Euronat in Medienberichten

 

In dieser Rubrik wollen wir Texte und Bildberichte unterbringen, die wir vornehmlich in Druckmedien (Zeitungen, Zeitschriften etc.) gefunden haben. Wir rücken nur die (hauseigenen, meist freien)  Übersetzungen oder, wo dies angezeigter ist, Zusammenfassungen ein.

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Neu ist der Text Nr 5, den wir am 03. Jan. 2014 eingestellt haben.
Durch das Einfügen des neuen Textes hat sich die Numerierung der Beiträge in dieser Rubrik geändert.

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1) Der erste Zeitungsbericht über Euronat: Verfasst von einem Bewohner von Grayan, gibt der Text Einblick in die unmittelbare Vorgeschichte von Euronat und zeigt darüberhinaus, welche Erwartungen mit dem neuen Gelände verknüpft wurden.

 

Die Errichtung des Naturisten-Camps

Die Skeptiker glaubten nicht mehr daran und dennoch gibt es keinen Zweifel mehr, dass das in einem großen (350 ha) Waldgebiet gelegene Naturisten-Camp im kommenden Sommer geöffnet sein wird für die Freunde der Sonne, der reinen Luft, des Meeres, des Waldes. Es wird begrenzt im Norden von der senkrecht zur Straße von Hôpital nach Dépée verlaufenden Feuerschneise, im Süden durch die Grenze zwischen den Gemeinden Grayan und Vensac und im Osten von der Straße n.200.

Es wird den Namen tragen: Naturisten-Camp von Dépée.

Die Straßenbauarbeiten haben schon begonnen, namentlich für die Straße, die um das Camp herumführt von Grayan nach Vensac(1). Diese neue 6 m breite Straße, deren Vermessung und Unterbau fertiggstellt sind, wird die Touristenstrecke vom Strand mit der Straße n.200 verbinden. Die Firma Colas führt die Arbeiten aus mit ihrem schweren Gerätepark und einem Dutzend Arbeitern und Maschinenführern.

Die Straße wird wahrscheinlich fertig sein vor der Sommersaison [1974], während die Arbeiten zur Errichtung des Camps im Winter fortgesetzt werden um sicherzustellen, dass das Camp ab Juni 1975 in Betrieb gehen kann. Das sind Nachrichten, über die sich alle Einheimischen freuen können. Die ersten werden zweifellos die Naturisten sein. Viele Bewohner des Médoc sind glühende Anhänger des Naturismus geworden, aber auch  Arbeitslose werden dort für mehrere Monate des Jahres  bezahlte Beschäftigung finden, beziehungsweise für das ganze Jahr, wie das der Fall ist im Centre Hélio-Marin in Monatlivet. Ebenso werden davon profitieren die Geschäftsleute und Handwerker, die an Ort und Stelle Arbeit finden werden.

Andere bedeutende Projekte werden in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden und aus unserer Gemeinde ein eigenständiges touristisches Zentrum erster Größe machen. Wir haben Anlaß, wärmstens dem Bürgermeister und dem Gemeinderat zu danken, die mit ihrem beharrlichen Einsatz für die Bürger zu diesem glücklichen Ergebnis gelangt sind.

Wir werden Sie zu gegebener Zeit auf dem laufenden halten über diese Umgestaltungen. Dabei sei es uns erlaubt, einmal mehr das Fehlen eines Hotel-Restaurants in unserer Gemeinde zu bedauern, wobei unser Bedauern lebhaft geteilt wird von den Leitern der Baustellen und den Arbeitern der verschiedenen Unternehmen, die für mehrere Monate in Grayan arbeiten und dabei gezwungen sind zu Fahrten von einem Dutzend von Kilometern, um sich von ihrer Unterkunft zur Arbeitsstelle zu begeben. Das ist ein Mangel, der sich auch in der Sommersaison fühlen lässt. Das ist ein Zustand, der in einer touristisch orientierten Gemeinde nicht fortdauern kann, und wir wünschen sehnlich, dass ein Hotel gebaut werde. Darüber hinaus sind wir sicher, einer erfreulichen Zukunft entgegenzugehen.“

(Artikel im SUD OUEST, Sommer 1974)

(Freie, ungekürzte Übersetzung: UM)

1) Anm. der Redaktion: Hier wird von der Straße gesprochen, die heutzutage vom Euronat-Eingang um das Gelände herum nach Montalivet führt. Der ursprüngliche Verlauf der Straße zwischen Grayan und Montalivet ging durch das heutige Euronat-Gelände und folgte der Hauptachse bis zum Hauptstrand, um dort nach Süden, Richtung Montalivet, abzubiegen. Im Bereich des Hauptstrandes sind noch Spuren der alten Straßenmarkierung aus der Zeit vor Euronat zu finden.

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2) Euronat im Juni 1975, etwa einen Monat vor Eröffnung.

Der Artikel stammt aus dem SUD OUEST, wir können ihn aber nicht exakt datieren. Aus dem Text ergibt sich aber, dass er um den 10. Juni 1975 herum erschienen ist.

An dem Text ist besonders interessant der Hinwies darauf, dass dieIdee zu dem, was später Euronat heißen sollte, in einer staatlichen Institution, der M.I.A.C.A. (Mission interministérielle d’aménagement de la côte aquitaine – interministerielle Mission für die Entwicklung Aquitaniens) etstanden ist und dann von der Gemeinde Grayan aufgegriffen und weitergeführt worden ist.
An drei Textstellen haben wir Hinweise auf Erläuterungen gegeben, die wir an den Text angehängt haben: (1), (2) (3).

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„Eröffnung wie vorgesehen im Verlauf der gegenwärtigen Sommersaison

Es ist nunmehr gewiss, dass nach machen Wechselfällen, Komplikationen verwaltungsmäßiger Art, die Verzögerungen verursacht haben, das Naturistenzentrum im Verlauf des Monats Juli eröffnet wird.

Die Baufirma Equipnat betreibt aktiv seit einem Monat die Arbeiten an der Infrastruktur, die erforderlich sind für die Errichtung des Camping-Caravaning-Bereichs, Straßenbau, Abwasserkanalisation, befestigte Stellplätze für Autos und Wohnwagen, Trinkwasser- und Stromversorgung, Sanitärgebäude etc.

Im Eingangsbereich des Camps sind mehrere Musterhäuser gebaut worden.

Wir erinnern daran, dass das Naturistencamp von der M.I.A.C.A.(1) der Gemeinde [Grayan] vorgeschlagen worden ist, die es angenommen hat.

Der Präsident Biasini (2), begleitet von M. Tessier, Unterpräfekt von Lesparre, und von M. Arsène Henry, leitender Architekt des S.D.A.U-Nord-Médoc, unterstützt von einigen ihrer Mitarbeiter, haben sich am 5. Juni nach Grayan begeben, wo sie vom Bürgermeister M. Lartigue in der Mairie empfangen wurden.

Präsident Biasini hat dem Bürgermeister gegenüber den Willen der M.I.A.C.A bekräftigt, in Grayan eine Musterlösung in Bezug auf die Bewahrung des  natürlichen Gleichgewichts zu verwirklichen.

Er hat ihm angekündigt, dass nach einer schwierigen Phase mit Restriktionen und Kreditsperren die fortlaufende Freigabe der Subventionen, die der interministerielle Rat der Regierung im März 1974 beschlossen hatte, erfolgt. Nunmehr  können in Angriff genommen werden: die Neustrukturierung des Campingplatzes in Le Gurp (3-Sterne-Camping), Picknick-Flächen, Herrichtung des Strandes und des Waldes (Markierungen, Wege, etc.), Reitzentrum, begleitendes Programm der kommunalen Ferienwohnungen, Herrichtung der Bareyre als Naturschutzzone etc.

Diese Arbeitssitzung wurde gefolgt von einem Besuch der im Verlauf befindlichen Arbeiten im Camp von Dépée. Präsident Biasini zeigte sich sehr erfreut darüber, dass die Baumaßnahmen sich so harmonisch einfügten in die natürliche Waldumgebung. Er hat die Baufirma ermuntert, die Bauarbeiten zu beschleunigen, damit das Camp zu der kommenden Sommersaison eröffnet werden könne. Dabei bedauerte er die Verzögerungen, die erfolgt seien wegen der Notwendigkeit, Verwaltungsvorschriften einzuhalten.

Am Samstag, dem 7 Juni ist der Gemeinderat im Naturistencamp Dépée empfangen worden von den Leitern der Gesellschaften Euronat und Equipnat, die ihnen ermöglicht haben, die gegenwärtigen Baustellen zu besuchen und ihnen alle gewünschten Auskünfte und Informationen gegeben haben über das Camp und seine Funktionsweise. Einige Bürgermeister des Nord-Médoc oder ihre Stellvertreter haben sich an dieser Vorstellung beteiligt, die von einem Umtrunk beschlossen wurde, der den Gästen im Bungalow Aquitaine angeboten wurde.“

(SUD OUEST,  ca. 10. Juni 1975)

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Anmerkungen der Redaktion

1) M.I.A.C.A. : Mission interministérielle d’aménagement de la côte aquitaine

2) Émile Biasini, von 1970 bis 1985 Präsident der M.I.A.C.A

3) S.D.A.U : schéma directeur d’aménagement et d’urbanisme, von 1967 bis 1983 bestehendes System der Regelungen für die Nutzung und Planung von Flächen

(Freie, ungekürzte Übersetzung: UM)

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Nr. 3 Bericht im SUD OUEST vom Vortag der Euronat-Eröffnung:

„Verwirklicht im Rahmen der Förderung der Côte Aquitaine, wird heute, am Samstag das Naturisten-Zentrum [Euronat] eröffnet

Nach einigen Wechselfällen, die gewisse Verzögerungen im Gefolge hatten, öffnet das Naturistenzentrum von Dépée heute am Samstag, 12. Juli [1975]. Dieses erinnerungswürdige Datum und der Beginn der Verwirklichung werden dem internationalen Tourismus in unserer Gemeinde einen neuen Schwung verleihen.

Dieses Naturistenzentrum, eins der größten, wenn nicht das größte überhaupt mit 335 ha und seinen Gemeinschaftseinrichtungen, die dem 4-Sterne-Standard entsprechen, wird gleichermaßen eins der best ausgestatteten sein, das in einem Waldgebiet gelegen ist, das an den Ozean angrenzt. Die Bemühungen des MIACA die natürliche Umgebung zu schonen sind von der Gesellschaft Euronat gut verstanden worden, deren Bestrebungen in dieselbe Richtung gingen. Der Wald wird respektiert, geschützt, besser noch, nach jedem Bauabschnitt wird er konsolidiert.

Zu den Ausrüstungsbestandteilen mit 4-Sterne-Standard gesellen sich die Einrichtungen, die notwendig sind für das Leben, den Komfort und für die Sicherheit der künftigen Bewohner.

Fügen wir hinzu, dass ähnlich verfahren wird für Le Gurp für die Saison1976, wo die Gemeinde, nachdem sie die Baugenehmigung erhalten hat, nach der Sommersaison [1975] daran gehen wird, einen Campingplatz zu errichten, der 1500 Personen aufnehmen kann gemäß dem Standard von 3 Sternen und der an die Stelle des bestehenden Campingplatzes treten wird, dessen Einrichtungen nicht mehr den Anforderungen entsprechen. Wir legen Wert darauf, den Bürgermeister M. Lartigue […] zu beglückwünschen, für all die Mühen, die er sich, beständig unterstützt von seinem Gemeinderat, gegeben hat, diese Baumassnahmen in Gang zu setzen, die der Zukunft unserer Gemeinde schöne Perspektiven eröffnen.

(SUD OUEST, 12. Juli 1975)

(Freie, ungekürzte Übersetzung: UM)

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Nr. 4: Bericht im SudOuest nach den ersten Wochen Euronat-Betrieb:

„Wette gehalten und gewonnen. Das Naturistenzentrum in Dépée hat die Gunst der Touristen

Das Naturistenzentrum in Dépée, das am 12 Juli dieses Jahres eröffnet worden ist, hat im Juli eine beträchtliche Zahl Touristen empfangen. Deutsche, Holländer, Belgier, Engländer, Schweizer und Franzosen haben alle freien Plätze im Camping-Caravaning-Bereich belegt. Das ist beachtlich, zumal die Touristen spontan gekommen sind ohne jede Werbung, allein nachdem sie das Schild am Eingang gesehen haben.

Alle sind angetan von der Anlage, den Einrichtungen, der Organisation und dem Empfang, der ihnen zuteil geworden ist. Sie fahren mit Bedauern ab und kündigen an, dass sie im nächstem Jahr wiederkommen.

Zwei Sanitärgebäude sind in Betrieb, ein Tennisplatz ist soeben fertiggestellt worden ebenso wie zwei Volleyball-Felder. Drei Rettungsschwimmer überwachen den Badebetrieb.

Im nächsten Jahr wird sicherlich Verstärkung benötigt, denn das Zentrum wird ganz fertiggestellt sein und angesichts des Erfolgs in diesem Jahr wird es Zustrom geben zum Strand von Dépée. Drei Rettungsschwimmer werden also den Strand, der schon in diesem Jahr zu den Badezeiten schwarz von Menschen war, nicht wirksam überwachen können.

Einige Geschäftsleute haben ihre Läden eröffnet. Im nächsten Jahr wird es ein Einkaufszentrum geben mit Snack, Spielhalle, Buchhandlung und Zeitschriftenladen. Unsere Zeitung ebenso wie die Blätter unserer ausländischen Kollegen werden vor Ort erhältlich sein, so dass die Touristen nicht mehr nach Le Gurp gehen müssen, um ihre Tageszeitung zu kaufen.

Die eingegangene Wette ist also gewonnen, das Naturistenzentrum ist eine lebenskräftige Realität. Alles das stimmt hoffnungsfroh für die touristische Zukunft unserer Gemeinde.

Erinnern wir daran, dass das mit einigen Tagen Verspätung installierte Telefon im Zentrum funktioniert. Die Nummer ist 41.40.81

Wünschen wir allen einen guten Urlaub und eine gute Rückkehr in ihre heimatlichen Gefilde.“

(SUD OUEST, August 1975)

(ungekürzte Übersetzung UM, Mai 2010)

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5) Ein Beitrag, der im Heft 1/1978 der Monatsschrift für die Mitglieder des Deutschen Verbandes für Freikörperkulutur e. V. (DFK) erschienen ist.

Der Autor Armin Ganser besuchte Euronat im Juni 1977


(Armin Ganser: FKK-Ferienanlagen kritisch überprüft (III). Centre naturiste EURONAT in Grayan-L’Hôpital, in: FKK 1/1978, SS. 8 – 10)

Wir danken der Redaktion der Monatszeitschrift des Deutschen Verbandes für Freikörperkulutur e. V. (DFK) für die Erlaubnis zum Abdruck dieses Artikels.

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6) Der SUD OUEST über das  Euronat-Schwimmbad

„Letzte Arbeiten am olympischen Schwimmbad

Der Bau eines olympischen  Schwimmbades im Kreis stellt eine Baustelle von einer Bedeutung dar, die es verdient, bekannt gemacht zu werden, selbst wenn sie sich im Rahmen einer wirtschaftlich orientierten touristischen Unternehmung vollzieht.

Viele Gemeinden könnten in der Tat neidisch sein auf das in sieben Monaten in Euronat, dem großen naturistischen Komplex von Grayan-et-L’Hôpital, errichtete Schwimmbad.

Es bietet ein Planschbecken für Kinder zwischen 0,40 m und 0,80 m Tiefe bei einer Fläche von 15 x 6 m und ein großes Becken von 25 x15 m mit einer Tiefe von 1,50 bis 3,50 m (damit können Einführungen in das Tauchen angeboten werden), 1000 (Kubik-)Meter Wasser, das auf 25° erwärmt wird durch ein ultra-perfektioniertes System von Wärmepumpen. Entwickelt vom B.E.R.T.C.A. und überwacht vom A.P.A.V.E. sind von Unternehmen aus der Region Bauarbeiten geleistet worden für 500 Millionen Franc: Maurerarbeiten mit 500 m³ Beton; E.B.A aus Gaillan, Heizung Duprat, Zimmerarbeiten Brive, und Dachdeckerarbeiten Somirev, Elektrizität Colmie, Malerarbeiten Baougne etc.

Dieses Schwimmbad wir den Badenden zur Verfügung stehen von Ostern bis Allerheiligen . Einige hundert Meter vom Meer, ist es keine Unmöglichkeit, und es gibt keinen Zweifel, dass es bald seine Kundschaft haben wird. Einzige Bedingung, wohlgemerkt, man muss Naturist sein und nicht nur kommen, um die Augen zu waschen. Aber das ist der Fall für alle Einrichtungen von Euronat, kleines Dorf im Wald, auf dessen 335 ha in der Saison rund 200 Personen der Region arbeiten.“

(La piscine olympique en cours d’achèvement, in : SUD OUEST, 19. Juni 1984)

 

Anm. des Übersetzer UM:. Der Artikel schreibt zweimal Euromat, was wir durch Euronat ersetzt haben. Die genannten 500 Millionen Francs Baukosten beziehen sich höchstwahrscheinlich auf die auch 1984 immer noch in Frankreich übliche Rechnung mit Alten Francs (100 alte Francs = 1 neuer Franc). Auch sonst gibt es einige Nachlässigkeiten bei den Namen.

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