Médoc-Notizen 2010/II

 

Médoc-Notizen 2010/II: Mai-  Juli 2010

Mai 2010

 

Lebensgemeinschaften

Traditionelle Ehe, Pacs ( pacte civil de solidarité – eingetragene Lebensgemeinschaft, seit 1999 in Frankreich zugelassen) oder concubinat (Ehe ohne Trauschein etc.),  diese drei Hauptformen des partnerschaftlichen Zusammenlebens sind die zentralen Themen auf dem diesjährigen Kongress der französischen Juristen in Bordeaux. Dieser Bereich bedarf nach Ansicht der Experten zeitgemäßer gesetzlicher Regelungen, die die jeweiligen Partner und ihre Nachkommen im Falle des Auseinanderbrechens der Partnerschaft hinreichend schützen, wobei die in wilder Ehe lebenden Gemeinschaften am  dringendsten der Regelungen bedürfen.  Inzwischen wird fast jede zweite Ehe in Frankreich nach einigen Jahren wieder geschieden. Derzeit werden von fünf förmlich vor dem Bürgermeister geschlossenen Verbindungen nur noch drei als Ehen nach klassischem Verständnis zelebriert, zwei hingegen als  pacs. Den größten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr hatten im Jahr 2008 mit 40% die pacs zu verzeichnen, wobei 95% dieser registrierten Gemeinschaften zwischen Partnern unterschiedlichen Geschlechts geschlossen wurden.

(Pierre Tillinac, Pour le pire, le meilleur et le patrimoine, in: SUDOUEST, 31. Mai 2010)

 

 

Weißer Médoc

Wer an Médocweine denkt, denkt in roten Farbtönen, zumindest dann, wenn in Farbe gedacht wird. Dass das nicht notwendig so sein muss, zeigt das Château Le Pey in Bégadan, das seiner Kundschaft neben  Rotweinen nun auch einen frischen, fruchtigen Weißwein anbietet, einen reinen Sauvignon mit Namen Élise. Gäste sind auf dem Weingut jederzeit zur Führung und /oder Verkostung willkommen.

(Vincent Barros, A la santé d’Élise, in : SUDOUEST, 31.Mai 2010)

 

Vorgeschichte in Aquitanien

In den letzten 20 Jahren hat es in Südwestfrankreich eine Fülle archäologischer Funde aus der Vorgeschichte gegeben, die die Kenntnis über diesen Zeitraum substantiell bereichern. Dazu hat die Archäologie weitere Fortschritte gemacht, mit denen es möglich ist, Fundstücken noch mehr Aussagen zu entlocken als dies früher möglich war. Die Höhepunkte der Funde aus den letzten 20 Jahren werden derzeit in einer Ausstellung im Musée d’Aquitaine in Bordeaux präsentiert.

Aquitanien hat die meisten Grotten in Frankreich mit Malereien oder Ritzungen  aufzuweisen. Bislang letzter Höhepunkt war die Entdeckung der Grotte von Cussac  auf dem Gebiet der Gemeinde Buisson-de-Cadouin (Dordogne). Als Besonderheit enthält diese Grotte menschliche Skelette, die erstmals zusammen mit Höhlenkunst aufgefunden wurden. Die Grotte ist allerdings nicht für Publikumsverkehr geöffnet, um die sensiblen Funde zu schützen. Spektakuläres kam auch in einer Grotte in Isturitz (Pays basque) zutage, wo die mit 37.000 Jahren ältesten bislang in Frankreich bekannten Schmuckstücke gefunden wurden.

(D. Godfrey: Une terre de préhistoire, in SUD OUEST, 30. Mai 2010)

 

 

 

Marktordnung

Die Gemeindeverwaltung von Vendays-Montalivet und der paritätisch besetzte Marktausschuss haben neue Regeln für den Marktbetrieb in Montalivet aufgestellt. Danach darf verkauft  werden erst ab  8.30 h. Verkaufsschluss an Werktagen soll sein um 13.30 h, um 14.00h an Sonn- und Feiertagen. Der Markt findet täglich statt beginnend mit dem Osterwochenende bis zum letzten Oktoberwochenende. Die Festlegung der Startzeit der Marktaktivitäten erfolgte, um sicherzustellen, dass die ersten Marktgänger nicht mit den letzten Besuchern der Diskotheken zusammenkommen, die nach unter Umständen durchzechter Nacht den Ablauf des Marktgeschehens stören könnten. Marktbeschicker benötigen eine Erlaubnis zur Errichtung von Ständen, die die Gemeindeverwaltung erteilt, nachdem ihr schriftlich mitgeteilt worden ist, welche Art Waren an einem Stand angeboten werden sollen.

(L. Llobell: Le marché nouvelle formule, in: SUD OUEST, 29. Mai 2010)

 

Gummibärchen-Geburtstag

Auch Frankreich wird von Gummibärchen bedroht. Schon seit 90 Jahren befinden sich die inzwischen 300 verschiedenen Weingummisüßigkeiten der Firma Haribo aus Bonn auch in Frankreich nach vorsichtigen Anfängen immer stärker auf dem Vormarsch und tragen damit auf ihre Weise dazu bei, dass die Gemeinsamkeiten zwischen Franzosen und Deutschen weiter zunehmen. Seit 1967 hat Haribo eine eigene Produktionstätte für Frankreich im Hafen von Marseille, von der aus nicht nur der französische Markt beliefert wird. In Uzès im Gard gibt es sogar ein von Haribo betriebenes Bonbonmuseum, das jährlich etwa 300.000 Besucher anzieht, die hier mancherlei Wissenswertes über Süßigkeiten erfahren können.

(Philippe Hemmert, Haribo, plus belle la vie, in: SUD OUEST, 30. Mai 2010

 

 

Markterholung

Nach einer Phase der Stagnation und des Preisverfalls haben sich die Verkaufszahlen und –preise für Ferienhäuser und -wohnungen in Südwestfrankreich leicht erholt. Besonders günstig sind  Zweitwohnsitze zur Zeit im Périgord, in der Charente und in den Landes zu erwerben, wo 160.000 bis 220.000 Euro aufzuwenden sind. Direkt am Atlantik sind die Preise höher. In Soulac, Lacanau und Hourtin sind Käufe ab 250.000 Euro möglich. In Hossegor und Biarritz werden dickere Brieftaschen gefordert bei Durchschnittspreisen über 350.000 Euro. Wer Kaufabsichten hat, sollte nicht allzulange warten. Das Preistief ist offensichtlich vorbei.

(Bruno Béziat, Maisons de vacances plus abordables, in: SUD OUEST, 29. Mai 2010)

 

EM 2016

Mit einer Stimme Vorsprung vor der Türkei hat Frankreich den Zuschlag erhalten für die Ausrichtung der Fussball-Europameisterschaft 2016. Große Freude bei der französischen Delegation in Genf, aber auch nachdenkliche Mienen bei denen, die dafür sorgen müssen, dass die für die Ausrichtung der EM benötigten Stadien zur Verfügung stehen. Derzeit gelten die meisten der in Frankreich vorhandenen Stadien nicht als EM-reif. Speziell in Bordeaux wird ein Neubau erforderlich, der zwar schon lange in der Diskussion, noch längst aber nicht in trockenen Tüchern ist. Jetzt wird wohl der letzte Widerstand gegen den Stadionneubau (Kosten zwischen 160 und 200 Mion Euro) überwunden werden, doch sicher ist das noch nicht. Schließlich müssen einige Portemonnaies weit aufgemacht werden, und das ist eine Aktion, die nicht nur in Frankreich meist nicht gern ausgeführt wird.

(J.-D. Renard: Et maintenant, il faut construire les stades, in: SUD OUEST, 29. Mai 2010)

 

Medoc Triathlon

Am Samstag, d. 5. Juni 2010 wird in Naujac–sur-Mer der zweite Médoc-Triathlon durchgeführt. Zu absolvieren sind folgende Aktivitäten: 1500 Meter Schwimmen, 40 km Fahrradfahren, 10 km Laufen.  Wer noch nichts vorhat an diesem Tag, kann sich hier anmelden:  www.triathlondumedoc.

(2e édition du triathlon du Médoc, in : SUD OUEST. 29. Mai 2010)

 

Zollhaus in Saint- Christoly-Médoc

Ungefähr 40 Personen nahmen bei schönstem Frühlingswetter am vergangenen Samstag an einer Entdeckungskreuzfahrt der Bohème III durch die Girondemündung teil. Im Hafen von Saint-Christoly erwartete sie ein delikates Essen im geschmackvoll restaurierten alten Zollhaus.. Die Rückfahrt ging über Port Goulée, und den Phare de Richard. Die Teilnehmer/innen waren begeistert von dem Ausflug, der zu vernünftigen Preisen für alle ein besonderes Erlebnis war. Anmeldungen zu weiteren Fahrten, die bis zum Monat Oktober stattfinden werden unter05 56415660 (Zollhaus) oder 0556096293 (La Bohème)

(Cristelle Daniel, Escale de charme à la Maison du douanier, in : SUD OUEST, 29. Mai 2010)

 

 

Demonstrationen

Mehr als 1 Million Menschen haben gestern in Frankreich demonstriert gegen die Regierungspläne zur Reform der Alterssicherung. Nach Angaben der Veranstalter waren es sogar mehr Demonstranten, nach Schätzung der Behörden weniger. Zentrale Frage war dabei der Eintritt in den Ruhestand: mit 60 Jahren, so die Befürworter der Beibehaltung der gegenwärtigen Regelung oder später als mit 60 Jahren, so die Regierung, die angesichts der steigenden Lebenserwartung zweifelt, dass die Rente mit 60 bezahlbar bleibt.

Die Plakate und Spruchbänder bei den Demonstrationen sprachen für sich. „Meine Rente vor meinem Alzheimer“ (Bordeaux) oder: „Auf, Arbeitslose, Ausgeschlossene und Arbeiter, wir erheben uns und werden die Gesellschaft ändern, wir sind alle wütend“. In Bordeaux waren zwischen 6500 und 10.000 Demonstranten auf den Straßen. Die Veranstalter registrierten mit Zufriedenheit, dass die Zahl größer war als bei den letzten Demonstrationen im März.

(H. Rouquette-Valeins: Les défilés pèsent sur le débat, und M. Monteil : Davantage qu’en mars, in : SUD OUEST, 28. Mai 2010)

 

Pavillon bleu

Der blaue Wimpel (pavillon bleu) wird in Frankreich verliehen an Gemeinden, die besonderen Anforderungen in den Bereichen Umwelt, Wasserqualität, Müllentsorgung etc. genügen. Er wird in diesen Tagen wieder vergeben. Zu den Gemeinden des Médoc, die den pavillon bleu bereits im letzten Jahr führen durften und ihn auch in diesem Jahr wieder zuerkannt bekommen werden (Carcans, Grayan-L’Hôpital, Hourtin, Lacanau, Le Verdon, Soulac, Vendays-Montalivet kommt in diesem Jahr erstmals Naujac-sur-Mer.

(Th. Magnol : Le Sud-Ouest reste sourd aux Pavillons, in : SUD OUEST, 28. Mai 2010)

 

Neuer Verein

Die Association Historique de la Poche du Nord Médoc (Historischer Verein des Brückenkopfs Nord-Médoc) hat sich zum Ziel gesetzt, die im Gebiet der ehemaligen Festung Gironde-Süd (identisch mit dem Brückenkopf Nord-Médoc) erhaltenen Zeitzeugnisse, vornehmlich Bunker und militärische Anlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu pflegen und in einen Zustand zu bringen, der ihrer historischen Bedeutung gerecht wird. Der Verein wird seinen Sitz nach Le Verdon verlegen, der Gemeinde also, auf deren Boden der größte Teil der nördlich von Soulac gelegenen einstigen Festung Gironde-Süd liegt.

Bei den Kämpfen, die im April 1945 bis zur Kapitulation der letzten deutschen Verbände geführt wurden, sind auf beiden Seiten mehr als 1000 Soldaten gefallen. Rund 200 von ihnen sind nie aufgefunden worden. Auch aus diesem Grund bemüht sich der Verein darum, dem Gelände den Status des historischen Denkmals zuerkennen zu lassen.

Termine für Führungen und Veranstaltungen sind bei den Verkehrsvereinen in Soulac und Le Verdon zu erfahren. Die Redaktion der Médoc-Notizen wird auch in diesem Jahr ab Mitte Juni Führungen mit deutschen Übersetzungen organisieren. Dabei werden wir Wert darauf legen, andere Schwerpunkte als bei den früheren Veranstaltungen zu setzen.

(UM, 29. Mai 2010)

 

 

Billi gestartet

Der offizielle Eröffnungstermin für den neuen Terminalbereich im Flughafen Bordeaux-Mérignac ist zwar erst für den 10. Juni vorgesehen, aber schon seit gestern ist der Probebetrieb  angelaufen. Das neue Abfertigungsgebäude schließt an die bestehende Hall B an und trägt den Namen Billi. Es ist für die Passagiere von Billigfluglinien bestimmt, die hier zügig, schnell und entsprechend dem bei Billiglinien üblichen Serviceangebot abgefertigt werden sollen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Passagiere selbst dafür sorgen müssen, dass ihr Gepäck zum Flugzeug kommt.

Bei der Errichtung des Gebäudes ist offensichtlich sehr kostenbewusst gehandelt worden, was Anlass zu manchen Bemerkungen der Reisenden gibt. Dafür ist das Angebot an Möglichkeiten zum Geld ausgeben erstaunlich hoch, wohl zu erklären aus dem Umstand, dass der Flughafenbetreiber an Billigfliegern nicht viel verdient und daher versucht, auf diesem Weg Umsatz zu machen.

(O. Delhoumeau: Billi a pris son envol, in: SUD OUEST, 27. Mai 2010)

Baguette-Automat

Der von der Bäckerfamilie Canicas entwickelte Baguetteautomat, der auf Knopfdruck in etwa einer Minute eine knusperige Baguette liefert, soll, so hoffen die Entwickler bald in Serie hergestellt und in der Öffentlichkeit aufgestellt werden. Mit einem Anfangskapital von 130.000 Euro gründeten der Sohn des Bäckers Eric Canicas  und ein Freund eine Gesellschaft zur Produktion dieser Automaten, deren Markterfolg aber noch nicht abzuschätzen ist.

(Machine à baguette : les choses avancent, in: SUD OUEST, 27. Mai 2010)

 

Sturm der Entrüstung

Ein nicht kleiner Teil der Gemeindratsmitglieder der an die Gironde angrenzenden Gemeinden des Médoc ist besorgt und verärgert über den Gang der Überlegungen zum Hochwasserschutz. Obwohl der Unterpräfekt von Lesparre zugesichert hat, es werde nichts entschieden ohne eine vorhergehende ausführliche Erörterung im Rahmen des RIG (référentiel inondation Gironde), sehen viele Vertreter des Médoc die Gefahr, dass ihre Interessen weniger gewichtet werden als die des Raumes um Bordeaux. Dort sind, soweit zu erfahren ist, Simulationen und Planungen für kommende Hochwassermaxima bereits durchgeführt worden, die girondeabwärts noch nicht stattgefunden haben, die aber erforderlich sind, um mögliche Szenarien kennenzulernen und daraus Strategien für die Eindämmung von Gefahren zu entwickeln.

(M. Caurraze: Le Médoc veut avoir son mot à dire, in : Le journal du Médoc, 21. Mai 2010)

 

 

Unzufrieden

Die Rettungsschwimmer am Stand von Lacanau sind, soweit sie nicht aus staatlichen Dienstverhältnissen stammen, unzufrieden mit ihrer Bezahlung und manch anderen Dingen in ihren Dienstverträgen für die kommende Saison. Sie sind verärgert, weil die Gehaltslisten für 2010 die im letzten Jahr vereinbarten Erhöhungen nicht berücksichtigen, was zu um bis zu 100 Euro geringeren Gehältern führt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein einfacher Rettungsschwimmer rund 1100 Euro netto pro Monat verdienen wird, für Führungskräfte werden es zwischen 1500 und 2000 Euro pro Monat sein. Unzufrieden sind die zivilen Rettungsschwimmer auch mit den Arbeitszeiten, die theoretisch auf 35 Stunden pro Woche begrenzt sind, tatsächlich aber deutlich höher liegen ohne zusätzliche Bezahlung.

(J. Lestage : Sauveteurs : grogne sur les salaires, in : SUD OUEST, 26. Mai 2010)

 

 

Nochmal Pfingstmontag

Der in Frankreich 2005 eingeführte nicht mehr arbeitsfreie Pfingstmontag sollte als Tag der Solidarität Geld in die Sozialkassen bringen, das dringend benötigt wurde. Errechnet wurde ein Betrag von rund 2,25 Milliarden Euro, der zu 60% älteren Bedürftigen zugute kommen sollte und zu 40% Behinderten. Inzwischen ist die Bindung dieses Solidaritätstages an den Pfingstmontag aufgehoben worden, so dass kaum noch Arbeitnehmer deswegen an ihren Arbeitsplatz eilen. Geblieben ist aber die Verpflichtung, im Laufe eines Arbeitsjahres 7 Arbeitsstunden zugunsten des Solidaritätsfonds zu leisten. Geblieben ist auch der Bedarf, denn seit 2005 sind die Ausgaben in dem Bereich der Hilfen, die ursprünglich am Pfingstmontag erwirtschaftet werden sollten, um 50% gestiegen. Sie nähern sich heute dem Betrag von 4 Milliarden Euro in den Regionen Aquitaine und Poitou-Charentes. Gearbeitet wird am Pfingstmontag vornehmlich im Handel und im Gastgewerbe, da die meisten Geschäfte, und dies nicht nur in den Tourismusgebieten, am Pfingstmontag geöffnet sind.

(Br.B.: Un lundi redevenu chômé… mais pas pour tout le monde, in: SUD OUEST, 24. Mai 2010)

 

 

Campingsaison 2010

Die sommerlichen Temperaturen am Himmelfahrts- und am Pfingstwochenende waren für Campingplatzbetreiber im Médoc, ihre Gäste und die Beherbergungsunternehmen insgesamt ein wahrer Glücksfall. Im Vergleich mit dem letzten Jahr gab es doppelt so viele Buchungen sowohl von Früh- als auch von Spätbuchern, so dass einige Campingplätze nahezu ausgebucht waren und die Betreiber zusätzliche Arbeitskräfte einstellen konnten. Die Attraktivität von Campingurlaub hat  in den letzten Jahren stark zugenommen, zum Teil der vergleichsweise günstigen Preise wegen, aber auch, weil es bei den Urlaubern deutlich den Trend „zurück zur Natur“ gibt.

(Olivier Laffargue, La saison des campings, in: SUD OUEST, 25. Mai 2010)

 

Weinmesse in HongKong

Die VinExpo HongKong, die heute eröffnet wird, ist das chinesische Gegenstück zur VinExpo in Bordeaux. Auch Winzer aus dem Bordelais sind unter den 842 Ausstellern aus 32 Ländern, die dort neue Geschäftskontakte knüpfen, schon bestehende vertiefen und die etwa 10.000 Besucher, die erwartet werden, durch Verkostungen und Gespräche mit der Weinkultur vertraut machen können. Die Öffnung des chinesischen Marktes ist ein wichtiger Exportbereich für die französische Wirtschaft, der gepflegt und vertieft werden soll, nicht zuletzt um den zurückgegangenen Absatz  auf den traditionellen Märkten in Europa auszugleichen..

(C. Compadre: On voit ça une fois dans sa vie, in: SUD OUEST, 25. Mai 2010)

 

 

 

Dumm gelaufen

Eine Reisende, die in Bordeaux den TGV nach Toulouse nehmen wollte, aber erst auf dem Bahnsteig erschien, als die Türen des Zuges schon geschlossen waren, hat kurzerhand ihr Gepäck vor den Zug geworfen in der Erwartung, dass der Zug nicht abfahren würde. Tat der auch nicht. Da lagen ja schließlich die Gepäckstücke. Es gab eine Verspätung von 15 Minuten, aber der Zug fuhr dennoch ab ohne die verspätete Frau. Die wurde nämlich von der Polizei in Untersuchungshaft genommen, wegen Gefährdung des öffentlichen Verkehrs. Nun kommt sie noch später nach Toulouse.

(Une passagère entrave la circulation des trains à Bordeaux en jetant ses bagages sur les rails , in :SUD OUEST, 24. Mai. 2010)

 

Beginn der Sommersaison 2010

Das außergewöhnlich schöne Pfingstwetter dieses Jahres mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von mehr als 30 Grad in Südwestfrankreich lockte die Menschen in Scharen an die Atlantikstrände und ließ sie so die touristische Sommersaison 2010 mit überschwänglicher Freude eröffnen und begrüßen. In La Rochelle wurden 7% Touristen mehr als sonst zu dieser Zeit gezählt, wobei auch die Zahl britischer Touristen im Vergleich zum Vorjahr und zur Freude der Tourismusbranche wieder zugenommen hat.

(Bruno Béziat, Pentecôte: Enfin un lundi au soleil, in: SUD OUEST, 24. Mai 2010)

 

Gute Aussichten

Nachdem die Wälder der Dordogne seit 1999 mehrfach  von heftigen Orkanen heimgesucht wurden, kann man heute sagen, dass inzwischen 80% der Schäden behoben werden konnten, so dass die Dordogne wieder mit 417.000 Hektar Wald eines der  drei waldreichsten Departements in Frankreich ist, wobei der Artenreichtum dieser Wälder besonders bemerkenswert ist. Das Holz der Dordogne spielt auch eine bedeutende Rolle in der französischen Holzindustrie, sowohl im Bereich der Energiegewinnung (Pelletherstellung) als auch beim wachsenden Holzbedarf im Haus- und Möbelbau. .

(Jacques Ripoche, La Dordogne en reconquête, in : SUD OUEST, 24. Mai 2010)

 

 

Pfingstmontag

Theoretisch ist der Pfingstmontag seit 2005 kein Feiertag mehr in Frankreich. Aber nur theoretisch, denn laut IFOP-Umfrage arbeiten vier von fünf französischen Arbeitnehmern an diesem Tag nicht. Innerhalb von fünf Jahren hat sich damit die Zahl der auch anfangs nur wenigen aktiven Arbeitnehmer an diesem Tag halbiert.

(Le lundi die Pentecôte de plus en plus chômé, in : SUD OUEST, 23. Mai 2010)

 

 

Durchschnittsalter

Die Hälfte der 14.000 Priester in Frankreich, die einer Diözese zugeordnet (inkardiniert) sind, ist 75 oder mehr Jahre alt und hat damit das Alter überschritten, in dem ein Priester für gewöhnlich aus dem Amt scheidet. Da es nur wenig Nachwuchs gibt, bleiben die meisten notgedrungen im Amt, wobei die Versorgung der Gemeinden mit Geistlichen regional große Unterschiede aufweist. Landesweit kommt in Frankreich auf 5.200 Einwohner ein Priester, wobei die Situation im Norden und im Westen vergleichsweise unproblematisch ist. Schlecht sieht es hingegen aus im Südwesten, wie z. B. in den Diözesen Bordeaux und Montpellier und auch in Paris, wo in Saint Denis ein Priester auf 20.000 Einwohner kommt. Da der Nachwuchs ausbleibt, berufen die Diözesen nicht inkardinierte Priester, Diakone oder Ausländer. In Pontoise z.B. sind von 181 Priesterstellen nur 62 von inkardinierten Geistlichen besetzt, 51 von Ausländern und 68 von Ordensangehörigen.

(La moitié des prêtres ont plus de 75 ans, in : SUD OUEST, 23. Mai 2010)

 

 

Sommer

Im Médoc ist der Sommer angekommen. Richtig. Mit über 30 Grad im Schatten und allem, was dazugehört. Gut so und weitermachen.

(UM, 23. Mai 2010)

 

Aufgeflogen

Zwei Ringe von Rausgifthändlern sind in den letzten Tagen von der französischen Polizei im Médoc außer Gefecht gesetzt worden. Dem einen in Lacanau sind zehn Verhöre und sieben Verhaftungen zuteil geworden, bei dem anderen in Vendays-Montalivet sind zwanzig Personen verhört und fünf verhaftet worden. Beschlagnahmt wurden Rauschgiftprodukte, die die gesamte Angebotspalette abdecken. Schon im Winter waren in Lesparre, Macau und Pauillac Rauschgiftringe gesprengt worden.

(J. Lestage: Les gendarmes font tomber deux réseaux, in : SUD OUEST, 22. Mai 2010)

 

Tanz der Firmenschilder

Im Zentrum von Lesparre werden Geschäfte in munterem Wechsel geschlossen und unter neuem Namen wieder eröffnet. Die Präsidentin der Kaufmannschaft von Lesparre sieht diese Entwicklung einerseits mit Unbehagen, aber sie begrüßt die Initiativen junger Kaufleute, die einen Neuanfang wagen und so aufkommendem Missmut begegnen. Da ist z.B. Cindy Navarre (27),  die in dem vollständig renovierten und in den dreißig Jahren seines Bestehens  überaus beliebten  „Framboise“ an der Rue Jean Jacques Rousseau 32  das Damenbekleidungshaus „City Woman“ eröffnen wird. In die Liste der verschwundenen Geschäfte gehören auch eine alteingesessene Drogerie und ein Spielwarengeschäft. Nicht immer ist klar, ob das Erreichen des Rentenalters der Betreiber  oder andere Gründe bei der Schließung von Traditionsgeschäften im Vordergrund stehen.

(Sylvaine Dubost, La valse des enseignes, in: SUDOUEST, 21. Mai 2010)

 

Vom Torero zum Bildhauer

Seit 30 Jahren lebt der ehemalige Torero José Gelrado in Le-Pian-Médoc, wo er auch seine künstlerische Tätigkeit als Bildhauer ausübt. Seine Skulpturen stellt er, wie z.B. den metallenen Stier, im Garten seines Hauses aus. Ende Juli /Anfang August 2010 wird es eine Ausstellung seiner Werke in Bordeaux geben.

(Marine Jay, Le torero sculpteur in: SUD OUEST, 22. Mai 2010)

 

Strom unter Wasser

Im Département Gironde werden seit den Erfahrungen der Stürme der letzten Jahre mehr und mehr Stromleitungen unterirdisch verlegt. Jetzt ist die Hochspannungsleitung, die die Inseln Margaux, Verte, Cazau und Nord in der Gironde mit Strom versorgt, an der Reihe. Bis zum Ende des Sommers werden die alten Hochspannungsmasten verschwunden sein. Möglich ist das, weil ein unterirdisches  Kabel verlegt wird, das rund 7,5 m unter dem Grund der Gironde verläuft. Technisch interessant daran ist, dass die Verlegung mit einem horizontalen Bohrverfahren bewerkstelligt wird. Die Maschine, die den Vortrieb bewirkt, entwickelt einen Druck von 17 Tonnen, mit dem sie das Bohrloch durch den Untergrund presst. Die Maschine stammt übrigens aus Deutschland. Insgesamt wird die Verlegung der Stromleitung 870.000 Euro kosten, die jedoch nach  Meinung der Experten gut angelegt sind, weil dadurch die bisher recht störungsanfällige Stromversorgung in Teilen des Médoc erheblich standfester werden soll. Bleibt abzuwarten, ob das tatsächlich so sein wird.  

(J. Lestage: Le réseau sous le fleuve, in: SUD OUEST, 21. Mai 2010)

 

 

Kein Verbot der apéros géants

Die Riesenapéros werden nicht vom Innenminister verboten, die Organisatoren aber werden verpflichtet zur Einhaltung allgemeiner Sicherheitsbestimmungen bei der Vorbereitung und bei der Durchführung dieser Veranstaltungen. Der nächste apéro géant im Médoc ist bereits im Internet für den 22. Mai 2010 in einer Nachtbar in Montalivet angekündigt worden. Bleibt abzuwarten, was daraus wird.

(Détournement d’apéro géant, in: SUD OUEST, 20. Mai 2010)

 

Der nächste Bahnstreik

Vom Mittwoch, d. 26. Mai ab 20.00 Uhr bis Freitag, d. 28. Mai 2010 8.00 Uhr wird bei der SNCF gestreikt, was wieder zu Unannehmlichkeiten und Verspätungen für Bahnbenutzer in Frankreich führen wird.

(Préavis de grève à la SNCF, in: SUD OUEST, 20. Mai 2010)

 

 

 

Widerstand

In Frankreich wird mit Beginn des kommenden Schuljahres des System der Lehrerausbildung geändert. Danach soll der in etwa dem deutschen Referendariat vergleichbare Vorbereitungsdienst, in dem junge Lehrer unter Anleitung auf ihre künftigen beruflichen Aufgaben vorbereitet werden, gestrichen werden. Stattdessen werden die zwar fachlich, aber kaum pädagogisch vorbereiteten Berufsanfänger sofort eingesetzt  wie ihre Kollegen mit Berufserfahrung. An einigen Universitäten, z.B. in Bordeaux, sind Berufspraktika in das Studium eingebaut, bei denen die angehenden Lehrer schon Praxiskontakt bekommen, aber dieses Angebot besteht nicht an allen übrigen Hochschulen.

Es passiert nicht oft, dass Lehrer sich vorbehaltlos einig sind, aber hier sind sie es. An dem Reformvorhaben wird kein einziger guter Aspekt gesehen. Aus diesem Grund wird es landesweite Protestaktionen geben, deren Erfolgsaussichten aber wohl eher gering sind. Die neue Art des Berufsstarts der Lehrer ist schließlich billiger.

(B. Béziat: La future formation des profs passe mal, in SUD OUEST, 20. Mai 2010)

 

Fast 80, aber sie raucht noch

Die Rede ist von einem geschätzt 80 Tonnen schweren Wesen, das  einmal pro Jahr in Soulac schnaufend und dampfend auftaucht und hinter sich einen langen Zug mit Festgästen herschleppt, die an den Feierlichkeiten Soulac 1900 teilnehmen wollen.

Auch in diesem Jahr wird der historische Dampfzug wieder zu Besuch sein. Start am 5. Juni ausnahmsweise in Blanquefort um 8.40h. Es gibt Platz für 275 Reisende, zumeist in nostalgisch unbequemen ehemaligen 3. Klasse-Abteilen mit Holzbänken. Es wird ein Bus eingesetzt, der Fahrtinteressierte von Soulac nach Blanquefort bringt.

Mehr bei Label Soulac in Soulac, 1 rue Foch, Tel. 09.75.43.07.29 oder im Internet: www.soulac1900.fr

(M.C. Le train à vapeur en pratique, in : SUD OUEST, 20. Mai 2010)

 

 

Rond Point

Der Verkehr läuft schon gut durch den neuen Kreisverkehr in Lesparre. Die Verkehrsteilnehmer aber warten gespannt darauf, wie das Rondell in der Mitte desselben denn wohl künstlerisch gestaltet werden Wird. Ideen gibt es zuhauf. Wie  wäre es mit einer Statue zu Ehren einer ehemaligen Schönheitskönigin? Man könnte dort auch eine Médoc- Version des Eiffelturms oder der Freiheitsstatue aufstellen. Die Pläne des  Bürgermeisteramtes sind erdnäher: Es wird wohl ein Beet geben mit  für  die Gegend  typischen Pflanzen. Noch können Autofahrer und Fußgänger ihrer Fantasie freien Lauf lassen. In einigen Wochen wird man klüger sein.

(Quelle déco pour le nouveau rond-point de la ville? in : SUD OUEST, 19. Mai 2010)

 

Gefährliches Getier

Ob früher wirklich alles anders war als heute, ist schwer zu entscheiden, aber Unterschiede gab es schon. Das gilt auch für die Tierwelt Südwestfrankreichs. Heute sucht man vergeblich nach Riesenhaien vor den Küsten, nach Elefanten, Nashörnern, Höhlenbären und so weiter. Die gehörten einst jedoch zum festen Bestand in der Gegend, dies allerdings zu einer Zeit, als der Tourismus noch nicht erfunden war. Wer sich in diese Zeit zurückversetzen will, kann dies tun kaum 20 km südlich von Bordeaux in dem geologischen Schutzgebiet von Saucats, das 75 ha groß ist und in seinem Untergrund eine kaum vorstellbar große Menge von Fossilien enthält, die es erlauben, das Leben von Tieren und Pflanzen vor 20 Millionen Jahren zu rekonstruieren.

Während der kommenden Tage werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe Aquitaine nature mehrere Animationen angeboten. Näheres in Saucats, 17, chemin de l’église, Tel. 05.56.72.27.98

(Th. Magnol: Des requins au large d’Agen, in: SUD OUEST, 19. Mai 2010)

 

Opernerfolge

Die Oper in Bordeaux hat in den beiden letzten Spielzeiten 14% mehr Besucher angezogen als davor. Besondere Höhepunkte waren  die Zauberflöte und die West Side Story, die meist ausverkauft waren. Für die neue Spielzeit sind angekündigt: Carmen (Bizet), Atys (Lully), Troubadour (Verdi), Die Schöne Helena (Offenbach), École de Femmes (Liebermann), Die Italienerin in Algier (Rossini), Ariane auf Naxos (Strauss).

(Succes promis à l’Opéra, in SUD OUEST, 19. Mai 2010)

 

 

 

 

Pizza-Automat

Seit kurzem gibt es in Lesparre auf dem Cours George Mandel einen Automaten, der Pizza abgibt, ungebacken oder gebacken ,je nach Wahl. Das Angebot umfasst so ziemlich alles, was im Bereich der Pizzaangebote vorstellbar ist. Der Automat besteht aus einem Vorratsteil, der bis zu 70 Pizza aufnehmen kann und einem Back- und Verpackungsteil. Überwacht wird das alles von einem Computer, der dem Betreiber des Automaten in Echtzeit alle Informationen übermittelt, die er braucht, um bei Bedarf neue Pizza einzuspeisen oder Störungen zu beheben. Ob der Automat wirklich einem Bedarf bei der Kundschaft entspricht, ist angesichts der kurzen Existenz des Gerätes noch nicht eindeutig zu beantworten.

(J. Lestage: Le pizzaïolo a lancé son distributeur, in: SUD OUEST, 18. Mai 2010)

 

Renovierung der Kirche

Die Restaurierung der Kirche von Gaillan macht Fortschritte. Die Gerüste, die  für die Arbeiten am Glockenturm erforderlich waren, konnten schon abgebaut werden. Die nächste Phase wird in erster Linie den bleiverglasten Kirchenfenstern gewidmet sein, die dringend der Restaurierung bedürfen, da sie zu lange vernachlässigt wurden. Bleiverglaste Fenster wie die in Gaillan müssen  in der Regel spätestens alle 100 Jahre intensiv überholt werden. Zwei Fachbetriebe aus Bordeaux wurden für die erforderlichen Arbeiten verpflichtet.

(Georges Rigal, Feu vert pour  les vitraux, in: SUD OUEST, 17. Mai 2010)

 

Kiefernschädlinge

Der letzte Winter hat ein überaus starkes Auftreten der Raupen des Kiefernprozessionsspinners gezeigt, wie es seit zwanzig Jahren nicht mehr zu beobachten war. Im südlichen Teil des Départements Gironde und im anschließenden Teil des Départements Landes sind Tausende von Hektar Wald schwer geschädigt. Normalerweise haben die Bäume, auch wenn sie fast ganz kahlgefressen sind, mit Beginn der Vegetationsperiode die Chance, neue Nadeln zu treiben. Das geschieht auch in diesem Jahr, allerdings mit einer durch den langen Winter und das trockene Frühjahr bedingten Verzögerung. Die Raupen sind eigentlich keine tödliche Gefahr für die Kiefern, aber sie schwächen die Bäume. Wenn dann, wie es jetzt zu beobachten ist, eine Invasion von Borkenkäfern dazukommt, ist allerdings das Schlimmste zu befürchten. Dann bleibt als einziges Mittel die radikale Lösung: Fällen und schnellstes Entsorgen der käferbefallenen Bäume.

(J.Ripoche: Chenilles plus scolytes, un cocktail ravageur! In : SUD OUEST, 17. Mai 2010)

 

Wasserflugzeugschule

Anläßlich des diesjährigen Treffens der Wasserflugzeuge wurde bekanntgegeben, dass demnächst eine Ausbildungsstätte für Piloten von Wasserflugzeugen in Biscarosse angesiedelt werden soll. Sie wird den Namen Hydroland tragen. Es wird erwartet, dass in der Zukunft etwa 100 Piloten pro Saison ausgebildet werden können. Räumlichkeiten sind bereits vorhanden, sie sollen bis zum nächsten Frühjahr umgebaut und betriebsfertig sein.

(J.-L. Hugon : Hydroland sort de l’eau, in : SUD OUEST, 17. Mai 2010)

 

Gare Saint-Jean

Die Umbauarbeiten am Bahnhof Saint-Jean in Bordeaux sind zwar noch nicht beendet, aber die Rückkehr zum normalen Bahnhofsbetrieb ist wieder möglich ab 16. Mai, 14.30h. Damit entfallen die Ersatzverbindungen, für die über 200 Busse eingesetzt waren, um die Reisenden an Bordeaux vorbeizuschleusen. Die Bauarbeiten gehen weiter. Ab September wird die Überquerung der Garonne auf vier Gleisen möglich sein und damit der bei der Eisenbahn gefürchtete Flaschenhals Bordeaux der Vergangenheit angehören.

(B. Martin: La gare rouvre à 14 h 30, in : SUD OUEST, 16. Mai 2010)

 

Apéros géants

Eigentlich ist ein apéritif oder auch apéro eine zivilisierte Angelegenheit. Seit etwa einem halben Jahr grassiert aber in Südwestfrankreich eine Epidemie, die sich schneller und mit gefährlicheren Auswirkungen ausbreitet als das bei der Grippe A  der Fall war: die apéros géants, deren Veranstaltungsort  via Internet bekanntgegeben wird und zu denen vor allem Jugendliche zu Tausenden strömen, bepackt mit überdimensionierten Alkoholvorräten, um diese gemeinsam zu konsumieren. Da es dabei bereits Todesfälle gegeben hat, die auf ekstatischen Alkoholgenuss zurückzuführen waren, sollen und werden jetzt die Behörden einschreiten. Veranstalter und Initiatoren der apéros géants sollen mit Geldstrafen und Auflagen zur Rechenschaft gezogen werden. Einige  für den Frühsommer 2010 angekündigte apéros géants sind bereits untergesagt worden.

(Jean-Denis Renard, Grand débats pour apéros géants, in : SUDOUEST, 15. Mai 2010)

Saisonende

Die Girondins von Bordeaux, vor einem Jahr noch strahlende Sieger der französischen Fußballmeisterschaft, haben die diesjährige Spielzeit auf Platz 6 beendet. Zuletzt haben sie sich noch eine Niederlage in Lens eingehandelt, die aber nur den Schlusspunkt unter eine verunglückte Saison setzte. Selbst ein Sieg in diesem Spiel hätte nichts mehr genützt, da der Mitbewerber um den 5. Tabellenplatz gesiegt hat und damit auf jeden Fall vor Bordeaux blieb. Damit ist Bordeaux in den kommenden internationalen Wettbewerben nicht vertreten, was zwar für die Spieler weniger Arbeit, für den Verein aber insgesamt dramatische Löcher auf der Einnahmenseite bringen wird.

(UM, 16. Mai 2010)

 

 

 

Briefporto

Am 1. Juli wird das Porto für Inlandsbriefe von 20 Gramm in Frankreich von derzeit 0,56€ auf 0,58€ steigen. Die letzte Erhöhung war vor 16 Monaten erfolgt.

(Le timbre à 0,58€ au 1er juillet, in: SUD OUEST, 15. Mai 2010)

 

Hafen Le Verdon

In Le Verdon werden die Liegeplätze im Freizeithafen um 2,5% teurer. Ebenfalls angehoben werden die Preise für Strom, Wasser etc., die in der Vergangenheit abgesenkt worden waren, um den Schiffseigern einen Ausgleich für die durch den Wellengang im Hafenbecken entstandenen Unannehmlichkeiten zu verschaffen. Nachdem durch Verlängerung der Mole dieser Problembereich beseitigt worden ist, wurden die Preise für Nebenleistungen auf ein für den Betreiber kostendeckendes Niveau angehoben. Kritik am aktuellen Tarifgefüge wird aber erhoben von Liegeplatznutzern. Laut Auskunft der Betreiber haben die Mieter von 60 Liegeplätzen den Hafen verlassen, dafür sind 50 neue gekommen. In der Zukunft wollen die Betreiber auf größere Boote ab 11m und auf Mehrrumpfboote setzen und für diese geeignete Bedingungen schaffen.

(J- Lestage: Un port pour multicoques , in : SUD OUEST, 15. Mai 2010)

 

Mühlenwochenende im Médoc

Die Mühle in Salles am Dubern ist eine der wenigen noch im Betrieb befindlichen Mühlenanlagen im Familienbesitz in der Gironde. Der Mühlenbesitzer  Jean-Yves Dufaure wurde hier geboren und hat sein ganzes Leben auf dem Besitz der Familie verbracht. Inzwischen  wird der Betrieb von seiner Tochter Isabelle geleitet. Noch heute versorgen 8 Angestellte etwa 100 Kunden regelmäßig mit 20 verschiedenen Mehlsorten in einem  Gebiet von 150 km rund um Salles. Technisch wurde die Mühle, die 1904 gebaut wurde, auf einen modernen Stand gebracht. Sie wird nicht mehr vom Wasser des Dubern angetrieben, sondern durch Elektrizität.

Man kann die Mühle  am Samstag und Sonntag von 9 bis 12 Uhr besichtigen. Der Eintritt ist frei.

(La foi du meunier, in: SUD OUEST, 14. Mai 2010)

 

Unterkühlter Mai

Vielleicht wendet sich alles noch zum Besseren mit dem Wetter, aber bisher ist der Monat Mai im Departement Gironde so ziemlich alles schuldig geblieben, was  man von ihm erwartet. Die Statistik ist eindeutig: Der bisherige Monat Mai ist zu kalt gewesen, deutlich. Die Höchsttemperaturen blieben um 2 bis 4 Grad hinter den langjährigen Werten zurück. Ähnlich war es um die Minimalwerte bestellt. Aber es gab schon Schlimmeres, 1938 wurden am 1. Mai morgens –1,8 Grad registriert. Auch bei den Niederschlägen ist der diesjährige Mai unfreundlich gewesen. Regnet es sonst an einem von drei Tagen, so gab es diesmal an jedem zweiten Tag Grund, den Regenschirm aufzuspannen. Ist es sonst in der ersten Maihälfte um die 86 Stunden richtig sonnig, so waren es diesmal nur 33. Aber vielleicht kommt das Beste ja noch. 1922 stieg am 29. Mai das Quecksilber auf 35,4 Grad.

(M. Monteil: Maussade mois de mai, in: SUD OUEST, 14. Mai 2010)

 

Flugzeug ohne Papiere

Die Flugzeuggala in Bordeaux als Höhepunkt der Ausstellung 100 Jahre Fliegerei in Bordeaux, die am Vorabend des Wasserflugzeugtreffens in Biscarosse einen spektakulären und letztmals möglichen Höhepunkt mit der Landung von Wasserflugzeugen im Hafen von Bordeaux haben sollte, muss ohne den eingeplanten Star auskommen. Die erwartete Do 24 ATT, für Kenner einer der unübertreffbaren Höhepunkte in der Geschichte der Flugboote, wird nicht kommen. Einfach deswegen, weil sie zur Zeit keine gültigen Papiere hat, die ihre Betriebssicherheit und –tauglichkeit nachweisen könnten. Als Ersatz wurde eine DC 3 verpflichtet, die zwar kein Wasserflugzeug ist, aber etwa so alt ist wie die Do 24.

(O. Delhoumeau: L’hydravion n’a pas ses papier pour voler, in : SUD OUEST, 12. mai 2010)

Anmerkung der Redaktion : Wir sind besonders betroffen vom Ausbleiben der Do 24, weil wir unseren Betriebsausflug 2010 just auf dieses Ereignis ausgerichtet hatten. Da unser Fotograf aber schon mal da war, hat er eine Reihe von Bildern gemacht, die wir nicht verstecken wollen. Mehr, wenn Sie hier klicken.

 

Abgewiesen

Der öffentliche Berichterstatter hat gefordert, den Einspruch von fünf Vereinen aus Bordeaux gegen den Bau der neuen Brücke Bacalan-Bastide zurückzuweisen. Obwohl die Entscheidung des Verwaltungsgerichts noch aussteht, ist damit so gut wie sicher, dass die Brückengegner, die in erster Instanz bereits 2009 mit ihrem Einspruch gescheitert waren, auch in zweiter Instanz nicht erfolgreich sein werden.

(Les opposants au pont Baclan-Beastide déboutés en appel, in : SUD OUEST, 11. Mai 2010)

 

Kartenschätze

In Unversitätsinstituten wird für gewöhnlich alles aufgehoben, was in irgendeiner Weise wissenschaftlich interessant sein könnte. Das heißt: in der Regel alles. So geschehen auch in der geographischen Fakultät der Universität Bordeaux 3. Dort hatte man über lange Zeit Karten gesammelt und ein einem Schrank verwahrt. Das Wissen um diesen Schrank ging jedoch auf unerklärliche Weise verloren, so dass es jetzt einen große Überraschung gab, als dieser Schrank nach langer Zeit wieder geöffnet wurde. Zum Vorschein kamen 70.000 Karten, darunter wahre Kostbarkeiten. Allerdings existiert kein Inventarverzeichnis. Folglich hat man jetzt begonnen, den Schatz zu ordnen und zu systematisieren. Sobald das geschehen ist, sollen die Fundstücke digital aufgearbeitet und über das Internet verfügbar gemacht werden.

(C. Darfay : Le trésor des cartes, in SUD OUEST, 11. Mai 2010)

 

 

Endstation Hauswand

In der Nacht von Samstag auf Sonntag sollte gegen 4.00 h ein Ford Mondeo in Montalivet von der Polizei kontrolliert werden. Daraus wurde jedoch nichts, weil der Fahrer statt auf die Bremse aufs Gaspedal trat und mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Vendays davonbrauste. Uneinholbar für die Polizei. Zunächst jedenfalls. In Vendays verlor der Fahrer auf der Höhe der Tankstelle die Kontrolle über sein Fahrzeug und rumpelte mit immer noch mächtiger Geschwindigkeit in die Fassade des Hôtel de France. Beim Aufprall zertrümmerte das Auto die Wand des Hotel de France und fing Feuer. Das Hôtel de France, das nach längerer Renovierung in dieser Woche fertiggestellt werden sollte, ist auf absehbare Zeit wieder Baustelle. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt, wurden aber von der Polizei festgesetzt. Der Fahrer stand nicht nur unter Alkohol, sondern auch unter Rauschgift.

Die Polizei erklärte, dass sie seit vier Jahren systematisch vor den Diskotheken in Soulac, Vendays-Montalivet und Lacanau Kontrollen durchführt. Dabei sei die Zahl der registrierten Delikte kontinuierlich gesunken, dennoch sei es noch nicht an der Zeit, die Überprüfungen einzustellen.

(Lyne Llobell: Les chauffards finissent dans le mur, in: SUD OUEST, 10. Mai 2010)

 

100 Jahre Soulac-Geschichte

Im Jahre 2009 hat Jean-Paul Lescorce den ersten reichhaltig bebilderten Band einer auf mehrere Bände angelegten Reihe zur Geschichte Soulacs vorgestellt. Dieser immer noch empfehlenswerte Band (Il ya 100 ans, Soulac-sur-mer, à travers la carte postale) hat einen mindestens ebenso interessanten Nachfolger erhalten, der sich mit der Geschichte der Rue de la Plage , der heutigen Fußgängerzone von der Basilika zum Strand, beschäftigt und der jetzt der Presse vorgestellt wurde. 

(M.C. : Rue de la Plage : Lescorce retrace 100 ans d’histoire, in : SUD OUEST, 10. Mai 2010)

Anmerkung der Redaktion : Wir haben den neuen Band beim Salon du Livre in Soulac kennengelernt und ausführlich vorgestellt. Mehr dazu, wenn Sie hier klicken

 

Pfadfinder im Médoc

Vom 6. bis um 28. Juli 2010 werden in Cussac-Fort-Médoc 8000 Pfadfinder im Alter von 14 bis 17 Jahren aus Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien zu einem Treffen erwartet. Am ersten Tag werden  die Jugendlichen in Bordeaux an Nothilfeübungen teilnehmen, am zweiten Tag stehen Themen der Arche auf dem Programm. Angehörige der Welthungerhilfe und des Roten Kreuzes werden von ihren Organisationen und ihrer Arbeit berichten. Der letzte Tag wird dem Bereich des Ökosystems der Girondemündung gewidmet sein.

(Etienne Latry, Scouts, un accueil soigné, in : SUD OUEST, 10. Mai 2010)

 

Bordeaux-Weine

Zur Zeit findet im Palais des congrès in Bordeaux der seit 1973 jährlich vom Landwirtschaftsministerium organisierte Wettbewerb der Bordeaux-Weine um Medaillen und Klassifizierungen  statt, bei dem 1000 Weinkenner 3.850 Bordeaux-Weine probieren und einstufen. Zum erstenmal  werden die mit Medaillen versehenen Weine auch auf der bis zum 17. Mai dauernden Landwirtschaftsmesse im Ausstellungspark zu verkosten sein.

(Concours d’Aquitaine, in:SUD OUEST, 9. Mai 2010)

 

Sicherheit im Sommer

Der Präfekt des Départements Gironde hat den Schleier gelüftet und bekanntgegeben, wie viel Sicherheitskräfte in der kommenden Saison Dienst tun werden in der Region. Große Erleichterung: Die Zahl der Rettungsschwimmer an den Stränden bleibt mit insgesamt 80 auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Davon entfallen auf Grayan 4, auf Solulac 12. Zusätzlich wird ein Rettungshubschrauber  (Dragon 33) in Lacanau stationiert sein.

Für die allgemeine Sicherheit werden zusätzlich zu den ganzjährig zur Verfügung stehenden Kräften 280 Gendarmen als Verstärkung in der Saison eingesetzt.

Schließlich werden noch zwei Feuerlöschflugzeuge vom Typ Canadair in Mérignac stationiert.

(80 sauveteurs sur les plages, in: SUD OUEST, 8. Mai 2010)

 

Totgesagte leben länger

Stimmt ohne Zweifel. Und gilt offensichtlich nicht nur für menschliche Wesen. Dies zeigte sich auf einer Seminarveranstaltung, die kürzlich in Bordeaux stattfand und auf der unbefangen und so als ob nie etwas gewesen sei von einem contournement (Umgehung) von Bordeaux und von dessen Notwenigkeit angesichts der schon heute völlig überlasteten Rocade gesprochen wurde. Die beiden Teile der Rocade werden heute von täglich 200.000 Fahrzeugen benutzt, davon 21.000 Lkw, von denen 6.000 im Fernverkehr unterwegs sind. Bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge weiterentwickeln.

(H. Mathurin : Le grand contournement fait toujours parler de lui, in : SUD OUEST, 8. Mai 2010)

 

Unsicherheit

Angesichts der jüngsten Änderungen in der Umweltgesetzgebung in Frankreich befürchten die Mitglieder Gemeinderats in Le Verdon, dass ihr Projekt der Errichtung eines Windkraftparks und eines Betriebes zur Herstellung  von Windkraftanlagen auf dem Gelände des Hafens in Gefahr sei. Noch besteht keine Klarheit, ob was wirklich so sein wird, aber Anlass zur Besorgnis ist aus der Sicht der Gemeindeverwaltung allemal gegeben.

(M.C.: Les éoliennes s’invitent au Conseil municipal, in: SUD OUEST, 8. Mai 2010)

 

 

 

Die Million im Blick

Anlässlich der diesmal in Bordeaux stattfindenden Biennale für Architektur und Stadtentwicklung namens Agora macht man sich in Bordeaux Gedanken über die städtebauliche Zukunft. Auch wenn man sich an der Garonne nicht in Konkurrenz zu den großen Metropolen des Kontinents sieht, hat man Wachstumserwartungen, die davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit die Zahl von 1 Mio Einwohnern im Großraum Bordeaux erreicht sein wird. Man ist zwar bei derzeit rund 700.000 Einwohnern noch ein Stück von der Million entfernt,  weiß aber schon, dass man für die nächsten Jahre zusätzliche Wohnungen schaffen muss. Geschätzt wird der Bedarf auf 100.000. Die werden nur zu einem kleineren Teil im Stadtkern zu errichten sein, dafür umso mehr in den an das Zentrum grenzenden benachbarten Gemeinden der CUB. Das setzt voraus, dass das bisherige Bautempo von rund 4.500 Wohnungen pro Jahr auf über 8.000 ansteigen muss, von denen etwa 30% dem sozialen Wohnungsbau zuzurechnen sein werden. Das soll geschehen mit Gebäuden, die allenfalls 8 Stockwerke hoch sein werden. Hochhäuser, wie sie überall in den Ballungsräumen sonst errichtet werden, stehen nicht auf der Wunschliste der Städteplaner in Bordeaux.

(J.-B. Gilles : Bordeaux vise le million d’habitants, in : SUD OUEST, 7. Mai 2010)

 

Wachsende Nachfrage

Die Nachfrage nach Bio-Obst und –Gemüse wächst bei den französischen Verbrauchern stetig. 77% von ihnen wünschen sich ein größeres Angebot dieser Lebensmittel, allerdings  zu moderaten Preisen. Etwa 15.000 französische Bauern bauen inzwischen Obst und Gemüse ohne Kunstdünger und Pestizide an, sie können aber mit ihrer Produktion, die im letzten Jahr um 11% anstieg, den Bedarf nicht decken. Also muss das, was fehlt, importiert werden. Die großen Discounter wie LIDL und ALDI locken die Käufer mit günstigen Preisen, haben allerdings nur wenig Bio-Produkte im Sortiment. Andere Discounter wie ED und LeaderPrice haben hier die Nase vorn und bieten mehr Produkte in diesem Segment an. Gleichwohl liegen auch bei den Discountern die Preise für biologisch angebaute Nahrungsmittel über denen aus konventioneller Produktion. Letztlich entscheiden die Verbraucher, ob sie die Mehrpreise für gerechtfertigt und tragbar halten.

(Thierry Magnol, Et si on mangeait Bio  sans se ruiner, in : SUD OUEST ; 7. Mai 2010)

 

 

100 Jahre Fliegerei

Während der Messe in Bordeaux (8.- 17. Mai) wird eine mehrere Wochen laufende  Reihe von Veranstaltungen gestartet, die daran erinnern soll, das vor 100 Jahren die Fliegerei in der Gironde angefangen hat. Zum Auftakt wird eine Ausstellung im Rahmen der Messe gezeigt, in der eine Reihe bemerkenswerter Flugzeuge vorgestellt wird. Prunkstück ist ein Blériot XI, das ziemlich genau dem Flugzeug entspricht, mit dem vor rund 100 Jahren die erste Überquerung n des Ärmelkanals gelang. Das in Bordeaux ausgestellte Exemplar hat im letzten Jahr dieses einstmals überaus kühne Unternehmen nachvollzogen und bewiesen, dass es noch voll funktionsfähig ist.

Auch heute ist der Industriebereich, der sich mit der Luftfahrt beschäftigt, im Département Gironde bedeutsam. 21.000 Arbeitsplätze in 370 Betrieben sind direkt mit der Luft- und Raumfahrt beschäftigt.

(J.-P. Vigneaud: Les cent ans de l’aviation, in: SUD OUEST, 6. Mai 2010)

 

Rehe

Im allgemeinen gelten Rehe als sanft, und rundum angenehm, bambimäßig eben. Dabei wird jedoch gemeinhin übersehen, dass auch Rehe fressen müssen, und wenn sie das tun , sind sie oft nicht gerade wählerisch. Das erfahren Jahr für Jahr die Bewohner von Artigues-près-Bordeaux, wenn sie auf ihren Waldfriedhof gehen. Dort finden sie, nachdem die Kunstblumen des Winters wirklichen Gewächsen Platz gemacht haben, regelmäßig kahlgefressene Blumen und Sträucher vor, die eindeutig von Rehen ruiniert worden sind. Die Suche nach Lösungen für das Problem hat noch nicht zu dauerhaften Ergebnissen geführt. Jetzt wird erwogen, die insgesamt elf Rehe, die sich regelmäßig auf dem Friedhof einfinden, einzufangen und irgendwohin zu schaffen. Das ergibt ein neues Problem: Wer will schon Rehe haben, die nicht einmal Friedhofsblumen in Frieden lassen?

(D. Andrieux : Chevreuils indélicats, in : SUD OUEST, 6. Mai 2010)

 

 

Saisonende

Die Girondins aus Bordeaux sind am Ende einer ziemlich  verkorksten Saison angekommen, in der sie zwar einige Erfolge in der Vorrunde der Champions League hatten, in der obersten französischen Liga jedoch zum Schluss Misserfolg an Misserfolg reihten. Derzeit stehen sie auf dem 6. Tabellenplatz, was bedeutet, das sie an keinem europäischen Wettbewerb beteiligt sein werden. Schlecht für das Prestige, noch schlechter für die Vereinsfinanzen.

(UM, 6. Mai 2010)

 

 

Rückkehr des Winters

Nach einem fast vorsommerlichen Aprilende zeigt das Wetter, dass es zu wahren Kapriolen fähig ist. Im Südwesten Frankreichs war wieder Winter, zumindest in höheren Lagen. In der Ariège waren 23.000 Haushalte ohne Strom, weil unter Schneelasten zusammengebrochene Bäume Stromleitungen zerrissen hatten. In den Pyrenäen gab es bis zu 25 cm Neuschnee. Am Flughafen Tarbes-Ossun wurde 1°  Celsius gemessen, Rekordtiefe für Anfang Mai seit Beginn der Messungen. Schnee auch in Carcassonne. Dazu kamen Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h  an der Mittelmeerküste, so dass Flughäfen wie z.B. Perpignan und Montpellier geschlossen wurden. An der Côte d’Azur wurden Wellen bis zu 10 m Höhe registriert, die schwere Schäden im Uferbereich angerichtet haben.

(L’hiver s’abat sur le Sud-Ouest, in : SUD OUEST, 5. Mai 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Nach diesen Nachrichten ist man im Médoc schon fast zufrieden. Hier ist es zwar nicht warm, aber man hat keinen Schnee, und der Wind bleibt im unproblematischen Bereich. Trotzdem wartet man auf den Vorsommer.

 

 

Heißes Wochenende für Junggesell/inn/en

Am 28. und 29. August 2010 wird in Vendays-Montalivet  ein Junggesell/inn/entreffen veranstaltet. Zum Programm gehören Speed Dating, Kennenlernspiele, ein Schaumbad, der Auftritt einer Bauchtänzerin, eine Unterwäschevorführung. Das wird ein heißes Wochenende für nur 17 Euro Teilnahmegebühr, vorausgesetzt, man geht hin und hat Spass daran..

(Un nouveau salon des célibataires, in : SUD OUEST, 5. Mai 2010)

 

 

 

 

Jet-Skiwoche in Montalivet

Vom 8. bis zum 16. Mai 2010 wird in Vendays-Montalivet eine Woche veranstaltet, die dem aus den USA nach Europa exportierten Jet -Ski Extremsport gewidmet ist. In der Brandung des Atlantik werden die Sportler/innen ihre atemberaubenden Sprünge zeigen. Es gibt in Montalivet einen Verein, in dem diese Sportart erlernt und am Strand trainiert werden kann. Dieser Extremsport wird in manchen Küstengemeinden nicht zugelassen, daher Empfehlung: anschauen

(Clin d’œil, in: SUD OUEST, 5. Mai 2010)

 

 

Das Wetter im Médoc

Kurzformel: „Herbstwetter“

(SUD OUEST, 4. Mai 2010)

 

Zukunftsmusik

Viele Städte leisten sich bildliche oder filmische Darstellungen ihrer Sehenswürdigkeiten, wenige jedoch tun dies so wie Bordeaux, wo vom kommenden Samstag an eine computergestützte dreidimensionale Sicht auf alle Gemeinden des Großraums Bordeaux möglich sein wird. Der dabei entstehende Eindruck ist vergleichbar mit einem Videospiel, das sowohl den Blick auf das heutige Bordeaux als auch auf zukünftige Gegebenheiten freigibt. Eine Art Zeitreise in die Zukunft also. Alles vom Allerfeinsten in 3D. Dennoch ist das Unternehmen nicht als Spielzeug oder Zeitvertreib konzipiert, da es einen soliden planungstechnischen Hintergrund hat, der es ermöglichen soll, verschiedene Varianten und Alternativen städtebaulicher Entwicklung vorwegzunehmen und in den verschiedensten Konsequenzen zu überprüfen. Auf jeden Fall etwas, das zum Hingucken verführen wird.

(J.-P. Vigneaud: Voir l’agglo en 3D, in : SUD OUEST, 4. Mai 2010)

 Hier demnächst:

http://www.la-cub.fr/accueil/home/homepage.html

 

 

Tag der Arbeit zu Rad

In Grayan fand am 1. Mai die traditionelle vom Cyclo-Club Grayan-Pointe du Médoc ausgerichtete Radtour durch die Pointe du Médoc statt. Um 14 Uhr starteten vor der Maison des Associations in Grayan 81 Teilnehmer, unter ihnen 14 Frauen, zu einer vom Wetter begünstigten Rundfahrt, die für 40 Teilnehmer über 100 km, für 21 über 75 km und für 20 über 55 km führte. Alles verlief bei bester Stimmung ohne Zwischenfälle, so dass es nicht verwunderlich ist, dass die meisten Teilnehmer sich verabschiedeten mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wieder am Start zu sein.

(M. C. : La fête du travail à vélo, in : SUD OUEST, 4. Mai 2010)

 

 

 

 

Stillstand

Während des verlängerten Himmelfahrtswochenendes vom 13. bis 16. Mai wird der Bahnhof Saint-Jean in Bordeaux vollständig für den Reiseverkehr gesperrt. Grund sind umfangreiche Arbeiten, die die vier Gleise der neuen Eisenbahnbrücke mit dem bestehenden Gleissystem verbinden sollen. Eisenbahner sind zwar daran gewöhnt, viele und zum Teil auch komplizierte Reparatur- und Bauarbeiten bei laufendem Betrieb durchzuführen, doch hat das, was in Kürze im Bahnhof Saint-Jean durchzuführen ist, nur dann Chancen auf schnelle und sichere Erledigung, wenn der Zugbetrieb ruht. Für diese vier Tage werden die Züge aus dem Norden in Libourne in Saint-Mariens enden, die aus dem Süden in Marmande, Facture, und Villenave-d’Ornon. Der Verkehr zwischen diesen Bahnhöfen wird von Bussen unterhalten. Betroffen werden sein rund 100.000 Reisende, die hoffen, dass die optimistischen und beruhigenden Ankündigungen der SNCF nicht von der Wirklichkeit widerlegt werden.

Es besteht ein kostenloser Telefon-Dienst der SNCF unter 0.805.903.635.

Mehr im Internet: www.voyage.sncf.com

(J.-P. Vigneaud: Bordeaux : La gare Saint-Jean coupée du monde durant 4 jours, in : SUD OUEST, 3. Mai 2010)

 

 

 

Neues vom Führerschein

Nachdem seit dem 8. März des Jahres in vier Regionen Frankreichs ein Testdurchlauf stattgefunden hat, wird mit dem 1. Mai die Reform der Führerscheinprüfungen auf ganz Frankreich ausgedehnt. Kern der Neuerungen im Theorieteil ist die Ausmerzung spitzfindiger und doppeldeutiger Fragen in den Testbögen, die weiterhin 40 Aufgaben enthalten werden. Im praktischen Teil hat der Kandidat 5 Minuten in freier eigener Verantwortung zu fahren, wobei ihm nur das Ziel genannt wird. Dabei muss er mindestens 20 Punkte sammeln um zu bestehen. Sonderpunkte kann er bekommen für rücksichtsvolles Fahren und für Energiebewusstsein. Auch nach der Reform ist der Führerschein nicht leichter zu erreichen als vorher. Immer noch schaffen nur rund 55% der Kandidaten die Prüfung im ersten Anlauf. Jährlich stellen sich 1,3 Mio Führerscheinaspiranten den Prüfern, um die Schar der rund 40 Mio Inhaber des begehrten rosafarbenen Papiers zu vergrößern. Den Führerschein gibt es Frankreich seit 111 Jahren. Der durchschnittliche aktuelle Preis liegt bei rund 1500 Euro.

(Bientôt le nouveau permis, in: SUD OUEST, 1. Mai 2010)

 

 

Vorhersage

Was für das Wetter schon seit geraumer Zeit und mit zunehmender Sicherheit für mehrere Tage geht, ist nun auch für Vorhersagen von Meereswellen möglich. Dank der Forschungen der Ozeanographie der letzten Jahre und der Satellitenbeobachtungen der Meere kann jetzt mit ziemlicher Sicherheit vorhergesagt werden, wann und wo sich gefährliche Wellen bilden können. Die auslösenden Faktoren sind immer die gleichen: ein hoher Koeffizient verbunden mit einem starken Sturm. Die höchste bislang gemessene Welle erreichte 35 m. Wellen können sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 36 km/h ausbreiten und dabei über Strecken von bis  zu 20.000 km laufen, bevor sie an einer Küste gebrochen werden. Die meisten Wellen verlieren ihre Kraft aber wesentlich früher nach Laufstrecken von maximal 3.000 km. Die Prognosen der heutigen Wellenforscher gehen zurück auf Vorarbeiten, die im Zweiten Weltkrieg begonnen wurden, als man versuchte, vorherzusagen, wie sich der Seegang entwickeln würde in den Gebieten, in denen alliierte Landungen stattfinden sollten wie z.B. in der Normandie und im Mittelmeer

(Nette progression des prévisions de vagues en mer,in: SUD OUEST, 1. Mai 2010)

Auch private Nutzer können sich die Ergebnisse der Vorhersagen der Ozeanographen ansehen und daraus z.B. Planungen für Surf-Touren ableiten:

http://www.swell-line.com/

 

Hier die Seite für Montalivet

http://www.swell-line.com/detail/previsions.php?num_site=95&langue=fr&echeance=3&type_site=surf

 

 

Juni 2010

Abbau

Die von dem Architekten Kawamata entworfene und für die Ausstellung zeitgenösischer Kunst Evento gebaute Fußgängerbrücke von der Place des Quinconces in Bordeaux zum Garonneufer wird bis zum 17. Juli abgebaut. Ein großer Teil der Bauelemente wird wiederverwendet.

(La passerelle Kawamata sur le départ, in : SUD OUEST, 30. Juni 2010)

 

 

 

Schandfleck beseitigt

Ein paar Tage lang haben die Abbruchmaschinen in Soulac an der Straße nach l’Amélie ohne Unterbrechung gearbeitet, um endlich die Überreste der vor sechs Jahren durch einen Brand zerstörten Cave Cahuc zu beseitigen. Der Besitzer ist heilfroh, dass die Ruine verschwunden ist. Über einen Neubau auf dem Gelände ist noch keine Entscheidung gefallen.

(Un point noir disparaît, in : SUD OUEST, 29. Juni 2010)

 

Rekordbesuch

500.000 Besucher kamen zum diesjährigen Weinfest nach Bordeaux, das mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro wohl die bedeutendste Veranstaltung dieser Art n Europa ist. Es wird inzwischen zum zweitenmal in Hongkong kopiert.

(500.000 visiteurs à la fête du vin, in : SUD OUEST, 29. Juni 2010)

 

Tiefstand

Die internationale Weinorganisation OIV gab soeben die aktuellen Zahlen für den Weinhandel heraus. Es sieht nicht gut aus, denn seit etwa 10 Jahren wird weniger Wein getrunken. Die Franzosen bleiben an erster Stelle als Weinverbraucher, aber auch in Frankreich blieb man 2009 erstmals unter 30 Millionen Hektoliter. Aus dem Bordelais wurde weniger Wein exportiert als in den 20 Jahren zuvor. Italien steht an erster Stelle, den Weinexport betreffend. Deutschland bleibt führender Weinimporteur, besonders für den Bereich preiswerter Weine, gefolgt von Großbritannien und der EU. China nimmt erstmals als Weinimporteur den 5. Platz ein.

(César Compadre, Vignes et vins, Consommation et commerce mondial sont en forte baisse, in: SUD OUEST, 29. Juni 2010)

 

 

Biker-Eldorado

Seit 16 Jahren verwandelt sich am letzten Wochenende im Juni Montalivet-Les-Bains in ein Traumland für Motorradfans aus aller Welt. Von Donnerstag, d. 24. Juni 2010 bis Sonntag, d. 27. Juni 2010 waren es diesmal rund 8.000 Biker und ihre Begleitungen, die mit ihren chromblitzenden, oft höchst eigenwillig gestalteten Motorrädern aller möglichen Fabrikate, in der Mehrheit Harleys, mit ausgefallenen Outfits, phantasievollen Tattoos, Rauschebärten, und dröhnenden Motoren das nördliche Médoc bei schönstem Sommerwetter zur dröhnend-knatternden Partymeile machten. Während die Motorradfans durch die Bank ihren Spaß hatten, sah man bei vielen geräuschempfindlichen unfreiwilligen Teilnehmern an dem Spektakel auch verärgerte Reaktionen. Gut verständlich, dass bei denen die Erleichterung darüber ausgeprägt war, dass es pro Jahr nur ein letztes Juniwochenende gibt. Unser Redaktions-Team war nah am Geschehen. Dabei wurde eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Die Geräuschentwicklung besonders bei Harleys ist proportional zu der Zahl der anwesenden Ohren. An publikumsfreien Waldabschnitten waren auch Harleys kaum zu hören. Aufschlussreich.

(UM, 28. Juni 2010)

 

Überschwemmungen

Auch in Lesparre gibt es Überschwemmungen, wenn auch nicht in der lebensbedohenden Heftigkeit wie kürzlich im Südosten Frankreichs. An zwei Stellen, an der südlichen Einfahrt der RD 1215 und im Bereich des Cours Georges Mandel wird regelmäßig nach heftigen Regenfällen die Kanalisation mit den plötzlich anfallenden Wassermassen nicht fertig. Es bilden sich regelrechte Seen, die für den Fahrzeugverkehr gefährlich sind, weil man nicht erkennen kann, was sich im Wasser verbirgt. Ursache der Probleme sind Abschnitte der Kanalisation, in die Wurzeln eingedrungen sind, die sich in der feuchten Umgebung derartig gut entwickelt haben, dass kaum noch Wasser durchgelassen wird. Das Problem ist bekannt, die Lösung nicht schwer zu beschreiben. Schwer ist es jedoch, die dafür erforderlichen Mittel aufzutreiben. Bleibt abzuwarten, was geschieht.

(Les rues inondées inquiètent les riverains, in: SUD OUEST, 28. Juni 2010)

 

Rettung der biologischen Vielfalt

Aquitanien ist führend in dem europäischen Projekt Reverse, das die Rettung der biologischen Vielfalt in Europa zum Ziel hat und das gestern in Bordeaux von europäischen Politikern und Wissenschaftlern, die es begleiten werden, auf den Weg gebracht wurde. Bis 2012 sollen Richtlinien entwickelt und veröffentlicht werden, die  den beteiligten europäischen Ländern Hinweise dafür geben, wie das gemeinsame Ziel erreicht werden kann. Die biologische Vielfalt in Europa darf nicht weiter durch die Verkleinerung von  Naturschutzgebieten, durch weitere Nutzbarmachung von Naturgebieten für die Bedürfnisse der Menschen, oder durch Umweltverschmutzung beeinträchtigt werden. Die Tiere und Pflanzen müssen ihren Lebensraum behalten, damit sie in ihrer Vielfalt weiterleben können. Wenn nicht wirkungsvoll dafür gesorgt wird, wird es ab 2050 jährliche Verluste in Milliardenhöhe geben.

(Th. M., Biodiversité, in: SUDOUEST, 26. Juni 2010)

 

 

Grayan

Auf der letzten Gemeinderatssitzung in Grayan ist unter anderem beschlossen worden, nach der Sommersaison in den gemeindeeigenen Wäldern eine Bekämpfungsaktion gegen die Pinien-Prozessionsspinner durchzuführen. Dazu werden 86,63 Euro pro Hektar aufgewendet, allerdings nur auf 105 Hektar, woraus zu schließen ist, dass die Bekämpfungsaktion den Euronat-Bereich wohl nicht umfassen kann.. Am Étang de la Bareyre wollte der Pächter eine Änderung des Pachtvertrages erreichen und Touristenunterkünfte und ein Restaurant errichten. Die Änderung des Pachtvertrages mit Ausdehnung des Erbbaurechts auf 99 Jahre wurde abgelehnt. Über die übrigen Fragen sollen in Kürze Entscheidungen fallen. Der conseil d’exploitation des Office de Tourisme der Gemeinde ist ernannt worden. Der Bürgermeister und sechs Gemeinderatsmitglieder werden ihm angehören. Zum Schluss noch eine rundum gute Nachricht: Der Pavillon bleu ist der Gemeinde auch für 2010 zuerkannt worden. 

(M. Caporal: Auf fil des dossiers, in: SUD OUEST, 26. Juni 2010)

 

Unterschiedlich

Alle Welt weiß, dass in diesem Jahr die Tour de France in das Médoc kommen wird. Wie bekannt, Einzelzeitfahren, Ziel Pauillac am 24. Juli. Nun sollte man denken, dass alle Besitzer von Häusern und Grundstücken, die direkten Blick auf den Streckenverlauf dieser Etappe haben, darüber richtig zufrieden sein müssten. Ist aber nicht so. Es gibt einige wenige am Radsport nicht Interessierte und ein paar, die um ihre Hecken und Zäune fürchten, wenn sich zu viele der erwarteten 100.000 oder 120.000 Schaulustigen an den Straßenrändern drängen. Dennoch überwiegt bei weitem die Vorfreude auf ein Ereignis, das nicht in jedem Jahr so hautnah zu erleben sein wird.

(M: Caurraze: Maisons avec vue sur le Tour, in: Le Journal due Médoc, 25. Juni 2010)

 

Erinnerung

In Bordeaux fand vor der Stèle du Juste eine Zeremonie statt, in der des ehemaligen portugiesischen Konsuls Sousa Mendes gedacht wurde, der durch sein mutiges und uneigennütziges Vorgehen rund 30.000 Menschen, darunter 10.000 Juden, die vor den heranrückenden deutschen Truppen im Juni 1940 in ein sicheres Ausland flüchten wollten, vor dem Zugriff der Deutschen gerettet hat.  Er hatte dazu von seiner Befugnis, als Genralkonsul seines Landes Visa ausstellen zu können, ausgiebigst Gebrauch  gemacht, war aber deswegen seines Amtes enthoben worden. Anwesend bei der Erinnerungszeremonie waren Familienangehörige des 1954 verstorbenen Mendes und Vertreter von Behörden und Vereinen, die sich um die Pflege des Andenkens an Sousa Mendes kümmern.

(I. C. : L’homme qui refusa d’obéir, in : SUD OUEST, 24. Juni 2010)

 

1 Million

Der Landwirtschaft im Département Gironde entstehen jährlich Schäden in Höhe von 1 Mio Euro durch Fressattacken von wildlebenden Tieren. Die Liste der von den Landwirten alles andere als geschätzten Wildtiere ist nicht sehr lang, aber gewichtig. Mit an vorderster Stelle stehen die Schäden durch Nutria, die sich besonders in Maiskulturen austoben, wo sie Massen von Pflanzen abbeißen, nur um ein kurzes Stück des Stengels zu fressen. Der überwiegende Teil der Pflanzen wird von ihnen verschmäht und vergeht ohne Nutzen, aber zum Schaden der Landwirte. Neben den Fresschäden richten die Nutria weiteres Unheil an durch die Anlage ihrer Baue in Deichen und Dämmen, die dadurch destabilisiert und mit hohen Kosten anschließend wieder repariert werden müssen. Schäden richten auch Krähen an, die frische Saaten bevorzugen und ganze Felder abernten, bevor dort wirklich Frucht getragen worden ist. Hasen und Kaninchen fehlen in der Reihe der aus der Sicht der Landwirtschaft unerwünschten Besucher von Äckern und Wiesen ebenfalls nicht. Auch Rehe und vor allem Wildschweine sorgen für erhebliche Schäden. Eine einfache und schnell wirksame Abhilfe gibt es nicht, weil, sehr zum Leidwesen der Betroffenen,  viele früher zulässige Bejagungsverfahren nicht mehr erlaubt sind. Zur Freude von Nutria  und Co., aber zum Schaden der Landwirte, deren wirtschaftliche Existenz in manchen Lagen ernsthaft bedroht ist, da bisher die Wildschäden allein von den Betroffenen ertragen und schließlich finanziert werden müssen..

(P. Corpart: Nuire aux nuisibles pour sauver des exploitations, in: Le Journal du Médoc, 25. Juni 2010)

 

 

Tierschutz mit fatalen Folgen

Am 16. Oktober 2009 verhalfen selbsternannte Tierschützer mehreren Tausend amerikanischen Nerzen zur Flucht aus ihren Gehegen in Saint Cybranet im Dordogne-Tal. Nur 58 Tiere bzw. deren Überreste konnten bisher wiedergefunden oder einwandfrei identifiziert werden. Wo sich die anderen Tiere befinden und in welchem Zustand sie, die nicht an das Leben in der freien Natur gewöhnt sind, sich befinden und ob sie überhaupt noch leben, ist alles andere als klar. Wahrscheinlich sind die allermeisten der „befreiten“ Nerze schlicht verhungert. Auch bei dieser Variante des Tierschutzes sollte man nachdenken, bevor man Türen öffnet.

(Denis Renard, Le vison d’Amérique se fait discret, in : SUDOUEST, 23. JUNI 2010)

 

Kein Gartenfest

Wegen der angespannten Finanzlage hat der französische Präsident das traditionell am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, stattfindende Gartenfest im Elysée-Palast abgesagt, da 2009 die Kosten auf nicht mehr vertretbare 732.826 Euro angestiegen waren, also auf über 100 Euro pro Gast.

(Les petits fours, in: SUDOUEST, 24. Juni2010)

 

Internet

Drei Projekte zur Verbesserung der Internet-Versorgung im Südwesten Frankreichs sind als förderungswürdig eingestuft worden. Dabei sollen Glasfaserleitungen verlegt werden im Gebiet von Bergerac und in den  Gemeinden um die Seen im Médoc. Schließlich sollen noch unversorgte Gebiete in der Charente ADSL-Zugang erhalten. Für das nördliche Médoc fällt demnach nichts ab. Man braucht oft weiter Geduld, wenn man dort im Internet unterwegs ist.

(Internet haut débit, in : SUD OUEST, 24. Juni 2010)

 

 

 

Kommt der Stör zurück?

Der europäische Stör (arichipenser sturio) wäre vielleicht schon ausgestorben, wenn sich nicht das französische Forschungsinstitut Crea in Saint-Seurin-sur–l’île gezielt bemühte, diese uralte Art zu erhalten. Seit 1994 gab es keinen natürlich entstandenen Nachwuchs mehr, weshalb die Forscher versucht haben, Wege zu finden, mit denen Störe in Gefangenschaft dazu gebracht werden können, sich zu vermehren. Das ist zum ersten Mal 2007 gelungen, und seither sind schon 130.000 Jungfische ausgesetzt worden. Ob daraus wieder eine Population entsteht, die sich selbst erhält, ist noch nicht sicher, denn Störe brauchen rund 15 Jahre, bevor sie fortpflanzungsfähig sind. Dazu wandern sie bis dahin weit in den Meeren herum, bevor sie nach vielen Gefährdungen (hoffentlich) an die Orte ihrer Geburt bzw. Aussetzung zurückkehren.

Jetzt ist in Saint-Seurin eine neues Nachzuchtbecken angelegt worden, damit die Zahl der Störe, von denen man Nachwuchs erhofft, vergrößert werden kann. Man ist sicher, auf dem richtigen Weg zu sein, aber Garantien, dafür, dass der Stör wieder in die europäischen Flüsse zurückkehrt, gibt es nicht.

(Th. Magnol: L’esturgeon gagne du terrain, in: SUD OUEST, 22. Juni 2010)

 

Rückgang

Die Böttcherindustrie in Frankreich nimmt weltweit den ersten Platz in ihrer Sparte ein. Die französischen Betriebe, die Weinfässer aus Eichenholz herstellen, haben 2009 550.000 fûts im Wert von 300 Mio Euro hergestellt. Gegenüber 2008 ist die Produktion um 15% gesunken, was im wesentlichen durch den Rückgang der Exporte zu erklären ist, die 2/3 der Produktion ausmachen. Im laufenden Jahr zeigen die Zahlen wieder nach oben, wozu die Qualität des letztjährigen Weins wohl entscheidend beigetragen hat. Weltweit werden übrigens nur 2% der Weine in Eichenfässern ausgebaut.

(Tonnellerie en recul, in : SUD OUEST, 22. Juni 2010)

 

Höhenflug

Die Preise für die großen Bordeaux-Weine des Fabeljahrgangs 2009 sind wie erwartet in astronomische Höhen entrückt. Bei Mouton-Rothschild muss man 700 Euro auf den Tische legen, um eine Flasche des 2009er zu erstehen. Um Pauillac muss man bei den großen Namen das Portemonnaie ebenfalls weit aufmachen, auch wenn man dort schon für rund 450 Euro Besitzer einer Flasche des Jahrgangs 2009 werden kann. Es wäre jedoch falsch, wenn aus diesen Preisangaben der Schluss gezogen würde, dass es den Weinbaubetrieben im Médoc durch die Bank gut ginge. Die Realität sieht anders aus. Dort zeigt sich, das nur wenige prestigeträchtige Große Spitzenpreise erzielen, während viele Kleine große Absatzsorgen haben und ihre Bestände nur zu schlechten Bedingungen und Preisen losschlagen können.

(C. Compadre: 2009 s’envole haut!, in: SUD OUEST, 22. Juni 2010)

 

 

Vuvuzela-Krach auch in Südwestfrankreich

Nun, da das erhoffte Wunder ausgeblieben ist und da sich die französische Nationalelf schon in der ersten Runde aus Südafrika verabschieden musste, sorgt die Firma AGM aus Toulouse durch den Import von Vuvuzelas (das Stück für 9.90 Euro) dafür, dass die Krachmaschine auch in Frankreich ihre ohrenbetäubende Wirkung entfalten kann. Fraglich jedoch, ob die Geschäftsidee des Importeurs aufgeht, denn welcher französische Fussballfan will schon von sich aus an das erinnern, was die Bleus in Südafrika veranstaltet haben?

(Jacky Sanudo, Les vuvuzelas de Toulouse, in: SUDOUEST, 22. Juni 2010)

Weinfest in Bordeaux

Nun ist es wieder so weit. Vom 24. bis 27. Juni 2010 wird das seit 1998 jährlich veranstaltete große Weinfest zwischen 350.000 und 400.000 Besucher aus aller Welt nach Bordeaux locken, wo die Gäste mit Köstlichkeiten aus Keller und Küche und vielerlei Unterhaltungen erfreut werden. An den Ständen der 2 km langen Weinstraße können die Weine Aquitaniens verkostet werden, die von etwa 800 Winzern der Region, die den Kontakt zu den Verbrauchern suchen, präsentiert werden. An jedem Abend wird es ein Feuerwerk geben . Die Masters of Wine, die Toporganisation der Weinkenner, wird ein Treffen veranstalten, wo es die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zur Festigung bestehender und zur Gründung neuer Beziehungen  unter den internationalen Gästen geben wird.

(Jean-Paul Vigneaud, Le grand rendez-vous du vin, in: SUDOUEST, 20. Juni2010)

 

Pfifferlinge

Trotz des eher kühlen Frühsommers warten  in den Wäldern des Médoc bereits die Pfifferlinge und vereinzelt auch schon Steinpilze auf die Sammler, die die begehrte Delikatesse in die heimische Küche, in Restaurants oder auf die Märkte der Region bringen. Dort werden sie zu Preisen ab 15 Euro pro Kilo angeboten.

(Tiens, des girolles, in: SUDOUEST, 21. Juni 2010)

 

Brand im CHM

Im CHM in Montalivet ist in der Nacht vom 17. zum 18. Juni um 2.00h ein Brand ausgebrochen, der einen Bungalow von 60 m² völlig zerstört hat. Das Feuer konnte von der Feuerwehr eingedämmt und unter Kontrolle gebracht werden.

(Incendie au CHM, in: SUD OUEST, 19. Juni 2010)

 

Wasserpark Aqualand

Am 19. Juni öffnet der Wasserpark Aqualand in Gujan Mestras am Bassin von Arcachon nach Intensivrenovierung und Installation einiger neuer Attraktionen unter neuer Leitung für diesen Sommer seine Pforten bis zum 5. September 2010. Seine Angebote, die Riesenwelle, das Schwarze Loch, das Warmwasserwellenbad oder die Verrückte Fahrt werden wieder viele Besucher anziehen, genauso wie der Minipark für die Jüngsten oder die Entspannungsliegen, auf denen sich die erwachsenen Begleiter/innen erholen können.

Die Öffnungszeiten für diesen Sommer:

10 – 18Uhr vom 19.6. – 4.7. und vom 30.8. – 5.9.

 9 – 19 Uhr  vom   5.7.-  29.8.

Eintrittspreise: Erwachsene (alle über 12 J.: : 25 Euro

                         Kinder bis zu 12 Jahren         18.50Euro

Freier Eintritt für Kinder, die weniger als 1m groß sind.

(Bernadette Dubourg, Dans le grand bassin, in: SUDOUEST, 19. Juni 2010)

 

 

Nachgestellt

Am 17. Juni 2010 wurde auf dem militärischen Teil des Flughafens Mérignac eine Szene nachgestellt, die sich dort vor exakt 70 Jahren abgespielt  hatte. Damals war dort der Brigadegeneral de Gaulle, der für sich und die ihm Gleichgesinnten die Kapitulation vor dem nationalsozialistischen Deutschland rigoros ablehnte, nach London abgeflogen, wo er sich zum Chef der France Libre, der Exilregierung des freien Frankreich entwickelte. Eine der ersten spektakulären und symbolträchtigen Taten de Gaulles von London aus war der Aufruf vom 18. Juni 1940, in dem er den Kurs der kapitulationsbreiten Regierung des Marschall Pétain scharf verurteilte und zum Weiterkämpfen aufrief.

(D. Manenc: De Gaulle à la base de départ, in : SUD OUEST, 18. Juni 2010)

 

Kuhparade in Bordeaux II

Berlin hatte zur Freude der Berliner eine Bärenparade, Bordeaux hat seit Anfang Juni bis zum 14. September 2010 eine Kuhparade. 58 künstlerisch gestaltete Kuhfiguren werden in dieser Zeit die Stadt schmücken und entfachen schon jetzt heftige Diskussionen, ob dies alles nun Kunst sei oder was sonst. So lange es bei Diskussionen bleibt, so gut. Aber es hat bereits gewaltsame Beschädigungen von Figuren gegeben. Am 30. September sollen die Figuren für einen sozialen Zweck (die Banque alimentaire) verkauft werden. Es bleibt zu hoffen, dass sie bis dahin nicht allzuviel von ihrer Schönheit eingebüßt haben werden. Die Leidtragenden wären schließlich die Nutznießer der Banque alimentaire, und die können wirklich nichts dafür, wenn humorlose Zeitgenossen ihre Aggressionen an Kühen auslassen, die sich nicht einmal wehren können.

(Sébastien Darsy, La cow parade, in: SUDOUEST, 18. Juni 2010)

 

 

Versenkt

Die ersten drei Betonelemente für die Fundamentierung der Pylone der neuen Brücke Bacalan-Bastide in Bordeaux sind planmäßig dort auf dem Grund der Garonne platziert worden, wo sie gebraucht werden. Sie waren von ihrem Fabrikationsort in Bassens wie überdimensionierte Schleppkähne an den Ort ihrer Bestimmung geschleppt worden. Ein Landtransport wäre bei den bis zu 6.000 Tonnen schweren Teilen kaum möglich gewesen.

(Bordeaux, un pont exceptionnel, in: SUD OUEST, 18. Juni 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wir zeigen Ihnen die neue Brücke, die es noch gar nicht gibt. Klicken Sie dazu hier.

 

Rekordregen im Médoc

Meteo-Grayan hat in Euronat für den 16. Juni eine Regenmenge von 46,24 Liter pro Quadratmeter gemessen. Zusammen mit dem Regen vom Vortag ist damit rund ein Zehntel der durchschnittlichen jährlichen Regenmenge von 684 Litern pro Quadratmeter gefallen. In den letzten 12 Monaten gab es sieben Monate, in denen weniger Regen gefallen ist als am 15. und 16. Juni dieses Jahres. Auch wenn wohl nur wenige Menschen so ein Wetter lieben, können wir wiederholen, dass der starke Regen im Médoc harmlos war im Vergleich zu den Verwüstungen im Südosten Frankreichs.

Mehr zum Médoc-Wetter: http://www.meteograyan.com/index.html

(UM, 18. Juni 2010)

 

Wiedereröffnung

Das Restaurant Hôtel de France in Vendays, das schon vor Wochen nach fast abgeschlossener Renovierung seine Pforten wieder öffnen wollte, war in der Nacht vom 8. zum 9. Mai von einem außer Kontrolle geratenen Auto schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass statt Eröffnung erneute Renovierung anstand. Nach überraschend kurzer Zeit ist es gelungen, die Schäden zu beseitigen. Nunmehr steht der hoffentlich nicht mehr in Frage gestellten Eröffnung nichts mehr im Weg. Ab Samstag, 19. Juni ist das Restaurant täglich geöffnet.

Gilles et Marika, Hôtel de France, Tel. 05 56 41 70 34

(L. Llobell: La réouverture, enfin, in: SUD OUEST, 17. Juni 2010)

 

Deutsch-Französisches beim Handwerk

Am 17. und 18. Juni 2010 treffen sich im Palais des Congrès in Bordeaux Vertreter der deutschen und der französischen Handwerkskammern und 400 Chefs von Unternehmen, die 2 Millionen Betriebe von beiden Seiten des Rheins repräsentieren, um Erfahrungen auszutauschen, die Kooperation zwischen den Behörden und den Betrieben zu vertiefen, neue gemeinsame Wege in der Lehrlingsausbildung zu entwickeln. Dabei soll vor allem die Bereitschaft der jungen Leute zur Mobilität gefördert und das Handwerk in beiden Ländern modernisiert werden.

(France-Allemagne des métiers, in : SUDOUEST, 17. Juni 2010)

 

Gedenken

Am 18. Juni wird es in vielen französischen Gemeinden Gedenkfeiern geben anläßlich des Jahrestages des Aufrufs de Gaulles  am 18. Juni 1940 über BBC an seine Landsleute,  weiter an der Seite der Alliierten für die Befreiung Frankreichs zu kämpfen (Kernsatz: Frankreich hat eine Schlacht verloren, aber Frankreich hat nicht den Krieg verloren) .

Im Medoc wird es Gedenkfeiern geben u.a.

um 11.30 vor dem Rathaus in St.-Vivien-de-Médoc

um 16.00 Uhr auf dem Schulhof in Talais

um 17.45 vor dem Rathaus in Vendays-Montalivet  und

.           am Ehrenmal in Grayan-l’Hôpital

um 18.00 vor dem Rathaus in Naujac und

           am Ehrenmal in Vendays-Montalivet

um 18.30 am Ehrenmal in le Verdon

(Cérémonies du 18 Juin 1940, in: SUDOUEST, 16. Juni 2010)

 

Keine Unwetter im Médoc

Es hat zwar, wie Meteo-Grayan berichtet, am 15. Juni gut 13 Liter Regen pro Quadratmeter in Euronat gegeben, am 16. wahrscheinlich noch mehr, aber es gab keinerlei bedrohliche Situation wie im französischen Mittelmeerraum. Experten rechnen vor, dass die derzeit heruntergekommene Regenmenge von der noch zu erwartenden Regenmenge für den Sommer abgezogen werden könne, so dass die Wahrscheinlichkeit auf demnächst beständig gutes Wetter zunehme. Gut so, allerdings  weiß man auch, dass Prognosen immer dann mit Vorsicht zu genießen sind, wenn sie die Zukunft betreffen.

(UM, 16. Juni 2010)

Dieser Link führt zu Meteo-Grayan:

http://www.meteograyan.com/pastdayscharts.html

 

 

Kirchensorgen

Die Stadtväter von Lesparre stehen vor einem richtigen Problem. Sie haben zwei Kirchen, und beide sind stark sanierungsbedürftig. Wie es heißt, ist die Feststellung, die Kirchen seien in sehr schlechtem Zustand eine nicht haltbare Beschönigung. Die Kosten für die Sanierung beider Kirchen werden auf 3 Mio Euro geschätzt, die die Stadtkasse allerdings nicht hat. Jetzt wird überlegt, wie man mit der unerquicklichen Situation umgehen kann. Nahezu alle vorstellbaren Varianten werden durchgespielt, angefangen vom Verkauf einer der beiden Kirchen bis zur Sanierung einer Kirche und der Preisgabe der anderen. Allen Lösungen gemeinsam ist, dass sie auf Widerstand bei den Wählern treffen. Die einen wollen beide Kirchen erhalten, die anderen für keine Geld ausgeben. Es scheint, dass die Stadtväter nicht zu beneiden sind.  

(S. Dubost: Les églises sur la sellette, in: SUD OUEST, 16. Juni 2010)

 

Leichte Entwarnung

Der Grotte von Lascaux geht es noch nicht richtig gut, aber nicht mehr so schlecht wie noch vor wenigen Jahren. Der Leiter der Kommission, die sich um die Grotte sorgt, gab bekannt, dass man anfange zu begreifen, von welchen Faktoren das Auftreten der die Malereien bedrohenden schwarzen Flecken beeinflusst werde. Es sei aber notwendig, weitere Experten hinzuziehen. Mittlerweile wird für möglich gehalten, dass die Nähe von Lascaux 2 zu der eigentlichen Grotte wegen des damit verbundenen Publikumsverkehrs negative Einflüsse haben könnte.

(B. Béziat: Coppens vigilant mais optimiste pour Lascaux, in: SUD OUEST, 16. Juni 2010)

 

De Gaulle als Kleinformat

Über den General de Gaulle kann man viele Sätze machen, in denen das Wort „groß“ vorkommt. Nun gibt es etwas mit ihm, das klein ist, ein 2-Euro-Stück, das seit gestern in limitierter Auflage ihm zu  Ehren in der Münze Pessac geprägt wird und das sicherlich zum begehrten Sammelobjekt werden wird.

(De Gaulle a sa pièce de 2 Euros, in : SUD OUEST, 15. Juni2010)

 

Kreisverkehr in Lesparre

Der Kreisverkehr in Lesparre Saint-Léonard ist schon seit einigen Monaten in Betrieb, allein er wartete noch auf die Ausgestaltung seines Innenraumes. Die zuvor kursierenden Spekulationen über das, was dort eventuell zu sehen sein würde, haben jetzt durch zielstrebige Enthüllungen der Stadtverwaltung ein Ende gefunden. Da Bilder hier mehr als Worte sagen, haben wir die Berichterstattung über dieses Ereignis in Form eines Bildberichts angelegt. Zu dem gelangen Sie, wenn Sie hier klicken.

(UM, 15. Juni 2010)

Gute Weine zu günstigen Preisen

Für einen wohlschmeckenden Bordeaux-Wein muss man nicht unbedingt tief in die Geldbörse greifen. Anläßlich des großen Weinfestes in Bordeaux vom 24. – 27. Juni 2010 gibt der SUD OUEST einen 12-seitigen  Weinführer heraus mit dem Titel 150 vins à moins de 20 euros (150 Weine zu weniger als 20 Euro). Die farbige Broschüre enthält neben den Adressen der Häuser des Weins der Region und deren Öffnungszeiten viel Wissenswertes über die Weinkultur, Serviervorschläge, die Verkostung und Lagerung von Wein.  Der Weinführer kann für 2,50 Euro in Zeitungsläden und beim Weinfest erworben werden. Empfehlung: kaufen.

(Les vins Sud Ouest à petit prix, in : SUD OUEST, 15. Juni 2010)

Australien – Deutschland 0:4

Das Ergebnis ist bekannt und eindeutig, aber interessant ist es, zu sehen, wie die französischen Medien darauf reagieren. Sowohl der Figaro als auch Le Monde sind voll des Lobes und heben die starke Leistung von Mezut Ösil hervor. Zu Recht, wie wir finden.

(UM, 14. 06. 2010)

Im SUD OUEST heißt es:

« L’Allemagne, c’est sérieux

La Mannschaft a parfaitement réussi son entrée dans la compétition en atomisant des Australiens dépassés par l’événement ».

(SUD OUEST, 14. Juni 2010)

 

 

Massive Zustimmung

Seitdem vor kurzem irgendwie aufgefallen war, dass Minister in Frankreich, wenn sie über 60 sind und zuvor Abgeordnete waren, neben ihren Ministergehältern Bezüge aus der Altersversorgung für Abgeordnete haben (können), ist eine Diskussion darüber ausgebrochen, ob die Bezüge der Minister abgesenkt werden sollen. Eine prompt dazu veranstaltete Umfrage ergab ein deutliches Bild. 84% der Befragten sprachen sich dafür aus, bei den Ministereinkommen kräftigen Gebrauch vom Rotstift zu machen. Interessant, dass die Zustimmung über das gesamte politische Spektrum nahezu gleich deutlich war. Nur 16% waren dagegen, da dies pure populistische Effekthascherei sei.  

(Oui à la diminution des salaires des ministres, in: SUD OUEST, 13. Juni 2010)

 

 

290 kg

Die Polizei steht in der Einschätzung vieler Franzosen nicht unbedingt auf den Plätzen, die größte Beliebtheit erkennen lassen, aber wenn es um die Bekämpfung des Rauschgifthandels geht, sind sich nahezu alle einig: Die Ordnungshüter leisten gute Arbeit. So zuletzt in Bordeaux, wo 290 kg Cannabis aus dem Verkehr gezogen wurden. Die kamen aus Marocco, fein säuberlich verkappt als Gemüsekonserven. Der Wert der konfiszierten Drogen nähert sich einer Million Euro, doch ist er rein fiktiv, denn um ihn zu realisieren, müsste das Zeug verkauft werden. Und diese Variante steht ja wohl nicht zur Verfügung.

(J.-M. Desplos: 290 kg de cannabis saisi, in: SUD OUEST, 12. Juni 2010)

 

Brückenwanderung

Brücken werden gemeinhin zu den eher ortsfesten Einrichtungen gezählt. Das ist aus verschiedenen Gründen gut und zweckmäßig. Bei der im Entstehen begriffenen neuen Brücke in Bordeaux sind die Dinge aber noch in Bewegung. Für dieses Bauwerk wurden nämlich riesige Bauteile aus Beton in einem Trockendock in Bassens, einige Kilometer flussabwärts von der Baustelle, vorgefertigt. Die zwischen 2.000 und 6.000 Tonnen schweren Teile werden in den nächsten Tagen schwimmfähig gemacht und von Schleppern an den Ort ihrer Bestimmung gezogen. Dazu gibt es einen regelrechten Kalender, aus dem man entnehmen kann, wann etwas passiert und wo man sein sollte, um es zu sehen. Zu sehen sind die Bauteile nur noch bis zum 14. bzw. 19 Juni, denn danach werden sie auf den Grund der Garonne versenkt, wo sie naturgemäß den Blicken dauerhaft entzogen sein werden.

(J.-P. Vigneaud: Le pont commence à flotter, in: SUD OUEST, 12. Juni 2010)

 

Kleine Häfen an der Gironde

In vielen kleinen Häfen an der Girondemündung wird überlegt, wie man diese Orte, die die Natur mit außergewöhnlichen Lagen beschenkt hat, auch als Feriengebiete attraktiver machen kann. Was zu tun ist, ist schnell geklärt: Man muss ihre Infrastruktur den Ansprüchen, die an moderne Feriengebiete gestellt werden, anpassen. Ideen dafür gibt es reichlich. So auch z. B. in Saint-Seurin-de-Cadourne, aber vor der Verwirklichung derselben müssen bürokratische Hürden überwunden, Finanzierungspläne erstellt, Investoren gefunden werden. Auf sich allein gestellt, bleibt es dann bei den meisten Gemeinden bei Plänen und Wünschen, denen keine Verwirklichung folgt. Das könnte anders werden, wenn sich mehrere der kleinen Häfen zur Zusammenarbeit bereitfinden. Die Idee ist da, die Einsicht auch, bleibt abzuwarten, ob etwas Handfestes daraus wird.

(Cristelle Daniel, Le blues des petits ports, in: SUDOUEST, 12. Juni 2010)

 

 

Dank an die Feuerwehr

Im Jahr 2009 mussten die Feuerwehrleute aus der Gironde in mehr als 100.000 Einsätzen Menschen (72%, Tieren, Gebäuden  und der Natur zu Hilfe kommen. Als  Anerkennung wurde der heutige Samstag zum Ehrentag der Feuerwehr bestimmt, an dem den Feuerwehrleuten für ihren Mut und Einsatz (auch mit Ordensverleihung) gedankt wird. In mehreren  Orten  (z.B. Bassens, Lesparre, Saint-Ciers-sur-Gironde, Targon, Andernos, Cabanac) wird Interessierten die Möglichkeit gegeben, die Arbeit der Feuerwehr und ihre Geräte kennenzulernen.

(Pompiers à l’honneur, in: SUDOUEST, 12. Juni2010)

 

Wodka mit Sand

Bislang spielte in der Produktpalette Frankreichs der Wodka keine bedeutsame Rolle. Das wird wohl noch einige Zeit so bleiben, aber es gibt Anzeichen, dass die Dinge anfangen sich zu ändern. Seit kurzem nämlich brennt die Firma Valdonne am Fuß der Düne von Pyla Wodka. Nichts Besonderes, denkt man. Der hier gebrannte Wodka erfährt jedoch eine spezielle Behandlung, die weltweit einzigartig ist. Er wird nämlich mit Sand gefiltert. Natürlich nicht im Freien, sondern in eigens dafür gebauten Filtern. Und in diesen Filtern wird Sand der Düne von Pyla verwendet, der nach Meinung der Hersteller dem Wodka eine höchst individuelle und weltweit einzigartige Note verleiht. Muss man glauben, die Düne von Pyla gibt es schließlich nur dort, wo sie steht. Von dem neuen Pyla-Wodka sollen im ersten Jahr nur einige zehntausend Flaschen verkauft werden, aber danach will man kräftig expandieren. Kann man auch, der Sand der Düne von Pyla wird geraume Zeit vorhalten.

(B. Dubourg: Et le Pyla créa la vodka, in : SUD OUEST, 11. Juni 2010)

 

 

Neue Surf- und Wasserskischule in Lacanau

Am See von Lacanau wird eine Surf- und Abenteuerschule eröffnet, die besonders die Wassersportler in der Nebensaison ansprechen will. Angeboten werden  Wasserski- und Windsurfkurse auf dem See von Lacanau an.

(Julien Lestage, Evolution2  fait son entrée à Lacanau, in : SUDOUEST, 11. Juni 2010)

 

Vorsaison 2010

Durch das hochsommerliche Pfingstwochenende begann die Sommersaison 2010 vielversprechend, die Touristenzahlen blieben aber in der Gironde durch das ansonsten kühle Maiwetter und die ungünstig liegenden Brückentage hinter denen des Vorjahres zurück. Nun erwartet man in den Ferienorten die Hochsaison mit gedämpften aber optimistischen Hoffnungen.

(Tourisme, une clientèle française très attendue, in : SUDOUEST, 11. Juni 2010)

 

Noch 45 Tage

Der 24. Juli, an dem Pauillac Zielort der Zeitfahrtetappe der diesjährigen Tour de France sein wird, rückt näher. Inzwischen stehen die Festlichkeiten rund um das Zeitfahren fest. Am 18. Juni 2010 wird der Sportjournalist Jean-Paul Ollivier sozusagen als amuse-gueule ab 19 Uhr im Kino Eden über die Geschichte der Tour de France berichten. Am 24./25. Juli 2010 werden die Kais von Pauillac und die ganze Stadt überquellen mit Ständen mit Köstlichkeiten aus Keller und Küche des Médoc. Überall wird live Musik zu hören sein, und auf dem Kai wird ein riesiger Kran aufgestellt werden, um den Fernsehanstalten beste Übertragungsmöglichkeiten zu bieten. Am Abend des  24. Juli (Samstag)  wird es einen großen Ball geben, der begleitet wird  vom Angebot kulinarischer Köstlichkeiten, einem Feuerwerk und einer Laserschau. Am Sonntag, d. 25. Juli werden die Radsportvereine aus Pauillac und Saint-Laurent ein Radrennen veranstalten. Vor dem Riesenkran auf dem Kai können die Zuschauer die letzte Etappe der Tour de France mit der Ankunft in Paris am 25. Juli verfolgen.

(Julien Lestage, le Tour dans 45 jours, in: SUD OUEST, 10. Juni 2010)

 

Weintransport auf Großseglern?

Nachdem in Frankreich mehr als ein Jahrhundert lang kein Großsegler  für Frachtzwecke gebaut worden ist, lebt diese Idee nun wieder auf. Seit längerem haben einige umweltbewusste Unternehmer nämlich das Ziel, den Transport  des edlen Rebensaftes zu den Verbrauchern wieder umweltfreundlichen Großseglern anzuvertrauen. Inzwischen gehören etwa 15 Unternehmen, darunter auch Banken, zu der Gruppe, die diese Pläne verwirklichen will. Am 14. Juli 2010 werden zwei renovierte ältere Großsegler von Bordeaux aus mit 75 Tonnen  zu einer werbewirksamen  Atlantiküberquerung nach Kanada aufbrechen. Vielleicht führt das tatsächlich zu einer Konkretisierung der Frachtsegleridee, zu deren Verwirklichung freilich noch allerhand konstruktive und planerische Überlegungen angestellt werden müssen, denn die neuen Frachtsegler werden mit ihren betagten älteren Vorläufern nicht viel mehr als die Nutzung der Windkraft gemein haben.

(Thierry Magnol, Un cargo avec des voiles, in: SUDOUEST, 8. Juni2010)

 

Rocade Bordeaux

Die seit geraumer Zeit laufenden Erweiterungsarbeiten an der Rocade in Bordeaux haben zum Ziel, die Leistungsfähigkeit dieser rings um Bordeaux herumführenden Stadtautobahn zu erhöhen. Dazu soll in erster Linie eine durchgehende Verbreiterung auf drei Spuren in jeder Richtung beitragen. Die Maßnahmen kosten jedoch Geld, und genau da gibt es zur Zeit Reibungen zwischen dem Département Gironde, der Stadt Bordeaux  und der Région Aquitaine, die sich entgegen früheren Zusagen an den Kosten von rund 120 Mio Euro für die aktuellen Vorhaben nicht beteiligen will. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind derzeit noch nicht genau absehbar. Möglich ist es, dass die Baumaßnahmen zeitlich gestreckt werden müssen.

Unabhängig von den Erweiterungsarbeiten wird in den nächsten Tagen eine grundlegende Fahrbahnerneuerung auf dem östlichen Ring in Fahrtrichtung Süd-Nord zwischen den Anschlussstellen 24 und 1 durchgeführt. Die Arbeiten werden nachts stattfinden. Dabei müssen streckenweise Abschnitte der Rocade für den Verkehr gesperrt werden. Es empfiehlt sich, auf die Beschilderung zu achten.

(J.-P. Vigneaud: La rocade sans la Région, in : SUD OUEST, 9. Juni 2010)

 

Eigentümerversammlung

Die Eigentümer des akut bedrohten Appartementgebäudes Signal in Soulac werden sich am 31. Juli zu einer Generalversammlung zusammenfinden, an der auch der Bürgermeister von Soulac teilnehmen wird. Für die Eigentümer ist klar, dass bei diesem Zusammentreffen allenfalls der Einstieg in Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung ihres Gebäudes erfolgen kann. Es gibt ein wenig Optimismus, dass der Staat doch zu konkreten Hilfsmaßnahmen gebracht werden kann, von Sicherheit in dieser Hinsicht ist man jedoch noch weit entfernt.

(Soulac: Assemblée générale au Signal, in: SUD OUEST, 8. Juni 2010)

 

118 Busse

Am kommenden Wochenende findet in Solac das Festival Énergie statt, zu dem über 3.000 meist jugendliche Teilnehmer erwartet werden. Die werden mit insgesamt 118 Bussen anreisen und am Sonntag gegen Abend auch wieder abreisen. Dabei ist mit sehr dichtem bis stockendem Verkehr zu rechnen, da gleichzeitig mit dem üblichen Rückreiseverkehr nach Bordeaux und Umgebung gerechnet werden muss.

(118 bus sur les routes du Médoc, in : SUD OUEST, 8. Juni 2010)

 

 

Ortsfest in Vendays-Montalivet

In Vendays-Montalivet findet am 12./13. Juni 2010 das diesjährige Ortsfest statt.

Es beginnt am Samstag um 11 Uhr von der Mairie in Vendays aus mit einem Umzug durch die Straßen, begleitet von der Confrérerie du Médoc.

Auf dem Platz des 11. November findet am Samstag ganztägig ein Flohmarkt statt. Ein Jahrmarktszelt wird auf dem Platz vor der Kirche aufgebaut werden, wo von 16.30 bis 18.00 Uhr die Kinderbelustigung stattfinden wird. Um 13 Uhr wird traditionsgemäß die Roste vendaysien angeboten werden. Gegen 22 Uhr werden Fanfaren das Feuerwerk ankündigen.

Am Sonntag wird ab 10.00h  in Layguebasse das beliebte Reitturnier stattfinden, das mit einem von der Gemeinde spendierten Umtrunk enden wird, während im Stadion ab 10.30 h ein Fußballspiel sattfinden wird, in dem die Senioren der Avant-Garde de Vendays-Montalivet gegen den Football-Club Médoc-Atlantique antreten werden.

(Llynne Llobell, Chine, roste et foo, le temps d’un weekend, in: SUDOUEST, 7. Juni 2010)

 

Médoc-Windpark: Reaktionen

Noch ist überhaupt nicht sicher, ob aus den vor wenigen Tagen bekannt gegebenen Überlegungen für die Ausweisung von Zonen, in denen die Errichtung von Windkraftparks vor der Küste Aquitaniens etwas wird, da regen sich schon Gegner und Befürworter. Einhellig negativ beurteilen die Fischer der Gegend die Planungen, da nach ihrer Ansicht der sowieso schon knappe Raum, in dem sie ihrem Beruf nachgehen können, weiter eingeengt würde. Die Bürgermeister der betroffenen und angrenzenden Gemeinden sind unterschiedlicher Auffassung, verlangen aber vor einer eindeutigen Aussage genauere Angaben über das Vorhaben. In der Bevölkerung scheinen sich Befürworter und Gegner die Waage zu halten, aber Genaueres wird man erst im Lauf der Zeit erfahren. Sicher ist aber, dass die Nachricht, dass ein vor der Küste stehender Windkraftpark im Bereich von Naujac-sur-mer und Hourtin in Erwägung gezogen wird, schon jetzt für Gesprächsstoff sorgt.

(J.-D Renard / M.Rieu: Les éoliennes font largement causer, in : SUD OUEST, 6. Juni 2010)

 

Austern frei für den Verzehr

Nachdem die Tests der letzten Woche alle negativ waren, sind die Austern aus dem Bassin von Arcachon nicht nur zur Freude der Züchter wieder ohne Einschränkung für den Verzehr zugelassen. Die Muschelzüchter aus Arguin müssen noch auf weitere Untersuchungsergebnisse warten, bis auch ihre Muscheln für den Verkauf bzw. für den Verzehr freigegeben werden können.

(Bernadette Dubourg, Huitres. Bonne à consommer, in : SUDOUEST, 5. Juni 2010)

 

Bademode in der Belle Époque

In den Straßen von Soulac gab es – wie stets am Festwochenende Soulac 1900 – bei Hochsommerwetter die ausgefallensten modischen Creationen der Belle Époque zu bewundern. Passend zum Motto ‚Sport’ konnte man auch vereinzelte mutige Herren, der damaligen Mode entsprechend, in schwarz-weiß quergestreiften Badeanzügen flanieren sehen. Wie aus den Reaktionen der Zuschauer zu entnehmen war, ist eine Wiederbelebung dieser Bademode nicht in Sicht.

(Maguy Caporal, On se baignait en maillots rayés, in : SUDOUEST, 5. Juni 2010)

 

Entschädigungen für Landwirte

Der Landwirtschaftsminister hat angekündigt, dass die Landwirte, deren Höfe durch den Orkan Xynthia geschädigt worden sind, mit Beginn der nächsten Woche mit ersten Entschädigungen in Höhe von 5.000 bis 6.000 Euro rechnen können. Weitere 30 Mill. Euro sollen bis Ende Juni zur Entschädigung Betroffener freigegeben werden.

(Xynthia, Les aides agricoles débloquées, in : SUDOUEST, 5. Juni2010)

 

 

Windpark

Die Diskussion, ob und wo im Médoc Windkraftanlagen errichtet werden sollen, läuft schon seit längerem. Jetzt wird eine neue Variante diskutiert, bei der ein Windpark rund ein Dutzend Kilometer vor der Küste gebaut werden könnte. Nach bisherigen Überlegungen könnte dafür der Küstenbereich zwischen Naujac-sur-Mer und Hourtin in Frage kommen. Für die Errichtung eines Windparks im Meer sind eine Reihe von Bedingungen erforderlich: Das Wasser darf nicht tiefer als 30 m sein, es dürfen keine Behinderungen der Schifffahrt oder der nationalen Sicherheit eintreten und schließlich muss die durchschnittliche Windgeschwindigkeit über 7 m/sec liegen. Bleibt abzuwarten, ob die Idee eines Windkraftparks von Naujac und Hourtin die Liste der zu den Akten gelegten Pläne verlängert.

(B. Broustet: Éoliennes possibles au large du Médoc, in : SUD OUEST, 5. Juni 2010)

 

 

Aufwind

Der Flughafen Bordeaux-Mérignac hat im Mai eine um 15% größere Anzahl von Passagieren gesehen als im gleichen Monat des Vorjahrs. Europaweit haben die Mittelstreckenverbindungen der Billigflieger einen Zuwachs von 41% verzeichnet. Und der Zubringer Paris-Orly hat um mehr als 5% zugelegt.

(Traffic en hausse, in: SUD OUEST, 4. Mai 2010)

 

Kontrollen

Auf der Rocade von Bordeaux sind kürzlich im Bereich der Anschlussstelle 12, wo wegen der dort laufenden Bauarbeiten die Geschwindigkeit auf 70 km/h begrenzt ist, intensive Kontrollen durchgeführt worden. Dabei sollten Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt werden, die auf diesem Abschnitt der Rocade besonders zahlreich sind, da sich kaum ein Autofahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hält. Bei Tempo 71- 100 km/h sollten die Polizisten laut Vorschrift jedoch keine Strafen aussprechen, sondern die betreffenden Autofahrer herauswinken und sie in ein Zelt geleiten, in dem demonstriert wurde, wie gefährlich die Arbeiter auf den Baustellen leben, die bei laufendem Verkehr durchgeführt werden. Im letzten Jahr sind im Bereich der Dira sechs Unfälle bei solchen Baustellen zu beklagen gewesen, die allesamt wahrscheinlich nicht geschehen wären, wenn sich die unfallverursachenden Autofahrer an die Tempolimits gehalten hätten.

(Contrôles sur la rocade, in: SUD OUEST, 4. Mai 2010)

Kuhparade

Kühe genießen heutzutage gemeinhin nicht  besondere Wertschätzung, wenn es um Schönheitsfragen geht. Dabei war das durchaus schon mal anders, allerdings in sehr viel früheren Zeiten. Da wurde nämlich die Gemahlin des Göttervaters Zeus als die kuhäugige Hera tituliert, und alle Welt nahm das als ein mächtig gut gelungenes Kompliment. Seither hat sich das Bild der Kuh freilich reduziert auf Milch geben und Wiederkäuen. Das fanden offenbar kluge Köpfe in Bordeaux richtig schade, denn sie hatten eine Idee, wie dem Bild der modernen Kuh aufzuhelfen sei. Sie regten eine Skulpturensammlung an, in der nur Platz habe sollte, wer mehr oder weniger deutlich als Kuh einherkommt. Diese Sammlung zumeist vergnüglicher Bildwerke wurde am 3. Juni in einem Park in Bordeaux vorgestellt. Am 5. Juni werden sich alle Kühe dieser Sammlung auf Tiefladern verzurrt auf eine Rundreise über die Kais begeben, bevor sie dann an verschiedenen Stellen in der Innenstadt von Bordeaux, in Mérignac und auch auf Weingütern  bis zum 14. September aufgestellt werden. Am 30. September sollen sie versteigert werden zugunsten der Lebensmittelhilfe von Bordeaux. Jetzt wissen alle einschlägig Interessierten, welchen Grund sie zum Sparen haben.

(D. Manenc: Vachement belles, in: SUD OUEST, 4. Juni 2010)

 

Partnerschaft

Der deutsche Konsul in Bordeaux leitete ein Angebot des deutschen Bundeslandes Hessen zum Erfahrungsaustausch mit der Region Aquitanien über Musikfestivals weiter. Mit seinem Rheingaufestival, zu dessen jährlichen 150 Konzerten mehr als 130.000 Besucher kommen und dessen Festivalbudget von 6,5 Millionen Euro zu 99% privat durch Kartenverkäufe und Spenden finanziert wird, verfügt man in Hessen über Erkenntnisse und Erfahrungen, die nicht nur wegen der finanziellen Aspekte bei den französischen Partnern auf intensives Interesse stoßen..

(Christophe Lucet, Allemagne propose son aide, in: SUDOUEST, 3. Juni 2010)

 

 

Bordeaux- Weine in Asien im Aufwind

Das Interesse an Bordeaux-Weinen erlebt, wie es kürzlich die Vinexpo in Hongkong zeigte, einen mächtigen Aufschwung in Asien und insbesondere in China, wobei die klangreichen Weine der Châteaux Latour, Laffite Rothschild, Petrus, Haut Brion an der Spitze liegen. Im Jahr 2009 wurden 500.000 Flaschen Bordeaux-Weine für 15 Millionen engl. Pfund nach China verkauft. Santé!

(César Compadre, On se développe en Asie avec les grands vins de Bordeaux, in : SUD OUEST, 3. Juni 2010)

 

Parksündigen teurer

In Frankreich werden ab sofort Parksünder, die ihr Fahrzeug auf einem gebührenpflichtigen Platz abgestellt, jedoch auf die Zahlung der Gebühr verzichtet haben, kräftig zur Kasse gebeten. Sie müssen nämlich statt bislang  11  Euro nunmehr deren 20 berappen. Versteht sich, jedoch nur, wenn sie erwischt werden. Die erhöhten Einnahmen werden den öffentlichen Kassen zugute kommen.

(Les amendes passent de 11 à 20 Euro, in: SUDOUEST, 2. Juni 2010)

 

 

Vorschau Soulac 1900

Am Sonntag, d. 6. Juni 2010 um 15 Uhr werden wieder die Schauspieler  der Truppe Soulac 1900 auf den Brettern stehen, die für sie  die Welt sind und sicherlich wieder vor großem Publikum auf der Place J. F. Pintat, nicht nur, weil der Eintritt  frei ist. Das Sahnehäubchen zum Schluss wird wieder das Cabaret le San Sebastien ein, auf dessen Programm auch Sketche und Chansons zum Festmotto Sport in der Belle Epoque stehen.

(Maguy Caporal, Soulac 1900 in: SUDOUEST, 2. Juni 2010)

 

152 Starter

Am Morgen des 31. Mai haben sich an der nördlichen Spitze des Médoc 152 Starter auf die 6. Auflage der Trans’Aq begeben, um so schenll wie möglich zu Fuß den südlichsten Punkt Aquitaniens zu erreichen. Die rund 220 km lange Strecke werden sie in sechs Etappen unterschiedlicher Länge bei voller Autonomie der Lebensmittelversorgung zurücklegen. Untergebracht werden die Teilnehmer in einfachen Zeltcamps. Am Start sind Belgier, Deutsche, Holländer Engländer, Italiener, Portugiesen, Schweizer und Kanadier, nicht zu vergessen natürlich die Franzosen. Damit kein Teilnehmer auf dem langen und nicht immer eindeutig gekennzeichneten Parcours verloren geht, sind sie alle mit einem 116 Gramm schweren GPS-Gerät ausgestattet, das schnelle Ortung und, falls notwendig, Hilfe ermöglicht. Die erste Programmänderung gab es schon bei der ersten Übernachtung in Montalivet, die eigentlich in Igluzelten nahe dem Hauptstrand erfolgen sollte. Die widrigen Wetterbedingungen mit kräftigem Regen und Sturm legten den Umzug in die ruhigere und trockenere Salle Polyvalente nahe, was auch geschah.

(R. Marquet: Un GPS les suivra à la trace, in: SUD OUEST, 31. mai 2010)

 

 

Gute Nachricht?

Rund 2000 der insgesamt zwischen 6.000 und 7.000  in Frankreich fest aufgestellten Radargeräte zur Verkehrsüberwachung sind derzeit nicht verwendbar, schlicht, weil vergessen worden ist, ihre jährlich fällige Überprüfung auf Messgenauigkeit etc. durchzuführen. Eine gute Nachricht für Autofahrer? Nur vordergründig, denn entspannt kann man auch jetzt nicht an den Radarkästen vorbeidonnern, schließlich sind die zur Zeit nicht aktiven Geräte nicht von weitem als solche markiert und außerdem weiß niemand, ob bei der Auswertung der Ergebnisse der Geräte immer darauf geachtet wird, ob die überhaupt verwendet werden dürfen. Und was ist, wenn mobile Geräte gerade dort eingesetzt werden, wo man hofft, von den festen nicht behelligt zu werden?

(30% des radars laser inutilisables, in: SUD OUEST, 1. Juni 2010)

 

Obst und Gemüse aus eigenem Anbau

Mit der Einweihung der jardins de Louise (Gärten der Louise) sind bisher 8 Familien aus Lesparre dem  Traum von der Möglichkeit zur Selbstversorgung mit Obst und Gemüse aus eigenem Anbau nähergekommen. Die je 100 qm großen Gärten, die für 60 Euro pro Jahr zu mieten sind, liegen auf einem Gelände in der Nähe der RPA Louise-Michel in Lesparre. Dort wurden in den letzten Wochen schon Gartenhäuser aus Holz errichtet, es wurde gesät und gepflanzt und inzwischen lugen die ersten Salat- und andere Gemüsepflanzen aus den  Beeten und lassen auf gute Ernte hoffen. Die Gemeinde unterstützt das Projekt der Familiengärten, das neben der Unterstützung sozial schwächerer Familien den Respekt vor der Natur, generationenübergreifendes Zusammenleben und gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse fördern soll. Interessenten für die ersten 8 Gärten waren schnell gefunden. Initiativen zur Einrichtung von Familiengärten gibt es im Médoc bereits in Vendays-Montalivet, Eysines, Parempuyre und Blanquefort.

(Sylvaine Dubost, La fine fleur du jardin; in: SUD OUEST, 1. Juni 2010)

 

 

Juli 2010

Ungewissheit in Soulac

Die Besitzer des Appartementhauses Le Signal in Soulac, die in diesem Winter sehen mussten, dass der Abstand ihres Hauses zur Dünenkante gefährlich klein geworden ist, wissen immer noch nicht, wie es weitergehen soll. Sie können sehen, dass der Dünenstreifen, der ihr Haus vom Meer trennt, von zum Zeitpunkt der Erbauung in den 70er Jahren rund 100 m Metern auf weniger als 23 Meter geschrumpft ist. Dabei hat allein der Orkan Xynthia in einer einzigen Nacht 15 Meter weggerissen. Und jetzt ist noch damit zu rechnen, dass die seit den Winterstürmen sehr steile Dünenkante durch Wind und Wetter weiter zurückgedrängt werden wird.

Seit dem Winter laufen Verhandlungen zwischen den Eigentümern und der Stadtverwaltung von Soulac, aber bis jetzt ist noch nicht klar, ob und gegebenenfalls wie der Bau gerettet werden kann. Sollte es nicht möglich sein, mit der erforderlichen Sicherheit für die Bewohner das Haus aus seiner gefährdeten Situation zu befreien, ist denkbar, dass man die Besitzer aus einem staatlichen Fonds entschädigt und das Gebäude abträgt. Zunächst hofft man aber noch auf günstige Ergebnisse der in Bearbeitung befindlichen Gutachten.

(J. Lestage: L’immeuble du Signal proche du plongeon à Soulac, in : SUD OUEST, 31. Juli 2010)

 

Juilletistes gegen Aoûtiens

An diesem Wochenende kreuzen sich in Frankreich die Ströme der Juliurlauber (juilletistes)  und der Augusttouristen (aoûtiens). Damit stellt sich unter anderem die Frage, welcher Sommermonat im Jahre  2010 im Tourismusbereich der erfolgreichere werden wird.

In den letzten Jahren war es der August, während im Juli die Touristen weniger zahlreich kamen. Dabei waren von den Ausländern im Juli die Deutschen die zahlreichste Gruppe, während es im  August die Holländer waren.

In den französischen Urlaubsgebieten stellte man sich die Frage, ob es den typischen Juli- und den typischen Augusturlauber gibt. Viele der Befragten waren der Meinung, der Juliurlauber sei der ruhigere und angenehmere, aber auch der weniger unternehmungslustige und langweiligere. Die Augusturlauber seien anspruchsvoller, aber auch ungeduldiger und unruhiger. Auf Grund der schon bekannten, aber nicht befriedigenden Zahlen für den Juli 2010 hofft man, dass der August auch in diesem Jahr der Ferienmonat sein wird, der den Juli so übertrifft, dass am Ende doch mehr zufriedene als unzufriedene Gesichter in der Tourismusbranche zu sehen sein werden.

(Sébastien Jaime : Juliettistes contre Aoûtiens, in : SUDOUEST, 31. Juli 2010)

 

 

Staus ohne Ende

Am Wochenende, 31. Juli / 1. August, das in Frankreich als “schwarzes“ Wochenende für die Fahrten in die Feriengebiete und als „ rotes“ für die Rückkehrer eingestuft war, haben sich die pessimistischen Voraussagen bestätigt. Am Samstag wurden gegen 18.00h mehr als 500 km Staus und viele Streckenkilometer mit dichtem und verlangsamtem Verkehr gemeldet.

(Journée noire sur les routes, in: SUD OUEST, 31.Juli 2010)

 

Auskunft über die aktuelle Stausituation hier :

http://www.bison-fute.equipement.gouv.fr/diri/listeflashs.do

 

 

Erosion

Man weiß zwar, dass das Problem der Erosion an den Küsten des Médoc seit langem besteht und  den Küstenbewohnern noch lange Sorgen bereiten wird, doch gibt es Brennpunkte, an denen die Situation besonders bedrohlich ist.

Einer der am stärksten betroffenen Orts ist Lacanau-Océan. Dort macht man sich seit langem Gedanken darüber, wie dem offensichtlichen Schwinden des Strandes beizukommen ist. Bei Flut ist inzwischen kaum noch Raum, um ordentliche Badezonen einzurichten, von flutsicheren Liegeplätzen ganz zu schweigen. Der Befund ist eindeutig, aber schmerzhaft: der Ort ist zu nahe am Meer errichtet worden.

In der letzten Woche hat in Lacanau eine Zusammenkunft stattgefunden, an der neben dem Gemeinderat der Staat und die drei Départements des Südwestens beteiligt waren, die an den Atlantik grenzen. Drei Stationen, unter ihnen Lacanau sind ausgewählt worden, um als Pilotorte für den Kampf gegen die Erosion zu dienen.

In Lacanau hat das Meer in wenigen Jahrzehnten die Küste um 200 m zurückgedrängt. Heute greifen die Wellen bereits die letzte Dünenreihe an, die vor dem eigentlichen Ort liegt. Es ist mehr als deutlich, dass gehandelt werden muss, aber das ist so ziemlich die einzige unumstrittenen Tatsache für die Verantwortlichen. Bleibt abzuwarten, was wirklich beschlossen und umgesetzt wird.

(J. Lestage: Lacanau a mal à sa dune, in: SUD OUEST, 31. Juli 2010)

 

Seitensprung

Der fälschlich oft als Petit Train bezeichete Zug zwischen Soulac und Le Verdon müsste korrekt als Train touristique angesprochen werden, denn der Petit train ist ein in Soulac anzutreffende treckerbetriebenes Gefährt, das in den Strassen des Badeortes unterwegs ist.

Also der Train touristique hat schon wieder das getan, was er im letzen Jahr mehrfach geübt hat: Er ist am 14. Juli aus den Schienen gesprungen. Ein Passagier erlitt dabei leichte Verletzungen. Darauf hin wurde eine gründliche Untersuchung veranlasst, als deren Ergebnis sich herausstellte, dass der Zug weiter fahren darf. Immer schon vorsichtig und bloß nicht zu schnell. Der Bürgermeister von Le Verdon betont, man habe 500.000 Euro in die Sanierung des Zuges und seiner 7 km langen Strecke investiert, und man solle nicht nur Negatives über den Train touristique berichten, der fahre nun seit 25 Jahren. Man habe schon genug damit zu tun, dass das finanzielle Ergebnis dieser Saison nicht so ausfallen werde, dass man daraus Mittel für die weitere Instandsetzung des Bähnchens holen könnte. Wichtig sei jetzt, dass der Zug fahre. Langsam, aber sicher.

(J. Lestage: Le petit train en service, in: SUD OUEST, 30. Juli 2010)

 

 

Schluss mit Korkgeschmack

Jedermann weiß, dass ein Wein, der nach Korken schmeckt, kein Wein ist, der schmeckt. Man schätzt, das bisher rund 2% aller Weinflaschen diesen fatalen Geschmack in mehr oder weniger intensiver Form hatten. Aber man weiß inzwischen, woher dieser Geschmack kommt und dass man etwas dagegen tun kann. Verantwortlich für den unerwünschten Beigeschmack ist eine Substanz namens TCA (Trichloranisol). Die hat man  schon 1973 als verantwortlich für die fatale Geschmacksveränderung des Weins dingfest gemacht, aber es hat einige Jahre gedauert, bis man ein Gegenmittel gefunden hatte. Das Verfahren, das sich als wirksame Maßnahme zum Vertreiben des TCA erwies, besteht darin, mit einem genau definierten Druck Kohlendioxyd (CO2) in den Kork zu pressen. Mit dieser Prozedur kann der TCA-Anteil von Kork unter die Grenze gesenkt werden, die geschmacklich wahrnehmbar ist. Dennoch ist damit nur zu 99,9% die Sicherheit gegeben, dass es keine Geschmacksbeeinträchtigungen durch TCA gibt. Diese Substanz kann sich auch im Holz von Weinkellern befinden und von da aus ihren unerwünschten Einfluss auf den Wein haben.

(B. Béziat : Ce goût de bouchon traqué dans le liège, in : SUD OUEST, 30. Juli 2010)

 

 

Rückzieher

Die Stadt Straßburg ist aus den Vorbereitungen für die Fußball-EM 2016 ausgestiegen. Begründung: Von den Kosten für die Renovierung des Stadions in Höhe von insgesamt 160 Mio Euro müssten 130 Mio von der Stadt getragen werden, und das könne den Steuerzahlern nicht zugemutet werden.

In Bordeaux, das sich als Austragungsort für EM-Spiele beworben hat, werden die Kosten für den geplanten Stadionneubau auf 165 Mio veranschlagt, von den 100 Mio die Girondins, 45 Mio zu gleichen Teilen die Stadt Bordeaux, der Gemeindeverband Bordeaux (CUB) und der Conseil Général tragen. 20 Mio Euro soll der Staat dazulegen. Ob die Mittel tatsächlich bereitgestellt werden, ist noch nicht ausgemacht. Für die Ausrichtung der Europameisterschaft 2016 könnten sich damit Kompliaktionen ergeben. Jetzt sind nur noch 11 Städte als Austragungsorte im Rennen. Neun davon werden Ende Mai 2011 fest nominiert, zwei zu Reserveaustragungsorten ernannt. Und wenn Bordeaux auch aussteigt?

(Sudouest.fr/ AFP: Euro 2016 : Strasbourg n’est plus candidate,in: SUD OUEST, 29. Juli 2010)

 

Aussterbende Art

Gemeinhin wird nur bei Tieren und Pflanzen von aussterbenden Arten gesprochen, aber der Befund stellt sich auch im Wirtschaftsleben. So ist in Frankreich nur noch ein einziger Betrieb am Leben, der aus Naturkork Korken und andere Produkte aus diesem Rohstoff herstellt. Der Betrieb trägt den aussagekräftigen Namen Au Liégeur und liegt in Soustons im Département Landes. Dort werden auf 3300 m² Betriebsfläche alle denkbaren Produkte aus Kork hergestellt, weil nur durch das Eingehen auf die individuellsten Kundenwünsche das Überleben des Betriebs gesichert werden kann. Das frühere Kerngeschäft der Korkenproduktion spielt nur noch eine marginale Rolle. Naturkorken kommen inzwischen fix und fertig aus dem Ausland und brauchen nur noch gestempelt zu werden, bevor sie an die Abnehmer gehen. Der 1887 gegründete Betrieb war 1993 nahezu am Ende und konnte nur durch die Treue einiger Kunden und die Erweiterung der Produktpalette gerettet werden.

Einst war die Gegend um Soustons eine Hochburg der Korkenherstellung. Um 1900 wurden in Soustons 700 Arbeitsplätze in der Korkenproduktion gezählt. Heute sind bei Au Liégeur noch zehn Arbeitskräfte im Brot, die zumeist anderes als Korken herstellen.

Während früher ein großer Teil des Korkmaterials aus Frankreich kam und dort weitere Hunderte von Arbeitsplätzen sicherte, ist heute der Import des Rohkorkmaterials die Regel. Allerdings ist die Korkernte bei Korkeichen im Département Landes wieder zum Leben erweckt worden. Inzwischen werden dort 20 bis 40 Tonnen Rohkork jährlich von einheimischen Korkeichen gewonnen, von besonderer Qualität, wie die Produzenten betonen.

(B. Béziat: L’épopée du bouchon de liège, in: SUD OUEST, 27. Juli 2010)

 

 

Gedämpfte Töne

Die ersten Berichte der Tourismusbranche im Médoc über den bisherigen Verlauf der Sommersaison 2010 sind leicht eingetrübt. Nur 29% der Betriebe im Touristengeschäft sehen die Auslastung in der ersten Julihälfte als gut an, 65% stufen sie als mittelmäßig ein. Die Campingplatzbetreiber hingegen sind eher zufrieden, sie berichten über einen guten Julianfang.

Am Bassin von Arcachon ist die Zufriedenheit größer. Dort wird von 88% der Betriebe die Auslastung als gut oder besser als im Vorjahr eingestuft.

Alle sind sich aber darin einig, dass die Touristen weniger Geld ausgeben. Besonders die Franzosen geben sich kostenbewusst. Die Ausländer sind da weniger zugeknöpft, aber sie sind weniger zahlreich als in den Vorjahren, was besonders beim Anteil der deutsche Gäste auffällt.

(Une fréquentation moyenne début juillet, in: SUD OUEST, 27. Juli 2010)

 

 

Charme des Abwassers

Bislang stand das Abwasser nicht gerade hoch in der Gunst der Menschen, die es erzeugen. Das hat sich zumindest tendenziell geändert, seitdem man die verborgenen Qualitäten dieses Mediums entdeckt hat. Deutliches Beispiel dafür ist die derzeit noch laufende Umbauaktion am Sitz der Communauté urbaine de Bordeaux (CUB), wo erstmals in Bordeaux Energie in beträchtlichem Umfang aus einer bis dahin eher missachteten Quelle gewonnen werden soll. Das geht über Wärmetauscher, die dem Abwasser die Wärme entnehmen, die dasselbe nicht mehr braucht. Die Umbaukosten werden auf 1,5 Mrd Euro veranschlagt. Wenn sich das jetzt in Gang gebrachte Projekt bewährt, soll auf dieser Basis weiter geforscht und investiert werden. Bis 2020 hofft man in Bordeaux, die bisherigen Energiekosten zu halbieren, unter anderem durch die Nutzung der Wärme aus Abwasser.

(L. Bosdecher: Les égouts apportent beaucoup de chaleur, in SUD UEST, 26. Juli 2010)

 

 

Die Tour de France im Médoc

Am Sonntag war wieder Ruhe im Médoc. Die anstrengenden Tage vor der Zeitfahretappe der diesjährigen Tour von Bordeaux nach Pauillac waren vorbei. Seit Donnerstag hatten Autos und Wohnmobile Stoßstange an Stoßstange am Rand der  D2 geparkt. Die Betreiber einer Pizzeria an der Strecke lieferten am Freitagabend 183 Pizzas, doppelt so viele wie normalerweise an diesem Wochentag. In den Durchfahrtsorten mussten die Gemeindeverwaltungen für Sondereinsätze der Polizei und der Notärzte sorgen, für die Bereitstellung öffentlicher Toiletten und für Extra-Einsätze der Müllabfuhr. Am Sonntag war dann alles wie gewohnt: die Straßen und Plätze leerten sich, der Müll war weggeräumt.

Das mit großen Erwartungen ersehnte Ereignis war vorbei. Es waren viele Zuschauer gekommen. Die Hoffnungen, dass Restaurants und Geschäfte großen Gewinn machen würden, erfüllten sich nicht. Die Fernsehanstalten beschränkten sich weitgehend auf die Übertragung des Zeitfahrens, die Schönheiten der Region, in der es stattfand,  wurden nur wenig präsentiert. Den Médocains wird in Erinnerung bleiben: Es war der Tag, als die Tour de France durchs Médoc kam!

(Luis Le Cor, La part du roi, route des châteaux, in : SUD OUEST, 26. Juli 2010)

 

Erinnerungen an 60 Jahre CHM

Die heute 99jährige Christiane Lecocq ist das letzte noch lebende Gründungsmitglied des CHM in Montalivet. Sie machte erste Bekanntschaft mit dem Naturismus im Jahr 1932, als sie in einem Sportverein in Lille erlebte, dass man sich unbekleidet sportlich betätigte. Mit ihrem Mann Albert Lecocq lernte sie mehrere Vereine kennen und schätzen, die sich dem Naturismus verschrieben hatten. 1949 fanden sie dann am Atlantik ein Gelände, wo man einen naturistischen Club eröffnen konnte. Ein Bekannter nannte ihnen Montalivet. Sie überwanden bürokratische Hindernisse, fanden Unterstützer und konnten 1950 einen Vertrag für das CHM mit der Gemeinde unterzeichnen. Das Gelände, auf das sich der Pachtvertrag bezog, war von einem Waldbrand verwüstet worden, und zu den Leistungen, die die ersten Pächter übernommen hatten, gehörte das Aufräumen und Wiederbeleben des ehemaligen Waldes. Wegen der Asche auf dem Boden wurden die ersten CHM-Bewohner spasshaft pieds noirs (Schwarzfüsse) genannt, zu einer Zeit, als man noch nicht an die Algerienrückkehrer dachte, die später als pieds noirs bezeichnet wurden. Das Centre Naturiste Hélio Marin begann mit 3 oder 4 kleinen Bungalows ohne viel Komfort. Der Anfang war schwer, aber wenn man von einer Idee beseelt ist,  überwindet man viele Schwierigkeiten. Die ersten  Naturisten trugen einen Slip, waren Vegetarier und es wurde weder geraucht noch Alkohol getrunken. Man achtete auf gesunde Ernährung mit viel Gemüse und das ist heute noch so, nur nennt man es jetzt Bio und es ist teuer!.

(Lyne Llobell, Christiane Lecocq in: SUDOUEST; 22. Juli 2010)

 

Contador zum Dritten

Wie erwartet brachte der Spanier Alberto Contador seinen Vorsprung von 38 Sekunden über die letzte Etappe der Tour de France. Im Sprint dieser Etappe gewann zwar erneut Mark Cavendish, was jedoch für das Gesamtergebnis keinerlei Folgen hatte. Zweiter des Gesamtklassements wurde Andy Schleck mit einem Rückstand von 39 Sekunden.

(AFP : L’étape les Champs-Elysées à Cavendish, le Tour de France à Contador, in SUD OUEST, 25. Juli 210)

 

Wenig Unruhe

Die 34. Sitzung der UNESCO-Kommission, die sich um das Weltkulturerbe kümmert, wurde soeben in Brasilia eröffnet. Auf der Tagesordnung steht auch die Entscheidung über die neue Brücke Bacalan-Bastide in Bordeaux, oder, besser gesagt, die Frage ob nach Ernennung der Hafenlandschaft von Bordeaux zum Weltkulturerbe dieser Status wegen des Brückenprojekts aberkannt wird.

Die Stadtväter von Bordeaux, für die der Brückenbau eine höchst wichtige Angelegenheit ist, haben inzwischen signalisiert, dass sie an ihren Planungen festhalten.

(D. Delaage, Pont Bacalan-Bastide et label Unesco : les Bordelais sont sereins,. In : SUD OUEST, 25. Juli 2010)

 

 

 

Contador vor drittem Tour-Sieg

Nach der Zeitfahretappe vom 24.Juli mit Ziel in Pauillac hat der Träger des gelben Trikots seinen Vorsprung auf den Gesamtzweiten Andy Schleck auf 39 Sekunden vergrößern können. Da traditionsgemäß auf der letzten Etappe mit Ziel in Paris kein Träger des gelben Trikots mehr attackiert wird, ist die Tour 2010 damit wohl entschieden. Fader Beigeschmack diesmal: der Vorsprung von Contador auf Schleck entspricht ziemlich genau der Zeit, die Schleck durch einen technischen Defekt in den Pyrenäen verloren hatte und von dem Contador profitiert hatte, um seinem stärksten Konkurrenten wichtige Sekunden abzunehmen.

(UM 24. Juli 2010)

Strafe

Laurent Blanc, der neue Trainer der französischen Fussball-Nationalmannschaft macht kurzen Prozess. Für das nächste Länderspiel in Norwegen am 11. August wird keiner der 23 WM-Spieler berufen, die in dem „bus de la honte“ („Bus der Schande“) gesessen und das Training verweigert hatten, nachdem ein Stürmer wegen grober Beleidigung des Trainers nach Hause geschickt worden war. Fatal wäre es allerdings, wenn die Mannschaft, die am 11. August auflaufen wird, gegen die Norweger völlig unter die Räder geriete und damit demonstriert würde, dass ohne die WM-Teilnehmer doch nichts geht. Für den Trainer und die Gesperrten steht also einiges auf dem Spiel.  

(Th. Vautrat: Laurent Blanc punit les Mondialistes, in : SUD OUEST, 24. Juli 2010)

 

 

Ruhe vor dem Sturm ?

Am 23. Juli zur Mittagsstunde verkündeten die Lautsprecher in den Strassen von Pauillac, Etappenziel der diesjährigen Tour de France am 24.Juli, die Festlichkeiten seien eröffnet. Anders als erwartet gab es zwar schon eine ganze Reihe Gäste, aber noch nicht das erwartete (und erhoffte) Gedränge. Vielleicht lag die Ursache dafür  bei dem wenig verheißungsvollen Wetter. An dem, was Weingüter und Gastronomie aufgeboten hatten, um die Anwesenden mit Speis du Trank zu verwöhnen kann es jedenfalls nicht gelegen haben.

(S. Jaime : La ville d’étape festoie depuis hier, in : SUD OUEST, 24, Juli 2010)

 

 

Die Tour in Bordeaux

Bordeaux war am 23. Juli mal wieder Etappenziel der Tour de France. Für die Zuschauer bedeutete dies stundenlanges Warten auf ein wenige Minuten dauerndes Spektakel. Etwas weniger als acht Minuten brauchte das Feld der Radrennfahrer von der barrière de Toulouse bis zur Ziellinie auf den Quais. Der Stimmung zu beiden Seiten der Rennstrecke tat dies keinen Abbruch, die Zeichen standen auf Volksfest, wie meist in Etappenorten der Tour de France. Damit alles glatt ging waren die Strassen, auf denen die Radfahrer dem Zielstrich entgegenstreben sollten, seit neun Uhr am Morgen für den Verkehr gesperrt, nicht zur Freude aller Bewohner der Stadt an der Garone.

(H. Mathurin : Le Tour à Bordeaux comme on l’aime, in. SUD OUEST, 24. Juli 2010)

 

Umfrage

Der SUD OUEST wollte wissen, wie im Südwesten Frankreichs der Durchzug der Tour de France aufgenommen und bewertet wird. Danach sind 36,7% der Befragten davon angetan, dass die Tour-Caravane nahe von ihnen durchzieht. 24,3% finden das Ereignis nett, stellen aber fest, dass dadurch der Straßenverkehr auf den Kopf gestellt werde. Und die mit 39% größte Gruppe lässt alles kalt, was mit der Tour de France zu tun hat.

(Qu’est-ce que vous inspire le passage du Tour de France dans la région ?, in : SUD OUEST, 23. Juli 2010)

 

Misswahl

Es ist bis heute noch kein seriöses wissenschaftliches Verfahren entwickelt worden, mit dem festgestellt werden kann, ob die Wahlen zur Miss X oder Y notwendig oder nützlich sind. Nützlich sind sie aber offenbar den Medien, oder zumindest einem bestimmten Segment davon. Dies gilt besonders dann, wenn schon im Vorfeld richtig was los ist, wie jetzt bei den Wahlen zur Miss Médoc. Da streiten sich nämlich zwei Veranstalterinnen, die einst ganz gut miteinander auskamen, erbittert darum, welche Miss denn nun die rechte Miss Médoc sein wird. Ausgetragen wird die doppelte Miss-Kür in Soulac und in Lesparre. Am 22. Juli steigt  in Soulac die « gala Miss France » und einen Monat später, am 22. August,  in Lesparre die « gala Miss Médoc ». Ach so, wir entdecken noch eine Gruppe, für die das doppelte Miss-Geschehen etwas hergeben wird: diejenigen, die gewohnheitsmäßig auf solche Veranstaltungen gehen. Die können das jetzt bei kurzen Wegen zweimal tun. Praktisch.

(S. Jaime: Guerre des Miss dans le Médoc,  in: SUD OUEST, 22. Juli, 2010)

 

 

Badeunfall

Am Abend des 20. Juli sind in Hourtin gegen 21.20h vier Schwimmer in eine lebensbedrohliche Situation geraten. Nur dem schnellen Einsatz von zufällig noch in der Nähe befindlichen Rettungsschwimmern und der Intervention des Rettungshubschraubers ist es zu verdanken, dass drei der Badenden gerettet werden konnten, für den vierten kam die Hilfe zu spät.

Die Badenden hatten sich bei kräftiger Brandung weit nach dem Ende der Strandaufsicht ins Wasser begeben und waren von einer baïne erfasst und ins Meer gezogen worden.

Der Chef der Rettungskräfte in Hourtin appelliert noch einmal eindringlich an alle Strandbesucher, nur an bewachten Strandabschnitten ins Wasser zu gehen, was automatisch heißt: nur zu den Dienstzeiten der Rettungskräfte. Immer wieder komme es zu Unfällen mit baïnes, deren Gefährlichkeit wohl nur der einschätzen könne, der schon einmal von einer solchen Strömung erfasst worden sei. 

(R. Boivinet / S. Jaime : Hourtin (33) : une noyade malgré la chaîne de solidarité, in: SUD OUEST, 22.Juli 2010)

Anmerkung der Redaktion : Wir verweisen (wie bereits vorgesterrn) noch einmal auf unsere Seite mit Hinweisen und Erläuterungen zum Baden im Atlantik, wo auch das Wesen der baïnes erklärt wird. Klicken Sie hier.

 

Alles im grünen Bereich

Die Vorbereitungen für das größte französische Pfadfindertreffen in Cussac Fort-Médoc vom 26. bis 30.Juli 2010 sind durch den Einsatz von 250 französischen Pfadfindern und vielen Handwerkern und freiwilligen Helfern beendet. Ungefähr 3 km elektrische Leitungen  wurden in 12.000 Montagestunden  verlegt, 80.000 Mahlzeiten wurden vorbereitet, 200.000 Liter Wasser verbraucht, um 10.000 Pfadindern im Alter von 14 bis 17 Jahren 5 Tage lang einen Aufenthalt zu bieten, durch den sie das Medoc als eine Gegend kennenlernen, in der man umweltbewusst lebt und die wiederholt  zu besuchen sich lohnt. Die jungen Leute werden getreu dem Motto des Umweltschutzes mit der Bahn, mit Fahrrädern, Rollern, Rollschuhen, Montgolfieren, Kanus oder sogar mit einem rollenden Sofa anreisen.

(Sébastian Jaime, Un camp de 10.000 scouts, in: SUD OUEST; 21. Juli 2010)

 

Bridgeturnier

Das mit der Unterstützung mehrerer Weinschlösser des Médoc ( Vieux Château Landon, Château Doyac und  Château Listran) in Soulac  veranstaltete Ferienbridgeturnier lockte in diesem Sommer so viele Gäste an, dass an 14 Tischen gespielt werden konnte. Alle Bridgefreunde können  sich schon auf das Turnier „Open les vins“ am 22. August 2010 im Palais des Congrès freuen, für das 50 Spieltische erwartet werden..

(Maguy Caporal, Les châteaux jouent leurs cartes, in:SUDOUEST, 21. Juli2010)

 

Hubschraubereinsätze

Am letzten Wochenende haben Rettungsschwimmer bei Le Porge einen Mann aus dem Wasser gezogen, der außerhalb der bewachten Zonen in Not geraten war. Er konnte nach einem Herzstillstand vom Notarzt des Rettungshubschraubers Dragon 33 wieder belebt werden.

Allein am Sonntag hatte der Hubschrauber 18 Rettungseinsätze, bei denen mit dem Rettungsgerät in Not geratene Badegäste aus dem Wasser geholt wurden. Weitere 12 Badegäste wurden in demselben Zeitraum von am Strand stationierten Rettungskräften in Sicherheit gebracht.

(Un nageur réanimé par les secours, in: SUD OUEST, 20. Juli 2010)

 

Anmerkung der Redaktion: Wir haben einen Rettungsschwimmer interviewt und uns von ihm erklären lassen, woran die Experten erkennen, dass sie rote Fahnen aufstellen müssen. Wenn Sie wissen wollen, was wir erfahren haben, dann klicken Sie hier.

 

Wie zuhause

An der Place centrale in Cussac wurde ein Restaurant mit dem vielversprechenden Namen „Comme à la maison“ (wie zuhause ) eröffnet. Die jungen Wirtsleute möchten dem Namen ihres Lokals entsprechend von den Gästen mit ihren Vornamen Sylvie und Christophe angesprochen werden. Sie bieten ein Mittagsmenu für 13 Euro an, man kann à la carte essen und das Essen auch mitnehmen.  Am Nachmittag werden Tee und Kaffee serviert. Die Gäste kommen zur Freude der Betreiber zahlreich. Das I-Tüpfelchen des Angebots: Abends ermöglicht ein großer Bildschirm Karaokevorstellungen oder Übertragungen sportlicher Wettkämpfe. Gäste, die den SUDOUEST-Artikel über das Lokal mitbringen, erhalten 10% Rabatt auf das, was sie verzehren.

(Gérard Fricke, Reçus à domicile, in: SUDOUEST, 20. Juli 2010)

 

Europäische Union in Aktion

Seit Mitte Juli 2010 unterstützen ein deutscher und ein holländischer Polizeibeamter, beide Freiwillige, ihre französischen Kolleg/inn/en in der Gironde bei ihrer Arbeit in den Seebädern im Sinn der europäischen Verträge. Der Einsatz der beiden Polizisten ist nicht reduziert auf Übersetzungsaufträge, ihre Kenntnis und Verbindungen sind wichtig bei der Aufklärung von Delikten, in die Ausländer verwickelt sind, was im Sommer immerhin auf 5% der anstehenden Fälle zutrifft.

(Une coopération bienvenue, in: SUDOUEST; 20. Juli 2010)

 

Waldbrand II

Der Waldbrand an der avenue de Grande-Bretagne in Montalivet am 19. Juli, über den wir schon kurz berichtet haben, hat eine Fläche von 4000 m² Wald zerstört. Feuerwehren aus Vendays, Soulac, Le Verdon und Hourtin waren mit 23 Feuerwehrleuten im Einsatz. Kurz vor Ausbruch des Brandes sind zwei Gestalten gesichtet worden, deren Verhalten auffällig war. Es laufen polizeiliche Ermittlungen.

(4000m² partent en fumée, in SUD OUEST, 20. Juli 2010)

 

Waldbrand

Am späten Nachmittag des 19.Juli 2010 brach am südlichen Ortsrand von Monatlivet ein Waldbrand aus. Der entschlossene Einsatz der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres. Gegen 18.00h war der Brand eingedämmt und unter Kontrolle.

(W. H. 19. Juli 2010)

Anmerkung der Redaktion: Bilder zu diesem Brand in der Monta-Ecke. Klicken Sie hier.

 

 

Selber fliegen ist noch schöner

Wer prüfen will, ob diese Aussage ihre Berechtigung hat, kann dies auf dem Flugfeld von Montalivet in diesem Sommer ohne große Mühen in die Tat umsetzen. Das geht, weil dort eine junge Fluglehrerein die Schulung der Pilotenaspiraten übernommen hat und dies mit offensichtlichem Geschick. Geschult wird auf einer vereinseigenen einmotorigen Maschine vom Typ Robin DR 300. Der derzeit jüngste Flugschüler zählt gerade mal 14 Jahre. Er will mit der Ausbildung in Montalivet seinem Berufsziel näherkommen: Jagdflieger. Bis dahin hat es noch etwas Zeit, aber man kann ja nie früh genug anfangen.

(J.Lestage, Tout un été dans le ciel, in SUD OUEST, 19. Juli 2010)

 

Castillon 1453

In Belvès-de-Castillon, zu Füßen des Château de Castegens, hat am 16. Juli dieses Jahres mit großem Aufwand an Darstellern, Pferden und Requisiten die erste der diesjährigen Erinnerungsfeiern an die Schlacht von Castillon stattgefunden, die den Hundertjährigen Krieg zwischen englischen Plantagenets und französischen Valois beendete. Da es einige wesentliche Unterschiede gibt zwischen der heutigen Neuauflage und der Originalschlacht, kann man über die diesjährige Veranstaltung entspannt berichten. Erster wichtiger Unterschied: heute kommt keiner von den Teilnehmern zu Schaden. Beweis: alle nehmen an den folgenden acht Wiederholungen des Spektakels teil. Weiter: alle heutigen Teilnehmer sind Freiwillige, ihre historischen Vorbilder waren es nicht. Und weiter: Die heutigen Darsteller respektieren die Grenzen zwischen Mein und Dein, was die Vorbilder nur dann taten, wenn es sich für sie lohnte, also eigentlich nie.

Weitere Veranstaltungen: 30. und 31. Juli, 5., 6., 7., 12., 13., 14. August am Château de Castegens in Belvès-de-Castillon. Eintritt: Erwachsene 20 Euro, Kinder von 5 bis 12 Jahren: 9 Euro, Kinder unter 5 Jahren gratis. Buvette und Sandwiches gibt es vor Ort ab 19.30h. Mahlzeiten mit Sitzgelegenheiten in der auberge médiévale: Erwachsene 15 Euro, Kinder 7,50 Euro

Auskünfte: tel. 05.57.40.14.53

Internet: http://www.batailledecastillon.com/

(UM, 18. Juli 2010, Termine: SUD OUEST, 18. Juli 2010

Anmerkung der Redaktion:

Mehr zum Jahr 1453 in unserer Rubrik Geschichte des Médoc: Castillon 1453. Klicken Sie hier.

 

Tür zur Vorgeschichte

In Les Eyzies wird am 24. Juli 2010  das neue Empfangszentrum eröffnet, das die besondere Position des Vézèretals als Wiege der Vorgeschichte bekräftigen soll. Besucher aus aller Welt kommen hierher, weil sie ihre Wurzeln kennenlernen  möchten. Um das noch intensiver als bisher zu ermöglichen, beschloss der Conseil Général de Dordogne, zusätzlich zu dem sehr gut ausgestatteten Museum  für Vorgeschichte in Les Eyzies für 12 Millionen Euro ein Empfangszentrum errichten zu lassen, das alle Fragen der Vorgeschichte behandelt und das 3-sprachig (Französisch, Englisch, Spanisch) Erläuterungen gibt. Der Eintritt in diese Einrichtung, die täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist, ist frei.

(Hervé Hassain, La porte de la Préhistoire, in : SUDOUEST, 18. Juli 2010)

 

Vensac-Plage / der Strand von Vensac

Wenn von Vensac gesprochen wird, einem Ort mit  750 Einwohnern, denkt man meist an einen rund ein Dutzend Kilometer vom Meer entfernten Flecken, der nicht gerade viel an Bademöglichkeiten zu bieten hat. Dass das falsch ist, merkt man, wenn man von Euronat nach Montalivet gelangen will, denn das geht nur über den Boden von Vensac. Zur Gemeinde Vensac gehört ein 2 km langer Sandstrand, der nach dem Willen der Gemeindeverwaltung naturbelassen ist und bleiben soll. Eine bis 2003 durchgeführte Strandbewachung wurde aus Kostengründen aufgegeben. Seither herrscht an diesem Strand offiziell Badeverbot wegen der zum Teil gefährlichen Strömungen. Ein Verbot, das aber faktisch nicht beachtet wird. Dafür wird die in der Kriegszeit von den deutschen Besatzern errichtete Betonpiste intensiv als Parkstreifen genutzt. Das Parken ist dort tagsüber erlaubt, verboten jedoch in der Zeit von Mitternacht bis 6.00h am Morgen. Das Verbot sollte unbedingt beachtet werden, da nächtliche Polizeikontrollen in der Regel einen unerfreulichen Verlauf nehmen. Der Dünenstreifen der Gemeinde Vensac ist bis auf eine kleine Ausnahme im Besitz des Conservatoire du littoral.

(S. Jaime: Vensac a aussi sa plage, in: SUD OUEST, 17. Juli 2010)

 

 

Kehrt der Lachs zurück?

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in allen großen Flüssen Südwestfrankreichs Lachse, die dann aber verschwanden, weil ihnen ihre natürlichen Lebensbedingungen und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wanderung durch den Bau von Dämmen und Talsperren genommen wurden. Inzwischen wurden Rinnen und Schwellen angelegt, um ihnen die Wanderung zu erleichtern, und man versucht, in der Dordogne und der Garonne Lachse aus Aufzuchtstationen anzusiedeln. Ob diese Versuche von Erfolg gekrönt sein werden,  ist noch nicht sicher, da die Klimaveränderungen und insbesondere die Wassererwärmung große Hindernisse sind. Die Lachse suchen die großen Bassins (Arcachon, Adour) nicht mehr auf, da das Wasser dort für sie im Sommer viel zu warm wird. In den Flüssen ist es nicht anders. 2003 wurde das Wasser der Garonne 29 Grad heiß, was die Tiere erschöpft und sie ihre Wanderung abbrechen lässt. Wildlachs aus Südfrankreich wird also vorerst ein Traum bleiben und die Verbraucher müssen sich mit Lachs von den Lachsfarmen in Norwegen, Schottland und in Canada begnügen. Dabei können Sie aber davon träumen, das es eines Tages vielleicht doch wieder wild gefangenen Lachs aus den Flüssen Südwestfrankreichs geben könnte.

(Thierry Magnol, Le saumon revient sans se presser, in: SUD OUEST, 17. Juli 2010)

Käferalarm

In den vom Orkan Klaus verwüsteten Waldgebieten im Südwesten Frankreichs droht nach den direkt durch den Sturm verursachten Schäden durch entwurzelte Bäume eine neue Schadenswelle, diesmal versursacht durch massiven Borkenkäferbefall. Einziges wirklich wirksames Gegenmittel ist das totale Abholzen befallener Waldbestände, eine Maßnahme, die den schon durch Klaus geschädigten Waldbesitzern nicht sympathisch ist. Man schätzt, dass schon jetzt 1,5 Mio Kubikmeter Holz befallen sind. Wieviel noch dazu kommt, weiß niemand. Im Sommer vermehren sich die Schädlinge zudem noch schneller als sonst. Während sie im Frühjahr sechs Wochen brauchten, um eine neue Generation hervorzubringen, sind es jetzt weniger als vier.

(J. Ripoche: Un nouveau fléau frappe la forêt, in : SUD OUEST, 17. Juli 2010)

 

Einwohnerzahl Grayan

Die Gemeinde Grayan-et-L’Hôpital zählte nach Angaben der Mairie bei der Zählung 2005 1.028 Einwohner.

Nach den ersten Ergebnissen der Zählung 2009 ist, ebenfalls nach den Angaben der Mairie, die Einwohnerzahl angestiegen auf mehr als 1200 Personen.

Die offiziellen Zahlen des Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE) sind nicht ganz so optimistisch. Interessant ist aber ein längerfristiger Überblick über die Bevölkerungsentwicklung des Ortes.

Bevölkerungszahlen für Grayan:

1793: 538                                1861: 955                                1921: 650

1800: 680                                1866: 972                                1926: 658

1806: 769                                1872: 899                                1931: 628

1821: 966                                1881: 811                                1936: 600

1831: 1025                              1886: 901                                1946: 528

1836: 1009                              1891: 879                                1954: 513

1841: 915                                1896: 854                                1962: 543

1846: 969                                1901: 769                                1968: 508

1851: 922                                1906: 788                                1975: 534

1856: 942                                1911: 720                                1982: 553

                                                                                                1990: 617

                                                                                                1999: 728

                                                                                                2005: 966

 

Es fällt auf, dass der höchste Stand der Bevölkerung im Jahre 1831 mit 1025 Einwohnern zu verzeichnen war. Danach ist die Zahl der Einwohner mit Schwankungen gesunken bis zum Jahr 1968, dem absoluten Tiefpunkt mit 508 Einwohnern. Erst danach hat sich ein Aufwärtstrend abgezeichnet, der bis in die Gegenwart reicht. Die Erklärung für den Bevölkerungsrückgang  ist eindeutig in der wenig entwickelten Wirtschaftsstruktur des nördlichen Médoc zu suchen. Neue und belebende Impulse kamen erst durch den Tourismus seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Für die Wohnbevölkerung von Grayan spielte dabei das Euronat-Gelände, das einen regelrechten neuen Ortsteil von Grayan darstellt, eine nicht zu unterschätzende Rolle, zumal in Euronat inzwischen mehr als 100 ganzjährige Einwohner mit erstem Wohnsitz zu verzeichnen sind.

Die Tatsache, dass die von der Gemeinde genannten Zahlen und die Angaben des INSEE nicht deckungsgleich sind, ist erstaunlich, aber vielleicht zu erklären aus dem Umstand, dass es für die Gemeinde vorteilhaft ist, mehr als 1000 Einwohner zu haben. Dadurch steigt der Zufluss an staatlichen Mitteln für den Gemeindehaushalt, und, sicher nicht ganz unwichtig, die Vergütungen für den Bürgermeister und die Mitglieder des Gemeinderates werden, wenn auch nicht spektakulär, angehoben.

Für die Angaben der Gemeinde Grayan, vgl.:

http://www.grayan.fr/pdf/conseil%2014-06-10.pdf

Für die Zahlen des INSEE vgl.:

http://www.annuaire-mairie.fr/statistique-grayan-et-l-hopital.html#evo_pop

(UM, 17. Juli 2010)

Gipfel im  Département Gironde

Wer hoch hinaus will, ist im Département Gironde gut dran, zumindest dann, wenn man es auf Wassertürme abgesehen hat. In der  Südgironde gibt es eine Anzahl besonders hoher châteaux d’eau: in Captieux (130 m), in Cazalis (126 m), in Lavazan (118m). Der höchste Wasserturm des Départements steht mit 166 m Höhe in Cours-les-Bains, das auch durch  seine eisenhaltige Thermalquelle bekannt ist.

(Denis Lherm, Le plus haut, c’est Cours, in: SUDOUEST,15. Juli 2010)

 

 

Sicherheit zur  Ferienzeit

In Soulac ist man schon immer besorgt um das Wohl der Gäste gewesen.  Für 2010 wurden von der Gemeinde zusätzlich zur Feuerwehr und zur Polizeibrigade des Ortes 4 Mediateure (Vermittler)eingestellt, die überall im Ort, wenn es nötig ist,  für Ruhe sorgen sollen, die Jugendlichen die Gefahren erläutern, , die durch  Alkohol- und Drogenkonsum entstehen können und  die gemeinsam mit der Polizei Menschen in Notsituationen helfen. Die Sicherheit auf den vier zu Soulac gehörenden Stränden wird gewährleistet durch 36 Rettungsschwimmer. Voraussetzung für die persönliche Sicherheit ist aber immer, dass sich alle Menschen an die gesetzlichen Regeln halten und vernunftgesteuert handeln.

(Maguy Caporal, La saison estivale sous surveillance, in: SUDOUEST, 15. Juli 2010)

 

Havarie im Hafen

Das in Bordeaux beheimatete Ausflugsschiff Ville de Bordeaux hat am Abend des 14. Juli bei seiner Rückkehr an den angestammten Liegeplatz am Quai des Chartrons mit etwas zuviel Schwung angelegt, Absperrgitter durch die Luft gewirbelt und sich selbst Beulen geholt. Personen sind nicht zu Schaden gekommen, weil sich das Malheur für alle am Ufer Stehenden erkennbar abzeichnete und die Umstehenden zur Seite springen konnten, bevor sie von Absperrgittern hätten getroffen werden können. Der Kapitän erklärte, es habe ein Problem mit der Ruderanlage gegeben. Im übrigen seien aber die Blessuren des Schiffs nicht schwerwiegend. Die nächsten Ausflugstouren sollen planmäßig stattfinden.

(S. Petitjean: Le bateau „Ville de Bordeaux“ rate son accostage et percute le quai, in: SUD OUEST, 15. Juli 2010)

 

 

Île de Patiras

Um die vor Pauillac in der Gironde liegende Insel Patiras ranken sich viele Legenden und Mythen, die bei näherem Hinsehen einer seriösen Überprüfung nicht standhalten. Dass man jetzt mehr und vor allem Gesichertes weiss, ist im wesentlichen das Verdienst eines jetzt erscheinenden Buches zur Geschichte dieser Insel, das nach eingehenden Studien entstanden ist. Der Autor, Michel Aka, hat bei seinen dreijährigen Recherchen kein Archiv ausgelassen, in dem Materialien zur Geschichte von Patiras vermutet werden konnten. Herausgekommen ist ein Buch, das seine Aussagen sorgfältig abgesichert präsentiert und vielfach mit Faksimiles einschlägiger Quellen anreichert.

Michel Aka: Une île de l’estuaire, 22. Euro.

(R. Piquemal : Ile de Patiras : sa véritable histoire, in SUD OUEST, 15. Juli 2010)

 

Nicht verwechseln

In Soulac gibt es zur Zeit einen Petit Train, der, gezogen von einem lokomotivmäßig maskierten Trecker, durch die Straßen tuckert und es gibt einen Train Touristique, den PGVS (Pointe de Grave – le Verdon- Soulac.

Der Petit Train zieht seine Kreise zwischen den Endstationen an der Strandstraße und am Parkplatz les Arros, wo auch der Train Touristique startet.  Montags und Donnerstags kann man im Juli und August von 17.45 bis 18.45 mit dem Petit Train eine kommentierte Besichtigungstour durch Soulac machen (Erwachsene 7 Euro, Kinder 6 Euro, gratis für Kinder unter sechs Jahren).

Der Train Touristique verkehrt im Juli und August täglich. Momentan ruht der Verkehr jedoch wegen einer kleinen Betriebsstörung, die zum Sonntag, dem 18. Juli behoben sein soll. (Fahrplan und Fahrpreise bei uns auf dem Schwarzen Brett).

(UM, 15. Juli 2010)

 

 

 

Fernsehstar Schildkröte

Im französischen Fernsehen wird es demnächst kleine Filme, Länge nur eine Minute, geben, in denen bedrohte Tierarten vorgestellt werden. Einer dieser Filme ist in Le Haillan gedreht worden, wo es eine Station gibt, in der Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) beobachtet, studiert und gehegt werden. Das Programm zum Schutz dieser Tiere, die in der Anfangsphase nur noch an 40 Stellen in Aquitanien heimisch waren, hat seine Früchte  getragen. Nunmehr gibt es wieder über tausend Orte, an denen Sumpfschildkröten in Aquitanien leben. Die Schutzmaßnahmen für die Schildkröten haben außerdem einen sogenannten Regenschirmeffekt, da sie auch anderen Tieren zugute kommen, die ähnliche Lebensräume bewohnen wie die Schildkröten.  

(H. Pons, La Cistude star de la télé, in : SUD OUEST, 14. Juli 2010)

 

Kaviar aus Garonne und Dordogne?

Es gibt ihn noch, den europäischen Stör, wenn auch vorerst noch bedroht und selten. Er ist ein faszinierender Fisch, der  mehr als 50 Jahre alt,  3 Meter lang und 50 Kilo schwer werden kann. Aus den meisten europäischen Flüssen ist er inzwischen verschwunden, aber er lebt noch in vereinzelten Exemplaren in der Garonne und in der Dordogne. Allerdings hat man seit 1994  kaum  Vermehrung des Störs in Freiheit registrieren können. Die Pläne, den Stör unter Naturschutz zu stellen, gehen bis 1975 zurück und seit 1982 besteht ein allgemeines Fangverbot für diesen bemerkenswerten Fisch. Um der Natur zu helfen, wurde in Saint-Seurin-sur-l’Isle eine Aufzuchtstation eingerichtet. 2007 konnten erstmals kleine Störe in die Freiheit entlassen werden. Ein Reproduktionszyklus dauert bei Stören 12 bis 15 Jahre. Daher muss man noch etwas warten, bis man mit Sicherheit sagen kann, dass die Rettung des europäischen Störs gelungen ist. Inzwischen sind die 2007 ausgesetzten Störe etwa 75 cm groß, sie gehen auf Wanderung und im Alter on 3 bis 7 Jahren werden sie sich auf den Weg in die Nordmeere Europas machen. Wenn alles gut verläuft, werden nach dem Erreichen der Geschlechtsreife die ersten Jungstöre im Frühsommer 2011 wieder in die Garonne oder die Dordogne zurückkommen und dann hoffentlich das tun, was zur Erhaltung ihrer Art dringend erforderlich ist.

(Thierry Magnol, Il faut sauver le poisson à caviar, in : SUDOUEST, 14.Juli2010)

 

 

 

 

Bio-Produkte

In Hourtin wurde Harnico vert,ein Bio-Laden, eröffnet, der zeigt, dass auch im Médoc den Produkten aus dieser Linie mehr und mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Das, was in diesem zu 100% auf Bio-Erzeugnisse ausgerichteten Laden angeboten wird, stammt jedoch zum allergrößten Teil von Lieferanten, die nicht im Médoc ansässig sind. Fast einzige Ausnahme sind Salate, Auberginen, Bohnen, und Gewürzkräuter, die  von einer Produzentin aus Saint-Vivien kommen. Bei den Kunden tun sich vor allem Deutsche hervor, für die Bio-Produkte einen höheren Stellenwert haben als bei der französischen Klientel, bei der sich gleichwohl ein langsamer Wandel der Einstellungen bemerken lässt.

Im Weinbau wird versucht, Bio-Standards einzuführen, was jedoch angesichts der klimatischen Gegebenheiten nur teilweise gelingt. Dazu kommt, dass Bio-Wein teurer herzustellen ist. Die Erlöse liegen um rund 20% unter den Werten bei konventionellem Anbau.

(S. Jaime : Croissance tranquille pour le bio, in: SUD OUEST, 13. Juli 2010)

 

 

Wenig Resonanz

Trotz intensiver Vorbereitungen der Organisatoren und trotz eines attraktiven Aufgebots von Jazzbands ist der erwartete große  Zustrom zum fünfzehnten Jazzfestival in Lesparre  ausgeblieben. Dennoch laufen die Vorbereitungen für das Winterkonzert von LM Jazz wie geplant. Ein genaues Datum liegt noch nicht fest. Wahrscheinlich wird ein Termin im Dezember festgelegt.

(S. Dubost: Le festival de jazz boudé, in: SUD OUEST, 12. Juli 2010)

 

Vorsicht

Im Département Gironde hat es im vergangenen Jahr 146 Badeunfälle gegeben, bei denen 13 Todesopfer zu beklagen waren. Die Präfektur erinnert aus diesem Anlass daran, dass die allermeisten Unfälle vermeidbar gewesen wären, wenn die Beteiligten sich an elementare Sicherheitsregeln gehalten hätten:

An erster Stelle ist dringend zu empfehlen, nur an dafür ausgewiesenen und von fachkundigem Personal überwachten Zonen ins Wasser zu gehen.

Weiter sind die an den Strandwachen aufgezogenen Fähnchen zu beachten: Rot: Baderverbot. Gelb:  Bad mit Vorsicht möglich. Grün: Baden ohne besondere Risiken.

Am Strand aufgestellte rote Fahnen weisen auf besonders gefährliche Strömungen hin: Auf keinen Fall ins Wasser gehen.

(Gironde: appel à la vigilance pour les baignades, in :  SUD OUEST, 8. Juli 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wir haben bereits Hinweise zu Sicherheitsrisiken beim Baden und deren Vermeidung zusammengetragen : Klicken Sie hier

 

 

Weinkulturzentrum in Peking

Noch vor dem Ende dieses Jahres soll in Peking mit der Einrichtung eines Weinkulturzentrums begonnen werden, das auf der Weinkultur Frankreichs  basiert und insbesondere französischen Weinen gewidmet ist. Eine chinesische Regierungs- und Investorendelegation bereist zur Zeit das Médoc, um Anregungen für das  Großprojekt  zu erhalten und die eigenen Kenntnisse im Bereich Weinanbau zu vertiefen. China sucht in Frankreich keine Investoren, man wünscht sich partnerschaftliche Zusammenarbeit mit französischen Winzern, um so von deren Erfahrungsreichtum zu profitieren und um zu verhindern, dass gefälschte französische Weine auf den chinesischen Markt gelangen.

(César Compadre, Un centre culturel du vin à Pékin, in : SUD OUEST, 10. Juli 2010)

 

Arbeitslosigkeit

Die Gemeinde Arcachon hält im Département Gironde den ungewollten Spitzenplatz mit 16,6% Arbeitslosen, gefolgt vom canton Saint-Vivien-de -Médoc (14%) und Saint-Laurent-de-Médoc (14%). In den cantons Pauillac und Lesparre wird eine vergleichsweise große Zahl Bedürftiger registriert, die Nutznießer der Restos du coeur sind. Die nördlichen Gebiete des Médoc zählen überdies zu den Regionen mit überproportional vielen Haushalten (47,3%), die wegen der Geringfügigkeit ihrer Einkünfte nicht zur Einkommenssteuer herangezogen werden.

(Le Journal du Médoc, 9. Juli 2010)

Anm. der Redaktion : Die Restos de cœur geben unter anderem Mahlzeiten an Bedürftige ab. Im letzten Jahr 1,5 Mio allein im Département Gironde.

 

 

Abschreckung

Wie in jedem Jahr ist die Gendarmerie-Kompanie in Lesparre für die Sommersaison erheblich verstärkt worden. 145 zusätzliche Ordnungshüter werden dort Dienst tun zusammen mit ihren 134 Kollegen, die regulär in Lesparre stationiert sind. Sie treffen so ein, dass sie alle in der Zeit vom 15. Juli bis zum 15. August dienstbereit sind. Die massiven Verstärkungen erscheinen erforderlich, da ein Drittel aller Straftaten im Médoc in den wenigen Wochen der Sommersaison begangen werden. Einer der Schwerpunkte der Tätigkeiten der Gendarmen wird die Verkehrsüberwachung sein, wobei besonderes Gewicht auf Alkoholmissbrauch und Geschwindigkeitsübertretungen gelegt wird. Erstmals in dieser Saison kommt ausländische Verstärkung aus Deutschland und den Niederlanden, die jeweils einen Beamten abgeordnet haben zum Einsatz im gesamten Médoc.

(D. Barret: Force de dissuasion massive, in Le Journal du Médoc, 9. Juli 2010)

 

SNCF

Die SNCF macht sich Gedanken darüber, wie sie ihre Attraktivität und damit natürlich ihren Umsatz steigern kann. Nachgedacht wird über zusätzliche (kostenpflichtige) Service-Angebote, wie z.B. den Transport von Reisegepäck, die zusammen mit dem Fahrschein gebucht werden können. Daneben bestehen Überlegungen, im Niedrigpreissektor Angebote zu machen, um neue Gruppen von Reisenden zur Bahn zu bringen. Das Ganze ist zu sehen vor dem Hintergrund unbefriedigender Geschäftszahlen bei der SNCF. Entschieden ist noch nichts, aber es ist klar, dass neue Wege begangen werden müssen.

(SNCF : vers une stratégie low-cost ? , SUD OUEST (elektr.) 9. Juli 2010)

 

Pin Sec

Der Campingplatz Pin Sec und das, was dazugehört, erlebt in diesem Jahr einen Saisonstart, der alles andere als friedlich verläuft. Kontrahenten sind Bürgermeister und Gemeindeverwaltung auf der einen und einzelne Gewerbetreibende am Campingplatz auf der anderen Seite. Der Bürgermeister versucht dabei, das äußere Erscheinungsbild des Geländes nach seinen Vorstellungen aufzuwerten. Zu diesem Zweck sind von der Gemeinde kleine Holzhütten aufgestellt worden, die für 6.000 Euro pro Saison gemietet werden können. Dem entgegnen Betreiber einer Pizzeria und eines Lebensmittelladens, dass sie in ihren angestammten Baulichkeiten bleiben wollen und außerdem ordentlich und regelmäßig die zu entrichtenden Steuern zahlen. Allerdings, so müssen sie zugeben, tun sie dies ohne die Genehmigung der Gemeinde, auf deren Grund sie ihre Geschäfte betreiben. Da bislang alle Versuche, zu einem gütlichen Übereinkommen zu kommen, gescheitert sind, findet die nächste Runde der Auseinandersetzung vor Gericht statt.

(S. Jaime: Le Pin Sec : l’affaire se réglera devant la justice, in : SUD OUEST, 9. Juli 2010)

 

Attraktives Arcachon

Nach einer Studie an der Universität Paris – Dauphine wurde Arcachon nach Ajaccio  zur zweitattraktivsten Stadt in Frankreich gekürt. In vielen französischen Städten sind in diesem Jahrhundert starke Bevölkerungsbewegungen zu verzeichnen gewesen. Ajaccio konnte einen Zuwachs von 20% melden, Arcachon von 5%, während andere französische Städte Verluste hinnehmen mussten. Arcachon zieht Menschen von außen an durch landschaftliche Schönheit und seine Lage am Bassin und durch  eine moderne Infrastruktur, die sich auszeichnet durch eine gute medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten auf  gehobenem Niveau, moderne Wohnungen und ein ansprechendes Immobilienangebot, sowie Hotels und Restaurants der Extraklasse.

(David Patsouris, Arcachon parmi les villes les plus attractives, in : SUDOUEST, 9. Juli 2010)

Grün-Alarm

Im See von Hourtin ist es wieder soweit: Städtische Arbeitskräfte stehen bereit zum Start in den Kampf gegen einen ungeliebten Eindringling: die Wasserpest. Diese Pflanze, die eigentlich im See von Hourtin nichts zu suchen hat, wurde eingeschleppt und hat sich seitdem so stark entwickelt, dass Teile des Sees so zugewuchert sind, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Besonders bedroht sind inzwischen mehrere Bereiche des Sees, vornehmlich in flacheren Zonen. Die Abwehrwaffe der Seeschützer heißt Renardière, ein speziell ausgerüstetes Boot, das die Wasserpest mit Wurzeln ausreißt. Die Bewährungsprobe hat das Boot schon im letzten Jahr bestanden. Verschwunden ist der ungewollte Eindringling danach zwar nicht, aber die störenden Behinderungen sind für eine gewisse Zeit nicht mehr spürbar. Danach geht der Kampf von Neuem los. Solange die Wasserpest da ist, und da ist wenig Optimismus angesagt.

(J. Lestage: Gare au lagarosiphon, in: SUD OUEST, 8. Juli 2010)

 

Eweitertes Angebot

Der Präfekt der Gironde erteilte den Austernzüchtern und Cabane-Betreibern am Bassin d’Arcachon die Erlaubnis, Krabben und Schnecken zusammen mit Austern zu servieren und so das Angebot der Meeresfrüchte zu vergrößern. Die Austernzüchter, die im letzten Jahr große Verdienstausfälle durch das immer wieder verhängte Verzehrverbot für Austern hinnehmen mussten, sind natürlich froh über die Entscheidung, nicht nur Brot, Butter und Wein zu den Austern anbieten zu dürfen während die anderen Restaurantbetreiber Kundenausfall befürchten, da die Cabanes am Wasser durch die erweiterte Speisekarte sicherlich viele Gäste anziehen werden.

Am Ende der Saison soll Bilanz gezogen werden  wie sich die Neuerung auf das ökonomische Gleichgewicht in der lokalen Gastronomie auswirkt.

(Bernadette Dubourg : Crevettes, bulots et bigorneaux, in: SUDOUEST, 8. Juli2010)

 

 

Médoc-Tourismus

Eine Befragung der Sommergäste im Médoc hat wenig Überraschendes erbracht hinsichtlich der Ferienschwerpunkte der estivants: Sonne, Erholung, Nichtstun. Für 67% von ihnen ist der Ozean Hauptanziehungspunkt für ihre Ferien im Médoc.

Wirtschaftlich gesehen ist der Tourismus nach dem Weinbau der zweite Pfeiler im Erwerbsleben dieser Region. Im Jahre 2006 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor), wurden im Tourismus der Médoc-Halbinsel zwischen Mai und September 240 Mio Euro umgesetzt. Dabei fanden 4.000 Saisonarbeitskräfte eine vorübergehende Beschäftigung.

(J. Lestage, „Profiter du soleil, se reposer,et ne rien faire », in: SUD OUEST, 7. Juli 2010)

 

 

Écomusée Vertheuil

Die diesjährige Sommerausstellung im Ecomusée von Vertheuil ist schwerpunktmäßig der Präsentation von historischen Gartengeräten gewidmet. Alle ausgestellten Geräte sind im Médoc benutzt worden. Die Führungen durch das Museum können dank mehrerer ehrenamtlicher Führer in französischer, occitanischer, englischer und deutscher Sprache . angeboten werden. Neben dem Schwerpunkt Gartengeräte werden in einem Museumsraum Produkte und Geräte sogenannter  weiblicher Handwerke wie Modeschneiderei, Näherei, Stickerei, Bügeln gezeigt und erläutert. In einem anderen Raum werden Berufe, die in der Gironde ausgeübt wurden und noch werden (z. B. Sattler, Maurer, Schuster, Holzhauer und ihre Geräte vorgestellt). Einige Räume sind so ausgestattet wie es im 19. Jahrhundert im Médoc üblich war.

Öffnunggszeiten des Ecomusée

Dienstag bis Sonntag von 14.30-18.30 Uhr

und nach Vorbestellung unter 05.56.41.94.93

(Georges Rigal, L’outil de jardin, in: SUD OUEST, 6. Juli2010)

Saisoneröffnung

Am letzten Samstag wurde in Anwesenheit vieler Honoratioren der Stadt Lesparre die Sommersaison 2010 im Tour de l’Honneur eingeläutet. Es gibt manches Neue zu sehen, darunter den einstigen Herren von Lesparre, Florimont, und seine Gattin. Die konnten natürlich nicht persönlich erscheinen, aber dafür stehen sie in beeindruckender Manier lebensgroß und anschaulich in zeitgenössischen Gewändern als Mannequins da. Auch für solche Gelegenheiten kann man bei Mme Tussaud erwas abgucken. Völlig überarbeitet präsentiert sich das Modell der mittelalterlichen Burganlage, als deren letztes Überbleibsel der Tour de l’Honneur auf unsere Tage gekommen ist. Wie schon in den Vorjahren kann man den Turm bis zur Spitze ersteigen und von dort einen Rundblick genießen, der vom Atlantik im Westen bis zum rechten Girondeufer reicht. Natürlich nur, wenn Petrus will. Nach wie vor besteht das überaus interessante Lokalmuseum im Inneren des Turms, in dem man anschaulich nachempfinden kann, wie Menschen früherer Generationen, als Motorisierung und Technik noch nicht einmal zu erahnen waren, gelebt haben.

Öffnungszeiten (bis zum 30. Septmeber): Alle Tage außer Sonn- und Feiertage und Montagmorgen. Sonst von 10.00h bis 13.00h und von 15.00h bis 19.00h. Eintritte: Erwachsene 3 Euro, Konder 2 Euro.

(S.Dubost : La seconde vie du Donjon, in : SUD OUEST, 3. Juli 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wenn Sie mehr zum Tour de l’Honneur in Erfahrungen bringen wollen, klicken Sie auf unseren Bericht vom letzten Jahr

 

Gesten in Stein

Catherine Lacroix, die bekannte Bildhauerin aus Soulac, stellt noch bis zum 11. Juli 2010 im Musée d’Art et d’Archéologie in Soulac Skulpturen unter dem Thema Enigmatiques fossiles de gestes ( rätselhafte versteinerte Gesten) aus. Man kann die künstlerischen Arbeiten von Catherine Lacroix durch einen Besuch im Museum kennen- und verstehen lernen, aber auch bei einem Besuch in ihrem Atelier, in dem sie nach telefonischer Absprache (05.56.09.22.68) gern Besucher empfängt, was auch die Verfasserin dieser Zeilen erfahren durfte.

Frau Lacroix veranstaltet im Juli und August 2010 auch Einführungskurse in die Bildhauerei im Centre Naturiste Euronat, sofern sich genügend Teilnehmer melden.

(M.C., Fossiles de gestes, in: SUDOUEST, 5. Juli 2010)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben seit geraumer Zeit einen Hinweis auf Catherine Lacroix in den Médoc-Notizen:

Klicken Sie bei Bedarf hier.

Für den kommenden September gibt es ein halbes Dutzend Interessenten für einen Schnupperkurs bei Catherine Lacroix. Wenn Sie interessiert sind, melden Sie sich bei der Redaktion der Médoc-Notizen.

Nachlassend

Das Interesse der Franzosen an der Tour de France, einst das Sportereignis des Jahres schlechthin, nimmt ab. Deutlich. Sagten 2007 noch 52% der Franzosen, sie schätzten die Tour, so sind es 2010 nur noch 44%. Am stärksten hat das Interesse bei den Jüngeren nachgelassen. Nur noch 28% der unter 35jährigen widmen der Tour Aufmerksamkeit. Am höchsten ist das Interesse in der Gruppe der Ruheständler, von denen 63 % die Tour lieben. Vielleicht erinnern die sich an die gute alte Zeit, in der es noch keine Dopingskandale gab. Aber was passiert, wenn sich herausstellt, dass man damals nur nicht genau hingeschaut hat?

(R. Monnier: La majorité des Français ne l’aime plus, in : SUD OUEST, 4. Juli 2010)

 

 

Ende des Schreckens?

In Frankreich haben stationäre Radaranlagen zur Geschwindigkeitskontrolle die angenehme Eigenschaft, dass sie angekündigt werden. Automoblisten, die nicht gerade mit wichtigen anderen Dingen beschäftigt sind, haben also die Entscheidungsfreiheit, ob sie sich warnen lassen wollen und gegebenenfalls ein Strafmandat vermeiden oder nicht. Bei den mobilen Radaranlagen ist hingegen anfangs die Chancenverteilung so ungleich gewesen, dass sich ihre Anschaffung für die Ordnungshüter so gut rentiert hat, dass es inzwischen rund 5.000 von diesen Geräten gibt. Allerdings hat der Schrecken, den sie in der Autofahrerwelt anfangs verbreiteten, spürbar nachgelassen, seit immer mehr Autofahrer zu Hilfsmitteln greifen, die sie vor den tückischen nicht sesshaften Kontrollapparaturen warnen. Das geschieht teils legal, teils auch ein wenig außerhalb der gesetzlichen Grenzen, aber es hilft, den Autofahrern zumindest. Allzu großer Optimismus ist aber wohl nicht angezeigt, denn spätestens dann, wenn die Radarkontrollen nicht mehr die schon fest eingeplanten Einnahmen erbringen, wird es wohl staatliche Reaktionen geben. Vielleicht gibt es dann eine neue Gebührentafel, auf der es besonders teuer ist, wenn man sich trotz Warngerät hat erwischen lassen. Man wird abwarten müssen, am besten gewöhnt man sich bis dahin an, das Tempo nach Vorschrift auszurichten.

(F. Sallet : Les radars mobiles ne les effraient plus, in : SUD OUEST, 4. Juli 2010)

 

Schlagzeilen aus den elektronischen Ausgaben französischer Zeitungen (3. Juli 2010,22.00h)

Le récital allemand (L’Équipe)

L’Allemagne humilie l’Argentine (4-0) (Le Monde)

L’Allemagne, c’est show ! (Le Figaro)

L’Allemagne bat l’Argentine (4-0) et va en demi-finale (SUD OUEST)

SuperMannschaft (Libération)

L’Allemagne danse le tango (France Soir)

 

 

Hilfe aus der Luft

Seit dem 1. Juli hat überall an den Stränden des Médoc die Strandüberwachung eingesetzt. Zu ihrer Verstärkung  ist seit diesem Zeitpunkt der Hubschrauber Dragon 33, der sonst in Mérignac stationiert ist, nach Lacanau Nord verlegt worden. Er wird dort bis zum 12. September bleiben und die Rettungskräfte an den Stränden unterstützen. Im letzen Jahr hat Dragon 33 insgesamt 216 Missionen erfüllt und dabei 209 in Not geratenen Personen Hilfe gebracht. Zur ständigen Besatzung gehören neben dem Piloten ein Navigator, ein Rettungstaucher und ein Notarzt, so dass professionell und schnell Hilfe geleistet werden kann.

(J. Lestage: Dragon 33 veille sur les plages, in: SUD OUEST, 3. Juli 2010)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Hubschrauber schon zweimal im Bild gezeigt:

http://www.medoc-notizen.de/159.html

http://www.medoc-notizen.de/253.html

 

Heiß

Am kommenden Wochenende werden nicht nur die Temperaturen heiß sein, sondern auch die Bedingungen auf den französischen Straßen, Flughäfen und Bahnhöfen. Es ist überall mit beträchtlichen Staus, Behinderungen und Wartezeiten zu rechnen, da dieses Wochenende das erste verkehrsreiche Wochenende des Sommers 2010 sein wird. In Frankreich haben die Sommerferien begonnen, und die erste  Urlauberwelle  wird sich auf den Weg in die schönsten Wochen des Jahres machen. Allein am Hauptbahnhof St.-Jean in Bordeaux werden 100.000 Reisende erwartet. Die Bahnbediensteten sind darauf vorbereitet und werden, unterstützt durch weiteres Hilfspersonal, die Reisenden trotz  der Arbeiten auf den Gleisen 1, 2, 3 und 4 informieren und ihnen helfen, ihre Züge zu erreichen.

(100.000 voyageurs à la gare St-Jean, in: SUD OUEST, 2. Juli 2010)

 

Expertise

Seit der Aufgabe des Gastankerhafenprojekts ist die Hafenzone von Le Verdon zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, sie hat aber nicht aufgehört zu existieren. Unmittelbar nach dem Ende der Gastankerpläne wurde auf ministerielle Weisung eine Kommission eingesetzt, die Ende letzter Woche in Lesparre getagt hat. Aus der Presseverlautbarung ist zu entnehmen, dass ein großer Teil der 900 ha Fläche, die zum Hafenbereich gehören, umweltfreundlich landwirtschaftlich oder anderweitig nichtindustriell genutzt werden sollen. Was mit den verbleibenden 130 ha werden soll, ist bislang allerdings noch nicht so recht deutlich. Beabsichtigt ist, die Infrastruktur dieser Flächen so zu verbessern, dass künftige gewerbliche oder gar industrielle Ansiedlungen erleichtert werden soll, vorbehaltlich der dazu erforderlichen Genehmigungen.

Derzeit wird der Hafen von Le Verdon nicht sonderlich gut angenommen. Die meisten Holzexporte nach den Stürmen der jüngeren Vergangenheit sind über Bordeaux abgewickelt worden, und auch der Containerumschlag in Le Verdon bleibt weiter hinter den Möglichkeiten zurück. Grund dafür, so wird in erster Linie vermutet, sind die wenig leistungsfähigen Straßen- und Bahnanbindungen. Kein Geheimnis also, aber Lösungen, die hier Abhilfe schaffen würden, sind nicht in Sicht.

(J. Lestage: Une expertise pour la zone industrialo-portuaire, in: SUD OUEST, 2. Juli 2010)

 

Neue Rosenkönigin

Am 4. Juli 2010 wird Aurélie Guyot zur diesjährigen Rosenkönigin von Grayan-l’Hôpital gekrönt werden und traditionsgemäß ein Jahr lang die republikanischen Werte der Gemeinde vertreten. Der Festakt wird um 11 Uhr am Sicaud Kreuz mit einem Défilée zum Rathaus, zu dem die Gemeinde herzlich einlädt, beginnen. Der Bürgermeister Serge Laporte wird die Rosenkönigin geleiten und auch die Krönung vornehmen. Im Anschluss daran lädt die Gemeinde alle Anwesenden zu einem Umtrunk ein.

(Maguy Caporal, Une nouvelle Rosière pour 2010, in : SUD OUEST, 1. Juli 2010)

 

Occitanischer Tag

Am letzten Wochenende fand in Vendays-Montalivet ein occitanischer Tag zur Pflege occitanischen Brauchtums und der occitanischen Sprache statt. Der Sonntag begann mit Tanzdarbietungen(Rondo, Polka, Bourrée) einer Tanzgruppe aus Cissac. Am Mittag gab es das traditionsreiche Bankett Roste, zu dem köstliche cagouilles (Weinbergschnecken) und sogar eine Erdbeersuppe gehörten. Eine Künstlertruppe aus Biscarosse brachte kleine Szenen zur Aufführung. Auch wenn viele Besucher der occitanischen Sprache nicht mächtig waren, hatten alle viel Spaß und freuen sich schon jetzt auf den nächsten occitanischen Tag.

(Lyne Lobell, Une journée occitane, in : SUD OUEST, 1. Juli 2010)

 

August 2010

 

Teurer

Obwohl die Inflationsrate in Frankreich nicht so hoch ist, dass man sich deswegen Sorgen machen müsste, sind einige Preise in den letzten Wochen z. T. fühlbar gestiegen. Angefangen beim Gas, das je nach Anbieter zwischen 2,7 und 4,7% teurer geworden ist, wurden die Strompreise im Mittel um 3,5% erhöht. Gestiegen sind die Prämien für Autoversicherungen, aufs Jahr gerechnet um über 7%. Die Fahrpreise der Bahn wurden mit Ausnahme der Tarife für die TGV um rund 2,5% angehoben, und die Briefmarken wurden um 3,5% verteuert. Unsicherheiten bestehen an der Lebensmittelfront, wo erwartet wird, dass die kräftigen Preiszuschläge beim Getreide auf die Verbraucherpreise durchschlagen werden. Ähnliches gilt für Milchprodukte, die nach den jüngsten Protestaktionen der Erzeuger nach oben revidiert werden sollen.

(B. Broustet: Rentrée du consommateur : coup de chaud sur les prix , in : SUD OUEST, 31. August 2010)

 

 

Orgelrettung

Unter dem Druck der vorrückenden Dünen wurden 1744 in Soulac Häuser und Kirche aufgegeben und weiter landeinwärts  Jeune Soulac gegründet. Mehr als ein Jahrhundert später wurden (nach 1859) unter dem maßgeblichen Einfluss des Kardinals Donnet aus Bordeaux Ort und Basilika vom Sand befreit und wieder belebt. Die Basilika wurde restauriert und 1891 in den Rang eines nationalen Kunstdenkmals erhoben. Krönender Abschluss der Wiederherstellung der Kirche war der Einbau einer Orgel durch die renommierten Orgelbauer Mutin Cavaille-Coll aus Paris. Die genaue Lieferzeit ist nicht bekannt, sie liegt aber mehr als 100 Jahre zurück. Und da auch Orgeln ins Alter kommen, hat auch diese ihre Gebrechen, die dringend kuriert werden müssen. Experten sagen, das Hinausschieben der erforderlichen Arbeiten sei ein Akt des Wandalismus, und die müssen es ja wissen. Die Kosten für die Sanierung der Orgel werden auf rund 40.000 Euro veranschlagt, die letztendlich von der Stadt Soulac, die Eigentümerin der Kirche ist, aufzubringen sind. Beschlüsse gibt es noch nicht, aber die Gemeinde ist willens, die Kosten nicht durch Hinauszögern des Notwendigen in die Höhe zu treiben.

(Y. Bernier: Il faut sauver l’orgue Mutin Cavaille-Coll, in: Le Journal du Médoc, 27. August 2010)

 

 

Schulferien in Frankreich

Im kommenden Schuljahr wird es in Frankreich folgende Ferien geben:

Allerheiligen: von Freitag, 22. Oktober bis Mittwoch, 3. November

Weihnachten: von Freitag, 17. Dezember bis Montag, 3. Januar 2011

Winter: von Freitag 11. bis Montag 28. Februar 2011

Frühling: von Freitag, 8. März bis Dienstag, 26. April

Sommer: Beginn: 1. Juli

(Le calendrier 2010/2011, in: SUD OUEST, 30. August 2010)

 

Aufbruch zu neuen Stellplätzen

Nach einem langen, anfangs beinharten Kampf mit dem Bürgermeisteramt sind die 250 Landfahrerfamilien weitergezogen, die sich seit dem 15. August 2010 in Bordeaux-Lac in der Nähe des Vélodroms  niedergelassen hatten. Etwa 80 Familien sind aufgebrochen nach Périgueux, weitere nach Paris oder weiter in den Süden. Seit ihrer Ankunft in Bordeaux hatten sie viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, indem sie den Verkehr auf der Rocade und dem Pont d’Aquitaine blockierten, womit sie dokumentieren wollten, dass sie mit den ihnen zugewiesenen Stellplätzen nicht zufrieden waren.. Die Stadtverwaltung nannte den Sprechern der Gens du voyage den 29. August als definitiv letztes Datum für  das Verlassen des von ihnen okkupierten Geländes in Bordeaux. Die Gens du voyage sind offenbar sehr auf die öffentlichen Wahrnehmung ihres Auftretens bedacht. Sie haben jedenfalls das Gelände, auf dem sie in Bordeaux campiert haben, besenrein hinterlassen.

Vorerst für 2 Wochen dürfen die in Marsac-sur-l’isle am Ortsausgang von Périgueux angekommenen etwa 80 Familien mit Genehmigung der Gemeinde auf einem dafür eingerichteten Gelände bleiben.

(Jean-Michel Desplos et Julie Martinez, Les gens du voyage ont repris la route, in: SUD OUEST, 30. August 2010)

 

Sportlich

Unterpräfekten wirken üblicherweise per Brief und Anweisung, aber sie können offensichtlich auch anders. Das stellte der in Lesparre residierende  Unterpräfekt Olivier Delcayrou unter Beweis, als er beim Tennisturnier an seinem Dienstort zum Schläger griff und einen Gegner nach dem anderen davon überzeugte, dass mit Unterpräfekten auch auf dem Tennisplatz nicht zu spaßen ist. Zum Schluss war auch der letzte Gegner überzeugt und der Unterpräfekt Sieger des Turniers.

(R. Georges : Le sous-préfet au filet, in : SUD OUEST, 30. August 2010)

 

Canadair  in Mérignac

Die Stationierungszeit der beiden auf dem  Marseiller Flughafen Marignane beheimateten Löschflugzeuge vom Typ Canadair  in Bordeaux-Mérignac wird um eine Woche bis zum 6.September 2010 verlängert. Hintergrund ist die immer noch vorhandene Gefahr von Waldbränden, bei denen ein Abzug der Flugzeuge als voreilig erschienen wäre.

(Canadair, encore une semaine, in: SUD OUEST, 30. August,2010)    

 

 

Eisenbahnstreik

In Zusammenhang mit dem kommenden Streiktag am 7. September 2010, bei dem demonstriert werden soll gegen die Heraufsetzung des Eintritts in das Rentenalter werden auch die staatlichen Bahnen bestreikt. Die Repräsentanten der vier den Streik organisierenden Gewerkschaften versichern, dass der Verkehr am 8. September wieder aufgenommen werden soll.

(La SNCF prévoit un jour de grève, in : SUD OUEST, 30. August 2010)

 

 

Rentrée 2010

Zum Monatswechsel August – September endet unwiederbringlich die diesjährige Ferienzeit in Frankreich.  Für die Schüler geht es am Donnerstag, dem 2. September wieder los. Die Lehrer sind schon einen Tag vorher zu vorbereitenden Konferenzen in den Schulen, und noch eher haben diejenigen, die die Voraussetzungen dafür schaffen müssen, dass Lehrer und Schüler wie geplant ihr neues Schuljahr beginnen können, ihren Dienst wieder aufgenommen.

(Tout le monde rentre, in: SUD OUEST, 30. August 2010)

 

Wiederbelebung des Grand Contournement?

Die einst geplante große Autobahnumgehung von Bordeaux steht derzeit nicht auf der Liste der für die nächsten beiden Jahrzehnte geplanten Bauvorhaben des französischen Staates. Dabei hatte sie 2004 schon einmal höchsten ministeriellen Segen erhalten, der jedoch nach einer öffentlichen Protestwelle vier Jahre später zurückgezogen wurde. Protest hin und her: das Nadelöhr Bordeaux ist seitdem eher noch enger geworden. Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, dass in der PS, der Sozialistischen Partei, die im Südwesten Frankreichs das politische Geschehen weitgehend bestimmt, die Diskussion um Sinn oder Unsinn des Grand Contournement von Bordeaux weiter geführt wird. Obwohl klare Positionen schwer auszumachen sind, politisch in Richtung Befürwortung des Grand Contournement auch wohl risikobehaftet erscheinen, ist es unbestreitbare Tatsache, dass die an Bordeaux vorbeidrängenden Verkehrsströme wachsen und weiter zunehmen, einerlei wer für oder gegen das Grand Contournement ist.

(J.-D. Renard: Contournement : le PS hésite, in : SUD OUEST, 28. August 2010)

 

Erfolgreiche Strandüberwachung

Nach einem Besuch bei den Strandwächtern in Le Gurp hat der zuständige Unterpräfekt eine erste Bilanz gezogen für die Strandsicherheit in der Sommersaison 2010.  Er stellte fest, dass die Saison 2010 besser war als die vorherige. In diesem Jahr waren an der Küste des Médoc drei Ertrinkungstote zu beklagen, je einer in Carcans, Le Porge und Hourtin. Im August gab es keine Todesfälle an allen Stränden, 2009 waren es insgesamt 10.

Der Unterpräfekt lobte die Arbeit der Rettungsschwimmer, die, sofern sie Angehörige der CRS sind, gleichzeitig Polizisten, Sanitäter und Strandwächter sind und den Einsatz der Kommunen für die Strandsicherheit. Mit Bedauern wurde festgestellt, dass die Zahl der Rettungsleute von 1000 im Jahr 2001 auf 453 in diesem Jahr gesunken ist, was als absolutes Minimum angesehen wird. Die Entscheidungen für das nächste Jahr werden im Innenministerium getroffen, wobei gehofft wird, dass die zur Verfügung stehenden Mittel nicht noch weiter gekürzt werden.

(Sebatien Jaime, Mieux que l’an dernier, in: SUDOUEST, 28. August 2010)

 

Tag des Kulturerbes 2010 in Soulac

Aus Anlass des diesjährigen Tages des Kulturerbes  bietet Soulac seinen Bewohnern und Gästen am 18. September 2010 wiederum ein besonders attraktives Programm :

Für die Jüngeren organisiert das Tourismusbüro von 11 bis 12 Uhr eine Stadtrundfahrt mit dem Petit Train Touristique. Fahrtgebühr: frei für Kinder unter 6 Jahren, 6 Euro für Ältere. Reservierung im Office de Tourisme oder unter Tel. 05.56.09.86.61

Ab 21 Uhr desselben Tages gibt es eine abendliche Stadtführung, die, basierend auf dem Buch von Jean-Paul Lescorce: Soulac sur Mer, il y a cent ans. Rue de la Plage an der Mairie beginnt, der Rue des Benedictins folgt,, den Square des Pèlerins überquert, zum Kalvarienberg geht, von dort der Rue de la Plage folgend zur Place Francois Pintat,  geht, begleitet von Feuerwerk und Musik. Das Ganze wird inszeniert von Christian Ginat, der auch die Sons et Lumière auf und an der Basilika kreiert hat.

(Maguy Caporal, Soulac en images, in : SUDOUEST,  28.August 2010)    

 

Alternative

Den Milchbauern in Frankreich geht es seit dem Preisverfall für ihre Produkte nicht gut. So auch einem der letzten Direktvermarkter im Médoc, der sich allerdings einen interessanten Ausweg ausgedacht hat. Er baut Safran an. Angefangen hat er auf einer Fläche von 5 Quadratmetern, um die Besonderheiten dieser mittelmeerischen Pflanze kennenzulernen, die ähnlich wie Tulpen aus Zwiebeln entsteht.. Die erste Ernte brachte von 317 Blüten einen Nettoertrag von 2 Gramm Safran, Marktpreis pro Gramm 30 – 40 Euro. Die Safranblüten sind violett, für den gewünschten Ertrag interessieren nur die Blütenstempel. Die werden per Hand einzeln entfernt, getrocknet und fertig ist der Safran. Nach dem gelungenen Startversuch soll jetzt die Anbaufläche vergrößert werden. Zur Zeit werden in Frankreich jährlich rund 20 Kg Safran erzeugt, weltweit kommen 80% des Angebots aus dem Iran und aus Spanien.

(S. Jaime: Un producteur de lait relève le pari du safran, in : SUD OUEST, 27. August 2010)

 

Generationenübergreifende Gartenaktivtäten

In Pauillac wurde der erste Garten für Generationen durch die Gesellschaft für Generationendienste eingeweiht. Seit Mai 2010 haben  Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren aus la Garosse, Mitglieder des Seniorenclubs Troisième âge und Bewohner der Seniorenresidenz von Pauillac auf einem Gemeindegrundstück hinter dem Schwimmbad in Pauillac, unterstützt durch  den Technischen Dienst der Gemeinde, der die Pflanzflächen vorbereitete,  an der Anlage und Pflege eines Gartens gearbeitet. Hauptziel dieses Projekts soll es sein, Schwellen zwischen den Generationen abzubauen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und zusammenzuarbeiten. Wenn man sieht, mit welcher Freude Jung und Alt hier einander begegnen,  kann man schon heute sicher sein, dass das Projekt Erfolg haben wird. Es gibt, vornehmlich mit Blick auf die Senioren, in dem Garten keine Stufen oder andere Barrieren. Die Teilnahme ist für alle Interessenten offen.

(G. J. Enfants et seniors jardinent ensemble, in: SUDOUEST, 27. August 2010)   

 

Spiegel-Galerie in den Dünen

Die zahlreichen Strandläufer in Euronat können seit etwa 2 Wochen zwischen dem Haupt- und dem Südstrand Zeuge einzigartiger Spiegelbilder in den Dünen werden. Dort, etwa auf der Höhe des Volleyballfeldes, sind Spiegelflächen in einer Dünenmulde so aufgestellt worden, dass sich die Wellen der Brandung darin brechen und, abhängig vom unterschiedlichen Sonnenstand, der Stärke des Windes und der Wellen und dem Standpunkt des Betrachters ein einzigartiges Schauspiel bieten. Bald wollte man wissen, wer dieses Kunstwerk wohl ersonnen und erstellt hatte. Heute nun lieferte ein Artikel im SUD OUEST die Auflösung.

Der Künstler und Schöpfer dieses Strandkunstwerks ist der Glasgestalter Philippe Gallion-Rossari aus Lot-et-Garonne, der die Sommermonate Juli und August am Strand verbringt und dort seine künstlerischen Ideen entwickelt und verwirklicht. Das Ergebnis in diesem Jahr ist nun die Symbiose von Spiegelglas, Sand und Natur, die er mit  Genehmigung der Euronat-Direktion in die Dünenlandschaft einpasste. Er verdient seinen Lebensunterhalt in den Sommermonaten mit dem Verkauf von glaces, Speiseeis in diesem Zusammenhang also, während er eigentlich künstlerisch mit glaces, Spiegeln also zu tun hat. Ein attraktives Wortspiel, das natürlich nur  im Französischen funktioniert.

(M.C., Glaces éphémères, in: SUD OUEST, 26. August 2010)    

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sehen wollen, was der Spiegelkünstlter  aufgebaut hat, dann klichen Sie hier und durchsuchen die Seite, auf der sie landen.

 

Noch kein Rezept

Seit 2005 sind im Südwesten Frankreiches asiatische Hornissen eindeutig nachgewiesen. Anders als ihre heimischen Verwandten sind die Einwanderer gefährliche Feinde der Bienen, die zu 80% ihre Nahrung darstellen. Bei der Jagd gehen die Einwanderer sehr geplant und vor allem koordiniert vor. Sie attackieren in Gruppen zu 30 bis 50 Hornissen einen Bienenstock und hindern die Bienen daran, auszufliegen. Tun sie es doch, werden sie ergriffen und gefressen. Die Folgen für das angegriffene Bienenvolk sind eindeutig und verhängnisvoll. Die Imker rufen nach wirkungsvollen Maßnahmen zur Bekämpfung der aggressiven Eindringlinge, aber bislang gibt es nur Vorarbeiten, die bei einem Forschungsinstitut in Bordeaux entstanden sind. Innerhalb der nächsten zwei Jahre hofft man zu wissen, mit welchen Stoffen die Hornissen angelockt werden können, um sie einfangen und unschädlich machen zu können. Natürliche Feinde haben die Einwanderer bislang nicht.

(J. Ripoche: la traque au mangeur d’abeilles, in: SUD OUEST, 26. August 2010)

Bunkerführung

Am 25. August fand wieder eine von der Redaktion der Médoc-Notizen organisierte zweisprachige (franz.-deutsche) Führung durch die Bunkeranlagen nördlich von Soulac statt. Unser bewährter und sachkundiger Führer Jean-Paul Lescorce war wie üblich in bester Form und beeindruckte die fast fünfzig Teilnehmer mit detailreichem Wissen und gekonntem Vortrag. Seit diesem Jahr führt Jean-Paul Lescorce donnerstags Abendführungen durch einen Teil des Bunkerkomplexes durch, zu denen man sich anmelden muss. (Tel. 05.56.09.91.59). Diese Abendführungen werden vorerst bis Ende September angeboten.

Ein weiterer Tagestermin für eine Bunkerführung, die jedoch einen anderen Bereich der Bunkeranlage vorstellen wird als am 25. August, ist für den Mittwoch 13. Oktober vorgesehen. Fortsetzungen folgen im nächsten Jahr.

Wir wünschen uns, dass auch von anderer Seite Initiativen ergriffen werden, um die zahlreichen deutschen Touristen im nördlichen Médoc an Dinge heranzuführen, die ihnen sonst verschlossen bleiben.

(UM, 25. Aug. 2010)

 

Robinien

Robinien sind keine Akazien, aber ihr Holz ist gut und interessant für viele Verwendungen. Mit 9.000 Hektar steht das Département  Gironde an erster Stelle in Frankreich bei den mit dieser Baumart bepflanzten Flächen, fast 30% davon stehen im Medoc. Da Forstleute in Ungarn, wo Robinienwälder keine Seltenheit sind,  die besten Kenntnisse über  diesen Baum, den Wert seines Holzes und seinen wirtschaftlichen Nutzen haben, ergaben sich Kontakte zwischen ungarischen und französischen Forstwissenschaftlern. In dieser Woche findet in Saint-Laurent-de-Médoc ein Arbeitstreffen statt, bei dem Ungarn und Franzosen Erfahrungen austauschen und an  einem  Konzept  zur besseren wirtschaftlichen Nutzung des Holzes der Robinie arbeiten. Basierend auf Kenntnissen über die Holzqualität empfehlen Fachleute das Holz der Robinie, das als dem Teakholz gleichwertig bezeichnet wird, unter anderem für die Parkett- und Gartenmöbelherstellung.

( K. L. Cozic, Des robiniers pour mieux vendre la forêt, in:SUD OUEST, 25. August 2010) 

 

Waldschnepfen

Die Jäger in Frankreich, die der Waldschnepfe nachstellen, befürchten eine sehr schlechte Jagdsaison, weil die Schnepfenbestände in ihrem bevorzugten Brutgebiet in Russland wegen der verheerenden Waldbrände nicht die Bedingungen hatten, die sie für eine ungestörte Vermehrung brauchen. Die Waldschnepfen verlassen im September ihre Sommerstandorte in Russland und Skandinavien und ziehen in Tagesetappen von bis zu 500 km nach Süden. Für ihre bis zu 4000 km weiten Flüge in die Winterquartiere benötigen sie viel Energie, die sie nicht ansammeln können, wenn ihre Nahrungsquellen, insbesondere Würmer und ähnliches Getier, die sie im Waldboden aufstöbern, nicht in ausreichender Fülle vorhanden sind, was nach den Bränden wohl  der Fall ist. Die französischen Jagdverbände sprechen zwar davon, dass sie unter Umständen ihre Jagdaktivitäten reduzieren wollen, wenn deutlich weniger Waldschnepfen als sonst durch Frankreich ziehen, aber auf die bei weitem vernünftigste Lösung, erstmal in diesem Jahr und danach dauernd auf die Jagd der Waldschnepfe zu verzichten, sind sie noch nicht gekommen. Schade.

(J.-M. Desplos: Les chasseurs de bécasse sont inquiets, in : SUD OUEST, 25, Aug. 2010)

 

 

 

 

Teurer Leuchtturm

Der Phare de Cordouan,  bereits 1862, ebenso wie die Kathedrale Notre-Dame de Paris,  zum Nationaldenkmal erklärt,  ist  eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten  Frankreichs. Schlechtwetter-perioden und das Salz des Meeres nagen aber unermüdlich an seiner Bausubstanz. Nach einer Schätzung von Fachleuten werden 9 Millionen Euro, die erst noch aufgetrieben werden müssen,  für seine Grundsanierung benötigt. Vom Herbst 2010 an soll das Dach repariert werden, wofür der Staat 500.000 Euro bereitstellt. Die Renovierung des Mittelbaus wird viermal soviel kosten. Um die kürzlich wegen Baufälligkeit geschlossenen Toiletten wieder für das Publikum benutzbar zu machen, werden 50.000 Euro benötigt. Auch über die Schaffung eines Zugangs für Behinderte wird nachgedacht. Das gemischte Syndicat  Smiddest, das nach dem Rückzug des Staates die Regie über den Leuchtturm innehat,  schreibt die Konzessionen für die Schiffahrtsbetriebe, deren Boote die Überfahrt nach Cordouan besorgen, neu aus und signalisiert, dass von den Betreibern Gebühren gefordert werden für jede Landung in Cordouan. Diese Einnahmen sollen helfen, die Wärter und die Instandhaltungskosten für den Leuchtturm aufzubringen.

Es ist schon heute nicht billig, den Phare de Corduan zu besuchen. Zur Zeit liegen die Preise bei über 30 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Kinder. 4,50 Euro davon sind Eintrittsgebühr, der Rest ist für die Überfahrt. Das bedeutet für viele Familien, dass sie sich einen solchen Ausflug nicht leisten können. Und wenn die Bootsunternehmen zur Kasse gebeten werden, dürfte das  die Fahrpreise noch weiter nach oben bewegen.

(Jean-Denis Renard: 500.000 Euro pour mettre en route la réfection du phare, in: SUDOUEST, 23. August 2010)   

 

Der Phare de la Coubre

Frankreich ist reich an schönen Leuchttürmen. Ein besonders bemerkenswerter ist der 1905 erbaute Phare de la Coubre nördlich von Royan, der aber in Gefahr ist, durch die rasch voranschreitende Erosion   innerhalb des nächsten Jahrzehnts Opfer der Kraft des Meeres zu werden. Als dieser Leuchtturm, der bereits der fünfte an dieser Stelle ist,  gebaut wurde, war er fast einen Kilometer vom Ufer entfernt, jetzt sind es nur noch wenige Meter. Um ihn zu erhalten, sind umfangreiche und kostenträchtige Sanierungsarbeiten nötig, für deren Finanzierung sich aber bisher niemand gefunden hat.

(J.D. R., Le voisin de la Coubre menacé par l’érosion, in: SUDOUEST, 23. August 2010)

 

 

Neue Epoche für den Phare de Corduan

2011 wird der Phare de Corduan, der bekannteste und älteste noch aktive Leuchtturm Frankreichs 400 Jahre alt. Aus Anlass dieses Jubiläums wird es im Juli 2011 ein großes Fest in der Mündungsregion der Gironde geben. Zum Ende dieses Jahres wird auch der letzte der beiden bisherigen Leuchtturmwärter sich von seinem Leuchtturm verabschieden. Er hat seinen Dienst unter nahezu spartanischen Bedingungen in den 80er Jahren begonnen, als es noch keine Telefonverbindung zum Leuchtturm gab und als man das Fernsehen nur kurz einschalten konnte, weil die Batterien nicht mehr hergaben. Die Kontakte zu den Familien beschränkten sich damals auf ein kurzes Funkgespräch in der Mitte des vierzehntägigen Dienstturnus.

Die Anwesenheit der Leuchtturmwärter alten Stils wird überflüssig, weil die Funktionen des Leuchtfeuers und der gesamte technische Bereich in Zukunft elektronisch gesteuert werden. Die dann noch aktiven zwei sich abwechselnden Mannschaften werden sich in erster Linie um die Besucher kümmern, deren Zahl im letzten Jahr bei 20.000 lag.

(Jean-Denis Renard, A Corduan avec les derniers gardiens, in: SUD OUEST, 23. August 2010)       

 

Aufwind

Die Girondins aus Bordeaux haben am dritten Spieltag den ersten Sieg und den ersten Punkterfolg in der neuen Spielzeit errungen. Gegner und Opfer des etwas glücklich erzielten Erfolgs der Spieler aus Bordeaux war Paris Saint-Germain. Jetzt stehen die Girondins auf  Platz 17 der Tabelle, auf dem noch viel Luft nach oben ist. Vorausgesetzt, man macht immer mindestens ein Tor mehr als der Gegner. Mal sehen, wie es weitergeht.

(UM, 23. August 2010)

 

Miss Médoc 2010

Seit den frühen Abendstunden des 22. August 2010 gibt es eine Ungewissheit weniger in der Welt. Man weiß jetzt nämlich, das die neue Miss Médoc, die just an diesem Tage in Lesparre gekürt wurde, 19 Jahre alt ist, 1,76m groß ist, aus Lesparre kommt und Pauline Buch heißt. Gewissheit bestand schon vorher darüber, dass die Siegerin dieses bedeutsamen Wettbewerbs, 14 Konkurrentinnen hinter sich lassen würde. Es waren nämlich genau 15 Bewerberinnen in der Veranstaltung in Lesparre präsent.

(A Lesparre, Pauline Buch, élue Miss Médoc 2010, SUD OUEST, 22. August 2010, 20.16h)

 

 

Reiseführer Frankreich

Im Internet werden kostenlose Reiseführer für viele Länder der Welt, darunter auch Frankreich, angekündigt. Kostenlos sind sie zweifellos, aber ob sie wirklich als Reiseführer taugen, hängt stark ab von dem, was die Leser erwarten und benötigen. Am besten selbst nachsehen: Hier ist ein Link zum Probieren für die französische Atlantiküste.

 

http://reisefuehrer.t-online.de/europa/frankreich/franz-atlantikkueste/einleitung.htm

 

 

 

 

Nochmal Le Signal

Die Lage des erosionsgefährdeten Appartementhauses Le Signal in Soulac ist und bleibt prekär, solange keine durchgreifenden und auf Dauerhaftigkeit angelegten Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Von den über 100 m Dünengelände, die das Gebäude zur Zeit seiner Erbauung vor dem Ozean schützten, sind nachgerade 23 m übriggeblieben. Der Bürgermeister von Soulac macht kein Geheimnis daraus, dass er das Haus als nach wie vor stark gefährdet ansieht. Wenn durch neue Stürme die Dünenkante weiter abgetragen wird, kann er sich vorstellen, eine Verfügung zu erlassen, die die Bewohner wegen akuter Gefahr zwingen würde, das Gebäude zu verlassen.

Nicht wenige der Eigentümer von Wohnungen in Le Signal glauben, dass man in Soulac wenig Interesse habe, das alles andere als ansehnliche langgestreckte Bauwerk, das sich krass von der sonstigen Bauweise in Soulac abhebt, zu retten. Und wenn man den Meinungen in der Bevölkerung in Soulac glaubt, dann ist das eine Einstellung, die nicht allein beim Bürgermeister zu finden ist.

Derzeit besteht aber noch Hoffnung. Für die kommenden hohen Koeffizienten soll wieder viel Sand an den Fuß der Düne geschoben werden, aber der ist möglicherweise schneller weggespült als angefahren, wenn die Fluten mal wieder zulangen.

Derzeit ist in dem Haus schon ein deutlicher Verfall der Preise für Wohnungen zu registrieren, wenn sich überhaupt noch Käufer auf das offensichtliche Risiko einlassen. Der letzte, schon etwas zurückliegende Verkauf brachte rund 2.200 Euro pro Quadratmeter, während sonst in Soulac 4.000 bis 5.000 Euro als normal gelten.

(M. Caurraze: Le Signal en observation, in: Le journal du Médoc, 20. Aug. 2010)

 

 

Freiwillige gesucht

Der nächste Médoc-Marathon am 11. September naht unausweichlich und mit ihm alles das, was Organisatoren zu regeln haben. Dazu wird der Einsatz von mehr als 3.500 Freiwilligen benötigt, die noch nicht alle gefunden sind. Wer Interesse hat, hier tätig zu werden, wobei Hilfen besonders bei der Verpflegungsausgabe gebraucht werden, kann sich bei Albert Duvocelle, Tel. 05.56.59.17.20 melden.

(Appel à bénévoles, in: Journal du Médoc, 20. August 2010)

 

Knöllchen oder auch nicht

In Le Verdon wurden am Mittwoch, dem 18. August 2010 gegen 22.30h Polizisten aktiv beim Phare Saint-Nicolas. Ziel ihrer Aktivitäten waren Wohnmobile, die dort nächtigten, und dies an einer Stelle, die nachts für diese Fahrzeuge gesperrt ist. Bei den zahlenmäßig stark vertretenen Ausländern wurde angeklopft und auf die begangene Ordnungswidrigkeit hingewiesen. Die Fahrzeugnutzer hatten dann die Wahl zwischen der Zahlung eines Verwarnungsgeldes in Höhe von 35 Euro oder der sofortigen Abreise. Klar, dass die Ausländer die kostengünstigere Variante vorzogen. Bei den Franzosen wurden, wenn sie schliefen, die Nummernschilder erfasst und ein Knöllchen hinter dem Scheibenwischer befestigt. Waren die französischen Wohnmobilfahrer noch wach, wurden sie angesprochen und auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Die Dialoge, die zwischen den Ordnungshütern und ihren Gesprächspartnern stattfanden, waren teilweise wenig freundlich. Macht nichts, jeder hat das Recht zu meckern, aber die Pflicht zu zahlen. Und das werden die erwischten Wohnmobilfahrer über kurz oder lang alle tun müssen. Am nächsten Morgen hatten Ordnungskräfte der Gemeinde reichlich Arbeit, die von den Wohnmobilen hinterlassenen Müllmengen zu entsorgen. Für den Bürgermeister ein Anlass, darüber nachzudenken, ob die Zufahrt zum Phare de Saint-Nicolas durch eine Höhenbegrenzung geregelt wird, die Wohnmobile nicht passieren können.

(M. Caporal: Camping-Cars verbalisés, in: SUD OUEST, 21. August 2010)

 

Palais Gaillan

Das Palais Gaillan, oder genauer, das, was davon noch vorhanden ist, steht seit bald 2.000 Jahren in Bordeaux als größter erhaltener baulicher Überrest aus der Römerzeit. Und seit einigen Jahrhunderten trägt es einen falschen Namen, denn es war nie ein Palais, sondern eine Arena, in der überwiegend grobe und blutige Unterhaltung für die nicht gerade zartfühlenden Massen der Römerzeit geboten wurden. Trotz oder vielleicht wegen seines hohen Alters hat der Bau noch nicht alle Geheimnisse preisgegeben. Jetzt soll in einer erneuten Grabungskampagne das genaue Alter des Bauwerks  festgestellt werden und auch die technische Seite seiner Bauweise ergründet werden. Auch während der Grabungen bleibt das Palais Gaillan für Besucher zugänglich: täglich von 14.00 bis 17.00h. Die Grabungen können von Montag bis Freitag um 14.30h, 15.30h und 16.30 h besichtigt werden.

(Palais Gaillan dévoilé, in: SUD OUEST, 21. August 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wenn Sie sich einen bildlichen Eindruck vom Palais Gaillan verschaffen wollen, klicken Sie hier, um auf eine dazu geeignete Seite der Médoc-Notizen zu gelangen.

 

Archäologische Kunstschätze im Médoc

Die Gemeinde Saint-Germain d’Esteuil gehört zu den Orten im Médoc, die mehr Kunstschätze aufzuweisen haben als die Gemeindefinanzen eigentlich vertragen. Durch mehr zufällige Funde und planmäßige Ausgrabungen konnten Archäologen feststellen, dass sich hier bedeutende Schritte in der Geschichte der Menschen vollzogen. Man fand dort Spuren aus megalithischer Zeit. Besonders reich an Fundstücken war der Dolmen von Barbehère, der auch heute noch frei besucht werden kann. In der Nähe liegt Brion, wo aus der Römerzeit Tempel,  Wohn- und Wirtschaftsgebäude rekonstruiert werden konnten. Zu dieser Anlage gehörte auch ein Theater mit 3000 Plätzen,  das größte in der Gironde. Mitten im Ort Saint-Germain d’Esteuil gibt es ein Haus der Kulturschätze, das aus Kostengründen allerdings zur Zeit nur an Samstagnachmittagen für Besucher geöffnet ist. (Sebastien Jaime, Patrimoine, in: SUDOUEST, 20. August 2010)

 

Vögel und Schmetterlinge

Vögel und Schmetterlinge gibt es nahezu überall, wo Leben möglich ist. Wenn man jedoch wissen will, wieviele Vögel bzw. Schmetterlinge es an bestimmten Orten gibt, dann muss man aufwendige Anstrengungen machen, um zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen. Das tun in Frankreich seit 1989 rund 1.300 ehrenamtliche Beobachter, die an mehr als 2.000 Beobachtungsstellen die Augen, meist mit Ferngläsern bewehrt, gen Himmel richten, um die Vogelbestände zu zählen und die Ergebnisse weiterzuleiten. Dabei hat sich ergeben, dass bestimmte Vogelarten, wie etwa die Lerche und der Hänfling eindeutig auf dem Rückzug sind, offenbar, weil durch den Wandel in der Landwirtschaft ihre Lebensräume nach und nach eingeengt worden sind. Andere, wie die Wald- oder Ringeltaube, haben ihre Bestände signifikativ vermehrt (um 71% in 20 Jahren), oder noch deutlicher der Weißstorch, dessen Bestände in den letzten neun Jahren um 80% angestiegen sind, wobei neben klimatischen Veränderungen vornehmlich die gezielten Schutzmaßnahmen für Feuchtgebiete die Lebensgrundlagen der Störche verbessert haben.

Für Schmetterlinge werden seit 2006 ähnliche Beobachtungen durch freiwillige Helfer durchgeführt, doch sind hier die Experten bei der Bewertung der Ergebnisse zurückhaltender wegen der Kürze der Beobachtungszeit. Das für die  Schmetterlinge eingerichtete Bebachtungszentrum zählt mittlerweile 3.500 Mitglieder, die pro Jahr 65.000 Meldungen übermitteln.

(Oiseaux et papillons, sujets d’observation privilégiés, in : SUD OUEST, 20. August 2010)

Vandalismus

Die erst im Frühjahr 2010 vom Verein der Freunde des Phare de Richard errichteten und finanzierten   Fischerhütten am Phare de Richard konnten nicht lange unversehrt ihre Betreiber und Besucher erfreuen. Ein Tisch und Dekorationsgegenstände  wurden  gestohlen, ein zweiter Tisch wurde zerstört. Die Verantwortlichen für diese Akte des Vandalismus werden noch gesucht, aber auch wenn sie gefunden werden, bleibt wohl unerklärlich, warum diese sinnlosen Akte der Zerstörung begangen werden.

(M. C., Les cabanes déjà vandalisées, in: SUDOUEST, 19. August 2010)   

 

 

Weniger als 1 Hektar

Das Département Gironde ist, wie man weiß, das flächenmäßig größte des französischen Mutterlands. Daneben steht es auch bei der Statistik der Waldbrände an der Spitze. Durchschnittlich wurden in den letzten 15 Jahren davon 1.000 pro Jahr gezählt. So betrüblich jeder einzelne Fall sein mag, ist es in gewisser Weise beruhigend, dass die meisten Waldbrände schon früh entdeckt, eingedämmt und gelöscht werden konnten. Dadurch gelang es, die durchschnittliche Schadensfläche pro Waldbrand auf weniger als 1 ha zu begrenzen. Im Monat Juli 2010 wurden 147 Waldbrände registriert, die insgesamt 30 ha Wald zerstört haben. Seit Jahresanfang waren es 559 Schadensfälle, bei denen 350 ha Wald vernichtet wurden, durchschnittlich also 0,63 ha pro Brand.

(Moins de 1 héctare par feu, in : SUD OUEST, 16. August 2010)

 

Vorkehrungen

Wo Wald ist, kann es Waldbrände geben. Und wo es die geben kann, muss man dafür sorgen, dass sie schnell und wirkungsvoll bekämpft werden können. Im Südwesten Frankreichs gibt es seit dem 19. Jahrhundert Vereinigungen, die sich der Bekämpfung von Waldbränden verschrieben haben. Anfangs auf freiwilliger Basis, seit dem 2. Weltkrieg unter staatlicher Obhut und Regie kümmern sich nunmehr 241 Vereine um die vorbeugende Waldbrandbekämpfung und –verhütung. Sie decken damit 453 Gemeinden ab, von denen 144 im Département Gironde liegen. Zusammen unterhalten diese Vereine 44.500 km Waldwege, 17.000 Gräben, 55.000 Brücken, 3.000 Wasserreservoirs. 900 Brunnen und 10.000 Hinweisschilder. Gemeinsam geben sie jährlich 4,5 Mio Euro aus, von denen sie 43% aus eigenen Mitteln aufbringen. Dabei gibt es strenge Regeln: Die Waldparzellen sind durchschnittlich 25 ha groß und werden von Waldwegen eingerahmt, alle 500m müssen Brücken errichtet werden, um Gräben überqueren zu können, für jeweils 500 ha Wald ist eine Wasserstelle vorzuhalten. An den Kosten beteiligt werden in erster Linie die Waldbesitzer, die seit 50 Jahren mit Abgaben belegt werden, derzeit 2,30 Euro pro Hektar und Jahr.

(M. Monteil: Le premier rempart anti-feu, in: SUD OUEST, 16. August 2010)

Restos du coeur – Überlebenshilfe für sozial Schwache

Die Restos du coeur (abgekürzt für: Restaurants du coeur)sind in Frankreich eine wichtige soziale Einrichtung, die Obdachlosen und sozial Benachteiligten helfen, ihr Leben zu meistern.  Die von privaten Initiativen betreuten etwa dreißig  Restos du coeur in der Gironde bieten Bedürftigen ein- bis zweimal wöchentlich eine warme Mahlzeit, die Möglichkeit zu duschen, Wäsche zu waschen, Kontakte zu Gleichgestellten, Hilfe bei der Alltagsbewältigung. Diese wohltätigen Einrichtungen werden unterhalten durch Spenden und den Einsatz freiwilliger Helfer. In Bordeaux allein werden  78 Familien durch Spenden regelmäßig  unterstützt, im Winter steigt die Zahl bis 400. Im Sommer sind nur 10 der Restos in der Gironde regelmäßig geöffnet, was von den Nutzern natürlich sehr bedauert wird.

(Isabelle Castera, les Restos du coeur, in: SUDOUEST, 16. August 2010)

 

Zur neuen Insel

Fotos und Texte: Klicken Sie hier

 

 

Schaumgeborene Schönheit

So ist ein Beitrag in der Süddeutschen Zeitung überschrieben, der über die in der Nähe des Leuchtturms von Cordouan entstandene neue Insel berichtet. Das mit dem Schaumgeborenen mag ja noch hingehen, zur Schönheit reicht es aber noch nicht. Da, wo die original schaumgeborene Aphrodite mit wohlgestalteten Formen prunkte, ist auf der neuen Insel alles platt und flach. Aber, und das ist bemerkenswert, die Insel ist bereits bewohnt von allerlei Lebewesen, die Wind und Wellen herangeschafft haben. Die Besiedlung der Insel hatte durch den Orkan Xynthia schwer gelitten, doch sind die Schäden wohl wieder ausgeglichen. Die Insel zieht wie ein Magnet  menschliche Besucher an, die nicht immer so pfleglich mit der jungen Insel umgehen, wie dies sein sollte. Selbst aus großer Entfernung lässt sich erkennen, dass es einen regelrechten Insel-Tourismus gibt. Manche Boote, von denen man annahm, dass sie zum Leuchtturm von Cordouan fahren würden, bogen vorher ab und nahmen Kurs auf das junge Eiland.

(UM, 18. August 2010; vgl. auch: St. Ulrich: Schaumgeborene Schönheit, in: Süddeutsche Zeitung, 14. August 2010)

 

Wohl im Gefolge der SZ meldet sich auch der Nachrichten-Dienst von t-online zu Wort:

Titel: Die geheimnisvolle Insel, die aus dem Nichts kam, t-online.de, 17. August, 14.46:

http://nachrichten.t-online.de/die-geheimnisvolle-insel-die-aus-dem-nichts-kam/id_42562204/index

 

 

 

Blockade

Die Rocade, die um Bordeaux herumführt, ist oft genug nicht die Schnellstrasse, die Autofahrer gern hätten. In der Regel sind die Ursachen für Staus und stockenden Verkehr Überbelastung, Unfälle und ähnliches. Am 15. August betätigten sich allerdings Kräfte als Verkehrsstörer, die in dieser Funktion bislang noch nicht aufgetreten waren. Die Akteure gehörten zu einer großen Gruppe der gens du voyage, nichtsesshafte Landfahrer also (s. dazu den nächsten Beitrag) , die aus dem Süden Frankreichs  kamen, wo man sie per Behördenbeschluss gezwungen hatte, ihre bisherigen Standquartiere zu räumen. Sie hatten sich nach Bordeaux gewendet in der Hoffnung, dort Stellplätze für ihre rund 250 Wohnwagengespanne zu finden. In Bordeaux angekommen, waren ihnen nacheinander zwei Gelände zugewiesen worden, die sie aus mehreren Gründen ablehnten. Stattdessen wollten sie, wie eine ihrer Gruppen im Vorjahr, eine Fläche in Bordeaux-Lac belegen, die jedoch von der Stadt und der Präfektur nicht freigegeben wurde. Grund: das Gelände ist als Spielfläche für Kinder ausgewiesen und soll das auch bleiben. Daraufhin blockierten die gens du voyage systematisch die Rocade und den Pont d’Aquitaine. Erst durch massiven Polizeieinsatz wurde der Verkehrsfluss wiederhergestellt. Ob auf Dauer oder für wie lange ist ungewiss.

(J.-P. Desplos: Le pont d’Aquitaine bloqué, in : SUD OUEST, 16. August 2010)

 

Gens du voyage und Roms

Beide Volksgruppen gehen zurück auf Nomaden, die im 11. Jahrhundert den Norden Indiens verlassen und sich Richtung Europa bewegt haben.

Die gens du voyage in Frankreich, eine Bezeichnung die seit den 70er Jahren üblich geworden ist für die bis dahin nebeneinander verwendeten Begriffe tsiganes, manoches, gitans, roms, romanichels, bohémiens, gehören zu einer Gruppe von 400.000 Menschen, von denen 95% die französische Staatsbürgerschaft besitzen. Sie sind nicht sesshaft, sondern leben in beweglichen Unterkünften, meist Wohnwagen. Obwohl sie keine feste Adresse besitzen, sind sie einer Gemeinde zugeordnet und brauchen bestimmte Papiere (carnet, livret), die ihren Status als Angehörige der gens du voyage belegen. Durch die Loi Besson von 1990 und Verbesserungen im Jahre 2000 ist den Gemeinden Frankreichs von über 5.000 Einwohnern auferlegt worden, Flächen für die gens du voyage bereitzustellen. Deren Sprecher bemängeln jedoch, dass nur 42% der vorgesehenen Aufenthaltsflächen tatsächlich hergerichtet worden sind.

Die Roms, etwa 15.000 an der Zahl,  sind zum überwiegenden Teil rumänischer oder bulgarischer Nationalität. Sie dürfen seit dem Beitritt ihrer Herkunftsländer zur EU drei Monate lang ohne Formalitäten in EU-Länder einreisen. Danach brauchen sie aber für einige Jahre noch Aufenthaltsgenehmigungen, die sie nur bekommen, wenn sie nachweisen können, dass sie sich selbst ernähren können, dass sie krankenversichert sind etc. Bringen sie diese Nachwese nicht bei, können sie von den Behörden aufgefordert werden, Frankreich innerhalb von vier Wochen zu verlassen. Die Behörden können dafür finanzielle Hilfen in Höhe von 300 Euro plus 100 Euro pro Kind gewähren. Ab September soll ein biometrischer Nachweis für Zahlungsempfänger eingerichtet werden, damit Missbrauch unterbunden werden kann. Schon vorher können Roms ausgewiesen werden, wenn sie straffällig werden, die öffentliche Ordnung stören oder das Sozialsystem über Gebühr strapazieren.

(Quelles sont les différences entre „gens du voyage“ et „roms“, AFP /SUD OUEST, 16. August 2010)

 

Hotelschiffe auf der Garonne

2011 wird es von Bordeaux aus Flusskreuzfahrten geben, die von der europaweit renommierten Gesellschaft Croisieurope  angeboten und ausgerichtet werden. Bei den Schiffen handelt es sich um moderne Kreuzfahrtschiffe, die gehobenen Ansprüchen gerecht werden, wie die 2001 gebaute 150 Meter lange und 11,50 Meter breite Princesse d’Aquitaine, die auf zwei  Decks über 69 elegant ausgestattete Doppelkabinen verfügt. Ihr Heimathafen wird vom nächsten Jahr an der Port de la lune in Bordeaux sein. Im Angebot für 2011 sind 5 – 8 Tagestouren ab 529 Euro mit verschiedenen Programmen, z. B. Entdeckung des Bordelais, Geheimnisvolle Heimat, Kennenlernen einer interessanten Region, 2 Mündungsgebiete: Gironde und Bassin von Arcachon. Es werden mehrere bekannte Häfen an der Garonne /Gironde angelaufen, (z.B. Blaye, Pauillac, die  auch in Tagesausflügen besucht werden können.

(Paul Vigneaud, Un  bateau hôtel, in: SUDOUEST, 16. August2010)   

 

Doppelpleite

Die Girondins aus Bordeaux haben unter ihrem neuen Trainer einen Saisonstart gehabt, wie er schlechter kaum sein könnte. Die beiden ersten Spiele gingen verloren, das zweite gar zu Hause. Quittung: Die Girondins stehen auf dem letzten Tabellenplatz. Kein Trost: Marseille steht nach zwei Niederlagen nur zwei Plätze vor Bordeaux. Auch kein Trost: Schlimmer kann es kaum noch werden.

(UM, 16. Aug. 2010)

 

Keine Sommerferien

Das Kino Molière, einziges seiner Art in Lesparre, schließt in diesem Jahr nicht wie gewöhnlich für drei Wochen im Sommer seine Pforten. Stattdessen wird ein reduziertes Programm geboten. Hintergrund dieser Entscheidung für das in städtischem Besitz befindliche, aber privat betriebene Kino ist das Bestreben, durch die Einnahmen im Sommer die Mittel zu beschaffen, die für eine Modernisierung des Kinos gebraucht werden. Dabei sollen vor allem die Voraussetzungen für digitale 3D-Vorführungen und digitalen Ton geschaffen werden.

(S. Jaime: Le cinéma Molière ne prend pas de vacances, in: SUD OUEST, 14. August 2010)

 

 

Le petit train des touristes

Zweimal pro Woche (montags und donnerstags) lädt der kleine Touristenzug in Soulac von 17.45 bis 18.45 Uhr Gäste zu einer Rundfahrt durch das historische Soulac,  die von Angestellten des Tourismusbüros begleitet und kommentiert wird. Nähere Informationen und Anmeldung unter Tel. 05 56 09 86 61.

(Hier geht es um den treckerbespannten Pseudozug, nicht zu verwechseln mit dem schienengebundenen Train touristique, der zwischen Soulac und Le Verdon verkehrt.)

(Le petit train des touristes, in: SUDOUEST, 14. August 2010)

 

Steigen die Baguettepreise?

Wenn früher irgendwo auf der Welt ein Sack Reis umfiel, dann kümmerte das wahrscheinlich niemanden in Westeuropa. Als jetzt große Teil Russlands dem verheerenden Flächenbrand zum Opfer fielen, war die Reaktion erst vielfach die gleiche. Aber nun, da man sich der Tatsache stellen muss, dass Russland zumindest in diesem Jahr als Getreide- und Mehlexporteur zu den gewohnten Preisen ausfallen  wird, sieht alles anders aus. Die Spekulation mit Getreide und Mehl hat schon eingesetzt, und es ist nicht vorherzusagen, ob das bisherige Preisgefüge erhalten bleiben wird. Sollte das nicht der Fall sein, werden die Brotpreise in Frankreich steigen. Das können sie jedoch nur, wenn die staatliche Reglementierung der Brotpreise dem zustimmt, denn in Frankreich wird seit langem sowohl das Mindestgewicht als auch der Preis per Gesetz vom Staat festgesetzt.

(Jean-Denis Renard, La baguette pourrait augmenter, in: SUDOUEST, 13. August 2010)

 

 

Übergewicht

Normalerweise ist alles, was mit Übergewicht zu tun hat, eher lästig und unerwünscht. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. So bei einem Fischer aus Arcachon, der mit Übergewicht einen richtig guten Fang machte. Und zwar wörtlich. Ihm war ein Steinbutt von 10,5 kg in das Netz geraten, und den verkaufte er auf der Versteigerung in Arcachon für 330 Euro. Der Fischhändler, der ihn erworben hat, wird ihn wohl portionsweise als Filet verkaufen. Aber das ist dem Fischer sicher egal. Er hat einen wirklich guten Preis erzielt. Das Durchschnittsgewicht der gefangenen Steinbutts liegt übrigens bei rund 6 kg, es kann bis zu 25 kg ansteigen.

(Clin d’Oeil, SUD OUEST, 13. August 2010)

 

Hohe Koeffizienten

Am 11. und 12. August 2010 werden die höchsten Koeffizienten (112 und 111) des Sommers zu beobachten sein. Das bedeutet, dass die Flut höher als sonst auflaufen wird, und die Ebbe tiefer als üblich sein wird. Akute Gefahren wie im Frühjahr beim Zusammentreffen von hohen Koeffizienten und schweren Stürmen sind nicht zu erwarten. Allerdings sollte beim Baden mehr als sonst auf die Vermeidung von Gefahren geachtet werden. Deshalb rief auch der Präfekt die Wasserfreunde an der Atlantikküste zu besonderer Vorsicht auf und dazu, die allgemein bekannten Baderegeln strikt zu befolgen.

(Denis Renard, Les grandes marées, in: SUDOUEST, 12. August 2010)

 

Autogiro

Auf der zwischen Carcans und Lacanau gelegenen Leichtflugzeugbasis gibt es seit kurzem ein Luftfahrzeug der besonderen Art zu sehen.  Das  sieht von weitem wie ein Hubschrauber aus, ist aber keiner. Es wird von einem 115 PS starken Motor, der auf einen Propeller wirkt, angetrieben wie ein konventionelles Leichtflugzeug, hat jedoch keine Tragflächen, sondern einen Rotor von 8,50 m Durchmesser, der nicht von einem Motor, sondern vom Fahrtwind angetrieben wird und dafür sorgt, dass sich das Gefährt in die Luft erheben kann. Der Tragschrauber oder Autogiro ist ein Doppelsitzer, der nur 260 kg wiegt, dabei aber bis zu 180 km schnell sein kann. Die Treibstoffvorräte reichen für maximal vier Stunden. Seine Piloten rühmen, dass der Autogiro sehr unempfindlich ist gegen Windböen und Turbulenzen. Er braucht zum Start eine Piste von weniger als 100 m Länge und kann, einmal in der Luft, fast alles machen, was sonst nur einem Hubschrauber möglich ist. Eingesetzt wird er, wie andere Leichtflugzeuge auch, für Fotoaufträge und Rundflüge.

(S. Jaime: Léger comme un „giro“, in: SUD OUEST, 12. August 2010)

 

Luxushotels

Die Luxushotels in Frankreich, die auf dem Höhepunkt der Krise im Herbst 2008 ganze Etagen stillgelegt hatten, sind wieder obenauf. In Paris herrscht in den großen Hotels wie dem George V oder dem Bristol bei Preisen bis zu 13.000 Euro pro Nacht Zufriedenheit bezüglich der Auslastung. Auch im Südwesten stehen die Zeichen gut. Im Palais in Biarritz ist die Suite Alphonse XIII für 4.000 Euro pro Nacht regelmäßig belegt. In Bordeaux meldet das Regent Grand Hotel an der place de la Comédie gute Werte für die Suite royale zu 2.000 Euro pro Nacht. Ob die Krise im Hotelgewerbe tatsächlich überwunden ist, wird sich aber erst nach dem Ende Sommersaison zeigen, wenn die Touristenströme versiegt sein werden und der Normalbetrieb zurückkehrt.

(J. Ballarin: Le bel été des palaces, in: SUD OUEST, 12. August 2010)

 

Undankbare Skandinavier

Weder Norweger noch Dänen wissen es offenbar zu schätzen, wenn zu ihnen Fußball-Nationalmannschaften kommen, die ein paar Klassen höher in der FIFA-Rangliste geführt werden. Die Dänen haben die mit dem respektablen 3. WM-Platz angereisten Deutschen mit 2:2 nach Hause geschickt, wobei allerdings zu sagen ist, dass die deutsche Mannschaft bei der WM deutlich anders aussah, als die jetzt in Kopenhagen aufgelaufene und dass die Deutschen sich eigentlich achtbar aus der Affäre gezogen haben.

Die Bilanz für die Franzosen ist wohl weniger günstig. Sie fahren mit einer Niederlage (2:1) heim. Dabei können sie allerdings für sich in Anspruch nehmen, dass keiner ihrer Spieler in Norwegen bei der WM in Südafrika aktiv war. Dafür war das Norwegenspiel eine Art Bestrafung aller in den Trainingsboykott in Südafrika verwickelten Akteure der Bleus. Für Laurent Blanc, den neuen Trainer der französischen Nationalmannschaft, der maßgeblich hinter dieser Aufstellungspolitik steht, ein wenig verheißungsvoller Auftakt.

Für die französische Mannschaft kann vorausgesagt werden, dass sie, ebenso wie ihre deutschen Kollegen, in dieser Aufstellung nie wieder auf dem Rasen stehen wird.

(UM, 12. Aug. 2010)

 

 

Miss Médoc 2010

Man weiß zwar nicht genau, wieviele junge Frauen im Médoc es nicht mehr werden können, aber man kann exakt beziffern, dass die Entscheidung nur noch unter 15 Kandidatinnen fallen wird, die für die Entscheidung am 22. August 2010 in Lesparre ausgewählt worden sind. Die Siegerin wird im Oktober das Médoc in Bergerac vertreten und dort die Chance haben, zur Miss Aquitaine gewählt zu werden, die dann die Region Aquitanien bei den nationalen Wahlen zur Miss France vertreten wird. Eines haben die vierzehn Kandidatinnen, die nicht zur Miss Médoc gekürt werden, auf jeden Fall sicher: ein von dem Modeschöpfer Joseph Fragoméni, alias Mazarin, kreiertes Kleid. Es gibt Wettbewerbe, bei denen die, die nicht ganz vorn landen, schlechter abschneiden, oder?

(G. Rigal : Qui sera Miss Médoc 2010, in: SUD OUEST, 11. August 2010)

 

Fisch nur zweimal pro Woche

Bislang war es eine scheinbar unerschütterliche Gewissheit, dass Fisch gut ist für Gesundheit und Ernährung. Von dieser Gewissheit muss man sich jetzt wohl verabschieden, zumindest, wenn man den Empfehlungen des WWF und der französischen Agentur für Gesundheitssicherung folgt.

Die empfiehlt den Franzosen mit Nachdruck, Fisch nicht häufiger als zweimal wöchentlich zu essen, da viele Fische aus  belasteten Gewässern stammen und die Schadstoffe durch die Nahrungskette an die Verbraucher weitergeben.

Zu den Fischen, die vergleichsweise unbelastet sind gehören z. B. folgende Arten: Wolfsbarsch, Seehecht, Hering, Forelle, Makrele.

Meiden sollte man hingegen folgende Fische: Dorade, Seewolf, Merlu, Scholle, roter Thunfisch, Kabeljau.

(Thierry Magnol, Poisson: en manger mais pas trop, in: SUDOUEST, 9. August 2010)

Anmerkung der Redaktion: Die Liste der empfohlenen oder zu meidenden Fische besteht schon seit Anfang 2008. Warum sie jetzt den Weg in die Zeitungen findet, ist schwer zu begründen. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit. Wer genauere Informationen sucht, findet sie hier:

http://www.paperblog.fr/391683/liste-des-poissons-a-eviter-a-consommer-avec-moderation-et-a-privilegier/

 

Damokles läßt grüßen

An das Schwert des Damokles müssten fünf junge Leute in Montalivet eigentlich beständig denken, wenn sie ihre Situation betrachten. Nun hängt das besagte Schwert nicht leibhaftig über ihnen, aber dafür die Verweisung aus der Gemeinde durch den Bürgermeister. Das wollen und können die fünf nicht hinnehmen, denn sie arbeiten als Saisonkräfte in Montalivet. Sie waren mit Campingfahrzeugen angereist, die sie kostengünstig auf einem Gelände abgestellt hatten, das die Gemeinde für gens du voyage, Landfahrer also, eingerichtet hatte. Und dort, so meint der Bürgermeister, haben die fünf nichts zu suchen. Daher seine Anordnung der Verweisung. Der Konflikt schwebt schon einige Tage, eine Lösung ist nicht in Sicht. Den Status als gens du voyage bekommen die jungen Leute nicht, wie sie von der Unterpräfektur in Lesparre erfahren haben. Und da das so ist, will der Bürgermeister sie loswerden. Die fünf haben angeboten, auf einen gemeindeeigenen Campingplatz zu gehen, wenn man ihnen einen günstigeren Tarif einräumt als den Sommergästen. Der Bürgermeister hat abgelehnt. Er will, dass die fünf gehen. Es gebe 300 Saisonkräfte in Montalivet, und wenn fünf weniger da seien, werde das nicht auffallen. Kürzlich war die Gemeindepolizei bei den jungen Leuten und hat deren Papiere geprüft. Die sind in Ordnung, und nach Aussage der Polizei dürfen sie bleiben. Bis der Bürgermeister sie wieder vertreiben lassen will?

(S. Jaime, Campeurs hors la loi, in: SUD OUEST, 11. August 2010)

 

Spiegel-Effekt

Laut Murphy’s Gesetz kann alles kaputt gehen, was kaputt gehen kann. Man weiß nur nicht, wann. Eigenlich müsste es auch beim Miroir d’eau in Bordaux irgendwann mal ein größeres Problem geben. Bislang ist man davon verschont geblieben, aber man hat auch so zu tun. Der Spiegel zieht Tag und Nacht derart viele Besucher an, dass eine eigene Wartungmannschaft sich allein darum kümmert, dass das, was besonders die nächtlichen Besucher mitbringen, ordnungsgemäß entsorgt wird. Bislang sind die Verantwortlichen eher enttäuscht, dass ihre Angebote nicht oder nur schwach angenommen werden. Ein eigens aufgestellter Container, der leere Glasflaschen aufnehmen soll, ist derzeit in der Regel nur zu einem Drittel gefüllt. Zwei Drittel der nächstens geleerten Flaschen müssen mühsam und oft in Stücken aufgesammelt werden. Man hofft auf Einsicht und macht Anstrengungen, dezent aber wirksam Hinweise auf korrektes Verhalten zu geben. Im Durchschnitt wird bei der morgendlichen Reinigung rund eine Tonne Abfall aufgesammelt, ziemlich genau eine Tonne zuviel. Dennoch denkt niemand daran, den miroir d’eau zu sperren. Für viele Besucher, die nicht die Möglichkeit haben, bei Wunsch ans Meer zu fahren, ist die Wasserfläche vor dem place de la Bourse eine Art Ersatz, die man  nur ungern unzugänglich machen möchte.

(E. Fère: Le jour où le miroir d’eau a débordé, in: SUD OUEST, 9. Aug. 2010)

 

 

 

 

Strandsperre

Am 6. und 8. August waren bzw. werden die Strände in Lacanau gesperrt für das Baden und sonstige Wassersportaktivitäten- Grund dafür ist ein Trainingsblock der patrouille de France, der Alphajets fliegenden Kunstflugstaffel der französischen armée de l’air. Bei der ersten Sperrung waren die Strandbesucher anfangs enttäuscht, dann aber hellauf begeistert von dem, was ihnen gratis und franco am Himmel geboten wurde. Es ist zu erwarten, dass die Publikumsreaktionen beim zweiten Trainingsblock ähnlich sein werden.

(Plage fermée et ciel rayé, in: SUD OUEST, 7. Aug. 2010)

 

 

60 Jahre im Naturzustand

das CHM in Montalivet, einer der bestimmenden Wegbereiter des praktiizierten Naturismus in Frankreich, blickt auf 60 Jahre seines Bestehens zurück. In der Anfangszeit waren die Verhältnisse im CHM eher  spartanisch zu nennen. Der Campingbetrieb vollzog sich spontan und unreglementiert, das Wasser war stark eisenhaltig und zum Wäschewaschen kaum zu gebrauchen, es gab keinen elektrischen Strom, aber dennoch gab es eine Leitidee, die darin bestand, im Einklang mit der Natur zu leben. In den 50er Jahren wird das CHM mehr und mehr bekannt. Es zieht jährlich mehr Besucher an. 1959 werden mehr als 10.000 Gäste für die Sommersaison gezählt, der Rekord steht bei 35.000 gleichzeitigen Besuchern im Jahre 1961. Im Laufe der Jahre hat sich das Verständnis vom Naturismus und auch manche Äußerlichkeit gewandelt, aber es ist, darin sind sich die Beteiligten einig, nicht zu befürchten, dass die grundlegende Idee Schaden nimmt.

(J. Aujame : Centre Hélio-Marion de Montalivet : Soixante ans à l’état de nature, in : SUD OUEST, 6. August 2010)

 

 

60 Jahre und kein bisschen alt

Die 60. Auflage der Foire aux vins in Lesparre hat am 6. August begonnen und wird bis zum 8. des Monats andauern. Rund 60 Aussteller haben das Gelände um den Tour de l’Honneur in Lesparre beschickt und hoffen, verständlich, darauf, dass sich der Aufwand lohnt. Einig ist man sich darin, dass die Örtlichkeiten zu Füßen des Tour de l’Honneur ungleich anziehender sind als der einstige Standort auf dem Parkplatz vor der Kirche Notre-Dame. Und einig ist man sich auch darin, dass das vorwiegend musikalische Begleitprogramm gut beim Publikum ankommen und weiter zur Attraktivität der Foire aux vins beitragen wird.

(S. Dubost, Le voyage oenotouristique souffle ses 60 bougies, in : SUD OUEST, 7. August 2010)

 

 

Verunreinigungen

Das Unternehmen Smicotom, das im nördlichen Médoc die Müllabfuhr besorgt, leert auch die zahlreichen Glascontainer der Region. Dabei gibt es allerdings gravierende Probleme, weil immer wieder in die Behältnisse, die strikt wiederverwertbaren Glasabfällen reserviert sein sollten, Stoffe geworfen werden, die darin absolut nichts zu suchen haben. Während an Flaschen anhaftendes Papier beim Schmelzen  verbrannt wird und Metallteile mit starken Magneten aus dem Glasbruch entfernt werden können, geht das bei Keramikabfällen nicht. Noch problematischer sind Energiesparlampen, die neben Kunststoffen auch das gefährliche Quecksilber enthalten. Wenn solche Lampen oder Keramik in den Glasbruch geraten, ist der für das Wiedereinschmelzen unbrauchbar und muss auf der normalen Mülldeponie gelagert werden. Das ist natürlich der Idee des Recycling zuwider. Abhilfe ist hier nur von denjenigen zu erwarten, die die Glascontainer füllen. Die sollten strikt darauf achten, dass nur leere Flaschen und Glasbehältnisse (etwa für Marmelade) in die Sammelbehälter gelangen. Da das Glas beim Leeren der Container zerkleinert wird, um Platz zu sparen, ist ein nachträgliches Aussortieren von Dingen, die entfernt werden müssen, nicht möglich.

(S. Jaime: Le verre trop pollué, in : SUD OUEST, 6. Aug. 2010)

 

Scheinpraktikanten

Reguläre Arbeitskräfte kosten die Betriebe, die sie beschäftigen, mindestens 2.000 Euro im Monat. Praktikanten, für die weder Steuern noch Sozialabgaben zu zahlen sind, leisten fast dasselbe, kosten aber nur ein Zehntel. Verständlich, dass namentlich kleinere Arbeitgeber versuchen, Praktikanten zu beschäftigen. Dabei geraten sie nicht selten in Versuchung, Beschäftigte als Praktikanten zu deklarieren, die keinen Anspruch auf diesen Status haben, weil diese anders als z. B. Studenten keine Krankenversicherung besitzen. Um möglichem Missbrauch zu begegnen, haben die Behörden unlängst vor allem Campingplatz- und Restaurationsbetriebe im  Département Landes kontrolliert. Und dabei sind, wie nicht anders zu erwarten, wieder einige Praktikanten entdeckt worden, die gar keine sind. 

(J.-M. Desploss : L’Urssaf fait la chasse aux faux stagiaires,  in : SUD OUEST, 6. Aug. 2010)

 

 

Strandbilanz

Allein am Strand von Lacanau haben die Rettungsschwimmer der CRS im Juli 160 mal eingreifen müssen, um Badende aus schwierigen Situationen zu befreien. In 5 Fällen bestand akute Gefahr, die den Einsatz des Rettungshubschraubers Dragon 33 erforderlich machte. Da die Rettungsschwimmer der CRS Angehörige einer Polizeieinheit sind, haben sie neben dem Rettungsauftrag auch Polizeibefugnisse. Und die üben sie bei Bedarf auch aus. Im Juli haben sie in Lacanau vier Rauschgiftvergehen aufgedeckt und eine Reihe anderer Delikte registriert, die im Sommer an Stränden vorkommen. Wenn CRS-Kräfte Tatverdächtige festnehmen, übergeben sie diese anschließend an die örtliche Gendarmerie, die dann das Weitere veranlasst. Die gewerkschaftliche Vertretung der CRS stellt fest, dass im Jahre 2001 noch 1000 Rettungsschwimmer der CRS unter anderem an den Küsten des Médoc eingesetzt waren. 2010 ist deren Zahl auf 453 zurückgegangen, nach Meinung der Fachleute die unterste Grenze, wenn nicht auf gewisse Sicherheitsstandards am Strand verzichtet werden soll.

(S. Jaime: Les policiers de la plage sur tous les fronts, in: SUD OUEST, 5. Aug. 2010)

 

 

UNESCO-Label

Die jüngste UNESCO-Konferenz in Brasilia hat den Status von Bordeaux als Weltkulturerbe nicht in Frage gestellt, obwohl es für die Stadtväter von Bordeaux wegen der neuen Brücke Bacalan-Bastide einigen Grund gab, sich Gedanken zu machen. Anders als Dresden, wo ebenfalls ein Brückenbau den Zorn der UNESCO erregt hatte, gelang es in Bordeaux, geschickt und geschmeidig, kleine Konzessionen zu machen und damit den Status zu retten. Nach der Fertigstellung der jetzt im Bau befindlichen Brücke Bacalan-Bastide soll zwar noch einmal nachgeschaut werden, ob alles so ausgeführt wurde, wie das der UNESCO zugesichert worden war, aber daraus dürfte keine wirkliche Gefahr erwachsen. Auch für UNESCO-Kommissionen gibt es Bedienungsanleitungen. Wenn man die kennt, ist es gut, wenn nicht, dann eben nicht.

(J.-P. Vigneaud : Le label UNESCO confirmé, in : SUD OUEST, 4. Aug. 2010)

 

Nervenkitzel

Seit kurzem beobachtet man Jetskis auf der Garonne in Bordeaux. Die sind nicht zufällig da, sondern gehören zu einem neuen Freizeitangebot. Angeboten werden Jetski-Touren auf der Garonne von verschiedener Länge und Dauer. Es beginnt mit einer Schnuppertour im Hafengebiet von Bordeaux für 29 Euro (15 Min) und geht bis zu einer Großunternehmung nach Pauillac mit einem déjeuner gastronomique für 350 Euro. Dazwischen liegen fünf weitere Angebote. Kontakt:

http://bordeauxjet.free.fr/

oder Tel.: 06 38 44 86 74.

(Y. Delneste: De la ville à l’estuaire … d’un jet, in : SUD OUEST, 4. Aug. 2010)

 

Teilentwarnung

Die Präfektur des Départements Gironde weist auf die Gefahren hin, die von den Portugiesischen Galeeren ausgehen. Erste Exemplare sind unweit der spanischen Grenze gesichtet worden. Weiter nördlich, vor der Küste des Médoc, sind in diesem Jahr noch keine von diesen unerfreulichen Meeresbewohnern ausgemacht worden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das in der nächsten Zeit so bleibt, ist groß, da Wind und Strömung deren Vorankommen nach Norden behindern. Dennoch schaden Wachsamkeit und Vorsicht nicht. Auch gestrandete und tote Tiere sollten auf keinen Fall berührt werden.

(S. Jaime : Alerte aux physalies : Pas de méduses à l’horizon… pour l’instant, in : SUD OUEST, 4. Aug. 2010)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben Bilder und Erläuterungen zur Portugiesischen Galeere auf einer Seite der Médoc-Notizen bereits vor längerer Zeit gebracht. Wenn Sie sich weiter informieren wollen, dann klicken Sie hier.

 

Umfrage

SUD OUEST fragt seine Leser danach, was sie von den neu aufgestellten festen Radarkontrollen halten. 21,4% der Befragten sagen, das sei gut, weil es helfe, die vorgeschriebene Geschwindigkeit besser einzuhalten. 66,5 finden, das sei nur ein zusätzliches Mittel, um den Autofahrern in die Tasche zu greifen. Und 12% fühlen sich nicht betroffen, weil sie die vorgeschriebene Geschwindigkeit immer einhielten.

(La zone des radars s’étend, in: SUD OUEST, 4. August 2010)

 

 

Pont de pierre

Der pont de pierre in Bordeaux, der, wie jeder weiß seinen Namen vom Material hat, aus dem er vor rund 200 Jahren erbaut wurde, bedarf altersbedingt einer Verjüngungskur. Dabei wird der Verkehr einspurig über die Brücke geführt, damit die erforderlichen Arbeiten  erledigt werden können.

Die Pfeiler der Brücke, mit deren Bau im Jahre 1810 begonnen wurde, ruhen auf einer großen Menge Baumpfählen, die in den schlammigen Untergrund gerammt wurden. Da man weiß, dass diese Fundamentierungen permanent überwacht werden müssen, hat man hochsensible  Messgeräte in die Brückenkonstruktion eingebaut,. Mit deren Hilfe konnte in 1990er Jahren festgestellt werden, dass fünf Brückenpfeiler dringend verstärkt werden mussten, was dann mit Betonkonstruktionen geschah. Ähnliches wird bald für die übrigen Brückenpfeiler erforderlich sein. Seitdem regelmäßige Messungen möglich sind, weiß man, dass die Brückenpfeiler pro Jahr 1,5 mm in den Untergrund  absinken, in zehn Jahren als 1,5 cm. Technisch ist dieser Prozess kontrollier- und korrigierbar, doch wird man für deswegen erforderlichen Stabilisierungsarbeiten die Brücke vollständig sperren müssen, für längere Zeit. Auch aus diesem Grund wartet man auf die Fertigstellung der neuen Brücke Bacalan-Bastide, die derzeit im Bau ist.

J.-P. Vigneaud : Le pont de pierre sur une voie, in : SUD OUEST, 3. August 2010)

 Anmerkung der Redaktionen: Zur Geschichte des pont de pierre haben wir ein paar Informationen, zu denen Sie gelangen, wenn Sie hier klicken.

 

Strompreis

In Frankreich steigen die Strompreise zum 15. August 2010 für Privathaushalte um 3% und um 4 bis 5,5% für Unternehmen. Die Preise werden gemeinsam vom Energie- und vom Wirtschaftsminister festgelegt. Beide Ministerien rechnen in einem Kommuniqué vor, dass die Preise für Privatabnehmer inflationsbereinigt nur um 1,5% steigen. Ein gutes Beispiel für positives Denken, wie man finden muss. Die Strompreise in Frankreich waren zuletzt im August 2009 um 1% für Privathaushalte und um 4 bis 5% für Unternehmen angehoben worden. Nach Berechnungen des Europäischen Statistik-Instituts Eurostat lagen die französischen Strompreise im Jahre 2009 um 25% unter dem europäischen Durchschnitt.

(M.T/AFP: Hausse des tarifs de l’électricité, in: SUD OUEST, 3. Aug.2010)

 

Paintball

In Montalivet ist vieles möglich. Auch Paintball. Das ist eine Aktivität, bei der zwei Mannschaften gegeneinander antreten, um die Gegner  ausser Gefecht zu setzen. Dazu sind die Spieler mit Luftdruckstartern ausgerüstet, die Farbkugeln auf die Gegner abschiessen. Damit niemand dauerhaft zu Schaden kommt, sind alle Spieler sorgfältig in Schutzkleidung verpackt, die auch das Gesicht vor unliebsamen Verfärbungen bewahrt. Damit das Geschehen nicht zu einfach wird, ist das Spielgelände mit verschieden gestalteten Hindernissen gespickt, was den Reiz des Geschehens, wie Eingeweihte behaupten, erhöht. Die Veranstalter betonen, dass das Geschehen in erster Linie Spiel und Spass sein soll, keinesfalls aber irgendwelche militaristische Ersatzhandlungen verdecken soll. Ansichtssache.

(S. Jaime : Batailles à billes de peinture dans les bois, in : SUD OUEST, 3. August 2010)

 

Wohnungsprobleme

Die Suche nach einem Ferienjob ist für junge Leute im Médoc schon schwierig genug, aber meist ist es noch schwieriger, eine preiswerte, akzeptable Unterkunft während dieser Zeit zu finden, zumal die Arbeitgeber normalerweise nicht für die Unterbringung ihrer Saisonkräfte sorgen. Die Behausungen, die im Angebot sind und von denen man häufig nur durch Flüsterpropaganda hört, sind oft überteuert oder in primitivem Zustand. Wie soll jemand, der einen Ferienjob mit oft ungewissem Einkommen ausübt, 500 bis 1000 Euro wöchentlich für eine Unterkunft aufbringen können?

Einige Restaurantbetreiber haben Unterkünfte bauen oder herrichten lassen, die sie zu vertretbaren Preisen anbieten und die demzufolge schnell belegt sind. Auf diese Weise werden Unterkünfte in Wohngemeinschaften für unter 200 Euro pro Monat angeboten. Da deren Zahl aber begrenzt ist, bleibt für viele Saisonkräfte als Notlösung nur das Auto, ein Zelt am Strand oder im Garten von Bekannten oder Zimmer-sharing.

(Jennifer Aujame, Travail saisonnier, in: SUDOUEST, 1. August 2010)

 

 

Geburtstagsfeier bei den Médoc-Notizen

Die Médoc-Notizen sind inzwischen 2 Jahre und einen Tag alt. In dieser Zeit haben wir über 170.000 Besucher aus über 45 Ländern gehabt, davon seit dem 1. Januar dieses Jahres 80.087.

(UM, 3. August 2010)

 

Fanfare EYO’NLE in Le Gurp

Am Samstag, dem 3. August um 21.30h geht es in Le Gurp richtig zur Sache, wenn die aus dem Benin stammende Gruppe Fanfare EYO’NLE mit Afro-Jazz für Stimmung sorgt. Die Gruppe besteht aus acht jungen afrikanischen Musikern, die seit ihrer Gründung einen Mix aus Afro-Jazz, Schlagzeug, Gesang und Tanz in ihrem Programm haben. Nächste Station wird am 7. August Carcans sein. Die Gruppe tritt gratis auf. (UM, 3. Aug. 2010)

 

 

Portugiesische Galeere

Sie gehören eigentlich nicht an die Côte d’Argent, aber sie verirren sich gelegentlich doch sogar bis an die Küsten des Médoc. In diesem Jahr kommen Meldungen über das Auftreten der Portugiesischen Galeere (physalia physalis) vom Strand von Tarnos, unweit von Bayonne. Die Behörden weisen darauf hin, dass die Portugiesische Galeere gefährlich ist für Mensch und Tier. Deshalb sollte Berührungen auch von toten Exemplaren unter allen Umständen vermieden werden. Sind sie dennoch passiert, ist ärztliche Hilfe erforderlich. Wenn sich Tentakel der Portugiesischen Galeere auf der Haut festgesetzt haben, müssen sie entfernt werden, wobei darauf zu achten ist, dass sie nicht zerdrückt werden. Am besten geht das mit trockenem Sand oder steifem Karton. Anschließend muss die Berührungsstelle mit viel Meerwasser abgespült werden. In der Regel ist danach ein Arztbesuch anzuraten.

(E. Artigue-Cazcarra: Gare aux physalies, in: SUD OUEST, 2. August 2010)

 

Anmerkung der Redaktion: Wir haben Bilder und Erläuterungen zur Portugiesischen Galeere auf einer Seite der Médoc-Notizen bereits vor längerer Zeit gebracht. Wenn Sie sich weiter informieren wollen, dann klicken Sie hier.

 

immer besorgt um das Wohl der Gäste gewesen.  Für 2010 wurden von der Gemeinde zusätzlich zur Feuerwehr und zur Polizeibrigade des Ortes 4 Mediateure (Vermittler)eingestellt, die überall im Ort, wenn es nötig ist,  für Ruhe sorgen sollen, die Jugendlichen die Gefahren erläutern, , die durch  Alkohol- und Drogenkonsum entstehen können und  die gemeinsam mit der Polizei Menschen in Notsituationen helfen. Die Sicherheit auf den vier zu Soulac gehörenden Stränden wird gewährleistet durch 36 Rettungsschwimmer. Voraussetzung für die persönliche Sicherheit ist aber immer, dass sich alle Menschen an die gesetzlichen Regeln halten und vernunftgesteuert handeln.

(Maguy Caporal, La saison estivale sous surveillance, in: SUDOUEST, 15. Juli 2010)

 

Havarie im Hafen

Das in Bordeaux beheimatete Ausflugsschiff Ville de Bordeaux hat am Abend des 14. Juli bei seiner Rückkehr an den angestammten Liegeplatz am Quai des Chartrons mit etwas zuviel Schwung angelegt, Absperrgitter durch die Luft gewirbelt und sich selbst Beulen geholt. Personen sind nicht zu Schaden gekommen, weil sich das Malheur für alle am Ufer Stehenden erkennbar abzeichnete und die Umstehenden zur Seite springen konnten, bevor sie von Absperrgittern hätten getroffen werden können. Der Kapitän erklärte, es habe ein Problem mit der Ruderanlage gegeben. Im übrigen seien aber die Blessuren des Schiffs nicht schwerwiegend. Die nächsten Ausflugstouren sollen planmäßig stattfinden.

(S. Petitjean: Le bateau „Ville de Bordeaux“ rate son accostage et percute le quai, in: SUD OUEST, 15. Juli 2010)

 

 

Île de Patiras

Um die vor Pauillac in der Gironde liegende Insel Patiras ranken sich viele Legenden und Mythen, die bei näherem Hinsehen einer seriösen Überprüfung nicht standhalten. Dass man jetzt mehr und vor allem Gesichertes weiss, ist im wesentlichen das Verdienst eines jetzt erscheinenden Buches zur Geschichte dieser Insel, das nach eingehenden Studien entstanden ist. Der Autor, Michel Aka, hat bei seinen dreijährigen Recherchen kein Archiv ausgelassen, in dem Materialien zur Geschichte von Patiras vermutet werden konnten. Herausgekommen ist ein Buch, das seine Aussagen sorgfältig abgesichert präsentiert und vielfach mit Faksimiles einschlägiger Quellen anreichert.

Michel Aka: Une île de l’estuaire, 22. Euro.

(R. Piquemal : Ile de Patiras : sa véritable histoire, in SUD OUEST, 15. Juli 2010)

 

 

Nicht verwechseln

In Soulac gibt es zur Zeit einen Petit Train, der, gezogen von einem lokomotivmäßig maskierten Trecker, durch die Straßen tuckert und es gibt einen Train Touristique, den PGVS (Pointe de Grave – le Verdon- Soulac.

Der Petit Train zieht seine Kreise zwischen den Endstationen an der Strandstraße und am Parkplatz les Arros, wo auch der Train Touristique startet.  Montags und Donnerstags kann man im Juli und August von 17.45 bis 18.45 mit dem Petit Train eine kommentierte Besichtigungstour durch Soulac machen (Erwachsene 7 Euro, Kinder 6 Euro, gratis für Kinder unter sechs Jahren).

Der Train Touristique verkehrt im Juli und August täglich. Momentan ruht der Verkehr jedoch wegen einer kleinen Betriebsstörung, die zum Sonntag, dem 18. Juli behoben sein soll. (Fahrplan und Fahrpreise bei uns auf dem Schwarzen Brett).

(UM, 15. Juli 2010)

 

 

 

Fernsehstar Schildkröte

Im französischen Fernsehen wird es demnächst kleine Filme, Länge nur eine Minute, geben, in denen bedrohte Tierarten vorgestellt werden. Einer dieser Filme ist in Le Haillan gedreht worden, wo es eine Station gibt, in der Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) beobachtet, studiert und gehegt werden. Das Programm zum Schutz dieser Tiere, die in der Anfangsphase nur noch an 40 Stellen in Aquitanien heimisch waren, hat seine Früchte  getragen. Nunmehr gibt es wieder über tausend Orte, an denen Sumpfschildkröten in Aquitanien leben. Die Schutzmaßnahmen für die Schildkröten haben außerdem einen sogenannten Regenschirmeffekt, da sie auch anderen Tieren zugute kommen, die ähnliche Lebensräume bewohnen wie die Schildkröten.  

(H. Pons, La Cistude star de la télé, in : SUD OUEST, 14. Juli 2010)

 

Kaviar aus Garonne und Dordogne?

Es gibt ihn noch, den europäischen Stör, wenn auch vorerst noch bedroht und selten. Er ist ein faszinierender Fisch, der  mehr als 50 Jahre alt,  3 Meter lang und 50 Kilo schwer werden kann. Aus den meisten europäischen Flüssen ist er inzwischen verschwunden, aber er lebt noch in vereinzelten Exemplaren in der Garonne und in der Dordogne. Allerdings hat man seit 1994  kaum  Vermehrung des Störs in Freiheit registrieren können. Die Pläne, den Stör unter Naturschutz zu stellen, gehen bis 1975 zurück und seit 1982 besteht ein allgemeines Fangverbot für diesen bemerkenswerten Fisch. Um der Natur zu helfen, wurde in Saint-Seurin-sur-l’Isle eine Aufzuchtstation eingerichtet. 2007 konnten erstmals kleine Störe in die Freiheit entlassen werden. Ein Reproduktionszyklus dauert bei Stören 12 bis 15 Jahre. Daher muss man noch etwas warten, bis man mit Sicherheit sagen kann, dass die Rettung des europäischen Störs gelungen ist. Inzwischen sind die 2007 ausgesetzten Störe etwa 75 cm groß, sie gehen auf Wanderung und im Alter on 3 bis 7 Jahren werden sie sich auf den Weg in die Nordmeere Europas machen. Wenn alles gut verläuft, werden nach dem Erreichen der Geschlechtsreife die ersten Jungstöre im Frühsommer 2011 wieder in die Garonne oder die Dordogne zurückkommen und dann hoffentlich das tun, was zur Erhaltung ihrer Art dringend erforderlich ist.

(Thierry Magnol, Il faut sauver le poisson à caviar, in : SUDOUEST, 14.Juli2010)

 

 

 

 

Bio-Produkte

In Hourtin wurde Harnico vert,ein Bio-Laden, eröffnet, der zeigt, dass auch im Médoc den Produkten aus dieser Linie mehr und mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Das, was in diesem zu 100% auf Bio-Erzeugnisse ausgerichteten Laden angeboten wird, stammt jedoch zum allergrößten Teil von Lieferanten, die nicht im Médoc ansässig sind. Fast einzige Ausnahme sind Salate, Auberginen, Bohnen, und Gewürzkräuter, die  von einer Produzentin aus Saint-Vivien kommen. Bei den Kunden tun sich vor allem Deutsche hervor, für die Bio-Produkte einen höheren Stellenwert haben als bei der französischen Klientel, bei der sich gleichwohl ein langsamer Wandel der Einstellungen bemerken lässt.

Im Weinbau wird versucht, Bio-Standards einzuführen, was jedoch angesichts der klimatischen Gegebenheiten nur teilweise gelingt. Dazu kommt, dass Bio-Wein teurer herzustellen ist. Die Erlöse liegen um rund 20% unter den Werten bei konventionellem Anbau.

(S. Jaime : Croissance tranquille pour le bio, in: SUD OUEST, 13. Juli 2010)

 

 

Wenig Resonanz

Trotz intensiver Vorbereitungen der Organisatoren und trotz eines attraktiven Aufgebots von Jazzbands ist der erwartete große  Zustrom zum fünfzehnten Jazzfestival in Lesparre  ausgeblieben. Dennoch laufen die Vorbereitungen für das Winterkonzert von LM Jazz wie geplant. Ein genaues Datum liegt noch nicht fest. Wahrscheinlich wird ein Termin im Dezember festgelegt.

(S. Dubost: Le festival de jazz boudé, in: SUD OUEST, 12. Juli 2010)

 

Vorsicht

Im Département Gironde hat es im vergangenen Jahr 146 Badeunfälle gegeben, bei denen 13 Todesopfer zu beklagen waren. Die Präfektur erinnert aus diesem Anlass daran, dass die allermeisten Unfälle vermeidbar gewesen wären, wenn die Beteiligten sich an elementare Sicherheitsregeln gehalten hätten:

An erster Stelle ist dringend zu empfehlen, nur an dafür ausgewiesenen und von fachkundigem Personal überwachten Zonen ins Wasser zu gehen.

Weiter sind die an den Strandwachen aufgezogenen Fähnchen zu beachten: Rot: Baderverbot. Gelb:  Bad mit Vorsicht möglich. Grün: Baden ohne besondere Risiken.

Am Strand aufgestellte rote Fahnen weisen auf besonders gefährliche Strömungen hin: Auf keinen Fall ins Wasser gehen.

(Gironde: appel à la vigilance pour les baignades, in :  SUD OUEST, 8. Juli 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wir haben bereits Hinweise zu Sicherheitsrisiken beim Baden und deren Vermeidung zusammengetragen : Klicken Sie hier

 

 

Weinkulturzentrum in Peking

Noch vor dem Ende dieses Jahres soll in Peking mit der Einrichtung eines Weinkulturzentrums begonnen werden, das auf der Weinkultur Frankreichs  basiert und insbesondere französischen Weinen gewidmet ist. Eine chinesische Regierungs- und Investorendelegation bereist zur Zeit das Médoc, um Anregungen für das  Großprojekt  zu erhalten und die eigenen Kenntnisse im Bereich Weinanbau zu vertiefen. China sucht in Frankreich keine Investoren, man wünscht sich partnerschaftliche Zusammenarbeit mit französischen Winzern, um so von deren Erfahrungsreichtum zu profitieren und um zu verhindern, dass gefälschte französische Weine auf den chinesischen Markt gelangen.

(César Compadre, Un centre culturel du vin à Pékin, in : SUD OUEST, 10. Juli 2010)

 

Arbeitslosigkeit

Die Gemeinde Arcachon hält im Département Gironde den ungewollten Spitzenplatz mit 16,6% Arbeitslosen, gefolgt vom canton Saint-Vivien-de -Médoc (14%) und Saint-Laurent-de-Médoc (14%). In den cantons Pauillac und Lesparre wird eine vergleichsweise große Zahl Bedürftiger registriert, die Nutznießer der Restos du coeur sind. Die nördlichen Gebiete des Médoc zählen überdies zu den Regionen mit überproportional vielen Haushalten (47,3%), die wegen der Geringfügigkeit ihrer Einkünfte nicht zur Einkommenssteuer herangezogen werden.

(Le Journal du Médoc, 9. Juli 2010)

Anm. der Redaktion : Die Restos de cœur geben unter anderem Mahlzeiten an Bedürftige ab. Im letzten Jahr 1,5 Mio allein im Département Gironde.

 

 

Abschreckung

Wie in jedem Jahr ist die Gendarmerie-Kompanie in Lesparre für die Sommersaison erheblich verstärkt worden. 145 zusätzliche Ordnungshüter werden dort Dienst tun zusammen mit ihren 134 Kollegen, die regulär in Lesparre stationiert sind. Sie treffen so ein, dass sie alle in der Zeit vom 15. Juli bis zum 15. August dienstbereit sind. Die massiven Verstärkungen erscheinen erforderlich, da ein Drittel aller Straftaten im Médoc in den wenigen Wochen der Sommersaison begangen werden. Einer der Schwerpunkte der Tätigkeiten der Gendarmen wird die Verkehrsüberwachung sein, wobei besonderes Gewicht auf Alkoholmissbrauch und Geschwindigkeitsübertretungen gelegt wird. Erstmals in dieser Saison kommt ausländische Verstärkung aus Deutschland und den Niederlanden, die jeweils einen Beamten abgeordnet haben zum Einsatz im gesamten Médoc.

(D. Barret: Force de dissuasion massive, in Le Journal du Médoc, 9. Juli 2010)

 

SNCF

Die SNCF macht sich Gedanken darüber, wie sie ihre Attraktivität und damit natürlich ihren Umsatz steigern kann. Nachgedacht wird über zusätzliche (kostenpflichtige) Service-Angebote, wie z.B. den Transport von Reisegepäck, die zusammen mit dem Fahrschein gebucht werden können. Daneben bestehen Überlegungen, im Niedrigpreissektor Angebote zu machen, um neue Gruppen von Reisenden zur Bahn zu bringen. Das Ganze ist zu sehen vor dem Hintergrund unbefriedigender Geschäftszahlen bei der SNCF. Entschieden ist noch nichts, aber es ist klar, dass neue Wege begangen werden müssen.

(SNCF : vers une stratégie low-cost ? , SUD OUEST (elektr.) 9. Juli 2010)

 

Pin Sec

Der Campingplatz Pin Sec und das, was dazugehört, erlebt in diesem Jahr einen Saisonstart, der alles andere als friedlich verläuft. Kontrahenten sind Bürgermeister und Gemeindeverwaltung auf der einen und einzelne Gewerbetreibende am Campingplatz auf der anderen Seite. Der Bürgermeister versucht dabei, das äußere Erscheinungsbild des Geländes nach seinen Vorstellungen aufzuwerten. Zu diesem Zweck sind von der Gemeinde kleine Holzhütten aufgestellt worden, die für 6.000 Euro pro Saison gemietet werden können. Dem entgegnen Betreiber einer Pizzeria und eines Lebensmittelladens, dass sie in ihren angestammten Baulichkeiten bleiben wollen und außerdem ordentlich und regelmäßig die zu entrichtenden Steuern zahlen. Allerdings, so müssen sie zugeben, tun sie dies ohne die Genehmigung der Gemeinde, auf deren Grund sie ihre Geschäfte betreiben. Da bislang alle Versuche, zu einem gütlichen Übereinkommen zu kommen, gescheitert sind, findet die nächste Runde der Auseinandersetzung vor Gericht statt.

(S. Jaime: Le Pin Sec : l’affaire se réglera devant la justice, in : SUD OUEST, 9. Juli 2010)

 

Attraktives Arcachon

Nach einer Studie an der Universität Paris – Dauphine wurde Arcachon nach Ajaccio  zur zweitattraktivsten Stadt in Frankreich gekürt. In vielen französischen Städten sind in diesem Jahrhundert starke Bevölkerungsbewegungen zu verzeichnen gewesen. Ajaccio konnte einen Zuwachs von 20% melden, Arcachon von 5%, während andere französische Städte Verluste hinnehmen mussten. Arcachon zieht Menschen von außen an durch landschaftliche Schönheit und seine Lage am Bassin und durch  eine moderne Infrastruktur, die sich auszeichnet durch eine gute medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten auf  gehobenem Niveau, moderne Wohnungen und ein ansprechendes Immobilienangebot, sowie Hotels und Restaurants der Extraklasse.

(David Patsouris, Arcachon parmi les villes les plus attractives, in : SUDOUEST, 9. Juli 2010)

Grün-Alarm

Im See von Hourtin ist es wieder soweit: Städtische Arbeitskräfte stehen bereit zum Start in den Kampf gegen einen ungeliebten Eindringling: die Wasserpest. Diese Pflanze, die eigentlich im See von Hourtin nichts zu suchen hat, wurde eingeschleppt und hat sich seitdem so stark entwickelt, dass Teile des Sees so zugewuchert sind, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Besonders bedroht sind inzwischen mehrere Bereiche des Sees, vornehmlich in flacheren Zonen. Die Abwehrwaffe der Seeschützer heißt Renardière, ein speziell ausgerüstetes Boot, das die Wasserpest mit Wurzeln ausreißt. Die Bewährungsprobe hat das Boot schon im letzten Jahr bestanden. Verschwunden ist der ungewollte Eindringling danach zwar nicht, aber die störenden Behinderungen sind für eine gewisse Zeit nicht mehr spürbar. Danach geht der Kampf von Neuem los. Solange die Wasserpest da ist, und da ist wenig Optimismus angesagt.

(J. Lestage: Gare au lagarosiphon, in: SUD OUEST, 8. Juli 2010)

 

Eweitertes Angebot

Der Präfekt der Gironde erteilte den Austernzüchtern und Cabane-Betreibern am Bassin d’Arcachon die Erlaubnis, Krabben und Schnecken zusammen mit Austern zu servieren und so das Angebot der Meeresfrüchte zu vergrößern. Die Austernzüchter, die im letzten Jahr große Verdienstausfälle durch das immer wieder verhängte Verzehrverbot für Austern hinnehmen mussten, sind natürlich froh über die Entscheidung, nicht nur Brot, Butter und Wein zu den Austern anbieten zu dürfen während die anderen Restaurantbetreiber Kundenausfall befürchten, da die Cabanes am Wasser durch die erweiterte Speisekarte sicherlich viele Gäste anziehen werden.

Am Ende der Saison soll Bilanz gezogen werden  wie sich die Neuerung auf das ökonomische Gleichgewicht in der lokalen Gastronomie auswirkt.

(Bernadette Dubourg : Crevettes, bulots et bigorneaux, in: SUDOUEST, 8. Juli2010)

 

 

Médoc-Tourismus

Eine Befragung der Sommergäste im Médoc hat wenig Überraschendes erbracht hinsichtlich der Ferienschwerpunkte der estivants: Sonne, Erholung, Nichtstun. Für 67% von ihnen ist der Ozean Hauptanziehungspunkt für ihre Ferien im Médoc.

Wirtschaftlich gesehen ist der Tourismus nach dem Weinbau der zweite Pfeiler im Erwerbsleben dieser Region. Im Jahre 2006 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor), wurden im Tourismus der Médoc-Halbinsel zwischen Mai und September 240 Mio Euro umgesetzt. Dabei fanden 4.000 Saisonarbeitskräfte eine vorübergehende Beschäftigung.

(J. Lestage, „Profiter du soleil, se reposer,et ne rien faire », in: SUD OUEST, 7. Juli 2010)

 

 

Écomusée Vertheuil

Die diesjährige Sommerausstellung im Ecomusée von Vertheuil ist schwerpunktmäßig der Präsentation von historischen Gartengeräten gewidmet. Alle ausgestellten Geräte sind im Médoc benutzt worden. Die Führungen durch das Museum können dank mehrerer ehrenamtlicher Führer in französischer, occitanischer, englischer und deutscher Sprache . angeboten werden. Neben dem Schwerpunkt Gartengeräte werden in einem Museumsraum Produkte und Geräte sogenannter  weiblicher Handwerke wie Modeschneiderei, Näherei, Stickerei, Bügeln gezeigt und erläutert. In einem anderen Raum werden Berufe, die in der Gironde ausgeübt wurden und noch werden (z. B. Sattler, Maurer, Schuster, Holzhauer und ihre Geräte vorgestellt). Einige Räume sind so ausgestattet wie es im 19. Jahrhundert im Médoc üblich war.

Öffnunggszeiten des Ecomusée

Dienstag bis Sonntag von 14.30-18.30 Uhr

und nach Vorbestellung unter 05.56.41.94.93

(Georges Rigal, L’outil de jardin, in: SUD OUEST, 6. Juli2010)

Saisoneröffnung

Am letzten Samstag wurde in Anwesenheit vieler Honoratioren der Stadt Lesparre die Sommersaison 2010 im Tour de l’Honneur eingeläutet. Es gibt manches Neue zu sehen, darunter den einstigen Herren von Lesparre, Florimont, und seine Gattin. Die konnten natürlich nicht persönlich erscheinen, aber dafür stehen sie in beeindruckender Manier lebensgroß und anschaulich in zeitgenössischen Gewändern als Mannequins da. Auch für solche Gelegenheiten kann man bei Mme Tussaud erwas abgucken. Völlig überarbeitet präsentiert sich das Modell der mittelalterlichen Burganlage, als deren letztes Überbleibsel der Tour de l’Honneur auf unsere Tage gekommen ist. Wie schon in den Vorjahren kann man den Turm bis zur Spitze ersteigen und von dort einen Rundblick genießen, der vom Atlantik im Westen bis zum rechten Girondeufer reicht. Natürlich nur, wenn Petrus will. Nach wie vor besteht das überaus interessante Lokalmuseum im Inneren des Turms, in dem man anschaulich nachempfinden kann, wie Menschen früherer Generationen, als Motorisierung und Technik noch nicht einmal zu erahnen waren, gelebt haben.

Öffnungszeiten (bis zum 30. Septmeber): Alle Tage außer Sonn- und Feiertage und Montagmorgen. Sonst von 10.00h bis 13.00h und von 15.00h bis 19.00h. Eintritte: Erwachsene 3 Euro, Konder 2 Euro.

(S.Dubost : La seconde vie du Donjon, in : SUD OUEST, 3. Juli 2010)

 

Anmerkung der Redaktion : Wenn Sie mehr zum Tour de l’Honneur in Erfahrungen bringen wollen, klicken Sie auf unseren Bericht vom letzten Jahr

 

Gesten in Stein

Catherine Lacroix, die bekannte Bildhauerin aus Soulac, stellt noch bis zum 11. Juli 2010 im Musée d’Art et d’Archéologie in Soulac Skulpturen unter dem Thema Enigmatiques fossiles de gestes ( rätselhafte versteinerte Gesten) aus. Man kann die künstlerischen Arbeiten von Catherine Lacroix durch einen Besuch im Museum kennen- und verstehen lernen, aber auch bei einem Besuch in ihrem Atelier, in dem sie nach telefonischer Absprache (05.56.09.22.68) gern Besucher empfängt, was auch die Verfasserin dieser Zeilen erfahren durfte.

Frau Lacroix veranstaltet im Juli und August 2010 auch Einführungskurse in die Bildhauerei im Centre Naturiste Euronat, sofern sich genügend Teilnehmer melden.

(M.C., Fossiles de gestes, in: SUDOUEST, 5. Juli 2010)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben seit geraumer Zeit einen Hinweis auf Catherine Lacroix in den Médoc-Notizen:

Klicken Sie bei Bedarf hier.

Für den kommenden September gibt es ein halbes Dutzend Interessenten für einen Schnupperkurs bei Catherine Lacroix. Wenn Sie interessiert sind, melden Sie sich bei der Redaktion der Médoc-Notizen.

Nachlassend

Das Interesse der Franzosen an der Tour de France, einst das Sportereignis des Jahres schlechthin, nimmt ab. Deutlich. Sagten 2007 noch 52% der Franzosen, sie schätzten die Tour, so sind es 2010 nur noch 44%. Am stärksten hat das Interesse bei den Jüngeren nachgelassen. Nur noch 28% der unter 35jährigen widmen der Tour Aufmerksamkeit. Am höchsten ist das Interesse in der Gruppe der Ruheständler, von denen 63 % die Tour lieben. Vielleicht erinnern die sich an die gute alte Zeit, in der es noch keine Dopingskandale gab. Aber was passiert, wenn sich herausstellt, dass man damals nur nicht genau hingeschaut hat?

(R. Monnier: La majorité des Français ne l’aime plus, in : SUD OUEST, 4. Juli 2010)

 

 

Ende des Schreckens?

In Frankreich haben stationäre Radaranlagen zur Geschwindigkeitskontrolle die angenehme Eigenschaft, dass sie angekündigt werden. Automoblisten, die nicht gerade mit wichtigen anderen Dingen beschäftigt sind, haben also die Entscheidungsfreiheit, ob sie sich warnen lassen wollen und gegebenenfalls ein Strafmandat vermeiden oder nicht. Bei den mobilen Radaranlagen ist hingegen anfangs die Chancenverteilung so ungleich gewesen, dass sich ihre Anschaffung für die Ordnungshüter so gut rentiert hat, dass es inzwischen rund 5.000 von diesen Geräten gibt. Allerdings hat der Schrecken, den sie in der Autofahrerwelt anfangs verbreiteten, spürbar nachgelassen, seit immer mehr Autofahrer zu Hilfsmitteln greifen, die sie vor den tückischen nicht sesshaften Kontrollapparaturen warnen. Das geschieht teils legal, teils auch ein wenig außerhalb der gesetzlichen Grenzen, aber es hilft, den Autofahrern zumindest. Allzu großer Optimismus ist aber wohl nicht angezeigt, denn spätestens dann, wenn die Radarkontrollen nicht mehr die schon fest eingeplanten Einnahmen erbringen, wird es wohl staatliche Reaktionen geben. Vielleicht gibt es dann eine neue Gebührentafel, auf der es besonders teuer ist, wenn man sich trotz Warngerät hat erwischen lassen. Man wird abwarten müssen, am besten gewöhnt man sich bis dahin an, das Tempo nach Vorschrift auszurichten.

(F. Sallet : Les radars mobiles ne les effraient plus, in : SUD OUEST, 4. Juli 2010)

 

Schlagzeilen aus den elektronischen Ausgaben französischer Zeitungen (3. Juli 2010,22.00h)

Le récital allemand (L’Équipe)

L’Allemagne humilie l’Argentine (4-0) (Le Monde)

L’Allemagne, c’est show ! (Le Figaro)

L’Allemagne bat l’Argentine (4-0) et va en demi-finale (SUD OUEST)

SuperMannschaft (Libération)

L’Allemagne danse le tango (France Soir)

 

 

Hilfe aus der Luft

Seit dem 1. Juli hat überall an den Stränden des Médoc die Strandüberwachung eingesetzt. Zu ihrer Verstärkung  ist seit diesem Zeitpunkt der Hubschrauber Dragon 33, der sonst in Mérignac stationiert ist, nach Lacanau Nord verlegt worden. Er wird dort bis zum 12. September bleiben und die Rettungskräfte an den Stränden unterstützen. Im letzen Jahr hat Dragon 33 insgesamt 216 Missionen erfüllt und dabei 209 in Not geratenen Personen Hilfe gebracht. Zur ständigen Besatzung gehören neben dem Piloten ein Navigator, ein Rettungstaucher und ein Notarzt, so dass professionell und schnell Hilfe geleistet werden kann.

(J. Lestage: Dragon 33 veille sur les plages, in: SUD OUEST, 3. Juli 2010)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Hubschrauber schon zweimal im Bild gezeigt:

http://www.medoc-notizen.de/159.html

http://www.medoc-notizen.de/253.html

 

Heiß

Am kommenden Wochenende werden nicht nur die Temperaturen heiß sein, sondern auch die Bedingungen auf den französischen Straßen, Flughäfen und Bahnhöfen. Es ist überall mit beträchtlichen Staus, Behinderungen und Wartezeiten zu rechnen, da dieses Wochenende das erste verkehrsreiche Wochenende des Sommers 2010 sein wird. In Frankreich haben die Sommerferien begonnen, und die erste  Urlauberwelle  wird sich auf den Weg in die schönsten Wochen des Jahres machen. Allein am Hauptbahnhof St.-Jean in Bordeaux werden 100.000 Reisende erwartet. Die Bahnbediensteten sind darauf vorbereitet und werden, unterstützt durch weiteres Hilfspersonal, die Reisenden trotz  der Arbeiten auf den Gleisen 1, 2, 3 und 4 informieren und ihnen helfen, ihre Züge zu erreichen.

(100.000 voyageurs à la gare St-Jean, in: SUD OUEST, 2. Juli 2010)

 

Expertise

Seit der Aufgabe des Gastankerhafenprojekts ist die Hafenzone von Le Verdon zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, sie hat aber nicht aufgehört zu existieren. Unmittelbar nach dem Ende der Gastankerpläne wurde auf ministerielle Weisung eine Kommission eingesetzt, die Ende letzter Woche in Lesparre getagt hat. Aus der Presseverlautbarung ist zu entnehmen, dass ein großer Teil der 900 ha Fläche, die zum Hafenbereich gehören, umweltfreundlich landwirtschaftlich oder anderweitig nichtindustriell genutzt werden sollen. Was mit den verbleibenden 130 ha werden soll, ist bislang allerdings noch nicht so recht deutlich. Beabsichtigt ist, die Infrastruktur dieser Flächen so zu verbessern, dass künftige gewerbliche oder gar industrielle Ansiedlungen erleichtert werden soll, vorbehaltlich der dazu erforderlichen Genehmigungen.

Derzeit wird der Hafen von Le Verdon nicht sonderlich gut angenommen. Die meisten Holzexporte nach den Stürmen der jüngeren Vergangenheit sind über Bordeaux abgewickelt worden, und auch der Containerumschlag in Le Verdon bleibt weiter hinter den Möglichkeiten zurück. Grund dafür, so wird in erster Linie vermutet, sind die wenig leistungsfähigen Straßen- und Bahnanbindungen. Kein Geheimnis also, aber Lösungen, die hier Abhilfe schaffen würden, sind nicht in Sicht.

(J. Lestage: Une expertise pour la zone industrialo-portuaire, in: SUD OUEST, 2. Juli 2010)

 

Neue Rosenkönigin

Am 4. Juli 2010 wird Aurélie Guyot zur diesjährigen Rosenkönigin von Grayan-l’Hôpital gekrönt werden und traditionsgemäß ein Jahr lang die republikanischen Werte der Gemeinde vertreten. Der Festakt wird um 11 Uhr am Sicaud Kreuz mit einem Défilée zum Rathaus, zu dem die Gemeinde herzlich einlädt, beginnen. Der Bürgermeister Serge Laporte wird die Rosenkönigin geleiten und auch die Krönung vornehmen. Im Anschluss daran lädt die Gemeinde alle Anwesenden zu einem Umtrunk ein.

(Maguy Caporal, Une nouvelle Rosière pour 2010, in : SUD OUEST, 1. Juli 2010)

 

Occitanischer Tag

Am letzten Wochenende fand in Vendays-Montalivet ein occitanischer Tag zur Pflege occitanischen Brauchtums und der occitanischen Sprache statt. Der Sonntag begann mit Tanzdarbietungen(Rondo, Polka, Bourrée) einer Tanzgruppe aus Cissac. Am Mittag gab es das traditionsreiche Bankett Roste, zu dem köstliche cagouilles (Weinbergschnecken) und sogar eine Erdbeersuppe gehörten. Eine Künstlertruppe aus Biscarosse brachte kleine Szenen zur Aufführung. Auch wenn viele Besucher der occitanischen Sprache nicht mächtig waren, hatten alle viel Spaß und freuen sich schon jetzt auf den nächsten occitanischen Tag.

(Lyne Lobell, Une journée occitane, in : SUD OUEST, 1. Juli 2010)