachstumsrate der Einpersonenhaushalte und Junggesellenschlupfwinkel. Durchschnittlich lebten im Jahr 2006 in Bordeaux in den Wohnungen nur 1,77 Personen, 1999 waren es noch 1,84 Personen. Für diese wachsende Zahl Alleinlebender gibt es zu wenig Wohnraum. Auch in Aquitanien haben sich die Lebensbedürfnisse vieler Menschen im Vergleich zu vorhergehenden Generationen stark verändert. Nur noch wenige Menschen gehen langfristige Bindungen ein, die Geburtenziffern sind zunehmend gesunken, die Zahl der Trennungen und Scheidungen hat stark zugenommen, und dadurch haben sich auch die Wohnraumbedürfnisse verändert. Die Städte versuchen durch neue Wohnraumkonzepte dieser Entwicklung zu begegnen. Aus diesem Grund sollen in Bordeaux in den nächsten 20 Jahren 60.000 Wohnungen für Einpersonenhaushalte gebaut werden.
(Laurie Bosdecher, Bordeaux, la ville des gens seuls, in: SUDOUEST, 16. Oktober 2010)
Nochmal Treibstoffversorgung
Die Ölleitung, die die beiden Flughäfen Orly und Charles de Gaulle in Paris verbindet, ist seit kurzem wieder in Betrieb. Daher ist das Risiko, dass in Charles de Gaulle der Flugbetrieb ab Montag reduziert werden müsste, gebannt. Ansonsten, so zitiert Le Monde die zuständigen Regierungsstellen, bestehe kein Anlass zur Panik. Man werde, nicht zuletzt durch verstärkte Importe aus dem benachbarten EU-Ausland, dafür sorgen, dass die Kraftstoffversorgung in Frankreich zumindest bis Anfang November nicht beeinträchtigt werde.
(L’oléoduc qui livre les aéroports parisiens remis en service, in : Le Monde / AFP, 16. Okt. 19.32h, elektron. Ausgabe)
Kraftstoff: Kein Mangel im Südwesten
Nach Erhebungen des SUD OUEST ist die Kraftstoffversorgung im Südwesten Frankreichs derzeit ohne Auffälligkeiten. Daraus kann aber nicht abgeleitet werden, dass dies in den kommenden Tagen so bleiben wird. Versorgungsengpässe, die angeblich bald behoben sein sollen, gibt es in der Charente und im Großraum Paris. Für Reisende, die größere Strecken zurückzulegen haben, empfiehlt es sich in den nächsten Tagen, öfter nachzutanken. Eine absolute Sicherheit, dass man ohne große Wartezeiten an jeder Tankstelle jede Kraftstoffsorte finden wird, kann man zur Zeit kaum geben. Zur Panikmache besteht jedoch kein Anlass.
(Pas de pénurie de carburant pour le moment dans la région, in : SUD OUEST, 16. Okt. 20.06h, elektron. Ausgabe)
Tankstellen ohne Kraftstoff
Die französische Regierung gibt bekannt, dass derzeit 230 von insgesamt 13.000 Tankstellen nicht genug oder keinen Kraftstoff mehr haben. Nach Angaben von Total haben zwischen 250 und 300 der 4.000 Tankstellen der Marke in Frankreich Störungen in der Kraftstoffversorgung erfahren. Der Verband der französischen Kraftstoffindustrie betont, alle Kraftstofflager in Frankreich seien frei zugänglich. Es gebe angesichts der ausreichenden Vorräte keinen Anlass zur Beunruhigung. Auch von der Regierung wird das Problem herabgespielt. Nachdem die Kraftstoffdepots wieder frei zugänglich seien, gehe man zunehmend mehr zu Kraftstoffimporten aus dem benachbarten Ausland über.
(M. Rabreau: Pénurie d’essence : il n’y a «pas de quoi paniquer», in : Le Figaro, 16. Okt. 2010, 18.55h, elektron. Ausgabe)
Kleingeld reicht nicht
Mehr als 50 der 500 reichsten Franzosen sind Weingutsbesitzer, von denen die meisten sich im Bordelais eingekauft haben. Nicht wenige dieser Kaufaktionen haben sich in den letzten Jahren vollzogen. In den Châteaux mit den ganz grossen Namen lässt sich mit dem Wein noch immer viel Geld verdienen, auch, wenn immer wieder in die Anlagenrenovierung und die Verbesserung des Weinanbaus investiert werden muss.
Wenn Superreiche sich im Weinbau engagieren, tun sie dies in der Regel bei Châteaux am oberen Rand der Rang- und Prestigeskala. Dort werden Preise jenseits von 200.000 Euro pro Hektar verlangt und gezahlt, wie etwa in Saint Émilion. In Pessac-Léognan oder Lalande-de Pomerol ist man mit 150.000 Euro/ha dabei, während man im Médoc zu Preisen von 35.000 bis 45.000 Euro pro Hektar Besitzer von Weinanbauflächen werden kann.
(Bruno Béziat, La vigne les a convaincus, in: SUDOUEST, 16. Oktober 2010)
Zahlenspiele
Wenn in Frankreich demonstriert wird, gibt es regelmäßig Meldungen über Teilnehmerzahlen, die zwischen den regelmäßig niedrigen Schätzungen der Polizei und den oft um das Dreifache höheren der Veranstalter, meist Gewerkschaften, liegen.
Der Figaro hat jetzt eine Umfrage gestartet, an der sich bislang rund 40.000 Leser beteiligt haben. Davon meinen 83,61%, dass die Zahlen der Gewerkschaften unglaubwürdig sind, lediglich 16,39% vertrauen ihnen.
(Le Figaro, 15. Okt., 22.46h, elektron. Ausgabe)
Neue Verkehrsführung
Um den Verkehrsteilnehmern das Leben leichter zu machen, sollen in Montalivet einige Änderungen an der Einstufung der bestehenden Strassen vorgenommen werden. Dabei wird die bisherige Départementsstraße, die bislang über die avenue de l’Océan mitten durch den Ort zum Meer führt, herabgestuft zu einer innerörtlichen Strasse und der Durchgangsverkehr vom Kreisverkehr aus (aus Richtung Vendays) nach rechts abbiegend erst über ein Stück des Boulevard Foch und danach über den Boulevard du Général Leclerc bis zum Boulevard du Front de mer in Richtung Soulac geführt. Dafür müssen für knapp 5000 Euro nur Ausschilderungen und Fahrbahnmarkierungen geändert zu werden, an den bestehenden Strassen ändert sich sonst nichts.
(L. Llobell : Voirie : un plan pour faciliter la circulation, in : SUD OUEST, 14. Okt. 2010)
Treibstoffknappheit?
Die gegenwärtige Streik- und Protestbewegung gegen das Regierungsvorhaben zur Anhebung der Altersgrenze für den Eintritt in die Rente betrifft auch die Raffinerien in Frankreich. In zehn der insgesamt zwölf Anlagen wird entweder gar nicht oder mit reduzierter Kraft gearbeitet. Die Folgen sind vorhersehbar, denn schon für die nächste Woche könnten sich die Produktionsausfälle mehr oder weniger deutlich an den Tankstellen auswirken. Ganz sicher ist das noch nicht, aber Vorsicht ist anzuraten. Zumindest die Autofahrer, die in den nächsten Tagen größere Stecken zurücklegen wollen, sollten beizeiten ihre Tanks randvoll tanken.
Es dauert übrigens fünf Tage, bis eine stillstehende Raffinerie wieder auf volle Leistung hochgefahren ist.
(Th. MagnoL. Et si l’essence venait à manquer ?, in : SUD OUEST, 14. Okt. 2010)
Abstimmung im Senat
Der letzte gesetzgeberische Akt der Neuregelung der Altergrenze für den Renteneintritt , der ursprünglich am Abend des 15. Oktober stattfinden sollte, ist auf den kommenden Mittwoch verschoben worden, weil immer noch 822 Änderungsanträge zu bearbeiten sind. Dass mit der Abstimmung im Senat die Streikwelle abebbt, ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass nach Verabschiedung der Neuregelung der Widerstand der Gegner der neuen Rentenregelung eine neue Dimension annehmen wird.
(Le vote solennel du Sénat est repoussé à mercredi, in : SUD OUEST, 14. Okt. 2010)
Der Troubador von St. Estèphe
Seit dem Sommer 2010 werden die Besucher des Tour de l’honneur in Lesparre bei ihrem Rundgang von schöner mittelalterlicher Musik begleitet. Das, was sich typisch mittelalterlich anzuhören scheint, ist jedoch recht jungen Datums, denn es geht zurück auf den Komponisten, Organisten und Pianisten Philippe Arnoulf, der in die Rolle eines mittelalterlichen Troubadours geschlüpft ist und eine Musik nachempfunden hat, wie sie im Mittelalter von reisenden Troubadouren vorgetragen worden sein könnte. Der Komponist lebt in Saint-Estèphe und hat seine Schöpfung dem Verein überlassen, der den Tour de l’honneur in Lesparre pflegt. Wer Glück hat, kann dem Troubadour Philippe de St. Estèphe leibhaftig in Lesparre begegnen, allerdings nur, wenn Philippe Arnoulf in dessen Gewänder schlüpft, die ansonsten eine lebensgroße Puppe zieren, die jeder Besucher des Tour de l’honneur schon gesehen haben sollte.
(Georges Rigal, Troubadour, in: SUD OUEST, 14. Oktober 2010)
Bunkerführung Oktober 2010
Am 12. Oktober fand die letzte Führung dieses Jahres durch die Bunkeranlagen nördlich von Soulac statt. Reichlich vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten gebannt den gewohnt sachkundigen und gewinnend vorgetragenen Erläuterungen des Führers Jean-Paul Lescorce, die für die zumeist deutschen Teilnehmer von einem Redaktionsmitglied der Médoc-Notizen übersetzt wurden. Mit dieser Veranstaltung wurde ein schon beinahe zur feststehenden Institution gewordenes Angebot zum Kennenlernen geschichtlich und kulturell relevanter Sehenswürdigkeiten im Médoc fortgesetzt. Wir hatten gehofft, Nachahmer zu finden, bis jetzt allerdings vergeblich.
Für das nächste Jahr sind weitere Führungen durch diesen Bunkerkomplex geplant. Die erste soll stattfinden in der Woche vor Ostern 2011, am Dienstag oder Mittwoch.
(UM, 13. Okt. 2010)
Prognosen
Nach Zahlen des Landwirtschaftsministerium fällt die Weinernte in diesem Jahr geringer aus, als zunächst erwartet. Jetzt rechnet man mit 45,8 Mio Hektoliter, vor einem Monat waren es noch 47,2. Im Bordelais wird die Ernte um die 6 Mio hl liegen und damit im Mittel der letzten fünf Jahre. In der Charente legen die Ergebnisse um 12% zu auf 9,1 Mio hl. Auf dem Durchsschnittsergebnis der letzten Jahre liegen auch die Anbaugebiete Bergerac und Cahors. In der Champagne fehlen 15% am Durchschnitt, im Elsass 14%, im Jura 10%, in Korsika 12% und im Languedoc-Roussillon, dem größten Anbaugebiet Frankreichs, liegen die Resultate um 19% unter dem Mittel.
(Récolte estimée à 45 millions d’hl, in: SUD OUEST, 12. Okt. 2010)
Heiße Woche
Es sind vornehmlich die Gewerkschaften in Frankreich, die den Widerstand gegen die inzwischen von Nationalversammlung und Senat beschlossenen Änderungen des Eintritts in die Altersrente organisieren. Die Folge ist, dass das öffentliche Leben in Frankreich kräftig durcheinander gebracht wird. Auch nach dem Streiktag vom 12. Oktober wird der Widerstand in einigen sensiblen Bereichen, so etwa bei der Bahn, in den Häfen, im öffentlichen Dienst fortgesetzt, ohne dass man jetzt schon exakt vorhersagen kann, wo es Störungen geben wird. Alle Reisenden, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen wollen, sind gut beraten, in den nächsten Tagen sich darüber zu informieren, ob die fahrplanmäßig vorgesehenen Leistungen tatsächlich erbracht werden.
Die Streikenden müssen die finanziellen Folgen ihrer Arbeitsniederlegung selbst tragen, eine Unterstützung aus Streikkassen findet nicht satt. Die Lohn- bzw. Gehaltsminderungen sind im Staatsdienst am gravierendsten. Dort wird, gleich wieviel Zeit der Streikende an einem Tag nicht im Dienst war, immer ein kompletter Arbeitstag einbehalten. Während hier die Berechnung der Einkommensminderung recht einfach ist, sind in anderen Branchen zum Teil hochkomplizierte Rechenoperationen erforderlich, um festzustellen, welche Einkommensminderung einem Streikenden zudiktiert wird. Eindeutig ist jedoch, dass, wer auf die Strasse geht, dies auf eigene Kosten tut.
(J.-P. Deroudille: Syndicats, la volonté de ne pas faiblir, in : SUD OUEST, 12. Okt. 20109
Frech und unverschämt
Jean- Pierre Gaufre, der ehemalige Direktor des Journal du Médoc, ist aus tiefstem Herzen Humorist. Jetzt hat er ein kleines Lexikon herausgebracht, in dem er auf 140 Seiten 120 Definitionen zum Thema Wein und Reben zusammengetragen hat, die es in sich haben. Zum Stichwort Bordelais z. B. gibt es die Erläuterung: „Finstere Gegend, in der, nach Aussagen der Winzer in Burgund, ein Wein von armseliger Qualität hergestellt wird.“
(Le petit dictionnaire absurde et impertinent, in: SUDOUEST, 1. Oktober 2010)
Le petit dictionnaire absurde et impertinent de la vigne et du vin (ed.Féret), 12.80 Euro
2011 – année du fleuve
Die Quais sind hochglanzrenoviert, aber auf der Garonne tut sich im Stadtbereich von Bordeaux recht wenig. Weniger jedenfalls, als die Stadtväter für gut befinden. Aus diesem Grund soll im nächsten Jahr eine ganze Reihe von Aktivitäten und Maßnahmen dazu führen, das der einst quirlige Hafenbereich des Port de la Lune neu belebt wird. Zunächst einmal soll 2011 das Jahr des Flusses werden. Dazu wird beitragen die Stationierung eines 110 m langen Flusskreuzfahrtschiffes namens Princess d’Aquitaine. Das Schiff wird von Bordeaux aus mehrtägige Kreuzfahrten auf der Garonne und der Dordogne anbieten.
Zur Belebung des Hafengeschehens werden zwei neue Anleger am linken Ufer beitragen, die ebenso wie die drei auf dem rechten Ufer gelegenen, inzwischen renovierten Einrichtungen kleinere und größere Schiffe anziehen sollen. Im April soll ein 150m langer großer Anleger installiert werden, der größere Schiffe versorgen kann. Befürchtungen, dass die neuen Anleger das Stadtbild stören könnten, muss man wohl nicht haben, da die gestalterische Oberaufsicht bei Michel Corajoud liegt, der nicht nur für den miroir d’eau verantwortlich zeichnete.
Weitere Höhepunkte des kommenden Jahres werden das Flussfest im Juni und dann Evento sein,
(J.-P.Vigneaud: 2011 sera l’année du fleuve, in : SUD OUEST, 11. Okt. 2010)
Kaputte Preise, kaputte Flaschen!
Auf dem Parkplatz des Carrefour in Branne versammelten sich empörte Winzer, um ihr Entsetzen über ein Sonderangebot der Kaufhauskette kundzutun: Es handelte sich dabei um Bordeaux- Wein, der für 1,39 Euro pro Flasche angeboten wurde. Die Flaschen waren etikettiert als Bordeaux appellation controlée. Les petites caves. In Winzerkreisen ist man sich sicher : Wenn Wein zu diesem für die Erzeuger ruinösen Preis angeboten wird, kann er nur von geringer Qualität sein und das ist sowohl dem Geschäft als auch dem Ruf von Bordeaux-Weinen abträglich. Die Reaktion der Winzer in Branne war eindeutig: Sie zertrümmerten eine Anzahl der Flaschen mit den Dumping-Preisen.
(Alain Montangnon, Prix cassés, bouteilles cassées, in : SUDOUEST, 9. Oktober 2010)
Keine Fähren
Am Dienstag, 12. Oktober, wird wegen des zu erwartenden Streiks – immer noch geht um die neue Altersregelung für den Eintritt in die Rente – kein Fährverkehr auf den Strecken Royan – Le Verdon und Blaye – Lamarque stattfinden.
(SUD OUEST, 9. Okt. 2010)
Tut sich was?
Dass eine Ortsumgehung für Lesparre mehr als dringend notwendig ist, weiß jeder, der sich bei sommerlicher Hitze durch die engen Straßen des Ortes quälen muss. Ob sich eine solche Umgehung in vertretbarer Zeit realisieren lässt, ist eine andere Frage. Jetzt gibt es Gerüchte, nach denen in der Mairie eine Zusammenkunft mit Vertretern des Départements gegeben haben soll, auf der drei mögliche Trassen für die neue Straße vorgestellt wurden. Es wird für möglich gehalten, dass es in den nächsten Wochen dazu eine offizielle Verlautbarung geben wird. Kann aber sein, dass die nicht kommt, weil sicher ist, dass die Finanzierung mehr als ungeklärt ist und demzufolge ein Zeitplan nicht vorgestellt werden kann.
(Les tracés de la déviation, in : SUD OUEST, 8. Okt. 2010)
Verkehrsbehinderungen
Für einige Tage wird die Durchfahrt durch Lesparre über die RD 1215 noch zeitraubender als sonst sein. Grund sind umfangreiche Arbeiten an den Platanen beiderseits der Strecke, die erneut kräftig gestutzt werden. Auch wenn dabei professionelles Gerät eingesetzt wird, werden die Arbeiten länger dauern. Die Verkehrsführung an den Arbeitsstellen vorbei ist einspurig und unter Umständen zeitaufwendig.
(L’élagage des platanes a commencé, in : SUD OUEST, 8. Okt. 2010)
Weiter Trockenheit
Auch wenn es in den letzten Tagen mitunter kräftig geregnet hat im Südwesten Frankreichs, bleibt die Niederschlagsbilanz für den vergangenen Monat defizitär. Mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Pyrenäenvorland werden die Durchschnittsfehlmengen mit Werten zwischen 30 und 50% angegeben. In Bordeaux, wo die Regenmenge im September in normalen Jahren 90,3 mm beträgt, fielen in diesem Jahr nur 23,9 mm. Im Juli, wo es sonst im Durchschnitt 54,4 mm Regen gibt, wurden in diesem Jahr nur 15,4 mm gemessen. Im August fielen 16,6mm gegenüber 59,9mm im langjährigen Durchschnitt.
(J.-D. Renard – Cl. Petit: La sécheresse continue de frapper fort., in : SUD OUEST, 8. Okt. 2010)
Sprachkurs
In Vendays-Monalivet gibt es mancherlei Dinge, die nur Eingeweihten bekannt sind. Dazu gehören die Aktivitäten eines Arbeitskreises, der sich um die Erhaltung und Pflege der occitanischen Sprache kümmert. Das Occitanische, das bis weit in die Neuzeit in großen Teilen des südlichen und südwestlichen Frankreich gesprochen wurde, ist eine eigenständige romanische Sprache, die jedoch das Pech hatte, dem Französischen unterlegen zu sein. Dafür gibt es mancherlei Gründe, aber es gibt auch gute Gründe dafür, dieser Sprache aufzuhelfen. Das hat man sich jetzt in Vendays-Montalivet vorgenommen und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde einen Kurs eingerichtet, dessen Ziel es ist, alle Interessierten, unbeschadet ihres Kenntnisstandes, an das Occitanische heranzuführen. Die Kurse finden Freitags von 18.00 h bis 19.30h in Vendays in der salle d’Amitiés et loisirs (neben der Post in Vendays) statt. Mehr dazu: Régine Ardilley, Tel, 06.22.63.21.03
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- LLobell: Occitan, une langue enseignée sur la commune, in: SUD OUEST, 7. Okt. 2010)
Windkraftprojekt
Kaum 14 Tage, bevor die französische Regierung eine großkalibrige Ausschreibung für die Errichtung von Windkraftparks vor den französischen Küsten startet, verlautet, dass eine deutsche Firma, Bard Holding, das Hafengebiet von Le Verdon erkunden lässt um festzustellen, ob dort Voraussetzungen für die Errichtung einer Anlage für die Fabrikation und Wartung von Offshore-Windkraftanlagen gegeben sind. Entschieden ist noch nichts, aber es kann sein, dass gegen Ende Oktober die Dinge konkrete Gestalt annehmen.
(J. Lestage: Projet éolien au Verdon, in: SUD OUEST, 7. Oktober 2010)
12. Weinlese
Auch beiderseits der Rollbahnen des Flughafen Mérignac hat die diesjährige Weinlese begonnen. Diesmal sind die Ernteaktivitäten eröffnet worden in Anwesenheit einer Delegation des Flughafens Bilbao. Die zu erwartenden Mengen werden den Weinmarkt des Médoc nicht wahrnehmbar beeinflussen, aber vielleicht um eine Geschmacksnuance bereichern. Könnte sein, dass der Mérignacwein einen leichten Kerosingeschmack hat. Vielleicht richtig apart.
(Des raisons récoltés au bord du tarmac, in: SUD OUEST, 7. Okt. 2010)
Neue Streiks
Die Auseinandersetzung um die Erhöhung des Eintritts in das Rentenalter ist noch lange nicht ausgestanden. Jetzt melden die Eisenbahner einen Streik an, der am 11. Oktober beginnen und zunächst von unbefristeter Dauer sein soll. Damit ist klar, dass es zu Störungen im Eisenbahnverkehr kommen wird. Wie groß die sein werden und ob alle Regionen Frankreichs in gleicher Weise davon betroffen sein werden, weiß man im Moment noch nicht.
(J.-P. Deroudille: Retraites: une grève sur des rails reconductible, in : SUD OUEST, 7. Okt. 2010)
Unterbringungsprobleme
In Saint Estèphe gibt es eine Gruppe von Saisonarbeitskräften, ohne die die Weinlese nicht zu bewerkstelligen wäre. Was es anscheinend nicht gibt für diese Kräfte, das sind Unterkünfte. So hausen sie in Wohnwagen und Zelten vor den Toren des Ortes, unter durchweg fragwürdigen hygienischen Bedingungen. Der Bürgermeister hält diesen Zustand für unerträglich, kann aber nur wenig unternehmen. Früher wurden Saisonkräfte auf den Châteaux, für die sie arbeiteten, untergebracht. Neuerdings engagieren manche Châteaux ihre Saisonarbeiter über Zeitarbeitsfirmen, die sich eigentlich um die Unterbringung ihre Arbeiter kümmern müssten. Tun sie das nicht, kommt es zu Zuständen wie jetzt in Saint-Estèphe. Der Bürgermeister lässt derzeit eine Regelung ausarbeiten, die in den kommenden Jahren Anwendung finden soll und die sowohl die Châteaux als auch die Zeitarbeitsfirmen in die Pflicht nimmt, sich angemessen um die Unterbringung ihrer Leute zu kümmern. Bleibt abzuwarten, wie das funktioniert.
(J. Lestage: Vendanges: le logements des travailleurs fait débat, in : SUD OUEST, 6. Okt. 2010)
Klimawandel und Weinbau
Wenn die Prognosen hinsichtlich der Veränderung im Klima zutreffen, dann wird es wärmer. Um wieviel Grad die Temperaturen steigen werden, ist nicht sicher vorherzusagen, aber es wird Konsequenzen geben auch für den Weinbau. Im Bordelais sind schon jetzt die letzten Weinlesen um zwei bis drei Wochen eher durchgeführt worden als zu früheren Zeiten. Man rechnet aus, dass die Erwärmung um 1 Grad die Nordverlagerung des Weinbaus um 180 bis 200 km verlangen würde, was jedoch aus naheliegenden Gründen nicht in Frage kommt, sollen die bestehenden Anbaugebiete mit ihren geschützten Qualitätsstandards erhalten bleiben. Man denkt daher darüber nach, wie man durch veränderte Anbautechniken den steigenden Temperaturen begegnen kann. Bedacht wird auch, ob man zur künstlichen Bewässerung greifen sollte. Experten, die sich in der Geschichte des Weinbaus auskennen, warnen vor Panikreaktionen und weisen darauf hin, dass das Médoc in der Mitte des 19. Jahrhunderts schon Wärmeperioden erlebt und überstanden hat.
(M. Monteil : Dompter le réchauffement, in SUD OUEST, 6. Okt. 2010)
Erosion
Das stark bedrohte Appartementhaus Le Signal in Soulac, vor dem die Dünenkante immer weiter abbröckelt, gerät nach den ersten Herbstattacken, bestehend aus hohen Fluten und starker Dünung, immer mehr in eine gefährliche Lage. Die Eigentümer der rund 70 Wohnungen in dem Gebäude wissen immer noch nicht, wie es weitergeht. Mehrere in Auftrag gegebene Gutachten, die unter anderem Aufschluss geben sollen über die Stabilität des Gebäudes, stehen noch aus. Die einzige Gewissheit scheint darin zu bestehen, dass der Ozean sich immer näher an das Haus heranschiebt.
(Toujours moins de plage devant Le Signal, in: SUD OUEST, 5. Okt. 2010)
Präzisionsweinlese
Die Weinlese, die in früheren Zeiten nach Erfahrungswerten und teilweise nach Gefühl gestartet und durchgeführt wurde, wird mehr und mehr zu einem Unternehmen, das von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Kontrollverfahren gesteuert wird. In einem Weingut im Bordelais hat der Besitzer eine aufwendige Bodenanalyse (Kosten über 50.000 Euro in zwei Jahren) durchführen lassen und dabei festgestellt, dass seine Weinfelder viel größere Bodenunterschiede aufwiesen, als man zuvor geglaubt hatte. Aus dieser Erkenntnis sind präzise Pläne entwickelt worden, mit deren Hilfe man den optimalen Zeitpunkt der Weinlese in Abhängigkeit von den Bodengegebenheiten festlegen und damit die Qualität des Weins weiter steigern kann.
Im Fortschreiten begriffen ist auch der Einsatz von Pflückmaschinen bei der Ernte. Hier werden mehr und mehr wirksame optische Sortiergeräte eingesetzt, die die Qualität der maschinengelesenen Trauben an die im konventionellen Verfahren per Hand geernteten Früchte mehr und mehr annähert. Auch die ganz großen Namen experimentieren mit der mechanisierten Weinlese, und, so wird vermutet, wenn eines der ganz großen Châteaux zur mechanischen Ernte übergeht, werden alle anderen in Windeseile folgen.
(C. Compadre : En Bordealais, des vendanges de précision, in : SUD OUEST, 5. Okt. 2010)
Rückgang
Das französische Landwirtschaftsministerium veröffentlichte einen Bericht zur Bedrohungslage durch die Raupen des Kiefernprozessionsspinners. Danach ist der Bestand an Raupen signifikant zurückgegangen, wobei keine Gründe dafür aufgeführt werden. Die Gefahr, dass im kommenden Winter großflächige Fraßschäden in den Waldungen zu befürchten seien, wird als gering eingestuft.
(Chenilles: risque « faible », in: SUD OUEST, 4. Okt. 2010)
Hitliste der Spendenfreude
Der Präsident der Vereinigung Recherches et Solidarités der Fondation de France konnte mitteilen, dass die Spendenfreude der Franzosen trotz der Auswirkungen der Wirtschaftskrise und des Orkans Xynthia im Jahr 2010 um Vergleich zum Vorjahr um 8% zugenommen hat. Die großzügigsten Franzosen waren, prozentual gesehen, diejenigen, die nur über ein bescheidenes Einkommen verfügten. Geographisch gesehen, leben die in Bezug auf die Spendenfreudigkeit großzügigsten Franzosen im Elsass, Aquitanien kommt auf einen achtbaren zehnten Rang.
(Hélène Rouquette-Valens, Le palmarès de la générosité, in: SUDOUEST, 1. November 2010)
Altersgrenze für den Eintritt in die Unsterblichkeit
Es betrifft nur Franzosen, also reichlich 50Mio Zeitgenossen, davon aber eigentlich nur ein oder zwei Dutzend wirklich. Denn, obwohl es für jeden Franzosen der Gipfel aller Glücksgefühle wäre, in die elitäre Académie Française aufgenommen zu werden, haben nur ganz, ganz wenige eine zumindest theoretische Chance, dieses Glück zu erleben. Und, obwohl es so schon schwer genug ist, so bedeutsam zu werden, dass man einen freigewordenen Sitz in dieser illustren Runde ergattert, hat man jetzt die Hürde noch höher gemacht. Neuerdings hat man nämlich nach Vollendung des 75. Lebensjahres keine Chance mehr, Mitglied der Académie zu werden. Ganz schön hart, denn nun müssen sich alle Aspiranten vor Vollendung des 75. Lebensjahres bemühen, so berühmt und wichtig zu sein, dass man ihnen den nächsten freien Sitz in der Académie zuweist. Und eine Garantie, dass das klappt, gibt es nicht.
(Limite d’âge pour les Immortels, in: SUDOUEST, 2. Oktober 2010)
Anmerkung der Redaktion: Wenn Ihnen nicht geläufig ist, was es mit der Unsterblichkeit in Frankreich auf sich hat, dann klicken Sie hier.
„Air-Sarko-One“
So nennt der SUD OUEST das neue Flugzeug des französischen Präsidenten, das derzeit in den Werkshallen von Sabena technics in Mérignac für seine künftigen Aufgaben vorbereitet wird. Das Flugzeug vom Typ Airbus 330-200 hat ein in den französischen Nationalfarben lackiertes Heck und ein ebenso gefärbtes Seitenleitwerk. Damit dürfte die Maschine von weitem zu erkennen sein. Ob das Flugzeug, das in den nächsten Tagen abgeliefert werden wird, damit eine eingebaute Vorfahrt hat, war noch nicht bekannt.
(SUD OUEST, 2. Oktober 2010)
Gegen Hornissen
In Pauillac besteht ein Verein, der sich die Aufgabe gestellt hat, Nester der asiatischen Hornisse, bekanntlich ein gefährlicher Feind der überaus nützlichen Bienen, zu beseitigen. Zu diesem Zweck bewilligte der Gemeinderat 600 Euro für die Anschaffung einer teleskopierbaren Stange, mit der man schnell und wirksam die Nester der unerwünschten Zuwanderer herunterholen kann. Alle Einwohner des Gemeindeverbandes Pauillac können die Dienste des Vereins unentgeltlich in Anspruch nehmen, was in diesem Jahr schon zehnmal geschah.
(Une association contre les frelons, in: SUD OUEST, 2. Oktober 2010)
Die Kühe von Bordeaux
Bordeaux war dank der cow-parade für einige Sommermonate eine der europaweit kuhreichsten Großstädte. Seit Juni 2010 zogen die Kühe, die an vielen Stellen der Stadt zu bewundern waren, Besucher aus nah und fern an. Im September wurden die Kühe zusammengeholt, aufgefrischt und, so notwendig, nachgebessert. Am 30. September vollzog sich der abschließende Akt mit der Versteigerung der lebensgoßen Plastiken. 53 von ihnen wechselten die Besitzer und füllten dabei die Kassen der Banque Alimentaire, die mit den Einnahmen eine Sozialküche errichten wird. Zahlreiche prominente Gäste, an der Spitze der Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé, und mehrere Hundert Kauflustige mit gut gefüllten Brieftaschen nahmen an der Versteigerung teil und taten das, was die Veranstalter erwartet hatten: Sie boten kräftig und zahlten durchschnittlich 6.000 Euro für jede aufgerufene Kuh. Spitzenerlös waren 11.500 Euro für die vache landaise des Karikaturisten Iturria.
(Etienne Latry, Vaches sacrées, in : SUDOUEST, 1. Oktober 2010)
Notre Dame-de-Benon
Die im reinen romanischen Stil erbaute Kirche Notre-Dame-de-Benon in Saint-Laurent-Médoc ist eines der wenigen Gotteshäuser, das die Abriss- und Neubauwelle der Kirchen im Médoc in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unbeschadet überstanden hat. Angesichts ihres hohen Alters, der Bau stammt aus dem 12. Jahrhundert, bedarf sie besonderer Fürsorge, und die wird ihr zuteil von einem Verein, dessen Daseinszweck die Bewahrung der Kirche ist. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Amis de Notre-Dame-de-Benon wurde jetzt an der Kirchenwand eine Gedenktafel angebracht, die das stillschweigende Versprechen enthält, dass die Fürsorge für den Kirchenbau damit nicht beendet ist.
Pierre Vallade, Aux petits soins de la Dame de Benon, in: SUDOUEST, 1. Oktober 2010)
Leiharbeit
In diesem Jahr ist die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Weinlese weiter zurückgegangen, um 10 – 15% schätzt man vorläufig. Ein Teil des Rückgangs erklärt sich aus der fortschreitenden Mechanisierung des Weinlesevorgangs, aber nur ein Teil. Daneben wirkt sich das voranschreitende Angebot an Leiharbeitskräften aus, die von speziellen Agenturen den Weinbaubetrieben angeboten werden. Diese Arbeitskräfte verfügen zumeist über einschlägige Erfahrungen in den Arbeiten der Weinlese, sie sind schnell und durch vereinfachte Vereinbarungen mit den Agenturen sozusagen en bloc verfügbar. Früher haben die Betriebe die Saisonkräfte selbst suchen, auswählen und einstellen müssen, was mitunter Reibungsverluste verursachte, die heute nicht mehr auftreten. Gleichwohl gibt es heutzutage neue Probleme. Nicht alle Leiharbeitsfirmen sind so seriös, wie man es gern hätte. Manche sind kurzlebig und verschwinden wieder, bevor sie ihre Arbeitskräfte vereinbarungsgemäß entlohnt haben. Andere beschäftigen gelegentlich Arbeitskräfte, die keine Arbeitserlaubnis besitzen. Es ist einiges in Bewegung, aber noch funktioniert nicht alles so, wie es im Sinn der Beteiligten sein sollte. Kontrollen in diesem Bereich sind schwierig, so wird man wohl noch einige Zeit warten müssen, bis sich auch hier die Spreu vom Weizen trennt.
(B. Chaix: Les intérimaires du vin, in : SUD OUEST. 1. Okt. 2010)
Golf-Schweinereien
Die wissenschaftliche Klärung der Frage, ob Wildschweine den Golfsport an sich schätzen oder ablehnen, steht noch aus, aber es steht fest, dass die Borstenviecher sich zumindest für die Golfplätze interessieren. Genauer gesagt, für alles, was es dort an Larven, Raupen und Würmern gibt. Da diese nur unterhalb des Rasens anzutreffen sind, sehen die Wildschweine auf die ihnen eigene direkte Art nach, was es da zu holen gibt, und das hat Folgen für die Oberflächenbeschaffenheit der Golfplätze. Welche, das erfahren derzeit die Besucher des Golfgeländes Bordeaux-Lac, die zusehen mussten, dass seit dem August des Jahres 6500 m² der kostbaren greens fatale Ähnlichkeit mit frisch gerodeten Kartoffeläckern bekommen haben. Hinter dieser Metamorphose stecken nächtlings aktive Schwarzkittel, die ganze Arbeit zu leisten pflegen und in der nächsten Nacht zurückkehren, um ihr Werk fortzusetzen. Versuche, die ungebetenen Eindringlinge mit Elektrozäunen abzuhalten, waren bislang erfolglos, jetzt wird ausgerechnet, was es kostet, das gesamte Gelände wildschweinsicher einzuzäunen. Bevor da Entscheidungen fallen, wird bestimmt noch diskutiert, ob der Lustgewinn, den Wildschweine auf Golfplätzen haben, nicht ein höheres Gut ist, als das Pläsierchen der Golfspieler. Man wird abwarten müssen.
(D. Lherm: Les sangliers à l’assaut du golf de Bordeaux, in : SUD OUEST, 1. Okt, 9.06h, elektron. Ausg.)2010
November 2010
Wintersport in Lesparre
Vom 17. bis zum 24. Dezember 2010 bietet der Weihnachtsmarkt in Lesparre auf der Place Clémenceau eine besondere Attraktion für die Besucher. Neben festlich geschmückten Ständen, Läden und der traditionellen Weihnachtsbeleuchtung der Stadt wird eine 18 m lange und 8 m breite Eisfläche, die, da sie umweltverträglich aus Silikon ist, wenig Energie und gar kein Wasser verbraucht, viele Besucher anziehen. Freiwillige des Pays Médoc Rugby werden dafür sorgen, dass die Oberfläche täglich geglättet wird. Schlittschuhe in den Größen 27 bis 47 können ausgeliehen werden, die Benutzungsgebühr für eine halbe Stunde Gleitspaß beträgt 1 Euro. Rund um die Eisfläche bieten Marktbuden alles zum Kauf, was zum Fest noch fehlt, Geschenke, Erfrischungen, Gutes für Kehle und Magen.
(Sylvaine Dubost : Noël sort ses pantins, in : SUD OUEST, 30. November 2010)
Das Ende von Noir Désir?
In einer nüchternen Pressemeldung gab Serge Teyssot-Gay, der Gitarrist und Mitbegründer der Gruppe Noir Désir sein Ausscheiden aus der bekannten Musikgruppe wegen unlösbarer Konflikte mit Bertrand Cantat bekannt, mit dem er und Denis Barthe Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts Noir Désir in Bordeaux gegründet hatte. Cantat wurde 2003 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er für schuldig befunden wurde am Tod von Marie Trintignant in Vilnius. Nach seiner Entlassung 2007 kam es wieder zu Kontakten zwischen den Gruppenmitgliedern und es sah so aus, als ob es einen Neuanfang geben könnte. Umso überraschender kam nun die einseitige Erklärung Teyssot-Gays, die der Ankündigung des Gruppenendes gleichkommt, von den anderen Musikern der Gruppe bisher jedoch unkommentiert blieb.
(Stéphane Jonathan, Vers la fin du groupe Noir Désir ? in : SUDOUEST, 30. November 2010)
Gelegenheit zum Schwarzfahren ?
Am ersten Dezember ist es vielleicht nicht zu 100% notwendig, in Bordeaux das Bus- oder Tramticket vorschriftsmäßig zu entwerten. Grund dafür sind die Kontrolleure von Bus und Tram, die streiken werden. Sie verlangen eine Gehaltserhöhung um 90 Euro pro Monat bei durchschnittlichen Verdiensten zwischen 1400 und 2000 Euro, wobei sie darauf verweisen, dass ihre Aufgaben und Pflichten zugenommen haben, seit ihr Arbeitgeber einen strengeren Kurs gegen Schwarzfahrer durchsetzen will. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte auch am Streiktag sein Ticket korrekt entwerten, denn der Streik findet in Frankreich statt, und da gibt es mehrere Gewerkschaften und daneben auch Kontrolleure, die nicht organisiert sind und damit frei entscheiden, ob sie streiken oder nicht. Fahrgäste mit Mischkalkulationen aus regulären und schwarzen Fahrten haben allerdings die theoretische Chance, ihre Bilanz zu verbessern.
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- Compagne : Bordeaux : Les contrôleurs de tram et bus sont en colère, in : SUD OUEST, 30. Nov. 2010, 7.51h, Internet-Ausg.)
Riesenerfolg für Brassens
Fast drei Jahrzehnte nach seinem Tod hat der Chansonnier und Poet Georges Brassens (1921 – 1981) in Grayan für ein überfülltes Haus gesorgt. Anlass war eine Veranstaltung der Bibliothek von Grayan, die im Rahmen der regelmäßig in Quartalsabständen durchgeführten Leseabende mehr als 100 Personen anzog. Diese gegenüber den vorhergehenden Veranstaltungen überraschende Teilnehmerzahl zeigt, dass Georges Brassens immer noch sein Publikum hat, das das Andenken an den antiklerikalen, toleranten und humanistischen Anarchisten hochhält.
Der nächste Leseabend in der Bibliothek von Grayan ist für den kommenden Februar geplant.
(M. Caporal: Georges Brassens fait un tabac à la billiothèque, in : SUD OUEST, 27. Nov. 2010)
Riesenkrippe in Lesparre
Vom 11. – 26. Dezember ist im alten Gerichtsgebäude an der Place Clémenceau in Lesparre eine von der Vereinigung Flore et Vie gestaltete große Krippe mit Tonfiguren zu besichtigen, die in 10jähriger künstlerischer Arbeit entstanden ist. Auf einer Fläche, die 10 Meter lang und mehrere Meter tief ist, ist, kann der Betrachter eintauchen in die Wüstenlandschaft Judäas mit dem Dorf Bethlehem zur Zeit der Geburt Christi. Illustriert wird das alles durch Schaubilder und eine 16 Minuten dauernde Tonband-Erzählung und Musikuntermalung.
(V. B. Une crèche géante pour les fêtes de Noёl, in : SUDOUEST, 29. November 2010)
Mazarin in Lesparre
Der Couturier Joseph Fragomeni, in der Mode- und Filmwelt bekannt unter seinem Künstlernamen Mazarin, hat vor einigen Jahren beschlossen, seinen Lebensabend in dem von ihm so geliebten Médoc verbringen. Nun hat er sich in Lesparre niedergelassen. Dort belebt er mit seiner Kreativität das Modeatelier le Fil rouge(der rote Faden)
Mazarin hat nicht nur Kleider und Kostüme für etwa 130 Filme und 50 Theaterstücke entworfen und unter seiner Leitung anfertigen lassen, er hat Gedichte, Chansons und Theaterstücke geschrieben. Mit den 70 Mitgliedern seiner Gruppe des Fil rouge trifft er sich dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr im Atelier, um dort neue Kostüme zu entwerfen, z.B. für die Défilés der Misswahlen.
(Vincent Barros, Mazarin, le fil d’une vie, in: SUDOUEST, 29. November 2010)
Gargantua füllt hungrige Mägen
Ein halbwegs literaturfester Franzose weiß, dass Gargantua eine Romangestalt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist, ersonnen von François Rabelais, der in fünf nach 1532 erschienenen Romanen, das Leben eines Riesengeschlechts drastisch und plastisch dargestellt hat. Dieser Gargantua war nun allerdings ein begnadeter Vielfraß, der kaum auf den Gedanken gekommen wäre, anderen etwas abzugeben von dem Mengen, die er in sich hineinstopfte.
Dies tut jedoch eine Vereinigung in Bordeaux, die sich den besagten Gagantua zum Namensgeber erkoren hat. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, besonders Bedürftigen zu Mahlzeiten zu verhelfen, die sie sonst nicht bekämen. Um das zu erreichen, werden an drei Abenden der Woche gut 20 Bedürftige von Freiwilligen beköstigt, wobei der Grundsatz gilt, dass niemand zurückgewiesen wird, der um Essen bittet. Die Mitglieder des Vereins beschaffen die Nahrungsmittel bei der Banque alimentaire (bei der Geschäftsleute Waren abgeben, die sie nicht mehr verkaufen können, die aber noch uneingeschränkt zum Verzehr geeignet sind), bereiten die Mahlzeiten zu, spülen das Geschirr etc.
Neben dem Essensangebot stellt Gargantua seinen Schützlingen einmal monatlich ein Päckchen mit lebensnotwendigen Dingen zur Verfügung und versucht, Interessierte an lokale kulturelle Aktivitäten heranzuführen
(A. Mangini: Gargantua remplit les ventres, in : SUD OUEST, 25. November 2010)
Goldmedaille
Das Château Pichon-Longueville hat eine Goldmedaille erhalten, die künftig den Empfangssaal des Schlosses schmücken wird. Sie wurde verliehen von der internationalen Vereinigung Best of Wine Tourism für die geschickte und wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit des Château. Im April 2010 wurden dort 3 neue Säle für Publikumsführungen und Weinverkostungen eröffnet, in denen auch nach Vorbestellung Menus rund um den Wein für Besuchergruppen angeboten werden. Das zieht viele Gäste an, im letzten Jahr waren es 9.000, und steigert den Weinverkauf und das Renommé des Weingutes über die regionalen Grenzen hinaus.
Die Werbefachleute um die Directrice Marie-Louise Schўler arbeiten daran, die Öffnungsbereitschaft des château für Publikumsbesuche überall bekannt zu machen. Außerdem soll ein Saal eingerichtet werden, der der Geschichte des Schlosses und des Weinanbaus gewidmet ist.
(Sévérine Sannom, Pichon-Longueville primé, in : SUDOUEST, 25. November 2010)
109,4 Millionen Euro
Der Sturm Klaus ist zwar in wenigen Stunden am 24. Januar 2009 über den Südwesten Frankreichs hinweggezogen, seine Nachwirkungen halten jedoch an bis in die Gegenwart. Vor diesem Hintergrund gibt die Präfektur der Region Aquitaine bekannt, dass die von dem Solidaritätsfonds der EU bereitgestellten Mittel zur Milderung der Sturmschäden in Höhe von 109,4 Mio Euro fristgerecht abgerufen und ihrer Verwendung zugeführt worden sind.
Davon sind 52 Mio Euro verwendet worden, um 37.000 Hektar Wald aufzuräumen. 6 Mio Euro sind ausgegeben worden, um 31.000 km Feuerwehrpisten zu räumen, über 30 Mio Euro sind an Gemeinden geflossen als Zuschüsse für Maßnahmen zur Behebung von Sturmschäden.
(Präfektur der Réginon Aquitaine, Communiqué de presse, 25. Nov. 2010)
Umzug
In Bordeaux laufen Arbeiten, um den vergleichsweise kleinen ponton Richelieu an einen neuen Standort zu verlegen. Der Schiffsanleger, der 1995 nach Bordeaux kam, als der pont de Pierre wegen umfangreicher Bauarbeiten gänzlich gesperrt war, soll am Hangar 14 seinen neuen Liegeplatz finden, etwa dort, wo einst der Kreuzer Colbert lag. Am Quai Richelieu soll im Frühjahr ein neuer Anleger festmachen, der mit 150 m Länge Schiffen aller Größenordnung zur Verfügung stehen wird.
(J.-P. V.: Le ponton Richelieu transféré quai des Chartrons, in : SUD OUEST, 24. Nov. 2010)
Wintereinbruch
Im Südwesten Frankreichs wird es Winter, wenn auch nicht überall mit Schnee. Während es im unmittelbaren Küstenbereich regnen wird, wird für den östlichen Teil des Départements Charente und für das Département Dordogne mit Schneefall gerechnet, der bis zu einer Höhe von einigen Zentimetern gehen kann. Météo Aquitaine hat für die Bereiche, in denen es schneien wird, eine Warnung vor Straßenglätte herausgegeben. Mit einem Ende der Schneefälle ist aber schon bald zu rechnen.
(Météo : neige et verglas arrivent en Charente et en Dordogne, in SUD OUEST, 26. Nov., 12.02h, Internet-Ausg.)
Verkehrskontrollen
Die Präfektur des Départements Gironde teilt mit, dass am vergangenen Wochenende wieder massiv Verkehrskontrollen durchgeführt worden sind. Dabei wurden 211 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt und mit Strafen belegt: 41 Alkoholvergehen, 4 mal Fahren unter Drogeneinfluss und 160 andere Verstöße (Gefährdungen, Telefonieren beim Fahren, nicht angelegte Sicherheitsgurte, gefährlichen Überholmanöver etc.). Daneben wurden 200 Geschwindigkeitsübertretungen von automatischen Radarstationen registriert.
Der Präfekt kündigt an, dass er an der konsequenten Überwachung des Verkehrs festhalten will, da die Unfallforschung gezeigt habe, dass nur auf diesem Wege eine nachhaltige Verbesserung der Unfallstatistik zu erzielen sei.
(Präfektur der Gironde, Communiqué de presse, 24. Nov. 2010)
Schiffbruch der „Vent Divin“
Der letzte Seemann, der vor einer Woche mit dem Kutter „Vent Divin“ aus Arcachon ums Leben gekommen ist, ist am Strand von Pin Sec tot aufgefunden worden.
Der Kutter ist nach anfangs erfolglosen Bemühungen wieder flott gemacht worden. Er wurde versiegelt und nach La Rochelle geschleppt, wo er eingehend untersucht werden soll, um Licht in die genauen Umstände des Schiffbruchs zu bringen.
(R.Boivinet: Naufrage du « Vent divin » à Hourtin : le corps d’Antoine Lacoste a été retrouvé, in : SUD OUEST, 25. Nov. 2010, 9.09h, Internet-Ausg.)
Kriminalität
Statistiken sind, wie jedermann weiß, zu vielerlei Dingen gut und sie nützen mancherlei Zwecken. Ob sie immer unverfälscht die Wirklichkeit abbilden, steht dabei auf einem anderen Blatt. Das zeigt unter anderem die Kriminalitätsstatistik für Frankreich. Glaubt man den offiziellen Zahlen, dann hat die Zahl der Verstöße gegen Gesetz und Ordnung seit 2002, dem Jahr, in dem die Rechte an die Macht zurückkehrte, von 4,1 Mio auf 3 Mio abgenommen. Für 2009 wird vom Innenministerium ein Rückgang um 1,4% bekanntgegeben.
Das Bild, das aus Umfragen gewonnen wird, sieht jedoch deutlich anders aus. Bei einer vom Observatoire national de la délinquance durchgeführten Untersuchung, bei der 17.000 Personen befragt wurden, ergab sich, dass im Jahr 2009 4,9 Mio Franzosen Opfer von Diebstählen oder Diebstahlsversuchen wurden und dass 1,2 Mio Personen Opfer von Gewalt in verschiedenster Form gewesen sind. Der Grund für das Auseinanderfallen der Zahlen liegt darin, dass in die offizielle Statistik nur die polizeilich registrierten Fälle eingehen, während nicht gemeldete Straftaten keine Berücksichtigung finden. Besonders krass fallen dabei die Werte im Bereich der häuslichen Gewalt auseinander. Dort werden nur 7% der Fälle aktenkundig.
(D. Richard: Délinquance : peut-on compter sur les chiffres ? in SUD OUEST, 24. Nov. 2010)
Meinungsumfrage
Das Journal du Médoc hat eine Leserumfrage zur Situation der Klinik in Lesparre durchgeführt, die aufschlussreich ist.
Danach sagten 67% der Befragten, dass ihnen die Probleme um die Klinik Angst machten. 23% hoffen, alles werde gut gehen, wenn sie einmal die Klinik aufsuchen müssten. Kein einziger (0%) sagte, er mache sich keine Sorgen, da die medizinische Versorgung funktionsfähig sei. Schließlich gaben 10% an, sie fühlten sich nicht betroffen, da sie es vorzögen, sich in Bordeaux behandeln zu lassen.
(Le Journal du Médoc, 23. Nov. 2010)
Weihnachtsmarkt in Vendays-Montalivet
In diesem Jahr findet zum dritten Mal in Folge in Vendays-Montalivet ein Weihnachtsmarkt statt, der vom 18. Dezember bis zum 2. Januar 2011 ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt bietet. Es wird Karussells geben, eine lebendige Krippe wird dargestellt werden, eine Eisbahn lädt zu sportlicher Betätigung ein, eine Modenschau wird die Zuschauer anregen, der Nikolaus wird persönlich erscheinen, das Jahr 2010 wird feierlich verabschiedet werden. Im Festsaal wird es Verkaufsstände aller Art geben, wo Schmuck, Seifen, Strickwaren und Geschenke verschiedenster Art erworben werden können. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein mit gerösteten Kastanien, Suppen und anderen kulinarischen Genüssen. Es wird Vorleseecken geben, wo Geschichten in französischer und okzitanischer Sprache zu Gehör gebracht werden.
Eröffnung des Weihnachtsmarktes: Samstag, 18. Dezember, 9.00 Uhr.
(Lyne Llobell, Marché de Noël à Vendays-Montalivet, in : SUDOUEST, 18. November 2010)
Beruhigend
Die Clin (commission locale d’information sur le nucléaire) hat die ersten Ergebnisse ihrer Untersuchungen des Atomkraftwerks bei Blaye vorgelegt. Dabei wird festgestellt, dass beim Betrieb des AKW Sicherheitsaspekte durchweg Vorfahrt haben vor wirtschaftlichen Erwägungen. Das führe bisweilen dazu, dass die Energieproduktion unter dem Leistungsvermögen der Anlage liege, was in der Vergangenheit nicht immer so eindeutig zu registrieren war.
Eine Studie, die die Radioaktivität des Oberflächenwassers im Bereich der Kraftwerksanlagen messen soll, ist noch nicht abgeschlossen, aber es gibt erste Ergebnisse. Danach liegen die gemessenen Werte bei durchschnittlich 8 Bequerel. Zugelassen sind maximal 100 Bequerel.
(S. Viaut: Blayais : la Commission locale d’information sur le nucléaire fait son rapport, in : SUD OUEST, 23. Nov. 2010)
Super-Rocade
Eigentlich ist es still geworden um die Pläne einer großräumigen Autobahnumgehung um Bordeaux herum. Aber nur eigentlich. Der sozialistische Präsident des Conseil général, Philippe Madrelle, hat jedenfalls dieses Projekt noch nicht zu den Akten gelegt, weil er es nach wie vor für unumgänglich hält.
Dem widersprechen vehement die Grünen, die ansonsten viele Gemeinsamkeiten mit den Sozialisten haben. Sie argumentieren, dass der Trend weg vom privat genutzten Auto und hin zum öffentlichen Nahverkehr gehe. Aus diesem Grund wollen sie entschlossen Front machen gegen alles, was in Richtung der großen Umgehung um Bordeaux herum geht, weil eine solche Straßenbaumaßnahme neuen Verkehr anziehe. Gelegenheit zur öffentlichen Konfrontation in dieser Frage gibt es bei den bevorstehenden Kantonalswahlen, und, so darf angenommen werden, diese Gelegenheit werden sich die Grünen nicht entgehen lassen.
(J.-P. Vigneaud : Les Verts disent non à une super rocade, in : SUD OUEST, 23. Nov. 2010)
Fehlschlag
Der in Arcachon beheimatete Fischkutter „Vent divin“, der vor Hourtin in Seenot geraten war, wobei zwei der vier Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, sitzt noch immer auf dem Strand von Hourtin im Sand fest. Ein Bergungsversuch, bei dem das Boot in freies Wasser geschleppt werden sollte, ist gescheitert, weil die Trossen zu schwach waren. Nun soll ein zweiter Versuch gemacht werden, bei dem Stahltrossen verwendet werden sollen.
Unterdessen ist einer der zwei vermissten Seeleute der „Vent divin“ tot aufgefunden worden. Der vierte Matrose wird immer noch gesucht.
(O.L.: Le « Vent divin » est resté collé à la plage, in : SUD OUEST, 22. Nov. 2010)
Umfrage
Bei der jüngsten Umbildung des französischen Kabinetts wurde der Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé, zum Verteidigungsminister ernannt. Er bleibt aber Bürgermeister. Die Bürger von Bordeaux, die befragt wurden, ob sie den Aufstieg ihres Bürgermeisters zu Ministerehren gut oder nicht finden, waren ziemlich eindeutig. 64% der Befragten antworteten mit Nein auf die Frage, ob sie es ihrem Bürgermeister verübelten, in die Regierung eingetreten zu sein.
(Sondage : les Bordelais ne reprochent pas à Juppé d’être entré au gouvernement, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2010, 18.41, Internet-Ausg.)
Den Spinnen auf der Spur
Schon seit dem 5. Oktober 2010 läuft in Bordeaux im Cap Sciences (Hangar 20, quai de Bacalan) eine bemerkenswerte Ausstellung über Spinnen, die versucht, diese oft verabscheuten Geschöpfe in das Licht zu stellen, das ihnen eigentlich gebührt. Von den rund 40.000 Spinnenarten (davon gibt es 1.600 in Frankreich) sind nur zehn gefährlich. Spinnen stechen nicht, sie beißen allenfalls, dies allerdings höchst selten. Zu Unrecht werden sie bisweilen als Insekten angesprochen, was aber gründlich falsch ist, denn sie haben anders als diese acht Beine. Spinnen gibt es seit 390 Mio Jahren auf unserem Planeten, und sie haben das gewaltige Artensterben vor 65 Mio Jahren, bei dem die Dinosaurier ausgelöscht wurden, gut überstanden. Nicht alle Spinnen fangen ihre Beute in Netzen, manche haben raffinierte andere Techniken, über die, wie über vieles andere, die Ausstellung bestens unterrichtet.
(J.-D. Renard: Quand les araignées rencontrent le vent. Idéales pour une sortie familiale, les deux nouvelles expositions « Au fil des araignées » et « Face au vent » sont une mine d’informations, in : SUD OUEST, 20. November 2010)
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Heizung der neuen Art
Am 18. November haben die Clinique mutualiste in Lesparre und das Seniorenheim Saint Léonard eine neue Heizanlage in Betrieb genommen. Neu daran ist vor allem, dass sie mit Holzschnitzeln befeuert wird, die aus den Wäldern der Umgebung kommen. Für die Klinik und das Seniorenheim beläuft sich die Heizkostenrechnung pro Jahr auf rund 200.000 Euro. Mit der neuen Heizanlage errechnet man Ersparnisse in der Größenordnung von 40%. Die neue Heizanlage hat rund 1,2 Mio Euro gekostet, von denen 750.000 Euro aus Mitteln stammen, die die Région, die EU und der Staat bereitgestellt haben.
(J. Lestage: La chaufferie biomasse et son bois tempête, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2010)
Klinik-Perspektiven
Für die Poliklinik in Lesparre wurde schon 2008 ein Plan aufgestellt für Renovierungen und Modernisierungen. Damals sollten 12 Mio Euro aufgewendet werden, von denen 3 Mio vom Eigentümer der Klinik, dem Pavillon de la Mutualité, und 9 Mio vom Staat kommen sollten. Die Notwendigkeit und Bereitschaft zur Durchführung der damals geplanten Arbeiten besteht immer noch, aber die Finanzierung ist alles andere als gesichert. Eines der Hauptprobleme scheint dabei darin zu liegen, dass der Klinikbesitzer ein jährliches Defizit von 1,5 bis 1,7 Mio Euro verzeichnet, die aus Leistungen entstehen, z.B. im Bereich der Geburtshilfe, der Notfallmedizin und der chirurgischen Bereitschaft, die nicht erstattet worden sind. Der Besitzer der Klinik will an dem Standort Lesparre festhalten, erwartet jedoch, dass ihm die Kosten erstattet werden, die er bereits aufgebracht hat. Dabei kommt dann die Summe von 1,7 Mio Euro heraus, die die Öffentliche Hand bislang „vergessen“ hat.
(« On garde espoir que quelque chose se fasse », in : SUD OUEST, 19. Nov. 2010)
Wahre Tierliebe
In Rochefort wurde ein 60jähriger Mann zu einem Monat Gefängnis auf Bewährung verurteilt, weil bei ihm 160 Cannabispflanzen entdeckt und sichergestellt wurden. Während normalerweise in einem solchen Fall klar ist, wer das berauschende Kraut inhaliert, lieferte hier der Angeklagte eine Version, die Anspruch auf kreative Originalität erheben kann. Die Hanfpflanzen, sagte er, seien nämlich für seine Enten bestimmt gewesen, die diese als Medizin gegen allerlei Krankheiten gereicht bekamen. Dies sei ihm, so versicherte der Beschuldigte, von einem Fachmann geraten und empfohlen worden. Sein Anwalt musste zwar zugeben, das man den Namen dieses Experten nicht preisgeben könne, er versicherte aber, die Enten seines Mandaten erfreuten sich außergewöhnlicher Gesundheit. Insbesondere seien sie frei von Parasiten und sonstigen Dingen, die einer Ente das Leben schwer machen können.
Nicht überliefert ist, ob der Angeklagte und der Anwalt Schwierigkeiten hatten, ihren Gesichtszügen Ernsthaftigkeit angedeihen zu lassen. Der Richter jedenfalls war für derlei Humorattacken wohl empfänglich, denn die Strafe, die er verhängte, kann weder als grausam noch als unmenschlich eingestuft werden. Offen ist allerdings die Frage, ob die Enten, falls sie durch die Beschlagnahme der Cannabispflanzen doch auf Entzug gesetzt worden sind, besonderer Betreuung bedürfen.
(S. Cottin: Rochefort : de la prison pour l’éleveur qui faisait manger du cannabis à ses canards, in : SUD OUEST, 19. Nov. 2010)
Schiffbruch
In den frühen Morgenstunden des 19. November ist vor Hourtin ein in Arcachon beheimateter Kutter gekentert. Ursache war nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen eine besonders hohe Welle. Zwei der vier Besatzungsmitglieder haben sich schwimmend an Land retten können. Die beiden übrigen werden noch vermisst. Nach ihnen wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gesucht. Bei Wassertemperaturen um 10° besteht allerdings wenig Hoffnung, sie noch lebend zu bergen.
(Naufrage d’un chalutier arcachonnais à Hourtin: les recherches aéro-maritimes suspendues, SUD OUEST/AFP , 19. Nov., 16.44, Internet-Ausg.)
Neu im Straßenverkehr
Die französische Straßenverkehrsordnung ist in vier Punkten geändert worden, die zum Teil ein kräftiges Umdenken besonders der Autofahrer erforderlich machen.
1) Radfahrer dürfen bei roter Ampel rechts abbiegen, wenn sie sich und andere nicht gefährden.
2) Wenn ein Fußgänger durch eindeutiges Verhalten (z.B. durch Handzeichen) signalisiert, dass er eine Fahrbahn überqueren will, müssen alle Fahrzeuge ihm den Vortritt lassen, notfalls sogar anhalten. Dies gilt auch außerhalb der gekennzeichneten Fußgängerüberwege. Autofahrer, die gegen diese Vorschrift verstoßen, riskieren ein Strafmandat in Höhe von 135 Euro und vier Punkte. Im Gegenzug müssen Fußgänger, wenn sie nicht mehr als fünfzig Meter von einem Fußgängerüberweg entfernt sind, denselben benutzen.
3) Autofahrer, die einen Motorroller oder ein ähnliches Gefährt zwischen 50 und 125 cm³ fahren wollen, müssen dafür eine gesonderte Ausbildung absolvieren (sieben Stunden Theorie). Ausnahmen gibt es für Verkehrsteilnehmer, die in den letzten fünf Jahren einen Roller oder ein vergleichbares Fahrzeug gefahren haben.
4) Empfindliche Strafen für frisierte Mopeds. Zugelassen sind max. 45km/h. Hersteller, die Mopeds mit höheren Geschwindigkeiten in den Verkehr bringen, riskieren Strafen bis zu zwei Jahren Gefängnis und 30.000 Euro Geldstrafe. Mopedbesitzer, die sich ähnlicher Vergehen schuldig machen, werden ebenfalls kräftig zur Kasse gebeten
Die Neuerungen unter 1) und 2) treten sofort in Kraft, die unter 3) und 4) zum 1. Januar 2011.
(Ce qui change pour les vélos, les piétons et les automobilistes, in:
SUD OUEST, 18. Nov. 2010)
Die Kunst, sich wohlzufühlen
In Lesparre können Menschen, die ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden steigern wollen, Unterstützung und Hilfe bei der Körpertherapeutin Brigitte Lafond finden, die eine intensive Ausbildung im Feld der Entspannungstechniken, Meditation, Energiefluss, Massage, Lymphdrainage in Bordeaux und China durchlaufen hat. Sie hat sich in Lesparre niedergelassen, weil sie das Médoc seit ihrer Kindheit besonders liebt. Sie behandelt ihre Patienten in Einzelsitzungen in ihrer Wohnung. Der Zeitaufwand für eine Behandlung beläuft sich auf 1 bis 1 ½ Stunden plus Ruhezeit.
Anmeldung und nähere Auskünfte telefonisch unter 05.56.02.89.32 oder 06.62.66.80.35
(G. Rigal: Brigitte Lafond, l’art du bien-être, in SUD OUEST, 9. Nov. 2010)
Fahrplanärger
Die Firma Imagine Èditions, französischer Marktführer bei Computerausrüstungen und –programmen für den medizinischen Bereich, hat ihren Firmensitz in Soulac. Dort arbeiten 70 Beschäftigte, nach einer Gebäudevergrößerung in diesem Jahr könnten es bis zu 200 werden. Die Angestellten kommen aus dem gesamten Médoc, einige sogar aus Bordeaux. Damit sind viele von ihnen mit den Unzulänglichkeiten des Verkehrssystems im Médoc konfrontiert, wenn sie sich auf den Weg zu ihrer Arbeitsstelle machen. Aus diesem Grund hat die Generaldirektorin und Gründerin der Firma jetzt eine von ihren Angestellten unterschriebene Petition auf den Weg gebracht, mit der erreicht werden soll, dass die Bahnfahrpläne auf der Stecke Bordeaux – Le Verdon günstiger und leistungsfähiger werden. Während der Morgenzug gegenwärtig zu einer noch annehmbaren Zeit um 9.06h in Soulac eintrifft, verlässt der Abendzug Soulac bereits um 15.45h und ist damit für Arbeitnehmer kaum nutzbar. Diese Abfahrtszeit, so wird gefordert, soll auf einen wesentlich späteren Zeitraum zwischen 18.00 und 19.00 h verlegt werden. Wie die Geschäftsleitung mitteilt, würde ein großer Teil der Beschäftigen von Imagine Èditions regelmäßig den Zug nehmen, wenn er zu Zeiten führe, die mit ihren Arbeitsstunden vereinbar sind.
(M. Caporal: Les salariés veulent des horaires de train adaptés, in : SUD OUEST, 17. Nov. 2010)
UNESCO-Entscheidung
Für alles, was ist, gibt es ein erstes Mal. Jetzt auch für die Französische Küche. Die ist nämlich zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt worden. Von der UNESCO, die ist für so wichtige Entscheidungen zuständig. In der Begründung des dafür zuständigen intergouvernementalen Komitées heißt es, das „repas gastronomique des Français“ mit seinen Ritualen und seiner Präsentation erfülle alle Bedingungen, um in die Liste des kulturellen immateriellen Welterbes aufgenommen zu werden. Was ja geschehen ist.
(La gastronomie française est inscrite au patrimoine de l’Humanité, in : SUD OUEST/AFP, 17. Nov. 2010, 7.43h, Internet-Ausg.)
Anm. der Redaktion : Jetzt steht die französische Küche wahrhaft einzigartig in einer schon 2001 eröffneten Liste von nunmehr rund 100 immateriellen Dingen, wie die Kunst der Akyn( Kirgisistan), der Tanz der Ainu (Japan), der Chakrulu-Gesang (Georgien), die polyphonische Leelo-Gesangstradition der Setuksesen (Estland), der Nouruz (Aserbeidschan) und mancherlei anderes.
Zum Verfüllen evtl. auftretender Bildungslücken:
http://de.wikipedia.org/wiki/Meisterwerke_des_m%C3%BCndlichen_und_immateriellen_Erbes_der_Menschheit
Pech gehabt
Der Supermarkt Carrefour in Soulac hat schon seit geraumer Zeit Umzugspläne, bei denen die Geschäftsfläche von derzeit 1.933m² deutlich auf 4.500 m² vergrößert werden soll. Zur Zeit sieht es allerdings so aus, als ob aus den Umzugsplänen nichts wird. Schuld daran sind sieben Vereine in Soulac und Umgebung, die herausbekommen haben, dass der neue Standort von Carrefour in einem schützenswerten Feuchtgebiet liegt. Daraufhin haben die zuständigen Behörden die Baugenehmigung für den Neubau für ungültig erklärt. Nun will Carrefour immer noch umziehen und sich dabei vergrößern, aber man weiß nicht, ob man das ins Auge gefasste Baugebiet aufgeben muss. Wenigstens zur Zeit nicht.
(J. Lestage: Carrefour boit la tasse à Soulac, in : SUD OUEST, 16. Nov. 2010)
Neuer Radweg
Im Médoc sind in den letzten Jahren einige Kilometer neuer Radwege entstanden. Demnächst kommt eine neue Piste hinzu, die die Gemeinden Lacanau, Carcans und Hourtin verbinden wird. Die weichenstellenden Entscheidungen sind schon im Februar 2010 getroffen worden. Die Fertigstellung der neuen Radwege wird für 2012 erwartet.
(J.Lestage : Une piste pour relier les bourgs, in : SUD OUEST, 9. Nov. 2010)
Kampf gegen Windmühlen
Don Quichotte hätte wahrscheinlich seine Freude gehabt und mitgemacht beim Kampf um die Windkraftanlagen, der zur Zeit im Médoc geführt wird. Der Bürgermeister von Vendays-Montalivet hatte sich schon vor kurzem gegen Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen im Médoc ausgesprochen. Jetzt meldete sich der Bürgermeister von Carcans mit einer drastischen Absage zu Wort. Für ihn würde das Médoc entstellt, wenn Windkraftanlagen dort aufgestellt würden, wo dies nach den derzeitigen Planungen möglich scheint. Er meint, man solle sie, wenn überhaupt, dort bauen, wo die Natur schon ramponiert sei, an den Autobahnen, neben Hochspannungsleitungen etc., nicht aber dort, wo der Tourismus eine Hauptrolle spiele. Außerdem müsse man auf die Flugrouten der Zugvögel Rücksicht nehmen und dürfe keinesfalls dort Hindernisse aufstellen, mit denen die Vögel nicht zurande kämen.
Der Bürgermeister von Naujac, wo die Errichtung von Windkrafträdern geplant ist und nicht auf Widerstand in der Gemeinde trifft, weist die Kritik zurück und spielt die negativen Aspekte der Windräder herunter. Für ihn müsse man im Médoc alle Formen der umweltfreundlichen Energiegewinnung praktizieren, und dazu gehöre auch die Nutzung der Windkraft.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge kann die Frage, ob und wo Windkraftanlagen ins Médoc kommen, weder mit einem eindeutigen Ja noch mit einem uneingeschränkten Nein beantwortet werden.
(M. Rieu: Les éoliennes provoquent une tempête entre élus dans le Médoc ; in : SUD OUEST, 15. Nov. 2010)
Weinkulturzentrum in Bordeaux
Die Verwirklichung der Pläne für die Errichtung eines Weinkulturzentrums bei den Bassins à flots in Bordeaux nimmt Form an.
Die Region stellt 5 bis 6 Millionen Euro bereit für das Projekt, das insgesamt etwa 55 Millionen Euro kosten wird. Mit der Eröffnung wird für 2014 gerechnet. Zur Zeit läuft ein Architektenwettbewerb, an dem bereits zahlreiche Bewerber teilnehmen. Zur Finanzierung der Kosten hofft die Stadt Bordeaux auf Beteiligung des Conseil général und der EU. Das Zentrum wird nicht nur über Wein, seinen Anbau und seine Gewinnung informieren, sondern auch Ausgangspunkt für Touren in die Weinanbaugebiete sein. Alle Schwierigkeiten im Bereich der Weinwirtschaft wird ein solches Zentrum allerdings auch nicht regeln können.
(Laurie Bosdecher, Projet de centre culturel du vin, in: SUDOUEST, 9. November 2010).
Besser und billiger
Das, was auf den ersten Blick schwer vereinbar erscheint, soll in Lesparre in den nächsten fünf Jahren verwirklicht werden, wenn 650 Straßenlaternen ausgewechselt und durch modernere ersetzt werden sollen. Von den insgesamt 1.400 Straßenleuchten in Lesparre sind 400 mit Neonröhren ausgerüstet, 250 mit Glühlampen. Die sollen nun allesamt durch moderne LED-Leuchten ersetzt werden. Im letzten Jahr wurden in Lesparre 250.000 Euro für Straßenbeleuchtungen ausgegeben, davon entfielen 60.000 Euro auf Energiekosten. Konkrete Zahlen über das erwartete Einsparpotential liegen noch nicht vor, aber es dürfte sich um interessante Beträge handeln.
(LED kommt aus dem Englischen und bezeichnet eine Light Emitting Diode; im Französischen wird daraus del für diode électroluminescente)
(S. Dubost : L’éclairage public en pleine Mutation, in : SUD OUEST, 10. Nov. 2010, 6.00h, Internet-Ausg.)
Winterreifen
In Frankreich besteht keine generelle Pflicht, Winterreifen während der kalten Jahreszeit zu montieren. Auf einigen Gebirgsstrecken kann das Benutzen von Winterreifen (pneu neige) per Verkehrschild angeordnet werden. Wer ohne diese Reifen weiterfährt, riskiert ein kräftiges Bußgeld und Probleme mit seiner Versicherung, wenn etwas passiert.
http://www.abc-recht.de/ratgeber/reisen/fragen/winterreifen_pflicht.php
Sommerärger
Für viele ist die Sommerzeit in einem Badeort am Ozean das Höchste, nicht jedoch für alle. Das zeigte sich jetzt in Lacanau, als kräftig erboste Canaulais (so heißen die Bewohner von Lacanau) der Gemeindeverwaltung und der Polizei ihre Meinung sagten. Der Zorn der Anwohner des nördlichen Ortsbereichs entzündet sich am Verhalten (zu) vieler Jugendlicher, die nächtlings lautstark und nicht selten randalierend von den Bars in Strandnähe zu ihren Unterkünften ziehen. Manchmal friedlich, viel zu oft jedoch rücksichtslos und störend. Die Anwohner wollen sich das nicht mehr bieten lassen und verlangen Abhilfe. Die, so klagen sie, komme jedoch nicht, vielmehr verfahre man viel zu lasch und nachsichtig mit den Störenfrieden, anstatt konsequent derartige Vorkommnisse zu unterbinden. Nach Meinung der Anwohner sei die vergangene Saison die schlimmste von allen bisher erlebten gewesen.
(Des riverains à cran, in: Le Journal du Médoc, 29. Okt. 2010)
Brandstiftung
Im Stadtzentrum von Lesparre sind in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fünf Autos an verschiedenen Stellen in Brand gesteckt worden. Drei wurden völlig zerstört, zwei schwer beschädigt. Ein der Polizei einschlägig Bekannter wurde festgenommen. Er ist der Tat dringend verdächtig und wurde in Untersuchungshaft genommen. Die Geschädigten haben Anzeige erstattet, und die Polizei ermittelt, um das Tatmotiv zu erhellen und festzustellen, ob der vermutliche Täter Komplizen hatte.
(J. Lestage : Cinq voitures brûlées dans le centre-vile, in : SUD OUEST, 11. Nov. 2010)
Voreilig
Die von Aquitaine Météo prognostizierten Windgeschwindigkeiten waren wohl zu optimistisch nach unten gesetzt worden. Für den 11. und 12. November sind jetzt Windböen bis 85 km/h angekündigt.
Erosionsschub
Die überaus hohen Wellen vom Wochenanfang haben zusammen mit hohen Koeffizienten und heftigen Böen den Küsten des Médoc schwer zugesetzt. Nahezu überall sind die Dünen fast abhangartig steil geworden, was naturgemäß zum weiteren Abrutschen von Sand führen wird und damit zum Zurückweichen der Dünenkante.
Besonders in Lacanau, Montalivet und Soulac sind die Veränderungen der Dünenlinie ausgeprägt. In Montalivet ist die Holzhütte des Motorbootclubs, die schon in den letzten Jahren arg bedroht war, erneut absturzgefährdet. In L’Amélie ist vor dem Haus, dem sich in den letzten beiden Jahren die Abbruchkante immer dramatischer genähert hat, noch mehr Sand weggespült worden auf einen Stand wie er etwa nach Xynthia bestanden hatte. Und in Soulac wird die Lage an dem Appartementhaus Le Signal von Sturmflut zu Sturmflut bedrohlicher. Um das Schlimmste abzuwenden oder zumindest hinauszuschieben, wird Sand angeschüttet, in Lacanau, Montalivet und Soulac.
In Soulac ist die Frage, ob die Eigentümer der Wohnungen in dem Appartementhaus für den nicht auszuschließenden Fall, dass ihr Haus nicht zu retten ist, Anspruch auf eine staatliche Entschädigung haben, noch nicht geklärt. Darüber soll ein Gutachten Klarheit schaffen, das im November bei der Präfektur angefordert wurde. Nach Mitteilungen der Behörden soll das Ergebnis in der nächsten Zukunft vorliegen.
(J. Lestage: La côte médocaine secoué par l’océan, in : SUD OUEST, 11. Nov. 2010, 12.18h, Internet-Ausg.)
Letzte Bilder, die ohne Text für sich sprechen, im SUD OUEST :
http://www.sudouest.fr/2010/11/11/la-cote-secouee-par-l-ocean-236177-2921.php
Eisbahn
Der Gemeinderat von Vendays-Montalivet hat auf seiner letzten Sitzung einen Zuschuss von 6.362 Euro bewilligt, der dazu verwendet werden soll, in Partnerschaft mit dem Festkomitee eine Kunsteisbahn von 6 mal 12 m anzuschaffen, die auf dem place du 8 mai in Montalivet aufgestellt werden wird. Die Eisfläche wird vom Mittwoch, 15. Dezember bis zum 2. Januar aufgebaut sein und eine der Hauptattraktionen des Weihnachtsmarktes in Montalivet abgeben.
(L. Llobell: Un hiver de glisse, in: SUD OUEST, 10. Nov. 2010, Internet-Ausg.)
Entwarnung
Die Vorhersagen von Météo Aquitaine enthalten keine Warnungen vor Unwettern mehr. Die erwartete Windgeschwindigkeit geht auf Werte um die 20 km/h zurück.
Landunter
Die Schäden, die die in den letzten Tagen aufgetretenen Witterungsunbilden mit sich gebracht haben, sind zwar hinter den Befürchtungen zurückgeblieben, für die Betroffenen reicht aber das, was eingetreten ist. In Andernos stand das Wasser in einem Ortsteil 30 cm hoch und überflutete Straßen, Gärten und niedrig gelegene Fußböden. In Bordeaux wurden Teile des Straßenbahnnetzes durch einen Blitzzschlag lahmgelegt , und bei Libourne und Langon waren rund 1000 Haushalte für einige Stunden ohne Strom. Die Feuerwehr musste rund 50 mal ausrücken, hauptsächlich um Überschwemmungen zu bekämpfen. An den Stränden wurden Wellenhöhen zwischen 6 und 8 Metern gemessen. Es wird erwartet, dass sich das Meer ab Mittwoch allmählich beruhigen wird.
(Intempéries : 1 000 foyers ont été privés d’électricité en Gironde, in : SUD OUEST, 10. Nov. 2010, Internet-Ausg.)
Absage
Der Bürgermeister von Vendays-Montalivet hat sich klar und unmissverständlich dagegen ausgesprochen, auf dem Boden seiner Gemeinde Windkraftanlagen zu installieren. Diese Position wird vom Gemeinderat geteilt, der sich schon früher in diese Richtung geäußert hatte. Ein Gutachten hatte festgestellt, dass es im nördlichen Médoc zwei Zonen gibt, in denen Windkraftanlagen mit Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg betrieben werden können. Die eine umfasst einen Streifen, der von Naujac-sur-mer über Vendays-Montalivet und Vensac nach Grayan reicht, die zweite liegt in Le Verdon auf dem Gebiet des Container-Hafens.
Positiv steht Vendays-Montalivet hingegen einer Photovoltaik-Anlage gegenüber, deren schnelle Verwirklichung 2009 an einem staatlichen Einspruch gegen die Eignung des dafür vorgesehenen Geländes. Beabsichtigt und noch immer in der Planung der Gemeinde war eine Anlage von 120ha, die gegenüber der CHM entstehen soll.
Von der Entscheidung in Vendays-Montalivet nicht betroffen sind die Planungen für Naujac, wo insgesamt acht Windkraftanlagen errichtet werden sollen, deren Planung schon recht weit gediehen ist. Ebenfalls nicht berührt werden die Planungen in Le Verdon,für den Bau von Windrädern hinter denen die Gemeindeleitung steht.
(J- Lestage: Bibey ne veut pas d’éoliennes, in : SUD OUEST, 10.. Nov. 2010, Internet-Ausg.)
Alarm verlängert
Météo Aquitaine verlängert den Alarm für die Küsten Südwestfrankreichs bis Mittwoch früh. Nach wie vor werden hohe Wellen, an der Küste des Médoc bis 8 m, erwartet bei Windgeschwindigkeiten in Böen bis 100 km/h.
(http://www.aquitainemeteo.com/)
Glimpflich verlaufen
Die Präfektur des Département Gironde teilt mit, dass die durch heftige Böen verstärkten sturmflutartigen Verhältnisse keine nennenswerten Schäden verursacht haben. Die Interventionen der Feuerwehr, insgesamt etwa 20, waren ausgelöst durch überschwemmte Keller. Der Präfekt wiederholt seine Aufrufe zur Besonnenheit und weist darauf hin, dass die Wetterdienste ihre Alarmmeldungen aufrecht erhalten.
(SUD OUEST, 9. Nov. Internet-Ausg.)
Knausern bei Ausgaben fürs Weihnachtsfest
In diesem Jahr wollen laut Umfrageergebnis viele Franzosen ihr Budget für die Weihnachtsausgaben reduzieren (-4.4 %). Damit fallen die Kürzungen weniger drastisch aus als in anderen europäischen Ländern (Griechenland –21 %, Irland – 10.6%, Portugal – 6.3 %, Spanien –5.4 %). Nach der Krise 2008 ist die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung in Frankreich noch gering und viele Franzosen fürchten um ihren Besitzstand. Fachleute meinen allerdings, dass der Pessimismus der Menschen übertrieben sei.
In diesem Jahr werden daher die Geschenke zu Weihnachten durchweg weniger üppig ausfallen und die Zahl der zu Beschenkenden wird sich weitgehend auf Familienmitglieder beschränken. Beim Kauf der Geschenke wird in erster Linie auf Qualität, aber auch auf günstige Angebote geachtet werden und das Internet wird beim Geschenkerwerb größere Bedeutung haben als bisher. Am wenigsten wird voraussichtlich bei den Ausgaben für das Essen während der Festtage gespart werden.
(Alexandre Debouté : Le budget de Noël, in SUD OUEST, 9. November 2010)
Jagdunfall
Vorgestern ereignete sich ein ernster, gleichwohl ungewöhnlicher Jagdunfall unweit von Saint-Laurent-de-Médoc. Ein Jäger wurde bei einer Treibjagd auf Hirsche von einer Kugel getroffen, obwohl er sich nachweislich nicht in der Schussrichtung des Schützen befunden hatte. Er musste sofort in ein Krankenhaus nach Bordeaux gebracht werden, wo er operiert werden soll. Die Nachforschungen der Polizei ergaben, dass der Verletzte von einer Kugel getroffen worden war, die von einem Vorderhuf des anvisierten Hirschs abgefälscht wurde in die Richtung, in der der unglückliche Jäger stand. Die Polizei stellt ausdrücklich fest, dass weder Alkohol oder Jägerlatein noch Sonstiges im Spiel war und dass alle Vorsichtsmaßregeln eingehalten worden waren.. An dem Huf des schließlich doch erlegten Hirschs wurden Spuren der abgelenkten Kugel gefunden.
(J.P. Tamisier: Dans le Médoc, un chasseur blessé par une balle déviée par … le sabot d’un cerf, in : SUD OUERST, 8. Nov. 2010, 8.19h. Internet-Ausg.)
Klinikprobleme
Die Klinik in Lesparre leidet unter finanziellen und personellen Engpässen. Wenn der Notarztwagen im Einsatz ist, ist der einzige zur Zeit einsatzbereite und dafür qualifizierte Arzt dabei, und in der Klinik müssen eventuelle Notfälle von Assistenzärzten oder Anästhesisten versorgt worden. Dieser Zustand ist der Klinikleitung bekannt, aber man sieht keine Möglichkeiten für schnelle Abhilfe. Grund ist vor allem die finanzielle Situation der Klinik, die mehr als angespannt ist. Der Direktor berichtet, dass in diesem Jahr der Haushalt für den Notarztbereich bereits um 420.000 Euro überzogen worden ist, wozu bis zum Jahresende noch rund 124.000 Euro kommen werden. Zu diesem Problemen kommen personelle Schwierigkeiten, denn von 8,5 Vollzeitstellen des Notarztbereichs sind derzeit drei nicht einsatzfähig, zwei wegen Mutterschaftsurlaubs und eine wegen einer längeren Erkrankung.
(J. lestage : « Nous sommes en grande difficulté », in : SUD OUEST, 5. Nov. 2010, 06.00h, Internet-Ausg.)
Risiken des Pilzsammelns
Dass es gefährlich sein kann, Pilze zu sammeln, ist allgemein unstrittig, doch dachte man dabei bisher wohl vor allem an die Umstände und Folgen des Verzehrens von Pilzen. Aber auch die eigentlich der Gesundheit zuträgliche Phase des Aufspürens der Köstlichkeiten kann durch unangenehme Begleitumstände empfindlich gestört werden. Dabei stehen rabiate Waldbesitzer an erster Stelle, die mitunter auf Pilzsammler schießen. Dazu haben sie natürlich kein Recht, aber sie haben alle Rechte, die sich aus ihrer Rolle als Eigentümer ergeben. Konkret bedeutet das, dass alles in ihrem Wald ihnen gehört und niemand befugt ist, das zu ändern. Gilt auch für Pilze.
Waldbesitzer können die Erlaubnis erteilen, in ihren Waldstücken Pilze zu sammeln, aber sie können die Befugnis auch versagen. Normalerweise gehen Pilzsammler ohne Kontakt zum Eigentümer auf die Suche, aber sie tun es auf eigenes Risiko. Waldbesitzer haben die Möglichkeit, jeden aus ihrem Wald zu verweisen, ohne Flinte und Schroteinsatz versteht sich. Widrigenfalls können sie die Polizei bemühen, die renitente Pilzfreunde mit Geldbußen bis zu 150 Euro belegen kann.
Wenn man dann noch erfährt, dass auch unter Pilzsammlern nicht immer Eintracht herrscht, bisweilen sogar Reifen von Ortsfremden zerstochen werden, dann ist die Frage zulässig, ob man nicht besser die Sammelei lässt und seine Pilze auf dem Markt ersteht.
(Florence Moreau, Entre ramasseurs et propriétaires, c’est guerre des champions, in : SUDOUEST, 3. November 2010)
Warnung
Météo-Aquitaine warnt für Montag, d. 8. November, vor hohem Seegang mit Wellen von 4 bis 6, stellenweise 7 m, die zusammen mit einem hohen Koeffizienten den Küstendünen schwer zusetzen werden.
(http://www.aquitainemeteo.com)
Denkmal der Girondins
Das Denkmal der Girondins (für einen kurzen Besuch klicken Sie hier) gehört, so scheint es, zu den ständigen und unverrückbaren Wahrzeichen von Bordeaux. Dennoch hat dieses Monument eine wechselvolle Geschichte, die jetzt in einer Veröffentlichung nachgezeichnet wird (1). Jüngstes Ereignis in seiner Geschichte ist die Einstufung als monument historique, die das Denkmal von nun an vor mancher Unbill schützen wird. Eigentlich erstaunlich, dass das nicht schon viel früher, etwa 1964 gleichzeitig mit anderen Klassifizierungen geschehen ist. Die Erklärung ist einfach: 1964 war das Denkmal nicht präsent.
Das kam so: 1942 hatte eine Kommission für Buntmetalle das Denkmal aufgekauft (52 Tonnen zu 30 Francs pro Kilo Bronze) und abtransportieren lassen zum Einschmelzen. Aus Gründen, die heute nicht mehr zu erhellen sind, ging man beim Abbau sehr vorsichtig zu Werke, und dann wurde nur wenig Druck gemacht, um die 34 Personen und Tiere nach Deutschland zu schaffen. Im Oktober 1944, nach dem Rückzug der Deutschen aus dem Loire-Raum, fand man die Bronzefiguren recht unversehrt in Angers. Sie wurden im Juli 1945 im Triumph zurückgebracht nach Bordeaux und bald darauf – vergessen.
Durch Zufall wurden sie 1968 unter dem Pont d’Aquitaine, verborgen unter Gebüsch, entdeckt. Erst als sich ein Verein gebildet und gehörigen Druck gemacht hatte, bequemte sich der soeben wiedergewählte Bürgermeister Chaban-Delmas, dafür zu sorgen, dass die Figuren wieder in ihrer ursprünglichen Konstellation zusammengefügt wurden. Die fälligen Restaurierungsarbeiten zogen sich bis 1983 hin, erst dann konnten die beiden großen Figurengruppen am Fuß der Säule, die Republik und die Eintracht, wieder aufgestellt werden. Den letzten großen Eingriff gab es 2005, als die Figur oben auf der Säule entführt, bald darauf aber nach vollzogenem Aufpolieren wieder in einem Festakt zurückgebracht wurde. Man sieht, auch eigentlich Unverrückbares kann eine bewegte Geschichte haben.
(1) Michel Suffran : Le Monument aux Girondins, éd. Les Dossiers de l’Aquitaine
(C. Darfay: Monument des Girondins aux Quiconces: la fontaine où coule l’histoire, in : SUD OUEST, 5. Nov. 2010, 9.24h, Internet-Ausg.)
Poker
Seit dem letzten Sommer kann man im Casino von Soulac pokern, legal und mit allen Risiken etwas zu gewinnen oder auch nicht. Seit dem Juli gibt es einen separaten Raum für das Pokern. Hintergrund dieser Erweiterung des Angebots sind rückläufige Umsatzzahlen im Casino. In diesem Jahr rechnet man mit einem Rückgang um 5 bis 8%, weniger als im Vorjahr, wo es 14% waren, aber alles in allem wenig zufriedenstellend. Im Sommer war der Pokerraum täglich geöffnet, außerhalb der Saison ist er es nur noch einmal pro Woche. Ab Dezember sollen Pokerturniere stattfinden, eines davon an jedem zweiten Samstag des Monats für 50 Personen, ein anderes für 30 Personen am zweiten Donnerstag des Monats..
(M. Caporal: Le casino fait le pari du poker, in: SUD OUEST, 4. November 2010, 06.00h, Interntet-Ausg.)
Geologen im Médoc
Das aquitanische Komitee Planete-Terre organisierte in der letzten Woche an der Universität Bordeaux 1 die dritte Konferenz der Erdwissenschaften, an der rund 650 Teilnehmer aus der ganzen Welt teilnahmen. Im Rahmen der vielen Themen, die behandelt wurden, widmete man sich auch den Beziehungen zwischen Weinbau und Geologie. Diese Veranstaltung ereignete sich natürlich im Médoc, genauer in Margaux. Aus diesem Grund fanden sich 22 Geologen, in der Mehrheit Franzosen aber auch Ukrainer, Philippinos, Tunesier und Iraner zusammen, um an Weinen der Châteaux Graviers (Margaux) und Cos d’Estournel (Saint-Estèphe) den Einfluss der geologischen Vorgaben des Untergrundes auf die Charakteristik der darauf entstandenen Weine zu prüfen. Ob dabei neue Erkenntnisse gewonnen wurden, wird nicht berichtet, doch wird hervorgehoben, es sei eine gute Idee gewesen, eine arbeitsreichen Woche so zu beschließen..
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- Césaire : Les vignobles dans le vignoble médocain. In : SUD OUEST, 4. November 2010, 06.00h Internet-Ausg.)
Flugverbindungen
Bordeaux ist bereits mit mehr als 35 nationalen und internationalen Metropolen durch Direktfluglinien verbunden. Demnächst kommen zwei neue hinzu: nach Dijon und ab Februar 2011 nach Saint-Denis auf La Réunion. Direktflüge nach Deutschland gibt es derzeit nicht.
(Office de Tourisme de Bordeaux, 3. Nov. 2010)
Gefährlich
Joggen steht auf der Liste der gefährlichen Tätigkeiten eigentlich ganz weit unten. Eigentlich. Dass das auch anders sein kann, erfuhr ein Jogger in Le Porge, der in der winterlich ruhigen Ferienanlage von La Jenny seinen Bewegungstrieb auslebte. Dabei wurde er von einem Flintenschuss schwer getroffen. Er musste nach Bordeaux in ein Krankenhaus gebracht werden, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der Schütze, ein Angestellter von La Jenny, ist ermittelt worden. Er hatte geschossen, weil er meinte, gegen 21.00h Geräusche aus Richtung des Golfplatzes gehört zu haben, der in der Vergangenheit zu einem beliebten Wildschweintreff geworden ist, mit allen dabei eintretenden Folgen. Jetzt hat er sich mit anderen Folgen auseinanderzusetzen. Dazu gehört, dass er gegen das Verbot, bei Nacht zu jagen, verstoßen hat. Und dann kriegt er noch Probleme wegen der Auswahl seines Ziels.
(J. lestage: Le joggeur a été pris pour un sanglier, in : SUD OUEST, 2. November, 9.48h, Internet-Ausg)
Austerndiebstahl
Während der letzten Jahre ist es in den Austernbecken von Marennes-Oléron immer wieder zu Diebstählen gekommen, die den Austernzüchtern zusätzlichen Schaden brachten. Dabei sind sie durch Erkrankungen besonders beim Austernnachwuchs und die immer wieder verhängten Verzehr- bzw. Verkaufsverbote von Austern im Südwesten Frankreichs schon schlecht genug dran. Anfang Oktober konnte die Polizei einen Austerndieb festnehmen, der 1,2 Tonnen Austern an sich gebracht hatte. Ihm soll am 18. November der Prozess gemacht werden.
Die Austernzüchter haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, durch die die Diebstähle verhindert werden sollen. Die Austernbecken werden von Wachpersonal und der Polizei überwacht, unterstützt durch Hubschraubereinsatz, Überwachungskameras und Zufahrtsperren.
(Philippe Baroux, Huitres de Marennes-Oléron, in : SUDOUEST, 2. November 2010)
Verschwundene Industrie
Es ist heute schwer vorstellbar, dass das Médoc einst eine Gegend war, in der die Verhüttung und Verarbeitung von Eisen eine große Rolle spielte. Zeugnisse davon lassen sich an vielen Stellen finden. Ein Zentrum lag bei Cissac-Médoc wo deutliche Spuren von Eisenverarbeitung gefunden wurden, die belegen, dass sowohl in der gallo-römischen Epoche als auch im Mittelalter Eisen erzeugt wurde. 1989 sind bei Saint- Laurent rund zwanzig Stellen gefunden worden, an denen Brauneisenstein verarbeitet worden ist. Im Jahr 2001 ist ein Schmelzofen nachgebaut worden, in dem aus vor Ort gefundenen Rohstoffen Eisen erschmolzen werden konnte.
Das Rohmaterial, die garluche, ein eisenhaltiges Gestein, ist bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt worden. Es wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts verdrängt durch höherwertige Erze aus Lothringen und Spanien.Hochöfen, die mit diesem nicht aus der Gegend stammenden Erz beschickt wurden, gab es übrigens in Pauillac bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.
(P. Vallade: À la recherche des métallurgistes perdus, in : SUD OUEST, 2. Nov. 2010, 06.00h, Internet-Ausg.)
Dezember 2010
Dumm gelaufen
Navigationsgeräte sind eine feine Sache, wenn sie Automoblisten helfen, den rechten und zweckmäßigen Weg zu finden. Wenn nicht, ist es nichts mit der feinen Sache. Verkehrsteilnehmer, die zur Zeit von Langon nach Pau fahren wollen und bereit sind, die fällige Maut zu entrichten, müssten eigentlich die brandneue A65 benutzen, um entspannt und schnell ihr Ziel zu erreichen. Tatsächlich verschweigen die Navis die Existenz dieser Autobahn jedoch beharrlich und führen den Autofahrer über Stock und Stein wie zu Zeiten, als die Autobahn noch nicht existierte. Die Erklärung ist einfach: Hier ist etwas verschlafen worden. Nicht einfach ist es jedoch, herauszufinden, wer geschlafen hat. Der Autobahnbetreiber sagt, er habe das aktualisierte Kartematerial mit Datum der Autobahneröffnung rechtzeitig und auf dem üblichen Weg an das zuständige kartographische Institut gegeben, dort sagt man, dass dem nicht so gewesen sei. Einerlei, das Faktum ist nicht zu bestreiten. Immerhin weiß man, dass etwas falsch gelaufen ist, aber vor Ende Januar kann der Fehler nicht behoben werden. Bis dahin sollten Autofahrer zwischen Langon und Pau sich auf ihre Augen verlassen und das Navi mit Missachtung strafen.
(C. Charon: Mais où est donc passée l’autoroute A65 ?, in : SUD OUEST, 30. Dez. 2010, 7.12h, Internet-Ausg.)
Winterschlaf
Aquitaine Météo, sonst eine verlässliche Quelle für Wettervorhersagen für den Südwesten Frankreichs hat vorübergehend den Vorhersagebetrieb eingestellt. Immerhin erfährt man, dass Vorhersagen in Arbeit sind und dass der Feiertagsbetrieb am 2. Januar 2011 enden wird. (UM, 30. Dez. 2010)
http://www.aquitainemeteo.com/
Vorbei
Heutzutage ist die Gironde nahezu leergefischt, und manche Fische leben fast nur noch in der Erinnerung der Alten. Zum Beispiel der Stör, der den bei Feinschmeckern beliebten Kaviar liefert. In Spitzenzeiten wurden in der Gironde jährlich 7.000 kg der kostbaren Fischeier produziert und vermarktet.
Erst 1868 war der Kaviarhandel in Gang gekommen durch einen Hamburger Geschäftsmann, der entsetzt beobachtete, dass man in Saint-Seurin d’Uzet Störeier an das Geflügel verfütterte, weil man nichts Besseres damit anzufangen wusste. Der Hamburger wusste, und bald entstand ein einträglicher Handel mit Beziehungen nach Paris und Russland, wohin über lange Jahre die erste Wahl des Girondekaviars geliefert wurde. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kaviargewinnung in der Gironde ein etablierter Erwerbszweig, der aber bald schrumpfte und ganz zum Erliegen kam. Heute besteht ein absolutes Fangverbot für den Stör, dessen Wiederansiedlung mit Aufzuchtprogrammen versucht wird.
(J.G. Bertaud : Sur les traces de l’or noir : la saga de la famille Magot, in : SUD OUEST, 28. Dez. 2010)
Teilnehmerrekord
Das Sandbahnrennen Le Gurp TT, das am Samstag, d. 8. und am Sonntag, dem 9. Januar 2011 zum zehnten Male ausgetragen wird, hat schon 14 Tage vor Meldeschluss ein Rekordergebnis zu verzeichnen: 421 Fahrer haben sich für den Wettbewerb eingeschrieben. Die Veranstalter haben, um niemanden abweisen zu müssen, die Teilnehmerzahl auf 500 angehoben. Im letzten Jahr lag die Grenze bei 400.
(M. Caurraze: La Gurp TT fait le plein, in : Le Journal du Médoc, 24. Dez. 2010)
Erdrutsch
Bei Cap Ferret ist ohne wahrnehmbare Vorankündigung ein 700 m langes und 15 m hohes Stück Düne abgestürzt. Zurückgeblieben ist eine regelrechte Steilküste, der man sich tunlichst nicht nähern sollte, da weiterer Sand nachrutschen wird, bis der für Dünen normale Neigungswinkel erreicht ist. Der Bürgermeister von Lège-Cap-Ferret stellte mit Erleichterung fest, dass in dem Absturzbereich keine Häuser stehen, deren Bewohner gefährdet wären.
Kleinere Abbrüche hat es in diesem Sommer bereits mehrfach gegeben, ohne dass man wirksame Gegenmaßnahmen treffen konnte. Das jetzt eingetretene Ereignis ist Teil des Erosionsprozesses, der sich an der Küste des Médoc abspielt und dabei wie in L’Amélie und Soulac zum Teil erhebliche Ausmaße annimmt.
(S. Menet : Cap-Ferret : la dune victime d’un effondrement spectaculaire in: SUD OUEST, 27. Dez. 2010, 9.55h, Internet-Ausg.)
Une pointe pour tous
Der Verein, der wesentlich den Widerstand gegen die Methangastankerprojekte in Le Verdon getragen und viel für das endgültige Aus dieses Vorhabens bewirkt hat, braucht Mitglieder, um weiterhin als ernstzunehmender Wächter für die naturbelassene Unversehrtheit des Mündungsbereichs der Gironde wirken zu können. Da der Verein satzungs- und organisationsgemäß keine Dauermitgliedschaft kennt, müssen die Mitglieder zu Beginn eines jeden Jahres ihre Mitgliedschaft neu beantragen und durch Entrichtung des Beitrages, in diesem Fall 5 Euro für 12 Monate ,bekräftigen.
Wir meinen, dass diese 5 Euro gut angelegt sind und dass möglichst viele Freunde des Médoc Mitglieder bleiben oder werden sollten.
Hier können Sie das Beitrittsformular herunterladen:
http://ddata.over-blog.com/xxxyyy/0/58/30/74/bulletin-d-adhesion-2011-UPPT.pdf
Und hier gibt es Hinweise für das Ausfüllen des Formulars.
http://www.medoc-notizen.de/98.html
(UM, 26. Dez. 2010)
Wechselfieber
Auch in Frankreich gibt es mindestens zwei Arten Weihnachtsgeschenke: die, die richtig gut ankommen und die, bei denen die Beschenkten schon überlegen, wie sie sich von dem Geschenkten befreien können. Früher hatte man dafür nur Boden, Keller oder Abstellraum, seit rund zehn Jahren gibt es eine kreative Neuigkeit: das Internet. Da kann man auf Verkaufsplattformen wie ebay oder Priceminister alles das verhökern, was sonst in der Rumpelkammer landen würde. Richtig praktisch. Das finden die Franzosen auch. Bei Priceminister rotieren die Apparaturen seit dem Heiligen Abend. Mehr als 3 Millionen Besucher, ein richtiges Jahreshoch, sind seither auf der Internetseite des Anbieters schon gezählt worden, die mehr oder weniger deutlich erkennen lassen, das sie missliebige Präsente entsorgen wollen.
(Sudouest.fr /AFP : La revente des cadeaux sur internet fait désormais partie de Noël… Qu’en pensez-vous?, in : SUD OUEST, 25. Dez. 2010, 17.32h, Internet-Ausg.)
Steine des Anstosses
Es ist bekannt, dass die Garonne in Bordeaux zwei Ufer hat, die beide bewohnt sind. Weniger bekannt freilich ist, dass die Bewohner der beiden Garonneufer sich nicht wirklich lieben, wenn man den Tatbestand wohlwollend beschreibt. In diese problematische Beziehungssituation platzte jetzt eine Nachricht, die namentlich auf dem rechten Garonneufer im Stadtteil Bastide viele Gemüter kräftig erregt. Es wurde nämlich festgestellt, dass in einer, zugegeben etwas heruntergekommenen, stillgelegten Straße auf dem rechten Ufer das Pflaster aufgenommen und abtransportiert worden ist. Nicht irgendein Pflaster, sondern ein Prachtpflaster bestehend aus „Napoleóns“, Steinen mit kunstvoll gewölbter Oberfläche und einer Seitenlänge von 20 cm, die aus der Zeit um 1860 stammen und inzwischen Sammlerwert haben. Und wo sind sie hingekommen? Natürlich auf das linke, das Schokoladenufer, um z.B. die Place de la Bourse und einige Tramstationen richtig hübsch herzurichten. Und, Gipfel der Perfidie, der Ausbau des Pflasters in Bastide erfolgte klammheimlich, so dass es erst jetzt entdeckt wurde. Die Stadtverwaltung hat sicher gewusst, warum sie so diskret zu Werk gegangen ist, denn andernfalls wären die Stein wohl noch immer da, wo sie anderthalb Jahrhunderte lang lagen. Aber, was weg ist, ist weg, zurückkehren werden die prächtigen Napoléons nicht, aber sicher ist auch, dass fürderhin kein Pflasterstein mehr vom rechten auf das linke Ufer umziehen wird.
(C. Campagne, On a retrouvé les pavés de Bordeaux Bastide, in : SUD OUEST, 23. Dezt. 2010, 7.34h, Internet-Ausg.)
Prêtres-ouvriers – Priester-Arbeiter
Am 20. Dezember wurde in Bordeaux, in der Trinité-Kirche ein Buch vorgestellt, das Licht wirft auf eine Besonderheit des religiösen Lebens in Frankreich. In dem reich bebilderten Band werden Priester-Arbeiter vorgestellt, die, theologisch voll ausgebildet und geweiht, als Arbeiter in Fabriken ihr Leben Seite an Seite mit Arbeitern verbringen. Einer dieser Priester-Arbeiter: « Der Wunsch der Arbeiter-Priester ist es, an der Seite der Geringsten zu sein, um mit ihnen zu kämpfen »
Joël Peyrou et Gérard Mordillat, éditions de l’Atelier :« Les Invisibles »,.
(A. Cottereau : Le pain quotidien des prêtres-ouvriers, in : SUD OUEST, 22. Dez. 2010)
Mehr zu den Priester-Arbeitern: Klick
Arbeitsplätze
Die Nummer 1 der Jachtbauer, Bénéteau, hat Pläne, die zeigen, dass die Krise überwunden ist. So sollen in dem Unternehmen weltweit 400 neue Stellen geschaffen werden, von denen 300 in Frankreich entstehen sollen, ein Teil davon in Bordeaux. Vor 18 Monaten hatte, krisenbedingt, noch ein deutlicher Abbau von 600 Stellen stattgefunden, der über einen Sozialplan gestaltet wurde. Jetzt werden Arbeitnehmer, die sich im Rahmen dieser Vereinbarungen für Teilzeitstellen entschieden hatten, bevorzugt eingestellt.
(Chantier naval : Bénéteau va créer 400 emplois en 2011, y compris à Bordeaux, in : SUD OUEST, 22. Dez. 2010, 17.47h, Internet-Ausg.)
Schneeprobleme der besonderen Art
Ein Reisender aus Buenos Aires, der eigentlich nach Genf hatte fliegen wollen, durch die winterlichen Verhältnisse aber nach Bordeaux-Mérignac verschlagen wurde, musste dort seine Reise auf Geheiß der Polizei unterbrechen. Grund dieser Unterbrechung waren 5 kg Kokain, die sich in seinem Gepäck fanden. Angesichts der Menge und der Begleitumstände wird der Mann aus der Hauptstadt Argentiniens seine Reise erst in ein paar Jahren fortsetzen können, ohne die 5 kg „Schnee“ im Gepäck, versteht sich.
(Fl. M. : Un passeur de drogue argentin interpellé à l’aéroport de Bordeaux-Mérignac, in : SUD OUEST, 22. Dez., 17.03h, Internet-Ausg.)
Auf dem Weg
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- le Maire ist zufrieden. Die drei Firmen, die sich seit einigen Wochen mit dem neuen Großstadion in Bordeaux beschäftigen, haben ihre Planungen vorgelegt, die, wie verlautet, die städtebaulichen und umweltorientierten Vorgaben gut umgesetzt haben. Lediglich bei den Kosten, die nach der Vorgabe der Stadt auf 165 Mio Euro begrenzt werden sollen, gibt es noch Handlungsbedarf. Die Stadtverwaltung zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Planungen auf dieses Limit eingerichtet werden können.
(SUD OUEST /AFP : Grand stade de Bordeaux : la mairie se déclare satisfaite des projets, in : SUD OUEST, 21. Dez. 2010)
Tourismus
In Aquitanien sind vom Conseil général der Region acht touristische Orte mit dem Titel „site majeur“ bedacht worden. Damit sind für diese acht Orte Fördermittel über 33,5 Mio Euro, verteilt auf drei Jahre, verbunden. Im Département Gironde wurden die Dune du Pilat und der Festungsriegel der Gironde ausgezeichnet, der von der Zitadelle in Blaye über das Fort Paté auf einer Insel in der Gironde zum Fort Médoc reicht, etwa in dem Bereich, den heutzutage die Fähre von Blaye nach Lamarque berührt.
(J.-B. Gilles: Huit nouveaux sites touristiques labellisés en Aquitaine, in : SUD OUEST, 21. Dez. 2010, 16.15h, Internet-Ausg.)
Schlag gegen Drogenring
Erneut hat die Polizei im Médoc einen Schlag gegen einen Drogenring geführt. In Lesparre wurden in der letzten Wochen insgesamt 41 Personen, die mit Drogen als Dealer oder Verbraucher in Berührung kamen, von der Polizei aufgespürt. Es gab einige Festnahmen, bei denen Rauschgifte der verschiedensten Arten sichergestellt und auch einige Waffen und sonstiges Gerät, das zur Bearbeitung von Rauschgiftprodukten Verwendung findet, eingesammelt wurden. Der erneute Schlag gegen die Drogenszene ist schon der vierte in diesem Jahr im Médoc.
(E. Latry: Un vaste réseau de stupéfiants démantelé dans le Médoc, in : SUD OUEST, 21. Dez., 8.14h, Internet-Ausg.)
Verkehrskontrollen
Wenn die Polizei im Médoc nicht gerade dabei ist, Rauschgiftringe auszuheben, sucht sie sich andere Ziele, zum Beispiel im Straßenverkehr. Dort werden immer wieder Kontrollen durchgeführt, bei denen mit grosser Regelmäßigkeit zum Teil gravierende Verstöße festgestellt werden. Bei der letzten Aktion gingen der Polizei in nur zwei Stunden zehn Automobilisten ins Netz, die anschließend das Verkehrsmittel wechseln mussten. Zwei Autofahrer standen unter Rauschgift, einer war kräftig betrunken und zwei waren in unversicherten Fahrzeugen unterwegs. Die Kontrollen werden fortgesetzt, wobei mit gutem Erfolg Rauschgiftspürhunde mit von der Partie sind.
(Opérations de lutte contre l’insécurité, in : SUD OUEST, 21. Dez. 2010)
Teilrestaurierung
Der Chenal du Gua, einer der Hauptentwässerungskanäle im nördlichen Médoc ist auf 2,5 km Länge zwischen der Bresquette und Breganton von einer darauf spezialisierten Firma teilrestauriert worden. Dazu wurden Uferstellen, die abzurutschen drohten, neu befestigt, Bäume und Sträucher beschnitten, soweit sie dem Abfluss des Wassers hinderlich waren und abgestorbenes Holz aus dem Bett des Grabens entfernt. Dabei wurde strikt auf den Einsatz schwerer Maschinen verzichtet, um die Eingriffe in die natürlichen Gegebenheiten so gering wie möglich zu halten.
(R.Boivinet: Le chenal du Gua en partie restauré, in : SUD OUEST, 20. Dez. 2010)
Weihnachtsmounaques
Schon seit ein paar Tagen sind die Mounaques, die lebensgroßen Puppen nach Vensac zurückgekehrt, der Jahreszeit und dem Anlass angemessen in weihnachtlichem Aufzug. Eine Equipe von rund 30 Enthusiasten hat in zweimonatiger intensiver Arbeit einiges auf die Beine gestellt, um dem interessierten Publikum Einblicke in Weihnachtliches aus verschiedenen Weltgegenden zu vermitteln. Das Ganze konzentriert sich wie üblich um den Platz vor der Mairie, abends ab 18.00 Uhr mit festlicher Beleuchtung.
(M. Caporal : Un tour du monde avec les mounaques ; IN. SUD OUEST ; 11: Dez : 2010)
„Kleine Taschentücher“ als Touristenmagnet
Der in Cap-Ferret von Guillaume Canet gedrehte Film „Petits mouchoirs“ („kleine Taschentücher“) hat nach Aussagen der dort ansässigen Ferienhausagenturen die Nachfrage nach Ferienunterkünften für das kommende Jahr eher als sonst üblich anlaufen lassen.
Der Name es Drehortes wird an keiner Stelle des Films erwähnt, aber viele Mietinteressenten bestätigen, dass sie den Film gesehen haben und dass sie die dort präsentierte Umgebung erkannt haben und genau dort ihre Ferien verbringen möchten. Mietpreise für Ferienhäuser in Cap-Ferret liegen je nach Größe und Ausstattung zwischen 950 und 5.000 Euro pro Woche, es darf aber auch mehr sein. Die meisten Interessenten kommen aus Paris, Lyon oder anderen Orten Südfrankreichs, aber auch Belgier, Engländer und Russen gehören zum Kreis der Mietwilligen. Die Russen haben besondere Wünsche, sie suchen Häuser von 500 m² auf 4.000 m² Grund, wobei der Preis keine erkennbare Rolle spielt.
(Sabine Menet, L’effet „Petits Mouchoirs“ au Cap-Ferret, in SUDOUEST, 17. Dezember 2010)
Stühlerücken im CHM
Didier Vacher, der vor neun Jahren seine Führungsrolle im CHM Montalivet notgedrungen aufgeben und stattdessen kostspielige und zermürbende Auseinandersetzungen mit der Justiz bestehen musste, bei der ihm geschäftliche Unregelmäßigkeiten nachgewiesen und ihm Haft- und Geldstrafen auferlegt wurden, ist wieder da. Am 1. Januar 2011 wird er als neuer Generaldirektor des CHM an die Schalthebel der Macht der Socnat, der Betreibergesellschaft des CHM zurückkehren. Wie der Sprecher der Bungalowbesitzer, Christian Simon, mitteilte, sei eine neue Basis für die Beziehungen zwischen Didier Vacher und den Anteilseignern der Socnat gefunden worden. Es sei gelungen, die Rechte der Eigentümer zu konsolidieren. Darüberhinaus habe es einen Zusammenschluss zwischen den drei bisherigen Vertretungen der Bungalowbesitzer gegeben. Nunmehr seien unter dem Dach der Association des propriétaires de bungalows (APB) auch die deutschen Bungalowbesitzer und das Syndicat der freien Aktionäre der Socnat zusammengeschlossen.
(Didier Vacher, nouveau directeur du CHM, in : Le journal du Médoc, 15. 10.( ?) 2010)
A 65: Fehlstart
Nach einer Bauzeit von 2 Jahren wurde die Autobahn A65 von Bordeaux nach Pau dem Verkehr übergeben, allerdings mit Verspätung. Daran waren nicht die Baukosten in Höhe von 1,2 Milliarden Euro schuld, auch nicht die mit 22 Euro nicht gerade niedrigen Mautgebühren für einen PKW, der die gesamte Strecke befährt, sondern das Wetter. Niemand hatte mit Glatteis gerechnet, als die Planungen für die Eröffnung aufgestellt wurden. Schließlich wurde die Autobahn doch freigegeben, und mit 1 ¼-stündiger Verspätung konnten die ersten Autos die neue Stecke befahren. Die Auslastung hielt sich in den ersten Stunden naturgemäß in Grenzen, wobei kritische Beobachter meinen, dass das auch zukünftig so bleiben könnte, da die hohen Gebühren viele potentielle Benutzer abhalten könnten. Man wird sehen.
(S. Sannom: A 65 : faux départ à cause du verglas, in : SUD OUEST, 17. Dezember, 7.14h, Internet-Ausg.)
Flaute
Trotz der vor geraumer Zeit von der Regierung formulierten Zielsetzung, in Frankreich bis 2020 25.000 Megawatt aus Windkraft zu erzeugen, das heißt etwa das Sechsfache der Kapazität des Atomkraftwerks bei Blaye, geschieht wenig oder nichts, um diesem Ziel näherzukommen. Das behaupteten zumindest die rund 200 Teilnehmer der Diskussionsrunden um die Windenergie, die sich am 14. Dezember in Bordeaux zusammengefunden hatten. Man beklagte, dass neue Hürden aufgebaut worden seien, die die Errichtung von Windkraftanlagen weiter erschwerten. Dazu gehört z.B. die Auflage, dass der Betreiber einer solchen Anlage bei der Errichtung die Mittel nachweisen muss, die zum späteren Abbau der Anlage gebraucht werden. Weiter wurde geklagt, dass die Genehmigungsverfahren sich in die Länge zögen und dass es lautstarke Gegner der Windkraft gebe. Ohne einen deutlichen staatlichen Anstoß werde die Windkraft nicht an Bedeutung gewinnen. Bislang gibt es In Frankreich in der Industrie, die Windkraftanlagen und das dafür benötigte Zubehör baut, erst 11.000 Beschäftigte in 180 Betrieben.
(B. Broustet: La filière éolienne sent le vent faiblir, in : SUD OUEST, 15. Dez. 2010)
„Vendredi cauchemardesque“
Der vorhergesagte „albtraumartige Freitag“ wird sich am 17. Dezember in Bordeaux abspielen, wenn nahezu der gesamte Nahverkehr streikbedingt ausfällt. Hintergrund sind Lohnforderungen, die, so scheint es, von den Arbeitgebern nicht freudig akzeptiert werden. Daraus kann ein Streik über mehrere Tage werden, so dass die Einwohner von Bordeaux, einerlei, ob sie den Nahverkehr nutzen oder nur darunter leiden, dass die Straßen an den Streiktagen rettungslos verstopft sein werden, die vorhergesagten Albträume ganz bestimmt erleben werden.
(J.-P. Vigenaud: Vendredi noir dans les transports bordelais, in : SUD OUEST, 16. Dez. 2010, 9.25h, Internet-Ausg.)
Unerwünschte Einwanderer
Sie heissen lagarosiphon, égéria und jussie und sind unerwünscht. Es handelt sich um aus fernen Weltgegenden eingeschleppte Wasserpflanzen, die sich z.B. in den Seen von Hourtin und Lacanau explosionsartig vermehren. Sie bringen das natürliche Gleichgewicht gründlich durcheinander und machen, wenn ihnen kein Einhalt geboten wird, ganze Seeflächen unpassierbar. Bade- und Angelzonen werden unzugänglich, was naturgemäß neben Sicherheitsaspekten auch dem Tourismus nicht gut bekommt. Auf dem See von Hourtin sind im Sommer zwei Angestellte der Gemeinde damit beschäftigt, den Wildwuchs mit einem eigens dafür konstruierten Boot zu bekämpfen. Das ist jedoch weniger einfach als man es gern hätte, denn die Eindringlinge sind von ungeheurer Robustheit. Sie vermehren sich aus Wurzeln und Trieben, die kaum restlos entfernt werden können. Da chemische Bekämpfungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung stehen, müssen die lästigen Pflanzen mechanisch entfernt werden. Kostenpunkt im See von Hourtin rund 80.000 Euro, um 36 ha Seefläche freizuhalten.
(J. Lestage : Plan de bataille contre les plantes invasives, in : SUD OUEST, 14. Dez. 2010)
Weihnachtsmarkt Saint Vivien
Am 15. Dezember werden in Saint Vivien die 14 Holzhäuschen des Weihnachtsmarktes für das Publikum geöffnet. Von da an bis zum nächsten Sonntag, d. 19. Dezember, wird der Markt von 9.30h bis 19.00h, am Freitag und Samstag bis 21.00h auf Gäste warten, vorausgesetzt, das Wetter macht mit. Am Samstag wird ab 15.00h ein Eisbildhauer seine Künste zeigen.
(M. Caporal: Le village de Noël ouvre ses portes, in : SUD OUEST, 15.
Dez. 2010)
Austern unter Polizeiaufsicht
Austern gehören nicht zu den Lebewesen, denen von der Polizei der Weg des Gesetzes gezeigt werden muss, wohl aber eine bestimmte, wenn auch kleine Gruppe von Menschen, die Vorlieben für Austern zeigen, die ihnen gar nicht gehören. In diesem Jahr sind im Bassin von Arcachon schon 3,5 t Austern gestohlen worden, nicht sehr viel verglichen mit den 5 t, die 2008 unrechtmäßig die Besitzer gewechselt haben und den 17 t des Jahres 2009. Wegen der Probleme beim Austernnachwuchs sind die Züchter in diesem Jahr aber noch empfindlicher gegen Diebstähle, aus verständlichen Gründen. Die Polizei hat, um der erfahrungsgemäß zu den Feiertagen zunehmenden Nachfrage nach illegalen Austernfängen entgegenzuwirken, jedenfalls vorsorglich Boote eingesetzt, die die Austernbänke besonders dann im Auge behalten, wenn niedrige Wasserstände, verbunden mit eingeschränkten Sichtverhältnissen, die Aktivitäten von Dieben begünstigen.
(B. Dubourg : Bassin d’Arcachon : les huîtres sous haute surveillance, in SUD OUEST, 14. Dez. 2010, 9.13h, Internet-Ausg.)
Windkraftanlagen
In Aquitanien gibt es zwar noch keine einzige Windkraftanlage, doch wurde Bordeaux ausgewählt als Tagungsort für eine Veranstaltung, auf der verschiedene Aspekte und Probleme der Windkraft diskutiert werden sollen. Auch wenn, abgesehen von einer Planung für Naujac, wo in den nächsten Jahren ein Windkraftanlagenpark entstehen könnte, im Département Gironde noch kein Strom aus Windkraft produziert wird, ist die Region durchaus im Geschäft. So wird demnächst in Blanquefort eine Fabrikanlage für die Herstellung von Flügeln für Windkraftanlagen den Betrieb aufnehmen. Zunächst sollen Flügel von 30m Länge gebaut werden, Planungen gehen aber schon weit darüber hinaus. Für Anlagen in windärmeren Gegenden entwerfen die Konstrukteure schon Flügel bis zu 80 m Länge. Um die zu transportieren, müssen direkte Verlademöglichkeiten auf Schiffe gegeben sein, wie dies an den Ufern der Gironde möglich ist.
(B. Broustet : Energie éolienne : l’Aquitaine cherche le vent, in : SUD OUEST, 14. Dez. 2010)
Zukunft des Leuchtturms
Der Leuchtturm von Cordouan weist seit nunmehr fast 400 Jahren mit seinem Feuer den Seeleuten den Weg in die Gironde, Anlass genug, am 11. Juli des nächsten Jahren das 400-jährige Dienstjubiläum dieses Bauwerks zu feiern. Dass gefeiert werden soll, ist unbestritten, weniger unstrittig ist hingegen die Antwort auf die Frage, wer die Feierlichkeiten bezahlen soll. Erste Schätzungen zeigen, dass leicht ein Budget von 350.000 Euro zusammenkommen kann, wenn man dem Ereignis einen würdigen Rahmen geben will. Um die bislang recht wenig harmonierenden Vorstellungen zu diesem Punkt zu sichten und zu klären, soll am 6. Januar eine Sitzung des comité syndical stattfinden, das sich bereit erklärt hat, die Geschicke des Leuchtturm zu lenken, nachdem der Staat Anfang des kommenden Jahres sich zurückziehen wird. Der Staat bleibt zwar Eigentümer, stellt jedoch das Leuchtfeuer auf automatischen Betrieb um, weshalb die letzten beiden Leuchtturmwärter in den Ruhestand verabschiedet werden können. Damit wird niemand mehr vor Ort sein, der den Leuchtturm und die ihn bedrängenden Besucher beaufsichtigen kann, weshalb einen neue Konstruktion für die Sorge um das Wohlergehen des Turms gesucht und gefunden werden muss.
Nicht klar ist dabei jedoch, wie und in welchem Zustand der Staat das Gebäude an den neuen Träger des Leuchtturms SMIDDEST (syndicat mixte interdépartemental de développement durable de l’estuaire) übergibt, wobei es in erster Linie um Kosten in Millionenhöhe geht, die für zum Teil überfällige Sanierungsmaßnahmen an dem Gemäuer benötigt werden.
(S. Viaut: L’avenir de Cordouan, in: SUD OUEST, 13. Dez. 2010)
Rocade Bordeaux
Anders als vielfach erhofft, werden sich die Arbeiten für den Ausbau der Rocade in Bordeaux auf durchgehend sechsspurige Verkehrsführung länger hinziehen und erst 2020 abgeschlossen werden. In den nächsten fünf Jahren werden die Abschnitte zwischen den Anschlussstellen 13 (Pessac-Mérignac) und 16 (Gradignan-Pessac) ausgebaut. Da sich die Région Aquitaine aus der Finanzierung zurückgezogen hat, müssen die auflaufenden Kosten vom Staat (137 Mio Euro) und von dem Gemeindeverband Bordeaux (34 Mio Euro) geschultert werden. Der Präfekt des Départements Gironde machte deutlich, dass neben den Straßenbaumaßnahmen weitere Ideen gebraucht würden, um des vorhergesagten Verkehrszuwachses Herr zu werden. Man könne sich etwa vorstellen, dass eine Spur für Busse und Fahrzeuge, die von mehreren Nutzern (covoiturage, engl. car-sharing) gemeinsam verwendet würden, reserviert würde. Man sei für Vorschläge offen und hoffe, durch Veränderungen im Verhalten der Verkehrsteilnehmer voranzukommen.
Mit dem Beginn des neuen Jahres wird es auf allen Autobahnen des Départments Gironde ein Überholverbot und Begrenzungen der Geschwindigkeit für Lastwagen geben. Weiterhin hoffe man, die letzten kleineren Probleme beseitigen zu können, die der Bahnverladung von Lastwagen noch im Wege stünden, damit diese Alternative zum Lastwagenverkehr auf Straßen genutzt werden könne.
(La rocade ne sera pas terminée avant 2020, in : SUD OUEST, 11. Dez. 2010)
Direkt aus Moskau
Vensac hält auch zur Weihnachtszeit 2010 einen kulturellen Hochgenuss für das Médoc bereit. Es sind diesmal nicht die über die Landesgrenzen berühmten Mounaques, sondern es handelt sich um eine Aufführung des weltberühmten Balletts Schwanensee von Tschaikowski durch das Bolschoi-Ballett am 17. Dezember 2010 in Moskau, die zeitgleich ab 20.30 Uhr per digitaler Satellitenübertragung in höchster Qualität auf die große Leinwand in der Festhalle in Vensac übertragen wird. Der Eintritt beträgt 3 Euro pro Person, für Kinder unter 12 Jahren gratis.
(M.C., En direct de Moscou, in SUDOUEST, 10. Dezember 2010)
Stadtchronik
Damit die Geschichte Lesparres für die Nachwelt erfahrbar wird, hat Sylvaine Messyasz-Dubost umfangreiche Nachforschungen an Ort und Stelle und bei Zeitzeugen betrieben und eine Chronik Lesparres im 20. Jahrhundert zusammengestellt und veröffentlicht. Die Hauptkapitel der Chronik sind den beiden großen Kriegen des 20. Jahrhunderts und ihren Auswirkungen auf die in der Stadt lebenden Menschen und der Entwicklung der Stadt in den Bereichen Handel, Handwerk, Infrastruktur gewidmet. Unter dem Titel „Lesparre-Médoc à travers le XXe siècle “ ist die Chronik ab sofort für 12 Euro in der Maison de la presse in Lesparre erhältlich.
(Julien Lestage, Des chroniques pour redécouvrir Lesparre, in : SUDOUEST, 10. Dezember 2010)
Verkehr in Bordeaux
In einer IFOP-Umfrage erklären 59% der befragten Bewohner von Bordeaux, dass sie vom Straßenverkehr in der Stadt stark betroffen seien. Ebenfalls 59% der Interviewten gaben an, die Verkehrsbedingungen in Bordeaux hätten sich verschlechtert, für 30% haben sie sich nicht verändert.
(Hervé Mathurin: Pour 59% des Bordelais, les conditions de circulation se sont dégradées, in : SUD OUEST, 9. Dez., 8.50h, Internet-Ausg.)
Bedrohte Art ?
Die Autofahrer in Bordeaux haben nichts zu lachen. So wenigstens erscheint es, wenn sie befragt werden. Dann wird immer wieder auf die Staus im Berufsverkehr verwiesen. Eigentlich sollte dies anders sein, denn der Autoverkehr in Bordeaux hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen, so etwa auf dem Boulevard du Maréchal Leclerc, wo ein Rückgang des Verkehrsaufkommens um 17% konstatiert wurde. Die 356 elektronischen Verkehrszählgeräte haben registriert, dass der Verkehr in Bordeaux zwischen 2000 und 2009 um 18% abgenommen hat, im Stadtkern gar um 25,5%. Auf dem Pont de Pierre, der im Jahr 2000 von 36.000 Autos befahren wurde, wurden 2009 nur noch 9.000 gezählt, ein Rückgang um 75%. Des Rätsels Lösung ist einfach zu finden: Der für den Individualverkehr mit Autos verfügbare Straßenraum ist in den letzten Jahren drastisch beschnitten worden, vor allem durch die neuen Tram-Linien und die den Bussen vorbehaltenen Spuren. Von letzteren gibt es derzeit 20 km, in den kommenden Jahren sollen weitere 20 km hinzukommen. Folglich werden sich noch mehr Autos auf noch weniger Fläche drängeln und dafür sorgen, dass die Staus nicht seltener, sondern zahlreicher werden.
(D. Lherm : Grand Bordeaux : au volant, on n’est plus les rois, in : SUD OUESTZ, 10. Dez. 2010, 7.20h, Internet-Ausg.)
Cordouan Air-Club
Der Cordouan Air-Club in Soulac hat am 15. November dieses Jahres seine fliegerischen Aktivitäten eingestellt. Der gegenwärtige Präsident hat die wenig attraktive Aufgabe, die Auflösung des Vereins zu betreiben. Dabei hatte man noch 2008 ein modernes und umweltfreundliches Flugzeug angeschafft. Bald schon stellte sich heraus, dass der deutsche Motorenlieferant in eine finanzielle Schieflage geraten war und Insolvenz anmelden musste. Daraus ergab sich, dass die notwendigen Wartungsarbeiten am vereinseigenen Flugzeug nicht mehr durchgeführt werden konnten und demzufolge das Flugzeug am Boden bleiben musste.
(J. Lestage : Le Cordouan Air-Club de Soulac ne répond plus, in: SUD OUEST, 10. Dez. 2010)
Der Grotte von Lascaux geht es besser
Die Fachleute machen sich immer noch Sorgen um das Wohlergehen der Grotte von Lascaux, deren 18.000 Jahre alte einzigartige Höhlenmalereien von weißen und danach schwarzen winzigen Pilzen befallen waren. Die weißen Pilze sind inzwischen fast vollständig verschwunden, die schwarzen deutlich auf dem Rückzug. Auf die Frage, ob es der Grotte „gut“ oder „besser“ gehe, zögerten die Experten etwas, entschieden sich dann für die Formulierung „besser“. Gleichwohl bleibt die Höhle unter genauer Beobachtung. Um Gerüchten vorzubeugen, überlegt man, einer kleinen Anzahl von Fachjournalisten zweimal jährlich Zugang zur Höhle zu gewähren, um eine unabhängige Berichterstattung zu ermöglichen.
Dabei geht es um die Originalhöhle, die seit 1963 für die Öffentlichkeit gesperrt ist, nachdem man feststellen musste, dass die bis dahin üblichen Besucherströme das fragile Gleichgewicht, das vor der Entdeckung der Höhle in ihrem Inneren geherrscht hatte, massiv gestört worden war. Heute besuchen Touristen ein meisterhaftes Faksimile der Originalhöhle, das die Originale schont, dennoch aber einen nachhaltigen Eindruck von dem vermittelt, was in der Originalhöhle zu sehen wäre, wenn man diese nicht schützen müsste.
(SUD OUEST und AFP :La grotte de Lascaux va „mieux“ selon Yves Coppens, in : SUD OUEST, 8. Dez.. 2010, 16.02h, Internet-Ausg.)
Neues Backparadies in Lesparre
Am letzten Wochenende wurde in Lesparre in der rue Jean-Jacques-Roussseau die Eröffnung einer neuen Backstube der alteingesessenen Bäckerei und Konditorei La Marquisette gefeiert. Viele neue Brotsorten in verschiedenen Geschmacksrichtungen wurden den Kunden zum Probieren vorgestellt, Brot mit Paprika und Schweizer Käse, Roquefort Nussbrot, Weinbrot, Brot mit Zitronengeschmack neben baguette, pain de seigle und der berühmten Pastete aus drei Mehlsorten. Auch in dieser Bäckerei ist die Zeit vorbei, in der man dort jede Art Brot kaufen konnte, vorausgesetzt , es war weiß und kam als Baguette oder in ähnlicher Form über den Ladentisch.
(S.D. Dégustation de pains in: SUDOUEST, 8. Dezember 2010)
Musée du vin
Seitdem im vergangenen September die Stadt Bordeaux ihr Vorhaben publik gemacht hat, ein Weinmuseum mit mehr als regionaler Bedeutung zu bauen, haben 114 Architektenteams ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Unter ihnen nicht wenige aus der weltweit ersten Reihe der Zunft. Am 17. Dezember wird die Stadtverwaltung eine erste Vorauswahl treffen, nach der nur noch fünf Teams im Rennen bleiben, die auf der Basis der festgelegten Bausumme von 55 Mio Euro Entwürfe entwickeln sollen. Im Laufe des Mai 2011 wird dann die Equipe benannt, die den Zuschlag für die konkrete Planung und die Baudurchführung erhält. Fertigstellung des Museums: Ende 2014.
(L. Bosdecher : Le monde entier veut imaginer le musée du vin, in : SUD OUEST. 8. Dez. 2010)
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl Frankreichs wird, wenn das eintritt, was INSEE, das französische Institut für Statistik, prognostiziert, bis 2040 auf 73 Mio Personen zunehmen, von denen 71 Mio im Mutterland wohnen werden. Die Regionen Frankreichs werden unterschiedlich stark zulegen. Am meisten Zuzug wird die Region Languedoc-Roussillon mit einem Plus von 28,5% haben, gefolgt von Pays-de-Loire mit 26%, der Bretagne (24%) und Aquitanien (23%). Die Statistiker erwarten, dass der größte Teil der Bevölkerungszunahme in den bevorzugten Regionen aus Wanderungsgewinnen resultieren wird.
(SUDOUEST/AFP : Le Sud-Ouest, cet Eldorado, in : SUD OUEST, 8. Dez. 2010, 8.20h, Internet-Ausg.)
Meteo-Grayan: Störung
Seit dem Abend des 2. Dez. ist Meteo-Grayan nicht mit der gewohnten Zuverlässigkeit im Netz. Grund sind interne Probleme, die eine korrekte Erfasssung und Weiterleitung der gemessenen und verarbeiteten Daten verhindern.
Drücken wir dem Betreiber die Daumen, dass bald alles wieder seinen gewohnten Gang geht.
(UM, 09. 12. 2010)
Médoc-Rallye
Am 11. und 12. Dezember findet die 29. Auflage der Médoc-Rallye statt. 158 Teams haben gemeldet, von denen nach der technischen Kontrolle rund 130 übrig bleiben werden. Die Konkurrenten haben rund 40 km schmaler und schwieriger Straßen vor sich, die sie in mehreren Spezialprüfungen absolvieren müssen. Der erste Kurs liegt zwischen Saint-Yzans-de-Médoc und Ordonnac, der zweite zwischen Saint-Germain-d’Esteuil und Saint-Seurin-de-Cadourne.
Am 8. und 9. Januar wird es in Le Gurp wieder laut, besonders, wenn am Sonntag, d. 9. Januar die 10. Ausgabe des Sandbahnrennens, das zur französischen Meisterschaft zählt, durchgeführt wird. Rund 500 Interessierte werden erwartet, von denen sich jedoch nur ein Teil auf den schwierigen, gut 15 km langen sandigen Kurs begeben wird.
(J. Lestage: Rendez-vous des belles mécaniques, in SUD OUEST, 8. Dez. 2010)
Pisa France
Der soeben erschienene Pisa-Bericht 2009 ist für Frankreich erneut wenig erfreulich ausgefallen. Die französischen Schüler rangieren wiederum im Mittelfeld, wobei einige Zahlen jedoch zu denken geben.
Beim Leseverständnis kommen die 15-jährigen Schüler auf Platz 21, in Mathematik auf Position 22 und in Naturwissenschaften auf Rang 27. Dabei ist der Anteil Leistungsstarker und der Prozentsatz Leistungsschwacher überdurchschnittlich groß. Gegenüber der letzten Erhebung ist der Anteil leistungsschwacher Schüler beim Leseverständnis angestiegen von 15% auf 20%, während der Anteil leistungsstarker Lernender sich von 8,5% auf 9,6% erhöht hat. Auch in der Mathematik hat der Anteil schwacher Schüler zugenommen, von 16,6% auf 22,5%.
(SUD OUEST u. AFP: La France, le pays où il ne fait pas bon être mauvais élève, in : SUD OUEST, 7. Dez. 2010, 12.20h, Internet-Ausg.)
Skurril
Es gibt Meldungen in den Medien, die erkennt und akzeptiert man ohne weiteres als Nachricht, und es gibt Meldungen, bei denen das nicht so ist, man sich stattdessen mancherlei Fragen stellt. Wir legen uns nicht öffentlich fest, sind aber ziemlich sicher, wohin das Folgende gehört.
Im Mittelpunkt steht Eric Cantona, einst ein Fußballler der Extraklasse, der schon zu seinen aktiven Zeiten für Schlagzeilen sorgte, die nicht durchgehend mit seinen fußballerischen Qualitäten zusammenhingen. Seit dem Ende seiner Karriere auf dem Rasenrechteck betätigt er sich auf vielerlei Gebieten. Unter anderem weiß er, wie man, anders als die Massendemonstrationen auf den Straßen, den Staat gründlich in die Knie zwingt, damit der die geplante Neuregelung für den Rentenbeginn noch zurückzieht. Ganz einfach: Alle gehen zu ihrer Bank und holen ihr Geld ab, dann kollabieren erst die Banken und danach der vermaledeite Staatsapparat. Damit das funktioniert, müssen natürlich alle an ein und demselben Tage vor den Bankschaltern auftauchen. Auch daran hat Cantona gedacht: Die Aktion soll am Dienstag, dem 7. Dezember 2010 steigen.
Da man den Tag bekanntlich erst am Abend richtig loben kann, weiß man also noch nicht, was passiert. Der SUD OUEST hat in dieser Situation eine Leserumfrage gestartet und gefragt, ob die Leser ihre Konten abräumen werden. Dafür waren vier Antworten angeboten: (in Klammern: die Verteilung der Stimmen)
1) Ja, man muss den Banken eine Lektion erteilen (35,7%)
2) Quatsch, wir spielen hier nicht Monopoly (22,6%)
3) Ich habe mein Konto eh schon überzogen, da bringt das nichts (16,4%)
4) Cantona? Spielt der nicht eigentlich Fußball? (25,3%)
An der nicht repräsentativen Befragung nahmen 1266 Leser teil. Die Banker können also ihren Angstschweiß für Lohnenderes aufheben.
(A. Tauziac: Cantona peut-il faire sauter la banque ? in : SUD OUEST, 6. Dez. 2010)
„Wetten, dass“ – Unfall
SUD OUEST stellt die „Wetten, dass –Sendung“ vor : « in Deutschland sehr beliebt, … eine Sendung, bei der Unbekannte sich unsinnigen Herausforderungen stellen.“
(Allemagne : un show télévisé tourne au drame, in : SUD OUEST, 5. Dez., 2010, 16.42h, Internet-Ausg.
Aliénor 2010
Königin Aliénor (1122/24 – 1204), die einst durch ihre Spontaneität dafür gesorgt hatte, dass Aquitanien unter englische Oberhoheit kam, stiftete, wenn auch ungefragt, den Namen für ein soeben eingeweihtes Überwachungssystem für die Rocade von Bordeaux. Das Gebäude, in dem die Signale der 54 Videokameras, die die Rocade im Blick haben, zusammenlaufen, steht in Lormont in Sichtweite des Pont d’Aquitaine und nicht weit vom Schloss des Schwarzen Prinzen. Zu den Überwachungskameras kommen 22 weitere Geräte, die automatisch Zwischenfälle und Störungen im Verkehrsablauf erkennen und den Bedienungsmannschaften die Möglichkeit geben, geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Die in Anwesenheit eines Aufgebots politischer Prominenz vollzogene Einweihung des Gebäudes markiert aber nur den Abschluss der ersten Phase des Systems Aliénor, das die Aufgabe hat, die Leistungsfähigkeit der Rocade zu optimieren. Die zweite Phase wird bis 2014 gehen und weitere 13 Mio Euro kosten. Dabei soll unter anderem der Verkehr weiträumig bis nach La Rochelle erfasst und gelenkt werden, um namentlich die LKW- Bewegungen flüssiger zu gestalten.
(D. Lherm : Les yeux de la rocade, in : SUD OUEST, 4. Dez. 2010)
Kein G-20
Im November 2011 findet der nächste große G-20-Gipfel in Frankreich statt. Der Ort der Veranstaltung hätte Bordeaux sein können, wenn die Stadtväter gewollt und die Stadtkasse gekonnt hätte. Ein solcher Gipfel führt nicht nur 20 Regierungschefs und ihre Stäbe zusammen, sondern Heerscharen von Zuarbeitern, Sicherheitskräften, nicht zu reden von den Mengen von Journalisten, die ihr Brot damit verdienen, dass sie dort sind, wo etwas passiert. Auch wenn man sich im Palais Rohan, dem Sitz des Bürgermeisters von Bordeaux, kräftig den Kopf zerbrochen hat, wie und wo man die zahlreichen Gäste unterbringen könnte, es kam immer heraus, dass es in Bordeaux zu wenig Hotelbetten für eine Veranstaltung des geplanten Kalibers gibt. Diesem Mangel könnte man gerade in Bordeaux durch den Einsatz von zu schwimmenden Hotels umfunktionierten Kreuzfahrtschiffen abhelfen, aber da kam dann die Stadtkasse ins Schwitzen. Man hätte drei Schiffe gebraucht, die für die Gipfeltage je 1,5 Mio Euro gekostet hätten, und die waren nicht aufzutreiben. Nutznießer dieses Umstandes ist Cannes, wo der G-20-Gipfel nun am 3. und 4. November 2011 ausgetragen wird.
(X. S.: A Bordeaux, pas de paquebots, pas de G20, in : SUD OUEST, 4. Dez. 2010)
Verschwunden
Zum ersten Male seit langen Jahren gibt es in Lesparre kein Spielwarengeschäft, in dem Weihnachtsgeschenke, oder was sonst ansteht, gekauft werden können, da das letzte einschlägig orientierte Ladenlokal soeben endgültig geschlossen wurde. Das unter dem Namen Recréation firmierende Geschäft war 1976 in Lesparre gegründet worden und bis 2008 unter seinem Besitzer gut am Markt platziert. Als der sich mit Gedanken an den Ruhestand trug, präsentierte ihm vor zwei Jahren ein Makler einen Kaufinteressenten. Danach dauerte es nicht lange, bis die Übertragung des Geschäfts auf den Erwerber vollzogen war. Da der aus Gründen, die heute nicht mehr recht nachvollziehbar sind, Schwierigkeiten bei der Finanzierung seines Kaufs hatte, kreditierte ihm der Verkäufer großzügig die Kaufsumme. Mit zuviel Vertrauensvorschuss, wie sich jetzt herausstellt, denn der Erwerber musste inzwischen Insolvenz anmelden und einen Totalausverkauf durchführen. Jetzt steht der ehemalige Ladeninhaber mit leeren Händen da und Lesparre ohne Spielzeuggeschäft.
(S. Dubost : Le marchand de jouets a disparu du centre-ville, in: SUD OUEST, 4. Dez. 2010)
Hilfe
Das resto du coeur in Pauillac hat seine Wintersaison eröffnet. Einrichtungen dieser Art gibt es auch in Deutschland, da heißen sie Tafel, häufig mit einem vorangestellten Ortsnamen. In Pauillac kümmern sich zwei Teams Freiwilliger um das resto du coeur. Die eine Gruppe, in der zehn Hilfsbereite aktiv sind, sorgt für das Herbeischaffen von Nahrungsmitteln jeweils am Mittwochmorgen, die andere etwas kleinere Gruppe kümmert sich um die Ausgabe der Spenden am Samstagnachmittag. Hilfsbedürftige, die in den Genuss von Spenden kommen wollen, müssen sich einschreiben. Dabei wurde festgestellt, dass auch in diesem Jahr die Zahl der Personen, die auf die Zuwendungen des resto du coeur angewiesen ist, gegenüber dem Vorjahr um 10% zugenommen hat.
(R. Piquemal: La solidarité en marche, in : SUD OUEST, 4. Dez. 2010)
Dinosaurier werden immer größer
Keine Sorge, auch in Frankreich gilt seit rund 70 Mio Jahren ein generelles Saurierverbot. Gleichwohl werden in bestimmten Landesteilen die Saurier immer größer. So zum Beispiel in dem Steinbruch der Firma Audoin bei Angeac, einige Kilometer von Angoulême entfernt. Dort werden seit einiger Zeit Saurierknochen geborgen, die sensationelle Maße aufweisen. Im letzten Sommer wurde ein Oberschenkelknochen gefunden, der 2,40 m lang ist und dessen Gelenkkopf 50 cm groß ist. Jetzt wurde ein noch größeres Exemplar entdeckt, dessen Gelenkkugel gar 70 cm misst. Die letzten Funde sind rund 130 Mio Jahre alt und gehören zu einer Epoche, über die die Fachleute bisher vergleichsweise wenig wissen.
Der Besitzer des Steinbruchs ist ein Glücksfall für die Paläontologen, denn er stiftet nicht nur alle Funde dem Museum in Angoulême, sondern er lässt den Wissenschaftlern die Zeit, die sie brauchen, um Funde sachgerecht zu bergen.
Obwohl es noch keine konkreten Planungen gibt, haben Überlegungen zur Errichtung eines Sauriermuseums vor Ort angefangen. So gut wie sicher ist es, dass im nächsten Sommer die Fundstelle während der sommerlichen Grabungskampagne für das interessierte Publikum zugänglich sein wird.
(B. Ruiz : Les dinosaures d’Angeac-Charente : toujours plus gros, in : SUD OUEST, 30. Nov. 2010, 7.11h, Internet-Ausg.)
Neues Stadtviertel
In Bordeaux-Lac entsteht eine neues Stadtviertel mit dem schönen Namen Ginko zwischen dem Ufer des Sees und dem Einkaufszentrum. Die Planungen und Vorbereitungen laufen seit 2006. In diesen Tagen wird es konkret, wenn nach Abschluss der Erschließungsarbeiten die ersten Kräne aufgestellt werden und die Hochbauten in Angriff genommen werden. Im vergangenen März sind die ersten der geplanten 2150 Wohnungen innerhalb von drei Tagen verkauft worden, obwohl es nur Modelle zu sehen gab und die Baugenehmigungen noch nicht vorlagen. Neben den Wohnungen werden Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Parkanlagen errichtet. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für 2017 geplant, die ersten Wohneinheiten sollen 2012 an die Besitzer übergeben werden. 70% der Wohnungen des ersten Bauloses werden nach energiesparenden Normen gebaut, bei den folgenden Bauabschnitten sollen es 100% sein.
(D. Lherm : A Bodeaux-Lac, un quartier sort de terre, in : SUD OUEST, 29. Nov. 2010, 9.11h, Internet-Ausg.)
Pont d’Aquitaine
Die Benutzer der Rocade von Bordeaux sind nicht gerade daran gewöhnt, dass der Pont d’Aquitaine geschlossen wird, aber sie haben Erfahrungen damit. Meist sind Bau- und Reparaturarbeiten für die Schließungen verantwortlich, gelegentlich aber auch das Wetter. So geschehen am Morgen des 2. Dezember, als die Brücke wegen Schneeglätte gesperrt wurde. Nach gut zwei Stunden wurde sie wieder freigegeben, wobei jedoch mit Blick auf die Wettervorhersage die Möglichkeit einer neuerlichen Schließung angekündigt wurde.
(SUD OUEST u. D. Lherm : Rocade bordelaise : le pont d’Aquitaine de nouveau ouvert à la circulation, in: SUD OUEST, 2. Dez. 2010)
Médoc in Weiß
Seit dem Morgen des 2. Dezember haben Schneefälle im Médoc die Landschaft weiß gefärbt. Es wurden Schneehöhen bis zu acht Zentimetern gemessen, für eine Gegend, die oft jahrelang ohne Schnee auskommen muss, ein beachtlicher Wert. Für den Abend des 2. Dezember werden weitere, allerdings leichte Schneefälle erwartet, die zusammen mit den in den Keller gerutschten Temperaturen für wenig angenehme Verhältnisse auf den Strassen sorgen werden. Météo Aquitaine warnt jedenfalls vorsorglich vor eis- und schneeglatten Strassen.
(SudOuest.fr: De nouvelles chutes de neige sont attendues ce soir dans la région, in : SUD OUEST, 2. Dez. 2010)
SUD OUEST im PDF-Format
Eine Zeitung ist ein komplexer Mechanismus, der vielerlei Störungen ausgesetzt sein kann, die ein planmäßiges Erscheinen erschweren oder verhindern. Am 1. Dezember hat es (mal wieder) den SUD OUEST erwischt: es gab keine Papier-Ausgabe, weil eine „unerwartete Arbeitsniederlegung einer bestimmten Kategorie des Personals“ als Blockade wirkte. Die Redaktion wusste sich zu helfen und stellte die Ausgaben des SUD OUEST für den 1. Dezember als PDF-Datei zum Herunterladen ins Netz. Dort waren dann z.B. für die Médoc-Ausgabe 32 MB für 52 Seiten zu laden. Dafür gab es eine auch im DIN-A 4-Format sehr gut lesbare Version zu bestaunen, die weit mehr Informationen brachte als die sonst übliche Internet-Ausgabe der Zeitung. Es soll Leute geben, die sich wünschen, dass die „bestimmte Kategorie des Personals“, die den Druck am 1. Dezember verhindert hat, öfter die Arbeit unerwartet niederlegt.
(Téléchargez gratuitement Sud Ouest en PDF, in : SUD OUEST, 1. Dez. 2010, 10.24h, Internet-Ausg.)