Château Lamarque

Das Château von Lamarque, so wie es sich dem Besucher nach  einigen hundert Metern über einen von hohen Platanen gesäumten Zufahrtsweg präsentiert.

Das Schloß Lamarque trägt in seinem Namen das aus dem Germanischen stammende marka fort, das in Mittelalter die Grenzbezirke eines Reiches bezeichnete. Und damit ist auch schon ein wichtiger Hinweis auf die Funktion der heutigen Schloß- und früheren Burganlage von La Marque oder Lamarque angegeben. Zusammen mit den Festungen von Lesparre und Blanquefort hatte Lamarque die Aufgabe, das Médoc gegen die Einfälle von der Gironde her, die hauptsächlich von Wikingern verübt wurden, zu schützen

Die Festung Lamarque wurde im 10 Jahrhundert begonnen und danach weiter ausgebaut. Aus dieser frühen Zeit sind heute noch erhalten die unteren Mauerteile und eine zweistöckige Kapelle. Im 14. Jahrhundert wurden von Pons de Castillion umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnehmen durchgeführt, die die äußere Gestalt der Schlossanlage erheblich veränderten. Während der englischen Oberhoheit über Südwestfrankreich (1254 bis 1453) residierten in Lamarque unter anderem der Herzog von Glocester und Heinrich V.

Nach dem Ende der englischen Herrschaft war das Schloß Sitz mehrerer Gouverneure der Provinz Guyenne, die aus dem Gebieten gebildet worden war, die nach dem Ende des Hundertjährigen Krieges aus der englischen Oberhoheit an die französische Krone fielen (im wesentlichen die an die Küsten grenzenden Teile des  heutigen Aquitanien). Im 17. Jahrhundert nahm der Herzog von Épernon einige Umbauten vor, die dem Geschmack seiner Zeit entsprachen.

Im Jahre 1841 kaufte der Graf von Fumel das Schloss und ließ es bald darauf gründlich umbauen. Dabei erhielt das Schloss seine heutige äußere Gestalt. Bis heute wird es von den Nachfahren des Grafen  de Fumel bewohnt, und aus diesem Grund ist es auch nicht im Inneren zu besichtigen. Die Außenanlagen sind jedoch frei zugänglich. Sie laden ebenso wie der Weinkeller des Schlosses zum Besuch ein.

 

Das linke Eckgebäude des Schlosses von der Parkfront aus gesehen. Im unteren Bereich zu sehen Mauerwerk aus relativ kleinen und unbehauenen Steinen, das aus der ersten Bauphase der Anlage stammt.

 

Weiter nach links um das Schloss herum. Das Eingangstor kommt in den Blick

 

Einst schwer gesichert und kaum zu überwinden, heute freundlich geöffnet für Besucher.

 

Innenansicht des Schlosses. Der zu den ältesten Teilen gehörende zweigeschossige Kapellenbau befindet sich am linken Ende des Bauwerks.

 

Schwenk nach rechts mit Innenansicht des Tores.

 


Versuch einer Übersicht über den Innenhof der Schlossanlage

 


Wieder zurück vor der Parkfront. Die Kapelle rechts von dem großen Turm.

 

Ein Stich aus dem Jahre 1843, der das Schloss vor dem Umbau durch den Vorfahren der heutigen Besitzer zeigt.

 

Und so, leicht romantisch verfremdet, präsentiert sich das Schloss auf den Etiketten des Château Lamarque