Gironde-Mündung

 

 

Die Reste der Hollywood vor L’Amélie

Am 29. November 1945 lief vor L’Amélie der amerikanische Kohlefrachter Hollywood auf die Sandbank Les Olives. Alle Versuche, den rund 5000 BRT großen Havaristen wieder flott zu machen, scheiterten. Schließlich wurde die Kohlenfracht auf Leichter umgeladen und nach Royan geschafft. So etwa sah man 2009 die Reste des Frachters vom Strand von L’Amélie aus mit bloßem Auge.


Aufnahme mit einem kräftigen Teleobjektiv

 

Aufnahme vom Juli 2016 bei etwas höherem Wasserstand als auf den vorhergehenden Bildern


Wenig später mit starkem Teleobjektiv

 

Zwei Leuchttürme auf einen Blick

Zwei Leuchttürme, die man bei guten Sichtverhältnissen von Soulac oder von der Pointe de Grave aus  wahrnehmen kann. Auf dem Bild links der Leuchtturm von Cordouan, rechts davon der auf der nördlichen Seite des Girondeufers gelegenen Leuchtturm von La Coubre, von dem angenommen wird, dass er in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren der Erosion zum Opfer fallen wird.

__________________

Die neue Insel in der Nähe des Leuchtturms von Cordouan

Blick vom Leuchtturm an der Pointe de Grave mit einem starken Teleobjektiv. Die Insel liegt ca.  acht Kilometer vom Aufnahmestandort entfernt. Der Leuchturm von Cordouan würde links auftauchen, wenn das Bild einen größeren Aufnahmewinkel hätte.
 

Versuch, die Entfernung von der Küste zu veranschaulichen. Im Vordergrund die dem Atlantik zugewandte Düne der Pointe de Grave

Auschnittvergrößerung der Insel. Man sieht, dass eine recht große Anzahl von Booten um die Insel herumschwirrt.


Noch mehr Vergößerung. Man kann (bei gutem Willen) einzelne Menschen erkennen und ein auf den Strand gezogenes Boot.

___________________________________

Die jüngste Berichterstattung über die neue Insel in der Mündung der Gironde in der Süddeutschen Zeitung und im Nachrichtenteil von t-online ist uns Anlaß gewesen, in unserem Archiv nachzusehen, was wir schon früher zu der Insel berichtet haben.

Hier unsere früheren Beiträge:

Geburt einer Insel

Der Mündungstrichter der Gironde, übrigens der größte seiner Art in Europa, ist in ständigem Wandel begriffen, bedingt durch die Einwirkungen von Gezeiten, Strömungen, Wind etc. Zu den in fortlaufender Veränderung befindlichen Dingen in diesem Gebiet gehören auch die Sandbänke, die längst nicht so ortsfest sind, wie dies die Seeleute und Kartenhersteller gern hätten. Bekannt ist, dass in den weiter stromaufwärts gelegenen Gebieten sich Inseln bilden oder auch zurückentwickeln bis hin zum vollständigen Verschwinden. Dass dieser Prozess sich auch in dem Bereich vollzieht, wo der Mündungstrichter in das offene Meer übergeht, ist hingegen weniger bekannt. Ein Prozess, der wahrscheinlich zu einer dauerhaften Insel führen wird, vollzieht sich derzeit auf einer bei Flut fast vier Hektar großen Insel, die zwischen Saint-Palais und dem Leuchtturm von Cordouan liegt. Die neue Insel ist etwa 2,7 km vom Leuchtturm, zehn km von Royan und 7 km von der Pointe de Grave entfernt. Die stellenweise bis vier Meter über die Flut herausragende neue Insel ist relativ plötzlich entstanden, wann genau ist allerdings nicht zu ermitteln. Möglich, dass zu ihrer Entstehung der schwere Wintersturm Klaus beigetragen hat.

(Ph. Barroux : Cordouan: une île surgie des eaux de l’estuaire de la Gironde, in : SUD OUEST, 14. Oktober 2009)

 

_________________

Xynthia demoliert jüngste Insel

Die wohl jüngste Insel Frankreichs bildet sich seit einiger Zeit in der Girondemündung in Sichtweite des Leuchtturms von Cordouan, 10 km vor der Küste von Royan und 8 km entfernt von der Pointe de Grave. Der jüngste Besuch von Experten auf der Insel erbrachte zunächst das Ergebnis, dass die Insel  von Xynthia auf eine Fläche von rund einem Hektar zurückgestutzt worden ist, aber sie ist noch da. Verschwunden sind  vorerst allerdings nahezu alle Lebewesen und Pflanzen, die sich dort schon angesiedelt hatten.

(L’îIe vierge rabotée, in: SUD OUEST, 5. März 2010)