Orchideen II

Médoc-Orchideen

Orchideen gehören zu den Gewächsen, die ihre hauptsächliche Verbreitung nicht in Europa haben, obwohl sie auch dort anzutreffen sind. Im Médoc kann man, Glück, Ausdauer und Geschick vorausgesetzt, rund 1 ½ Dutzend verschiedne Arten von ihnen finden. Sie sind dort streng geschützt und dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Außerdem sind Versuche, Orchideen an einem anderen Standort anzusiedeln immer zum Scheitern verurteilt, weil dabei die für die Orchideen lebenswichtigen Verbindungen zu bestimmten Pilzen unterbrochen werden, was zum Absterben der Pflanzen führt.

Wir wollen nach und nach die im Médoc aufzufindenden Orchideen vorstellen und zu den Bildern einige Basisinformationen geben.

 

Langblätteriges Waldvögelein (Cephalanthera longifolia),

Auch diese Orchidee trägt einen Namen, der sich nicht sofort erschließt, wenn man die Pflanze sieht. Die Blüten fallen zwar durch ihr helles Weiß auf, aber dass man es mit einer Orchidee zu tun hat, sieht man wohl eher nicht sofort. Dies hier ist ein kleineres Exemplar dieser Orchidee, die es bis zu Größen von 40 bis 60 cm bringt.

 

Erst wenn man sich die Blüten genauer anschaut, bemerkt man die für Orchideen typische auffällige Gestalt.

 

                   

  Wirkungsvoll, wenn sie paarweise auftreten.

Am liebsten siedeln sie in größeren Gruppen im Halbschatten von Bäumen, sofern ihnen der Boden zusagt.

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Ohnhorn-Knabenkraut

Das Ohnhorn-Knabenkraut (Orchis anthropophora) ist eine weitere Orchidee, bei der man sich fragen kann, wie sie wohl zu ihrem Namen gekommen ist.

 

Das Ohnhorn-Knabenkraut kann bis zu 40 cm groß werden, wobei es eine große Zahl nacheinander aufgehender Blüten hat.

 

Das Besondere an diesen Blüten ist, dass sie Gebilde hervorbringen, die zu allerlei Assoziationen anregen. Die Franzosen nennen diese Orchidee orchis homme-pendu, also wörtlich: Orchidee gehängter Mann, was sicher nicht besonders nett ist, doch mehr über die Pflanze aussagt als die deutsche Bezeichnung.

Größenvergleich


Ein Bild, das zeigt, wie die Blüten nacheinander aufgehen.
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Pyramiden-Orchidee


Eigentlich blühen Pyramiden-Orchideen erst vom Mai an bis Juli. In diesem Jahr sind sie im Médoc schon früher dran.


Eine andere Pyramiden-Orchidee, auch schön.


Hier sind nur die unteren Blüten schon aufgegangen.


Und hier noch ein anderer Blütenstand.

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Pyramiden-Orchidee, manchmal und eigentlich präziser: Pyramiden-Hundswurz, französisch Anacamptis en pyramide, (anacamptis pyramidalis) wie alle Orchideengewächse geschützt, Vorkommen in ganz Europa, Höhe bis 40 cm, dabei relativ große Variationsbreite, wohl abbhängig von der Bodenqualität, Blütezeit von Mai bis Juli. Kalkliebend, Vorkommen vor allem auf  sandigem Magerrasen. Die Pflanze bildet Knollen aus, aus denen im Folgejahr die neuen Pflanzen entstehen.

Eine Orchidee, die ihre oberirdischen Teile komplett zeigt.


Es ist offensichtlich, dass die pyramidenförmige Gestalt der Blütenstände nicht  immer perfekt ausgebildet wird.

Ein Ausschnitt aus einer Fläche, auf der es zahlreiche Pyramidenorchideen gab. Man sieht auch, in welchem pflanzlichen Umwelt diese Orchidee gedeiht und sich wohlfühlt.


Die Pyramidenorchidee, die uns am vollkommensten erschien.