Bordeaux 1944

Bordeaux am Ende des Zweiten Weltkriegs

Ende August 2014 hane sich zum 70. Mal Ereignisse gejährt, die den Lauf der Geschichte der Stadt Bordeaux entscheidend geprägt haben. Es geht um die letzten Tage der deutschen Besatzung und die Vorbereitungen des Abzugs der deutschen Truppen. Nach den ursprünglichen deutschen Planungen sollte der Hafen von Bordeaux in eine  Trümmerwüste verwandelt werden, die auf lange Zeit nicht genutzt werden könnte. Dabei war in erster Linie daran gedacht worden, den Hafen für den Nachschub der Kriegsgegner unbrauchbar zu machen, doch wären durch die vorgesehenen Sprengungen darüber hinausreichende Schäden eingetreten, wobei es sicher auch Tote oder Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben hätte..

Dass es nicht dazu am, ist zu einem guten Teil dem Einschreiten des deutschen Soldaten Heinz Stahlschmidt zu verdanken, der am 22. August 1944 eine Explosion auslöste, in der das Lager, in dem Zünder und Sprengstoffe aufbewahrt wurden, mit denen der Hafen zerstört werden sotle, vernichtet wurde.

Am 24. August fand ein Gespräch zwischen dem deutschen Stadtkommandanten Generalleutnant Nake, dem Bürgermeister von Bordeaux und dem Präfekten statt, in der Nake zusicherte, es werde keine Zerstörungen vor dem Abzug der Deutschen Truppen geben, wenn die abziehenden deutschen Verbände nicht angegriffen würden.

Am 26. August erfolgte eine Vereinbarung zwischen dem deutschen Korvettenkapitän Kühnemann und dem Kommandanten Rougès, dem die FFI (neuformierte französische Truppen im Inneren Frankreichs) im Großraum Bordeaux unterstanden.  Dabei wurde festgelegt, dass die deutschen Truppen bis zum 27. August um Mitternacht Bordeaux verlassen sollten und dass ab 0.00 Uhr des 28. August französische Verbände in die Stadt einziehen würden.

Am 27. August zogen die deutschen Truppen tatsächlich ab. Dabei gabe es an mehreren Stellen kleinere Gefechte, die jedoch die grundsätzliche Vereinbarung zwischen Kühnemann und Rougès nicht in Frage stellten. Die vielfach befürchtete Zerstörung der Hafenanlagen und von Teilen der Innenstadt blieb aus, doch hatten die Deutschen vor dem Abzug eine lange Reihe von kleineren und größeren Schiffen im Hafenbereich und weiter abwärts in der Gironde versenkt. Für diese Maßnahme ist es schwer, militärisch sinnvolle Erklärungen zu geben, doch muss gesehen werden, dass bei vielen  deutschen Entscheidungsträgern im August 1944  die Ansicht weiterbestand, dass der Krieg noch nicht verloren war und dass alles, was den Gegnern schadete, der eigenen Sache diente. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass bis Ende April 1945 die Girondemündung im Bereich der sogenannten Festungen Gironde Nord (Royan) und Gironde Süd (Le Verdon)  in deutscher Hand war.

Die insgesamt rund 200 Wracks, die auf diese Weise auf Grund gesetzt wurden, mußten nach dem Ende der Kampfhandlungen in mühseliger und kostenintensiver Weise entweder gehoben und nach Aufarbeitung wieder verwendungsbereit gemacht werden oder gesprengt und aus dem Weg geräumt werden. Erst Mitte 1945 war ein eingeschränkter Betrieb im Hafenbereich von Bordeaux wieder möglich, wobei neben den Behinderungen durch die Wracks auch die Tatsache eine Rolle spielte, dass die Fahrrinne in der Garonne und weiter abwärts in der Gironde während des Kriegs nicht regelmäßig ausgebaggert worden war und daher Schiffe mit größerem Tiefgang den Hafen von Bordeaux nicht erreichen konnten.

Am 28. August rückten zuvor in Langoiran stationierte FFI in die Stadt ein. Um 7.30 Uhr wurde die französische Trikolore auf dem Rathaus gehisst. Damit war Bordeaux befreit, doch dauerte es geraume Zeit und bedurfte großen Aufwandes, bevor der Hafen allmählich wieder in Betreib genommen werden konnte.

Teilansicht des Hafenbereichs von Bordeaux bei Kriegsende

Einige der im August 1944 versenkten Wracks sind bis heute noch nicht geräumt. Sie liegen auf dem rechten Garonneufer und sind bei Ebbe gut zu erkennen.

 

Noch 2019 sichtbare Wracks …

 

im Port de la Lune

 

Am 26. August erfolgte eine Vereinbarung zwischen dem Korvettenkapitän Kühnemann und dem Kommandanten Rougès, dem die FFI (französische Truppen im Inneren Frankreichs) im Großraum Bordeaux unterstanden.  Dabei wurde festgelegt, dass die deutschen Truppen bis zum 27. August um Mitternacht Bordeaux verlassen sollten und dass ab 0.00 Uhr des 28. August französische Truppen in die Stadt einziehen würden.

Am 27. August zogen die deutschen Truppen tatsächlich ab, doch gab es dabei an mehreren Stellen kleinere Gefechte.

Am 28. August rückten zuvor in Langoiran stationierte FFI in die Stadt ein. Um 7.30 Uhr wurde die französische Trikolore auf dem Rathaus gehisst. Damit war Bordeaux befreit, doch konnte der Hafen erst Mitte 1945 wieder in Betrieb genommen werden, weil bis in die letzten Tage des April 1945 die Festungen nördlich und südlich der Girondemündung in deutscher Hand blieben und damit der Eingang in die Gironde unpassierbar war.

(UM, 22. Aug. 2014 ; vgl. auch : C. Darfay : Le sacrifice et puis l’oubli, in : SUDOUEST, 22. Aug. 2014)

 

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