Talmont

Talmont-sur-Gironde

Talmont in der Abendsonne, aufgenommen von der Pointe de Grave aus einer Entfernung von rund 15 km

Talmont-sur-Gironde auf dem nördlichen Ufer der Gironde. Blick von einem Schiff bei einer Girondetour

Talmont von oben

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Talmont-sur-Gironde

Der kleine Ort Talmont, auf dem rechten, steilen Ufer der Gironde gelegen, wird oft als einer der schönsten Orte Frankreichs genannt. Zu Recht.

Seine Geschichte reicht weit zurück, schon in römische Zeiten, ohne allerdings Spektakuläres aufweisen zu können. Im Mittelalter wird der Ort planmäßig befestigt, wozu besonders der englische König Eduard I. nach 1284 beigetragen hat.

Auch in religiöser Hinsicht ist Talmont bedeutsam als Station auf dem Weg zum Hl. Jakob von Compostella. Hier in Talmont beteten die Pilger in der Kirche der Hl. Radegonde, bevor sie den beschwerlichen Übergang über die Gironde wagten.

Nach den Jahrhunderten unter englischer Oberhoheit erlebte Talmont bewegte Zeiten in den Religionskriegen. Nach deren Ende wurde es ruhiger und der Ort kam durch seinen Fischerei- und Handelshafen zu Wohlstand. Im Ersten Weltkrieg machten die Amerikaner Talmont zu einem ihrer Nachschubhäfen, doch zerschlugen sich Pläne, dort einen dauerhaften Vorhafen für Bordeaux auszubauen.

Heute scheint Talmont an manchen Tagen fest in der Hand der Touristen zu sein, die ihre Autos in gebührender Entfernung abstellen und zu Fuß ihre Besichtigungsrunde antreten müssen.

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Ein Plan der Befestigunsanlagen von Talmont, aufgenommen im 18. Jahrhundert.

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Der Chor der Kirche Sainte Radegonde. Die Kirche hält die Erinnerung wach an eine thüringische Prinzessin (519 – 587), die auf verschlungenen, freilich nicht freiwilligen Wegen nach Poitiers gelangte, dort Gemahlin Chlotar I. wurde und  viel Gutes stiftete.

 

Die Südseite der Kirche

 

Überreste der Befestigungsmauern

 

Das schmucklose Westportal, das nach dem Einsturz des Westteils der Kirche errichtet wurde. Durch den Einsturz wurde der ursprünglich als lateinisches Kreuz gedachte Grundriss der Kirche verändert. Aus technischen und statischen Gründen wurde aber auf die Wiederherstellung des Ursprungszustandes verzichtet.

 

Das nördliche Portail

 

Ein thronender Christus an demselben Portal

 

Noch ein Detail dieses Portals

 

Teilweise überraschend gut Erhaltenes am Chor. Meist ein Hinweis auf spätere Ergänzungen oder Reparaturen.

 

Wer mittelalterliche Kirchen besucht, braucht Zeit und Ruhe. Allein schon, um dem auf die Spur zu kommen, was Steinmetze dieser Zeit erdacht und in Form gebracht haben.

 

Das relativ schmucklose Innere von Sainte Radegonde

 

Kleine Ausnahme von der Schlichtheit

 

Blick auf die der Gironde zugewandte Seite von Talmont samt Resten der mittelalterlichen Befestigung.