U-Boot-Bunker

Der U-Boot-Bunker in Bordeaux


Der U-Boot-Bunker in Bordeaux im August 2010

U-Bootbunker Bordeaux

Der Bau des Bunkers wurde von den deutschen Besatzungstruppen im September 1941 begonnen und im Mai 1943 abgeschlossen. Ab Mitte 1943 fing man an, eine zusätzliche Deckenverstärkung zu bauen, die jedoch am 28. August 1944, als der Hafen von Bordeaux von den deutschen Truppen aufgegeben wurde, noch nicht vollendet war.

Der Bunker hatte sieben Trocken- und vier Nassboxen. Er ist 245 m x 162 m groß und hat eine Höhe von 19 Metern. Die Deckenstärke betrug vor der Anbringung der zusätzlichen Verstärkungen 5,60 m in dem Teil, der die U-Boot-Boxen überdeckt, im hinteren Teil begnügte man sich mit einer Deckenstärke von 3,60 m. Es gab eine Reihe schwerer Luftangriffe auf diesen Bunker, die jedoch allesamt nur leichtere Schäden verursachten, die vor allem die äußeren Kanten des Baus betrafen.

Der Bunker war Heimatort der 12. U-Bootflottille, die von ihrer Gründung bis zu ihrer Auflösung 1944 in Bordeaux stationiert war. Zu dieser Flottille gehörten unter anderem Langstreckenversorgungs-U-Boote („Milchkühe“) vom Typ XIV und Langstreckenboote („Monsun-Boote“) des Typs IXD2, die bis in den Indischen Ozean vordrangen.

Von den 43 U-Booten, die der Flottille zugeteilt waren, kehrten 36 nicht zurück. Zusammen mit den deutschen U-Booten war eine Flottille italienischer U-Boote (Betasom) in Bordeaux stationiert. Von ihren 32 Booten wurden 15 auf Einsatzfahrten vernichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bunker von der französischen Marine übernommen, die jedoch bald feststellte, dass man keine rechte Verwendung für den riesigen Komplex hatte. Die Marine überließ den Koloss privaten Nutzern, die darin unterschiedliche Aktivitäten ausüben. Rund ein Viertel der Bunkerfläche ist bei kulturellen Veranstaltung frei zugänglich und ohne Auflagen in Augenschein zu nehmen.

 

Ein Luftbild, das den Bunker von oben zeigt. Zu sehen ist, dass die Deckenverstärkung im mittleren oberen Bildteil erst teilweise fertiggestellt ist. Zu sehen sind auch Bombenschäden, die aber nur die obere Deckenkonstruktion deformiert haben.

 

Grundriss des U-Boot-Bunkers und des Hafenbeckens Nr.2

 

Ausschnitt aus der vorhergehenden Karte. Der Bunker hatte 11 Boxen, von denen die ersten vier (die Zählung beginnt links oben) jeweils zwei Boote aufnehmen konnten. Die schmaleren und auch etwas kürzeren Boxen 9, 10 und 11 konnten als Trockendock genutzt werden.

 

Die Boxen 1 bis 5, Nr.6 beginnt am rechten Bildrand.

 

Der Eingang zu Boxe 7

Blick in die Boxe 4 bei einem späteren Besuch

 

Die rechte Bunkerseite (vom Hafenbecken aus gesehen). Unterhalb der Deckenverstärkung ein Bombenschaden
 
Das Ende der Deckenverstärkung. Die Verstärkung über dem hinteren Teil des Bunkers wurde nicht mehr fertiggestellt.
 

Die linke Seite des Bunkers, vorn  Boxe 1

 

Hier blieb die Arbeit an der Deckenverstärkung stehen. Das Eisengeflecht wurde noch angebracht, die Betonfüllung unterblieb aber.
 


Noch einmal ein Blick von oben auf den Teil des Dachs, der nicht mehr fertiggestellt wurde.

 


Der Eingang auf der linken Seite des Bunkers. Rechts das Plakat, das auf die im Bunker laufende Veranstaltung hinweist.

 


Vom Eingang aus führt ein breiter, nachträglich angebrachter  Steg, der die Liegefläche der Boxe 1 überbrückt, in das Innere des Bunkers. Im Hintergrund Durchblick zu den nächsten Boxen.

 


Blick vom hinteren Ende der Boxe 2 zum Eingang

 

Seitenwand der Boxe 3

 

Blick in den hinteren Teil dieser Boxe

 

Schäden an der Seitenwand, deren Entstehung nicht eindeutig zuzuordnen ist.

 

Zwischen Boxe 1 und Boxe 2

 

Originalschrift

 

An manchen Stellen sind Reste der ursprünglichen Einrichtung zu sehen, die allerdings nicht mehr komplett und funktionsfähig sind.

 

Auch hier eine erhaltene Originalbeschriftung

 

Hier ist die Laufschiene für den Deckenkran, wahrscheinlich durch eine Explosion, aus der Verankerung gerissen worden.

 

In dieser Boxe ist die Laufschiene an Ort und Stelle geblieben.