Son et lumière 2012

Son et Lumière in Soulac am 17. August 2012

 

Die Son-et-Lumière-Veranstaltungen in Soulac haben schon eine richtige Tradition, und man kann sagen, dass die Qualität des Dargebotenen von Jahr zu Jahr steigt.

 

Ein Teil der erwartungsfrohen Zuschauer

 

Die Technik-Equipe mit ihren Gerätschaften

 

Neben der großflächigen Projektion von Bildern wurden immer wieder spannungsreiche Laser-Figuren eingeblendet. Hintergund für die Bildprojektion ist die Kirchenfassade, auch wenn man das häufig vergessen könnte angesichts der Brillianz der Bilder.

 

Am Anfang der Kirchentradition von Soulac steht die Heilige Veronika, der nachgesagt wird, dass sie die erste Kapelle an der Stelle gestiftet habe, an der heute die Basilika Notre-Dame-de-la-Fin-des-Terres steht. Und auf die Hl. Veronika gehen auch die kostbaren Reliquien zurück, die schon früh die Attraktivität der Kirche in Soulac ausgemacht haben.

 

Es dauerte jedoch lange Jahrhunderte, bevor die bescheidenen Vorgängerbauten von der Basilika abgelöst wurden, die heute in Soulac steht.

 

Ohne den fürsorglich bewahrenden Schutz der himmlischen Mächte wäre ein großer Kirchenbau nicht zu verwirklichen gewesen.

 

Aber auch die weltlichen Machthaber werden gebraucht, um Kirchen und Klöster mit dem Gut auszustatten, ohne das sie nicht existieren konnten. Hier betätigt sich Eleonore von Aquitanien als Wohltäterin. Die Erinnerung an ihr Engagement lebt fort in dem Namen des Platzes vor der Basilika, der nach ihr benannt ist: Place Aliénor.

 

Die Entstehungszeit der Basilika von Soulac fällt zusammen mit der auflebenden Verehrung für den Hl. Jakob in Compostella, zu dem Pilgerscharen aus ganz Europa strömten. Für einen der Pilgerwege, der per Schiff vom Norden kam, war der Hafen von Soulac ein wichtiger Zielort, von dem aus die Pilger zu Lande weiter zogen nach Compostella. Die Erinnerung daran wird wach gehalten von den in den letzten Jahren ausgeschilderten Jakobswegen, von denen einer  z. B. von Euronat nach Montalivet führt.

 

Pilgerinnen und Pilger in ihrer typischenTracht.

 

Die religiösen Umwälzungen  der frühen Neuzeit beendeten die Pilgertradition nach Compostella, die erst im 20. Jahrhundert wieder auflebte. Die Religionskriege, die auch in Frankreich verheerende Ausmaße annahmen, verschonten auch Soulac nicht.

 

Die Stadt wurde vier Monate belagert und geplündert.

 

Schließlich behielten die katholischen Kräfte die Oberhand.

 

Der Basilika entstand jedoch ein neuer Feind: Der Sand, der von den Dünen an der Küste her ins Landesinnere drängte, verschüttete die Kirche in wenigen Jahrzehnten. Die Einwohner von Soulac gaben ihren Ort auf und gründeten das Jeune Soulac ein paar hundert Meter von der Küste entfernt.

 

Die Kirche verlor ihre sakrale Funktion, sie blieb jedoch erhalten, weil die staatlichen Behörden darin ein Seezeichen sahen, das für die Schiffahrt unverzichtbar erschien. Der Turm der Kirche erhielt daher einen Aufsatz, der hier gut zu erkennen ist.

 

Die Kirche im Dienste der Seefahrt

 

Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich das Schicksal der ziemlich verfallenen Basilika, als der Erzbischof und Kardinal von Bordeaux Bonnet auf sie aufmerksam wurde und sich für ihre Wiederherstellung einsetzte.

 

Wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg war die Basilika aus dem Sand wiederaufgetaucht und zu neuem Leben erwacht.

 

Und inzwischen gehört sie zum Weltkulturerbe.

Wenn sie mehr zur wechselvollen Baugeschichte der Basilika erfahren wollen: Klick