Gäste aus fremden Breiten

Exoten

Das Médoc wird häufiger als man denkt von Tieren besucht, die dort eigentlich keine Stammbewohner sind. Soweit sie von der Seeseite ankommen, sind sie allerdings meist tot und werden erst bemerkt, wenn sie am Strand liegen. Wir haben einige Zeit überlegt, ob wir diese  Tiere in unsere Berichterstattung einbeziehen sollen. Dabei wurde das Fragezeichen immer kleiner, denn schließlich sind diese Exoten oft viel rätselhafter und werfen mehr Fragen auf als Tiere, die zur Standardbesatzung des Médoc gehören. Wir berichten also und geben, soweit wir dazu in der Lage sind, Erklärungen.

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Eine Rostgans

Eine weibliche Rostgans, die sich am 15. Juli am Nordstrand von Euronat niederließ. Rostgänse sind gut 60 cm groß und haben eine Spannweite von 120 – 145 cm. Sie sind in nördlichen Regionen Afrikas und im Vorderen Orient heimisch. Allerdings sind sie als halbzahme Parkvögel in einigen Teilen Europas angesiedelt worden. Daher ist anzunehmen, dass das von uns beobachtete Exemplar aus einer derartigen Population stammt.

 

Wir waren überrascht, wie kooperativ die Gans bei unserem Fototermin war.

 

Sie zeigte sich …

 

gut gelaunt von allen Seiten und …

 

war professionell und konzentriert bei der Sache.

 

Ein seltener Gast im Médoc

Ein Basstölpel, der Anfang Januar 2020 in den Dünen von Euronat gefunden wurde. Er ist vermutlich durch die Dezemberstürme in das Médoc verschlagen worden, wo er dann entkräftet gesorben ist.

 


Ein Basstölpel, der 2016 mehr Glück hatte, auf dem Dach der Metzgerei im Euronat-Zentrum.

Basstölpel sind so groß wie kleine Gänse. Sie brüten in großen Kolonien an felsigen Küsten. Sie sind spezialisert auf fettreiche Fische, die sie durch Stoßtauchen erbeuten. Im Médoc finden sie jedoch keine Lebensbedinungen, die ihnen zusagen.
 

Dieser Basstölpel ließ sich ohne Umstände fotografieren. Offenbar hatte er noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht. Warum diese Vögel als Tölpel bezeichnet werden, ist nicht ganz klar. Vielleicht haben sie sich diesen Namen eingefangen, weil sie nach ihren Stoßtauchunternehmungen meist ohne Fische im Schnabel auftauchen, was bei den Beobachtern zum dem Schluss führte, sie seien zu dumm zum Fangen von Fischen. Sind sie aber nicht, allerdings verschlucken sie ihre Beute schon unter Wasser, und dann sieht man nach dem Auftauchen in ihren Schnäbeln in der Regel nichts mehr.

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Lederschidlkröte

Reste einer jungen Lederschildkröte, die offensichtlich schon längere Zeit tot im Wasser getrieben hat. Lederschildkröten sind die größten derzeit vorkommenden Schildkröten überhaupt. Mehr dazu weiter unten auf dieser Seite.

 


Größenvergleich. Oben sieht man einen Teil von Golos Nase.
Die ebenfalls stark lädierte Unterseite, bei der eine Pfote von Golo zur Größeneinordnung zu sehen ist.
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Médocbewohner mit Migrationshintergrund

Auch ungeübte Betrachter vermuten schnell, dass dieser Médocbewohner seine Wurzeln in weiter entfernten Weltgegenden hat.


Auch im Profil ändert sich diese Vermutung nicht.


Ist jetzt alles klar?

Klar, hier ist ein Lama zu sehen, dessen Vorfahren vornehmlich in Südamerika zu Hause waren und dort etwa das taten, was in der Alten Welt Aufgabe von Kamelen und Dromedaren war. Es heißt, Lamas spuckten gern, was aber so nicht stimmt. Wenn sie spucken, dann geht das fast immer in Richtung von aufdringlichen Artgenossen. Wird ein Mensch Opfer seiner solchen Attacke, dann ist meist etwas schief gelaufen.

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Golo hat einen gestrandeten Fisch entdeckt. Er weiß aber nicht, was für eine Spezies das ist. Wir auch nicht.

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Ein toter Tordalk, den die Stürme des Januar und Februar 2014 aus nördlichen Breiten an die Küsten des Médoc verschlagen haben.

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Ein Tintenfisch, der tot angeschwemmt wurde, ein nicht gerade seltenes Lebewesen, das man jedoch als Strandwanderer nicht oft zu Gesicht bekommt.

 

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Ein Rochen, nicht eigentlich ein Exot an den Küsten des Médoc, doch selten zu sehen außerhalb des Wassers. Dieser hier ist schon längere Zeit tot und beinahe mumifiziert.

 

Derselbe Rochen aus einem anderen Blickwinkel.

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Im Mai 2003 wurde ein Wal am Euronat-Hauptstrand angespült. Nach einigen Tagen wurde er an die Strandstraße transportiert, wo er dann auf seine weitere Verwendung wartete. Fast war eine Woche später wurde er auf einem großen LKW vom Gelände gebracht. Mancher Hundebesitzer wunderte sich danach, warum sein Hund sich immer an einer bestimmten Stelle an der Sandstraße auf dem Boden wälzte…

Der Kopf des Wals, dessen Art bisher noch nicht näher bestimmt worden ist.

 

Im Oktober 2000 wurde eine tote Riesenschildkröte angeschwemmt.

 

Bei näherem Zusehen stellt sich heraus, dass es sich um eine Lederschildkröte handelt (die im Französischen tortue luth heißt)

 

Zwischen dem Nordstrand von Euronat und Le Gurp wurde im September 2010 eine Lederschildkröte angeschwemmt, die schon längere Zeit im Waser getrieben hat. Ein sehr großes Tier, wie nicht nur der Größenvergleich mit Jule zeigt, die gemeinhin zu den größeren Hunden gezählt wird.

 

Wir haben gemessen: Länge des Panzers ca. 1,40 m

 

Diese Schildkröte hat schon länger im Meer getrieben. Lederschildkröten leben in tropischen Gewässern, sind aber auch schon in gemäßigten Breiten lebend beobachet worden. Sie können ihren Hals nicht in den Panzer einziehen wie die meisten ihrer Verwandten. Sie werden bis 900 kg schwer.