Airbus A 380 – Transport auf der Gironde

Airbus A-380 in Pauillac

So ganz stimmt das nicht mit dem A-380 in Pauillac, denn es sind immer nur Teile für dieses riesige Flugzeug, die hier umgeladen werden, aber das ist schon spektakulär genug.

Die Abbildung zeigt drei Flugzeuge übereinander. Ganz oben ein großes Flugzeug, darunter ein sehr großes, und unten ein A-380. Der A-380 ist 73 m lang, hat eine Spannweite von 79,8 m, eine Höhe von 24 m, und er wiegt 240 Tonnen (leer).

Die Ville de Bordeaux, ein Spezialfrachter, der eigens ausgelegt ist für das Einsammeln und Transportieren der Einzelteile für den A-380, die man sonst nicht nach Toulouse bekäme, wo die Endmontage des Flugzeugs angesiedelt ist.

 

Zu sehen sind die Produktionsstandorte, in denen Teile für den A -380 gefertigt werden. An den Farben am Flugzeug und an den Farbpunkten vor den Fabrikationsorten kann man sehen, welche Teile von den am Projekt A-380 beteiligten  Ländern beigesteuert werden.

 

Auf Wunsch unseres Redaktionsteams wurde kurzfristig das sonst peinlich verschlossene Eingangstor geöffnet, damit auf dem Foto gut herauskommt, welch große Klappe die Ville de Bordeaux hat. Muss sie aber auch, denn sonst kommen die zu transportierenden Riesenteile weder in das Schiff hinein noch wieder heraus.

 

Auf dem Transportfahrzeug, vor dem die beiden Männer stehen, werden die Flugzeugteile aus dem Schiff gefahren und auf die beiden bereitliegenden Binnenschiffe verfrachtet. Die beiden zählen gerade nach, ob auch alle Räder da sind. Wie man sieht, eine länger andauernde Beschäftigung.

 

Das Warten hat sich gelohnt. Wenigstens teilweise. Hier taucht eine Tragfläche auf, die mit dem oben gezeigten vielrädrigen Transporter verfahren wird. Stammkunden bei der Beobachtung der Verladung drehen sich vielleicht um, denn es gibt ja „nur“ Tragfläche. Rumpf wäre viel spektakulärer. Ist heute aber nicht im Programm.

Mit halber Schrittgeschwindigkeit vorwärts Richtung Binnenschiff

 

Der Transportwagen noch nicht, aber die Tragflächenspitze befindet sich schon über dem Binnenschiff.

 

Die Tragfläche ruht auf einem massiven Transportgestell, das wahrscheinlich schwerer ist als das Flugzeugteil. Zu sehen ist auch, dass das Räderzählen am Transportwagen wirklich eine Aufgabe ist.

 

Jetzt ist der Transportwagen auf das Binnenschiff aufgefahren. 

 

Das meiste ist geschafft. Wie so oft kommt das dicke Ende zum Schluss. 

 

Ein paar kleine Meterchen geht es noch voran. Dass das so ist, liegt an dem freundlich dreinschauenden Herrn mit dem Bauchladen, der vor dem kartoffelkäferfarbigen Zebrastreifen steht.

 

Kein Götzendienst vor moderner Technik. Der Mann mit dem Bauchladen peilt links an dem Transportfahrzeug vorbei und nimmt letzte Justierungen der Position auf dem Flussfrachter vor. Jetzt sieht man auch, was es mit dem Bauchladen auf sich hat. Darin steckt eine Funkfernsteuerung, mit der der Transportwagen gelenkt wird. 

 

Die Verladung ist abgeschlossen. Das Binnenschiff ist startklar.

 

Der Weg der Airbusteile von Pauillac nach Toulouse: Über Bordeaux mit dem Nadelöhr der Duchfahrt durch den Pont de pierre nach Langon, von dort Verladung auf Straßenfahrzeuge, die über eine speziell ausgebaute Strecke an ihr Ziel gelangen.

 

Die Tragfläche, deren Überwechseln vom See- auf das Flussschiff oben zu sehen war, muß auf der Straße aufrecht transportiert werden. Bei 12,8 m Transporthöhe ist das natürlich nur auf einer eigens hergerichteten Strecke möglich.

(Alle Bilder dieser Seite:  © U. Marwedel 2008)

Wenn Sie mehr Informationen zum Thema Airbus A-380 suchen: http://www.igg.fr/

 

Airbus A-380-Teile auf dem Weg nach Langon

Die in verschiedenen Produktionsstätten in Deutschland und Großbritannien gefertigten Teile des A-380 werden per Seeschiff nach Pauillac geschafft und dort in Flußschiffe umgeladen. Ihr Weg geht über Gironde und Garonne per Schiff nach  Langon  und von dort über Landstraßen nach Toulouse, wo die Endmonatge der A 380 stattfindet.

 

Auf der Karte blau eingezeichnet: Der Wasserweg über Gironde und Garonne von Pauillac nach Langon. Sieht einfach aus, ist es aber nicht.

 

Ein Airbus-Transport vor der Place de la Bourse in Bordeaux. Bis hierhin war der Weg von Pauillac her problemlos.

 

Das Nadelöhr par excellence, durch das die A-380- Transporte müssen: Der Pont de Pierre in Bordeaux. Bei seiner Erbauung vor bald 200 Jahren hat niemand daran gedacht, dass einstmals Flugzeugteile durch einen der Brückenbögen transportiert werden sollten.

 

Da beim Brückenbau an solche Transporte noch nicht gedacht wurde, musste man sich besondere Gedanken machen, wie die sperrigen Teile durch das Nadelöhr des Pont de Pierre gebracht werden konnten. Zunächst wurden die Tiefen des Flussbettes unter den Bögen der Brücke ermittelt. Danach wurden Leitschienen montiert, die das Durchfahren des günstigsten Brückenbogens erleichtern sollen. Gleichzeitig soll damit verhindert werden, dass Kollisionen der Transportschiffe mit den Pfeilern der Brücke passieren. Hier ist eines der beiden Flusstransportschiffe in Diensten der Airbus-Produzenten nur noch wenige Meter entfernt von der Durchfahrt durch den Pont de Pierre.

 

Da beim Brückenbau kein Gedanke auf solche Transporte verwendet wurde, musste man sich besondere Gedanken machen, wie die sperrigen Teile durch das Nadelöhr des Pont de Pierre gebracht werden konnten. Zunächst wurden die Tiefen des Flussbettes unter den Bögen der Brücke ermittelt. Danach wurden Leitschienen montiert, die das Durchfahren des günstigsten Brückenbogens erleichtern sollen. Gleichzeitig soll damit verhindert werden, dass Kollisionen der Transportschiffe mit den Pfeilern der Brücke passieren. Hier ist eines der beiden Flusstransportschiffe in Diensten der Airbus-Produzenten nur noch wenige Meter entfernt von der Durchfahrt durch den Pont de Pierre.

Auch wenn man den genauen Abstand zwischen Brückenbogen-Decke und der Airbusladung nicht erkennen kann, ist klar, dass es nicht viel Luft nach oben gibt. Aus diesem Grund erfolgen die Durchfahrten durch die Brücke erst dann, wenn die Ebbe ihren tiefsten Stand erreicht hat.

 

Das Transportschiff hat es geschafft: Der Pont de Pierre ist passiert.

 

Die nächste Brücke hat genau wie die danach folgenden eine höhere Durchfahrtshöhe und demzufolge weniger Stress für die Besatzung als die Passage des Hafens von Bordeaux. Vor dem Tarnsportschiff sind zwei kleine Mascaret-Wellen zu erkennen, die belegen, dass der tiefste Ebbestand vor wenigen Sekunden gegeben war. Aus dem Vergleich der Bilder ergibt sich, dass die Passage des Pont de Pierre vor dem Auflaufen der Mascaret-Welle, also wirklich zum Zeitpunkt der tiefsten Ebbe stattgefunden hat.