Brücken von Cubzac

Die Brücken von Cubzac

Bei Cubzac-les-Ponts, unweit von Bordeaux, gibt es eine in dieser Dichte sonst selten zu beobachtende Gruppe von drei großen Brücken über die Dordogne.

Die älteste davon wurde von Gustave Eiffel, dem Erbauer des nach ihm benannten Turms in Paris, konstruiert und erbaut. Sie war nach der inzwischen stillgelegten Eisenbahnbrücke, die in Bordeaux über die Garonne führt, das zweite Brückenbauwerk in dieser Region, das eng mit Eiffel verbunden ist.

Mit der Brücke bei Cubzac überquert die Nationalstrasse 10 die Dordogne. Sie ist 553 Meter lang und überspannt mit acht Jochen den Fluss. Sie wurde errichtet als Ersatz für eine von einem schweren Sturm zerstörte Hängebrücke aus dem Jahre 1833, deren Unterkonstruktion teilweise verwendet werden konnte.

Die Hängebrücke, deren Überreste in die Konstruktion der von Gustave Eiffel konzipierten neuen Brücke integriert wurden

Die Arbeiten an der neuen Brücke wurden 1879 begonnen, aber erst 1883 abgeschlossen. Beim Bau verwendete Eiffel ein Verfahren, bei dem die Brücke stückweise freischwebend vorgebaut wurde. Wenn ein Pfeiler erreicht wurde, wurde das zuletzt angebaute Stück, das sich schwerkraftbedingt beim Montieren leicht abgesenkt hatte, mit einer Winde angehoben und auf den Widerlagern des Pfeilers verankert. Die Vorteile diese Montageverfahrens sind offensichtlich, denn man brauchte keine aufwendigen Stützkonstruktionen unterhalb der neuen Brücke zu errichten.

Die Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, danach aber von einem Enkel Gustave Eiffels wieder aufgebaut.

Von März 2016 bis Dezember 2017 wurde die Brücke für 25 Millionen Euro in umfangreichen Arbeiten stabilisiert und zukunftsfest gemacht. Dabei wurden marode gewordene Gewölbe auf den Zufahrtsrampen saniert, die Pfeiler im Fluss stabilisiert und nicht zuletzt ein vom Autoverkehr abgetrennter Übergang für Fußgänger und Radfahrer geschaffen, die sich bis dahin mit nur 80 cm schmalen Randstreifen begnügen mussten. 


Die nördliche Auffahrtrampe, die aus gemauerten Bögen besteht

 


Das südliche Ende der eigentlichen Brücke

 


Rund zwei Drittel der die Dordogne überspannenden Joche

Gesamtansicht auf einer alten Postkarte. Die zweite Zeile des französischen Textes gibt allerdings eine falsche Information. Hier wird keine Fußgängerbrücke, sondern eine ausgewachsene Straßenbrücke gezeigt.
 
Ein Joch in Großaufnahme. Gut zu sehen, dass Eiffel neben den technischen Erfordernissen auch etwa für die  Ästhetik übrig hatte.
 


Das nördlichen Ende der Brücke

 

Innenansicht einer Brücke. Ein Grund zum Langsamfahren.

Unweit der Strassenbrücke für die N 10 wurde etwas flussabwärts eine Eisenbahnbrücke erbaut, die 1885 fertiggestellt wurde. Sie ist erkennbar an der Eiffelbrücke orientiert, wurde aber von anderen Ingenieuren entworfen und gebaut.. Diese aus Schmiedeeisen bestehende Brücke ist mit einer Gesamtlänge von 2.178 m die längste ihrer Art in Frankreich. Ihr größtes Joch hat eine Spannweite von 73,60 m.


Das südliche Ende der Eisenbahnbrücke

Ein Joch etwa in der Mitte der Dordogne. Beim Vergleich mit der Eiffel-Brücke muss man nicht lange überlegen, welches die formschönere Konstruktion ist.
 

Die dritte und jüngste der drei Brücken bei Cubzac-les-Ponts wurde etwas flussaufwärts von der Eiffel-Brücke für die Autobahn A 10 errichtet und 1974 fertiggestellt.  Ihr Baumaterial war in erster Linie armierter Beton, der zum Teil vorgefertigt eingebaut wurde.

Hier ein Blick unter der Eiffel-Brücke hindurch auf einen Teil der Autobahnbrücke, die im Hintergrund sichtbar ist.